Die Ernennung Karls des Großen zum Kaiser des weströmischen Reiches


Hausarbeit (Hauptseminar), 1998

20 Seiten, Note: gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Begebenheiten im Vorfeld
2.1 Das Attentat auf Papst Leo III. und das Treffen in Paderborn
2.2 Der Papst zurück in Rom

3. Die Ereignisse in Rom
3.1 Der ,,unwissende Kaiser" erreicht Rom
3.2 Der Reinigungseid Papst Leos
3.3 Die Ereignisse des 25. Dezember 800
3.3.1 Die Krönungsmesse
3.3.2 Krönung und Akklamation

4. Karl, das Kaisertum und die Macht

5. Resümee

6. Bibliographie
6.1 Quellen
6.2 Sekundärliteratur
6.3 Elektronische Datenbanken

1. Einleitung

Auch heute, nach beinahe 1200 Jahren, ist die Erhebung Karls des Großen zum imperator Romanorum noch immer ein Thema innerhalb der historischen Forschung. Noch immer bestehen kritische Fragen die härtesten Prüfungen herausragender Historiker, und noch immer verbergen weiße Flecken auf dem Gemälde der Geschichte des Frankenkönigs Geheimnisse der damaligen Zeit.

Sollte dennoch eine Frage oder eine strittiger Aspekt einmal geklärt werden, so ist damit meist eine Unzahl neuer Probleme verknüpft.

Die Hauptursache für eben diese Kalamität ist die teilweise nebelhafte Quellenlage. Hält man sich vor Augen, daß es im Dezember 800 in Rom darum ging, den Frankenkönig Karl zum Kaiser zu krönen und ihn somit gegen das byzantische Kaisertum zu stellen, so ist es verblüffend, daß sich nur etwa eine handvoll Quellen dazu äußern. Hinzu kommt erschwerend, daß eben diese Quellen nur wenige Informationen enthalten, welche den Sachverhalt deutlich darlegen. Die vier Hauptquellen (der Liber Pontificalis, die Annales regni Francorum, die Annalen Einhards und die Annales Laureshamenses) umfassen zusammen genau 275 Worte. Das heißt im Durchschnitt keine 70 Worte pro Text.

Allerdings soll es nicht erklärtes Ziel dieser Arbeit sein, alle offenen Enden zu greifen und miteinander zu verknüpfen. Vielmehr soll im Folgenden versucht werden, einige Fragen zu untersuchen und zu bewerten; Kritik zu üben und das Forschungsfeld zu beleuchten.

Dazu ist es aber von größter Wichtigkeit, nicht nur die Begebenheiten des Weihnachtstages 800 zu betrachten, sondern auch die Ereignisse, die ihm vorausgingen, wie etwa das Attentat auf den Papst oder das Treffen zwischen Karl und Leo in Paderborn. Ohne Berücksichtigung und Kenntnis dieser Fakten wäre eine genaue Studie der Quellen unmöglich und würde somit den Gesamteindruck des Weihnachtsfestes verfälschen.

Zuleicht könnte man dann Äußerungen, wie etwa von Beumann, der 1958 schrieb, daß ,,wenn jedoch weder der Papst noch Karl selbst auf das Kaisertum hingearbeitet haben, so wird der Akt vom Weihnachtstage 800 zu einem bloßen Verkehrsunfall der Weltgeschichte"1 mehr Bedeutung beimessen, als ihnen zusteht.

2. Die Begebenheiten im Vorfeld der Krönung

2.1 Das Attentat auf Papst Leo III. und das Treffen in Paderborn

Am 25. April 799, dem Bittgangstag, wurde das Oberhaupt der christlichen Kirche Leo III. das Opfer eines Attentats. Dem Einhard zugeordnetem Bericht zufolge wurde er vom Pferd gezogen, man stach ihm die Augen aus und schnitt ihm zusätzlich noch die Zunge aus dem Mund. Daraufhin ließ man ihn, vermutlich zum sterben, nackt auf der Straße liegen.2

Erstaunlicherweise wurden die Attentäter dann aber dennoch von ihrem schlechten Gewissen heimgesucht, denn auf ihren Befehl hin wurde der Papst dann in das Kloster des heiligen Herasmus gebracht, um sich dort von seinen Wunden zu erholen. Dem Pontifex gelang allerdings von dort, durch die Hilfe seines Kämmerers und des Herzogs von Spoleto, die Flucht aus seiner Klosterhaft. Nach seiner wundersamen Heilung machte sich Leo auf die Reise nach Paderborn, um sich mit Karl dem Großen zu treffen.

Karl hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt als Herrscher über ein Reich emporgearbeitet, das seit den Tagen der Römer ohne Konkurrenz war.3 Dadurch war er schon lange vor seiner Kaiserkrönung zum Anführer des Okzidents geworden. Aus diesem Grund suchte der ,,gestürzte" Papst wahrscheinlich Schutz und Unterstützung bei ihm und nicht beim oströmischen Kaiser. Karl empfing, in Gefolgschaft seines Heeres, den Papst mit allen ihm zustehenden Ehren, obwohl in diesem Augenblick die in Rom vorgebrachten Beschuldigungen gegen die Person Leos nicht beseitigt waren. Der Frankenkönig demonstrierte durch die Geste, daß er an Leo als Pontifex maximus festhielt und ihn unterstützen werde. Leo stand schon von Beginn seiner Amtszeit im Jahre 796 an im Schußfeld des römischen Adels, der ihn aufgrund seines zweifelhaften Lebenswandels kritisierte.

