Die Arbeit analysiert in einer Fallstudie der Kleinstadt Wermelskirchen die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Integration von Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland.
Die Eingliederung von Millionen Vertriebenen aus Mittel- und Osteuropa in den Westen Deutschlands war eine der wichtigsten Aufgaben und dringlichsten Herausforderungen der ersten Nachkriegsjahre und der jungen Bundesrepublik. Als ein gewichtiger Teil der Gründungskrise der Bundesrepublik forderte die Vertreibung der Deutschen die aufnehmenden Gebiete enorm, war die Lösung zunächst kaum abzusehen, verbunden mit der Befürchtung einer langfristigen politischen und wirtschaftlichen Destabilisierung.
Bei der Bewältigung dieser Aufgabe waren von der Politik und Verwaltung über die Zivilgesellschaft bis zur Wirtschaft alle gesellschaftlichen Teilbereiche gefordert. So tiefgreifend die dabei in Gang gesetzten Veränderungsprozesse auch gewesen sein mögen, waren es aber die Vertriebenen, die ausgewiesen aus der Heimat in eine fremde Umgebung die einschneidendsten sozialen, kulturellen und ökonomischen Veränderungen verarbeiten mussten.
Die Kraftanstrengungen beider Seiten, der fremden Nachbarn sowie der aufnehmenden Gesellschaft, die Verwirklichung der großen Leitlinien, begannen dabei alle im kleinen Rahmen: in der jeweiligen Gemeinde. Diese nationale Krise äußerte sich aus der jeweils spezifischen kommunalen Perspektive sehr unterschiedlich, abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, die sich von demographisch-strukturellen sowie politischen und wirtschaftlichen hin zu kulturellen und religiösen Aspekten erstreckten.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2 Fragestellung und methodisches Vorgehen
2.1 Forschungsstand
2.2 Terminologische Vielfalt: Vertriebene und Flüchtlinge
3. Die Vertreibung der Deutschen
3.1 Historischer Kontext, Verlauf und Folgen
3.2 Die Situation in Nordrhein-Westfalen
4. Wermelskirchen am Ende des Zweiten Weltkriegs
4.1 Demographische Entwicklung und Erwerbsstruktur.
4.2 Politik und Verwaltung
5. Vertriebene in Wermelskirchen
5.1 Anzahl und Herkunft
6. Ankommen in der Fremde: 1946 - 1949
6.1 Unterbringung
6.2 Soziale und wirtschaftliche Lage
7. Neuordnung und Gestaltung: 1949 - 1957
7.1 Kommunale Betreuung und Hilfsmaßnahmen
7.2 Soziale und wirtschaftliche Lage
7.3 Entwicklung der Wohnsituation
7.4 Kultur als Integrationsfaktor
7.5 Öffentlichen Darstellung und Präsenz: Vertriebene in der Lokalpresse
8. Fazit
9. Quellen- und Literaturverzeichnis
9.1 Quellenverzeichnis
9.2 Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Wir fragen nicht nur, was in den Flüchtenden vor sich ging, sondern zugleich, was sich durch sie vollzog, indem sie in die Welt der Seßhaften eintraten. Denn ihr Erscheinen stört eine Welt auf, und was geschieht, das geschieht nicht nur den Geflohenen und Vertriebenen, sondern auch den anderen, denen sie ins Haus traten und denen sich ihre Unruhe mitteilte.“1
Mit diesen Worten fasste die aus Ostpreußen vertriebene Soziologin Elisabeth Pfeil im Jahr 1948 ihre Untersuchungen zu den Auswirkungen des Eintreffens Millionen Vertriebener aus Mittel- und Osteuropa im Westen Deutschlands zusammen.
Die Eingliederung dieser Menschen war eine der wichtigsten Aufgaben und dringlichsten Herausforderungen der ersten Nachkriegsjahre und der jungen Bundesrepublik. Sie stellte für den neuen Staat in den Worten Konrad Adenauers „die vielleicht größte und vordringlichste soziale Frage“2 und eine schwere Hypothek dar. Als „ein gewichtiger Teil der Gründungskrise der Bundesrepublik“3 forderte die Vertreibung der Deutschen die aufnehmenden Gebiete enorm, war die Lösung zunächst kaum abzusehen, verbunden mit der Befürchtung einer langfristigen politischen und wirtschaftlichen Destabilisierung.
Bei der Bewältigung dieser Aufgabe waren von der Politik und Verwaltung über die Zivilgesellschaft bis zur Wirtschaft alle gesellschaftlichen Teilbereiche gefordert. So tiefgreifend die dabei in Gang gesetzten Veränderungsprozesse auch gewesen sein mögen, waren es aber die Vertriebenen, die ausgewiesen aus der Heimat in eine fremde Umgebung die einschneidensten sozialen, kulturellen und ökonomischen Veränderungen verarbeiten mussten.
Die Kraftanstrengungen beider Seiten, der fremden Nachbarn sowie der aufnehmenden Gesellschaft, die Verwirklichung der großen Leitlinien, begannen dabei alle im kleinen Rahmen: in der jeweiligen Gemeinde. Diese nationale Krise äußerte sich aus der jeweils spezifischen kommunalen Perspektive sehr unterschiedlich, abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, die sich von demographisch-strukturellen sowie politischen und wirtschaftlichen hin zu kulturellen und religiösen Aspekten erstreckten.
In jedem Dorf, jeder Stadt und Metropole bestimmte ein individuelles Gemisch dieser Faktoren die Möglichkeiten und Grenzen der Eingliederung der neuen Mitbürger.
Im Folgenden soll daher mit der Kleinstadt Wermelskirchen in Nordrhein-Westfalen, nordöstlich von Köln im Bergischen Land gelegen, eine dieser Kommunen im Fokus stehen. Für den Zeitraum von 1945 bis 1957 verfolgt die Analyse dabei die Entwicklung der Situation der Vertriebenen und das Vorgehen der lokalen Verantwortungsträger in Politik und Verwaltung bei der Bewältigung der sich durch den Zuzug ergebenden Problemfelder. Die zentralen Bereiche der Untersuchung sind dabei zum einen die Entwicklung der Unterbringungssituation, die Integration auf dem Arbeitsmarkt sowie insgesamt die administrative Handhabung der Vertriebenenproblematik. Zum anderen widmet sich die Analyse auf einer weiteren Ebene der Genese der organisierten Interessenvertretung und -artikulation der Vertriebenen innerhalb des kommunalpolitischen Meinungsbildungsprozesses sowie der öffentlichen Darstellung und Präsenz der Vertriebenen in der Lokalpresse.
Die Analyse des Eingliederungsprozesses soll zeigen, dass in der Untersuchungsphase die Faktoren Wohnen und Arbeit die zentralen Aspekte für die unmittelbare Eingliederung ins Gemeinwesen darstellten. War die Versorgung in diesen Bereichen gegeben, waren wichtige Voraussetzungen für ein relativ konfliktfreies Zusammenleben vorhanden, während Engpässe ein Konfliktpotential bedeuteten, wie es sich hier vor allem in der Versorgung mit Wohnraum zeigte.
