Die erstmals 1957 erschienene utopische Erzählung "Gläserne Bienen" von Ernst Jünger ist noch immer bedeutsam, weil in ihr nicht nur heutige technische Errungenschaften vorweggenommen wurden, speziell zur künstlichen Intelligenz und Nanotechnologie, sondern auch das Verhältnis von Organischem und Technischem in einer Art behandelt wird, die heute hochaktuell ist. Jüngers Werk kennzeichnet eine ambivalente und vielschichtige Beleuchtung der Technikfrage.
In der Arbeit wird das Phänomen der künstlichen Bienen sowohl werkimmanent als auch in Bezug auf die heutige Relevanz der „Bienen-Frage“ untersucht. Beachtlich ist ebenso die Vorwegnahme des sogenannten Transhumanismus, also der Idee der Ersetzung des Menschen durch eine besser an die technische Welt angepasste Art.
Schließlich wird die These angeführt, dass im Roman nicht nur eine in Fiktion verpackte essayistische Abhandlung über philosophische Fragen gesehen werden kann, sondern auch eine Art Wiedereingliederungsroman für die Nachkriegsgeneration in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Das Organische und das Technische
- Der Triumph über die Natur
- Wiedereingliederung in die Nachkriegswelt
- Komplexität und Offenheit
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text analysiert Ernst Jüngers Roman „Gläserne Bienen“ und untersucht das Verhältnis von Technischem und Organischem im Werk. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der Gedanken Jüngers zur Technik im Kontext der historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts und setzt sein Werk in Beziehung zu anderen Denkern wie Goethe, Spengler und Haeckel.
- Die Konvergenz von Organischem und Technischem in Jüngers Werk
- Jüngers Verhältnis zur Technik im Wandel der Zeit
- Die Bedeutung von „organischer Konstruktion“ in Jüngers Denken
- Die Rolle der „gläsernen Bienen“ als Metapher für die technologische Entwicklung
- Die Bedeutung der „organischen Logik“ im Kontext des Romans
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik des Buches ein und beleuchtet Jüngers Werk „Gläserne Bienen“ im Kontext der Science-Fiction-Literatur. Es wird die besondere Bedeutung des Romans für die Germanistik hervorgehoben, da er in diesem Fachgebiet oft stiefmütterlich behandelt wird.
Das zweite Kapitel untersucht den Begriff „Organ“ im Kontext von Biologie und Technik. Es zeichnet die historische Entwicklung des Begriffs nach und stellt die Dichotomie von Organischem und Technischem dar, die von verschiedenen Denkern wie Aristoteles, Thomas von Aquin, Kant und Darwin vertreten wurde.
Das dritte Kapitel analysiert den Triumph der Technik über die Natur im Werk von Jünger.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Wiedereingliederung von Jüngers Gedanken zur Technik in die Nachkriegswelt.
Das fünfte Kapitel erörtert die Komplexität und Offenheit von Jüngers Werk „Gläserne Bienen“.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen des vorliegenden Textes sind: Ernst Jünger, Gläserne Bienen, Technik, Organisches, organische Konstruktion, technologische Entwicklung, organische Logik, Science-Fiction, Germanistik, Geschichte des Begriffs „Organ“, Aristoteles, Thomas von Aquin, Kant, Darwin, Goethe, Spengler, Haeckel.
- Quote paper
- Frieder Stappenbeck (Author), 2020, Das Verhältnis des Technischen und des Organischen im Roman "Gläserne Bienen" von Ernst Jünger, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/950573