Neben dem Papst selbst waren aber auch Vertreter der anklagenden Partei nach Paderborn gereist, um eben dort ihre Anschuldigungen vor Karl zu wiederholen. Zu diesem Zeitpunkt war eine Staats- und Grundsatzkrise entstanden, die allerdings mehr im päpstlichen Machtbereich anzuordnen ist, aber auch Karl betraf. In einem Brief an Karl schrieb Alkuin, daß von den drei höchsten Gewalten, die es in der Welt gäbe, nach dem Sturz des Papstes und des byzantischen Kaisers Konstantin, allein er als Frankenkönig imstande sei, die Interessen der Kirche und des Rechts zu vertreten. Der fränkische König war der Richter des Abendlandes geworden.4

Karl stand jetzt vor der Wahl zwischen zwei möglichen Vorgehensweisen. Entweder konnte er dafür eintreten, daß ein neuer Papst gewählt wurde, dessen Lebenswandel keine Zweifel aufwiesen, oder er konnte den jetzigen Kirchenfürst in Rom restituieren. Der Empfang, welcher Leo in Paderborn bereitet wurde, zeigte schon vor den Gesprächen, welche Linie Karl vertreten würde. Die Gründe dafür sind nicht genau erklärbar. War es die christliche Überzeugung Karls, die ihn am Papst festhalten ließ, oder war es machtpolitisches Kalkül?

Ist es nicht denkbar, daß ein Papst, dessen militärischer Schutz und geistliche Existenz auf den Schultern des Frankenkönigs lag, ein wertvoller Verbündeter war? Man kann zweifelsfrei davon ausgehen, daß in Paderborn erste Gespräche über eine Krönung Karls zum Kaiser stattgefunden haben. Sowohl Beumann, wie auch Mayr- Harting5 gehen davon aus, daß schon im Vorfeld des Paderborner Treffens Verhandlungen zu diesem Thema erfolgt waren. Diese Meinung wird deutlich von der allgemeinen Forschung der letzten Jahre untermauert, die den Paderborner Gesprächen außerordentliche Wichtigkeit beimessen.

In Bezug auf die Vorwürfe gegen Papst Leo kam man in der ehemaligen Urbs Karoli zu dem Entschluß, daß man, wie es heute ebenfalls gebräuchlich ist, eine ,,Untersuchungskommission" nach Rom schickte. Karl wählte dafür den von ihm kurze Zeit zuvor zum Erzbischof von Salzburg erhobenen Arn aus. Hildebald, der Erzbischof von Köln, ebenso wie fünf weitere Bischöfe und einige Grafen wurden diesem zur Seite gestellt. In dieser Gefolgschaft begab sich der Papst wieder zurück nach Rom, damit sich die Kommission an Ort und Stelle ein Bild über das Verbrechen erstellen kann.

2.2 Der Papst zurück in Rom

Im Herbst des Jahres 799 zog Leo, in seiner Position als Pontifex der christlichen Kirche bestätigt, zurück an den Ort von welchem er ein halbes Jahr zuvor gewaltsam ,,vertrieben" worden war.

Auf den ersten Blick scheint es immer so, als wenn Leo nur ein unbedeutender Stein auf dem Spielbrett der damaligen Zeit gewesen sei.

Die Kritik, die an Leo als Papst und als Mensch geübt wurde und noch immer geübt wird, ist, so sagt Belting6, völlig unbegründet und nicht nachvollziehbar. Seiner Meinung nach liegen die Ursachen für die Anfeindung des kirchlichen Oberhauptes sicherlich in den mysteriösen Umständen des Attentats und seiner wundersamen Heilung. Doch auch ein weiterer Punkt ist Beltings Ansicht nach von Interesse; nämlich das sich über den Politiker Leo in den Quellen kaum nennenswerte Information finden lassen. Auch das Papstbuch, die wohl wichtigste Quelle für diesen Zusammenhang, enthält über die politischen Ansichten und Ambitionen des Kirchenoberhauptes ebenfalls kaum nennenswerte Aussagen. Allerdings findet man dort eine ausführliche Liste aller Schenkungen, Stiftungen und Bauprojekte des Papstes während seiner Amtszeit.7

Wie eng jedoch von ihm Kunst, Glaube und Politik miteinander verwoben waren, zeigt sich in der Mosaikwand im Lateran in Rom.

Dieses historische Bilddokument ist ein Beweis dafür, daß sich der Papst als Zentrum in der Vergabe der Kaiserwürde einstuft. Der Papst, der den Kaisertitel einst nach Byzanz transferierte, kann den Titel nun ebenfalls zurückrufen und dann auf den westlichen Frankenkönig übertragen.8

Es stellt sich daher die Frage, ob die Politik eines Papstes noch deutlicher hervortreten kann als an dieser Stelle? Was muß Karl der Große gedacht haben, als er dieses Mosaik zum ersten Mal zu Gesicht bekam; also wahrscheinlich nach seiner Ankunft in Rom im November 800. Denn aufgrund der Titulierung Karls als König muß man annehmen, daß die Arbeiten an der Bilderwand vor der Krönung vollendet wurden. Dem Mosaik nach stehen sich Karl und Leo ebenbürtig gegenüber und empfangen von Petrus ihre christlichen Insignien - der Papst das Pallium und Karl das Stadtbanner von Rom. Die Rolle Karls als Partner des gerade amtierenden Kirchenoberhauptes und seine Unterordnung unter Petrus als den wahren Vertreter der römischen Papstkirche stellen einen subtil formulierten Nebengedanken dar.9 Verschwunden ist der angeblich ,,schutzlose" und ,,hilfsbedürftige" Kirchenmann und hervorgetreten ist der neu gestärkte Politiker, der sich nicht ,,kampflos" dem Schutzherrn unterordnen will. Und es ist eben dieser vermeintlich ,,schwache" Papst, der am Weihnachtsmorgen des Jahres 800 die jahrhundertealte Tradition der Kaiserkrönung abwandelt und Karl zum ,,Kaiser wider Willen" macht.

