Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
1. DIE ENTSTEHUNG DER KPD - IHRE MOTIVE UND HINTERGRÜNDE
1.1 Linksradikale Strömungen innerhalb der SPD
1.2 Die Spartakusgruppe
2. DIE BEDEUTUNG DER NOVEMBERREVOLUTION FÜR DIE KOMMUNISTEN
3. DER ENDGÜLTIGE BRUCH DER KOMMUNISTEN MIT DER SOZIALDEMOKRATIE
4. DIE GRÜNDUNG DER KPD
4.1 Die Differenzen im Vorfeld und auf dem Gründungsparteitag
4.1.1 "Kommunistische Partei" oder "Sozialistische Partei"?
4.1.2 Der Antiparlamentarismus der KPD
4.1.3 Die Gewerkschaftsfrage
4.2 Ziele und Forderungen der KPD
4.3 Die KPD - Profiteur eines politischen Vakuums?
5. DIE GRÜNDUNG DER KPD UND DIE DEUTSCH-DEUTSCHEN REFLEXIONEN
FAZIT
LITERATURVERZEICHNIS
Einleitung
Die Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands um die Jahreswende 1918/19 stellte ein bedeutsames Ereignis für die gesamte politische Entwicklung der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik dar, die in einem langwierigen Prozeßihren Ausdruck fand. Während die politische Parteienlandschaft in der Weimarer Republik noch stark von ideologischen Grabenkämpfen innerhalb der Parteien geprägt war, manifestierten sich die divergierenden politischen Ziele der Linken insbesondere in der großen Volkspartei SPD und stellten sie vor eine Zerreißprobe. Es bleibt zu klären, inwieweit die Kommunisten und insbesondere die Führer ihrer Bewegung, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, ihre Ideen und Ziele innerhalb sozialdemokratisch geprägter Parteien wie SPD und USPD nicht verwirklichen konnten und ob die Gründung der KPD keine andere Alternative zuließ.
Bei der Schilderung der näheren Umstände, die zur Gründung der KPD geführt haben, wird möglichst chronologisch vorgegangen. Deutlich werden soll dabei vor allem die Linie, die in den Differenzen innerhalb der Sozialdemokratie ihren Anfang fand und in deren Konsequenz die organisatorische Trennung der radikalen Linken bzw. der Spartakusgruppe von der SPD und der USPD stand und letztendlich in die Gründung der KPD mündete. Die wichtigsten Stationen und Ereignisse, die die KPD-Gründung vorantrieben, werden im ersten Teil der Arbeit untersucht.
Da die Gründung einer neuen Partei nicht dafür sorgen konnte, daßalle linksradikalen und marxistischen Strömungen nunmehr friedlich an einem Strang zogen, wird der Autor die wichtigsten Auseinandersetzungen aufzeigen, die den Gründungsparteitag der KPD prägten. Die Frage, ob die KPD ein spezielles Bedürfnis der Arbeiterbewegung nach einer neuen Partei infolge der gescheiterten Novemberunruhen befriedigte, soll anschließend Klärung finden.
Ein Großteil der verwendeten Literatur stützt sich auf die Studien und Arbeiten des herausragenden deutschen Kommunismusforschers Hermann Weber, der sich intensiv mit der Gründung der KPD beschäftigte.
Um die Gänze der mit der Thematik behafteten Diskussion nachzuvollziehen, griff der Autor auch auf einzelne Werke ostdeutscher Historiker zurück, die freilich von einer gewissen Uniformität und Einheitlichkeit in den Grundthesen geprägt waren. Um die unterschiedliche Bewertung der Ereignisse der deutsch-deutschen Historiographie im historischen Kontext begreiflich zu machen, wird diese Auseinandersetzung zum Schlußhin beleuchtet.
1. Die Entstehung der KPD - ihre Motive und Hintergründe
1.1 Linksradikale Strömungen innerhalb der SPD
Kommunisten in Deutschland gab es freilich schon vor der offiziellen Gründung der Kommunistischen Partei (KPD). Hermann Weber weist darauf hin, daßes bereits vor dem 1. Weltkrieg eine kommunistische Bewegung gegeben hat, die allerdings innerhalb der Sozialdemokratie verblieb. Ein wichtiger Auslöser für die Entstehung eines kommunistischen Flügels innerhalb der SPD waren die Auseinandersetzungen um die Auswertung der russischen Revolution von 1905; vor allem bei der Diskussion um das revolutionäre Instrument des Massenstreiks. Rosa Luxemburg wollte den Massenstreik als offensives Kampfmittel des deutschen Proletariats verstanden wissen, während die Mehrheit der Sozialdemokraten, unter ihnen auch Karl Kautsky1, im Massenstreik nur eine im Falle einer Einschränkung des Reichstagswahlrechts oder der Koalitionsfreiheit geeignete Verteidigungswaffe für den Eventualfall sah2. Diese Idee wurde von August Bebel auf dem SPD-Parteitag 1905 in Form einer Resolution zur Abstimmung gebracht. Rosa Luxemburg und die radikale Linke stimmten zwar für die Resolution Bebels, andererseits bezeichnete Rosa Luxemburg in einem Schreiben an die holländische Sozialistin Henriette Holst-van der Schalk diese Resolution als "sehr einseitig und flach". Nur die Furcht vor dem Opportunismus habe die äußerste Linke gezwungen, mit Bebel zusammenzugehen3.
In den folgenden Jahren verschärfte sich der Gegensatz zwischen Bebel und den Linksextremisten um Rosa Luxemburg weiter - sowohl politisch als auch persönlich. Sie reizte ihn häufig durch unbedachte Äußerungen. So erklärte sie einmal herausfordernd, der Grabstein für sie und Clara Zetkin müsse die Inschrift tragen: "Hier ruhen die beiden letzten Männer der deutschen Sozialdemokratie"4.
