Die Angliederung eines Staates an eine bestehende Gemeinschaft ist sicherlich mit Problemen verbunden. Aber sie birgt auch Chancen zur Erneuerung und Verbesserung des etablierten Systems. In der vorliegenden Arbeit soll zum einen der Verlauf der Vertragsverhandlungen zwischen der Europäschen Gemeinschaft und Norwegen dargelegt werden. Zum anderen soll auch geprüft werden, ob es zwischen der Gemeinschaft und dem vermutlich neuen Partner Anpassungsprobleme oder gar größere Konflikte gegeben hat. Zudem ist zu klären, welche die hauptsächlichen und grundlegenden Verhandlungspunkte waren. Lässt sich aus dem Verlauf der Verhandlungen erkennen warum die Norwegische Bevölkerung „NEIN“ zum Beitritt gesagt hat?
Die Quellenlage zu den Beitrittsverhandlungen zwischen Norwegen und der EG ist recht dürftig. Anhand des „Bulletins der Europäischen Gemeinschaften“ und der Sonderausgabe der Kommission der Europäischen Gemeinschaften: „Die Erweiterte Gemeinschaft. Bilanz der Verhandlungen mit den beitrittswilligen Ländern“ lässt sich der Verhandlungsverlauf gut nachvollziehen. Die Fernschreibungen der Deutschen Botschaft an das Auswärtige Amt geben einen guten Überblick über die Stimmung in Norwegen bezüglich des Beitritts. In der Sekundärliteratur sind auch Artikel über die erste Erweiterung der EG zu finden, meist wird aber hier das Verhältnis zu Großbritannien dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Auf dem Weg zu den Beitrittsverhandlungen
- Verhandlungen
- Verhandlungspositionen
- Position der Gemeinschaft
- Verhandlungsposition Norwegens
- Verhandlungen und Ergebnisse
- Verhandlungspunkt Agrarwirtschaft
- Agrarwirtschaft in Norwegen
- Agrarpolitik der EG
- Verhandlungen über die Agrarwirtschaft
- Verhandlungspunkt Fischerei
- Fischerei in Norwegen
- Fischereipolitik der EG
- Verhandlung über die Fischerei
- Weitere Verhandlungsergebnisse
- Von Norwegen abhängige Gebiete
- Protokoll über Spitzbergen
- Beziehungen zu den nicht beitrittswilligen EFTA-Staaten
- Abschluss der Verhandlungen
- Ratifizierung
- Norwegische Meinungen über den Beitritt
- Verhältnis von Norwegen und EG nach dem Referendum
- Verhandlungspositionen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet den Verlauf der Beitrittsverhandlungen zwischen der Europäischen Gemeinschaft (EG) und Norwegen im Kontext der ersten Erweiterung der Gemeinschaft. Sie untersucht, ob es während des Prozesses zu Anpassungsproblemen oder Konflikten zwischen der EG und Norwegen kam und identifiziert die wichtigsten Verhandlungspunkte. Zudem wird analysiert, ob sich aus dem Verlauf der Verhandlungen erklären lässt, warum die norwegische Bevölkerung den Beitritt letztendlich ablehnte.
- Die Entwicklung der Beitrittsverhandlungen zwischen Norwegen und der EG
- Die Identifizierung von potenziellen Anpassungsproblemen und Konflikten zwischen den beiden Parteien
- Die Analyse der zentralen Verhandlungspunkte, insbesondere in den Bereichen Agrarwirtschaft und Fischerei
- Die Untersuchung der norwegischen öffentlichen Meinung zum Beitritt
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung der Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft. Sie skizziert die Ziele der Arbeit, die sich auf die Analyse des Verlaufs der Beitrittsverhandlungen und die Identifizierung von Herausforderungen und Konfliktpunkten konzentrieren. Außerdem wird auf die Quellenlage und die Besonderheiten der Beitrittsverhandlungen zwischen Norwegen und der EG eingegangen.
- Auf dem Weg zu den Beitrittsverhandlungen: Dieses Kapitel beschreibt den historischen Hintergrund der Beitrittsverhandlungen. Es beleuchtet den Beitrittswunsch Norwegens im Kontext der ersten Erweiterung der EG und die verschiedenen Phasen, die den Beitrittsprozess prägten. Besonders hervorgehoben wird die Rolle Frankreichs und die Vetos von Charles de Gaulle, die den Beitrittsprozess verzögerten. Der Fokus liegt auf den ersten Beitrittsgesuchen und den Reaktionen der EG auf die Beitrittswünsche Norwegens.
- Verhandlungen: Dieses Kapitel konzentriert sich auf den Verlauf der Beitrittsverhandlungen selbst. Es analysiert die Verhandlungspositionen der EG und Norwegens und beleuchtet die wichtigsten Verhandlungspunkte. Die Kapitel behandeln die Verhandlungen in den Bereichen Agrarwirtschaft, Fischerei und andere Themen wie die Beziehungen zu nicht-beitretenden EFTA-Staaten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen der europäischen Integration, Beitrittsverhandlungen, Norwegen, Europäische Gemeinschaft, Agrarpolitik, Fischereipolitik, öffentliche Meinung, Referendum und die erste Erweiterung der EG. Sie untersucht die Komplexität des Beitrittsprozesses und die Faktoren, die zur Ablehnung des Beitritts durch die norwegische Bevölkerung führten.
- Quote paper
- Florian Ebert (Author), 2005, Norwegens Rolle bei der ersten Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94674