Pressegeschichte in Deutschland von der Zeit der Aufklärung bis zur Revolution von 1848


Seminararbeit, 2000

23 Seiten

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Pressehistorischer Überblick
1.1. Anfänge des Zeitungswesens
1.1.2. Das Anzeigen- und Intelligenzwesen
1.1.3. Der Intelligenzzwang: 18 Jahrhundert
1.2. Aufklärung: Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts
1.2.1. Die neuen Medien des 18 Jahrhunderts
1.3.2. Weitere "Formen" der Öffentlichkeit

2. Kampf um die Pressefreiheit
2.1. Die Zensurpolitik in Deutschland
2.2. Forderung nach Pressefreiheit

3. Die Fragen des Journalismus am Beispiel von Cotta
3.1. Die Fragen des Journalismus
3.2. Cottas Zeitung und sein Kampf gegen die Zensur

4. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Einleitung

Die Pressegeschichte von der Zeit der Aufklärung bis zur Revolution von 1848 würde den vor-gegebenen Rahmen dieser Arbeit sprengen, versuchte ich auf die ganze Bandbreite jener Problematik einzugehen und die komplexe Fülle aller verfügbaren einander durchaus widersprechender Quellen zu berücksichtigen. Im ersten Teil dieser Arbeit soll ein pressehistorischer Überblick über die Presse in Deutschland in der Zeit der Aufklärung dargestellt werden, wobei ich auf das 17. Jahrhundert zurückblicken werde, da es großen Einfluß auf die zwei darauffolgenden Jahrhunderte, nämlich das 18. und 19. - die Zeit der Aufklärung - nahm, insbesonders auf die Entwicklung von Zeitschriften und Zeitungen und verschiedener neuer Medien. Außerdem soll auf ihren Kampf um die Pressefreiheit eingegangen werden.

Im zweiten Teil werden die Fragen des Journalismus behandelt. Dort wird das Verständnis von Journalismus in der Zeit der Aufklärung und das Verhalten und die Reaktion der Regierung unter-sucht werden. Die Fragen des Journalismus sollen dann am Beispiel von Cottas Zeitungskonzepts erörtert werden.

1. Pressehistorischer Überblick

1.1. Anfänge des Zeitungswesens

Das Zeitalter der Presse begann um 1450 in Mainz mit J. Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern. Dies ermöglichte die Herstellung von Druckwerken und machte somit den Druck der Presse schneller und billiger. Außerdem bietet es ebenfalls die Möglichkeit, die Produkte der Presse zu Massenmedien auszubauen und wurde bis später ins 20. Jahrhundert durch Vervollkommnungen und Erfindungen, insbesondere durch die Einführung von Illustration und Mehrfarbendruck zum universalen publizistischen Mittel. Doch erst im Jahr 1609 erschienen erstmals Periodika in Deutschland, die in einem wöchentlichen Rhythmus herauskamen, wie z. B. "Aviso" in Wolfenbüttel und "Relation" in Straßburg. Vorgänger dieser gedruckten Zeitungen waren die sogenannten "Briefzeitungen" bzw. "Geschriebene Zeitungen"1, die als interne Korrespondenzen von Diplomaten und Handelshäusern dienten. Sie beinhalteten sowohl Nachrichten für private Zwecke, als auch Nachrichten von Stadt- und Feldschreiben für allgemeine Zwecke.

Als weitere Vorformen kann man die Flugblätter und Flugschriften in Betracht ziehen. Es waren nichtperiodische Einzel- und Gelegenheitsdrucke in Heftform, welche Informationen über ausländisch politische Ereignisse, wirtschaftliche Gesichtspunkte, geographisches Wissen und teilweise unterhaltende Themen beinhalteten. Einzelblattdrucke und Briefzeitungen waren die einzigen, die den Zensurbehörden entkamen.

Ebenfalls Vorgänger der periodischen gedruckten Presse waren die sogenannten "Newen (neuen) Zeitungen"2. Diese waren nichtperiodische Nachrichtenblätter, die als Ein- oder Mehrblattdrucke auf den Markt kamen, die stets aktuelle Inhalte wie amtliche und allgemeine Bekanntmachungen, die z. T. auch polemische Tendenzen hatten, sowie allgemeine Nachrichten enthielten. Sie trugen auch zur religiösen und politischen (Meinungs-)Bildung bei.

Zurückblickend kann man also folgende Gründe für die Entstehung von Zeitungen im 17. Jahrhundert aufweisen: Zuerst den des Buchdrucks. Im Laufe der Zeit stieg dann auch das Bedürfnis nach kontinuirlierlicher Information. Die Leser brachten die Bereitschaft für Entgelt auf; es entstanden Nachrichtenzentren und die politische Situation bot ebenfalls die Nutzung von Zeitungen an.

Ende des 17. Jahrhundert gab es schon 60 - 70 deutschsprachige Zeitungen mit einer Auflage von 300 - 400 Exemplaren und einer Leserschaft von 20.000 - 250.000 Personen. Zu der Zeit gab es mehr Zeitungen in Deutschland als im gesamten damaligen Europa.

1.1.2. Das Anzeigen- und Intelligenzwesen

Ferner war das Anzeigenwesen ein wichtiger Vorläufer der Zeitungen, welches Ende des 17. - Anfang des 18. Jahrhunderts in Deutschland von Bestand war. Dies Art der Anzeigen kennzeichnete sich durch Verkaufsanzeigen und Annoncen von Schaustellern in Form von Einblatt-drucken aus, und wurden verteilt oder plakatiert.3

In Verbindung dazu entstand das Intelligenzwesen4 zunächst in Paris. Es wurden Büros, sog. Adreß- oder Intelligenzcomptoirs eingerichtet, die Listen zur Verfügung stellten, in die man einerseits seine eigenen Angebote und Wünsche eintragen lassen und in die man andererseits Einsicht nehmen konnte, wofür natürlich bestimmte Gebühren gezahlt werden mußten. 1633 brachte der Arzt Théophraste Renaudot, der Gründer Büros solcherart, Zettel, die den gedruckten Inhalt der Listen inne hatten, namentlich "Feuilles du bureau d'adresse" in Paris heraus. Dies waren die ersten Intelligenzblätter (IB). England folgte 1637 dem Beispiel mit dem "Public Adviser".5 Anfang des darauffolgenden Jahrhunderts verbreiteten sich die Intelligenzblätter oder -Zettel auch in Deutschland, jedoch zunächst nur als private Einrichtungen. Deren Inhalt war das Material des Comptoirs, wie z. B. Annoncen für An- und Verkäufe, Vermietungen, Geldverkehr, Stellenangebote und -gesuche, Verlorenes und Gefundenes, etc.. Dem wurden v.a. Familienanzeigen, Preisangaben für die Hauptnahrungsmittel, die auch "Fleisch- und Brot-Taxen"6 genannt wurden, und später, als der Staat Einfluß auf das Intelligenzwesen nahm, Mitteilungen der Behörden, Gesetze, Verordnungen, amtliche Bekanntmachungen, sowie Bekanntgaben von Beförderungen der Militärs und der Beamten, etc., und schließlich noch "gelehrte Artikel" beigefügt. Das älteste deutschsprachige Intelligenzblatt ist das 1703 herausgegebene "Wiennerische Diarium". Im Jahre 1722 kamen die "Wöchentlichen Frankfurter Frag- und Anzeigen- Nachrichten" heraus, und 1724 erschienen die "Wöchentlichen Hamburger Frag- und Anzeigungsnachrichten".

