Der Zusammenhang von Persönlichkeitsmerkmalen und stressbezogenem Coping


Bachelorarbeit, 2019

71 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einleitung

2 Theoretischer und empirischer Hintergrund
2.1 Definition des Begriffes Persönlichkeit
2.1.1 Das Big-Five-Persönlichkeitsmodell
2.2 Definition des Begriffes stress
2.1.2 Der Stressbegriff nach Lazarus und Folkman
2.2 Definition von Stressoren
2.3 Die Stressreaktion und Auswirkungen von Stress
2.4 Begriffe, Faktoren und Theorien im Coping
2.4.1 Definition Stressbewältigung
2.4.2 Arten des Copings
2.4.3 Transaktionale Stresstheorie nach Lazarus und Folkman
2.4.4 Personale Ressourcen im Coping
2.4.4.1 Kontrollüberzeugungen
2.4.4.2 Soziale Unterstützung
2.4.4.3 Die persönliche Grundeinstellung

3 Befunde und Herleitung der Hypothesen
3.1 Neurotizismus und Coping
3.2 Extraversion und Coping
3.3 Offenheit für Neues und Coping
3.4 Gewissenhaftigkeit und Coping
3.5 Verträglichkeit und Coping
3.6 Herleitung der Hypothesen

4 Methode
4.1 Methode der Datenerhebung und Art der Stichprobe
4.2 Erhebung Soziodemographie
4.3 Erhebung Copingverhalten
4.4 Erhebung Persönlichkeitsmerkmale

5 Ergebnisse
5.1 Deskriptivstatistische Ergebnisse
5.2 Ergebnisse zu den verwendeten Skalen: Ways of coping und B5T
5.3 Inferenzstatistische Ergebnisse

6 Diskussion und Ausblick

Literatur

Anhang

Abstract

Ziel dieser Arbeit ist es, den Zusammenhang von Persönlichkeitsmerkmalen und stressbezogenem Coping zu untersuchen. Die Big-Five-Persönlichkeitstheorie von Eysenck & Eysenck und die transaktionale Stresstheorie von Lazarus & Folkman dienten hierfür als Orientierung. Die Ergebnisse zeigen einen signifikan­ten Zusammenhang zwischen den verschiedenen Persönlichkeitsdimensionen der Big Five und unterschiedlichen Coping-Stilen. Besonders die Ergebnisse hinsicht­lich der Dimension Neurotizismus waren hierbei signifikant.

The purpose of this study was to examine the effects of Eysenck’s personality traits on coping styles. Beside the Eysenck’s Big-Five personality theory, Lazarus & Folkamns’ transactional Coping theorie builded the foundation of this research. The results show a significant connection between the different personality di­mensions and different coping styles. Especially the results regarding the dimen­sion neuroticism were significant..

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Potentielle Quellen von Stressoren

Abbildung 2: Das transaktionale Stressmodell

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Reliabilität der Ways-of-Coping-Skalen

Tabelle 2: Verwendete Skalen der Ways of Coping mit dazugehörigen Items

Tabelle 3: Verwendete Skalen des B5T mit dazugehörigen Items

Tabelle 4: Reliabilität der B5T-Skalen

Tabelle 5: Deskriptive Statistiken der Skalen des B5T und der Ways of Coping innerhalb dieser Studie

Tabelle 6: Reliabilität der Skalen des B5T und der Ways of Coping inner­halb dieser Studie

Tabelle 7: Faktorladungen der B5T-Skalen innerhalb dieser Studie

Tabelle 8: Faktorladungen der Ways of Coping Skalen innerhalb dieser Studie

Tabelle 9: Korrelationen zwischen der Persönlichkeitsdimension Neuroti­zismus und problemfokussiertem Coping

Tabelle 10: Korrelationen zwischen der Persönlichkeitsdimension Neuroti­zismus und Flucht als Copingstrategie

Tabelle 11: Korrelationen zwischen der Persönlichkeitsdimension Verträg­lichkeit und sozialer Unterstützung als Copingstrategie

Tabelle 12: Korrelationen zwischen der Persönlichkeitsdimension Extra­version und konfrontativem Coping

Tabelle 13: Korrelationen zwischen der Persönlichkeitsdimension Offenheit für Neues und problemfokussiertem Coping

Tabelle 14: Korrelationen zwischen der Persönlichkeitsdimension Extra­version und sozialer Unterstützung

1 Einleitung

Stress und andere psychische Belastungen scheinen derzeit allgegenwärtig und in allen Lebenslagen vertreten zu sein. Schlagzeilen wie „Immer häufiger krank durch Stress“ oder „Noch jemand mit Burn-out als Folge von Stress“ sind in der aktuellen Medienlandschaft an der Tagesordnung (Lohmann-Haislah, 2012). In der heutigen Gesellschaft ist Stress förmlich zum Statussymbol geworden. Wer gestresst ist, gilt als wichtig und unentbehrlich (Techniker Krankenkasse, 2016). Doch was steckt wirklich hinter dem Phänomen, gestresst zu sein?

