Politikreferat Thema: Der Kosovo Konflikt


Referat (Ausarbeitung), 1999

5 Seiten, Note: 13 Pkt.


Leseprobe


Politikreferat Thema : Der Kosovo Konflikt

Die Region Kosovo welche im Süden Jugoslawiens liegt ist schon seit längerer Zeit ein Gebiet welches in Konflikte eingebunden war. Es begann Ende des 14. Jhds. als das christlich-serbische Heer in der Region Kosovo (übersetzt Amselfeld) von den Truppen des Osmanischen Heeres geschlagen wurde. Seit dieser Schlacht betrachten die Serben den Kosovo als heiligen serbischen Boden. Die Serben meinen sich in dieser Schlacht für das Abendland aufgeopfert zu haben und wollen ihr bestreben damit Verteidigen.

Im Kosovo stellen die Albaner mit zwei Millionen Menschen eine Bevölkerungsmehrheit von 90 Prozent. Nach der Verfassung der Republik Jugoslawien von 1974 war der Kosovo als autonome Provinz den einzelnen Republiken nahezu gleichgestellt. Doch als Serbenführer Slobodan Milosevic 1989 zum Präsidenten Serbiens gewählt wurde, hob er die Autonomie des Kosovo sofort auf. Milosevic propagierte zum 600. Jahrestag der Schlacht auf historischem Boden nahe der Hauptstadt des Kosovo Prishtina, vor Hunderttausenden von Serben die Schaffung Gross-Serbiens. Zitat Milosovic " Serbien wird gross und einig sein - oder es wird gar nicht sein". Die Ideologische Grundlage für die Angriffskriege und Völkermorde auf dem Balkan war gelegt.

Albanische Proteste werden blutig niedergeschlagen.

Seit dem betreiben die Serben eine regelrechte Kolonisationspolitik im Kosovo. Von insgesamt 150.000 Beschäftigten, die es vor der Krise gab, wurden 130.000 durch die serbische Führung entlassen.

Unter den Entlassenen sind meist Arbeiter aus öffentlichen Einrichtungen und großen Betrieben es wurden z.B. seit 1990 allein 26.000 Lehrer entlassen. Die Albaner versuchen aber mit Hilfe eines parallelen Unterichtsprogrammes möglichst alle albanischen Schüler in Wohnzimmern zu unterrichten. Seit 1991 bekennen sich die im Kosovo lebenden Albaner zur "Republik Kosova" , sie wird von keinem Land außer Albanien als eigenständiger Staat anerkannt. Bei den Wahlen 1992 wurde ein Parlament gewählt, dessen Präsident Ibrahim Rugova ist. Belgrad jedoch erkannte die Wahlen nicht an.

International anerkannte Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International berichten

von Folterungen, Enteignungen und Vertreibungen, so dass man davon ausgeht, dass etwa 500.000 Albaner schon aus dem Kosovo in andere Länder geflüchtet sind.

Es werden auf der einen Seite Albaner aus dem Kosovo vertrieben und getötet und auf der anderen Seite werden in serbischen Tageszeitungen Immobilien im Kosovo feilgeboten, welche auch noch subventioniert werden. Bis 1998 soll ein spezielles Finanzierungs- programm dort kostenlose Grundstücke und Wohnungen langfristige Kredite und sichere Arbeitsplätze für Serben bereitstellen. Hunderttausende serbische Flüchtlinge aus Kroatien und Bosnien sollen in den Kosovo umgesiedelt werden.

Der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge hat für dieses Projekt sogar Geldmittel bewilligt.

Man kann davon ausgehen, dass die Serbische Regierung den Kosovo kolonialisieren und sich unterwerfen will. Allein 1994 wurden 3556 albanische Häuser durchsucht und mehr als 600 Familien ihrer Wohnungen beraubt. Als 1995 der Vertrag von Dayton unterschrieben wurde und Serbenführer Milosovic für seinen "Friedenswillen" belohnt wurde erkannte die Bundesrepublik im Frühjahr 1996 die Republik Jugoslawien (Serbien, Montenegro) an. Die Wiederherstellung der Autonomie des Kosovo war im Vertrag nicht vereinbart und somit galt das Rücknahmeabkommen welches die BRD mit der Republik Jugoslawien geschlossen hatte auch für Flüchtlinge aus dem Kosovo. Die Flüchtlinge werden zurück in den Kosovo geschickt, wo sie eine ungewisse Zukunft erwartet.

Die BRD erkennt die Kosovo Albaner nicht als politische Flüchtlinge an und dass diese im Kosovo kollektiv verfolgt werden, ist offenbar nicht von Belang.

