Prüfungsangst - Äußerungen, Ursachen und Strategien zur Bewältigung


Seminararbeit, 2002

17 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Ist Angst eigentlich immer negativ?

3. Wie äußert sich Prüfungsangst?
3.1 Verschiedene Auswirkungen
3.1.1 Äußerungen in der geistigen Leistungsfähigkeit
3.1.2 Äußerungen im Verhalten
3.1.3 Äußerungen im körperlichen Bereich
3.2 Arten von Prüfungsangst
3.2.1 Angst in der Zeit der Prüfungsvorbereitung
3.2.2 Angst während der Prüfung

4. Ursachen der Prüfungsangst
4.1 Überforderung
4.2 Falsche Vorbereitung

5. Strategien zur Bewältigung der Prüfungsangst
5.1 Was können Eltern und die Schule tun?
5.2 Was kann der Leidende selbst tun?

6. Nachwort

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Hallo!

Ich habe schreckliche Angst vor mündlichen Prüfungen und Referaten. Bisher war das nicht so schlimm, das einzige was ärgerlich war, war die mündliche Abitur-Prüfung. Jetzt studiere ich Medizin und da wird noch einiges an mündlichen Prüfungen auf mich zukommen.

Ich bin am Abend vor der Prüfung schon so aufgeregt, dass ich kaum einschlafen kann und morgens wache ich immer viel zu früh auf.

Auch wenn ich wirklich gut vorbereitet bin, habe ich in der Prüfung alles vergessen. Das was ich noch weiß, kann ich nicht rausbringen, weil ich so aufgeregt bin, dass ich keine Luft mehr bekomme und kaum noch sprechen kann. Außerdem fange ich so an zu zittern, dass ich nicht mal Notizen lesen kann.

Ich habe schon versucht, mit Freunden eine Prüfungssituation nachzustellen, um vielleicht dadurch die Angst zu verlieren, aber es hat nicht funktioniert.

Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll und hoffe jetzt, dass mir irgendjemand noch einen Tipp geben kann.“1

So lautet ein anonymer Hilferuf in einem Internetforum. Doch ist das Problem des/der Student/in kein Einzelfall. Fast jeder kennt ihn, den Stress vor Prüfungen. Schmetterlinge im Bauch, schlaflose Nächte und Herzklopfen. Immer wieder schießen Gedanken durch den Kopf: „Habe ich auch genug getan? Was ist wenn ich in der Prüfung sitze und anstatt des mühsam und fleißig angelernten Wissens sich nur ein schwarzes Loch offenbart? Wie reagiert mein Umfeld wenn sie erfahren, dass ich durchgefallen bin? Halten sie mich für einen Versager? Vielleicht bin ich ein Versager!“ Jeder, der schon einmal vor einer für ihn wichtigen Prüfung stand, kann diese Gefühle nachempfinden. Das mühselig am Tag eingepaukte ist am Abend wieder verschwunden, dabei hat man sich doch so viel vorgenommen. Tausend Ausreden werden herangezogen um sich nicht mit dem Prüfungsstoff zu beschäftigen. Jedoch je mehr das Notwendige hinausgeschoben wird desto größer wird der Druck. Magenbeschwerden oder Kopfschmerzen machen dem Prüfling zu schaffen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das Phänomen der Prüfungsangst ist ein weit verbreitetes Problem. Sie kommt

nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen vor.

Doch wie tritt Prüfungsangst auf, was sind die Ursachen dieser Form der Angst und welche Strategien zur Überwindung gibt es? In meiner Arbeit möchte ich versuchen näher auf die Beantwortung dieser Fragen einzugehen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2. Ist Angst eigentlich immer negativ?

Höhenangst oder Flugangst, Angst vor dem Zahnarzt oder vor der Dunkelheit - Angst hat zunächst immer die Funktion, dem Menschen mitzuteilen: hier droht Gefahr. Das vegetative Nervensystem reagiert ganz von selbst auf bestimmte Reize mit einer höheren Aktivität des Sympathikus - des Nervenstranges, der für die Anregung des Herzkreislaufsystems zuständig ist. Der Sympathikus sorgt dafür, dass Spannung in den Körper kommt. Er versetzt den Menschen in den Alarmzustand, steigert die Aufmerksamkeit und macht die Systeme dazu bereit, die Flucht zu ergreifen - oder Situationen zu vermeiden, die gefährlich werden könnten. Ein geringes Maß dieses Erregungszustandes kann also auch für Prüfungen sehr nützlich sein. Um das an einem Beispiel zu verdeutlichen: wer völlig angstfrei mit dem Auto fährt, der wird ziemlich schlecht fahren, nämlich unaufmerksam und entweder träge oder sorglos. Wer sich der in gewissem Maße immer gefährlichen Situation des Straßenverkehrs bewusst ist, also ein bisschen Angst hat, fährt aufmerksamer, sicherer und besser. Mit Hilfe des gleichen Beispiels kann man aber auch die negative Seite veranschaulichen, wenn also die Angst zu groß ist. Wer eine unrealistisch übersteigerte Angst vor dem Autofahren hat, wird schon bei kleinen Störungen panisch und unangemessen reagieren, hektisch werden und jede Menge Fahrfehler begehen, vielleicht einen Unfall bauen. Und so ist es auch bei der Angst vor Prüfungen: das grundsätzlich richtige Gefühl („Ich bin jetzt in einer Prüfungssituation und soll etwas leisten!“) wird durch Übersteigerung zum Hemmnis, zum Grund, für panische Situationen und eventuell für das Versagen.

[...]


1 Psychotherapie-Forum: Ängste, Zwänge und Panikattacken: Prüfungsangst. Online im Internet: URL: http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=92&view=previous (Stand: 04.01.03)

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Prüfungsangst - Äußerungen, Ursachen und Strategien zur Bewältigung
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg  (FB Pädagogik)
Veranstaltung
Aspekte der pädagogischen Psychologie
Note
2
Autor
Jahr
2002
Seiten
17
Katalognummer
V9473
ISBN (eBook)
9783638161701
Dateigröße
508 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Prüfungsangst, Ursachen, Strategien, Bewältigung, Aspekte, Psychologie
Arbeit zitieren
Bianca Behrens (Autor:in), 2002, Prüfungsangst - Äußerungen, Ursachen und Strategien zur Bewältigung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9473

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