Sie spielte damit auf die Preisgabe revolutionären Denkens an, da sich die SPD immer mehr zu einer Art "bürgerlichen Reformpartei" entwickelte. Diese Auseinandersetzungen und persönlichen Differenzen sorgten für eine Polarisierung innerhalb des marxistischen Zentrums der SPD, die dann weiter bis zum Parteitag im Jahre 1911 zu beobachten waren und den Bruch zwischen dem Führer der deutschen Sozialdemokratie, Bebel, und Luxemburg und ihren Gesinnungsgenossen, endgültig besiegeln sollte5.
Die Historiker sind sich weitgehend einig, daßspätestens nach dem Parteitag 1913 innerhalb der Vorkriegs-SPD drei Strömungen existierten. Zum einen die linksradikale Strömung um Rosa Luxemburg, Franz Mehring und Julian Marchlewski, zum anderen die Gruppe der Revisionisten6 um Eduard Bernstein und schließlich die dritte Gruppe, das marxistische Zentrum um Karl Kautsky7.
Die nächste Zäsur, die die Distanz der linksradikalen Strömung zur SPD vergrößern sollte, waren die unterschiedlichen Standpunkte zum Verhältnis des ersten Ersten Weltkriegs. Die größte ideologische Reibefläche war die von den Linksradikalen der SPD vorgeworfene politische Konzeptionslosigkeit und der patriotische Konformismus zu diesem Thema8. In ihrer 1915 verfaßten Broschüre "Die Krise der Sozialdemokratie", offenbarte Luxemburg ihre Zweifel an der SPD-Politik und kritisierte die Zustimmung ihrer Partei zu den Kriegskrediten und ihrer ´Burgfriedenpolitik´. Kämpferisch richtete sie den eindringlichen Appell an das internationale Proletariat sich gegen Patriotismus zu stellen und für ein ´ Vaterland der Proletarier´ einzutreten:
"Die Dividenden steigen, und die Proletarier fallen. [...] Die Arbeiter in Deutschland und Frankreich, in England und Ru ßland [... sollen ...] einander brüderlich die Hand reichen [...]. Proletarier aller Länder vereinigt euch." 9
Rosa Luxemburgs entschiedener Internationalismus, der ebenfalls bei Liebknecht Zustimmung fand, stießnicht nur innerhalb der Partei, sondern auch bei Lenin und seinen Epigonen auf Widerspruch. Schließlich bejahten führende Linke der deutschen Sozialdemokratie, wie Paul Lensch oder Konrad Haenisch, den Gedanken der Vaterlandsverteidigung10.
Der 4. August 1914, als der Reichstag unter Einschlußder SPD-Fraktion für die Kriegskredite stimmte, mußals entscheidendes Datum zur inhaltlichen und organisatorischen Abspaltung der ultralinken Sozialdemokraten angesehen werden.
Die Kriegsgegner (Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg) innerhalb der SPD gründeten daraufhin die Gruppe Internationale, die sich 1918 den Namen Spartakusgruppe gab. Der Bund verstand sich "als Führer der proletarischen Revolution"11 und sollte gewissermaßen als Pendant zum rechten Flügel der SPD agieren. Entgegen der SPD sprach sich die Spartakusgruppe für die Diktatur des Proletariats und die Räteherrschaft aus. Damit machte sich die Spartakusgruppe zu einem Hauptfeind des Bürgertums und der Mehrheitssozialdemokratie12.
1.2 Die Spartakusgruppe
Zweifellos hätte eine organisatorische Selbständigkeit deutscher Kommunisten die Gründung einer neuen linksradikalen Partei vorausgesetzt. Dennoch lehnte es die Spartakusgruppe unter der Protagonistin Luxemburgs zunächst ab, eine eigene kommunistische Partei zu gründen13. Luxemburg stand damals die von Lenin inspirierte Vorstellung entgegen, nach der die Linken eine eigene Partei gründen müßten. Obwohl diese Auffassung von den Bremer Linksradikalen, Karl Liebknecht und anderen Spartakisten geteilt wurde, stemmten sich Rosa Luxemburg und ihr Verbündeter Leo Jogiches gegen diese Tendenz innerhalb der Spartakusgruppe.
Es wurde daher der nächstliegende Schritt unternommen: Im Laufe des Jahres 1917 traten die Linksradikalen respektive die Spartakisten aufgrund ihres mangelnden Erfolges und der "rechten Übermacht" aus der SPD aus. Auf Wunsch Luxemburgs traten sie der neugegründeteten USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands) bei. Die Gründungsmitglieder der USPD waren ehemalige Marxisten der SPD, die sich nach ihrem Fraktionsausschlußgenötigt sahen, eine eigene Partei zu gründen.
Luxemburgs Wunsch, der USPD beizutreten, war Teil einer Taktik und hatte Systematik, die aber ins Leere lief. Sie wollte zu diesem Zeitpunkt noch nicht an die Notwendigkeit einer neuen Kaderpartei glauben. Ihrer Meinung nach konnte die Revolution nur durch eine durch sie instruierte Massenbewegung ausgelöst werden. Die Spartakusgruppe sollte nach und nach die Basis der USPD gewinnen, um anhand einer bereits vorhandenen parteipolitischen Plattform die Arbeitermassen zu überzeugen.
2. Die Bedeutung der Novemberrevolution für die Kommunisten
Wenn auch die Novemberrevolution 1918 in Deutschland den Linksradikalen nicht die erhoffte radikale Wende einbrachte, so sollte sie aber doch den Geschichtsverlauf verändern. Die Millionen Arbeiter und Soldaten, Angehörige der Mittelschichten und der Intelligenz, handelten in der bis dato größten Massenaktion der deutschen Geschichte. In dieser kurzen Zeit zeigte das Volk sich als der "(wahre) Souverän"14 und wirkte u.a darauf ein, den Ersten Weltkrieg zu beenden. Den Auftrieb für die linken Bewegungen in Deutschland brachten auch die damit verbundenen Erfolge, wie bspw. die Eroberung demokratischer Rechte, also die Freiheit der Versammlung, der Presse und der Organisation, die Zulassung von Gewerkschaften und andere arbeitsrechtliche Errungenschaften. Radikale Forderungen, wie die damals verbreitete Losung "Alle Macht den Räten"15, hatten dagegen keine Chance, verwirklicht zu werden. Vielen Revolutionären ging es daher nicht nur um die Umsetzung von Reformen, sondern um eine einschneidende gesellschaftliche Neuordnung.