Vielleicht kann man, diesen Gedanken im Hinterkopf, auch die bei Beumann10 zu findende Frage, was den Papst bewegt haben könnte, die Gunst des Frankenkönigs so hart auf die Probe zu stellen, beantworten. Möglicherweise war der Papst in Paderborn so resolut aufgetreten, daß er Karl von seiner Unschuld gar nicht überzeugen mußte. Es ist nicht auszuschließen, daß er ein besonderes Feingefühl hatte, wenn es darum ging, Menschen einzuschätzen, so daß er sich diese Freiheiten in Rom herausnehmen konnte, ohne ernsthafte Konsequenzen seitens des Frankenkönigs zu befürchten.

3. Die Ereignisse in Rom

3.1 Der ,,unwissende Kaiser" erreicht Rom

Der von Karl nach Rom gesandte ,,Untersuchungsausschuß" kam zu dem Ergebnis, daß ein päpstliches Vergehen, oder mit anderen Worten, der Papst selbst nicht justiziabel sei.

Diese Auffassung gründete sich auf ein Urteil, das eine Synode italienischer Bischöfe auf Veranlassung Theoderichs des Großen (472-526) seinerzeit über den Papst Symmachus (298-514) gefällt hatte. Auch diesem war von einer Gegenpartei vorgeworfen worden, er habe sich in seinem Lebenswandel und in seiner Amtsführung schwerer Vergehen schuldig gemacht. Der Konzilspruch endete in der Erkenntnis, das Urteil über den Papst sei Gott anheimzustellen.11 Auf eben diese Entscheidung, die fast 300 Jahre zuvor getroffen wurde, berief man sich nun 799/800 in Rom.

In dieser festgefahrenen Situation rief man nun nach Karl. Doch dieser ließ sich trotz aller Vorbereitungen sehr viel Zeit für seinen Weg nach Rom, ganz so, als ob er vor der bevorstehenden Ernennung zum Kaiser zurückschrecke12 - ein Punkt, der später noch erklärt werden soll. Von Mitte März an bis August zog Karl durch sein Reich. Anfang August beschloß er, Richtung Rom zu ziehen; ein Weg, an dessen Ende der Kaisertitel stand.

Am 24. November des Jahres 800 gelangte der Heerzug nach Rom. Bei seiner Ankunft erhielt Karl einen triumphalen Empfang, der sogar die Ankunft des Papstes in Paderborn in den Schatten stellte und mehr als eines Kaisers würdig war. Die Quelle der Franken hält diesen Moment mit folgenden Worten fest: ",,Als er aber nach Rom kam, zog ihm der Papst Leo mit den Römern tags zuvor nach Mentana 12 Meilen vor der Stadt entgegen und empfing ihn mit höchster Demut und größten Ehren, und nachdem er mit ihm an dem genannten Orte gespeist hatte, zog er sofort ihm voraus in die Stadt." Papst Leo begab sich also 12 Meilen vor die Tore Roms, um Karl zu begrüßen. Der Tradition nach wurde ein Kaiser normalerweise 6 Meilen vor der Stadt empfangen. Karl, zu diesem Zeitpunkt ,,nur" als Patricius nach Rom gereist, hätte Leo eigentlich erst 1 Meile vor den Stadtmauern erwarten können. Allein dieses Einholungsritual zeigte allen Anwesenden, welche Bedeutung Karl von Leos Seite eingeräumt wurde. Wie soll Karl diese Symbolik übersehen haben, die ihn schon vier Wochen vor seiner Krönung zum Kaiser gemacht hat? Und wie kann man sich seine Abneigung, die später durch Einhard der Nachwelt erhalten wurde, erklären? Eine weitere Frage ist, warum Karl nach Rom reiste, wenn - vorausgesetzt man hat in Paderborn über das nomen imperatoris beraten - im Vatikan nach dem Urteil eines Kaisers gerufen wurde?

Nochmals zusammenfassend muß man für alle weiteren Ereignisse im Hinterkopf folgenden Gedanken haben: Karl betrat die Stadt Rom am 24. November nicht mehr im Würdegang eines Patricius, sondern wie in der Amtswürde eines Kaisers.

3.2 Der Reinigungseid Papst Leos

Die von Karl am folgenden Tag einberufene Synode, die sich abermals mit den Vorfällen des Jahres 799 befaßte, fand, wie der Untersuchungsausschuß zuvor wieder keinen juristischen Abschluß, so daß Papst Leo nach dreiwöchiger Verhandlung am 23. Dezember einen Eid auf seine völlige Unschuld ablegte.