Stress ist im Alltag ein viel verwendeter Begriff und wird im Allgemeinen in Hin­blick darauf verwendet, dass etwas „auf einem lastet“ und man sich „belastet“ fühlt. In der Literatur existiert eine Vielzahl von Definitionen zum Thema Stress, die je nach Theorie variieren (Semmer & Zapf, 2016). Doch auch wenn der Stressbegriff weder eindeutig noch trennscharf definiert ist, lässt die Betrachtung des momentanen Forschungsstandes zu dem Thema wenig Zweifel daran auf­kommen, dass es sich hierbei um ein weit verbreitetes Phänomen handelt. Nach aktuellen Untersuchungen fühlen sich in Deutschland sechs von zehn Menschen gestresst. Nur vierzehn Prozent der Befragten gaben an, sich nur selten gestresst zu fühlen (Techniker Krankenkasse, 2016). Besonders bemerkenswert dabei ist die erhebliche Steigerung der Belastungswerte seit Ende der 90er Jahre, denen ei­ne Person ausgesetzt ist (Lohmann-Haislah, 2012). Die häufigsten Auslöser für Stress sind laut Lohmann-Haislah (2012) sowie der Techniker Krankenkasse (2016) der Job, zu hohe Ansprüche an sich selbst, die ständige Erreichbarkeit so­wie finanzielle Sorgen. In Bezug auf die Stressbewältigung tendiert die Mehrheit der Deutschen zum Ausüben eines Hobbys, zum Faulenzen oder zur Suche nach sozialen Kontakten (Statista, 2019). Doch warum kommen manche Personen mit Stress besser klar als andere? Welche Kriterien sind entscheidend für unseren Umgang mit Stress?

Genau mit dieser Frage haben sich bereits verschiedene Forscher beschäftigt und dann im Zuge ihrer Untersuchungen unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale und Stressbewältigungsstrategien auf ihren Zusammenhang hin untersucht. Bei den Persönlichkeitsmerkmalen wurden dabei primär die sogenannten „Big Five“ herangezogen.

McCrae & Costa (1986) fanden heraus, dass das Persönlichkeitsmerkmal „Neuro­tizismus“ besonders mit passivem und feindlichem Verhalten einhergeht und Per­sonen mit diesem Persönlichkeitsmerkmal darüber hinaus anfälliger für Stress­situationen sind (Lee-Baggly et al., 2005). Extraversion hingegen geht besonders mit rationalen Entscheidungen und positivem Denken einher. Offenheit hat einen positiven Zusammenhang mit dem Ausprobieren neuer Lösungswege und Humor (McCrae & Costa, 1986). Die Persönlichkeitsmerkmale „Verträglichkeit“ und „Gewissenhaftigkeit“ hängen vor allem mit aktiver Problemlösung und der Suche nach sozialer Unterstützung zusammen (Lee-Baggley et al., 2005).

Vor dem Hintergrund der jährlich steigenden Belastungswerte und dem daraus re­sultierenden Stressempfinden sowie der bereits vorliegenden Forschungsergebnis­sen besteht das Ziel dieser Arbeit in der Untersuchung des aktuellen Zusammen­hanges von Persönlichkeit und Stressbewältigung. Folgende Fragestellung steht dabei im Vordergrund: Inwieweit beeinflussen Persönlichkeitsmerkmale die Wahl der Copingstrategie in Stresssituationen?

Der Aufbau der Arbeit ist folgendermaßen gegliedert: In Kapitel zwei erfolgt zu­nächst eine kurze Darstellung der relevanten Begriffe und theoretischen Konzepte aus den Bereichen Persönlichkeit und Stress. Darauf basierend werden die rele­vanten Begriffe und Theorien aus dem Bereich des Copings vorgestellt. Das dritte Kapitel führt den theoretischen Teil zusammen und leitet den methodischen ein, indem es den aktuellen Forschungsstand zum Thema Persönlichkeit und Coping erörtert und, basierend darauf, Forschungshypothesen aufstellt. Anschließend wird in Kapitel vier die Vorgehensweise der Untersuchung dargelegt, bevor in Kapitel fünf die Ergebnisse vorgestellt werden. Abschließend erfolgt eine Zusammenfas­sung und Diskussion der Ergebnisse.

2 Theoretischer und empirischer Hintergrund

Im folgenden Kapitel werden zunächst die für die Fragestellung dieser Arbeit re­levanten theoretischen Grundlagen erläutert. Beginnend mit dem allgemeinen Konstrukt der Persönlichkeit, wird anschließend die Theorie der Big Five näher erklärt, bevor dann auf das Konstrukt „Stress“ näher eingegangen wird. Hierbei werden neben der allgemeinen Begriffserklärung des Wortes „Stress“ und „Stressbewältigung“ unter anderem verschiedene Stressoren und die transaktiona- le Stresstheorie in den Blick genommen.

