Interviews mit Zeitzeugen im Geschichtsunterricht

Eine kritische Betrachtung


Hausarbeit, 2019

18 Seiten, Note: 1,7

J. Krieg (Autor:in)


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Was ist Oral History?

3. Oral History im Geschichtsunterricht
3.1. Was leistet Oral History?
3.2. Grenzen der Oral History
3.2.1. Erinnerung und Gedächtnis

4. Das Zeitzeugeninterview im Geschichtsunterricht
4.1. Auswahl und Einladung der Zeitzeugen
4.2. Vorbereitungen und Durchführung
4.3. Nacharbeitung und Reflexion

5. Resümee

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

In der Erinnerung gibt es keine Grenzen; nur im Vergessen liegt eine Kluft, unüberwindlich für eure Stimme und euer Auge. 1

Mit diesen Worten erklärt der libanesische Dichter und Philosopph Khalol Gibran (1883-1931), dass das Vergessen der größte Feind der Geschichte ist und nur durch das Erinnern Erlebnisse wieder lebendig werden können. Das heißt, durch das Bewahren von Andenken und durch Begegnungen bleiben sie vermittelbar. Da sich die Zugänge zur Geschichte mit jeder Generation und dem Zeitabstand zu den historischen Ereignissen verändern, muss sich auch die Vermittlungspraxis beständig modernisieren. Die deutsche Erinnerungskultur, die den Umgang der Gesellschaft und auch des Einzelnen mit der eigenen Vergangenheit bezeichnet, nutzt neben der Gedenkstättenpädagogik, der politischen Bildung auch den Geschichtsunterricht, um Persönlichkeiten zu bilden, die demokratiefähig sind und Zivilcourage besitzen.2

Erzählungen, Tagebücher, Fotos und andere mit Erinnerungen aufgeladene Gegenstände lassen einen am Erlebten eines anderen Menschen teilhaben. Seit einiger Zeit jedoch hat die Wissenschaft auch das persönliche Gespräch mit sogenannten Zeitzeugen für sich entdeckt und eine wissenschaftliche Methode, die Oral History, begründet. Diese ist allerdings nicht nur als Methode der Geschichtswissenschaft nutzbar, sondern auch als Abwechslung zum herkömmlichen Geschichtsunterricht. Hier tritt die Oral History unter anderem als Zeitzeugengespräch auf, welche sowohl schriftlich, über Video- oder Tonmaterial als auch als mündliche Quelle – ebenso das face-to-face Interviewgespräch - vorliegen. In der vorliegenden Arbeit soll der Fokus speziell auf letzterem liegen. Bezogen auf das persönliche Zeitzeugeninterview im schulischen Kontext soll die Frage beantwortet werden, ob es sinnvoll ist Zeitzeugen in den schulischen Geschichtsunterricht zu integrieren. Zudem soll erörtert werden welche Vor- und Nachteile diese Unterrichtsmethode mit sich führt.

Hierfür soll zunächst ein einleitendes Kapitel die Grundzüge der Oral History erläutern, um dann in den folgenden Kapiteln zu analysieren, was Oral History leistet und welche Grenzen sie besitzt. Des Weiteren wird das Zeitzeugeninterview im schulischen Kontext vorgestellt.

2. Was ist Oral History?

Die Frage danach, wie man Oral History definiert, stößt im Deutschen bereits bei dem Versuch eine schlüssige Übersetzung zu finden an seine Grenzen. Dies liegt unter anderem darin begründet, dass der Begriff Oral History eine geringe Aussagekraft besitzt und zu Uneindeutigkeiten und zu Missverständnissen führt.3 Übersetzt man beispielsweise den englischen Begriff mit „mündlich erfragter Geschichte“, so könnte kritisiert werden, dass dieser lediglich auf die bloße Verwendung von mündlichen Quellen reduziert wird.4 Alexander Plato plädiert daher dazu Oral History als Methode der „Erfahrungsgeschichte“ oder auch als „Erfahrungswissenschaft“ zu bezeichnen. Dadurch wird die dazugehörige methodische Vielfalt mit aufgegriffen.5 Bislang hat sich jedoch noch keine einheitliche deutsche Übersetzung durchgesetzt.6 Doch welche methodische Vielfalt deckt die Oral History ab?

