Heimatfilme im Fernsehen - kaum jemand, der sie nicht schon einmal zwischen Schmunzeln, Lachen und heimlichen Gefallen angesehen hat. Kaum jemand, der nicht bei Sissi mitfieberte, der sich bei Die Sünderin über die allzu kurze und doch für damalige Zeiten für Aufruhr sorgende Nacktszene Hildegard Knefs amüsierte. Kaum jemand, der noch nicht am Ende aufatmete: "Hach - alles ist gut, sie haben sich doch noch verliebt".
Obwohl man sich gerne über die Banalität und Trivialität der Heimatfilme der fünfziger Jahre lustig macht, erreichen sie bei wiederholter Ausstrahlung immer wieder beachtliche Einschaltquoten. Heimatfilme der fünfziger Jahre sind sogar größtenteils in Videotheken zu haben und mittlerweile kann man sie auch in Form von DVDs überall käuflich erwerben. Heimatfilme sind noch heute beim Publikum so beliebt, weil sie helfen, einfach mal vom Alltag abzuschalten. Man taucht ein in eine idyllische Berglandschaft, sonniges Wetter - in eine heile Welt. Man kann sich von den vermeintlichen Problemen der Filmcharaktere ablenken lassen von den Dingen, die einen selber bedrücken und das alles - ähnlich wie in den modernen "Soap Operas" mit garantiertem "Happy End" und ohne Blutvergießen.
Anders als heute spiegelte das Genre des Heimatfilms in den fünfziger Jahren die Befindlichkeit der Gesellschaft wider und symbolisierte die Wunschvorstellung Nachkriegsdeutschlands. Deshalb erreichte der Heimatfilm in den fünfziger Jahren seinen absoluten Höhepunkt. In den sechziger Jahren wurde der Heimatfilm dann durch das Genre Schlagerfilm abgelöst, das ebenfalls den momentanen Zeitgeist wider spiegelte.
Einen neuen Trend zum Heimatfilm gab es dann wieder in den neunziger Jahren. Durch Serien wie Die Schwarzwaldklinik oder Der Bergdoktor wurde der typische Heimatfilm sogar nachempfunden und imitiert.
Einleitung
Die Liebe zum Heimatland und die Sehnsucht nach einer unbeschädigten Heimat war die Motivation, die das Genre des Heimatfilms so hoch aufleben ließ. Anhand der stark steigenden Spielfilmproduktion lässt sich die zunehmende Beliebtheit von Spielfilmen im allgemeinen und Heimatfilmen im speziellen ersehen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
Begriffsdefinitionen
Der Heimatfilm der 50er Jahre
Motive und Symbole der Heimatfilme
(Beispiele aus Die Landärztin)
Die Rolle der Frau im bundesdeutschen Heimatfilm x
Die Landärztin
Inhalt
Interpretierende Beschreibung x
Die Landärztin ( Die Frauenrolle in Die Landärztin)
Abschließende Betrachtung
Literaturverzeichnis
Vorwort
Heimatfilme im Fernsehen – kaum jemand, der sie nicht schon einmal zwischen Schmunzeln, Lachen und heimlichen Gefallen angesehen hat. Kaum jemand, der nicht bei Sissi mitfieberte, der sich bei Die Sünderin über die allzu kurze und doch für damalige Zeiten für Aufruhr sorgende Nacktszene Hildegard Knefs amüsierte. Kaum jemand, der noch nicht am Ende aufatmete: „Hach – alles ist gut, sie haben sich doch noch verliebt“.
Obwohl man sich gerne über die Banalität und Trivialität der Heimatfilme der fünfziger Jahre lustig macht, erreichen sie bei wiederholter Ausstrahlung immer wieder beachtliche Einschaltquoten. Heimatfilme der fünfziger Jahre sind sogar größtenteils in Videotheken zu haben und mittlerweile kann man sie auch in Form von DVDs überall käuflich erwerben. Heimatfilme sind noch heute beim Publikum so beliebt, weil sie helfen, einfach mal vom Alltag abzuschalten. Man taucht ein in eine idyllische Berglandschaft, sonniges Wetter – in eine heile Welt. Man kann sich von den vermeintlichen Problemen der Filmcharaktere ablenken lassen von den Dingen, die einen selber bedrücken und das alles – ähnlich wie in den modernen „Soap Operas“ mit garantiertem „Happy End“ und ohne Blutvergießen.