Dem Historiker drängt sich auch hier eine weitere Frage auf. Wie kam dieser Reinigungseid Leos zustande, oder anders formuliert, wer ist dafür verantwortlich? Es kommen dafür nur drei Parteien in Frage: die Synode, Papst Leo oder Karl? Die Synode scheidet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus. Sie berief sich auf die Kommission, welche schon zuvor keine Entscheidung getroffen hatte und sich aus diesem Grund an Karl wandte. Es verbleiben somit nur Leo und Karl. Wer von beiden hatte wohl das größere Interesse an der Reinigung des Papstes und wer zog den größeren Nutzen daraus?

Etwa Leo, der sich von etwas befreien sollte, was kein Gericht dieser Welt ihn anlasten konnte und für den ein solcher Akt eine gewisse Art von ,,Demütigung" war? Es war wohl eher Karl, der seinen Sohn zwei Tage später von einen rehabilitieren Papst zum König salben lassen wollte. Und wie hätte Karl das Kaisertum aus der Hand eines zweifelhaften Papstes entgegennehmen können? Alle diese Fragen deuten somit darauf hin, daß Karl die Entkräftung der Vorwürfe gegen den Papst am meisten nutzte. Es ist auch eine Tatsache, daß nach der Eidesleistung Leos III. in der Synode darüber beraten wurde, was mit dem offenen Kaisertitel geschehen solle. In den Lorscher Annalen heißt es, daß das Kaisertum der Griechen vakant sei, seitdem Irene sich zur Kaiserin gemacht hatte. Aufgrund dieser Fakten erschien es ,,dem Papst und allen heiligen Vätern, die in der Versammlung anwesend waren, wie auch dem übrigen christlichen Volk angemessen, daß sie den Frankenkönig Kaiser nennen sollten, der Rom in seiner Hand hatte, wo die Kaiser immer zu residieren pflegten, und die anderen Sitze, die er in Italien, Gallien und auch Germanien innehatte."

Diesem Quellentext zufolge war es also der Papst persönlich, der Karl zum Kaiser proklamierte. Die Schlußfolgerung, die man spätestens jetzt daraus ziehen kann ist, daß Karl nicht aus reiner Ordnungsliebe am Papst festgehalten hat, sondern eine Rückzahlung für diese Geste erwartet hatte, die nun erfolgt war. Doch Papst Leo war bei weitem nicht bereit, sich zum einen ,,demütigen" zu lassen und sich danach noch unter Wert zu verkaufen; und das sollte Karl am nächsten Tag am eigenen Leib spüren.

3.3 Der Ereignisse des 25. Dezember

Die erste Frage, die man sich nach der Studie der Quellen zu stellen hat, ist, was sich eigentlich genau am Weihnachtsmorgen in der Peterskirche abgespielt hat. Der Liber Pontificalis berichtet nur kurz und knapp über die Zeremonie selbst, dagegen mehr über den Reinigungseid des Vortages. Doch aus Sicht dieser Quelle geht eindeutig hervor, daß der Papst, als Vertreter Gottes auf dieser Erde, der Hauptakteur der Feierlichkeiten war. Nachdem Leo Karl die Krone aufgesetzt hatte, wurde der neue Kaiser dieser Quelle zufolge mit den Worten: ,, Karolo, piissimo Augusto a Deo coronato, magno et pacifico imperatore, vita et victoria!" akklamiert. Doch wie erwähnt, erhält man über den Ablauf der Krönung keine näheren Informationen. Aber auch die Reichsannalen geben in diesem Punkt nicht viel mehr Einblick in die Weihnachtsmesse und die Krönung, obwohl sie sich in zwei Punkten deutlich von der Papstquelle unterscheidet. Zum einen unterscheidet sie sich im Wortlaut der Akklamationsrufe des Volkes, zum anderen wird in den Reichsannalen, ebenso wie in den Einhardsannalen von einem Kniefall des Papstes vor dem neuen Kaiser berichtet, nicht so im Liber Pontificalis. Der Wortlaut der Zurufe, die aus den Prädikaten früherer Kaiser zusammengestellt worden waren, enthielten nach den zwei zuletzt angesprochenen Quellen das Wort Romanorum, was die definitive Ausbreitung des Herrschaftseinflusses des Frankenkönigs Karl auf Rom unterstrich. Die Akklamation lautete demnach: ,, Karolo augusto, a Deo coronato magno et pacifico imperatori Romanorum, vita et victoria!"13 Dieser gleiche Wortlaut ist ebenfalls in anderen Quellen zu finden, was für die Authentizität dieses Wortlautes spricht.14

3.3.1 Die Krönungsmesse

In der Forschung ist es immer wieder zu gegensätzlichen Auffassungen gekommen, wenn es um die Krönungsfeier an sich geht. Da sich aus den primären Quellen über diesen Teil des Tages keine Auskünfte ableiten lassen, muß man sich auf die sekundären Quellen stützen, wenn man den Ablauf untersuchen möchte. Allerdings ist mit Sicherheit eindeutig, daß die Krönung in der Peterskirche stattfand, was sowohl durch die Reichsannalen15 als auch den Liber Pontificalis16 belegt ist, da in diesen vom Grab des Apostels Petrus gesprochen wird, das sich in der Krypta des Petersdomes befindet. Aus dem Zusatz: Confessio beati Petri apostoli ergibt sich zusätzlich, daß sich Karl und Leo vor dem Altar des Apostels aufgehalten haben. (siehe Abbildung 1)

Somit ist der Krönungsort relativ genau zu bestimmen. Fast ebenso einfach und eindeutig zu beantworten ist die Frage nach dem Zeitpunkt der Krönungsmesse, da sich auch hier ein Hinweis in den Quellen finden läßt. In den Reichsannalen wird durch die Worte: Ipse die sacratissima natalis Domini 17 eindeutig der Weihnachtsmorgen als Zeitpunkt angegeben.