Alexander Geppert bezeichnet sie als eine „geschichtswissenschaftliche Methode, mündliche Erinnerungsinterviews mit Beteiligten und Betroffenen historischer Prozesse durchzuführen und (in der Regel) gleichzeitig in reproduzierfähiger Weise auf einen Tonträger festzuhalten, um auf diese Weise retrospektive Informationen über mündliche Überlieferungen, vergangene Tatsachen, Ereignisse, Meinungen, Einstellungen, Werthaltungen oder Erfahrungen zu sammeln und auszuwerten.“7

Auch wenn die ausführliche Definition Gepperts auf Kritik trifft, kann ihr dennoch bereichernd entnommen werden, dass es sich bei der Oral History um eine geschichtswissenschaftliche Methode sowie eine mündliche Quelle handelt, die aus Erinnerungen eines oder mehrerer Zeitzeugen hervorgehen.8 Als mündliche Quelle kann diese Methode allerdings nicht ausschließlich betrachtet werden, weshalb - wie auch bei Tagebüchern und Briefen - eine zusätzliche Gegenüberstellung mit anderen Quellen unabdingbar ist.9

Die von Geppert genannte Reproduzierung der Quelle mittels Aufnahme durch Tonträger muss dabei jedoch nicht zwingend Verwendung finden.10

Die Oral History ist nicht nur auf die Zeitgeschichte begrenzt, sondern kann auch als Instrument eingesetzt werden, um generationslange mündliche Überlieferungen in nichtschriftlichen Kulturen beispielsweise in Zentralafrika zu erforschen.11

Das mündliche Erzählen von Geschichte, die Überlieferung der Erzählungen und das Sammeln beziehungsweise Verschriftlichen dieser existieren bereits seit der Entwicklung der Sprache, können jedoch geschichtlich erst seit der Antike erfasst werden.12 Allerdings wurde die Oral History als Methode in der Geschichtsschreibung erst in den 1940er Jahren in den USA angewandt. Zum einen sollen sie helfen, amerikanische Elitenbiographiken anzulegen, die Interviews der Spitzenpolitiker beinhalteten, mit dem Ziel, die informellen Entscheidungsprozesse der politischen Führung transparent zu machen. Zum anderen diente die Methode auch zum Festhalten und Archivieren von Geschichtserfahrungen jener Bevölkerungsschichten, deren Erzählungen normalerweise keiner schriftlichen Quellen folgten. Als Beispiel können die subjektiven Erfahrungsgeschichten der Arbeiterklasse, der Frauengeschichte und der Black History herangezogen werden. Mit Hilfe der Oral History sollte die bislang unterdrückte und ungehörte Bevölkerungsgruppe politisch Gehör finden. Während der großen Depression in den 1930er-Jahren wurden arbeitslose Schriftsteller unter anderem damit beauftragt, die Lebensgeschichte von einfachen Bürgern aufzuzeichnen. Ähnliches kann man auch im Zweiten Weltkrieg feststellen, wo Militärhistoriker ‚lebendige‘ Schilderungen der Tagesereignisse nach unmittelbaren Kämpfen aufnehmen und dokumentieren sollten.13 Das erste Oral History Office wurde schließlich 1954 an der Universität von Berkeley gegründet.14

In Deutschland kann der Oral History als Wissenschaft erst nach dem Zweiten Weltkrieg eine größere Bedeutung zugemessen werden. Dies liegt unter anderem an der Entwicklung von Aufnahmegeräten, die sowohl videographisch als auch audiographisch dokumentierte Interviews ermöglichten. Einen weiteren Aufschwung erhielt die geschichtswissenschaftliche Methode in Deutschland in den 1970er Jahren im Zusammenhang mit der Sozialgeschichte, indem sie, wie auch zuvor in Amerika, zur Erforschung von Minderheiten eingesetzt wurde. Als „Geschichte von unten“15 fanden unter anderem die Gruppe der politischen Opfer der NS-Zeit Gehör. Mit der zunehmenden Alltagsforschung im Dritten Reich wurden auch die geschilderten Erlebnisse traumatisierter Holocaust-Überlebender zentral für die Geschichtswissenschaft. Diese Jahre gelten daher allgemein als Blütezeit der neueren Oral History.16

