Die zentrale Fragestellung dieser Arbeit beschäftigt sich damit, ob und welchen Effekt der Zins bzw. ein Niedrigzinsumfeld auf den Effekt des Underpricings hat. Zunächst geht der Autor auf zwei wesentliche Elemente eines IPO-Prozesses ein: das Platzierungsverfahren und die Unternehmensbewertung als Ausgangspunkt zur Festlegung des Emissionspreises. Beide Elemente sind von Bedeutung für das Underpricing. Neben den gängigen Platzierungsverfahren, wie v. a. Festpreis- und Bookbuildingverfahren, geht dieses Kapitel abschließend kurz auf die gängigen Verfahren zur Bewertung eines Unternehmens ein.
Im dritten Kapitel erfolgt die Definition für das Underpricing im Sinne dieser Arbeit. Ferner erfolgt ein Überblick über Erklärungsansätze des Effektes generell, d. h. losgelöst vom Zinssatz. Der Fokus liegt auf der Darstellung von theoretischen und empirischen Forschungsergebnis-sen. Es werden Studien, die das Underpricing der Höhe nach analysierten sowie Erklärungsansätze vorgestellt. Entsprechend des Forschungsstands liegt der Schwerpunkt hier auf der asymmetrischen Informationsverteilung zwischen den im Wesentlichen involvierten Parteien, dem Emittenten, den Investoren und den Emissionsbanken.
Der vierte Abschnitt widmet sich der Problemstellung. Hierzu wird die Emissionsrendite bei 225 Börsengänge im Zeitraum der Jahre 2001 bis 2019 analysiert. Die Stichprobe wird hierbei initial in zwei Teilstichproben unterteilt. Diese Ausarbeitung untersucht, ob der Effekt des Underpricings in beiden Zeiträumen existiert, signifikant ist und ob sich die Stärke des Effektes zwischen den Teilstichproben unterscheidet. Ferner wird mit einer Regressionsanalyse überprüft, ob das Zinsniveau einen Beitrag zur Erklärung des Underpricings leistet oder ob ausgewählte andere Faktoren einen Erklärungsbeitrag leisten können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Zielsetzung und Gang der Untersuchung
- 2. Börsengänge (IPOs): Platzierungsverfahren und Bewertung
- 2.1. Platzierungsverfahren
- 2.1.1. Festpreisverfahren
- 2.1.2. Bookbuildingverfahren
- 2.1.3. Auktionsverfahren
- 2.2. Bewertung von Unternehmen
- 2.2.1. Discounted Cash Flow (DCF)- Verfahren
- 2.2.2. Multiplikatorverfahren
- 3. Underpricing
- 3.1. Einleitung und Definition
- 3.2. Studien zum Underpricing
- 3.3. Erklärungsansätze
- 3.3.1. Gleichgewichtsorientierte Erklärungsansätze
- 3.3.1.1. Informationsasymmetrien zwischen Emittent und Investoren
- 3.3.1.2. Informationsasymmetrien zwischen Emittenten und Emissionsbank
- 3.3.1.3. Informationsasymmetrien zwischen Investoren
- 3.3.2. Ad hoc / Sonstige Erklärungsansätze
- 3.3.2.1. Prospekthaftung
- 3.3.2.2. Kurspflegemaßnahmen
- 3.3.2.3. Herdenverhalten
- 4. Empirische Analyse
- 4.1. Umfang der Stichprobe und verwendete Daten
- 4.2. Signifikanz des Underpricings
- 4.3. Einfluss des Zinsniveaus auf das Underpricing
- 4.3.1. Zins als einzige erklärende Variable
- 4.3.2. Mehrfachregression unter Einbezug weiterer Variablen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht den Einfluss des niedrigen Zinsumfelds auf das Underpricing bei Börsengängen (IPOs). Die Arbeit analysiert verschiedene Platzierungsverfahren und Bewertungsmethoden im Kontext der Niedrigzinsphase und untersucht empirisch den Zusammenhang zwischen Zinsniveau und Underpricing. Das Ziel ist es, die Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf den IPO-Markt zu beleuchten und potenzielle Erklärungen für das Underpricing zu finden.
- Einfluss des niedrigen Zinsumfelds auf Börsengänge
- Analyse verschiedener IPO-Platzierungsverfahren
- Untersuchung von Bewertungsmethoden für Unternehmen
- Empirische Analyse des Underpricings
- Erklärungsansätze für Underpricing im Kontext des niedrigen Zinsumfelds
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Hintergrund der Arbeit, ausgehend von der globalen Finanzkrise und der daraus resultierenden Niedrigzinsphase. Sie führt in die Problemstellung ein, indem sie den Zusammenhang zwischen niedrigen Zinsen, Unternehmensfinanzierung und Börsengängen (IPOs) herstellt. Die zentrale Frage der Arbeit wird formuliert: Wie wirkt sich das anhaltende niedrige Zinsniveau auf das Underpricing bei IPOs aus? Die Zielsetzung und der Aufbau der Arbeit werden skizziert.
