Die Arbeit behandelt die Darstellungen der Frauenrollen in der DDR vor dem gesellschaftlichen Hintergrund in der Literatur und inwiefern diese als gesellschaftskritisch verstanden werden können. Des Weiteren soll untersucht werden, in welcher Weise die Rolle der Frau sich in der Sprache und dem literarischen Stil widerspiegelt. Hierzu werden beispielhaft die Werke "Kassandra", "Medea" und "Der geteilte Himmel" von Christa Wolf herangezogen und entsprechend der Fragestellung analysiert.
Um die aufgekommenen Fragen bezüglich der Frauenrolle in der DDR und des Phänomens weibliches Schreiben beantworten zu können, sowie im Anschluss Bezüge innerhalb der Literatur herzuleiten, wird die Arbeit zunächst historische Aspekte bzw. gesellschaftliche Untersuchungen thematisieren.
In dem Teil Literatur in der DDR wird ein kurzer Überblick über die Literatur der DDR gegeben, sodass das Phänomen des weiblichen Schreibens später vor dem DDR-Genre eingeordnet werden kann. Schließlich wird auf die Rolle der weiblichen Autorinnen in der DDR und des weiblichen Schreibens eingegangen. Bevor die eigentliche Analyse durchgeführt wird, wird Christa Wolf als Autorin und Frau vorgestellt. Kurz werden ihre wichtigsten Werke mit ihrer Bedeutung für die DDR-Zeit veranschaulicht.
Im empirischen Teil wird zunächst auf die methodische Vorgehensweise eingegangen, die für die Analyse genutzt wird. Danach werden die Werke Kassandra, Medea und Der geteilte Himmel vorgestellt, wobei die inhaltlichen und sprachlichen Besonderheiten erörtert werden. In dieser Arbeit wird nun aus der Sicht einer in der DDR-Zeit bekannten Autorin und ihrer Protagonistinnen versucht, die Parallelen zwischen der Darstellung der Frau und ihrer gesellschaftlichen Stellung in den Texten herauszuarbeiten und die neue literarische weibliche Schreibweise aufzugreifen.
Schließlich werden die Ergebnisse analysiert und miteinander verglichen. Die in den Werken vorgestellten Frauenfiguren werden mit Rücksicht auf den Zeitgeist der DDR-Ära interpretiert. Es wird ebenfalls untersucht, warum diese drei Werke wie kaum ein anderes Werk der Zeit sowohl im Osten als auch im Westen großes Aufsehen erregt haben. Inwieweit waren feministische Tendenzen deutlich und wie lassen sich die Geschehnisse in der Geschichte auf die gesellschaftliche und politische Lage in der DDR übertragen?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Hintergrund und Erkenntnissinteresse der Arbeit
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2 Historische Entwicklung
- 2.1 Entstehung, Aufbau und Niedergang der DDR
- 2.2 Politische Entwicklungen
- 2.2.1 Bitterfelder Weg
- 2.2.2 Das 11. ZK-Plenum
- 2.3 Kulturelle Aspekte und Entwicklungen
- 2.3.1 Sozialrealismus in der DDR
- 2.3.2 Zensur und der Fall von Wolf Biermann
- 3 Literatur in der DDR
- 3.1 Diskussion um den Literaturbegriff: Gibt es DDR-Literatur?