3. Oral History im Geschichtsunterricht

Bevor gefragt werden kann, was Oral History im Geschichtsunterricht leistet, soll zuerst geklärt werden, welche Bedeutung der Geschichtsunterricht und die Arbeit der Quellen für Heranwachsende und somit auch für unsere Gesellschaft haben. Diese Frage stellen sich nicht nur SuS17 sondern auch manche Eltern, die noch einen auf ‚historischen Fakten‘ und Jahreszahlen fokussierten Geschichtsunterricht erfahren haben. Doch Geschichte ist nicht nur das, was einmal passiert ist, verschriftlicht und den SuS in Unterrichtsbüchern zum Lernen gegeben wird.18 Gerade die sich in den letzten Jahren entwickelte Geschichtsdidaktik verdeutlicht immer mehr, dass Geschichte eben nicht nur verschriftlichte Vergangenheit ist, sondern „ein Blick aus der Gegenwart auf Zeugen der Vergangenheit“19, die neben Informationen über die vergangenen Menschheitsgeschichte auch einen Blick auf die Zukunft gewähren kann. Die Schule als bedeutendste Instanz der kindlichen Sozialisation ist maßgeblich für die Vermittlung von demokratischen Normen und Werten verantwortlich. Zudem sollen die SuS dabei unterstützt werden sich zu selbständigen mündigen Bürgern zu entwickeln. Das historische Reflektieren fördert insbesondere das eigene Denken und Handeln der SuS, um die Vergangenheitserinnerung zum Träger von Zukunftsperspektiven werden zu lassen. Dabei trägt der reflektierende Geschichtsunterricht nicht nur zur Persönlichkeitsbildung bei, sondern auch zur Bildung von Toleranz, Akzeptanz und Vielfalt.20 Die Informationen aus der Vergangenheit, die Quellen, dienen dabei als Basis und können nicht nur als Schrift-, Bild-, Ton-, Film- oder Gegenstandsquellen vorliegen, sondern sich auch darin unterscheiden, ob sie zufällig erhalten geblieben sind oder ob man sie mit der Intension der Erinnerungserhaltung konserviert hat. Bei der Arbeit mit Quellen stellen sich die Fragen nach der Glaubwürdigkeit, Aussagekraft und Intension der Quelle sowie weitere zu beachteten Ein- und Auswirkungen, die bearbeitet werden müssen, bevor eine Quelle interpretiert werden kann. Der reflektierende Umgang mit Quellen muss im Schulunterricht somit zunächst erlernt werden. Man muss die Quelle nicht nur äußerlich und inhaltlich analysieren, sondern sie auch in Erklärungen und Zusammenhänge setzen. Erst dieser Prozess bildet Geschichte und die Basis für einen guten Geschichtsunterricht, der zum Nachdenken auffordert, zum eigenständigen, mündigen, demokratischen Bürger erzieht sowie die Zukunft beeinflussen kann.

In der Oral History können gezielt mündliche Quellen in Form von Schrift-, Ton oder Filmquellen dokumentiert und erhalten werden. Doch wie bei der Arbeit mit anderen Quellen muss die mündliche Überlieferung kritisch und reflektierend betrachtet werden. Zudem muss erkannt werden, welche Möglichkeiten die Oral History bieten kann und welche Grenzen sie hat.