2.1 Definition des Begriffes Persönlichkeit

Das Wort „Persönlichkeit“ stammt von dem lateinischen Substantiv „persona“ ab und bedeutet zu Deutsch „(Theater)Maske“. Bei näherer Betrachtung des Persön­lichkeitsbegriffes wird der Zusammenhang beider Begriffe besonders deutlich, denn die Persönlichkeit als Gesamtheit aller Persönlichkeitsmerkmale macht die Person ebenso unverwechselbar wie eine Theatermaske die Identität der Rolle in einem Schauspiel (Schmitt & Altstötter-Gleich, 2010).

Das Konstrukt der Persönlichkeit ist seit vielen Jahren Bestandteil verschiedener Forschungen und wird je nach Auffassung des Autors im Hinblick auf Zeitalter, theoretischen Hintergrund und Sprachkreis äußert unterschiedlich definiert. Im Allgemeinen handelt es sich jedoch bei dem Konstrukt der Persönlichkeit um die Summe der Konstrukte, welche aus dem menschlichen Erleben und Verhalten re­sultieren. Hierbei ist die Persönlichkeit jedoch nicht mit dem konkreten Verhalten in einer spezifischen Situation gleichzusetzen (Schmitt & Altstötter-Gleich, 2010).

Bevor jedoch die tiefere Bedeutung des Konstrukts der Persönlichkeit erörtert werden kann, müssen zunächst verschiedene Grundbegriffe aufgezeigt werden, die häufig in Verbindung mit dem Konstrukt der Persönlichkeit genannt werden. So sind z. B. Individuum, Disposition und Temperament Kernbegriffe im Bereich der Persönlichkeit (Laux, 2008).

Der Begriff Individuum verweist auf die Einzigartigkeit jedes Menschen und ist damit die Basis jeglicher Theorien und Untersuchungen zum Thema Persönlich­keit. Darüber hinaus unterstreicht dieser Begriff die Notwendigkeit einer ganzheit­lichen und individuellen Betrachtung des menschlichen Erlebens und Verhaltens (Schmitt & Altstötter-Gleich, 2016).

Der Begriff des Temperaments wird in der heutigen Persönlichkeitspsychologie in zweierlei Art und Weise verwendet. Beim Temperament als Verhaltensstil wird der Begriff zur stilistischen Beschreibung eines Merkmals im Verhalten verwen­det, um ihn von dessen Inhalt abzugrenzen. Es wird also beschrieben, wie eine Person etwas tut, nicht was sie tut. Die zweite Verwendung des Begriffs erfolgt, um Persönlichkeitsmerkmale gegen Fähigkeiten, Einstellungen, Werthaltungen, Überzeugungen, Motive und Bedürfnisse abzugrenzen, mit denen eine Person be­schrieben werden kann (Schmitt & Altstötter-Gleich, 2016). Die hier bezeichneten Merkmale sind bereits sehr früh in der Kindheit zu beobachten und entwickeln sich im Laufe der Entwicklung vollständig aus (Rautmann, 2017).

Auch Dispositionen beschreiben Persönlichkeitsmerkmale, beschränken sich je­doch nicht auf bestimmte Merkmale einer Person, sondern schließen alle Merk­male mit ein, die verhaltensrelevant sind (Schmitt & Altstötter-Gleich, 2016). Darüber hinaus sind Dispositionen relativ stabil über die Zeit hinweg und mani­festieren sich mit erhöhter Wahrscheinlichkeit in unterschiedlichen Situationen (Rautmann, 2017).

Nachdem die Kernbegriffe des Konstruktes der Persönlichkeit näher betrachtet wurden, kann nun zur tieferen Bedeutung des Persönlichkeitsbegriffes zurückge­kehrt werden. Bereits Eysenck und Eysenck (1987) definierten die Persönlichkeit als eine mehr oder weniger stabile und dauerhafte Organisation des Charakters, Temperaments, Intellekts und des Körperbaus eines Menschen, die seine einzigar­tige Anpassung an die Umwelt bestimmt.

Asendorpf griff diese Definition auf und beschrieb die Persönlichkeit wie folgt:

„Unter der Persönlichkeit eines Menschen wird die Gesamtheit seiner Persön­lichkeitseigenschaften verstanden: die individuellen Besonderheiten in der körperlichen Erscheinung und in Regelmäßigkeiten des Verhaltens und Erle­bens.“ (Asendorpf, 2019, S. 2)

McAdams und Pals kamen ebenfalls zu einer ähnlichen Definition des Persön­lichkeitsbegriffes. Sie definierten die Persönlichkeit folgendermaßen:

„Persönlichkeit ist die individuelle und einzigartige Variation der genetisch bedingten menschlichen Natur, die sich in einem entwickelnden Muster dispo- sitionaler Eigenschaften, charakteristischer Adaptionen und integrierender Lebenserzählungen herausbildet und in komplexer und differentieller Weise von der Kultur beeinflusst wird.“ (McAdam & Pals, 2006, in: Herzberg & Roth, 2014, S. 7)

In der vorliegenden Arbeit werde ich mich primär auf die Definition von Eysenck und Eysenck (1987) beziehen, da sie die Grundlage für die von mir in 2.1.1 er­klärte Theorie darstellt und damit für das von mir gewählte Forschungsdesign am sinnvollsten ist.