- 3.2 Die Rolle der Frau und weibliche Identitätsfindung in der DDR
- 3.3 Weibliches Schreiben in der DDR-Zeit
- 3.3.1 Bedeutende Schriftstellerinnen in der DDR
- 3.3.1.1 Anna Seghers
- 3.3.1.2 Adrienne Rich
- 3.3.1.3 Maxi Wander
- 3.3.1 Bedeutende Schriftstellerinnen in der DDR
- 3.4 Die weibliche Sprache
- 3.5 Die Schriftstellerin Christa Wolf
- 3.5.1 Ihre Biografie
- 3.5.2 Ihre wichtigsten Werke und ihre Bedeutung in der DDR
- 3.5.3 Kritik am DDR-Staat oder eine Fürsprecherin der DDR
- 4 Zwischenfazit
- 5 Methodische Vorgehensweise
- 6 Erzählung Kassandra
- 6.1 Antiker Mythos
- 6.2 Inhaltsangabe
- 6.3 Sprachliche und inhaltliche Besonderheiten
- 6.3.1 Erzählablauf
- 6.3.2 Motive
- 6.4 Einordnung der Frauenfiguren und ihre Besonderheiten vor dem gesellschaftlichen Hintergrund
- 6.5 Vergleich zwischen dem antiken Mythos und der Nachbearbeitung
- 6.6 Deutung der Werkes
- 6.6.1 Der Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat
- 6.6.2 Deutung des Werkes in Bezug auf die Reaktion aus weiblicher Sicht und die Kommunikationsfähigkeit der Frauenfiguren
- 7 Erzählung Medea
- 7.1 Antiker Mythos
- 7.2 Inhaltsangabe
- 7.3 Sprachliche und inhaltliche Besonderheiten
- 7.3.1 Erzählablauf
- 7.3.2 Das Motiv des Sündenbocks
- 7.4 Einordnung der Frauenfiguren und ihre Besonderheiten vor dem gesellschaftlichen Hintergrund
- 7.5 Vergleich zwischen dem antiken Mythos und der Nachbearbeitung
- 7.6 Deutung des Werkes
- 7.6.1 Der Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat
- 7.6.2 Deutung des Werkes in Bezug auf die Reaktion aus weiblicher Sicht und die Kommunikationsfähigkeit der Frauenfiguren
- 8 Roman Der geteilte Himmel
- 8.1 Inhaltsangabe
- 8.2 Sprachliche und inhaltliche Besonderheiten
- 8.2.1 Erzählablauf
- 8.2.2 Motive
- 8.3 Einordnung der Frauenfiguren und ihre Besonderheiten vor dem gesellschaftlichen Hintergrund
- 8.4 Deutung des Werkes
- 8.4.1 Darstellung des Weiblichen und des Männlichen
- 8.4.2 Deutung des Werkes mit Bezug auf das Konzept des weiblichen Schreibens
- 8.4.3 Deutung des Werkes im Kontext der sozialistisch-realistischen Literatur
- 9 Zusammenfassende Analyse und Vergleich der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung weiblicher Rollen in der Literatur der DDR am Beispiel der Schriftstellerin Christa Wolf. Ziel ist es, die gesellschaftliche Kritik in Wolfs Werken zu analysieren und den Einfluss der politischen und kulturellen Bedingungen der DDR auf die weibliche Identität und deren literarische Repräsentation zu beleuchten.
- Weibliche Identität in der DDR
- Der Einfluss der Zensur auf die Literatur
- Gesellschaftliche Kritik in den Werken Christa Wolfs
- Rezeption antiker Mythen in der DDR-Literatur
- Sprache und Stil als Ausdruck weiblicher Erfahrung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den historischen Kontext der DDR, die politischen und kulturellen Bedingungen, die Zensur und die Herausforderungen für Schriftstellerinnen. Sie führt in die Thematik des weiblichen Schreibens und die Fragestellung der Arbeit ein, welche die Darstellung weiblicher Rollen vor dem gesellschaftlichen Hintergrund und deren gesellschaftliche Relevanz untersucht. Besonders wird die Rolle Christa Wolfs hervorgehoben und die Auswahl ihrer Werke (Kassandra, Medea, Der geteilte Himmel) für die Analyse begründet.
6 Erzählung Kassandra: In Christa Wolfs Neuinterpretation des Kassandra-Mythos wird die Rolle der Frau im Spannungsfeld von Macht und Ohnmacht beleuchtet. Wolf analysiert die gesellschaftliche Position der Frau und die Schwierigkeiten der Kommunikation und des Gehörtwerdens. Die Analyse der sprachlichen und inhaltlichen Besonderheiten, insbesondere des Erzählablaufs und der Motive, zeigt, wie Wolf die antike Geschichte neu interpretiert, um die Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen zu verdeutlichen. Der Fokus liegt auf dem Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat und den Folgen für die Kommunikation und das Selbstverständnis von Frauen.
7 Erzählung Medea: Ähnlich wie in Kassandra wird in der Analyse von Medeas Geschichte die gesellschaftliche Position der Frau und die Schwierigkeiten in der Kommunikation thematisiert. Der Sündenbock-Mythos wird im Kontext der DDR-Gesellschaft untersucht. Die Analyse beleuchtet die sprachlichen und inhaltlichen Besonderheiten, den Erzählablauf und das Motiv des Sündenbocks. Die Deutung des Werkes konzentriert sich auf den Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat und die Analyse der weiblichen Perspektive und der Kommunikationsfähigkeit der Frauenfigur in der DDR.