3.1. Was leistet Oral History?

Für die Geschichtswissenschaft kann die Methode der Oral History zwei wichtige Funktionen übernehmen:

Zum einen können die historischen Quellen anhand der Aussagen des Interviews kritisch geprüft und deren Wahrheitsgehalt bestätigt werden. Es können dabei Personen interviewt werden, deren Stimme sonst in der Gesellschaft oder in der Geschichte wenig Gehör findet oder auf eine auf Mündlichkeit basierenden Kultur zurückgreift. Zum anderen kann das Interview eventuelle neue, bisher ungestellte Fragen aufwerfen, wodurch ein neuer Forschungsansatz entstehen kann. Die Oral History ist somit eine hermeneutische Methode zur Produktion und Bearbeitung mündlicher Quellen. Sie wird als eigene Forschungsrichtung mit spezifischen Inhalten verstanden, kann aber auch lediglich Teil einer umfassenden historischen Forschung sein. Dabei wird sie allerdings in der Forschung wegen ihrer fehlenden Objektivität kritisch betrachtet.

Die Oral History kann im Zuge des Geschichtsunterrichts allerdings noch mehr leisten, denn die Methode als Quelle vermittelt Geschichte über die Geschichtsbücher und herkömmlichen Quellen hinaus. Eine subjektive Sichtweise der Geschehnisse kann in keinem Bibliotheksbestand ausfindig gemacht werden, weshalb die Quellenlage bereichert wird.

Mit der Nutzung im Geschichtsunterricht wird Geschichte für die SuS greifbar gemacht. Die SuS begegnen jemandem, im besten Fall persönlich, der ‚dabei‘ war sowie bestimmte Ereignisse selbst erlebt und verarbeitet hat. Hierbei entsteht ein hoher Grad an Authentizität. Geschichte erscheint nicht nur als etwas, das andere in der Vergangenheit erlebt haben, sondern spricht dadurch, dass eine persönliche Erfahrung berichtet wird, auch die Empathie und Gefühlseben der SuS an. Des Weiteren tragen Zeitzeugeninterviews auch zur Öffnung der Schulen als Institutionen bei, indem das außerschulische Leben in den Geschichtsunterricht miteinbezogen wird und Begegnungen ermöglicht werden. Die SuS lernen auf praktischer Weise, dass historisches Lernen dazu beiträgt, die eigene Umgebung besser oder zumindest anders wahrzunehmen, um somit ein anderes Verständnis für die Mitmenschen zu entwickeln. Die Erfahrung, dass jeder Mensch seine eigene Geschichte und viel zu erzählen hat, führt zur Sensibilisierung von Toleranz und ermöglicht Grenzüberwindungen. Des Weiteren wird das sachliche Wissen der SuS über historische Umstände durch den praktischen Umgang mit einem Zeitzeugen oder dessen Bericht verständlicher und nachvollziehbarer.

Von der ersten Vorüberlegung bis hin zur fertigen Präsentation finden viele Arbeitsschritte statt. Unter anderem können SuS bei einem Interview eigene Fragen stellen und sie in neue Zusammenhänge bringen. Immerhin hat man in der Geschichte nicht immer das Glück, dass eine Quelle verbal auf eine historische Frage antwortet. Eine aktive Mitarbeit an diesem Projekt seitens der SuS ist obligatorisch für den Erfolg des Projektes. Die SuS erlernen zudem wesentliche prozessbezogenen Kompetenzen.21

3.2. Grenzen der Oral History

Neben den vielen Vorteilen, welche die Oral History mit sich bringt, müssen auch die Probleme und Schwierigkeiten der Methode beachtet werden.

Obwohl Geppert von einem „mündlichen Erinnerungsinterview“22 spricht, geht es in der praktischen Umsetzung der Oral History nicht darum, ein Interview im ‚klassischen Sinne‘ zu führen, sondern dem Zeitzeugen Raum zur Entfaltung seiner selbst strukturierten Erzählung zu geben. Hierin liegt auch bereits die erste Schwierigkeit begründet.

Diese zeigt sich darin, dass die Oral History ein dialogischer Prozess ist, in dem der Interviewer bereits durch seine Anwesenheit und die Art der Fragestellung Einfluss auf den Befragten nehmen kann. Der Interviewer spielt eine aktive Rolle bei der Produktion historischer Quellen“23 oder kann sogar die Aussagen und Formulierungen der Interviewten leiten.24

Allerdings lassen sich die Zeitzeugen nicht nur durch die Befragung beeinflussen. Auch das Vergessen, Verdrängen sowie nachträgliche Rechtfertigen, Stilisieren und Harmonisieren können die Quelle beeinflussen und dadurch verfälschen.25 Der retrospektive Charakter der Oral History wird demnach zu seiner größten Schwachstelle und stellt die Frage nach der Objektivität und den Wahrheitsgehalt der Zeitzeugenberichte.