Ein weiterer Integrationsfaktor, auf den eingegangen wird, ist der kulturelle Bereich, der allerdings erst langfristig und damit über den Untersuchungszeitraum hinaus seine Wirkung entfalten konnte, sodass hier lediglich erste Entwicklungen nachgezeichnet werden können. Bezüglich der Einbringung eigener Positionen und spezifischer Interessen der Vertriebenen in den politischen Diskurs soll die langsame, aber kontinuierliche Integration und Positionierung innerhalb der lokalen Entscheidungsstrukturen aufgezeigt werden.
Auf die einleitende Darstellung des historischen Kontextes der Vertreibung der Deutschen folgt die Beschreibung der Nachkriegssituation in Deutschland und vor allem im Gebiet des zukünftigen Nordrhein-Westfalens hinsichtlich der Belastung durch die Aufnahme der Heimatvertriebenen. Im Weiteren liegt der Fokus auf dem Fallbeispiel Wermelskirchen, für das die Aufnahme und Eingliederung der Vertriebenen nachvollzogen wird. Der Untersuchungszeitraum wird dabei in zwei Phasen unterteilt, wobei 1949 als Gründungsjahr der Bundesrepublik die Grenze der ersten Phase der Besatzungszeit bildet. Die Fallstudie stützt sich dabei auf Quellen, die die Möglichkeit bieten, ein umfassendes Bild der Situation im Zeitverlauf zu zeigen. Dazu zählen vor allem der Verwaltungsbericht der Amtsgemeinde Wermelskirchen von 1939 bis 19574, die Protokolle des Stadtrats aus den Jahren 1945 bis 19565, Aufzeichnungen der Ortsvereinigung Wermelskirchen des Landesverbands der Ostvertriebenen6 sowie die Jahresbände der Lokalzeitung „Bergische Morgenpost“7 ab 1950. Für weitere Daten wurde zudem auf regionalgeschichtliche Veröffentlichungen zurückgegriffen.
Zur Kontextualisierung wurden neben Studien, die sich allgemein mit der Situation der Vertriebenen in Deutschland befassen, etwa von Andreas Kossert8 oder Mathias Beer, Arbeiten zu Rate gezogen, deren Fokus auf den Entwicklungen speziell in NordrheinWestfalen liegt, beispielsweise von Falk Wiesemann.9
2. Fragestellung und methodisches Vorgehen
Zentrales Anliegen der Analyse ist es, für die Phase von 1945 bis 1957 die Entwicklung der Integration in zentralen, konfliktären Eingliederungsbereichen nachzuvollziehen. Unter dem Dach dieses Grundanliegens sammeln sich dabei verschiedene Fragestellungen: In welchen Bereichen kam es zu Konflikten und was bedingte sie? Welche Akteure setzten sich für deren Lösung ein? Konnten die Vertriebenen innerhalb dieses Prozesses für ihre Interessen eintreten und ihre Positionen artikulieren oder wurde nur über sie entschieden? Welche Relevanz hat die Thematik im öffentlichen Raum und in welchem Rahmen wird sie hier thematisch sowie begrifflich aufgegriffen? Die Auswahl dieser Aspekte orientiert sich an den vorhandenen Quellen, deren Verschränkung untereinander dabei helfen soll, einen möglichst umfassenden Einblick in einen dynamischen Entwicklungsprozess zu erhalten.
Die Verschränkung erfolgt dabei nicht nur innerhalb des Quellenmaterials, sondern auch auf thematischer Ebene. So wird etwa die Genese der Interessenvertretung der Vertriebenen im Kontext des Konfliktfelds Wohnraum nachvollzogen, das sich als Dauerthema zu einem zentralen Betätigungsfeld des Eintretens für die Interessen Vertriebener entwickelte.
Struktur und Zweck des Materials eröffnen bei der Analyse auch zusätzliche Möglichkeiten der Einordnung. So sind die Protokolle der öffentlichen Stadtratssitzung, in denen auch auf die Arbeit der verschiedenen Ausschüsse eingegangen wird, letztlich ein Konzentrat kommunalpolitischer Entscheidungsstrukturen: Themen, die es aus den Ausschüssen hierher schafften, diskutiert und entschieden wurden, waren von herausragender Bedeutung und besonderem Interesse, in einer Zeit, in der man sich notgedrungen auf die zentralen und drängendsten Problemfelder konzentrieren musste, was Rückschlüsse auf die Bedeutung des Themenfelds ermöglicht.
Die Vorgänge in den einzelnen Integrationsbereichen werden dabei chronologisch nachvollzogen, wobei zeitliche Sprünge innerhalb der Analysephasen vorkommen; die wirtschaftliche und wohnliche Entwicklung werden dabei für den gesamten Betrachtungszeitraum verfolgt, während auf kulturelle Aspekte und Gesichtspunkte der öffentlichen Darstellung aufgrund der Quellenlage lediglich für die Phase ab 1949 eingegangen wird.
1.1 Forschungsstand
Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Vertriebenen- und Flüchtlingsproblematik durchlief in der Forschung verschiedene zeitliche Phasen; die kommunale Ebene erhielt dabei als Forschungsschwerpunkt erst relativ spät erhöhte Aufmerksamkeit.
In den ersten Nachkriegsjahren wurde bereits eine Vielzahl von Publikationen veröffentlicht, deren thematische Bandbreite von Analysen der wirtschaftlichen Integration über soziologische Studien bis zu Arbeiten reichte, die vor allem Flucht und Vertreibung behandelten.10 Zu nennen sind hier etwa die bereits 1948 publizierte Studie „Der Flüchtling. Gestalt einer Zeitenwende“ der Soziologin Elisabeth Pfeil oder der von Eugen Lemberg und Friedrich Edding 1959 herausgegebene dreibändige Sammelband „Die Vertriebenen in Westdeutschland“11, der den gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Einfluss der Vertriebenen untersuchte.
Das veränderte politische Klima der 1960er und 1970er sorgte in Verbindung mit der verbreiteten Annahme, dass die wirtschaftliche und politische Integration der Vertriebenen in die Bundesrepublik abgeschlossen sei, dafür, dass sowohl öffentliche als auch wissenschaftliche Aufmerksamkeit deutlich nachließen. Erst ab Mitte der 1970er Jahre wuchs vor allem unter jüngeren westdeutschen Historikern wieder das Interesse, was auch durch die Veröffentlichung umfangreicher Archivbestände begünstigt wurde.12 Die Publikationen dieser Zeit und vor allem dann in den 1980er und 1990er Jahren konzentrieren sich vermehrt auf regionale oder lokale Fallstudien; dabei wurde die Eingliederung sowohl in einzelnen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen13, als auch in Großstädten wie Hamburg14 sowie kleineren Siedlungen untersucht, etwa von Andreas Lüttig 1993 in seiner Studie über das westfälische Wewelsburg15 oder bereits 1974 von Bertram Gresh Lattimore zur schleswig-holsteinischen Kleinstadt Eutin.16 Auch das Verhältnis zwischen einheimischer Bevölkerung und Vertriebenen fand aus dieser Perspektive nun stärkere Beachtung, so etwa in Rainer Schulzes Fallstudie über Celle.17 Diese Arbeiten brachen auch mit der These der relativ reibungslosen, durchweg gelungenen und abgeschlossenen Integration der Vertriebenen in die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft und hoben die Problematik dieses Prozesses hervor; Paul Lüttingers Studie „Der Mythos der schnellen Integration“18 oder aus der jüngeren Forschung Andreas Kosserts Monographie „Gelungene Integration? Die Vertriebenen und die bundesrepublikanische Wirklichkeit“19 seien hier genannt. Auch die individuellen Erfahrungen von Vertriebenen erhielten nun mehr Aufmerksamkeit, was sich in Oral- History-Projekten wie dem von Lutz Niethammer und Alexander von Plato20 oder auch ab den 2000er Jahren in einer stärkeren Beachtung der Vertriebenen als Opfer äußerte, wie in Erik Franzens „Die Vertriebenen. Hitlers letzte Opfer“21 oder im von Bill Niven herausgegebenen Sammelband „Germans as Victims“22.