2.1.1 Das Big-Five-Persönlichkeitsmodell

Das Fünf-Faktoren-Modell, auch Big-Five-Persönlichkeitsmodell genannt, wurde von mehreren unabhängigen Forschergruppen entwickelt und kann in den lexika­lischen Ansatz der Persönlichkeitsforschung eingeordnet werden. Die Grundlage des Modells ist jedoch auf die Arbeiten von Eysenck und Catell zurückzuführen (Schmitt & Altstötter-Gleich, 2016).

Der lexikalische Ansatz basiert auf der sogenannten Sedimentationshypothese. Sie liegt der Überzeugung zugrunde, dass die Merkmale, die primär für die Beschrei­bung von Menschen wichtig sind, in der Alltagssprache wiederzufinden sind.

Demnach versucht der lexikalische Ansatz die Grunddimensionen der Persönlich­keit aus der Analyse der in der Sprache enthaltenen Beschreibungsmöglichkeiten zu gewinnen. Durch die Reduktion von Eigenschaftsbeschreibungen aus dem Le­xikon konnten verschiedenen Versuchspersonen diese Eigenschaftsbeschreibun­gen zur Selbst- und Fremdbeurteilung vorgelegt werden. Mittels einer Faktoren­analyse war es dann möglich, diese Ergebnisse weiter zu reduzieren und einzu­schränken, und durch weiterführende Faktorenextraktionen und -rotationen kamen letztlich als Ergebnis die uns heute bekannten „Big Five“ heraus (Herzberg & Roth, 2014).

Auch wenn die extrahierten fünf Faktoren von verschiedenen Autoren unter­schiedlich benannt werden, haben sich folgende Bezeichnungen für die Big Five durchgesetzt: Neurotizismus, Extraversion, Verträglichkeit, Offenheit für Erfah­rungen und Gewissenhaftigkeit (Herzberg & Roth, 2014).

Die Dimension „Neurotizismus“ geht einher mit einem ängstlichen, nervösen, selbstunsicheren, aufgeregten, klagenden und depressiven Verhalten. Zudem sind Personen mit hohen Werten in Neurotizismus generell empfindlicher und neigen dazu, unter Stress leichter aus dem Gleichgewicht zu kommen. Der Gegenpol zu dieser Dimension ist die Dimension „Extraversion“. Sie geht mit Facetten wie gesprächig, unternehmungslustig oder gesellig einher. Extrovertierte Personen su­chen den Kontakt zu anderen Menschen und neigen zu Optimismus und guter Laune. Die Dimension „Verträglichkeit“ äußert sich in einem vertrauensvollen, wohlwollenden sowie einem freundlichen und hilfsbereiten Umgang mit anderen Menschen. Verträgliche Personen sind toleranter im Umgang mit ihren Mitmen­schen und erwarten das Beste von anderen. Personen mit hohen Werten in „Of­fenheit“ sind vielfältig interessiert und verfügen über viel Phantasie. Sie sind neugierig und wissbegierig sowie eher geneigt, bestehende Normen und Werte kritisch zu hinterfragen. Die Dimension „Gewissenhaftigkeit“ äußert sich durch einen hohen Grad an Pflichtbewusstsein und Zielstrebigkeit. Zudem sind Personen mit hohen Werten in Gewissenhaftigkeit besonders leistungsorientiert und zuver­lässig.

2.2 Definition des Begriffes Stress

Der Begriff „Stress“ scheint in der heutigen Gesellschaft allgegenwärtig zu sein. Obwohl der Stressbegriff in der Regel im alltäglichen Sprachgebrauch einheitlich verwendet wird, zeichnet er sich in der Wissenschaft durch eine große Heterogeni­tät aus (Morgenroth, 2018). Hieraus resultiert, dass der Begriff Stress in vielfälti­ger und häufig unscharfer Art und Weise verwendet wird (Krohne, 2017).

Der ursprüngliche Begriff „Stress“ stammt aus dem Englischen und bedeutete das Testen von Metallen oder Glas auf ihre Belastbarkeit. Erst durch den Biochemiker Hans Selye wurde der Stressbegriff in den uns heute bekannten Kontext der Me­dizin und Psychologie übertragen. Selye bezeichnete Stress als eine unspezifische Reaktion des Körpers auf die an ihn gestellten Anforderungen. Darüber hinaus be­schrieb er Stress als Aktivierungsreaktion des Organismus auf Anforderungen und Bedrohungen - also auf die sogenannten Stressoren. Diese können sowohl positi­ve als auch negative Auswirkungen erzeugen. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen physischen, psychischen und sozialen Stressoren. Darauf werde ich im folgenden Kapitel näher eingehen (Litzcke & Schuh, 2010).