Allerdings ist es unklar, wann genau sich die Krönung Karls in der Morgenmesse vollzogen hat. Das die Krönung während der Messe und nicht vorher vollzogen wurde, ist durch zwei Punkte ohne Zweifel belegt. Zum einen stützt Levillain18 diese Behauptung durch die Vergleiche der verschiedenen Quellen und ihrer Aussage über den Zeitpunkt, an dem sich Karl von seinem Gebet erhob. Zum anderen spricht die Tatsache, daß sich Leo und Karl vor der Confessio befanden, dafür, daß die Krönung in die Messe integriert war, wenn man nicht bezweifeln möchte, daß diese Messe vom üblichen Ritus der Papstmessen abwich19.

Der nun im folgenden geschilderte Ablauf der Krönungsmesse ist Benz20 entnommen, da er sich auf den Ordo Romanus I21 stützt, der mit größter Sicherheit zur damaligen Zeit galt. Demnach zog der Papst mit dem Einzugsgesang in die Kirche von St. Peter, wo er sich vor dem Altar verneigte. Nachdem der Papst den ihn begleitenden Klerus den Bruderkuß gab und den Gesang durch ein Zeichen beendete, folgte ein stilles Gebet. Nach einer kurzen Pause begrüßte der Papst Altar und Evangelienbuch ebenfalls durch einen Kuß. Als Zeitpunkt für die Krönung führt Benz den Moment an, wo die Litanei gebetet wurde, da zu diesem Zeitpunkt sich sowohl Pontifex als auch Weihekandidat betend auf den Boden liegend befanden. Nach Abschluß der Litanei erhoben sich beide, woraufhin dann die Krönung stattgefunden hat. In den Reichsannalen ist dieser Moment mit den Worten: Cum rex ad missam ante confessionem beati Petri apostoli ab oratione surgeret 22 beschrieben.

3.3.2 Krönung und Akklamation

Nachdem nun der Ort und der Zeitpunkt der Krönung erklärt wurden, wenden wir uns einem neuen Kapitel zu: der Krönung und der Akklamation des neuen Kaisers durch das Volk.

Auffällig ist, daß die Krönung nicht nach dem normalen Ritus vollzogen wurde, sondern daß sie eine Verlagerung der Schwerpunkte beinhaltet. Aber auch die Akklamationsrufe der anwesenden Römer geben genug Grund, diese näher zu betrachten. Es ist nicht eindeutig, ob Karl mit seiner eigenen Krone zum Kaiser erhoben wurde oder nicht. Die Reichsannalen erwähnen keine ausdrücklich neue Krone, dort heißt es nur: Leo papa coronam capiti eius imposuit. 23

Der Liber Pontificalis24 spricht zwar von einer kostbaren Krone, die wahrscheinlich aus dem Schatz des Papstes stammen dürfte, aber dennoch geben diese eher erklärenden Worte keine genauere Auskunft über die Herkunft der Krone. Aber eine genauere Untersuchung ist hier von keiner Bedeutung.

Wichtiger ist hier, die Reihenfolge der Ereignisse zu nennen.

Denn der Papst änderte die Krönungszeremonie, die sonst nach byzantischem Ritual ablaufen sollte, in der Reihenfolge und seinen Schwerpunkten. Galt die alte Regel, daß der neue Kaiser zuerst vom Volk akklamiert wurde, dann die Krönung stattfand, bevor sich der Patriarch vor dem Kaiser auf die Knie läßt und ihm somit Verehrung entgegenbringt, so rückte sich Papst Leo mehr in den Vordergrund durch die Krönung zu Beginn, der Aufforderung an das Volk, dreimal Karl zu huldigen und ihn dann auch selbst zu ehren25. Betrachten man die verschiedenen Darstellungen, so untermauert Riche mit seiner Darstellung die Meinung von Benz, daß Karl nicht unwissend in die Peterskirche eingezogen sein kann. Riche sagt selbst, daß Karl nicht nur wegen der Verurteilung der Attentäter nach Rom kam, sondern auch wegen andere Angelegenheiten, was seiner Meinung nach die Vermutung zuläßt, daß Karl die Krönung selbst vorbereitet habe.

Wie schon im vorangestellten Text erwähnt, änderte Papst Leo den Ablauf des Krönungszeremoniells. Er verlagerte die üblichen Schwerpunkte, die aus der byzantinischen Zeit herrührten. Dort wurde der neue Kaiser nicht durch das Aufsetzen der Krone Kaiser, sondern durch die vorangegangene Akklamation des Volkes, woraufhin dann die Krönung an sich folgte.26 Freilich erfolgte die Krönung dort nicht in einer Kirche, sondern im Hippodrom. Es ist anzunehmen, daß Leo durch das Aufsetzen der Krone den Anwesenden das Zeichen zur Akklamation gab.

Es stellt sich nun aber die Frage, wer alles zu denen gehörte, welche die Lobesformeln aufsagten. Weder die fränkische noch die römische Quelle erwähnen die anwesenden Franken in ihrer Darstellung. Sie sprechen nur von der Gesamtheit der Römer. Laut Classen27 kann aber die Möglichkeit, daß nur eine schola cantorum akklamiert hat, aufgrund der Quellen verworfen werden.