Die vorliegende Analyse setzt an der Fokussierung auf die lokale Ebene an, impliziert die Feststellung der Problematik des Integrationsprozesses und verfolgt innerhalb dessen das Agieren von Institutionen und Akteuren auf der Mesoebene.
1.2 Terminologische Vielfalt: Vertriebene und Flüchtlinge
Die Bezeichnungen, die für die vertriebenen und geflüchteten Deutschen in ihrer neuen Heimat verwendet wurden, waren von Beginn an zahlreich; jeder Begriff mit einer politischen, rechtlichen und sozialen Dimension, verbunden mit implizierten Ansprüchen und Erwartungen.23 Vor allem die Begriffe „Flüchtling“ und Vertriebener“ - oftmals verbunden mit Herkunftsattributen wie „Ost-“, „Heimat-“ oder „Sowjetzonen“ - waren als offizielle Termini zentral.
Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs wurde der Begriff „Flüchtling“ anfänglich allgemein für alle Personen verwendet, die aus ihren Heimatregionen geflüchtet waren oder vertrieben wurden.24 Die britische Militärregierung nutzte zunächst die Bezeichnungen „Evakuierte“ (evacuees) oder „Vertriebene“ (expellees) für die Ostvertriebenen bevor auch sie den Flüchtlingsbegriff übernahm.25
Der Begriff „Vertriebener“ fand ebenfalls schon früh Verwendung und wurde durch die US-Militärregierung 1946 definiert als ,,a member of a German minority whose normal place of residence [was, M.P.] in a country outside Germany or in that portion of Germany east of the Oder and Neisse Rivers now under Polish administration“26. Auch durch die Anordnung der amerikanischen Besatzungsmacht setzte sich der Begriff ab 1947 letztlich durch; er „sollte zum Ausdruck bringen, dass die Vertreibung endgültig war und keine Hoffnung auf Rückkehr bestand.“27
Das 1949 eingerichtete Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (BMVt) sah als Vertriebene alle Deutschen an, „die am 1.9.1939 in den z. Zt. unter fremder Verwaltung stehenden Ostgebieten des Deutschen Reiches (Gebietsstand 31.12.1937) oder im Ausland gewohnt haben, einschließlich ihrer nach 1939 geborenen Kinder.“28
Das Bundesvertriebenengesetz von 1953 unterschied rechtlich schließlich zwischen drei Personengruppen: Vertriebenen, Heimatvertriebenen und (Sowjetzonen-)Flüchtlingen. Die Zugehörigkeit zu einer dieser Gruppen beinhaltete jeweils bestimmte Rechte und Vergünstigungen; die Einordnung erfolgte auf Basis der staatlichen Zugehörigkeit des jeweiligen Herkunftsgebiets an einem bestimmten Stichtag sowie abhängig von einem „durch Sprache, Erziehung und Kultur nachweisbarefm] Bekenntnis zum deutschen Volkstum.“29 Das Gesetz schuf so einen paradoxen Status, der einerseits Vertriebene, Heimatvertriebene und SBZ-Flüchtlinge mit der einheimischen Bevölkerung gleichsetzte, ihnen andererseits aber einen vererbbaren Sonderstatus gewährte.30
Als „Vertriebene“ konnten sich auf dieser Rechtsgrundlage Personen bezeichnen, die am 31. Dezember 1937 deutsche Staats- oder Volkszugehörige waren und ihren Wohnsitz in den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reichs oder außerhalb des deutschen Staatsgebiets hatten. Als „Heimatvertriebene“ definierte das Gesetz wiederum Vertriebene, die am Stichtag oder bereits zu einem vorherigen Zeitpunkt einmal ihren Wohnsitz im Vertreibungsgebiet hatten; unter diesen Begriff fielen alle am 1. Januar 1914 zum Deutschen Reich oder zu Österreich-Ungarn sowie zu einem späteren Zeitpunkt zu Polen, Estland, Lettland, Litauen gehörigen Gebiete.31 Somit sind die Begriffe „Vertriebener“ und Heimatvertriebener“ letztlich synonym, fällt unter die als „Heimatvertriebene“ definierten Reichs- und Volksdeutschen die Gesamtheit der als „Vertriebene“ definierten Personengruppe.32
Im Folgenden werden vor allem die Begriffe „Vertriebener“, „Heimatvertriebener“ und „Flüchtling“ genutzt. Unter diese synonym verwendeten Sammelbegriffe fallen sowohl die aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und aus Gebieten außerhalb des Deutschen Reichs in den Grenzen von 1939 vertriebenen Personen als auch die aus der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR kommenden Menschen; falls eine genauere Unterscheidung notwendig ist, geschieht dies explizit im jeweiligen Fall.
3. Die Vertreibung der Deutschen
Bevor sich die Analyse auf die kommunale Ebene konzentriert, soll im Folgenden der historische Kontext der Vertreibung der Deutschen infolge des Zweiten Weltkriegs kurz rekapituliert werden. Von dieser Grundlage aus geht die Beschreibung auf die regionale Ebene über, indem auf die Situation der unmittelbaren Nachkriegszeit und die sich daraus ergebenden Entwicklungen hinsichtlich der Problematik der Vertriebenen und Flüchtlinge im späteren Nordrhein-Westfalen eingegangen wird.
3.1 Historischer Kontext, Verlauf und Folgen
Als im September 1939 der Zweite Weltkrieg mit dem deutschen Überfall auf Polen begann, lebten in den Ostgebieten des Deutschen Reichs jenseits von Oder und Neiße, in Ostpreußen, Pommern, Ostbrandenburg, Schlesien und der unter dem Schutz des Völkerbundes stehenden Freien Stadt Danzig 9.955.000 Deutsche. Die Bevölkerung der deutschen Siedlungsgebiete in Mittel-, Ost- und Südosteuropa zählte weitere 7.052.000 als „Volksdeutsche“ bezeichnete Menschen.33 Von diesen 18.267.000 Menschen34 verloren zwischen 12 und 14 Millionen35 nach 1945 ihre Heimat.