Den gesetzten Rahmen dieser Arbeit vor Augen haltend, kann der Autor auf die weiteren Auswirkungen nicht weiter eingehen. Zudem hatte die Novemberrevolution und die "Nachwehen", die von den Unruhen ausgingen, keine direkte und unmittelbare Auswirkung auf die Gründungsgeschichte der KPD, da sie ihre Entstehung eher einem langen Entwicklungsprozeßverdankte. Die KPD konstituierte sich schließlich nicht aus einem spontanem Bedürfnis der unruhigen Tage heraus, wenn sich auch so mancher Revolutionär zu Zeiten der Novemberrevolution eine feste Partei gewünscht hätte, die die Aufstände dirigiert hätte.
Fest steht daher, daßder Spartakusbund es versäumte, die Revolution für sich zu instrumentalisieren und die revoltierenden Massen zu einheitlichen Aktionen zu bewegen - was möglicherweise durch eine vorgezogene KPD-Gründung gelungen wäre16.
Ein wichtiges Merkmal der Novemberrevolution war der Impuls, der von ihr ausging: Trotz der Niederschlagung konnten sich die linksradikalen Kräfte ermutigt und selbstbewußt fühlen. In der Einsicht, daßaber Kämpfe auf der Straße zunächst nicht weiterführen, mußte sich die Linksradikalen andere Wege suchen, ihre Ideale zu verwirklichen. Daßdies aber nicht mehr über sozialdemokratische Parteien gelingen konnte, war offenkundig. Schließlich stellte sich die Führung der SPD während der Unruhen gegen die Revolutionäre.
3. Der endgültige Bruch der Kommunisten mit der Sozialdemokratie
Den endgültigen Bruch der Linksradikalen mit der deutschen Sozialdemokratie sollte die Abstimmung in der Reichsversammlung auslösen. Am 17. Dezember 1918 versuchten Luxemburg und Liebknecht gemeinsam verzweifelt, die Delegierten der Reichsversammlung gegen die parlamentarische Demokratie und für die Einsetzung von "Arbeiter- und Soldatenräten" (Räteregierung) umzustimmen. Es gelang ihnen nicht. Von 489 Delegierten stimmten erwartungsgemäßam 19. Januar 1919 nur 10 Delegierte gegen die Einführung einer parlamentarischen Demokratie.
Der Bruch war somit besiegelt, eine zentrale Forderung der Ultralinken nicht durchgesetzt worden. Luxemburg war damit gezwungen, von ihrem alten Konzept Abschied zu nehmen, das darauf vertraute, über eine große Partei die Massen instrumentalisieren zu können. Auf Drängen Liebknechts und anderer gab sie ihr Festhalten daran auf.
Auslöser für ihr Einlenken war neben der Abstimmungsniederlage auch die Weigerung der USPD-Führung einen neuen Parteitag einzuberufen. So beschloßdie Spartakus-Zentrale bereits fünf Tage nach der Niederlage die Delegierten für sich zu gewinnen, den Plan, als Kaderorganisation innerhalb sozialdemokratischer Parteien zu agieren, aufzugeben und berief für den 30. Dezember 1918 eine Reichskonferenz des Bundes ein, die die Gründung einer neuen Partei vorbereiten sollte.
An dieser Konferenz nahmen auch Delegierte der Internationalen Kommunisten Deutschlands (Bremer Linksradikale) sowie drei Vertreter des Roten Soldatenbundes und ein Repräsentant der Jugend, teil17. Aus der Konferenz sollte - entgegen den ursprünglichen Absichten der Zentrale, die nur die Vorbereitung eines Gründungsparteitages wünschte - zwangsläufig der Gründungsparteitag der KPD werden. Die überstürzte Parteigründung sollte der KPD noch Probleme bereiten, die im folgenden skizziert werden.
4. Die Gründung der KPD
4.1 Die Differenzen im Vorfeld und auf dem Gründungsparteitag
Am 30. Dezember 1918 konstituierte sich die Reichskonferenz als Gründungsparteitag der KPD, der bis zum 1. Januar 1919 im Festsaal des Berliner Abgeordnetenhauses tagte. Daran teil nahmen nur 127 Delegierte aus 56 Orten Deutschlands, die entweder Mitglieder des Spartakusbundes waren oder anderen revolutionären Gruppen angehörten sowie 16 Gäste18. Daran zeigt sich, daßdie KPD zunächst nur von einer kleinen Gruppierung getragen wurde und nicht schon in den Anfängen die Züge einer Massenpartei erkennen ließ. Der Gründungsparteitag war geprägt von unterschiedlichen politischen Ideologien und Vorstellungen, die es den dortigen Delegierten zeitweise erschwerte, Einheitlichkeit zu demonstrieren.
4.1.1 "Kommunistische Partei" oder "Sozialistische Partei"?
