Die Hexenverfolgung – eine der wohl grausamsten Zeiten, die man sich vorstellen kann. Folter galt als eine der legitimen Methoden, Leid durchzog den Alltag. Irrtümlicherweise wird all dies häufig lediglich mit dem Mittelalter assoziiert, ist jedoch zeitlich in ihrem Kern der frühen Neuzeit/dem Humanismus zuzuordnen. Dabei liegen die Wurzeln des Glaubens an Magie noch viel tiefer, wie bereits die Etymologie des Wortes zeigt.
Dabei wird in der Forschung häufig der Hexenhammer als Ursache für diesen Wahn angeführt - auch für die Wende zum Weiblichen hin ist er bekannt. Aufgrund dessen stellt der Hexenhammer einen äußerst interessanten Untersuchungsgegenstand dar und die Fragestellung der vorliegenden Hausarbeit wird sich eben danach ausrichten: „Worin liegen die Wurzeln für den erheblichen Einfluss und Erfolg des Hexenhammers?“ Dabei liegt auch ein Augenmerk darauf, ob der Hexenhammer als Hauptursache oder Teilursache für den Hexenwahn zu sehen ist.
Da die Hexenverfolgung als ein gesamtgesellschaftliches Phänomen zu sehen ist, darf diese nicht lediglich auf den Inhalt eines Werkes reduziert betrachtet, sondern muss in den historischen Kontext eingebettet werden. Daher wird der erste Teil dieser Hausarbeit sich einer knappen theoretischen Grundlage widmen. In dem zweiten Teil, welcher lediglich vom Hexenhammer selbst ausgeht, erfolgt eine Analyse des Inhalts. Dabei wird Bezug auf die drei verschiedenen Teile des Hexenhammers genommen, welche vor Beginn der Analyse noch einmal genauer vorgestellt werden. Da der Hexenhammer besonders bekannt für die kausale Hinwendung zum Weiblichen ist, steht diese im Fokus der Analyse. Indes sollen die Frage, inwiefern die Idee der weiblichen Hexe Kramer entsprang und wie er es schaffte die breite Masse für seine Idee zu „begeistern“, ebenfalls Untersuchungsgegenstand sein. Dafür erfolgt eine genauere Betrachtung des argumentativen Vorgehens anhand einer Passage, welche gezielt auf Frauen als Hexen ausgerichtet ist. Weitergehend soll die Darstellung Kramers Hexereibegriffs sowie eine mögliche Akzentuierung darin herausgearbeitet und die Bedeutung auf der rechtswissenschaftlichen Ebene genauer dargestellt werden. In der Abschlussbetrachtung werden die beiden Teile letztendlich in Verbindung gebracht, um darauf aufbauend eine Schlussfolgerung ziehen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wurzeln des Hexenwesens und das gesellschaftliche Klima der Entstehungszeit
- Das Konstrukt der Hexerei
- Das Frauenbild des Mittelalters
- Der Hexenhammer in einer analytischen Betrachtung
- Kramers Darstellung des Hexereibegriffs
- Argumentationsvorgehen und Frauenbild
- Bedeutung auf rechtswissenschaftlicher Ebene
- Abschlussbetrachtung – Rolle des Hexenhammers im Gesamtzusammenhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den Hexenhammer von Heinrich Kramer und Jakob Sprenger und untersucht dessen Einfluss auf den Hexenwahn der frühen Neuzeit. Sie will herausfinden, ob der Hexenhammer als Hauptursache oder Teilursache für die Hexenverfolgung angesehen werden kann.
- Das Konstrukt der Hexerei im Mittelalter
- Das Frauenbild des Mittelalters und seine Bedeutung für die Hexenverfolgung
- Kramers Darstellung des Hexereibegriffs und dessen argumentative Strategie
- Die Bedeutung des Hexenhammers für die Rechtswissenschaft
- Die Rolle des Hexenhammers im Gesamtkontext der Hexenverfolgung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert die historischen Wurzeln des Hexenglaubens und stellt den Hexenhammer als ein zentrales Werk der Hexenlehre vor. Kapitel 2 beleuchtet den historischen Kontext der Hexenverfolgung, indem es das Konstrukt der Hexerei und das Frauenbild des Mittelalters untersucht. Kapitel 3 widmet sich einer analytischen Betrachtung des Hexenhammers, indem es die Darstellung des Hexereibegriffs, das argumentative Vorgehen Kramers und dessen Bedeutung für die Rechtswissenschaft untersucht.
Schlüsselwörter
Hexenverfolgung, Hexenhammer, Heinrich Kramer, Jakob Sprenger, Frauenbild, Mittelalter, Hexereibegriff, Rechtswissenschaft, Teufelspakt, Teufelsbuhlschaft, Hexenflug, Hexensabbat, Schadenszauber.
- Arbeit zitieren
- Katharina Müller (Autor:in), 2018, Der Hexenhammer. Eine Kompilation als Ursache für den Hexenwahn?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/948622