Jedoch blieben nicht alle IB eine private Einrichtung, da um 1727 in Preußen der Intelligenzzwang aufkam.

1.1.3. Der Intelligenzzwang: 18 Jahrhundert

Im Jahre 1727 wurde in Preußen von Friedrich Wilhelm I., dem Soldatenkönig, der sog.

Intelligenzzwang eingeführt. In Berlin und in den anderen Städten seines Landes sollten IB mit dem Titel "Wöchentliche Berlinische Frag- und Anzeigungsnachrichten" gedruckt werden. "Ir Königl. Maiest. In Preußen - Unser Allgst. König und Herr sind in diesem nach in Erwegung des dem Publico aus obgedachten Frag- und Kundschafts Werk augenscheinlich zufließenden Nutzens Allergn. bewogen worden, dergleichen Verfaßung sowohl in dero hiesigen Residentz als in allen andern großen Städten dero Landen unter der Direction dero General-Post-Ambts ebenmäßig einrichten zu laßen."7

Die Blätter wurden in Preußen also zu einer staatlichen Institution, die einem Anzeigenmonopol untergeordnet waren. Wegen der gewinnbringenden Nutzung sollten sie nun vom Staat betrieben werden und den Zeitungen wurde verboten, Anzeigen zu drucken. Diese Blätter wurden zu amtlichen Publikationsorganen, sie enthielten fast nur noch amtliche Bekanntmachungen und bezahlte Anzeigen; politische Nachrichten durften nicht in diesen IB veröffentlicht werden. Es bestand ebenfalls die Regel, daß eine Annonce zuerst in den IB erscheinen mußten, bevor sie von den Zeitungen übernommen wurden. Daß die politische Presse solch eine Einschränkung vom Staat nicht so ohne weiteres akzeptieren konnte, geht aus einem königlichen Befehl hervor, der am 24.9.1727 den Kriegs- und Domänenkammern zuging: "Bey uns haben sich die Addreß Comptoirs ...beschweret was Gestalt sowohl hier als in den Provintzien die Zeitungs-Schreiber und Drucker freventlich unterfangen, die zum Intelligenz Werk gehörige Frag- und Anzeigungs articul denen Zeitungen beyzufügen ... So wollen Wir doch keineswegs gestatten, daß dieses auff Unserer und Unserer Cassen Vorschuß und Kosten unternommene Werk, durch die Zeitungs- Schreiber, Drucker und andere übelgesinnte Leute ... gehindert und irre gemacht." Deshalb wird verfügt, diese Personen hätten sich "hinführo bey ohnfehlbar zu erwartendem verlust ihrer privilegien und dem befinden nach einer härteren Ahndung aller und jeder die Zeitungen nicht angehenden, sondern dem Intelligenz Werk gehörigen articul ... zu enthalten".8 Die Zeitungen erfuhren durch die staatliche Institution natürlich Verluste, dennoch sollten sie sich aus den ,Angelegenheiten des Staates` raushalten. Die überschüssigen Einnahmen aus den Anzeigengebühren gingen dann natürlich an den Staat. Sie wurden aufgrund eines Befehls an die königlichen Regierungen und die Kriegs- und Domänenkammern vom 17. Januar 1729, für bestimmte Zwecke verwandt, wie für Waisenhäuser, in Wien für ein Armenhaus, in Weimar für die Stadtbeleuchtung und in Aurich für das Zuchthaus. Der Merkantilist Friedrich Wilhelm I. wünschte in seinem absolutistischen Staat, die Publizität im Bereich der Wirtschaft durch das Intelligenzblatt anzukurbeln. Er wies auf den besonderen Nutzen hin, es werde niemandem dadurch geschadet, noch in sein Recht eingegriffen. Es sollte ein ganz ungezwungenes und freiwilliges Wesen sein.9 Jedoch konnte auch dieses "ungezwungene und freiwillige Wesen" nicht ohne Vorschriften bestehen, und so erweiterte Friedrich Wilhelm im Jahre 1727 den Intelligenzzwang dahin, daß öffentliche Stellen einer Art Zwangsverpflichtung unterlagen, die Blätter zu abonnieren, so die Magistrate, Zünfte, Advokaten, Notare, Geistlichen, Ärzte, Apotheker, Handwerker, Gastwirte, Juden, etc.. Dieser Befehl war für Privatpersonen eine finanzielle Belastung und wurde von den Behörden nicht sehr eifrig befolgt.

Doch schien das Intelligenzblatt eine gute Einnahmequelle des Staates zu sein. Für die Aufnahme einer Anzeige in die "Frag- und Anzeigungs-Nachrichten" wurden zwei "gute Groschen" angegeben. Eine Gebühr mußten auch die zahlen, die nur daran interessiert waren, Namen und Adressen zu erfahren. Für ein Abonnement des Berliner Intelligenzblattes wurden zwei Reichs- taler pro Jahr verlangt. Das Einzelheft kostete einen guten Groschen.

Bald aber erschienen nicht nur Anzeigen im IB. Der hallesche Universitätskanzler Johann Peter von Ludewig fügte von Anfang an seinen 1729 gegründeten "Wöchentlichen Hallischen Frag- und Anzeigungsnachrichten" belehrende Artikel bei. Am 5. Sept. 1729 folgte das Berliner Intelligenzblatt dem Beispiel mit belehrenden und unterhaltenden Beiträgen. Auch die Professoren der übrigen preußischen Universitäten arbeiteten mit und wurden zum Schreiben derartiger Artikel angehalten. Ziel war, daß der Abonnent etwas "Neues und Nützliches" zu lesen bekam.

Von 1766 bis 1782 wurden zu den gelehrten und unterhaltenden Artikeln auch gelegentliche Beilagen mit politischen und lokalen Meldungen hinzugefügt. Die lokalen Meldungen sprachen besonders den Durchschnittsleser an und wurden zeitweise ernsthafte Konkurrenten für reguläre Zeitungen. Die IB erschienen daraufhin nicht nur wöchentlich, sondern kamen zwei mal oder öfter pro Woche heraus.

Die IB verloren dann somit mit dem Ende des 18. Jahrhunderts ihre Bedeutung als Insertions- und Bekanntmachblätter10 . 1810 wurde in Preußen der Bezugszwang aufgehoben, 1850 auch der Intelligenzzwang. "Intelligenzblatt" stand dann nur noch für den zusätzlichen Anzeigenteil in den Zeitschriften. Das "Journal des Luxus und der Moden" gab zum Beispiel ein "Intelligenz-Blatt" heraus, in dem Buchanzeigen, Subskritionen, Zeitschriftenankündigungen, etc. publiziert wurden.

1.2. Aufklärung: Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts

Die Zeit von Ende des 18. bis Mitte des 19.Jahrhundert ist die der Aufklärung, die vom Aufschwung neuer Wissenschaften, und von stärkeren Anstrengungen auf dem Bildungssektor geprägt ist. Diese Veränderungen trugen dazu bei, daß das Leseinteresse stieg, was wiederum zu einem quantitativen und qualitativen Aufschwung der Buch-, Zeitungs- und Zeitschriftenpublikationen führte.