Der Exodus der Deutschen war Folge der Vernichtungspolitik des Dritten Reichs im Zweiten Weltkrieg, der 60 Millionen Menschen das Leben kostete36 und in dessen Folge weitere 23 Millionen ,,as a result of repatriations, territorial readjustments and the transfer of populations following the Allied deal at Potsdam“37 ihr Zuhause verlassen mussten. Rund 500.000 Personen38 bezahlten ihn nachweislich mit dem Leben, das Schicksal weiterer 1,5 Millionen verliert sich in den Wirren der Nachkriegszeit.39
Die mehrere Jahre andauernde Phase von Vertreibung und Flucht setzte bereits während des Krieges mit dem Vorrücken der Roten Armee nach Westen ein: Von Juli 1944 bis Mai 1945 flohen von den gut 10 Millionen Einwohnern der Ostgebiete etwa 7,5 Millionen. Es folgten die sogenannten „wilden Vertreibungen“ aus polnischem und tschechoslowakischem Gebiet, die schließlich ab August 1945 in die im Potsdamer Abkommen als Ergebnis der Dreimächtekonferenz vertraglich festgeschriebenen und trotz aller offizieller Bekenntnisse zu einem humanen Vorgehen chaotischen Umsiedlungen übergingen40, von denen 9 Millionen ethnische Deutsche in Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn betroffen waren.41 Diese Phase streckte sich von 1945 bis 1950 und setzte den Schlusspunkt der erzwungenen Bevölkerungsbewegungen.42
Der Entschluss, die Deutschen zu vertreiben, kristallisierte sich bereits während des Krieges heraus. Ebenso früh wurde aber auch vor den Folgen der geplanten Zwangsmigration gewarnt, die „die Aufnahmegebiete vor unlösbare Aufgaben stellen und zu einem völligen Zusammenbruch Deutschlands führen“43 würde. Jedoch waren aus Sicht der Alliierten die so geschaffenen ethnisch homogenen Nationalstaaten ohne Minderheiten, denen Homogenisierungsbestrebungen inhärent seien44, eine zwar unerfreuliche, doch notwendige und „unvermeidliche Begleiterscheinung der Neuordnung Europas nach 1945“45, eine Art „geopolitical prophylactic“46.
3.2 Die Situation in Nordrhein-Westfalen
Die Herausforderungen, vor denen die deutschen Besatzungszonen durch die Ankunft von Millionen Menschen standen, waren angesichts der wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und nicht zuletzt administrativen Umstände immens. Durch den Zuzug übertraf bereits 1948 die Bevölkerungszahl der drei westlichen Besatzungszonen trotz aller Kriegsverluste den Wert von 1939 um 6,2 Millionen Menschen47, 1950 war jeder sechste Bundesbürger ein Vertriebener oder SBZ-Flüchtling.48
Was den relativen Anteil an der Bevölkerung betrifft, befand sich Nordrhein-Westfalen mit 10 Prozent im Jahr 1950 zwar auf den hinteren Plätzen - den höchsten Anteil hatten die Hauptaufnahmeländer Schleswig-Holstein (33 Prozent), Niedersachsen (27,2 Prozent) und Bayern (21,1 Prozent) - jedoch nahm das Land mit 1.323.000 Menschen nach Bayern mit 1.932.000 und Niedersachsen mit 1.848.000 die meisten Vertriebenen auf. Somit hatte NRW eine zentrale Bedeutung bei der Bewältigung dieser Gründungskrise der Bundesrepublik, auch wenn die praktische Relevanz und Bedeutung der Thematik je nach Region stark differierten und die Umwälzungen verglichen mit den den relativ größten Bevölkerungszuwachs zu bewältigenden agrarisch geprägten und eher dünn besiedelten Hauptaufnahmeländem Schleswig-Holstein (73,1 Prozent), Niedersachsen (51,9 Prozent) und Bayern (32,7 Prozent)49 moderater ausfielen. Doch war auch in Nordrhein-Westfalen in Gebieten mit hoher Flüchtlingsdichte die Lage zum Teil derart katastrophal, dass die öffentliche Sicherheit gefährdet war und der Ausbruch von Seuchen drohte.50
Die regionale Bandbreite der Verteilung der Vertriebenen in Nordrhein-Westfalen war durch verschiedene Faktoren bedingt. So waren Regionen, die besonders stark von Zerstörungen der Infrastruktur, von Produktionsstätten und Wohnraum betroffen waren - in NRW waren 46 Prozent des Wohnungsbestandes vernichtet - lange für den unkontrollierten Zuzug von Flüchtlingen gesperrt.51 Daher war der relative Bevölkerungsanteil der Vertriebenen und SBZ-Flüchtlinge zunächst sogar noch geringer und betrug im Oktober 1946 lediglich 7,4 Prozent, was etwa 870.000 Personen entsprach, von denen rund 700.00052 mit Massentransporten aus Schlesien, Pommern und Ostpreußen kamen; der Anteil der Arbeitsunfähigen auf diesen Transporten war zudem sehr hoch, sodass sie im Westen ankommend eine weitere soziale Belastung in einer ohnehin prekären Lage darstellten.53
Im August 1945 erklärte daher die britische Militärregierung in der kurz zuvor errichteten Provinz Nordrhein sowie der Provinz Westfalen die linksrheinischen Gebiete, die rheinischen Städte und das Ruhrgebiet zu „restricted areas“, gesperrt für Zu- und Rückwanderung.54 Daher wurden die Vertriebenen im Gebiet der Provinzen Nordrhein und Westfalen zunächst vor allem in den ländlichen Regionen Ostwestfalen, Lippe und dem Sauerland untergebracht. Dadurch waren etwa im Regierungsbezirk Detmold 12,1 Prozent der Einwohner Vertriebene, während der Anteil in den Bezirken Aachen, Köln und Düsseldorf zwischen 1,7 und 4,4 Prozent betrug;55 zu letzterem Regierungsbezirk gehörte bis zu den Gebietsreformen der 1970er Jahre auch Wermelskirchen.
Ähnliche Regelungen wurden auch in weiteren industriell und städtisch geprägten Regionen getroffen, sodass letztlich mehr als 70 Prozent der Vertriebenen auf dem Land untergebracht wurden.56 Das BMVt gab für Ende 1957 an, dass von den 9.148.100 Vertriebenen in der Bundesrepublik rund 64,7 Prozent in Landkreisen und 35,3 Prozent in Stadtkreisen lebten.57 Somit war Mitte der 1950er Jahre der Vertriebenenanteil im ländlichen Bereich bereits zurückgegangen, vor allem bedingt durch die Arbeitsmigration in die Städte und industriell geprägte Gegenden. Besonders Nordrhein-Westfalen ist hier hervorzuheben als „Anziehungspunkt für die sogenannte Sekundärmigration“58. Dies schlug sich auch in der Zahl der Arbeitslosen unter den Vertriebenen in NRW nieder: Während diese Ende 1949 in der Bundesrepublik mit 35,1 Prozent einen mehr als doppelt so hohen Anteil an den Arbeitslosen als an der Gesamtbevölkerung (16,1 Prozent) stellten, war das Verhältnis in Nordrhein-Westfalen wesentlich ausgeglichener: Bei einem Anteil von etwa 9,1 Prozent an der Bevölkerung betrug er 13,1 Prozent an den Arbeitslosen.59 Der „Länderegoismus“60, der sich in NRW in der Bevorzugung von Arbeitskräften äußerte, hatte auch zur Folge, dass das Geschlechterverhältnis unter den Vertriebenen in vielen Regionen ausgeglichener war als unter den Einheimischen und in den Regierungsbezirken Aachen und Düsseldorf sogar ein Männerüberschuss bestand.61
Zudem war NRW als ein Hauptempfängerland wichtiger Teil planmäßiger Umsiedlungsprogramme auf freiwilliger Basis, die als „Korrektur der offensichtlichen Fehlverteilung“62 der Vertriebenen auf die einzelnen Länder und die damit einhergehende ungleiche Belastung dienten. Nach längerer Planung wurde Ende 1949 mit der Umsiedlung von 300.000 Vertriebenen aus den Hauptaufnahmeländem Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern begonnen, von denen 90.000 Personen nach NordrheinWestfalen kamen. Weitere Umsiedlungsprogramme folgten; so kamen zwischen 1949 und 1963 insgesamt 529.000 Flüchtlinge nach NRW.63 Durch die Programme sowie die Migrationsbewegungen innerhalb der Länder64 „gelang es nach der mit der Währungsreform eingeleiteten wirtschaftlichen Erholung, Arbeitsplatzangebot und Arbeitsplatznachfrage anzugleichen“65, was ganz im Sinne der auf die Beschaffung von Arbeitskräften fokussierten Flüchtlingspolitik Nordrhein-Westfalens war. Dabei hatte der Aufbau von Industrie und Wirtschaft auch für die britische Besatzungsverwaltung Priorität, benötigte sie doch dringend Devisen für die Versorgung der Vertriebenen, die zum Teil nur durch Nahrungsmittelimporte zu erfüllen war. Diese „erhebliche Belastung für die britischen Finanzen“66 sollte durch Entnahmen aus Kohle- und Stahlproduktion ausgeglichen werden.