Es heißt an dieser Stelle im Liber Pontificalis: universi fidelis Romani exclamaverunt. Die Reichsannalen sprechen von: a cuncto Romanorum populo adclamatum est. Man könnte sich hiernach höchstens noch vorstellen, daß der Akklamationstext von einer schola cantorum vorgesungen wurde und danach ein Sprechchor der Römer eingesetzt hat.28 Auf diese Weise entstand ein neuartiges und konterminiertes Zeremoniell, das der Krönung ein besonderes Gewicht verlieh, während der selbständige Wert der Akklamation abgeschwächt wurde.29

Berücksichtigt man alle diese Fakten, so muß man zu dem Schluß kommen, daß Benz30 mit seiner These, daß die Krönung Karls keine besondere Überraschung für den neuen Kaiser war und die Krönung nach einem vorgeschriebenen Ritus ablief, der notwendigerweise bis ins kleinste Detail im voraus geplant war, die Tatsachen richtig darlegt.

4. Karl, das Kaisertum und die Macht

Nach der Betrachtung der vorausgegangenen Kapitel, die sich in erster Linie mit der Darstellung der Sachlage beschäftigt haben, wird es Zeit, sich um die Deutung der Ereignisse zu bemühen.

Es stehen jetzt eigentlich nur noch zwei zentrale Fragen im Raum - doch eben diese beschäftigen die Forschung seit vielen Jahren. Zum einen die Frage, wie Karl das Kaisertum einschätzte und zum anderen, wie Karl der Macht gegenüberstand. Von Karl wußte man, daß er kein Römer sein wollte und gegen die Kaiserwürde eine starke Abneigung hegte.31 Diese sowie eine Anzahl weiterer Meinungen kann man bei

Fichtenau32 nachlesen, der zu diesem Thema eine grundlegende Arbeit verfaßt hat. Auch Schramm33 schreibt, daß der Frankenkönig vom Kaisertum schlecht dachte. Er tituliert ihn sogar als ,,Kaiser wider Willen".34 Eine komplette Liste mit allen negativen Äußerungen Karls gegenüber dem Kaisertum zu erstellen, wäre eine zu zeitraubende Arbeit.

Sicherlich gab es aus fränkischer Sicht einige negative Aspekte, doch waren sie mit Sicherheit nicht so schwerwiegend, wie es Einhard versuchte darzustellen.

Er schrieb: ,,Damals war es, daß er die Benennung Kaiser und Augustus empfing; das war ihm zuerst so zuwider, daß er versicherte, er würde an jenem Tage, obgleich es ein hohes Fest war, die Kirche nicht betreten haben, wenn er des Papstes Absicht hätte vorher wissen können."

Der Unwille Karls mochte sich möglicherweise gegen Leo als Hauptakteur richten. Zweifellos auch gegen die Art und Weise, in der er die Krone und das Amt erhielt, denn Karl selbst dürfte sich bestimmt eher eine zeremonielle Feier gewünscht haben. Zuguter letzt stieß der Titel ,, imperator Romanorum", aus den oben genannten Gründen, bei ihm auf Ablehnung. Die von Haller betonte Aversion gegen alles Römische würde sich dadurch stützen lassen. Weiterhin würde ebenfalls dafür sprechen, daß Karl nach seiner Krönung niemals wieder nach Rom kam.

Als er 813 seinen Sohn Ludwig in die Herrschaft mit einbezog, krönte er ihn - ohne daß der Papst anwesend war - eigenhändig in Aachen zum König. Es dauerte auch bis zum Mai 801, daß der Kaiser offiziell seinen Titel ,, augustus et imperator Romanorum gubernans imperium" führte.

Und ein weiteres Jahr, bis er sein Heer einen Eid auf eben diesen Titel schwören ließ. Doch auch alle diese Aspekte können nicht darüber hinwegtäuschen, daß die negative Mitteilung Karls ein üblicher Topos der Zeit war. Diese Anmerkung von Fichtenau35 ist selbst nach 40 Jahren - zuletzt bei Mayr-Harting36 - immer wieder aufgegriffen worden. Auch der Einwand von Beumann37, daß die vielfältigen römischen Studien, die unter Karls persönlichem Protektorat in seinem Reich und an seinem Hofe erstellt wurden, sprechen dafür, daß er keine generelle Abneigung gegen römische Traditionen und Lebensweisen hegte. Beumann sagt weiterhin, daß die renovatio Romani imperii, die von Karl initiiert wurde, die Konsequenz dieser Studien sei.38

Dieser Tatbestand zeigt eindeutig, daß die Auswertung ergeben muß, daß die Aussage, Karl wollte niemals Kaiser werden, falsch sein muß.

Am Anfang hat er sich mit dem ,,römischen" Kaisergedanken abgefunden, später jedoch hat er die Kaiseridee nach seinem eigenen Willen verändert.39

Man kann daraus schlußfolgern, daß auch Karl den Kaisertitel anstrebte; und das aus gutem Grund. Der Frankenkönig wollte seine Macht und sein Ansehen an die Grenze des Möglichen steigern und zu den höchsten Persönlichkeiten der Welt zählen.40 Was hätte demnach sein Ansehen mehr gefördert als der Kaisertitel? Und eben dieser Titel erhob ihn in den Kreis der einflußreichsten Personen der Welt, vielleicht sogar zu der Mächtigsten. Karl stellte sich sogar mit dem großen Kaiser Konstantin auf eine Stufe, indem er Paderborn - in Analogie zur civitas Constantini - bei seiner Gründung als

Urbs Karoli bezeichnete. In wie weit er sich bewußt war, daß er als Nachkomme des Hausmeiers, der keine 50 Jahre zuvor die Macht der Merowinger an sich gerissen hat, steht und ob er dieses Ziel verfolgte, ist nicht nachweisbar. Doch wie sehr er die Macht genoß, kann man sich vorstellen. Die weitere Entwicklung belegt diese These. 802 nahm Karl Kontakte bis nach Mesopotamien auf, von wo ihm der dort herrschende Emir einen lebenden Elefanten als Geschenk nach Paderborn schickte; ein Beweis für die Anerkennung, die Karl weltweit fand. 804 schlug der Kaiser den letzten Aufstand der Sachsen nieder.