Seit Mitte des Jahrhunderts entwickelte sich eine Zeitschriften- und Leserevolution, die dazu beitrug, daß die Rezeptionsbedingungen und auch die Lesegewohnheiten sich veränderten, da das Bildungswesen die Lesefähigkeit ausweitete. Die schmale Schicht der Gebildeten weitete sich aus. Das war in erster Linie dem Buchhandel von Vorteil; die Bücher wurden in größeren Auf- lagen gedruckt, in Folge dessen wurden die ersten Großverlage gegründet. Mit der Aufklärung entwickelte sich Ende des 18. Jahrhunderts ein Politisierungsprozeß, der besonders vom Bestreben nach mehr Pressefreiheit gekennzeichnet war, woraufhin die Meinungspresse, nach der Wiedereinführung der Zensur durch die Karlsbader Beschlüsse im Jahre 1819, in Deutschland zustande kam. Doch trotz strenger Zensurmaßnahmen wurde nicht geschwiegen. Liberale, demokratische und sozialistische Literaten und Publizisten schrieben gesellschafts- und systemkritische Artikel gegen soziale Ungerechtigkeiten, gegen eine restaurative Obrigkeit und für bürgerliche Freiheitsrechte. Beispielhaft dafür sind Joseph Görres mit seinen Meinungsbeiträgen im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts im "Rheinischen Merkur" und Karl Marx mit seiner "Rheinischen Zeitung" von 1842, die als die erste politische Zeitung Deutschlands gilt.11

Von besonderer Bedeutung für die Aufklärung aber waren die Zeitschriften, worauf im nächsten Kapitel eingegangen wird.

1.2.1. Die neuen Medien des 18 Jahrhunderts

Während der Aufklärung bestand die Presse hauptsächlich in Form von Zeitschriften, die die Einblattdrucken und nicht-periodischen Flugschriften des 16. Und 17. Jahrhunderts ersetzten. Ihre Wurzeln sind die Gelehrten- und Unterhaltungszeitschriften, die zur publizistischen Revolution des 18. Jahrhunderts beitrugen, und in denen eine der Wurzeln des Meinungsjournalismus liegt. Die Zeitschriften Gründungswelle ging wie die Aufklärung selbst von Frankreich aus.

Die Gelehrtenzeitschriften (GZ) wurden in Deutschland (D.) zunächst in lateinischer Sprache veröffentlicht. Das erste Heft, das in D. veröffentlicht wurde, war das "Acta Eruditorium" im Jahre 1682. 1688 folgte dann eine deutschsprachige GZ von Christian Thomasius namens "Monatsgespräche". Kennzeichnend für diese GZ war die literarische Form des Dialogs. Ferner zweigen sich viele Arten von den GZ ab, wie z. B. theologische, juristische, naturwissenschaftliche, kulturelle, philosophische, usw.. Für die Aufklärung und die damit verbundenen politischen Prozesse spielten v.a. die literarischen (Fach-)Zeitschriften eine große Rolle. Ihre Entstehung ab 1730 lief parallel mit der vorklassischen und klassischen Dichtung, was zur Folge hatte, daß die Aufgaben des Herausgebers und der Mitarbeiter von Schriftstellern wie Lessing, Schiller, Goethe, Kleist u.a. übernommen wurde.12

Aufgrund ihres Umfanges und meist nicht-politischen Themen unterlagen die literarischen Zeit-schriften nicht der Zensur.

Im Gegensatz zu den GZ, die ihren französischen Vorbildern, wie dem 1665 erschienen "Journal des Scavans" nachgingen, hatten die Unterhaltungszeitschriften (ZU) englische Vorbilder. Im Jahre 1676 erschien z.B. die erste moralische Wochenzeitschrift in D., die den Titel "Erbauliche Ruh-Stunden" trug. Diese Zeitschriften dienten der Unterhaltung und Belehrung, beinhalteten Themen aus dem alltäglichen Leben. Sie sprachen besonders den Durchschnittsleser an, v.a. Frauen und Jugendliche. Ihr wichtiges inhaltlich-formales Charakteristikum war die sog. "fiktive Verfasserschaft", d. h. in der Figur des Protagonisten spiegelte sich die Meinung des Autors wieder, was besonders in der Zeit des Vormärz für die Wiedererlangung der Pressefreiheit Gültigkeit hatte. Zeitschriften, die diese Form anwendeten, wurden auch Gesprächspresse genannt, eine Zwischenform zwischen Nachrichten- und Meinungspresse. Darin wurden Probleme in erdachten Dialogen erörtert, also die Gedanken der Leser antizipiert, weswegen sich ein fiktiver Charakter insofern anbot, als daß man weniger mit der Zensur konfrontiert wurde.13

Jedoch waren Zeitungen und Zeitschriften für damalige Verhältnisse nicht immer für jeden erschwinglich, und so kam es zur Bildung von Lesegesellschaften, Leihbibliotheken und Lesezirkeln, die als ,Leitfaden` weiterer Formen der Öffentlichkeit gelten können.

1.3.2. Weitere "Formen" der Öffentlichkeit

Durch die Bildung von Lesegesellschaften, Leihbibliotheken und Lesezirkeln bot sich dem Bürger die Möglichkeit, sich in Lesegesellschaften zu gemeinsamer Lektüre zusammenzufinden. In den Lesezirkeln kreisten gemeinsam beschaffte Zeitschriften, in die alle einsehen konnten, in den Bibliotheken fand man Zeitungen, Zeitschriften, Reisebeschreibungen, Handbücher und aktuelle Schriften.

Lesegesellschaften bestanden aus etwa 50 bis 80 Mitgliedern, worunter sich nur wenige Frauen befanden. Dort trafen sich diejenigen, die Interesse an Bildung oder auch an Gesellschaft hatten. Räsonnement und Diskussionen hatten der gesellschaftlichen Zerstreuung zu dienen.14 Nach und nach entstand innerhalb der Zirkel auch die Tendenz zum politischen Denken. Dadurch gewann die "Preßfreiheit" mehr und mehr an Bedeutung und sowohl Feste und Feierlichkeiten, als auch Lesegemeinschaften dienten dem Austausch öffentlicher Meinung.

Staatliche, kirchliche und nationale Feste, dienten in Zeiten stärkerer Überwachung, Restauration und Vormärz dem freien Austausch politischer Nachrichten, wobei dieses keine öffentliche Transparenz hatte.

Bei einem der bekanntesten Feste, nämlich das Wartburgfest von 1817, versammelten sich ungefähr 500 Studenten zum Anlaß des 300. Jahrestages der Reformation und des vierten der Völkerschlacht. Das Wartburgfest dauerte drei Tage lang und hatte mit seinen Prozessionen und feierlichen Gesängen einen religiös verbrämten, romantisch angehauchten Charakter. Das Fest hatte einen symbolischen Abschluß aufgrund der Verbrennung eines österreichischen Korporalstockes, eines preußischen Ulanen-Schnürleibs, eines hessischen Zopfes und der Bücher "reaktionärer" Autoren.

Kurz nachdem der Schriftsteller August Kotzebues am 23. März 1819 vom Studenten Carl Ludwig Sand ermordet wurde, weil er in seiner 1818 gegründeten Zeitschrift "Literarisches Wochenblatt" die liberalen Ideen der Burschenschafter verspottete - Sand schrieb einen Zettel vor seiner Hinrichtung, auf dem stand: "Mr. Kotzebue ist der Verführer unserer Jugend, der Schänder unserer Volksgeschichte, der russische Spion unseres Vaterlandes."15 -, wurden am 20. September 1819 die Karlsbader Beschlüsse festgelegt, also Reglementierungen von Presse, Universitäten und "Demagogen", die besagen, daß "Schriften, die in Form täglicher Blätter oder heftweise erschienen, desgleichen solche, die nicht über 20 Bogen stark seien, in keinem deutschen Bundesstaat ohne Vorwissen und vorhergegangene Genehmigung der Landesbehörden zum Druck befördert werden dürften".16 Sands Mord war demnach eine ,politische Dummheit`: er gab somit dem Kanzler Metternich den schon lange gewünschten Vorwand für seine Zensur und für die ,Demagogenverfolgung` (Karlsbader Beschlüsse). Als Kotzebue noch lebte, hatte er gegen die Zensur und für die Redefreiheit gekämpft, nun wurde der ermordete Kotzebue zum Anlaß, jene Freiheit zu unterdrücken.