Die Vertreibung veränderte auch die konfessionelle Landkarte: In Nordrhein-Westfalen wuchs der Anteil der evangelischen Bevölkerung von 37,5 Prozent in 1939 auf 41,1 Prozent in 1950; im selben Zeitraum ging der Anteil der katholischen Bevölkerung von 56,8 auf 54,8 Prozent leicht zurück. Dass diese Veränderung hauptsächlich auf den Zuzug der Vertriebenen zurückzuführen ist, zeigt ein Blick auf den jeweiligen Konfessionsanteil innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe, denn eine Mehrheit von 59,6 Prozent der Vertriebenen in NRW war 1950 evangelisch, während 38,2 Prozent der katholischen Kirche angehörten.67
4. Wermelskirchen am Ende des Zweiten Weltkriegs
Der Zweite Weltkrieg endete in Wermelskirchen unter vergleichsweise hoffnungsvollen Vorzeichen: Die Verantwortlichen hatten es erreicht, dass die Stadt kurz vor dem Eintreffen US-amerikanischer Truppen als einzige im Ruhrkessel zur Lazarettstadt ernannt wurde. Da eine Vielzahl von Fabrikgebäuden im Stadtgebiet bereits als Lazarett dienten, schafften es die örtlichen Stabsärzte mit Unterstützung des Bürgermeisters über den zuständigen Generalarzt den Chef der Abteilung la der 5. Panzerarmee davon zu überzeugen, Wermelskirchen am 12. April 1945 zur Lazarettstadt zu erklären. Nachdem die Schornsteine und Kirchtürme der Stadt mit Rote-Kreuz-Fahnen ausgestattet waren, trafen am Abend des 14. April schließlich amerikanische Einheiten im Stadtgebiet ein; der Bürgermeister übergab die Stadt widerstandslos.68
Für die Einwohner bedeutete die Besatzung zunächst eine Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit: Die Ausgehzeit wurde in den ersten Tagen auf jeweils eine Stunde morgens und nachmittags beschränkt, das öffentliche Leben ruhte: Weder waren öffentliche Verkehrsmittel, Post- oder Telefondienst in Betrieb, noch hatten Geschäfte oder Schulen geöffnet. Und auch Zuhause mussten die Einheimischen ohne Gas und Strom auskommen und sich mit der nur zeitweise funktionierenden Wasserzufuhr arrangieren.69 Ab Mitte Mai 1945 war die elektrische Versorgung im gesamten Stadtgebiet wiederhergestellt, wobei Einschränkungen bis 1948 fortbestanden.
Auch die Versorgungslage verschärfte sich im Vergleich zu der Bewirtschaftung in den Kriegsjahren zunächst noch weiter: Die Einzelhandelsgeschäfte konnten zwar am 25. April wieder ihren normalen Betrieb aufnehmen, jedoch waren bis Mitte 1948 leere Regale und Schaufenster die Regel.70 Dementsprechend prekär war die Versorgungslage in den ersten Nachkriegsjahren: „Die Hauptsorge galt der Ernährung oder besser gesagt dem Überleben.“71 In den ersten Monaten reglementierte die Militärregierung den täglichen Kaloriensatz auf rund 1.000 Kalorien.72 Angesichts dieser Ernährungssituation kam es vermehrt zu Plünderungen der Felder, sodass nächtliche Wachposten aufgestellt werden mussten.'0 Nicht nur Lebensrnittel waren rar: Auch die Versorgung mit Brennstoffen, Kleidung und vor allem Wohnraum für die bald nach Kriegsende eintreffenden Rückkehrer und Flüchtlinge war äußerst schwierig.73 74 Viele Bewohner versuchten sich so gut wie möglich selbst zu helfen: So nahm etwa zur Besorgung von Brennmaterial der illegale „Einschlag von Brennholz in städtischen und auch in privaten Waldungen“75 massiv zu.
Bei Kriegsende befanden sich noch einige Tausend Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter im Stadtgebiet. Vor allem die „Ostarbeiter“ seien bis zu ihrem Abtransport Ende Juni 1945 „plündernd von Hof zu Hof“76 gezogen, wie der Stadtinspektor Otto Fischer notierte; bis zu 1.300 Personen seien bewaffnet umherzogen.77 Auch Gerhard Braun, gebürtiger Wermelskirchener und später als CDU-Politiker Bundestagsmitglied, berichtete, dass die ehemaligen Zwangsarbeiter, „plündernd und leider auch mordend“78 über die Bauernhöfe gezogen seien, wohl „auch in dem einen oder anderen Falle Rache nehmend.“79 Auch nach dem Abtransport kam es immer wieder zu Plünderungen und Einbrüchen. Täter seien auch andere Fremdarbeiter gewesen, in den meisten Fällen wurden die Straftaten aber „wohl von Deutschen begangen“80.
