Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Hauptteil
1. Entstehungsgeschichte des MITI
2. Struktur des MITI
3. Bedeutung des MITI früher und heute
Schluß
1. Aufgaben des MITI in Zukunft
2. Ist es möglich ein deutsches „MITI“ zu schaffen ?
I. Einleitung
Es gibt wohl kein Land unter den marktwirtschaftlichen Ökonomien, in welchem der Staat so tiefgreifend die wirtschaftliche Entwicklung beeinflußt, wie dies in Japan der Fall ist, Der staatliche Interventionismus hat in Japan eine lange historische Tradition, die auch durch die militärische Politik in den 30er und 40er Jahren nicht diskreditiert wurde. Ideologische Barrieren für staatliche Eingriffe in den Wirtschaftsprozeß bestehen nicht, pragmatische Überlegungen bestimmen das Ausmaß des Staatsinterventionismus.
Das bekannteste Beispiel für diesen Interventionismus ist das MITI. Es ist in Europa und den USA der Mythos „MITI“, der eindrucksvoll zu belegen scheint, daß das japanische System der staatlichen Wirtschaftslenkung funktioniert. Immer wieder wird in der öffentlichen Diskussion über die Erfolge der japanischen Wirtschaft herausgestellt, daß in der Nachkriegszeit das MITI mit seiner Politik das Wachstum der gewerblichen Wirtschaft verursacht hat, und außerdem zu Zuwachsraten im Außenhandel beigetragen hat, die mehrere Male das dreifache der Wachstumsrate des gesamten Welthandels überstiegen. Es überrascht deshalb nicht, daß einige der japanischen Überseewettbewerber, das MITI kritisiert haben, obwohl wiederum erkannt wurde, daß das MITI eine Institution ist, wofür es in anderen Ländern keinäquivalent gibt.
Das MITI ist eine außerordentlich extreme komplexe Insttitution mit wechselnden, und aber auch schwierigen Beziehungen zu der Großindustrie, anderen Ministerien und zu sich selbst, als eine große bürokratische Organisation. Trotzdem stellen sowohl Kenner und Mitarbeiter des MITI, als auch Außenstehende vielfach diese Ministerium in seiner Struktur und Arbeitsweise sehr vereinfachend dar.
“MITI is far too complex, and the Japanese economy far too dynamic, to be apprehended by any cliche´.“1
Einige der westliche Kritiker sehen in der japanischen Regierung, insbesondere im MITI, diejenigen, die im Grunde genommen die Wirtschaft beherrschen, und das Wachstum durch Protektionismus, Subventionen, steuerliche Vorteile und direkte Anordnungen bei einer großen Zahl von Unternehmen begünstigen. Sie unterstellen damit dieser bürokratischen Organisation eine hohe Effizienz, und ignorieren mit dieser Sichtweise, daß normalerweise und nicht ohne Grund, von diesen (westlichen) Ländern eine amtliche Bürokratie, vor allem einer Wirtschaftsbüroktatie, synonym mit niedriger Effizienz ist. Sie schieben diese augenscheinliche Diskrepanz auf die asiatische Mentalität im allgemeinen, und die Japanische im Besonderen.
Im folgenden will ich versuchen den “Mythos MITI“ etwas näher zu erklären. Es soll auf seine Entstehungsgeschichte, die Struktur, seine Bedeutung für die Wirtschaft früher und heute, sowie auf die Aufgaben und Ziele eingegangen werden. Zum Schluß gehe ich noch auf die jetzigen und zukünftigen Aufgaben des MITI ein. Den Abschluß bildet der Versuch eine Aussage dahin gehend zu treffen, ob es möglich ist ein solches Ministerium auch in Deutschland zu errichten. II. Ich will versuchen, aufzuzeigen was das MITI eigentlich ist, wie es aufgebaut ist und welche Position es in der heutigen japanischen Wirtschaft einnimmt.
Hauptteil
1. Die Entstehungsgeschichte des MITI
Das heutige MITI ging nach dem Ende des 2. Weltkrieges aus dem Ministry of Commerce and Industry MCI (Ministerium für Handel und Industrie) und dem Board of Trade BOT(Handelsrat) hervor. Das MCI wurde von den Amerikanern aufgrund von Korruption und seiner Rolle in der Rüstungsindustrie aufgelöst. Das Ministerium für Handel und Industrie wurde 1925 gegründet und in den 30er Jahren neuorganisiert. Es sollte einen exzessiven Wettbewerb verhindern und statt dessen einen sorgfältig geführten Markt zu schaffen. Zu Beginn des Krieges, in Asien, wurde es zum Munitionsministerium, einer Art
Rüstungsministerium erweitert. Die führenden Beamten des Ministeriums, und späteren MITI, hatten sich vor dem Krieg in Europa, vor allem im nationalsozialistischen Deutschland, mit planwirtschaftlichen Systemen vertraut gemacht, und sie praktizierten mit den zaibatsu die planmäßige Umstellung der Ökonomie auf kriegswirtschaftliche Bedürfnisse. Das BOT wurde am 13.12.1945 gegründet. Es sollte mit dem SCAP (Supreme Comander for Allied Powers) den Handel abwickeln, sowie den Im- und Export regeln.