Die französische Julirevolution von 1830 und der polnische Aufstand brachten jedoch die von den Beschlüssen eingeleitete Ruhe zu einem Ende, denn die Pariser Ereignisse, Belgiens Spaltung von den Niederländen und Polens Aufstand gegen die zaristische Oberherrschaft weckten in Deutschland Begeisterung mit Banketten und Polenfeiern. Zum Beispiel mischten sich bei verschiedene Ausdrucksformen und Anliegen der 300.000 Teilnehmer des im Mai 1832 stattgefundenen Hambacher Festes. Besonders große Bedeutung hatte dabei das Prinzip der Volkssouveranität. Die Regierenden reagierten jedoch schnell und antworteten hier mit dem Bundesgesetz vom 5. Juli 1832. Darin wurden die Vereins-, Presseund Versammlungtätigkeiten unter Strafe gestellt.

2. Kampf um die Pressefreiheit

2.1. Die Zensurpolitik in Deutschland

Schon Mitte des 15. Jahrhunderts gab es in Deutschland kirchliche und weltliche Zensurmaßnahmen.17 Der Kirche war die Unantastbarkeit des Glaubensgutes wichtig und hatte moralische Prinzipien. Gründe für die weltliche Zensur war die politische Absicht der Staatsräson.

Anfänglich rein kirchliche Zensur wurde von weltlichen Instanzen übernommen. Vor allem in der Zeit der Reformation und Gegenreformation war es ihr Ziel, die reformatorischen Flug- und Streitschriften zu unterdrücken. 1521 wurde dann mit kaiserlichem Edikt die weltliche Präventivzensur eingeführt, also eine ,Vorzensur`, die veranlaßt wurde, um die Zeitungen noch vor dem Druck zu kontrollieren und zu ,korrigieren`. Die Präventivzensur war jedoch nur begrenzt möglich wegen des "deutschen Territorialismus" und der Fülle der in der Reformationszeit entstandenen Schriften und Blättern. Aus diesem Grund wurde das Drucken und das Lesen teilweise verboten. Neben des kirchlichen Leseverbots gab es auch "Indices" - Listen verbotener Literatur - von örtlichen Behörden. Die ersten Strafen für den Druck unzensierter Bücher wurden jedoch erst mit der "neuen Polizeiordnung" des Augsburger Reichstages von 1548 eingeführt. Dieses Kontrollsystem bestand im Prinzip bis zur Auflösung des deutschen Reiches im Jahre 1806.

Das Ziel jedenfalls war, die Informationen aus dem eigenen Herrschaftsgebiet einzuschränken oder zu unterbinden und Meinungsbeiträge zu verbieten.

Die Zeitungen hatten damals also die Charakteristika, bloße Abdrucke von Nachrichten zu enthalten und unparteiisch zu berichten. Folgende Zensurmaßnahmen wurden dafür im Laufe der Zeit entwickelt:

- Die Schaffung von Zensurkommissionen; · Verzeichnisse verbotener Bücher;
- Vorzensur (Maßnahme zur Prüfung von Schriften vor der Drucklegung);
- Nachzensur (Kontrolle von bereits gedruckten und im Handel zugänglichen Schriften);
- Impressumspflicht zur Identifikation von Druckwerken;
- Beschränkungen von Berufszulassungen für Drucker;
- Berufsverbote für Drucker und Entzug von Druckkonzessionen;
- Untersagung bestimmter Inhalte und Aussageformen;
- Beförderungs-, Verkaufs- und Erwerbsverbote von Druckwerken;
- Beschränkungen der Erscheinungshäufigkeit periodischer Druckwerke; · Zeitungssteuern (sog. Stempelsteuer), Kautionszwang, erhöhte Beförderungsgebühren;
- Bindung der Herausgabe von Zeitungen und Zeitschriften an Privilegien und Lizenzen, die wieder entzogen werden konnten u.a.m.18

Bedeutend für die Zeitungen waren demnach auch die Privilegien. Um die Zeitungen privilegieren zu lassen, mußten sich die Herausgeber nach Wien an den Kaiser wenden.

Selbstverständlich wurden die Privilegien von der weltlichen Obrigkeit eher an die ihr zugetane und angenehme Titel vergeben. Dies hatte Konkurrenzkämpfe zwischen den einzelnen Blättern zur Folge, denn mit solchen Privilegien waren Zeitungen gegen Nachdruck geschützt.

Daraufhin folgte der Kautions- und Konzessionszwang. Die Kaution war erforderlich, um überhaupt die Konzession zur Herausgabe einer Zeitung bekommen zu können, und der Fürst bzw. der Staat konnte davon finanziell profitieren. Der Kautionszwang hatte weiterhin folgende Funktionen:

- Die Kaution ermöglichte es, bei Preßdelikten (Gesetzesvergehen oder "unbeliebsame" Berichterstattung) verhängte Geldstrafen auch wirksam werden zu lassen und einzutreiben. Gleichzeitig trug sie mit dazu bei, daß wegen des hinterlegten Geldes die Berichterstattung gegenüber dem Fürsten bzw. dem Staat nicht zu kritisch war;
- Die Kaution funktionierte schließlich als eine Art Reglementierung des Berufszwangs (zumal in der Zeit vor der Trennung in Journalisten und Verleger), weil nur wohlhabendere, eher gesellschaftlich Integrierte das notwendige Geld aufbringen konnten, um eine Konzession zu erhalten.19

2.2. Forderung nach Pressefreiheit

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden Meinungs- und Pressefreiheit noch nicht postuliert oder wo doch blieben jene Forderungen zumindest unerhört. Der Gedanke, daß es nicht unbedingte Aufgabe des Staates sein muß, den einzelnen vor Entsittlichung und damit vor staatlicher Repression zu schützen20 - in der Manie eines bevormundenden Gemeinwesens - wie auch daß der Schutz des Staates nicht zwangsläufig den Schutz der persönlichen Rechte subsumiert - der absolutistische Staat als Selbstzweck von Gottes Gnaden mußte sich erst noch entwickeln und bei einer breiteren Schicht Fuß fassen.