Neben der heiklen Versorgungslage war die britische Besatzungsmacht, die ab 14.81 oder 16.82 Juni die US-Militärverwaltung in Wermelskirchen ersetzte und bis Ende März 1950 bleiben sollte, eine weitere Konstante für die Bürgerschaft. Auch wenn diese der Einschätzung Gerhard Brauns zufolge von der Besatzung „nicht viel gemerkt“83 habe, entwickelte sich die vor Ort stationierte Besatzungseinheit bald zum größten Arbeitgeber, der vor allem in den „Hungerjahren“ bis 1947 für viele Familien überlebensnotwendig war.84 Die Beschlagnahmung von Wohnungen durch die Militärregierung verschlimmerte aber auch ein Problem, das die nächsten Jahre oft im Fokus stehen sollte: die Wohnraumnot. Zwar blieb das Stadtgebiet während der Kriegsjahre von allzu großen Zerstörungen verschont, jedoch waren die Schäden an der Bausubstanz vor allem durch die den Städten Remscheid und Solingen geltenden Bombenangriffe Ende Juli 1943 und Anfang November 1944 enorm. Neben 66 Todesopfern85 waren auch schwere Gebäudeschäden zu beklagen: Der Verwaltungsbericht dokumentierte 91 Totalschäden, wovon zwei Schulen und 38 Wohnhäuser betroffen waren, sowie 122 schwer, 453 mittelschwer und 637 leicht beschädigte Gebäude: Insgesamt war damit etwa die Hälfte aller Gebäude beschädigt.86 Auch wenn die Lokalzeitung 1950 betonte, dass die Stadt „keine wesentlichen Zerstörungen über sich ergehen“87 hat lassen müssen, war diese Beschädigungsrate angesichts von 2.000 bis 5.000 ausgebombten Personen, die vor allem während der letzten Kriegsmonate aufgenommen werden mussten, sowie des sich bald nach Kriegsende abzeichnenden Zuzugs von Heimatvertriebenen, gravierend.88
4.1 Demographische Entwicklung und Erwerbsstruktur
Im Oktober 1939 lebten im Gebiet der Amtsgemeinde Wermelskirchen 21.074 Einwohner. Davon entfielen 16.708 auf die damalige Stadt Wermelskirchen sowie 2.409 auf die Gemeinde Dabringhausen und 1.967 Einwohner auf die Gemeinde Dhünn, mit denen zusammen die Stadt die Amtsgemeinde Wermelskirchen im damaligen Rhein-Wupper- Kreis bildete. Die im Folgenden genannten Zahlen werden sich in der Regel auf die Amtsgemeinde beziehen, in Ausnahmen aber auch auf die damalige Stadt Wermelskirchen, da dort der Großteil der Vertriebenen untergebracht wurde.
Während der Kriegsjahre schwankte die Einwohnerzahl nur minimal und stieg vor allem durch „die Aufnahme von Evakuierten aus den benachbarten Großstädten“89. Mit Kriegsende und besonders ab 1946 ist schließlich ein deutliches Wachstum zu verzeichnen: So wuchs die Einwohnerzahl von 22.954 im Jahr 1945 bereits 1946 auf 25.252 und erreichte im Oktober 1950 eine Höhe von 27.148 Personen. Bis zum Ende des Berichtszeitraums im Jahr 1957 setzte sich dieser Trend, wenn auch verlangsamt, fort, sodass die Bevölkerung der Amtsgemeinde auf 28.867 Einwohner anstieg.90 Insgesamt hatte sich die Zahl der Einwohner zwischen 1939 und 1957 somit um 26,9 Prozent erhöht.91
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den jährlichen Neuanmeldungen wieder: Während diese sich in den Kriegsjahren zwischen lediglich 600 und 800 bewegten, schnellten die Zuwachsraten für 1945 und 1946 auf 1.902 bzw. 2.730 herauf und blieben bis 1957 fast durchgängig im vierstelligen Bereich.92
Hinsichtlich der Erwerbsstruktur war vor allem die Bevölkerung der Stadt Wermelskirchen im industriellen und handwerklichen Sektor tätig: Auf diesen Bereich entfallen für das Jahr 1939 63,4 Prozent der Beschäftigten, gefolgt von Handel und Verkehr mit 12,2 Prozent; lediglich 7,1 Prozent waren in der Landwirtschaft tätig. Die größte soziale Gruppe bildeten damit die Arbeiter (9.504 Personen), gefolgt von Selbstständigen (2.262 Personen) sowie den Angestellten (1.509 Personen). Bezüglich der Arbeitslosenquote kann lediglich auf den Anteil der „Selbstständigen Berufslosen“, also von Personen, „die keinen Hauptberuf ausübten, aber aufgrund von Rechtstiteln meist aus früherer Zeit Einkommen bezogen (z. B. Rentenempfänger)“93, verwiesen werden, der 11 Prozent betrug (1.806 Personen).94 Nach dem Krieg begann sich die Arbeitsmarktlage Ende August 1945 bereits etwas zu entspannen; die Arbeitslosenziffer ging laut Aufzeichnungen des Stadtinspektors Fischer leicht auf etwa 1.790 Personen zurück, auch wenn der Mangel an Arbeitsmaterialien und die schwierige Verkehrs- und Transportsituation eine schnelle weitere Konsolidierung erschwerten.95 Jedoch scheint in den nächsten Monaten trotz des einsetzenden Zuzugs der Vertriebenen die Zahl der Arbeitslosen rückgängig gewesen zu sein: Im Oktober notierte Fischer noch 974 und im November 761 arbeitslose Einwohner.96
4.2 Politik und Verwaltung
Der Zusammenbruch des Dritten Reichs bedeutete auch auf der kommunalen Ebene einen Neuaufbau politischer und administrativer Strukturen. Am Anfang dieser Entwicklung hin zur „Einführung demokratischer Einrichtungen auf dem Gebiete der Selbstverwaltung“97, stand die Bildung eines „antifaschistischen Ausschusses“, wahlweise auch als Aufbauausschuss bzw. -block bezeichnet, bestehend aus 18 Mitgliedern. Dieser bildete sich je zur Hälfte aus Vertretern bürgerlicher und linker Parteien.98 Dessen Hauptaufgabe bestand nach eigenem Bekunden darin, „einen schnellen Wiederaufbau des Wirtschaftslebens [...] und einen geordneten Gang der Verwaltung zu gewährleisten.“99 Bestandteil der administrativen Reorganisation war auch die Schaffung neuer Dienststellen und Ausschüsse. Hervorzuheben sind hier zum einen das Wohnungsamt, das angesichts der katastrophalen Wohnungslage eingerichtet wurde und zumindest bis zum Ende des Analysezeitraums bestand100 und den vorhandenen Wohnraum erfassen sowie zuweisen sollte. Aufgrund der ernsten Versorgungslage wurde ebenfalls ein „Ausschuß für Ernährung und Bekleidung“ gebildet.101
Der Aufbaublock tagte erstmals am 9. Juni 1945 und versuchte zunächst faschistische Beamte und Angestellte ihren Stellungen zu entheben.102 Im Wirrwarr der unmittelbaren Nachkriegszeit war bereits dies problematisch, was sich etwa daran zeigte, dass die US- Amerikaner erst nach mehreren Versuchen einen Amtsbürgermeister ohne NSDAP- Vergangenheit einsetzen konnten.103 Auch auf anderen Verwaltungsebenen gab es Kontinuitäten: Der den Verwaltungsbericht Ende der 1950er Jahre erstattende Verwaltungsrat war auch ab 1937 NSDAP-Mitglied.104
Neben der Neuordnung der administrativen und politischen Strukturen war der Aufbauausschuss vor allem mit der Versorgung und Unterbringung der Bevölkerung beschäftigt. So war zum Zeitpunkt der ersten Ausschusssitzung die Nahrungsmittelversorgung nur für weitere zwölf Wochen gedeckt.105
[...]
1 Pfeil, Elisabeth, Der Flüchtling. Gestalt einer Zeitenwende, Hamburg 1948, S. 6.
2 Adenauer, Konrad, Das Recht auf die Heimat. Der Bundeskanzler zum 10. Jahrestag der Vertreibungen auf den deutschen Ostgebieten, in: Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (Hrsg.), 10 Jahre nach der Vertreibung. Äusserungen des In- und Auslandes und eine Zeittafel, Bonn 1956, S. 5-6, S. 5.
