Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) erfährt eine immer höhere Bedeutung für
die Mobilität der Menschen, der Lebensqualität in Städten und vor allem auch für den
Klimaschutz. Im Laufe der Zeit hat sich die Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsleistungen
stark verändert. Die Gemeinden und Kommunen sowie die Verkehrsunternehmen
müssen als Reaktion darauf das bisherige Angebot des ÖPNV attraktiver und flexibler
gestalten und sich den aktuellen Kundenwünschen anpassen.1 Das entwickelt
sich jedoch immer mehr zu einer großen Herausforderung für die kommunalen ÖPNVUnternehmen
und dessen Aufgabenträger.
Den regionalen Verkehrsunternehmen und Gemeinden, also Anbietern des öffentlichen
Personennahverkehrs, fehlen die finanziellen Mittel zum Aus- und Neubau sowie zur
Substanzerhaltung der Infrastruktur. Darüber hinaus ist schon heute zu erkennen, dass
die in Zukunft für den ÖPNV zur Verfügung stehenden Fördermittel immer geringer
werden.2
Vor dem Hintergrund der ständig steigenden Nachfrage an adäquater Verkehrsleistung,
ist zu überdenken, ob die bestehenden verkehrspolitischen Instrumente der Aufgabe
des ÖPNV gewachsen sind und den Anforderungen gerecht werden können.
In dieser Arbeit soll die konventionelle sowie Möglichkeiten der alternativen Finanzierung
von Infrastrukturanlagen des öffentlichen Personennahverkehrs in Deutschland
gezeigt werden. Es soll ein Überblick von der Entstehung der staatlichen Förderung bis
hin zur zukunftsorientierten Finanzierung der öffentlichen Verkehrsleistungen dargestellt
werden.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1 Einleitung und Problemstellung
- 2 Bedeutung des öffentlichen Personennahverkehrs
- 2.1 Allgemeines
- 2.2 Umweltzonen in deutschen Großstädten
- 3 Konventionelle Finanzierung im Wandel der Zeit
- 3.1 Entstehung und Struktur des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes
- 3.2 Rückläufige Investitionstätigkeit der Kommunen
- 3.3 Regionalisierungsgesetz und Föderalismusreform heute und in Zukunft
- 3.4 Förderpraxis am Beispiel Niedersachsen
- 3.4.1 Besondere Bahnkörper / Neubau von Hochbahnsteigen
- 3.4.2 Planungskosten
- 4 Alternative Finanzierungskonzepte
- 4.1 Reformen und mögliche Neugestaltungen auf Bundes- und Landes- und Kommunalebene
- 4.1.1 Finanzierung nach Art. 106 und 107 GG
- 4.1.2 ÖPNV-Reform nach Hickmann
- 4.1.3 ÖPNV als der Partner der Politik für klimaschonende Mobilität
- 4.1.4 Regionaler Zusammenschluss der Verkehrsträger
- 4.2 Privatisierung und Rekommunalisierung
- 4.3 Öffentlich-Private-Finanzierung, ÖPP oder PPP
- 4.3.1 Vertragsmodelle
- 4.3.1.1 Kooperationsmodell
- 4.3.1.2 Betreibermodell
- 4.3.1.3 Konzessionsmodell
- 4.3.1.4 BOT-Modell
- 4.4 Marktöffnung im öffentlichen Personennahverkehr
- 4.4.1 Wettbewerb im ÖPNV
- 4.4.2 Die ÖPNV-Politik der europäischen Gemeinschaft
- 5 Beurteilung und Beispiele der Finanzierungskonzepte
- 5.1 Vor- und Nachteile der Finanzierungsmöglichkeiten
- 5.2 Beispiele zu alternativen Finanzierungskonzepten
- 5.2.1 Hannover – Stadtbahnverlängerung Misburg/Nord
- 5.2.2 Kiel - Stadt-Regional-Bahn
- 6 Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Abschlussarbeit untersucht verschiedene Finanzierungskonzepte für Infrastrukturprojekte im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit dem Ziel, die Herausforderungen der Finanzierung im Wandel der Zeit zu beleuchten und alternative Finanzierungsmodelle zu analysieren. Die Arbeit erforscht die Bedeutung des ÖPNV im Zusammenhang mit Umweltzonen und der Entwicklung der konventionellen Finanzierung durch den Bund und die Länder.
- Die Herausforderungen der Finanzierung von Infrastrukturprojekten im ÖPNV
- Alternative Finanzierungskonzepte für Infrastrukturprojekte im ÖPNV
- Die Rolle der Politik und der europäischen Gemeinschaft in der Finanzierung von Infrastrukturprojekten im ÖPNV
- Die Bedeutung des ÖPNV für die Umwelt und die wirtschaftliche Entwicklung von Städten und Regionen
- Die Vor- und Nachteile verschiedener Finanzierungsmodelle im Kontext von Öffentlich-Privaten-Partnerschaften (ÖPP) und der Marktöffnung im ÖPNV
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Problemstellung ein und skizziert den Hintergrund der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Bedeutung des öffentlichen Personennahverkehrs für die Gesellschaft und erläutert die Herausforderungen der Umweltzonen in deutschen Großstädten. Kapitel 3 befasst sich mit der konventionellen Finanzierung des ÖPNV und analysiert die Entwicklung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes sowie die rückläufige Investitionstätigkeit der Kommunen. Zudem werden das Regionalisierungsgesetz und die Föderalismusreform im Kontext der Finanzierung des ÖPNV diskutiert. Kapitel 4 stellt verschiedene alternative Finanzierungskonzepte vor, wie beispielsweise die Öffentlich-Private-Partnerschaft (ÖPP) und die Marktöffnung im ÖPNV. Dabei werden die Vorteile und Nachteile der verschiedenen Modelle abgewogen. Kapitel 5 behandelt die Beurteilung der verschiedenen Finanzierungskonzepte und stellt Beispiele für alternative Finanzierungsmodelle vor. Kapitel 6 rundet die Arbeit mit einer Schlussbetrachtung ab.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Finanzierung von Infrastrukturprojekten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und befasst sich mit Themen wie konventioneller und alternativer Finanzierung, ÖPP, Marktöffnung, Wettbewerb, Regionalisierung, Föderalismusreform, Umweltzonen und die Bedeutung des ÖPNV für die Gesellschaft und die wirtschaftliche Entwicklung. Weitere Schlüsselbegriffe sind Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, Regionalisierungsgesetz, EU-Recht und die verschiedenen Finanzierungsmodelle wie Kooperationsmodell, Betreibermodell, Konzessionsmodell und BOT-Modell.
- Arbeit zitieren
- Yvonne Goltermann (Autor:in), 2008, Konventionelle und alternative Finanzierungskonzepte für Infrastrukturanlagen im öffentlichen Personennahverkehr, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94658