Als oberste Maximen der staatlichen Zensurbehörden dienten die Begriffe vom Schutz der Religion, der Staatsinteressen und der guten Sitten. War das, wie bereits erwähnt, im Selbstverständnis des absolutistischen Staates, wie auch im ambivalenten "vanitas mundi"- Gedanken einer höfischen Gesellschaft begründet, wurde jener Gedanke mehr und mehr instrumentalisiert, Religion und Sittlichkeit sah der säkuläre Staat nunmehr als Grundbedingung für den guten Bürger, sie dienten nicht mehr als Selbstzweck; die Zensur zur Wahrung von Staatsinteressen mußte selbstverständlich ihren autonomen Charakter bewahren jegliche Legitimation eines aufgeklärt-absolutistischen Gott-Gnadentums wäre ansonsten untergraben worden.21

Im Gegensatz zu den USA, wo die Pressefreiheit 1776 in den "Bill of Rights" in Virginia gewährt, zu Frankreich, wo die Zensur 1789 aufgehoben wurde, und zu Großbritannien, wo die Pressefreiheit schon 1695 bestand, war D. mit seiner Forderung nach Pressefreiheit im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts relativ spät. Grund dafür war, daß man sich nicht sicher war, die Pressefreiheit als Gnadenerweis (im Sinne einer Gunstgewährung der absolutistischen Fürsten gegenüber den Untertanen), aus Zweckmäßigkeit (Erlaß eines entsprechenden Gesetzes, weil es einer Regierung für die politisch-gesellschaftliche Entwicklung opportun erschien) oder als Menschenrecht (individual einklagbares Recht) zu gewähren.22 Strengere Maßnahmen, und nicht eine Lockerung des Reglements, gründeten in der Angst vor dem Auftreten einer Revolution in D., analog zur amerikanischen und französischen Revolution, welche den Diskussionen über Meinungs- und Pressefreiheit vorausgingen. Trotzdem konnte das vom Staat erhoffte Schweigen nicht erzwungen werden. Im Jahre 1806 endete mit der Auflösung des Deutschen Reiches die kaiserliche Aufsicht über Buch- und Pressewesen, zugleich herrschte jedoch Napoleons zentralistisches, gut wirksames Pressekontrollsystem in D.. Dieses System wirkte sich dadurch aus, daß Napoleon einer scharfen Pressepolitik nachging, z.B. ersetzte er in Frankreich, wo bis 1810 noch Pressefreiheit herrschte, die Zensur durch Propaganda, versuchte, auf den Nachrichtenträger selbst Einfluß zu nehmen und verbot Zeitungen in allen Rheinbundstaaten und in Norddeutschland. Durch diese Situation entwickelte sich folglich eine Annäherung zwischen Presse und Regierung, die unter französischer Vorherrschaft gelitten hatten und Freiheit wiedererlangen wollten. Zu dem Zeitpunkt erkannte die Regierung, daß es vorteilhafter sei, die Öffentlichkeit als Koalitionspartner für sich zu gewinnen. So entstand ab 1813 unter Förderung der russischen, dann auch der preußischen Regierung eine Welle von Zeitungsgründungen, und es fand eine Lockerung der Zensur in fast allen deutschen Staaten statt. Aufgabe der Presse war, die pastriotische Stimmung des Volkes gegen Napoleon zu intensivieren. Dies hatte ein Aufblühen jener politischen Publizistik im zweiten Jahrzehnt zur Folge.

Nach der Befreiung der französischen Vorherrschaft wurde der Pressefreiheit wieder die Grundlage entzogen, es bestand jedoch noch eine sog. "vernünftige Preßfreiheit", was insofern die "grundsätzliche Bejahung der Pressefreiheit" bedeutete, "wobei gleichzeitig gesetzliche Einschränkungen für notwendig und richtig gehalten wurden"23 Folglich wurde Joseph Görres` Zeitung der "Rheinische Merkur"wegen Nichteinhaltung jener Einschränkungen verboten. Kurz nach diesem Verbot schickte Wilhelm von Humboldt an den Staatskanzler Hardenberg ein Gutachten über die Pressefreiheit, in dem er die nachträgliche Verantwortlichkeit vor Gericht forderte anstatt einer (Vor-)Zensur. Dabei hatte Humboldt pragmatische Überlegungen: "Wenn Druckschriften nicht mehr zensiert würden, könnte keine auswärtige Macht auf die Idee kommen, hinter einem Presseangriff stünde die preußische Regierung; außenpolitische Verwicklungen würden somit reduziert."24 Humboldts Ziel war, von oben zu reformieren, um eine Revolution von unten zu verhindern. Jedoch reagierten die konservativen Regierungen Preußens und Österreichs auf die Umbruchphase im frühen 19. Jahrhundert (Auflösung der Ständegesellschaft, Entwicklung einer bürgerlichen Öffentlichkeit, Landflucht, aufkommendes Industrieproletariat, Etablierung eines liberalen und konstitutionellen Iddenguts) mit einer restaurativen Politik, die v.a. die politische Stabilität bewahren sollte. Sie richteten sich gegen aufkommende Turner- und Burschenschaften,, gegen Universitäten und v.a. gegen die liberale und patriotische Presse in D.. In der Zeit des Vormärz, nach der französischen Julirevolution von 1830 herrschte eine verschärfte revolutionäre Stimmung, die liberale und republikanische Opposition und die Euphorie des bereits unter 1.3.2. erwähnten Hambacher Festes rief eine noch striktere Durchsetzung der strengen Zensurmaßnahmen hervor.

Die "Jungdeutschen", die Schriftsteller und Publizisten der liberalen Presse wendeten aber verschiedene Strategien an, um die Zensur zu umgehen, beispielsweise durch "anonyme und pseudonyme Veröffentlichungen, fiktiven Angaben des Verlagsortes, häufige Änderungen des Zeitungstitels", versteckten ihre "scharfe Systemkritik in Parabeln, fiktiven Erzählungen und feuilletonistischen Essays, sowie durch die Offenlegung der Zensur durch Leerstellen im Text."25 Flugschriften erlebten ihre nochmalige Blütezeit, da sie sich der Staatskontrolle besonders gut entziehen konnten.

Erst durch die bürgerliche Revolution von 1848 fiel die Zensur in allen Staaten. Die Ausnahmegesetzgebung von 1819 wurde aufgehoben, der Zwang zur Präventivzensur war zu Ende, die Reichsverfassung garantierte Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheiten.

3. Die Fragen des Journalismus am Beispiel von Cotta

3.1. Die Fragen des Journalismus

Zunächst muß erörtert werden, welche Funktionen die Nachrichtenvermittler zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert hatten. Man beachte auch, daß man zwischen "Publizist" und "Journalist" unterscheiden muß, da sie eine unterschiedliche Arbeitsmoral aufweisen.

Dennoch haben sie gemeinsame grundlegende Funktionen: Organisation, Konzentration und Transport von Kommunikationsvorgaben aus der Gesellschaft. Was den Publizisten und den Journalisten voneinander unterscheidet, ist das Prinzip der Art und Weise seiner Vermittlung. Ein besonderes Merkmal des Publizisten ist die Parteilichkeit. Der Publizist ist ein Anwalt eines Kommunikationsinteresses. Er ist ein Mensch, der mit Leidenschaft eine Meinung vertritt und diese kundtut, er gibt den täglichen Geschehnissen Widerhaken, die sich in der öffentlichen Meinung widerspiegeln. Er überdenkt das Geschehen, bezieht Stellung, beurteilt es von seinem ethischen Standpunkt aus als "Erzieher des Augenblicks", erfüllt das Verlangen der Leserschaft nach Führung, er betreibt persönliche offensichtliche und legitime Manipulation. Er ist der Anwalt der Einzel- oder Partikularinteressen.26 Sein Funktionsplatz ist u.a. in den Parteiorganen, er ist also hauptsächlich in der Öffentlichkeitsarbeit und der Werbung tätig.