2. Börsengänge (IPOs): Platzierungsverfahren und Bewertung: Dieses Kapitel beleuchtet die gängigen Platzierungsverfahren bei Börsengängen (Festpreis-, Bookbuilding- und Auktionsverfahren), erläutert deren jeweilige Vor- und Nachteile und beschreibt die gängigen Bewertungsmethoden von Unternehmen (DCF-Verfahren und Multiplikatorverfahren). Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Verfahren und der Darstellung ihrer Relevanz für die spätere empirische Untersuchung des Underpricings.
3. Underpricing: Dieses Kapitel definiert den Begriff des Underpricings und gibt einen Überblick über bestehende Studien zum Thema. Es werden verschiedene Erklärungsansätze für Underpricing diskutiert, sowohl gleichgewichtsorientierte Ansätze (Informationsasymmetrien) als auch ad-hoc-Erklärungen (Prospekthaftung, Kurspflege, Herdenverhalten). Die verschiedenen Theorien werden im Detail analysiert und systematisch in ihren Ursachen und Folgen dargestellt. Dieses Kapitel bildet die theoretische Grundlage für die empirische Analyse im Folgekapitel.
4. Empirische Analyse: Das Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung zum Einfluss des Zinsniveaus auf das Underpricing. Es wird die Methodik der Studie detailliert erläutert, einschließlich der Stichprobenbeschreibung und der statistischen Verfahren (Regression, Hypothesentests). Die Ergebnisse der Analyse werden präsentiert und interpretiert, wobei der Fokus auf dem Zusammenhang zwischen Zinsniveau und der Höhe des Underpricings liegt. Es werden verschiedene Regressionsanalysen durchgeführt, um den Einfluss des Zinsniveaus sowohl isoliert als auch in Kombination mit anderen Faktoren zu untersuchen.
Schlüsselwörter
Underpricing, Börsengang (IPO), Niedrigzinsumfeld, Zinsniveau, Platzierungsverfahren, Unternehmensbewertung, Informationsasymmetrie, Empirische Analyse, Regression, Finanzkrise.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Einfluss des niedrigen Zinsumfelds auf das Underpricing bei Börsengängen (IPOs)
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht den Einfluss des niedrigen Zinsumfelds auf das Underpricing bei Börsengängen (IPOs). Sie analysiert den Zusammenhang zwischen niedrigen Zinsen, Unternehmensfinanzierung, verschiedenen Platzierungsverfahren und Bewertungsmethoden, und untersucht empirisch, wie sich das Zinsniveau auf die Höhe des Underpricings auswirkt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Einleitung (Problemstellung, Zielsetzung), 2. Börsengänge (IPOs): Platzierungsverfahren und Bewertung, 3. Underpricing (Definition, Studien, Erklärungsansätze), und 4. Empirische Analyse (Stichprobe, Methodik, Ergebnisse).
Welche Platzierungsverfahren und Bewertungsmethoden werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt gängige Platzierungsverfahren bei Börsengängen wie Festpreisverfahren, Bookbuilding- und Auktionsverfahren. Im Bereich der Unternehmensbewertung werden das Discounted Cash Flow (DCF)-Verfahren und Multiplikatorverfahren erläutert.
Wie wird Underpricing definiert und erklärt?
Underpricing wird definiert als der Unterschied zwischen dem Ausgabepreis und dem Kurs am ersten Handelstag eines IPOs. Die Arbeit diskutiert verschiedene Erklärungsansätze, darunter gleichgewichtsorientierte Ansätze (Informationsasymmetrien zwischen Emittenten, Investoren und Emissionsbanken) und ad-hoc-Erklärungen wie Prospekthaftung, Kurspflegemaßnahmen und Herdenverhalten.
Welche empirische Methodik wird angewendet?
Die empirische Analyse untersucht den Zusammenhang zwischen Zinsniveau und Underpricing mittels Regression. Es wird sowohl eine einfache Regression mit dem Zins als einziger erklärenden Variable als auch eine multiple Regression mit weiteren Einflussfaktoren durchgeführt. Die Arbeit beschreibt detailliert die Stichprobe und die statistischen Verfahren.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der Regressionsanalysen und interpretiert den Zusammenhang zwischen Zinsniveau und der Höhe des Underpricings. Der Fokus liegt auf der Interpretation der Ergebnisse im Kontext der theoretischen Überlegungen zu Underpricing und den verschiedenen Erklärungsansätzen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Underpricing, Börsengang (IPO), Niedrigzinsumfeld, Zinsniveau, Platzierungsverfahren, Unternehmensbewertung, Informationsasymmetrie, Empirische Analyse, Regression, Finanzkrise.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss des anhaltenden niedrigen Zinsniveaus auf das Underpricing bei IPOs zu untersuchen und potenzielle Erklärungen für dieses Phänomen zu finden. Sie beleuchtet die Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf den IPO-Markt.
- Quote paper
- Jörg Menke (Author), 2020, Börsengänge und Underpricing im Niedrigzinsumfeld, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/947774