Die ersten Differenzen wurden in der Suche nach einer geeigneten Namengebung deutlich, die aber bereits von den Mitgliedern der Spartakuszentrale am Vortag ausgetragen wurden und deren Entscheidung dann nur noch vom Gründungsparteitag abgesegnet werden mußte:
Da Rosa Luxemburg und ihr langjähriger Kampfgefährte Leo Jogiches auf Distanz zu den russischen Bolschewiki bedachtet waren, präfererierten sie den Namen "Sozialistische Partei". Eine andere Gruppe, darunter auch Karl Liebknecht, wollte mit dem Namen "Kommunistische Partei" gerade die Bindung an den Bolschewismus demonstrieren und um sich von der USPD und der SPD abzugrenzen19. Luxemburg wandte sich heftig gegen die Signalwirkung, die von dem Namen ausginge und vertrat die Ansicht, die neue Partei müsse, "die Verbindung zwischen den Revolutionären des Ostens und den Sozialisten Westeuropas, die heute noch im reformistischen Fahrwasser schwimmen, herstellen und den Proze ßder Loslösung der westeuropäischen Sozialisten vom Reformismus beschleunigen. [Der Name] ´ Kommunistische Partei ´ erschwert diese Aufgabe" 20.
Dennoch entschied die Spartakuszentrale sich bei einer Stimme Mehrheit (4:3) am 29. Dezember 1919 für die Namensgebung "Kommunistische Partei". Diesem Vorschlag stimmte der Parteitag einen Tag später zu. Damit wurde die KPD auf Kurs im Sinne Lenins gebracht - die ideologische Nähe zu den russischen Bolschewiki wurde somit Programm. Verlierer war die luxemburgische Variante, die, symbolisiert durch den Namen "Sozialistische Partei", auf ihre Eigenständigkeit im revolutionären Kampf verzichtete.
4.1.2 Der Antiparlamentarismus der KPD
Eine weitere Meinungsverschiedenheit sollte weitreichende Folgen für die Determinierung der künftigen Politik der KPD haben. Paul Levi schlug auf dem Parteitag vor, sich an den Wahlen zur Nationalversammlung zu beteiligen, was zu "stürmischen Unterbrechungen" führte. Die Mehrzahl der Delegierten vertrat die Auffassung, daßdas Bekenntnis zum Rätesystem einen radikalen Antiparlamentarismus bedeute. Die linken Radikalisten formulierten: "Entweder Maschinengewehre oder Parlamentarismus", propagierten das Erstere und stellten sich damit gegen die Führer des Spartakusbundes Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht21. Hier brach der Gegensatz zwischen der radikalen Linken und den Marxisten wiederholt auf. Mit 62 gegen 23 Stimmen wurde - gegen den Willen der (Spartakus-) Zentrale - die Wahlbeteiligung an der Nationalversammlung abgelehnt22.
4.1.3 Die Gewerkschaftsfrage
Einen ähnlich utopischen Radikalismus bei der Mehrheit des Parteitages zeigten die Diskussionen über die Gewerkschaften. Die ehemaligen Bremer Linksradikalen gaben die Losung aus: "Heraus aus den Gewerkschaften!". Sie verlangten nach einer "Einheitsorganisation", die Parteien und Gewerkschaften ersetzen sollte. Der Delegierte Rieger, ein ehemaliger Gewerkschaftsfunktionär, beantragte die Erklärung der Unvereinbarkeit gleichzeitiger Zugehörigkeit zu Gewerkschaftsverbänden und der KPD23.
Die Meinungsverschiedenheiten und die zahlenmäßige Überlegenheit der Linksradikalen, die den Parteitag kennzeichneten, sollten ihren weiteren Ausdruck in den nachfolgenden Monaten finden. Da dieser Bereich nicht Gegenstand der Arbeit ist, soll hier nur darauf hingewiesen werden, daßaufgrund der starken Heterogenität der KPD kurze Zeit später ein Prozeßder Spaltung für eine Austrittswelle innerhalb der frisch gegründeten Partei sorgte und die Ultralinken eine eigene, neue Partei gründeten (KAPD - Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands), die aber kaum an Bedeutung gewann24.
Eine Ursache für die Dispute auf dem Parteitag waren Weber zufolge neben den unterschiedlichen Strömungen nicht zuletzt auch die mangelhaften und hektischen Vorbereitungen auf eine Partei-Gründung25.
4.2 Ziele und Forderungen der KPD
In der Literatur ist die ideologische und die programmatische Konzeption der KPD bisher insgesamt nicht detailliert untersucht worden26. Im folgenden werden daher die zentralen Forderungen der KPD nur knapp zusammengefaßt27.
Die Ereignisse um die Novemberrevolution 1918, in der es der Linken nicht gelungen war, alle ihre Forderungen durchzusetzen, fanden ihren speziellen Ausdruck in der Formulierung der Ziele der KPD. Es kam ihr - wie Liebknecht feststellte - darauf an, die Novemberrevolution aus einer Reformbewegung zu einer proletarischen Revolution weiterzuentwickeln28. Um diesem Ziel näher zu kommen, forderten die sozialistischen Kräfte in erster Linie eine neue radikale sozial-ökonomische Umwandlung Deutschlands. Die Neuordnung der Gesellschaft sollte das "Instrument der Arbeiterklasse" bringen, um so die "Durchführung der proletarischen Revolution" zu erreichen29. Distanziert wurde sich aber von der Anwendung massiver Gewalt für die Erreichung einer klassenlosen Gesellschaft und der gleichzeitigen Überwindung vom Kapitalismus. So erklärte Luxemburg auf dem Parteitag: "Die proletarische Revolution bedarf für ihre Ziele keines Terrors, sie ha ßt und verabscheut den Menschenmord". Hermann Weber wertet diese Aussage als Indiz dafür, daßdie Führer der KPD einen demokratischen Sozialismus verfolgten30.
Wenn auch die Führung der KPD durch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht durch ihren unerwarteten Tod bald durch andere Personen abgelöst werden sollte, wurde unter ihrer Federführung der Partei auf dem Parteitag ein radikal-marxistischer Entwurf vorgelegt, der sich "Spartakusprogramm" nannte und sich als Grundlage der Forderungen der KPD erweisen sollte.