Das Merkmal des Journalisten hingegen ist die Unparteilichkeit. Der "berufsmäßige Mann der Feder" hat die Funktion als Berichterstatter der Tagesereignisse. Er ist der "Anwalt des Gesprächs der Gesellschaft", sein Emporkommen verdankt er dem Verlangen des Publikums nach Tatsachenmitteilung, nicht immer nach Kritik. Seine seelische Grundhaltung ist der reine Indifferentismus, also Gleichgültigkeit und Sachlichkeit, die Passivität, die Objektivität. Außerdem ist er daran interessiert, daß die gesellschaftliche Kommunikation funktioniert.27 Der Journalist muß versuchen, pluralistisch zu berichten, die Interessen des Publikums berücksichtigen und so viele Quellen wie möglich sammeln, um möglichst keine subjektive Berichterstattung abzuliefern.

Doch man kann in der Praxis nicht wirklich den Publizisten und Journalisten definieren, es erfolgt ein rein wissenschaftlicher Unterschied. Der Journalist nimmt ebenfalls eine gewisse parteiliche Stellung bei der Selektion von Informationen, man könnte daraus also folgern, "der Journalist ist auch Publizist, und der Publizist auch Journalist".28

Jedoch kann man sagen, daß das Prinzip der Parteilichkeit des Publizisten, seine Interpretation der Welt und die entsprechende Darstellung von seiner eigenen Position und seiner eigenen Betroffenheit abhängig ist. Wenn man dieses Prinzip jedoch von einer fremden Position betrachtet, wird es als opportunistischer Positionswechsel gesehen, er wird als ein Mensch gesehen, der sich an seinem eigenen Vorteil oder dem eines bestimmten Kommunikationsinteressenten orientiert. "Das ist das Merkmal des geborenen Publizisten, daß er den eigenen Willen als Wahrheit setzt."29 Der Publizist steht außerdem als Erzieher, Kritiker und Ideologe da. Zwischen dem Publizisten und der öffentlichen Meinung, also dem Publikum, besteht ein enger Zusammenhang. Besonders in der Zeit der Revolution und Krisensituationen wandelte sich der Journalismus hin zur Publizistik. Damals galten Revolutionäre als Publizisten, weil sie Ideologien verbreiteten und Propaganda über die Medien machten, da seinerzeit die Zeitung als einflußreichstes Medium galt. Unparteilichkeitsprinzipien hingegen charakterisieren sich durch Nachrichtenpluralität, Quellentransparenz, passionslose Berichterstattung, ohne Partei zu ergreifen, um den Leser nicht zu beleidigen, also getreue Wiedergabe, Kommentarlosigkeit und Verzicht auf Lokalnachrichten, da dies wieder nur in bestimmten Regionen interessant wäre.

Diese Prinzipien der Unparteilichkeit tauchte schon im 17. Jahrhundert in der periodischen Presse auf. Seine Aufgabe war die Konzentration und die Vermittlung aktueller Kommunikationsbeiträge mit dem Ziel, dem Leser, unabhängig von einer Partei oder einer Position, Orientierungshilfe zu geben. Das Publikum hatte ein Orientierungsbedürfnis und Informationsbedürfnis. Es hatte kein Interesse an einer Zeitung, die als Sprachrohr der Obrigkeit dienen sollte. Die Massenpresse bediente politisch völlig heterogene Rezipientengruppen, vor allem die Lokal- und Heimatpresse in der Provinz. Es gab jedoch bestimmte Faktoren, die die Unparteilichkeit gefährdeten: Der Journalist war damals Nachrichtensammler und Verbreiter, Redakteur, Drucker und Herausgeber zugleich. Er hatte zu viele Funktionen, so daß es für ihn zu schwer war unparteiisch zu bleiben. Diese Multifunktionalität birgt eine Gefahr der Parteilichkeit. Die Korrespondenten waren vielschichtig, z. B. Geistliche, Bettler, ausgerissene Soldaten und Akademiker. Der Zeitunger war demzufolge der Parteilichkeit der Informanten ausgeliefert und selbst durch die Nachrichtenauswahl parteilich. Er muß die Nachrichten selektieren, die ihm wichtig oder weniger wichtig erscheinen, was wiederum subjektiv erfolgt. Hinzu kommt noch, daß eine territoriale, konfessionelle und lokalpolitische Parteilichkeit bestand, ebenfalls war die Parteilichkeit im Interesse der Obrigkeit legitimiert, d.h. politische, ökonomische, militärisch brisante Fehlinformationen wurden verbreitet. Die Zensur wirkte dem Arbeitsprinzip der Unparteilichkeit entgegen, da Informationen zuerst nach Interesse der Obrigkeit selektiert werden mußten, und somit eine umfassende Berichterstattung verhindert war. Es konnte also keine gerechte Berichterstattung mit verschiedenen Standpunkten erfolgen und nicht immer jede Position berücksichtigt werden.

3.2. Cottas Zeitung und sein Kampf gegen die Zensur

Johann Friedrich Cotta gründete im Jahre 1797 die "Neueste Weltkunde", ein Jahr darauf die "Allgemeine Zeitung" (AZ) in Tübingen, die er dann nach Stuttgart verlegte, 1803 nach Ulm und 1810 nach Augsburg. Cotta war aber nicht nur mit diesen Zeitungen beschäftigt, sondern er war auch noch Herausgeber mehrerer Zeitungen. Aus diesem Grund hatte er sehr gegen die Zensur zu kämpfen und war ständig mit den Regierenden in Kontakt mit dem Versuch, die Zensur aufzuheben.

Deswegen soll er uns ein Beispiel als Kämpfer gegen die Zensur im 19. Jahrhundert sein.

Am 29. Dezember 1797 wurde in Würzburg beschlossen, daß die "Neueste Weltkunde" "ohne Zensur für diesmal aus besonderen Rücksichten gnädigst gestattet zu haben, vorderhand auf ein Jahr und unter ausdrücklicher Mahnung zur größten Behutsamkeit, nicht allein in betreff Württembergs, sondern auch in Absicht auf alle übrigen Staaten, zur Vermeidung von jeglichen Weitläuftigkeiten mit diesen."30

Schon in der Ankündigung der "Neuesten Weltkunde" wurde bekanntgegeben: "Ein politisches Tagblatt, das wie ein treuer Spiegel die wahre und ganze Gestalt unsrer Zeit zurückstrahle; so vollständig, als ob es der ganzen Menschheit angehörte, untergeordnet den großen Grundsätzen der Moral und bürgerlichen Ordnung, als ob es ganz auf das Bedürfnis einer Welt voll Gärungsstoff berechnet wäre; so edel in Sprache und so unparteiisch in Darstellung, als ob es auf die Nachwelt fortdauern sollte."31

Folgende Eigenschaften sollte das Blatt also haben: Vollständigkeit, Unparteilichkeit, Wahrheit, eine bestimmte Darstellung und eine bestimmte Sprache.

- Vollständigkeit wurde so ausgelegt, daß "alle historischen Facta, in allen Ländern und Erdteilen, insoweit sie durch Korrespondenz oder durch gedruckte Nachrichten zu unserer Kenntnis gelangen, sollen darin erzählt werden". Je nach Wichtigkeit des Gegenstandes werden jedoch die Berichte verkürzt oder ausführlicher berichtet, immer aber im befriedigenden Auszuge dargestellt.
- Unparteilichkeit bedeutet, daß alle Verfassungen und alle Länder die gleiche Achtung erhalten sollten. "Eine treue Darstellung dessen, was geschieht, ohne Haß und Gunst", soll dargelegt werden. "Überall, wo mehrere in einem Factum verschlungen sind [...], werden wir jeden Theil mit seiner eigenen Darstellung auftreten lassen".
- In der Wahrheit soll immer "genau unterschieden werden, was zuverlässiges, bis zu einer bleibenden Stelle in der Geschichte erprobtes Factum" ist. "Ein Factum, das in der ersten Zeit allgemein für wahr galt, aber in der Folge falsch befunden wird, soll jedesmal ausdrücklich widerrufen werden."
- Eine Darstellung soll am richtigsten und deutlichsten aufgefaßt werden. Sie soll wirkliche Widersprüche aufdecken oder das Scheinbare heben, Lücken rügen oder ergänzen, das Dunkle aufhellen, das Zweideutige näher bestimmen, die minder fallende Wichtigkeit eines Faktums mehr ins Licht ziehen und das Scheinbare auf ihren eigentlichen Gehalt zurückführen.
- Die Sprache soll "rein, männlich, ihres Stoffes und ihres Zweckes würdig sein."32

Das war das Ideal, dem die Journalisten zu der Zeit, nachzueifern versuchten. Man bemerkt dabei die entsprechenden Eigenschaften des Idealtyps des Journalisten, insbesondere seine Unparteilichkeit.