Anders als heute spiegelte das Genre des Heimatfilms in den fünfziger Jahren die Befindlichkeit der Gesellschaft wider und symbolisierte die Wunschvorstellung Nachkriegsdeutschlands. Deshalb erreichte der Heimatfilm in den fünfziger Jahren seinen absoluten Höhepunkt. In den sechziger Jahren wurde der Heimatfilm dann durch das Genre Schlagerfilm abgelöst, das ebenfalls den momentanen Zeitgeist wider spiegelte.
Einen neuen Trend zum Heimatfilm gab es dann wieder in den neunziger Jahren. Durch Serien wie Die Schwarzwaldklinik oder Der Bergdoktor wurde der typische Heimatfilm sogar nachempfunden und imitiert.
Einleitung
Die Liebe zum Heimatland und die Sehnsucht nach einer unbeschädigten Heimat war die Motivation, die das Genre des Heimatfilms so hoch aufleben ließ. Anhand der stark steigenden Spielfilmproduktion lässt sich die zunehmende Beliebtheit von Spielfilmen im allgemeinen und Heimatfilmen im speziellen ersehen.
Spielfilm-Produktion der Jahre 1946 – 19561
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ab dem Jahr 1949 steigt die Produktion von Spielfilmen sprunghaft an. Waren es vorher nur wenige Nachkriegsfilme, davon kaum welche in Farbe, stieß der Spielfilm mit zunehmender Erholung der Deutschen vom Krieg auf immer größeres Interesse, ersichtlich aus der Produktion.
Filmbesuch in Millionen von 1946 bis 19562
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Deutlich sichtbar wird die Lust der Deutschen an Unterhaltung auf der Leinwand an den Statistiken des Kinobesuches. Waren es 1946 noch 350 Mio. Kinobesucher, so vermehrte sich dieser Wert bis 1951 fast um das doppelte. Hier zählte man schon 570 Mio. Kinogänger. 1956 war dann die stolze Zahl von über 800 Mio. Kinobesuchern erreicht.
Da die Heimatfilme die Befindlichkeit der Menschen in den fünfziger Jahren wieder geben, lässt sich schnell aus ihnen ein Schluss im Hinblick auf das Heimatbewusstsein der Menschen in der Ära Adenauer ziehen.
Verschiedene Charaktere in den Heimatfilmen symbolisieren bestimmte Empfindungen der fünfziger Jahre-Gesellschaft. Durch immer wiederkehrende Handlungsmotive werden auch die allgemeinen Rollen bestimmter Gruppen zu dieser Zeit ersichtlich.
In der nachfolgenden Hausarbeit möchte ich feststellen, wie das Bild der Frau in den typischen fünfziger Jahre-Heimatfilmen ausgesehen hat, welchen Stellenwert die Frau also generell in der Gesellschaft zur damaligen Zeit hatte.
Spiegelt der Heimatfilm die reelle Rolle des vermeintlich schwachen Geschlechts in der Gesellschaft wider oder nimmt die Frau im Heimatfilm einen fiktiven, vielleicht sogar erwünschten Stellenwert ein? Greift der Heimatfilm der künftigen Frauenrolle gar vorweg?
Durch Klärung der allgemeinen Stellung der Frau in der Gesellschaft der fünfziger Jahre und dem Vergleich dieser mit der im Heimatfilm Die Landärztin vermittelten Frauenrolle soll die vorangehende Frage geklärt werden.
[...]
1 aus: Hauser, Johannes: Neuaufbau der westdeutschen Filmwirtschaft 1945-1955 und der
Einfluß der US-amerikanischen Filmpolitik. Vom reichseigenen Filmmonopolkonzern
(UFI) zur privatwirtschaftlichen Konkurrenzwirtschaft. Pfaffenweiler 1989, S. 473
2 aus: Hauser, J.: Neuaufbau der westdeutschen Filmwirtschaft 1945-1955. S. 677
- Arbeit zitieren
- Jennifer von Glahn (Autor:in), 2002, Die Rolle der Frau im Heimatfilm der 50er Jahre anhand des Beispiels Marianne Koch in "Die Landärztin", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9502
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.