Im Februar 1996 meldet sich das erste mal die albanische Befreiungsarmee UCK zu Wort und verübt Bombenanschläge auf serbische Polizeibüros. Die UCK hat nach eigenen Angaben 30.000 Mann unter Waffen und kontrolliert rund 40 Prozent des Kosovo. Ibrahim Rugova hat offenkundig keinen Einflußauf die UCK. Seit deren Erscheinen leistet sich die UCK blutige Kämpfe mit den Serben. Die Serbische Polizei nimmt massenweise Zivilisten fest und verhört diese auf brutalste Weise um Informationen über die UCK zu bekommen. Die Bildung der UCK und die nicht mehr so friedfertige Einstellung der Albaner ist wohl auch mit dem Beschußmehrerer ausschließlich von Albanern bewohnten Dörfer Llaushe, Vojnik und Turiquevce im Süden des Landes zu erklären. Die serbischen Polizeitruppen hatten mit Panzern, Panzerwagen und Hubschraubern die nähere Umgebung komplett abgeriegelt und obwohl sich die in Llaushe befindlichen Männer in die Berge zurück gezogen hatten und in dem Dorf nur noch Frauen und Kinder waren das Dorf weiter beschossen. Ebenso wird von Amnesty International berichtet, dass von rund 20.000 Einwohnern der Stadt Orahovac, im Juli 1998, 15.000 aus Angst um ihr Leben die Flucht ergriffen haben, weil die serbischen Heckenschützen Menschen, welchen eindeutig als Zivilisten zu erkennen waren ins Visier genommen und keinen Unterschied zwischen UCK Kämpfern und harmlosen Zivilisten gemacht haben. Zurück blieben Frauen, Kinder und alte Leute, welche in Kellern ausharrten, während serbische Polizeieinheiten wahllos mit Mörser- und Artelleriefeuer auf die Stadt zielten.

Das war ein Teil der Großoffensive, welche von den Serben im Juli 98 gegen die UCK Hochburgen gestartet wurde. Wie man sieht sind die Serben nicht gerade zimperlich bei der Auswahl ihrer angeblichen Terroristen. Diese Art von Unterdrückung leiden die KosovoAlbaner jetzt schon mehr als 10 Jahre.

Nachdem Milosovic die Großoffensive für beendet erklärte gingen die Kämpfe weiter, im September 1998 verabschiedet der Weltsicherheitsrat eine Resolution, dass bei Fortsetzung der Kämpfe mit Maßnahmen gerechnet werden muss. Es wird eine Luftstreitmacht angeordnet um wenn nötig einzugreifen. Im Oktober trifft die NATO letzte Vorbereitungen für einen Eingriff in das Kriegsgeschehen, es sollte sich dabei um einen Luftangriff handeln, welcher die Militäreinrichtungen der Serben treffen sollte.

Milosovic lenkt dann aber überraschend ein, noch im Oktober werden OSZE Mitarbeiter entsannt, um Verbrechen untersuchen zu können und um zwischen den Kriegsparteien zu verhandeln. Es wird ein zehn Punkte Programm ausgearbeitet und von Milosovic unterschrieben, indem dem Kosovo freie Wahlen eines Provinzparlamentes und von Richtern zugesichert wurden, ferner wurde die Bildung einer lokalen Polizei zugelassen.

Sogar Russland war jetzt für einen Luftangriff, wenn es nötig sei. Russland hatte vorher zusammen mit China zu allen Beschlüssen sein Veto eingelegt, was auch verständlich ist, wenn man bedenkt das Russland dieselben Probleme mit Tschtschenien hatte und China mit Taiwan und Tibet.

Allerdings war eine Staatliche Unabhängigkeit des Kosovos im Vertrag nicht berücksichtigt und nicht gewollt, die UCK aber fordert diese weiterhin.

Die UCK ist zwar eine unabhängige Armee sie beteuert aber sich nach dem Wollen von Rugova zu richten.Obgleich die UCK Attentate gegen Berater von Rugova verübt hat und weiterhin Abberufung von US-Vermittler Hill fordert. Wie soll es so zu einer friedlichen Lösung kommen ?

Viele der Albaner haben Angst wieder in ihre Dörfer zu gehen, weil sie trotz des Waffenstillstandes weiter beschossen werden.

Die Angst ist nicht ganz unbegründet, denn wieder kommt es zu kämpfen. Zahllose KosovoAlbaner fliehen in die Berge und verstecken sich vor den Serben die nach dem Motto verbrannte Erde über die Dörfer der Albaner herfallen. Mindestens 10.000 Menschen sind wieder in die schutzlosen Berge geflüchtet.

Das Leid der Kosovo-Albaner hat sich also wiederholt und letzte Meldungen von der

Entführung von acht Soldaten durch die UCK sprechen nicht gerade für die UCK, aber den Vorteil den die Zivilbevölkerung Kosovo-Albaniens dadurch bekommt ist,

- dass jetzt wieder über sie geredet wird,
- dass den Serben wieder mit Angriffen gedroht wird
- und dass der Konflikt vielleicht durch das Eingreifen irgendwann mal eine Wendung nehmen wird.