Der politische Grundgedanke der Zeitungsredaktion galt dem Anspruch der Allgemeinheit, da es die Staatsverwaltung ist, die das Wohl oder Weh der Individuen bestimmt. Diese Betrachtungsweise soll für alle Staaten der Welt angewendet werden. Ziel war die "Allgemeine Zeitung" (AZ), die von Cotta 1794 gegründet wurde, als Blatt des Friedens darzustellen, auch in konfessionellen Dingen, bezüglich Gegensätzen versöhnend und vermittelnd. Die Folgen waren allerdings Differenzen mit verschiedenen politischen Gruppierungen, da durch diese Theorie die einen oder anderen Interessengebiete doch benachteiligt wurden.

Die AZ war jedenfalls nie für materiell schlechter gestellte Schichten gedacht. Cottas Blätter waren ganz in seinem Geiste redigiert, "liberal, aber höchst gemäßigt in der Form, auf Wahrheit und allseitige Gerechtigkeit gerichtet, so zahm und gehalten, wie es mit der Unabhängigkeit und mit liberaler Gesinnung überhaupt verträglich war."33 Schon 1786 hatte Cotta seine erste Konfrontation mit der Zensur, als er wegen unterlassener Vorlegung eines Gartenbaubuches von Römer mit zwei Reichstalern gebüßt wurde. Die Unterdrückung der "Neuesten Weltkunde" durch Österreich 1798, der "Allgemeinen Zeitung" durch Kurfürst Friedrich von Württemberg 1803 waren bald darauf gefolgt. Daraufhin wurde die AZ von 1803 bis 1820 in Bayern veröffentlicht.

Im Jahre 1823 wurde die Presse sehr benachteiligt, insbesondere die AZ. Die Zensoren ließen fast keine Nachrichten mehr passieren, die nicht vorher amtlich beglaubigt waren. Die Korrespondenz wurde fast zur Unmöglichkeit, und die AZ war nahe daran, auf das Niveau einer der Hofzeitungen von damals heruntergedrückt zu werden.

Cotta gab nie auf und machte schriftlich und persönlich immer wieder Vorstellungen bei der Regierung. Doch es war alles vergeblich. Die liberale Zensur, womit die Blätter in Stuttgart behandelt wurden, konnte sich in Bayern nicht durchsetzen. Es bestand der Konflikt der Vermeidung von Schwierigkeiten mit der Zensurbehörde und der Zeitung, die so attraktiv wie möglich sein sollte. Folglich reagierte Cotta auf die staatliche Unterdrückung mit der Selbstzensur. Diese erfolgte durch Milderung des Tones, Quellen aus anderen Journalen, die Ausgewogenheit der Quellen und die gezielte Auswahl der Artikel. Um diese Punkte der Selbstzensur erfolgreich zu erzielen, war der ständige, gegenseitige Informationsfluß zwischen Redaktion und Verleger sehr wichtig. Doch im Endeffekt war die Selbstzensur von der staatlichen Zensur beeinflußt, und häufig erfolgte sie gegen die eigene Überzeugung der Redakteure. Auch versuchte Cotta bei seinen Besuchen bei den Regierungen, die Zensur zu mildern oder aufzuheben, indem er mit dem Programm der AZ argumentierte. Erst nach dem Regierungsantritt des Königs Ludwigs im Jahre 1825, trat eine merkliche Besserung ein.

Im Jahre 1830 hatte er dann auf Wunsch der freisinnigen Minister nicht ohne Widerstreben das "Inland" als ministerielles Blatt gegründet und zur Vertretung der liberalen Ideen aus seinen finanziellen Mitteln zur Verfügung gestellt, ohne auf dieses Blatt, welches die Regierung auch durch den Zensor in der Gewalt hatte, selbst einen fortlaufenden Einfluß zu nehmen.34

Doch die Tendenz der bayrischen Zensur veränderte sich durch den Beschwerdegang, der viel zu viel Zeit in Anspruch nahm, nicht.

4. Zusammenfassung

In dieser Arbeit wurde anhand der verfügbaren Quellen die pressehistorische Entwicklung dargestellt und im Bezug auf die Fragen des Journalismus untersucht.

Mit der Entwicklung der Presse entwickelten sich auch die Menschen, die sich mehr und mehr bildeten und sich mehr und mehr informieren wollten. Sie wollten mehr über politische Geschehnisse in ihrem Land und im Ausland erfahren, wollten am öffentlichen Leben teilhaben, was früher beschränkter war, da die damalig vorhandene Presse nicht über das Lokale hinaus berichtete. Beide Komponenten trugen wechselseitig dazu bei, daß sich das Gedankengut der Menschen änderte. Die Presse begann, von umfangreicheren Themen zu berichten, die Menschen wurden immer wissensdurstiger. Das Bildungswesen wurde ausgeweitet, was ebenfalls dazu beitrug, daß das Interesse stieg. Der Aufschwung neuer Wissenschaften in der Zeit der Aufklärung spielte auch eine große Rolle für diese Entwicklung. Die Journalisten schrieben also, um das Volk über die jüngsten Nachrichten und Ereignisse zu informieren.

Als dann der Staat und auch die Kirche in die freie Berichterstattung eingriff, mußten die Journalisten nach den Interessen des Staates gehen und nicht mehr die des Volkes. Das Zeitungswesen wurde vom Staat beeinflußt; Aufgabe der Journalisten war also, die Meinung des Volkes nach den Wünschen des Staates zu bilden. Ihre freie Berichterstattung wurde folglich von der Einführung der Zensur eingeschränkt. Jedoch ließen sich die Journalisten nicht vollständig vom Staat unterdrücken, sondern kämpften dagegen an, was den Weg zur Revolution von 1848 bereitete.

Auf diesem Weg entwickelten sich zwei Arten von Journalisten, nämlich der "Publizist", der seine Meinung veröffentlichte und versuchte die Meinung der Leser zu beeinflussen, und den Journalisten, der auf objektive Art und Weise berichtete; beide sind Erscheinungsformen des heutigen Journalismus. Cotta versuchte die Prinzipien des Journalisten zu verkörpern, was ihm auch im Gegensatz zu anderen Journalisten zu der Zeit relativ gut gelang, jedoch wurde er deswegen oft mit der staatlichen Zensur konfrontiert, da er nicht den Angaben des Staates folgte.