3 Beer, Mathias, Flucht und Vertreibung der Deutschen. Voraussetzungen, Verlauf, Folgen, München 2011, S.114. Im Weiteren zitiert als „Beer, Flucht und Vertreibung der Deutschen“.
4 Verwaltungsbericht des Amtes Wermelskirchen - Stadt Wermelskirchen, Gemeinden Dabringhausen und Dhünn - für die Rechnungsjahre 1939 bis 1957, Wermelskirchen 1958. Im Weiteren zitiert als „Verwaltungsbericht Wermelskirchen“.
5 Rat der Stadt Wermelskirchen vom 9. VI. 1945 bis 27. IX. 1956, Aktenzeichen 2-P1-15, Stadtarchiv Wermelskirchen. Im Weiteren zitiert als „Ratsprotokolle Wermelskirchen“, jeweils mit Datum der Ratssitzung und Seitenangabe innerhalb der Akte.
6 Landesverband der Ostvertriebenen Nordrhein-Westfalen Ortsvereinigung Wermelskirchen, Die wohnliche Versorgung der Vertriebenen in Wermelskirchen. Hier: Räumung der Flüchtlingsläger durch wohnliche Versorgung der Lagerbewohner (Aus den erhalten gebliebenen Schriftsätzen zwischen Vertriebenenverband und der Stadt unter Einbeziehung des gesetzlich vorgeschriebenen städtischen Flüchtlingsbeirats), 1950 - 1953, Stadtarchiv Wermelskirchen. Im Weiteren zitiert als „Die wohnliche Versorgung der Vertriebenen“ zusammen mit der Bezeichnung des jeweiligen Dokuments innerhalb der Akte, da keine einheitliche Seitennummerierung vorhanden ist.
7 Rheinische Post, Lokalausgabe „Bergische Morgenpost“, Jahresbände 1950, 1951, 1952, 1953, 1956, 1957, Wermelskirchen 1950-1957. Aufgrund fehlender Autoren- und nicht durchgängiger Seitenangaben erfolgt die Quellenangabe im Weiteren mit der Angabe „Bergische Morgenpost“ zusammen mit der Artikelüberschrift sowie dem Veröffentlichungsdatum.
8 Kossert, Andreas, Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945, München 2008. Im Weiteren zitiert als „Kossert, Kalte Heimat“.
9 Wiesemann, Falk, Erzwungene Heimat: Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen, in: Gerhard Brunn (Hrsg.), Nordrhein-Westfalen und seine Anfänge nach 1945/46, S. 163 - 173, Essen 1986. Im Weiteren zitiert als „Wiesemann, Erzwungene Heimat“.
10 Connor, Ian, Refugees and expellees in post-war Germany, Manchester 2007, S. If. Im Weiteren zitiert als „Connor, Refugees and expellees“.
11 Lemberg, Eugen/ Friedrich Edding (Hrsg.), Die Vertriebenen in Westdeutschland. Ihre Eingliederung und ihr Einfluß auf Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, Kiel 1959.
12 Connor, Refugees and expellees, S. 2.
13 Kleinert, Uwe, Flüchtlinge und Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen 1945 - 1961. Arbeitsmarkt - Gewerbe - Staat, Düsseldorf 1988.
14 Glensk, Evelyn, Die Aufnahme und Eingliederung der Vertriebenen und Flüchtlinge in Hamburg 19451953, Hamburg 1994.
15 Lüttig, Andreas, Fremde im Dorf. Flüchtlingsintegration im westfälischen Wewelsburg 1945-1958, Essen 1993.
16 Lattimore Jr., Bertram Gresh, The Assimilation of German Expellees into the West German Polity and Society since 1945, Den Haag 1974.
17 Schulze, Rainer, Growing Discontent: Relations between Native and Refugee Populations in a Rural District in Western Germany after the Second World War, in: German History 7, Nr. 3 (1989), S. 332 - 349.
18 Lüttinger, Paul, Der Mythos der schnellen Integration: Eine empirische Untersuchung zur Integration der Vertriebenen und Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland bis 1971, in: Zeitschrift für Soziologie 15, Nr. 1 (1986), S. 20 - 36. Im Weiteren zitiert als „Lüttinger, Der Mythos der schnellen Integration“.
19 Kossert, Andreas, Gelungene Integration? Die Vertriebenen und die bundesrepublikanische Wirklichkeit, Karlsruhe 2009.
20 Niethammer, Lutz/Alexander von Plato (Hrsg.), ‘Wir kriegenjetzt andere Zeiten'. Auf der Suche nach der Erfahrung des Volkes in nachfaschistischen Länder, Berlin 1985.
21 Franzen, Erik K., Die Vertriebenen. Hitlers letzte Opfer, München 2001.
22 Niven, Bill (Hrsg.), Germans as Victims. Remembering the Past in Contemporary Germany, Basingstoke 2006.
23 Wiesemann, Erzwungene Heimat, S. 164.
24 Connor, Refugees and Expellees, S. 20f.
25 Wiesemann, Erzwungene Heimat, S. 164.
26 Zitiert nach: Beer, Mathias, Flüchtlinge - Ausgewiesene - Neubürger - Heimatvertriebene: Flüchtlingspolitik und Flüchtlingsintegration in Deutschland nach 1945, begriffsgeschichtlich betrachtet, in: Mathias Beer/ Martin Kinzinger und Marita Krauss (Hrsg.), Migration und Integration: Aufnahme und Eingliederung im historischen Wandel, Stuttgart 1997, S. 145 - 168, S. 156.
27 Kossert, Kalte Heimat, S. 10.
28 Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Die Betreuung der Vertriebenen, Flüchtlinge, Zugewanderten, Evakuierten, Kriegssachgeschädigten, Heimkehrer, Kriegsgefangenen, Heimatlosen Ausländer, Ausländischen politischen Flüchtlinge, Rückgeführten Personen, Auswanderer durch das Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Bonn 1959, S. 5. Im Weiteren zitiert als „Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Die Betreuung durch das BMVt“.
29 Beer, Flucht und Vertreibung der Deutschen, S. 21.
30 Ebd.
31 Frantzioch, Marion, Die Vertriebenen: Hemmnisse, Arbeitskräfte und Wege ihrer Integration in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1987, S. 83. Im Weiteren zitiert als „Frantzioch, Die Vertriebenen“.
32 Frantzioch, Die Vertriebenen, Ebd.
33 Kossert, Kalte Heimat, S. 22f.
34 Ebd., S. 10.
35 Schulze, Rainer, Forced Migration of German Populations During and After the Second Wolrd War: History and Memory, in: Jessica Reinisch/ Elisabeth White (Hrsg.), The Disentanglement of Populations. Migration, Expulsion and Displacement in Post-War Europe, 1944 - 49, Basingstoke 2011, S. 51 - 70, S. 51. Im Weiteren zitiert als „Schulze, Forced Migration“.
36 Kossert, Kalte Heimat, S. 27.
37 Gatrell, Peter, Trajectories of Population Displacement in the Aftermaths of Two World Wars, in: Jessica Reinisch/ Elisabeth White (Hrsg.), The Disentanglement of Populations. Migration, Expulsion and Displacement in Post-War Europe, 1944 - 49, Basingstoke 2011, S. 3 - 26, S. 7. Im Weiteren zitiert als „Gatrell, Trajectories of Population Displacement“.