Die Aktion wurde von der UCK deshalb gemacht, um die Kosovo-Albaner mit in die Vereinbarungen der OSZE und der Serben zu nehmen. Die Situation wurde durch den neuen OSZE Vorsitzenden Knut Vollebäk entschärft und die Soldaten sind mitlerweile frei.

Kaum hat die OSZE das erreicht, muss sie wieder Zeuge von Gewaltaten werden.

45 sprichwörtlich hingerichtete Kosovo Albaner wurden in der Stadt Racack gefunden.

Es sind alles Kosovo Albaner und unter ihnen sollen sich auch Frauen und Kinder befunden haben. Es ist die Rede von einer geziehlten Terroristen Exekution durch die Serben, bloßin der Stadt gab es nur eine Dorf Wache die der UCK angehörte, viele der Toten waren Zivilisten.

Ein Eingreifen der NATO steht kurz bevor aber die Situation kann von Tag zu Tag schlimmer werden.

Quellen:

Die Internetseiten : Artikel und Reportagen:

www.SueddeutscheZeitung.de Die Tageszeitung www.Spiegel.de Die Süddeutsche Z.

www.Stern.de

www.Focus.de

www.Berliner-Morgenpost.de www.Amnesty.de

www.G.f.b.V.de

www.Republik Kosova.de

www.Kosova.de

www.mprofaca.cro.net.de

www.zum.de

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Politikreferat Thema: Der Kosovo Konflikt
Note
13 Pkt.
Autor
Jahr
1999
Seiten
5
Katalognummer
V94965
ISBN (eBook)
9783638076456
Dateigröße
406 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Es werden die Hintergründe des Konfliktes gut beleuchtet
Schlagworte
Politikreferat, Thema, Kosovo, Konflikt
Arbeit zitieren
Philip Fleischer (Autor:in), 1999, Politikreferat Thema: Der Kosovo Konflikt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94965

Kommentare

  • Gast am 19.12.2002

    wer bei den bürgerlichen medien sucht....

    ...wird auch nur die gängige offiziöse meinung finden. wer wirklich etwas über die hintergründe des kosovokonflikts wissen möchte, dem seien die bücher von ralph hartmann ("die ehrlichen makler", "die glorreichen sieger") empfohlen. zu rudolf bin badens hufeisenplan gibt es auch einen netten doku-film mit dem treffenden titel "es begann mit einer lüge"... info ist nicht gleich info. als student sollte man das eigentlich wissen!

  • Gast am 2.7.2002

    ... und völlig einseitig... man kann sich nur Falco anschliessen. Die Ansicht die der Verfasser mitstützt hat letztendlich dazu geführt, dass das Kosovo von einer multiethnischen in eine 100%-Albaner-Region verwandelt wurde. Im Kosovo wird man z.Zt., wenn man auf der Strasse nur serbokroatisch spricht, von einer Menschenmasse gelyncht... Es gibt nachweisliche Fälle

  • Gast am 11.3.2002

    Wenig Konstruktiv.

    Der Autor hat sich leider wenig Mühe gegeben, die aktuellen Ereignisse im Kosovo zu analysieren und bedient sich fraglicher westlicher Propaganda (-- Racak, Hufeisenplan), die er als Fakten deklariert.

    Daraus, daß die serbische Bevölkerung die Ansiedlung von Bevölkerung im Kosovo unterstützt hat zu schlußfolgern, man wollte das Gebiet kolonialisieren, ist einfach lächerlich.
    Vielleicht sollte sich der Autor mal damit auseinandersetzen, daß Jugoslawien seit 1991 über 600.000 Flüchtlinge aufnehmen mußte, 1999 kamen nochmal 200.000 geflüchtete Serben, Roma und Montenegriner aus dem Kosovo dazu. In einigen Bezirken Belgrads besteht noch heute die Bevölkerung zu über 30% aus flüchtlingen, "dank" der ethnischen Säuberungen durch Kroaten und Muslime 1995.
    Falls der Autor also meint, aus der Tatsache, daß im Kosovo über 90% Albaner leben, die Schlußfolgerung ziehen zu können, dort dürfe man keine serbischen Flüchtlinge ansiedeln, sollte er gleich seinen Aufnahmeantrag bei der terroristischen UCK einreichen.

    Fazit: Als Propagandainstrument zur Rechtfertigung der albanischen Säuberungspolitik im Kosovo ist der Text recht brauchbar.

  • Gast am 13.5.2001

    Grundsolide.

    Das Referat beinhaltet alles, was man als fundiertes Hintergrundwissen zum Kosovo-Konflikt benötigt. Mir fehlt nur ein bisschen die tiefere Verbindung der NATO-Strategie mit dem Kosovokonflikt. Das hat dich möglicherweise die 14 oder 15 Pkt gekostet. Aber weiter so!

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Titel: Politikreferat Thema: Der Kosovo Konflikt



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