8 Roman Der geteilte Himmel: Dieser Roman bietet einen Einblick in das Privatleben von Frauen in der DDR und zeigt, wie Politik und Gesellschaft ihre Lebensgestaltung beeinflussen. Die Analyse der sprachlichen und inhaltlichen Besonderheiten, des Erzählablaufs und der Motive, beleuchtet die Darstellung des Weiblichen und Männlichen. Der Roman wird im Kontext des weiblichen Schreibens und der sozialistisch-realistischen Literatur interpretiert, um die subtilen kritischen Elemente hervorzuheben.
Schlüsselwörter
DDR-Literatur, Weibliches Schreiben, Christa Wolf, Frauenrolle, Gesellschaftliche Kritik, Zensur, Sozialrealismus, Antiker Mythos, Kassandra, Medea, Der geteilte Himmel, Identität, Kommunikation, Matriarchat, Patriarchat.
Häufig gestellte Fragen zu "Darstellung weiblicher Rollen in der Literatur der DDR am Beispiel der Schriftstellerin Christa Wolf"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Darstellung weiblicher Rollen in der Literatur der DDR, insbesondere im Werk der Schriftstellerin Christa Wolf. Sie analysiert die gesellschaftliche Kritik in Wolfs Werken und beleuchtet den Einfluss der politischen und kulturellen Bedingungen der DDR auf die weibliche Identität und deren literarische Repräsentation.
Welche Werke von Christa Wolf werden analysiert?
Die Arbeit analysiert drei Werke von Christa Wolf: "Kassandra", "Medea" und "Der geteilte Himmel". Diese Werke wurden ausgewählt, um verschiedene Aspekte der weiblichen Erfahrung in der DDR zu beleuchten.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie weibliche Identität in der DDR, den Einfluss der Zensur auf die Literatur, gesellschaftliche Kritik in den Werken Christa Wolfs, die Rezeption antiker Mythen in der DDR-Literatur und Sprache und Stil als Ausdruck weiblicher Erfahrung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung, historische Entwicklung der DDR (inkl. politischer und kultureller Aspekte), Literatur in der DDR (mit Fokus auf weibliches Schreiben und Christa Wolf), Zwischenfazit, methodische Vorgehensweise, Analyse von "Kassandra", Analyse von "Medea", Analyse von "Der geteilte Himmel", zusammenfassende Analyse und Vergleich der Ergebnisse.
Welche methodische Vorgehensweise wird angewendet?
Die Arbeit beschreibt ihre methodische Vorgehensweise in einem eigenen Kapitel. Die genaue Methodik wird im Text detailliert erläutert.
Wie werden die antiken Mythen in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit analysiert Christa Wolfs Neuinterpretationen der antiken Mythen von Kassandra und Medea. Der Fokus liegt auf der vergleichenden Analyse zwischen dem antiken Mythos und Wolfs Nachbearbeitung, insbesondere im Hinblick auf die Darstellung weiblicher Rollen und die gesellschaftliche Kritik.
Welche Rolle spielt die Zensur in der Analyse?
Die Zensur in der DDR spielt eine bedeutende Rolle in der Analyse, da sie die literarische Produktion und die Darstellung weiblicher Rollen beeinflusst hat. Die Arbeit untersucht, wie Schriftstellerinnen wie Christa Wolf mit den Einschränkungen der Zensur umgegangen sind.
Was sind die zentralen Ergebnisse der Arbeit?
Die zentralen Ergebnisse der Arbeit werden im Kapitel "Zusammenfassende Analyse und Vergleich der Ergebnisse" zusammengefasst. Die Arbeit zeigt auf, wie Christa Wolf die gesellschaftlichen Bedingungen der DDR in ihren Werken literarisch verarbeitet und wie sie die weibliche Identität und deren Herausforderungen in einem repressiven System darstellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: DDR-Literatur, Weibliches Schreiben, Christa Wolf, Frauenrolle, Gesellschaftliche Kritik, Zensur, Sozialrealismus, Antiker Mythos, Kassandra, Medea, Der geteilte Himmel, Identität, Kommunikation, Matriarchat, Patriarchat.
- Citation du texte
- Maria M. (Auteur), 2019, Die Rolle der Frau in der DDR-Literatur. Weibliches Schreiben in der DDR am Beispiel der Autorin Christa Wolf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/947338