Diese Arbeit wird hauptsächlich den deutschen Thronstreit von 1198 fokussieren. Sie beginnt mit einem kurzen Überblick über die Geschehnisse vor dem einschneidenden Jahr, wobei Heinrich VI. die entscheidende Figur ist. 1197 fand der römisch-deutsche König und Kaiser bei den Kreuzzugsvorbereitungen in Messina den plötzlichen Tod, der bis heute noch nicht eindeutig geklärt wurde. Er hinterließ seinen dreijährigen Sohn und Mitkönig Friedrich Roger, der aber noch zu jung war, um ihm die Reichsregierung zu überlassen. Die Frage nach Heinrichs Nachfolger spaltete das ganze Reich. Wer würde der ehrwürdigere Nachfolger des Staufers sein? Philipp von Schwaben, ein Bruder des verstorbenen Kaisers, oder Otto von Braunschweig, ein Sohn Heinrichs des Löwen? Damit das Reich von einem(!) König regiert werden konnte, wurde der Thronstreit sogar beim Papst ausgetragen. Innozenz III. sollte als Schiedsrichter fungieren, indem er eine Wahl bestätigte. Er verfolgte dabei seine eigenen Ziele. Sein Vorhaben, den Macht– und Handlungsspielraum der Kirche zu erweitern, stand im Vordergrund und nicht die Suche nach dem zukünftigen Kaiser des römischen Reiches.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ereignisse vor dem Thronstreit
- Der Weg in den Thronstreit
- Die Rolle des Kölner Erzbischofs
- Die Wahl Philipps von Schwaben
- Otto von Braunschweig und die Doppelwahl
- Die Wahlanzeige für Otto an den Papst
- Wahlanzeige für Philipp an den Papst
- Papst Innozenz und die Bulle „Venerabilem“
- Die Reaktion der Staufer auf die Bulle „Venerabilem“
- Die Entscheidung im Thronstreit
- Die Wende im Thronstreit
- Die Ermordung des Staufers
- Ottos Rückkehr als rechtmäßiger Thronfolger
- Ottos Weg zur Kaiserkrönung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem deutschen Thronstreit zwischen Philipp von Schwaben und Otto von Braunschweig im Zeitraum von 1198 bis 1208. Sie untersucht die komplexen politischen und dynastischen Hintergründe des Konflikts, die Rolle der Kirche und des Papstes, sowie die unterschiedlichen Wahlgänge und Krönungszeremonien, die im Verlauf dieses Thronstreits stattfanden.
- Der Tod Heinrichs VI. und die Frage nach seiner Nachfolge
- Die Rolle des Papstes Innozenz III. im Thronstreit
- Die Wahlprozesse und die Auseinandersetzung zwischen den Staufern und den Welfen
- Die Bedeutung der Chroniken und Wahldokumente für die Rekonstruktion des Thronstreits
- Die Auswirkungen des Thronstreits auf die politische Ordnung des Heiligen Römischen Reiches
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik des deutschen Thronstreits von 1198 bis 1208 ein und beleuchtet die Hintergründe, die zum Ausbruch des Konflikts führten. Es wird der Fokus auf die Rolle Heinrichs VI. und seine Versuche gelegt, das Reich durch die Einführung einer Erbmonarchie zu stabilisieren. Das zweite Kapitel widmet sich den Ereignissen vor dem Thronstreit und beleuchtet den Tod Heinrichs VI., die Frage nach seiner Nachfolge und die Rolle des Papstes Innozenz III., der im Zuge dieser Ereignisse eine bedeutende Rolle spielte. Im dritten Kapitel wird der Weg in den Thronstreit detailliert dargestellt, wobei insbesondere die Wahlprozesse und die Auseinandersetzung zwischen den Staufern und den Welfen im Vordergrund stehen. Der vierte Abschnitt befasst sich mit der Positionierung des Papstes Innozenz III. und der Bulle "Venerabilem", die er im Zuge des Thronstreits verfasste. Die Kapitel fünf und sechs behandeln die Wende im Thronstreit und die Rückkehr Ottos von Braunschweig als rechtmäßigen Thronfolger. Abschließend fasst das Kapitel sieben die zentralen Erkenntnisse des deutschen Thronstreits zusammen.
Schlüsselwörter
Der deutsche Thronstreit von 1198 bis 1208, Philipp von Schwaben, Otto von Braunschweig, Papst Innozenz III., Staufer, Welfen, Wahlprozesse, Kaiserkrönung, Chroniken, Wahldokumente, "Venerabilem", politische Ordnung des Heiligen Römischen Reiches.
- Quote paper
- Duranöz Özlem (Author), 2008, Die Doppelwahl von 1198 und seine diversen Wahlgänge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94661