Stress bedeutet also im heutigen Kontext eine unangenehme Anspannung des menschlichen Körpers als Reaktion auf verschiedene Stressoren, die als Gefähr­dung des Wohlbefindens wahrgenommen werden. Grundsätzlich wird im Stress­konzept zwischen psychischer Belastung und psychischer Beanspruchung unter­schieden. Während die psychische Belastung die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse umfasst, die auf ein Individuum zukommen und psychisch auf es ein­wirken, beschreibt die psychische Beanspruchung die unmittelbar folgenden Auswirkungen im Individuum in Abhängigkeit von seinen augenblicklichen Res­sourcen (Reif, Spieß & Stadler, 2018).

2.1.2 Der Stressbegriff nach Lazarus und Folkman

Da sich die vorliegende Arbeit bevorzugt auf die Sichtweisen von Lazarus und Folkman in Bezug auf das Konzept von Stress konzentriert, ist es zusätzlich rele­vant, ihre Definition des Stressbegriffes mit heranzuziehen.

Lazarus und Folkman sehen Stress als ein relationales Konzept, welches aus einer Person-Umwelt-Beziehung hervorgeht. Hierbei spielen weder spezifische äußere Reizgegebenheiten eine Rolle, noch kann es als typisches Muster verschiedener Reaktionsmuster beschrieben werden (Krohne, 2017). Aus transaktionaler Per­spektive ist Stress ein subjektiver und situativer Einschätzungsvorgang, bei dem Umweltfaktoren ihre Bedeutung als Stressor verlieren (Morgenroth, 2018).

Lazarus und Folkman definierten den Stressbegriff demnach wie folgt: „... eine Beziehung mit der Umwelt, die vom Individuum im Hinblick auf sein Wohlergehen als bedeutsam bewertet wird, aber zugleich Anforderungen an das Individuum stellt, die dessen Bewältigungsmöglichkeiten beansprucht oder überfordert.“ (Lazarus & Folkman, 1986, S. 63, in: Krohne, 2017)

2.2 Definition von Stressoren

Um die Frage zu beantworten, wo der Stress herkommt, muss genauer auf die so­genannten Stressoren geblickt werden. Wie bereits in Kapitel 2.1.1 erwähnt, sind Stressoren die Anforderungen, die an ein Individuum gestellt werden und bei de­ren Vorkommen die Person, in Abhängigkeit von ihren Ressourcen, Stress emp­findet. Man unterscheidet im Allgemeinen zwischen drei Arten von Stressoren: den physischen Stressoren, wie zum Beispiel Lärm, Hitze, Hunger, langes Auto­fahren, den psychischen Stressoren, wie beispielsweise Überforderung, Zeitman­gel, Kontrollverlust, und den sozialen Stressoren, wie zum Beispiel der Verlust ei­ner vertrauten Person, Mobbing oder Konflikte (Litzcke & Schuh, 2010). In An­lehnung an die transaktionale Stresstheorie von Lazarus und Folkman werden Stressoren als ein Reiz definiert, der aufgrund eines Zustandes in der Umwelt er­folgt. Dieser Reiz kann bei einem Individuum Stress auslösen, wenn die entspre­chenden Ressourcen überschritten werden (Wolf, 2019).

Die Stressoren aus einer Person heraus, also die psychischen Stressoren, beziehen sich primär auf die individuellen Wahrnehmungsstile oder die Erwartungshaltung eines Individuums. Je nachdem über welche Ressourcen die jeweilige Person ver­fügt, wirken diese Art von Stressoren aktivierend oder erzeugen Stress (Reif, Spieß & Stadler, 2018). Auch aus den Schnittstellen, besonders in Kombination mit sozialen Stressoren, können Anforderungen an ein Individuum und dadurch Stress entstehen. Ein klassisches Beispiel hierfür ist der Rollenkonflikt, der aus der Schnittstelle von psychischen Stressoren und sozialen Stressoren entstammt. Der Rollenkonflikt beruht auf der Annahme, dass alle Menschen eine bestimmte Rolle ausüben. Diese Rollen sind mit Erwartungen von außen besetzt. Sind diese Erwartungen widersprüchlich, unklar oder überlastend, kommt es bei der betref­fenden Person zu Rollenstress. In der folgenden Abbildung werden die unter­schiedlichen Arten von Stressoren noch einmal bildlich dargestellt (Reif, Spieß & Stadler, 2018).

Abbildung 1: Potentielle Quellen von Stressoren (Reif, Spieß & Stadler, 2018 )

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.3 Die Stressreaktion und Auswirkungen von Stress

Die Stressreaktion ist die persönliche und individuelle Antwort des Körpers auf einen Stressor. Sie signalisiert das Erreichen einer individuellen Belastungsgrenze. Das Gehirn erhält durch diese Reaktion die Anweisung, dass nun besonders viel Energie benötigt wird, um die Situation zu bewältigen. Dies setzt wiederum ver­schiedene biochemische Prozesse im Gehirn in Gang. Dieser Stressmechanismus ist das Zusammenspiel zwischen zentralem und vegetativem Nervensystem sowie dem endokrinen System (Rusch, 2012).