Zwei Jahre vor seinem Tod gelang Karl dem Großen noch ein weiteres Meisterstück. Er, der Anwalt des Westens gegen den Osten, erreichte die Aussöhnung mit Byzanz. Kaiser Michael I. erkannte das westliche Kaisertum als gleichgestellt an. Dafür erhielt Michael von den Franken Venedig und Dalmatien. Eine erkaufte Anerkennung seine Titels? Doch letztendlich ist es wie im Sport: für das Wie interessiert sich später niemand mehr, nur das Ergebnis zählt. Karl war der erste westliche Kaiser nach Konstantins Umzug nach Ostrom 400 Jahre zuvor.

5. Resümee

Wie schon zu Beginn dieser Arbeit erwähnt, ist die Frage nach den Umständen der Kaiserkrönung Karls im Dezember 800 in Rom aufgrund der nicht eindeutigen Quellenlage nur über Umwege zu beantworten. Und daher weiß niemand mit absoluter Sicherheit, was sich am Feiertag der Geburt Christi genau im Petersdom zugetragen hat. Dennoch steht zweifellos fest, daß die Erhebung zum Kaiser des weströmischen Reiches für Karl den Großen nicht überraschend gekommen sein konnte. Die Messfeier dieses Tages lief nach dem zu dieser Zeit üblichen Ritus einer Krönungsmesse - außerordentlich feierlich und zeremoniell - und erforderte, schon allein aus diesem Grund, eine besonders genaue Planung. Es ist somit anzunehmen, daß Karl, sollte er erst in Rom von der bevorstehenden Krönung erfahren haben, diese Vorbereitungen nicht verborgen geblieben wären. Ein weiterer Punkt ist die Akklamation des Volkes im Anschluß an die Krönung. Auch sie mußte im Vorfeld geplant sein, da man nicht voraussetzen konnte, daß die Laudesformel der anwesenden Bevölkerung bekannt war. Zuguter letzt spricht auch die Anzahl der Geschenke, welche Karl der Kirche darbrachte, gegen die Unwissenheitstheorie. Aus welchem Grund sollte Karl eine so gewaltige Menge des Avarenschatzes mit sich nach Rom bringen, wenn nicht als würdiges Zeichen eines neuen Kaisers?

Bei der Krönung an sich ist auffällig, daß sich Papst Leo selbst mehr in den Vordergrund der Zeremonie gesetzt hat. Er änderte die bis dahin durch die Traditionen von Byzanz geprägte Reihenfolge der Ereignisse, wonach der neue Kaiser erst vom Volk akklamiert wurde und dann die Krone aufgesetzt bekam. Leo krönte Karl erst und ließ ihn dann durch das Volk akklamieren. Der Kniefall des Papstes, welcher der Krönung folgte, war nach Meinung einiger Historiker ein Akt, den der Papst später bereute. Sie begründen diese Annahme damit, daß dieser später im Papstbuch nicht erwähnt wird.

Es ergibt sich somit, daß an diesem Weihnachtstag nicht nur in dieser einen Hinsicht Weltgeschichte geschrieben wurde, sondern daß auch die Loslösung vom Kaiserreich Byzanz vorangetrieben wurde, indem ein völlig neues Krönungszeremoniell entwickelt wurde, welches in der darauf folgenden Zeit zur Regel wurde.

Die Bestimmung der Ereignisse ist schwierig, doch die Geschichte zeigte, daß sie nicht ohne Folgen für die Welt war. Byzanz trat auf Dauer die Herrschaft und das Protektorat über die christliche Religion an das Kaiserreich des Westens ab.

6. Bibliographie

6.1 Quellen

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Einhardi Vita Karoli, in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte 1, Hg. Reinhold Rau (AusgQ 5), Darmstadt 1955; Nachdruck 1993, S. 157-211

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6.2 Sekundärliteratur

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Belting, Hans: Die beiden Palastaulen Leos III. im Lateran und die Entstehung einer päpstlichen Programmkunst, in: Frühmittelalterliche Studien 12, 1978, S. 55-83 Benz, Karl Josef: ,, Cum ab oratione surgeret". Überlegungen zur Kaiserkrönung Karls des Großen, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 31, 1975, S. 337-369 Beumann, Helmut: Nomen imperatoris. Studien zur Kaiseridee Karls des Großen, in: Historische Zeitschrift 185, 1958, S. 515-549; Nachdruck in: Ders., Wissenschaft vom Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze, 1972, S. 255-289

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Fichtenau, Heinrich: Karl der Große und das Kaisertum, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 61, 1953, S. 257-334; separater Nachdruck, 1971