Dem DDR-Historiker Hortzschansky zufolge verfügte die deutsche Arbeiterklasse damit erstmals, seit dem Kommunistischen Manifest über ein Programm, das klar und unmißverständlich die Frage der Macht beantwortete31: So legte das Parteiprogramm schon im einzelnen fest, was an die Stelle der bürgerlichen Staatsinstitutionen zu treten habe. Die Parlamente und Verwaltungen sollten durch Arbeiter- und Soldatenräte und ihren Apparat ersetzt werden. Anstelle der Polizei waren Abeitermilizen zu schaffen. Rote Garden und proletarische Armeen hatten den Schutz der neuen Macht nach innen und nach außen zu garantieren32. Selbst eine konkret geschilderte Neuordnung des Justizwesens fehlte nicht. Bei ihr war alle Staatsgewalt zu konzentrieren: Gesetzgebung, Verwaltung und Justiz. Propagiert wurde natürlich auch die Sozialisierung der Wirtschaft und die politische Macht der Räte. In der deutschen Revolution sah die KPD einen Schritt zur sozialistischen Weltrevolution33 und zeigte damit ihre Übereinstimmung mit der Komintern (Kommunistische Internationale), der die Partei kurze Zeit später beitrat.
Die Programmatik der KPD läßt sich somit auf drei elementare Grundpfeiler reduzieren: Sie forderte ein "Rätedeutschland", die "Diktatur des Proletariats" und lehnte jede parlamentarische Beteiligung ab als Zeichen des Protests gegen das herrschende Parteiensystem34. Damit positionierte sie sich an den äußersten linken Rand in der deutschen Parteienlandschaft.
4.3 Die KPD - Profiteur eines politischen Vakuums?
Die SPD, die sich immer mehr von den Ideen Engels und Marx zu entfernen drohte und die ideologische Adaption marxistischen Gedankenguts vernachlässigte, machte so den Weg frei für eine neue politische Kraft - die KPD. Die neue Partei, die klar für die Diktatur des Proletariats zu kämpfen bereit war, schlüpfte zielsicher aus dem parteipolitischen Vakuum heraus und schlug so ihr Kapital aus den Bedürfnissen des revolutionären Teils der deutschen Bevölkerung, die Folge der Novemberunruhen waren. In diesem Sinne mußdie Parteitagsrede von Liebknecht verstanden werden, als er erklärte: "Wenn wird heute auseinandergehen, mußeine neue Partei gegründet sein, eine Partei, die im Gegensatz zu den scheinsozialistischen Parteien steht [...]"35.
Das zentrale Versäumnis der SPD war wohl, wie der ehemalige Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, zum 50. Jahrestag der KPD erklärte, daßdie SPD damals nicht die Kraft besaß, sich klar und unmißverständlich für die Rechte der Arbeiter einzusetzen. Während die Arbeiter in diversen Streiks sich gegen die Arbeitsverhältnisse zu Wehr setzten, diskutierte die Führung der SPD nur über den Massenstreik, traf aber keine Entscheidungen36
Die "bürgerlichen" Revisionisten innerhalb der Sozialdemokraten, die nur zu zaghaften, jedoch nicht zu revolutionären Reformen bereit waren, öffneten einer neuen politischen Partei, die genau diese Ziele verfolgt, damit die Tür. Der lange Prozeß, in dem Liebknecht und Luxemburg innerhalb der Sozialdemokratie (USPD und SPD) dafür warben, den revolutionären und radikalen Weg einzuschlagen, mußte so zwangsläufig in der Neugründung einer Partei münden.
Hinzu kommt: Dadurch, daßdie wichtigsten Spartakusführer während des Krieges mehrfach verhaftet wurden und die Gruppe meist illegal und im Untergrund wirkte, konnte die vorübergehende Handlungsunfähigkeit, die die linksradikale Bewegung lähmte und ihr politisches Gewicht schmälerte, durch die KPD-Gründung beseitigt werden37.
5. Die Gründung der KPD und die deutsch-deutschen Reflexionen
Bei der abschließenden Betrachtung der KPD-Gründung liegt es nahe, einmal die unterschiedliche Interpretationsweise der Bundesrepublik und der DDR zu vergleichen. Die zentrale Frage lautet dabei: Wie beurteilen die Historiker in zwei (ehemals verfeindeten) Staaten in ihrer Retrospektive die Gründung der KPD? Gibt es signifikante Differenzen in ihrer wissenschaftlichen Auseinandersetzung?
Die SED, bzw. die DDR-Historiker stilisierten die Gründung der KPD zu einer Legende und verbreiteten die These, daßdie KPD-Gründung die Kontinuität der Traditionslinie des deutschen Kommunismus zur SED herstellte38. Die ostdeutschen Historiker Ittershagen und Wrobel sahen ihrer ideologischen Haltung getreu in der KPD, bzw. den Kommunisten die "einzige geschichtliche Alternative gegenüber dem Imperialismus"39. Die DDR-Historiker Hortschansky und Naumann, die sich in ihren Ausführungen immer konkret an die Vorgaben der SED hinsichtlich der Interpretation der damaligen Ereignisse gehalten haben (und auch die übrige Zunft), beschrieben die KPD-Gründung pathetisch als eine "in voller Übereinstimmung" mit der durch die russische Revolution eingeleiteten "welthistorischen Epoche des Übergangs der Menschheit vom Kapitalismus zum Sozialismus", mit der der Grundstein einer deutschen revolutionären Partei gelegt wurde. Selbst 1988 - gegen Ende des DDR-Regimes - hielten die DDR-Historiker an dieser Sichtweise fest und konstatierten: "Die Gründung der KPD war ein Wendepunkt in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung und für unser Volk."40
Der westdeutsche Kommunismusforscher Hermann Weber kann diese Perzeption freilich nicht teilen und bezeichnet diese Thesen als "Überschätzung der Gründung der Kommunistischen Partei in Deutschland" und kanzelt diese Wertungen als rein ideologisch ab41. Seiner Meinung nach, die die Mehrheit der westlichen Historiker teilte, hatte der Linksradikalismus in der deutschen Arbeiterbewegung nie die Bedeutung, die ihm die Kommunisten beimaßen. Schließlich sei der Einflußder linksradikalen Gruppen auf der Novemberrevolution durch ihre zahlenmäßige und organisatorische Schwäche gekennzeichnet gewesen und daher keineswegs so groß, wie von den ostdeutschen Historikern behauptet wurde. Zwar standen Luxemburg und Liebknecht damals hoch im Ansehen. Allerdings galt die Sympathie breiter Arbeiterkreise seinerzeit eher den Vorkämpfern für den Frieden als den radikalen Sozialisten42. Weber geht sogar soweit, die KPD in ihren Anfangsjahren als "eine kleine Sekte" zu bezeichnen, da auf ihrem Gründungsparteitag die ultralinken Vertreter über die marxistischen Führer dominierten. Dies dokumentierte sich nicht zuletzt darin, daßbei wichtigen Abstimmungen, zum Beispiel der Wahlbeteiligung, sich die Ultralinken durchsetzten und die KPD so zunächst bei der Arbeiterschaft, den potentiellen Wählern, an Attraktivität einbüßte.