Die Stressreaktion läuft über zwei wichtige Systeme im Körper: die Sympathikus­Nebennierenmark-Achse und die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden- Achse. Die Sympathikus-Nebennierenmark-Achse ist verantwortlich für körperli­che Folgen wie zum Beispiel die Steigerung des Blutdrucks und der Herzfre­quenz. Der Körper wird zudem in Alarmbereitschaft gesetzt. Dies ist auf die ver­mehrte Ausschüttung von Adrenalin und der damit zusammenhängenden Verände­rung im Körper zurückzuführen. Dauert die Stressreaktion und die damit verbun­dene Alarmbereitschaft zu lange, versucht die Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinden-Achse diese samt den durch sie verursachten hohen Energie­verbrauch zu senken. Im Idealfall funktioniert das Zusammenspielt beider Achsen. Kommt es jedoch zu einem über einen langen Zeitraum andauernden Stress oder einem als belastend empfundenen Stress, so kann es zu verschiedenen negativen Auswirkungen kommen (Rusch, 2012).

Die Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit zeigen sich auf verschiedenen Ebenen. Bezogen auf das Individuum sind die Auswirkung vor allem auf physi­scher und psychischer Ebene festzustellen (Leifels, 2018). Die mit Abstand am häufigsten auftretenden Auswirkungen sind hierbei Konzentrationsstörungen, Ver­spannungen, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden (Rusch, 2012; Lei- fels, 2018). Auch Herz-Kreislauferkrankungen, Müdigkeit und Niedergeschlagen­heit gelten immer wieder als Symptome für negativ erlebten oder langanhaltenden Stress. Bei arbeitsbedingten Stressoren kommt es zudem häufig zu Konflikten in zwischenmenschlichen Beziehungen und Leistungsverminderungen (Leifels, 2018).

2.4 Begriffe, Faktoren und Theorien im Coping

Im folgenden Kapitel liegt der Fokus auf dem Vorgang der Stressbewältigung. Neben der Begriffserklärung des Wortes „Stressbewältigung/Coping“ wird auf die transaktionale Stresstheorie sowie auf die personalen Ressourcen im Copingpro- zess eingegangen.

2.4.1 Definition Stressbewältigung

Um die Frage zu beantworten, inwieweit Persönlichkeitsfaktoren die Copingstra- tegie beeinflussen, muss zunächst der Begriff der Stressbewältigung näher be­trachtet werden. Hierbei trifft man auf eine heterogene Masse an Definitionen, die jeweils in Abhängigkeit mit der Theorie stehen, unter der der Begriff betrachtet wird. Im Allgemeinen kann jedoch gesagt werden, dass es bei der Stressbewälti­gung um die Bewältigung von externen und internen Anforderungen geht, die von dem jeweiligen Individuum als stressreich bewertet wurden (Krohne, 2017). Men­schen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Wahrnehmung, Bewertung und Bewäl­tigung von Stress (Litzcke & Schuh, 2017). Es handelt sich also um ein individu­elles Reaktionsmuster (Krohne, 2017).

Stressbewältigung wird auch als Coping bezeichnet. Unabhängig davon, vor wel­chem theoretischen Hintergrund Coping betrachtet wird, verfolgt es das Ziel, ef­fektiv mit als „stressig“ bewerteten Situationen umzugehen. Hierbei ist es nicht entscheidend, ob die verwendeten Methoden erfolgreich sind oder nicht (Morgen- roth, 2015). Wie bereits erwähnt, handelt es sich beim Coping um einen individu­ellen Prozess. Nicht jede Bewältigungsstrategie ist für jeden gleich gut. Und zu­dem kann es auch Unterschiede zwischen privaten und beruflichen Verhaltens­mustern geben. Wichtig aber ist vor allem, ein breites Repertoire an solchen Be­wältigungsstrategien zu haben (Litzcke & Schuh, 2017).

Reif, Spieß und Stadler formulierten folgende allgemeingültige Definition des Copingbegriffes: „ Unter Coping versteht man die gedanklichen oder verhaltensbezogenen Be­mühungen einer Person, mit bestimmten externen und/oder internen Anforde­rungen fertig zu werden bzw. die stressrelevante Situation zu mildern, abzu­ändern oder zu beenden, und zwar unabhängig vom Erfolg dieser Bemühun­gen. Dabei schätzt die Person auch ihre persönlichen Ressourcen ein.“ (Reif, Spieß & Stadler 2018, S. 102)

2.4.2 Arten des Copings

Hinsichtlich der verschiedenen Arten der Stressbewältigung muss zunächst das Modell festgelegt werden, innerhalb dessen der Copingprozess betrachtet wird. Da diese Untersuchung auf der Grundlage der transaktionalen Stresstheorie ba­siert, die in Kapitel 2.3.3 näher erklärt worden ist, gilt es primär, das problemori­entierte und das emotionsorientierte Coping zu betrachten, die von Lazarus und Folkman in ihrer Theorie unterschieden werden. Diese beiden Arten der Stress­bewältigung lassen sich hinsichtlich ihrer Funktion voneinander abgrenzen (Kohlmann & Eschenbeck, 2018).