38 Beer, Flucht und Vertreibung der Deutschen, S. 128.
39 Kossert, Kalte Heimat, S. 41.
40 Ebd,S.27-33.
41 Gatrell, Trajectories of Population Displacement, S. 7.
42 Schulze, Forced Migration, S. 52.
43 Beer, Flucht und Vertreibung der Deutschen, S. 57.
44 Ebd., S. 35.
45 Kossert, Kalte Heimat, S. 31.
46 Frank, Matthew, Reconstruction of the Nation-State: Population Transfer in Central and Eastern Europe, 1944 - 8, in: Jessica Reinisch/ Elisabeth White (Hrsg.), The Disentanglement of Populations. Migration, Expulsion and Displacement in Post-War Europe, 1944 - 49, Basingstoke 2011, S. 27 - 50, S. 35.
47 Foschepoth, Josef, Potsdam und danach: Die Westmächte, Adenauer und die Vertriebenen, in: Wolfgang Benz (Hrsg.), Die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten. Ursachen, Ereignisse, Folgen, Frankfurt am Main 1985, S. 84. Im Weiteren zitiert als „Foschepoth, Potsdam und danach“.
48 Schulze, Forced Migration, S. 55.
49 Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Die Betreuung durch das BMVt, S. 33.
50 Wiesemann, Falk, Flüchtlingspolitik in Nordrhein-Westfalen, in: Wolfgang Benz (Hrsg.), Die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten. Ursachen, Ereignisse, Folgen, Frankfurt am Main 1985, S. 173 - 182, S. 178. Im Weiteren zitiert als „Wiesemann, Flüchtlingspolitik in Nordrhein-Westfalen“.
51 Wiesemann, Erzwungene Heimat, S. 166.
52 Wiesemann, FlüchtlingspolitikinNordrhein-Westfalen, S. 175.
53 Ebd., S. 176.
54 Ebd., S. 174.
55 Wiesemann, Erzwungene Heimat, S. 166f.
56 Kossert, Kalte Heimat, S. 50.
57 Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Die Betreuung durch das BMVt, S. 69.
58 Wiesemann, Erzwungene Heimat, S. 172.
59 Beer, Flucht und Vertreibung der Deutschen, S. 113.
60 Wiesemann, Erzwungene Heimat, S. 172.
61 Ebd., S. 169f.
62 Beer, Flucht und Vertreibung der Deutschen, S. 118.
63 Bundesministerium des Inneren (Hrsg.), betrifft: Eingliederung der Vertriebenen, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigten in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1982, S. 76 - 83. Im Weiteren zitiert als „Bundesministerium des Inneren (Hrsg.), Die Eingliederung“.
64 Bis I960 gab es ca. 6,7 Millionen Umzüge innerhalb der Länder und damit doppelt soviele wie zwischen den Ländern (Vgl. Bundesministerium des Inneren (Hrsg.), Die Eingliederung, S. 84).
65 Beer, Flucht und Vertreibung der Deutschen, S. 118.
66 Wiesemann, FlüchtlingspolitikinNordrhein-Westfalen, S. 175.
67 Kossert, Kalte Heimat., S. 233.
68 Verwaltungsbericht Wermelskirchen, S. 124.
69 Wehn, Robert, Wermelskirchen am Ende des 2. Weltkrieges, in: Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Wermelskirchen (Hrsg.), Wermelskirchen. Beiträge zu unserer Geschichte 8, Wuppertal 1995, S. 36f. Im Weiteren zitiert als „Wehn, Wermelskirchen am Ende des 2. Weltkrieges“.
70 Ebd., S. 39.
71 Braun, Gerhard, Neuanfang für Wermelskirchen. Erinnerungen an die Jahre 1945 - 1948, Wermelskirchen 1995, S. 15. Im Weiterenzitiertals „Braun, Neuanfang für Wermelskirchen“.
72 Verwaltungsbericht Wermelskirchen, S. 98.
73 Wintgen, Thomas, Der Erste Weltkrieg und das Ende des Zweiten Weltkrieges in Wermelskirchen, in: Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Wermelskirchen (Hrsg.), Wermelskirchen. Beiträge zu unserer Geschichte 17, Remscheid 2016, S. 127. Im Weiteren zitiert als „Wintgen, Der Erste Weltkrieg und das Ende des Zweiten Weltkrieges in Wermelskirchen“.
74 Ebd., S. 130.
75 Verwaltungsbericht Wermelskirchen, S. 98.
76 Fischer, Otto, in: Wehn, Wermelskirchen am Ende des 2. Weltkriegs, S. 160.
77 Ebd., S. 162.
78 Braun, Gerhard, in: Ebd., S. 196.
79 Ebd., in: Ebd.
80 Fischer, Otto, in: Wehn, Wermelskirchen am Ende des 2. Weltkriegs, S. 181.
81 Wintgen, Der Erste Weltkrieg und das Ende des Zweiten Weltkrieges in Wermelskirchen, S. 126.
82 Wehn, Wermelskirchen am Ende des 2. Weltkriegs, S. 50.
83 Braun, Neuanfang für Wermelskirchen, S. 29.
84 Ebd.
85 Wehn, Wermelskirchen am Ende des 2. Weltkriegs, S. 15.
86 Verwaltungsbericht Wermelskirchen, S. 69.
87 Bergische Morgenpost, Wohnungsbau als stadtpolitische Kernfrage, 04.01.1950.
88 Laut Meldekartei waren es 2.270 Personen, inoffizielle Schätzungen gingen von ca. 5.000 Personen aus (Wehn, Wermelskirchen am Ende des 2. Weltkriegs, S. 18).
89 Verwaltungsbericht Wermelskirchen, S.10.
90 Ebd.
91 Der Verwaltungsbericht des Amtes Wermelskirchen spricht sogar von einem Zuwachs um 33,33 Prozent bzw. von 8.896 neuen Einwohnern, allerdings sind die angegebenen Daten teilweise widersprüchlich (Vgl. Ebd.).
92 Ebd., S. 31f.
93 Gerß, Wolfgang, Historische systematische Bevölkerungsstatistik, in: Wolfgang Gerß (Hrsg.), Bevölkerungsentwicklung in Zeit und Raum. Datenquellen und Methoden zur quantitativen Analyse, Wiesbaden 2010, S. 75 - 107, S. 90.
94 Verwaltungsbericht Wermelskirchen, S. 23f.
95 Wehn, Wermelskirchen am Ende des 2. Weltkriegs, S. 181.
96 Ebd.
97 Verwaltungsbericht Wermelskirchen, S. 6.
98 Ebd., S. 13.
99 Ratsprotokolle Wermelskirchen, 09.06.1945 (001).
100 Verwaltungsbericht Wermelskirchen, S. 18.
101 Ebd., S. 98.
102 Ratsprotokolle Wermelskirchen, 30.06.1945 (011).
103 Wintgen, Der Erste Weltkrieg und das Ende des Zweiten Weltkrieges in Wermelskirchen, S. 124.
104 Ebd.
105 Ratsprotokolle Wermelskirchen, 09.06.1945 (004).
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