Demzufolge war die Gründung der KPD kein positiver historischer Wendepunkt für die deutsche Arbeiterbewegung (und schon gar nicht in der deutsche Geschichte). Die Mehrheit der Arbeiter stand hinter der SPD und der USPD. Erst durch die spätere Spaltung des linken Flügels der USPD und ihrem Wechsel zur KPD erlangten die deutschen Kommunisten Masseneinfluß. Daßsich damit, also durch zwei die Arbeiterschaft vertretenden Parteien SPD und KPD, jedoch die vorprogrammierte Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung vollzog, war nach Auffassung Webers ein wichtiger Grund für die SED-Historiker, die Bedeutung des Gründungsparteitages aufzubauschen43.
Entgegen stehen bzw. standen sich somit zwei unterschiedliche Bewertungen der damaligen Vorgänge. Dem Autor steht es nicht zu, an dieser Stelle Position zu beziehen. Unbestritten ist aber, daß, indem die ostdeutschen Historiker eine Zweckkonstruktion, d.h. eine ideelle und von der SED-Partei aufoktroyierte Verknüpfung einer Traditionslinie zur Geschichte ihrer Partei herstellen wollten, damit objektiv gescheitert sein dürften44. Das stichhaltigste Indiz dafür dürfte die 1946 eingeleitete Verschmelzung bzw. Zwangsvereinigung der KPD mit der SED sein. Eine Taktik, die möglicherweise impliziert, daßden Vorbehalten der ostdeutschen Bevölkerung einer in Weimar gescheiterten Partei Rechnung getragen wurde, indem die vorbelastete KPD mit der SPD zwangsvereinigt 45 wurde und ein politischer Neuanfang durch eine neue Namensgebung symbolisiert werden sollte, für die die SED künftig stehen sollte.
Fazit
Unbestritten ist, daßdie verschiedenen linksradikalen Gruppen gewissermaßen die Vorläufer der KPD waren, die aber selbst einmal losgelöst aus dem sozialdemokratischen Umfeld, keineswegs immer eine einheitliche Linie verfolgten, was nicht zuletzt durch die unterschiedlichen Ziele der KPD-Mitbegründer Liebknecht und Luxemburg einerseits, und den Linksradikalen andererseits, zum Ausdruck kam. Dennoch erkannte die Mehrheit der Gründungsmitglieder der KPD die Bedeutung einer neuen Partei für die Verfolgung und Durchsetzung ihrer Ziele und waren sich einig, daßdas leninistische Konzept der Gründung einer neuen Partei umgesetzt werden mußte - wenn auch mit einigen Anlaufschwierigkeiten.
Die Erfahrungen aus der mißglückten Novemberrevolution hatten bewirkt, daßdie Linken sich von der Illusion trennen mußten, daßes auch ohne die Bildung einer neuen Partei gelingen könnte, die Massen von der Durchführung einer Revolution zu überzeugen. In anderen Worten: Der Eroberungs- und Transformationsprozeßder SPD bzw. der USPD in eine revolutionäre Partei war gescheitert. Die logische Konsequenz, die sich aus dem Verhalten der sozialdemokratischen Parteien ergab, war für die deutschen Kommunisten und insbesondere die Führung der Spartakusgruppe, aus ihrer Gruppe heraus eine selbständige Partei zu formieren, um auf einer neuen Plattform die Verwirklichung ihrer Ideale voranzutreiben. Daher entstand die KPD nicht, wie der DDR-Historiker August Thalheimer konstatierte, "durch den unmittelbaren Anstoßder russischen Revolution"46. Dies mag eine Konsequenz gewesen sein, dennoch kann bei der KPD-Gründung nicht der übrige historische Kontext ignoriert werden. Schließlich wurde der Vorläufer des Spartakusbundes, die Gruppe Internationale, bereits vor Ausbruch der russischen Oktoberrevolution gegründet. Der Beginn des organisierten Kommunismus in Deutschland ist daher festzumachen an die Zeit kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Diese Bewegung mündete dann letztendlich in der Konstituierung der KPD am 31. Dezember 1918.
Wahrscheinlich wäre es aber für die kommunistischen Anhänger von Vorteil gewesen, wenn die Gründung einer explizit kommunistischen Partei vor Ausbruch der Novemberrevolution vorgenommen worden wäre. Dies hätte dem Geschichtsverlauf womöglich eine entscheidende Wende gebracht und den Einflußeiner kommunistischen Partei in Deutschland vergrößert. Da aber durch das Veto Luxemburgs im Spartakusbund lange Zeit Abstand von dem Gedanken genommen wurde, eine eigenständige Partei zu gründen, konnte die KPD nicht mehr von der Dynamik der Unruhen profitieren. Statt dessen erging sie sich in destruktiven Flügelkämpfen zwischen Marxisten und Linksradikalen und war nicht fähig ein Bild der Geschlossenheit nach außen zu vermitteln. Obendrein gewannen anfangs die Linksradikalen die Oberhand, was die KPD in den Augen der Arbeiterschaft weiter unattraktiv machte.
