Dieser Essay setzt sich mit dem Einfluss von gezeigter Gewalt in den Medien auf Jugend und Kinder auseinander und fragt, inwiefern diese dazu beitragen Amokläufe zu begehen.
Von der Öffentlichkeit und auch von Seiten der Wissenschaft folgt nach Amokläufen und Schoolshootings fast reflexhaft eine Diskussion darüber, welchen Anteil Medien und die Presse an solchen massiven Gewalttaten haben und ob diese Gewalttaten bei einer restriktiveren Handhabung von Medieninhalten verhindert werden könnten.
Hierbei kann zwischen zwei Diskussionsschwerpunkten unterschieden werden: Die Diskussion über die Wirkung von Medien mit gewaltdarstellenden Inhalten – vor allem die für besonders wirkungsmächtig gehaltenen audiovisuellen Medien sowie Videospiele – als auch eine Diskussion über die Folgen der Medienberichterstattung.
Das Augenmerk wird dabei vor allem auf Kinder und Jugendliche gerichtet. Diese gelten, da sie sich noch sehr stark in der (Persönlichkeits-)Entwicklung befinden, für mögliche negative Effekte durch Medien als besonders gefährdet. Medien wird eine immer wichtiger werdende Sozialisationsfunktion zugeschrieben, die neben Familie und Schule einen bedeutenden Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung haben. Denn – so eine zentrale Annahme – Kinder und Jugendliche setzen sich aktiv mit ihrer durch Medien geprägten Umwelt auseinander, interpretieren diese und wirken aktiv auf sie ein, andererseits wiederum wirken und beeinflussen Medien in vielen Persönlichkeitsbereichen auf die Individuen zurück. Kinder und Jugendliche sollen so, um ihnen eine positive Persönlichkeitsentwicklung zu gewährleisten, vor negativen und schädigenden Einflussfaktoren – und somit auch vor medialen – geschont werden.
Inhaltsverzeichnis
- Medienberichterstattung über Amokläufe und mögliche Konsequenzen
- Der Fall Anders Behring Breivik
- Tatort und Tathergang
- Das Manifest von A.B.B.
- Medien und Selbstinszenierung
- Parallelen zu Amoktaten und School Shootings
- Diskussionsschwerpunkte
- Die Wirkung von Medien mit gewaltdarstellenden Inhalten
- Die Folgen der Medienberichterstattung
- Die Wirkung von Mediengewalt auf Kinder und Jugendliche
- Die Folgen der Medienberichterstattung
- Medienberichterstattung und Folgetaten
- Das School Shooting an der Columbine Highschool
- Selbstmord und die Medien
- Medien und Nachahmungseffekte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay untersucht die mediale Berichterstattung über Amokläufe und analysiert mögliche Konsequenzen für die Gesellschaft, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Der Autor beleuchtet dabei die Rolle der Medien in der Konstruktion des Amokläufers als öffentliche Figur und den Einfluss der Berichterstattung auf die Entstehung von Nachahmungseffekten.
- Die Rolle der Medien in der Konstruktion des Amokläufers als öffentliche Figur
- Der Einfluss der medialen Berichterstattung auf die Entstehung von Nachahmungseffekten
- Die Auswirkungen von Mediengewalt auf Kinder und Jugendliche
- Die Bedeutung der Sensibilität in der Berichterstattung über Gewaltverbrechen
- Die Notwendigkeit einer ethischen und verantwortungsvollen Medienberichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil des Essays behandelt den Fall Anders Behring Breivik und seine Tat. Dabei werden die Planung und Durchführung der Tat sowie das Manifest des Täters beleuchtet. Anschließend werden Parallelen zu anderen Amoktaten und School Shootings aufgezeigt. Der zweite Teil widmet sich der Diskussion über die Wirkung von Mediengewalt und die Folgen der Medienberichterstattung. Hier werden verschiedene Theorien und Studien vorgestellt, die sich mit der Frage auseinandersetzen, ob und inwieweit mediale Gewalt die Aggressivität von Kindern und Jugendlichen beeinflusst.
Im dritten Teil wird die Rolle der Medien in der Berichterstattung über Amokläufe und die daraus resultierenden Nachahmungseffekte genauer untersucht. Der Autor analysiert das Beispiel des School Shootings an der Columbine Highschool und die Auswirkungen der medialen Verbreitung der Tataufnahmen. Darüber hinaus befasst er sich mit der Frage, inwieweit Medienberichterstattung über Selbstmord zu Nachahmungseffekten führen kann.
Schlüsselwörter
Medienberichterstattung, Amokläufe, School Shootings, Gewalt, Nachahmungseffekte, Selbstmord, Mediengewalt, Kinder und Jugendliche, Sensibilität, ethische Medienberichterstattung.
- Arbeit zitieren
- Katrin Geier (Autor:in), 2012, Medienberichterstattung über Amokläufe und mögliche Konsequenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/949611