Als Quelle wird eine Erinnerung verwendet, die in der Vergangenheit - vielleicht sogar vor mehreren Jahren - geschehen ist und seither möglicherweise mehrfach in unterschiedlichen Ausschmückungen vorgetragen wurde. Um daher die Erinnerung als Quelle besser verstehen zu können sollen die Grundprinzipien des Erinnerns und des Gedächtnisses veranschaulicht werden.

3.2.1. Erinnerung und Gedächtnis

In groben Zügen handelt es sich beim Gedächtnis um die Fertigkeit, Erlebtes und Gelerntes zu behalten. Dieses kann allerdings auch bewusst oder unbewusst vergessen werden. Die Erinnerung ist demgegenüber ein Akt, der das im Gedächtnis Gespeichertes wieder bewusst macht.26 Das Gedächtnis ist zudem reflexiv und erlaubt zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft zu unterscheiden.27

Allerdings wird nicht jedes Geschehen in das Langzeitgedächtnis aufgenommen. Erinnerungen sind vorwiegend an Emotionen geknüpft. Wenn man jemanden fragt, was er vor genau einem Jahr zu Mittag gegessen hat, wird in der Regel keine Erinnerung wachgerufen werden können. Fragt man allerdings, was man am 11. September 2001 gemacht hat, als man das Einstürzen des World Trade Centers im Fernseher verfolgen konnte, erinnern sich sicher einige an diesen Moment und das, obwohl dieses Geschehen keine direkte persönliche Verbindung zu einem selbst hatte.28 Neben Emotionen knüpfen sich Erinnerungen auch an bestimmte Abläufe und Riten oder orientieren sich an Besonderheiten.29

[...]


1 Gibran, Khalil: Im Garten des Propheten. Übersetzt v. Hans Christian Meiser. München 2012. S. 35.

2 Beispielsweise wird im pädagogischen Feld der Holocaust Education auf eine historisch-moralische Bildung abgezielt, welche die Bevölkerung bilden soll, sich gegenüber massen- oder völkermörderischen Gewalten zu widersetzen.

3 Vgl. Geppert, Alexander C.T.: Forschungstechnik oder historische Disziplin. Methodische Probleme der Oral History. In: GWU. Heft 45. 1994. S. 303-323. Hier. S. 304.

4 Vorländer, Herwart: Oral History. Mündliche erfragte Geschichte. Göttingen 1990. S. 20.

5 Plato, Alexander von: Oral History als Erfahrungswissenschaft. Zum Stand der ‚mündlichen Geschichte‘ in Deutschland. 1991. S. 98.

6 Weshalb der englische Begriff Oral History auch in dieser Arbeit Verwendung finden soll.

7 Geppert. S. 313.

8 Allerdings wird auch die Bezeichnung der Oral History als historische Quelle stark kritisiert. Hierzu in einem späteren Kapitel.

9 Wobei hier zu erwähnen ist, dass Tagebücher und Briefe im Vergleich zur mündlichen Quellenübermittlung in der Forschung als Quellen anerkannt werden, wobei die Oral History mit Misstrauen betrachtet wird, da die Repräsentativität der Ergebnisse teilweise stark angezweifelt werden können (Vgl. Henke-Bockschatz, Gerhard: Oral History im Geschichtsunterricht. In: Geschichte lernen. Heft 76 (2000). S. 18-24).