Problemorientiertes Coping beschreibt Bewältigungsstrategien, welche sich direkt auf eine Veränderung der Person-Umwelt-Quelle, die den Stress verursacht, be­ziehen (Reif, Spieß & Stadler, 2018). Das Individuum reagiert demnach direkt auf die auslösenden situativen Bedingungen. Dies geschieht durch ein geplantes Ein­greifen (Kohlmann & Eschenbeck, 2018). Problemorientierte Copingstrategien lassen sich des Weiteren in umwelt- und personenbezogene Strategien differenzie­ren. Die umweltbezogenen Strategien umfassen beispielsweise die Veränderung von Hindernissen oder Ressourcen. Personenbezogene Strategien beinhalten hin­gegen motivationale und kognitive Veränderungen, wie zum Beispiel das Erlernen neuer Fähigkeiten oder Verhaltensänderungen (Morgenroth, 2018). Problemorien­tierte Copingstrategien können zum Beispiel das gezielte Einholen neuer Informa­tionen oder sozialer Unterstützung in Gestalt instrumenteller Hilfestellung sein.

Aber auch problemorientiertes Handeln, wie zum Beispiel das Problem zu analy­sieren, einen Handlungsplan zu entwerfen oder sich voll und ganz auf das Prob­lem zu konzentrieren zählen zu problemorientierten Copingstrategien (Reif, Spieß & Stadler, 2018).

Emotionsorientiertes Coping hingegen zielt auf die Veränderung stressbezogener Emotionen und deren Manifestation im Verhalten. Das Individuum versucht hier­bei die subjektiven und somatischen Komponenten der Stressreaktion zu regulie­ren (Kohlmann & Eschenbeck, 2018). Bemüht sich das Individuum also darum, die negativen Symptome des Stresses zu bewältigen, so fällt dies unter emotionsorientieres Coping (Reif, Spieß & Stadler, 2018). Dabei liegt der Fokus auf der Regulierung der emotionalen Befindlichkeit, die durch die als stressreich eingeschätzte Person-Umwelt-Transaktion hervorgerufen wurde. Dies kann zum Beispiel durch Vermeidungsstrategien, das Herunterspielen der Bedeutung und durch die Einstellung, etwas Negativem etwas Positives abzugewinnen, geschehen (Morgenroth, 2018). Beispiele für weitere emotionsorientierte Copings sind etwa die innerliche Distanzierung durch Ablenkung oder Verleugnung, das Ausdrücken der Gefühle, positives Reinterpretieren oder die Betäubung durch zum Beispiel zu vieles Essen oder erhöhten Alkoholkonsum (Reif, Spieß & Stadler, 2018).

2.4.3 Transaktionale Stresstheorie nach Lazarus und Folkman

Das wohl heutzutage relevanteste und meist verwendete Copingmodell stammt von Lazarus und Folkman (1989). Es fällt in die Zeit der „cognitive revolution“. In dieser kognitiven Wende wurden die Prozesse menschlichen Verhaltens nicht mehr ausschließlich durch behavioristische Konzepte erklärt, sondern zunehmend durch kognitive Konzepte (Morgenroth, 2018).

Bei der transaktionalen Stresstheorie wird Stress also nicht nur als ein Wechsel­wirkungsprozess zwischen Mensch und Umwelt betrachtet, sondern sie berück­sichtigt zudem die zeitlichen Entwicklungen, die während dieses Wechselwir­kungsprozesses stattfinden (Wolf, 2019). Wie bereits in Kapitel 2.1.3 erwähnt, ist laut Lazarus und Folkman Stress ein subjektiver Einschätzungsvorgang (Morgen- roth, 2018). Bestimmte Anforderungen aus der Umwelt, deren Ursachen in ver­schiedenen vorausgehenden Ereignissen liegen, erfordern bei unterschiedlichen Personen verschiedene Bewältigungsprozesse. Überschreiten die Anforderungen die Fähigkeiten der Person, so entsteht für diese Stress. Entscheidend für die Be­wertung des Stressors und die darauffolgende Handlung ist demnach, wie eine Person, basierend auf ihren Ressourcen und ihrem subjektiven Empfinden, den vorliegenden Stressor beurteilt (Reif, Spieß und Stadler, 2018). Die situationsspe­zifischen Anforderungen setzen sich also aus den allgemeinen äußeren Umweltan­forderungen und den internen Anforderungen des Individuums wie zum Beispiel subjektive Ziele, Werte und Verpflichtungen zusammen. Individuelle Unterschie­de zwischen den Personen führen dazu, dass Situationen von Person zu Person un­terschiedlich bewertet werden und verschiedene Copingstrategien darauf folgen (Morgenroth, 2018). Demzufolge fokussiert sich die Theorie auf die individuelle Person-Umwelt-Beziehung und damit auf die wechselseitige Bedingtheit von Per­son und Stimuli (Morgenroth, 2018).