Meiner Meinung nach ist es fast unmöglich, die Objektivität der Berichterstattung zu wahren. Nicht nur der Publizist wählt aus Zeit- und Platzmangel nach seinen eigenen Gedanken und seiner Einstellung bestimmte Themen aus, über die er berichten will, sondern selbst der Journalist muß aus denselben Gründen selektieren, sei es bewußt oder nicht, und das geschieht nach seiner eigenen Wahrnehmung der Realität (Konstruktivismus), was nicht mehr objektiv wäre, sondern eine gewisse Subjektivität mit sich bringt. Außerdem muß er auch nach den Interessen der Leser auswählen.

Literaturverzeichnis

Ester, Karl D`: Zeitung und Zeitschrift. In: Wolfgang Stammler (Hrsg.): Philologie im Aufriß. Bd.III. Berlin 1957, S. 560-648.

Fischer-Lichte, Erika: Kurze Geschichte des deutschen Theaters. Francke Verlag Tübingen und Basel, 1993. S. 187.

Hensel, Georg: Spielplan. Der Schauspielführer von der Antike bis zur Gegenwart. Bd.II. 4. Auflage 1995. München, 1992.

Heyck, Eduard: Die Allgemeine Zeitung 1798-1898. Beiträge zur Geschichte der deutschen Presse. München1898, S.15-81.

Körber, Esther-Beate/Rudolf Stöber: Geschichte der öffentlichen Kommunikation. In: Otfried Jarren (Hrsg.): Medien und Journalismus 1. Eine Einführung. Opladen 1994, S.51-106.

Lindemann, Margot: Deutsche Presse bis 1815. Geschichte der Deutschen Presse, Teil I. Unveränderter Neudr. Der Originalausgabe von 1969. Berlin 1988, S. 248-255.

Pürer, Heinz/Johannes Raabe: Medien in Deutschland. Bd.I. uvk Medien Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz 1994, S. 13-53.

Schäffle, Albert: Geisteshelden: Cotta. 18. Band. Berlin 1895.

Schottenloher, Karl/Johannes Binkowski: Flugblatt und Zeitung. Von den Anfängen bis zum Jahre 1848. Bd. I. Klinkhardt & Biermann, München 1985. S. 15-373.

Spael, Wilhelm: Publizistik und Journalistik und ihre Erscheinungsformen bei Joseph Görres (1798-1814). Ein Beitrag zur Methode der publizistischen Wissenschaft. Köln 1928.

Wagner, Hans: Journalismus I: Auftrag. Gesammelte Beiträge zur Journalismustheorie. Erlangen 1995.

[...]


1 Vgl. Heinz Pürer/Johannes Raabe: Medien in Deutschland, Band 1. Uvk Medien Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz, 1994. S. 15.

2 Vgl. Pürer/Raabe. S. 16.

3 Vgl. Pürer/Raabe. S. 19

4 "Intelligenz" hatte damals eine begrenztere Bedeutung als heute. Damals wurde es vom lateinischen "intellegere" abgeleitet, worunter man "einsehen, Einsicht nehmen" verstand.

5 Vgl. Margot, Lindemann: Deutsche Presse bis 1815. Geschichte der Deutschen Presse, Teil I. Unveränderter Neudr. Der Originalausgabe von 1969. Berlin 1988, S. 249.

6 Vgl. Lindemann 1988, S. 249.

7 Vgl. Lindemann 1988, S. 250.

8 Lindemann 1988, S. 251.

9 Lindemann 1988, S. 251.

10 Vgl. Lindemann 1988, S. 254

11 Vgl. Pürer/Raabe 1994, S.19.

12 Vgl. Pürer/Raabe 1994, S.26

13 Esther-Beate Körber/ Rudolf Stöber: Geschichte der öffentlichen Kommunikation. In: Otfried Jarren (Hrsg.): Medien und Journalismus 1. Eine Einführung. Opladen 1994, S.62.

14 Körber/Stöber 1994, S.63

15 Vgl. Hensel, Georg: Spielplan. Der Schauspielführer von der Antike bis zur Gegenwart. Band II. 4. Auflage 1995, München 1992. Kotzebue war nach Sibirien verbannt worden, nach einem Jahr vom Zar Paul I. begnadigt u. zum Direktor des Deutschen Theaters in Petersburg ernannt. Er war als Zweiundfünfzigjähriger russischer Generalkonsul in Preußen; 1816 russischer Staatsrat. 1817 zurückgekehrt nach Deutschland sollte er für den Zaren "Berichte über öffentliche Zustände in Deutschland" schreiben. Jedoch hatten diese "öffentlichen Zustände" nichts mit "Spionage" zu tun.

16 Karl D`Ester: Zeitung und Zeitschrift. In: Wolfgang Stammler (Hrsg.): Philologie im Aufriß. Bd. III. Berlin 1957, S. 1278.

17 Vgl. Pürer/Raabe 1994, S. 48.

18 Zitat nach Pürer/Raabe 1994, S. 49f.

19 Zitat nach Pürer/Raabe 1994, S.50f.

20 Nestroy: "Wenn man Zoten finden will, dann ist auch in jeder Satz eine Zote. Die Worte ,Vater, Mutter, Sohn, Tochter` sind lauter Zoten, weil man, wenn man will, dabei den unerläßlichen damit verbundenen Zeugungsakt denken kann." Darauf die Zensurbehörde: "Die ganze Argumentation [...] gränzt an Unverschämtheit, da Nestroy mit seinen Stücken wesentlich zur Entsittlichung des Wiener Volkes beygetragen und bis auf den heutigen Tag nur zu oft die harmlosesten Worte durch sein Mienen- und Händespiel zur gemeinen Zote werden." In:Fischer-Lichte Erika: Kurze Geschichte des deutschen Theaters. Tübingen, Basel: Francke, 1993. S.187.

21 Vgl. Körber/Stöber 1994, S. 64.

22 Vgl. Pürer/Raabe 1994, S.51.

23 Pürer/Raabe 1994, S. 52.

24 Vgl. Körber/Stöber 1994, S. 66.

25 Vgl. Pürer/Raabe 1994, S. 53.

26 Vgl. Hans Wagner: Journalismus I: Auftrag. Gesammelte Beiträge zur Journalismustheorie. Erlangen 1995.

27 Vgl. Hans Wagner 1995.

28 Wilhelm Spael: Publizistik und Journalistik und ihre Erscheinungsformen bei Joseph Görres (1798-1814). Köln 1928.

29 Spael 1928.

30 Eduard Heyck: "Die Allgemeine Zeitung 1798-1898". Beiträge zur Geschichte der deutschen Presse. München 1898, S. 41.

31 Eduard Heyck 1898, S. 15.

32 Eduard Heyck 1898, S. 16/17.

33 Albert Schäffle: "Geisteshelden: Cotta." 18. Band. Berlin 1895, S. 174.

34 Vgl. Albert Schäffle 1895, S. 183.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Pressegeschichte in Deutschland von der Zeit der Aufklärung bis zur Revolution von 1848
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Institut für Kommunikationswissenschaft (ZW))
Jahr
2000
Seiten
23
Katalognummer
V94910
ISBN (eBook)
9783638075909
Dateigröße
457 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Pressegeschichte, Deutschland, Zeit, Aufklärung, Revolution, Ludwig-Maximilians-Universität, München, Institut, Kommunikationswissenschaft
Arbeit zitieren
Anonym, 2000, Pressegeschichte in Deutschland von der Zeit der Aufklärung bis zur Revolution von 1848, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94910

Kommentare

  • Gast am 13.6.2001

    Nicht schlecht..!.

    Titel = Kommentar

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Titel: Pressegeschichte in Deutschland von der Zeit der Aufklärung bis zur Revolution von 1848



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