10 Wobei eine Sicherung der Ergebnisse durchaus Vorteile enthält, die in einem späteren Kapitel erläutert werden sollen.

11 Vorländer. S. 11.

12 Als Beispiele dienen die Erzählungen der griechischen Historiker Thukydides (5./ 4. Jh. v. Chr.) und Herodot (480-424 v. Chr.).Insbesondere Herodot (480-424 v. Chr.), der sich unter anderem mit den Perserkriegen in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. sowie mit orientalischen Hochkulturen, vor allem der ägyptischen, beschäftigte, stellt für viele Ereignisse in dieser Zeit die einzige heute verfügbare Quelle dar. Dabei bleibt der Ursprung seiner Quellen selbst häufig umstritten, und die Sorgfalt der Arbeit Herodots gibt daher Anlass für Diskussionen (Vgl. Bichler, Reinhold; Bollinger, Robert: Herodot. 2000. S. 130 ff).

13 Ritchie, Donald A.: The Oxford handbook of Oral History. New York 2011. S.21f.

14 Ebd.

15 Vgl. Kaminsky, Uwe: Oral History. In: Pandel, H-J.; Schneider, G. (Hrsg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Schwalbach 2004. S. 452.

16 Vgl. Vorländer. S.20.

17 Im Folgenden soll auf die Schreibweise ‚Schülerinnen und Schüler‘ zugunsten der gängigen Abkürzung ‚SuS‘ verzichtet werden.

18 Vgl. Viereck, Holger: Geschichtsdidaktik. „Erzähle mir die Vergangenheit und ich werde dir die Zukunft erklären.“ In: Unterrichtspraxis. Heft Nr. 5. 48. Jahrgang. 28.06.2015. S. 1-8. Hier S. 2.

19 Ebd.

20 Wie es auch dem Leitgedanken zum Kompetenzerwerb des Bildungswertes im Geschichtsunterricht zu entnehmen ist. Vgl. BP 2016. Leitgedanken zum Kompetenzerwerb. I.I. Bildungswert des Faches Geschichte. http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/GYM/G/LG.

21 Diese werden in einem späteren Kapitel erläutert.

22 Geppert. S. 313.

23 Ebd. S. 314.

24 Vorländer. S. 19f.

25 Hier sei allerdings noch vermerkt, dass ein face-to-face Gespräch auch die Möglichkeit bieten kann, eine solche Verfälschung zu erkennen und den Zeugen direkt damit zu konfrontieren.

26 „Wir unterscheiden ein episodisches, semantisches und prozedurales Gedächtnis (E.Tulving,2000). Das episodische Gedächtnis speichert biografische Erlebnisse, dem semantischen Gedächtnis prägen wir das Gelernte ein und das prozedurale Gedächtnis bewahrt körperliche Fähigkeiten wie Schwimmen und Radfahren.“ (Reinalter, Helmut und Brenner, Peter J. (Hg.): Lexikon der Geisteswissenschaften. Sachbegriffe - Disziplinen – Personen. Wien, Köln, Weimar 2011, S. 233-238. Hier. S. 233).

27 Ohne dieses reflexive Gedächtnis und ohne die Unterscheidung der Zeitströme, würden die Reaktionen, Anforderungen sowie Antworten unmittelbar aufeinander folgen. Vgl. ebd.

28 Hierzu finden sich auch viele Foren und ähnliche Seiten im Internet, die sich gerade mit dieser Frage: „Was hast du am 11. September 2001 gemacht?“ beschäftigt. Ein Beispiel: https://www.lokalkompass.de/c-politik/frage-der-woche-was-habt-ihr-am-11-september-2001-gemacht_a689302. Entnommen am 15.08.2019.

29 Beispielsweise wird man sich eher daran erinnern können, was man an seinem letzten Geburtstag gegessen hatte.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Interviews mit Zeitzeugen im Geschichtsunterricht
Untertitel
Eine kritische Betrachtung
Hochschule
Universität Stuttgart
Note
1,7
Autor
Jahr
2019
Seiten
18
Katalognummer
V947443
ISBN (eBook)
9783346283405
ISBN (Buch)
9783346283412
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Oral History, Zeitzeugen, Nationalsozialismus, Interview, Erinnerung, Gedächtnis
Arbeit zitieren
J. Krieg (Autor:in), 2019, Interviews mit Zeitzeugen im Geschichtsunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/947443

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