Haller, Johannes: Das Papsttum, 21951

Mayr-Harting, Henry: Charlemagne, the Saxons, and the imperial Coronation of 800, in: English Historical Review 111, 1996, S. 1113-1133

Riche, Pierre: Die Karolinger, 1983

Schieffer, Rudolf: Die Karolinger, 21997

Schramm, Percy Ernst: Die Anerkennung Karls des Großen als Kaiser, in: Historische Zeitschrift 172, 1951, S. 449-515; überarbeiteter Nachdruck in: Ders., Kaiser, Könige und Päpste, Gesammelte Aufsätze zur Geschichte des Mittelalters 1, 1968, S. 215-302 Sickel, W.: Das byzantinische Krönungsrecht bis zum 10. Jahrhundert, in: Byzantinische Zeitschrift 7 (1898), S. 511-559

Wies, Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger, 31992

6.3 Elektronische Datenbanken

http://www.bnf.fr/enluminures/themes

http://www.georgetown.edu/labyrinth/labyrinth-home-html

http://www.epas.utoronto.ca:8080/~killings/Medieval/libellum.html

http://www.fordham.edu/medieval/medieval.ebbs.html

http://www.wmich.edu/medieval

http://www.fordham.edu/halsall/medieval.html

http://www.hyperg.iicm.tu-graz.ac.at/0x811b9908_0x0006bba9

http://www.phil.uni-erlangen.de/~p1ges/ma_resso.html

[...]


1 Helmut Beumann, Nomen imperatoris, 256

2 "Ubi equo deiectus et erutis oculis, ut aliquibus visum est, lingua quoque amputata, nudus ac semivivus in platea relictus est." Rau, R., Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte 1, 1962, 70f:

3 Vgl. Beumann, 257

4 Vgl. Ernst Wies, Karl der Große, 239f.

5,,That is not to deny that the ground was being prepared earlier. [...] But the Paderborn meeting may be taken to mark the first direct arrangement for an actual imperial coronation." Henry Mayr-Harting, Charlemagne, the Saxons, and the Imperial Coronation of 800, 1117

6 Vgl. Hans Belting, Die zwei Palastaulen Leos III., 56

7 Vgl. Belting, 56

8 Vgl. Belting, 61

9 Vgl. Belting, 67

10 Vgl. Beumann, 257

11 Wies, 240f.

12 Vgl. Pierre Riché, Die Karolinger, 152

13 Ann. regni Franc. a. 801, 1974, S. 74

14 Ann. Lauriss. 801: ,, et a cuncto Romanorum populo adclamatum est: "Carolo Augusto, a deo coronato magno et pactifico imperatori Romanorum, vita et victoria"

15 Vgl. Ann. regni Franc. a. 801, "... cum rex ad missam ante confessionem beati Petri apostoli ab oratione surgeret,..."

16 Vgl Liber Pontificalis 2, S. 7, "Post haec, adventientem diem Natalis domini nostri Iesu Christi iniamdicta basilica beati Petri apostoli, omnes iterum congregati sunt."

17 Ann. regni Franc. a. 801

18 Levillain, L., Le couronnement impérial de Charlemagne, Revue d´histoire de l´Église de France 18 (1932), S. 5-19

19 Vgl. Benz, Cum ab oratione surgeret, S.348

20 Benz, 351f

21 Vgl. Andrieu, Les Ordines Romani 2, bes. 49-51, S.67-108

22 Ann. regni Franc. a. 801

23 Ann. regni Franc. a. 801

24 Vgl. Liber Pontificalis 2, S.7, "Et tunc venerabilis et almificus presul manibus suis propriis pretiosissima corona coronavit eum."

25 Vgl. Riche, Die Karolinger, 154

26 Vgl. hierzu auch Sickel, W., Das byzantinische Krönungsrecht bis zum 10. Jahrhundert, in: Byzantinische Zeitschrift 7 (1898), S. 511-559

27 Classen, P., Die Kaiserkrönung Karls des Großen am Weihnachtstag des Jahres 800, in: Karl der Große, der Papst und Byzanz, 1988

28 Classen, 67

29 Classen, 67

30 Vgl. Benz, 362

31 Johannes Haller, Das Papsttum, 20

32 Vgl. Heinrich Fichtenau, Karl der Große und das Kaisertum, 257

33 Percy Ernst Schramm, Die Anerkennung Karls des Großen als Kaiser, 250

34 Vgl. Fichtenau, 258

35 Vgl. Fichtenau,

36 Vgl. Mayr-Harting, 1118

37 Vgl. Beumann, 257

38 Vgl. Beumann, 257

39 Vgl. Fichtenau, 327

40 Beumann, 255

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Die Ernennung Karls des Großen zum Kaiser des weströmischen Reiches
Veranstaltung
Universität-Gesamthochschule Paderborn, Hauptseminar Mittelalterliche Geschichte, König Karl und Papst Leo in Paderborn: Eine folgenreiche Begegnung; PD Dr. Lutz E. v. Padberg
Note
gut
Autor
Jahr
1998
Seiten
20
Katalognummer
V94813
ISBN (eBook)
9783638074933
Dateigröße
472 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ernennung, Karls, Großen, Kaiser, Reiches, Universität-Gesamthochschule, Paderborn, Hauptseminar, Mittelalterliche, Geschichte, König, Karl, Papst, Paderborn, Eine, Begegnung, Lutz, Padberg
Arbeit zitieren
Oliver Sieren (Autor:in), 1998, Die Ernennung Karls des Großen zum Kaiser des weströmischen Reiches, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94813

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