In jedem Fall aber war die Gründung der heterogenen KPD ein historischer Moment, der zunächst kaum etwas von den Dimensionen einer später in der Weimarer Republik einflußreichen Massenpartei erahnen ließ. Was freilich erst geschehen konnte, nachdem die Unruhefaktoren, also die Ultralinken, eine neue Heimstatt in der KAPD fanden. Von da ab konnte sich die KPD zu einer ernstzunehmenden politischen Kraft entwickeln. Hermann Weber untermauert dies. Er glaubt, daßdie Ermordung von Rosa Luxemburg und Leo Jogiches verhinderte, daßdie politischen Differenzen völlig ausdiskutiert wurden und zu einem organisatorischen Bruch führten47.
Daßder Gründungsparteitag der KPD von der DDR-Historiographie beispiellos überbewertet wurde, ihn gar pathetisch als entscheidenden "Wendepunkt in der deutschen Arbeiterbewegung" hochstilisierte, untermauert das Wahlergebnis der Reichstagswahlen vom 6. Juni 1920, als die KPD nur zwei Mandate erhielt. Das macht deutlich, daßdie Arbeiter ihr Schicksal zunächst nicht in die Hände einer kommunistischen Partei legen wollten. Die unmittelbar erhoffte Signalwirkung der KPD-Gründung blieb damit aus. Ihre politische Zukunft begann erst später, und das obwohl oder gerade weil die auf ihre Positionen pochenden Führer der KPD, Luxemburg, Liebknecht und Jogiches, bereits kurz nach der Parteigründung ermordet wurden. Der deutsch-deutsche "Historikerstreit", der getrennt von der Mauer ausgefochten wurde, war in der DDR stets vom ideologischen Zwang geprägt, während sich die westdeutsche Historiographie überwiegend darauf beschränkte, die Ereignisse wertneutral in den geschichtlichen Kontext einzureihen und die KPD-Gründung nicht überzubewerten.
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Literaturverzeichnis
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& Karl-Heinz Schöneburg: KPD und Novemberrevolution, in: Staat und Recht, 12/83, (S. 931 - 941)
& August Thalheimer: Um was geht es? Zur Krise in der Kommunistischen Partei Deutschlands, Berlin 1929
& Thesen des ZK der SED zum 70. Jahrestag der Gründung der KPD. Einheit, 43. Jg., Juli 1988, Heft 7
& Karl-Heinz Tjaden: Struktur und Funktion der KPD-Opposition (KPO), Meisenheim am Glan 1964
& Walter Tuchscheerer: Die historische Bedeutung der Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands, in: Ökonomisch-Historische Aufsätze. Zur Novemberrevolution in Deutschland und zur Gründung der KPD, hrsg. v. der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Berlin (Ost) 1958, (S. 95- 134)
& Walter Ulbricht: 50 Jahre Kommunistische Partei, Berlin (Ost) 1969
& Hermann Weber: Aufstieg und Niedergang des deutschen Kommunismus, in: APuZ, B40/91, 27. September 1991, (S. 25-39)
& ders. (Hrsg.): Der Gründungsparteitag der KPD - Protokoll und Materialien, Frankfurt a.M. /Wien 1969
& ders.: Die Gründung der KPD. Protokoll und Materialien des Gründungsparteitages der Kommunistischen Partei Deutschlands 1918/ 1919. Mit einer Einführung zur angeblichen Erstveröffentlichung durch die SED. Berlin 1993
& ders.: Kommunismus in Deutschland 1918-1945, (Erträge der Forschung; Bd. 198), Darmstadt 1983
& ders.: Demokratischer Sozialismus? Zur Theorie, Geschichte und Politik der kommunistischen Bewegung, Hannover 1969
& ders.: Die Wandlung des deutschen Kommunismus. Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik. Band 1, Frankfurt a.M. 1969
[...]
1 Karl Kautsky galt als Vertreter des "klassischen" sozialdemokratischen Denkens bzw. der "alten" Sozialdemokratie, der zu einem Hauptgegner ´luxemburgischen´ Denkens wurde.
2 Rudolf Luz: KPD, Weimarer Staat und Politische Einheit der Arbeiterbewegung in der Nachkriegskrise 1919-1922/23. Ein Beitrag zur Krisen-, Staats- und Strategiediskussion der KPD und zur Analyse der politischen Spaltung der Arbeiterbewegung in den Anfangsjahren der Weimarer Republik, (Konstanzer Diss.) 1987, S. 63ff
3 Vgl. Henriette Roland Holst-van der Schalk: Rosa Luxemburg - Ihr Leben und Wirken, Zürich 1937, S. 218
4 Paul Frölich: Rosa Luxemburg - Gedanke und Tat, Frankfurt am Main31967, S. 222
5 Vgl. Peter Nettl: Rosa Luxemburg, Köln/ Berlin 1967, S. 431
6 die Revisionisten innerhalb der SPD vertraten eine Art "bürgerlichen Reformismus", der den radikalen Forderungen der Marxisten ablehnend gegenüber stand.
