Die vorliegende Interpretation bezieht sich ausschließlich auf die frühen Werke von Rawls sowie einige ausgewählte Schriften Kants. Aus der Begrenzung des Materials heraus ist eine abschließende Einschätzung der Auffassungen beider Autoren zum bürgerlichen Ungehorsam nicht zulässig. Wenn es aber gelingt, eine weitere Reflexion dieser Thematik auch unter Berücksichtigung von Kant und Rawls anzuregen, so hat diese Arbeit ihren Zweck erfüllt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Anthropologische Grundannahmen und die Rekonstruktion des Naturzustandes
- Genese und Legitimation der bürgerlichen Gesellschaft und ihrer staatlichen Verfasstheit
- Gehorsam aus Freiheit oder das Recht auf Widerstand
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Untersuchung setzt sich zum Ziel, den Anspruch von John Rawls auf eine empirisch fundierte Einbindung der rechtsphilosophischen und ethischen Auffassungen Immanuel Kants in seine politische Theorie zu überprüfen. Insbesondere soll die Frage geklärt werden, ob und inwieweit nach Ansicht der beiden Autoren ein Ungehorsam gegen staatliche Regelungen moralisch gerechtfertigt sein kann.
- Anthropologische Grundannahmen von Kant und Rawls
- Rekonstruktion des Naturzustandes
- Vertragsschluss und das Verhältnis von Bürger und Staat
- Möglichkeiten und Grenzen zivilen Ungehorsams
- Vergleichende Analyse der Auffassungen von Kant und Rawls zum Thema ziviler Ungehorsam
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den theoretischen Rahmen für die Untersuchung der Moralität bürgerlichen Ungehorsams bei Kant und Rawls vor. Sie verdeutlicht die Relevanz der Fragestellung und die methodische Vorgehensweise.
- Anthropologische Grundannahmen und die Rekonstruktion des Naturzustandes: Dieses Kapitel analysiert die grundlegenden anthropologischen Annahmen von Kant und Rawls sowie ihre Vorstellungen von einem vorvertraglichen Naturzustand. Diese Annahmen bilden die Grundlage für die spätere Begründung der Legitimität staatlicher Herrschaft.
- Genese und Legitimation der bürgerlichen Gesellschaft und ihrer staatlichen Verfasstheit: Dieses Kapitel befasst sich mit dem eigentlichen Vertragsschluss, der zur Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft und ihres staatlichen Apparats führt. Der Fokus liegt auf der Analyse des Verhältnisses zwischen Bürger und Staat, sowie den daraus resultierenden Pflichten und Rechten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen bürgerlicher Ungehorsam, politische Theorie, Rechtsphilosophie, Ethik, Immanuel Kant, John Rawls, Naturzustand, Vertragsdenken, staatliche Herrschaft, Legitimität, Freiheit, Moral, Recht und Widerstand. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der Auffassungen von Kant und Rawls zum Thema ziviler Ungehorsam und der Analyse der jeweiligen anthropologischen Grundannahmen und Vertragstheorien.
- Arbeit zitieren
- Thomas Eimer (Autor:in), 2001, Vom Recht auf Unrecht oder zur Moralität bürgerlichen Ungehorsams - Ein Vergleich der politiktheoretischen Auffassungen von I. Kant und J. Rawls, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9479