Der Bewertungsvorgang des Stressors erfolgt im wechselwirkenden Zusammen­spiel zweier Faktoren: der primären Bewertung (primary appraisals) und der se­kundären Bewertung (secondary appraisals). In der primären Bewertung erfolgt eine Einschätzung der Situation im Hinblick auf das persönliche Wohlergehen im Sinne des Informationsverarbeitungsprozesses. Die Person unterscheidet hierbei zwischen Irrelevanz, angenehm-positivem Empfinden und Stressrelevanz. Weist das Resultat eine Überlegenheit der persönlichen Kompetenzen auf, so wird die Einschätzung zu dem Ergebnis „Irrelevanz“ oder „angenehm positives Gefühl“ kommen. Hierbei sind dann auch keine weiteren Bewertungen mehr nötig (Wolf, 2019).

Ist das Resultat der primären Bewertung jedoch stressrelevant, so wird eine zu­sätzliche differenzierte kognitive Bewertung hervorgerufen. Innerhalb dieser se­kundären Bewertung überprüft die betroffene Person, über welche Möglichkeiten und Fähigkeiten sie zur Bewältigung der Anforderungen verfügt (Wolf, 2019).

Diese Ressourcen können körperlicher, psychischer, sozialer oder materieller Art sein (Morgenroth, 2018). Erwartet die Person hierbei, die Situation durch An­strengung und eigene Fähigkeiten beherrschen zu könne, so wird sie als „Heraus­forderung“ eingestuft. Hat die betroffene Person Zweifel an der Bewältigung der Situation und befürchtet einen Verlust, so wird sie als „Bedrohung“ eingestuft. Liegt bereits eine Beeinträchtigung vor, wird der Stressor als „Schädi- gung/Verlust“ eingestuft (Wolf, 2019).

Die beiden Einschätzungsvorgänge finden allerdings nicht zeitlich getrennt vonei­nander statt, sondern überschneiden sich. Ziel der beiden Vorgänge ist hierbei die Gegenüberstellung von situationsspezifischen Anforderungen auf der einen und individuellen Ressourcen und emotionaler Einstufung der Situation auf der ande­ren Seite (Morgenroth, 2018).

Die Stressbewältigung, auch Coping genannt, setzt ein, wenn die Person die An­forderungen aus der Umwelt als stressrelevant empfindet und die ihr zur Verfü­gung stehenden Ressourcen als unzureichend eingestuft hat. Lazarus und Folkman definierten zwei Bewältigungsformen, das problemorientierte Coping und das emotionsorientierte Coping, welche bereits in Kapitel 2.4.2 näher erläutert wurden (Reif, Spieß & Stadler, 2018). Ein weiterer zentraler Aspekt im Bereich der trans- aktionalen Copingtheorie ist laut Lazarus und Folkman die Neubewertung. Der Neubewertungsprozess der jeweiligen Situation dient dazu, die in der stressrei­chen Situation auftretenden Emotionen mit einer zeitlichen Distanz und eventuel­len neuen Informationen zu bewerten, um so möglicherweise zu einer neuen Ein­schätzung der Situation zu gelangen (Morgenroth, 2018).

Wird die transaktionale Stresstheorie von Lazarus und Folkman als Ganzes be­trachtet, so wird deutlich, dass es sich um einen dynamischen Prozess mit wech­selseitiger Wirkung handelt. Coping wird hierbei als Anstrengung aller kognitiven und behavioralen Anstrengungen eines Individuums verstanden, um eine stress­reiche Situation zu bewältigen. Da das Individuum in diesem Prozess eine wichti­ge Rolle einnimmt und die eigenen Ressourcen subjektiv einschätzt, sind Persön­lichkeitsfaktoren und Situationsdeutung zentrale Elemente in dieser Theorie (Morgenroth, 2018). Die folgende Abbildung (Abbildung 2) stellt die Stresstheo­rie von Lazarus und Folkman graphisch dar.

Abbildung 2: Das transaktionale Stressmodell (Wolf, 2019)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]

Ende der Leseprobe aus 71 Seiten

Details

Titel
Der Zusammenhang von Persönlichkeitsmerkmalen und stressbezogenem Coping
Hochschule
Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft
Note
1,7
Jahr
2019
Seiten
71
Katalognummer
V951187
ISBN (eBook)
9783346317490
Sprache
Deutsch
Schlagworte
zusammenhang, persönlichkeitsmerkmalen, coping
Arbeit zitieren
Anonym, 2019, Der Zusammenhang von Persönlichkeitsmerkmalen und stressbezogenem Coping, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/951187

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