7 Vgl. Hermann Weber: Der Gründungsparteitag der KPD, a.a.O., S. 10f
8 Vgl. Giselher Schmidt: Spartakus. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, Frankfurt a.M. 1971, S.52
9 Rosa Luxemburg: Politische Schriften II, herausgegeben v. Ossip K. Flechtheim, Frankfurt a.M./ Wien 1966, S. 115f
10 Vgl. Hermann Weber (Hrsg.): Der Gründungsparteitag der KPD, a.a.O. , S. 13
11 Klaus Kinner: Die Entstehung der KPD im historischen Selbstverständnis der deutschen Kommunisten in der Zeit der Weimarer Republik, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 26. Jg. 1978, Heft 11, (S. 973-982), S. 977
12 Vgl. Hermann Weber: Demokratischer Sozialismus? Zur Theorie, Geschichte und Politik der kommunistischen Bewegung, Hannover 1969, S. 290
13 Vgl. ders.: Die Wandlung des deutschen Kommunismus. Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik. Band 1, Frankfurt a.M. 1969, S. 36
14 Ernst Diehl: Die Novemberrevolution 1918 und die Gründung der KPD, in: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, 30. Jg. 1988, Heft 6, (S.723-736), S. 724
15 Helmut Bock: Die deutsche Revolution 1918/19 und die Gründung der KPD, in: Revolution und Frieden, hrsg. v. Präsidium der URANIA, Sektion Geschichte und Militärpolitik, o.O., September 1983, (S. 1-7), S. 2
16 Vgl. Walter Tuchscheerer: Die historische Bedeutung der Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands, in: Ökonomisch-Historische Aufsätze. Zur Novemberrevolution in Deutschland und zur Gründung der KPD, hrsg. v. der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Berlin (Ost) 1958, (S. 95- 134), S. 122ff
17 Vgl. Hermann Weber (Hrsg.): Der Gründungsparteitag der KPD, a.a.O., S. 15
18 Vgl. Rolf Barthel: Zum 65. Jahrestag der Gründung der KPD, in: Eichsfelder Heimathefte, 1983, Heft 4, (S.291-298), S. 291
19 Vgl. Hermann Weber: Kommunismus in Deutschland 1918-1945, (Erträge der Forschung; Bd. 198), Darmstadt 1983, S. 41
20 Vgl. ders.: Der Gründungsparteitag der KPD, a.a.O., S. 38f
21 Vgl. Karl-Heinz Schöneburg: KPD und Novemberrevolution, in: Staat und Recht, 12/83, (S. 931 - 941), S. 936
22 Vgl. Hermann Weber (Hrsg.): Der Gründungsparteitag der KPD, a.a.O., S. 135
23 Vgl. ders.: Kommunismus in Deutschland 1918-1945, a.a.O., S. 43
24 Vgl. ders.: Die Wandlung des deutschen Kommunismus, a.a.O., S. 39ff
25 Vgl. ders.: Die Gründung der KPD. Protokoll und Materialien des Gründungsparteitages der Kommunistischen Partei Deutschlands 1918/ 1919. Mit einer Einführung zur angeblichen Erstveröffentlichung durch die SED. Berlin 1993, S. 35ff
26 Vgl. Hermann Weber: Kommunismus in Deutschland 1918-1945, a.a.O., S. 58
27 Flechtheim hat versucht, die Ziele der KPD in insgesamt sechs Punkten zusammenzufassen, s. Ossip K. Flechtheim: Die KPD in der Weimarer Republik, Frankfurt2a.M. 1969
28 Vgl. Karl Liebknecht. Gesammelte Reden und Schriften, Bd. 9, Berlin (Ost) 1974, S. 630
29 Karl-Heinz Tjaden: Struktur und Funktion der KPD-Opposition (KPO), Meisenheim am Glan 1964, S. 2
30 Vgl. Hermann Weber: Demokratischer Sozialismus?, a.a.O., S. 291
31 Vgl. Günter Hortzschansky: Novemberrevolution und Gründung der KPD, in: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, 25. Jg. 1983, Heft 6, (S.777-786), S. 784
32 Vgl. Karl-Heinz Schöneburg: KPD und Novemberrevolution, in: Staat und Recht, 12/83, (S. 931 - 941), S. 931ff
33 Vgl. Hermann Weber: Die Wandlung des deutschen Kommunismus, a.a.O., S. 24
34 Vgl. ders.: Aufstieg und Niedergang des deutschen Kommunismus, in: APuZ, B40/91, 27. September 1991, (S. 25-39), S. 26
35 Geschichte der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Abriß, Berlin (Ost) 1978, S. 40
36 Vgl. Walter Ulbricht: 50 Jahre Kommunistische Partei, Berlin (Ost) 1969, S. 11
37 Vgl. Hermann Weber: Kommunismus in Deutschland 1918-1945, a.a.O., S. 35
38 Vgl. ders.: Die Gründung der KPD. Protokoll und Materialien des Gründungsparteitages, a.a.O., S. 21*
39 Siegfrid Ittershagen/ Kurt Wrobel: Forschungen zu den Auswirkungen der Oktoberrevolution auf Deutschland, zur Novemberrevolution und zur Gründung der KPD, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 28. Jg. 1980 (Sonderband), (S. 230 - 241), S. 234
40 Thesen des ZK der SED zum 70. Jahrestag der Gründung der KPD. Einheit, 43. Jg., Juli 1988, Heft 7, S. 591
41 Vgl. Hermann Weber: Kommunismus in Deutschland 1918-1945, a.a.O., S. 45
42 Vgl. ders.: Die Gründung der KPD. Protokoll und Materialien des Gründungsparteitages, a.a.O., S. 22*f
43 Vgl. ebd., S. 24*
44 Die SED nahm für sich in Anspruch, Nachfolger der KPD zu sein.
45 Da sich über die "Zwangsvereinigung" ein Historikerstreit entzündet hat, wird auf Hermann Weber verwiesen, der u.a. der in der Verschmelzung einen Zwang sah: Aufstieg und Niedergang des deutschen Kommunismus, in: APuZ, B40/91, 27. September 1991, (S. 25 - 39), S. 25
46 August Thalheimer: Um was geht es? Zur Krise in der Kommunistischen Partei Deutschlands, Berlin 1929, S. 23ff
47 Vgl. Hermann Weber: Kommunismus in Deutschland 1918-1945, a.a.O., S. 41
- Arbeit zitieren
- Alex Gruhler (Autor:in), 1999, Entstehung und Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95205