Das MITI wurde 1949 gegründet, als am 25.05.1949 das MITI-Gesetz in Kraft trat.
Die damalige Regierung als unerläßlich an, ein Ministerium zu gründen, das sowohl die Angelegenheiten der Innen- als auch der Außenwirtschaft als Einheit verwaltet. Dabei wurde auf die erfahren Kräfte des Ministry of Commerce and Industry und Board of Trade zurück gegriffen. Ideologische Bedenken seitens der Regierung gab es nicht oder kaum,ähnlich wie in Deutschland wo Unternehmer und Beamte schnell entnazifiziert wurden. Bei seiner Gründung hatte das MITI 21.199 Mitarbeiter (zum Vergleich 1974 waren es nur noch 13.819).
Mit Ausbruch des Koreakrieges schlug die eigentliche Stunde des MITI. Für die amerikanische Kriegsführung in Korea wurde der japanische Produktionsapparat jetzt eminent wichtig. Das MITI nutze diese Gelegenheit, um in dem von jeher umsorgten Sektor der Schwerindustrie modernste Kapazitäten zu schaffen. Die militärisch induzierte Nachfrage von zunächst nach Nutzfahrzeugen wurde zur Initialzündung für die staatliche Förderung der Maschinenbauindustrie.
2. Die Struktur des MITI
Kurz gesagt der Aufbau des MITI ist so angelegt, daß es die, anderwärts in eigenen Resorts unterteilte, Zuständigkeiten für Außenhandel, Forschung/Technologie und Industriepolitik bündelt.2
Dabei ist das Ministry of nternational Trade and Industry in der japanischen Wirtschaftsministerialbürokratie, gemessen an seiner Größe und auch an der Höhe des ministeriellen Budget, das kleinste Ministerium unter den nachfolgenden Ministerien:
- Finanzministerium
- Land- und Forstwirtschaftsministerium
- Transportministerium
- Bauministerium (Construction)
- Economic Planing Agency
Der jetzige Chef des MITI ist, Ryutaro Hashimoto, der Minister für internationalen Handel und Industrie.
Das MITI ist funktionsorientiert strukturiert. Zu seinen wichtigsten Verantwortlichkeiten gehört die Kontrolle des Außenhandels. Damit verbunden die Förderung des Handels und die Gewährleistung einer sicheren Versorgung der einheimischen Industrie mit ausreichend Rohstoffen. Zuträger der Informationen ist dabei die, dem MITI unterstellte, japanische Außenhandelsorganisation (JETRO). Diese besitzt ein weltumspannendes Netz von Außenstellen mit hochqualifizierten Mitarbeitern. Die JETRO übernimmt aber nicht nur diese Aufgaben sondern darüber hinaus beobachtet sie, im Ausland technologische und industrielle Trends und erforscht die jeweiligen Märkte, auf das Potential für mögliche japanische Exporte. Aufgrund dieser Organisation ist das MITI nicht, wie z.B. Deutschland, auf die Informationen des diplomatischen Dienstes angewiesen.
Ein weiterer wichtiger Verantwortlichkeitsbereich ist die Regulierung der Produktion und Güter-verteilung. Es trägt die Verantwortung für die Versorgung der gesamten Volkswirtschaft mit einer gleichmäßigen Güterverteilung. In Erfüllung dieser Funktion ist es seine Aufgabe, die Produktion, die Verteilung und den Verbrauch von Bergbau- und Industrieprodukten zu fördern, zu steigern und anzupassen.
“It is the reponsibilities of the ministry to assure adequate supplies of goods at reasonable prices, and regulate and inspect production of goods for which it has safety standards.“3
Dann hat das MITI noch die Verantwortung für die Gestaltung der Industriestruktur. Dies umfaßt die rechtliche Zuständigkeit für die Fertigungsindustrie, den Bergbau und den Zwischenhandel. Das Ministerium hat die Aufgabe, die Entwicklung dieser Branchen zu fördern, anzu-passen, zu regeln und ihrer Aktivitäten zu lenken. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung eines großflächigen Flachbildschirmes. Das MITI sah in diesem Bereich ein enormes Marktpotential. Daraufhin „schlug“ es der Industrie vor die Forschungskapazitäten zu poolen. 16 Unternehmen beteiligten sich an diesem „Entwicklungskartell“. Die Aufgabe des MITI bestand in der Hauptsache darin die Unternehmen zusammen zu bringen, an den Forschungskosten beteiligte es sich nur mit 30 %, und auch nur an der Grundausstattung.
Hier bietet sich eine große Chance für ausländische Firmen einen Einblick in die japanische Wirtschaftsstruktur und den Aufbau des MITI zu erhalten, den solche Projekte sind, abgesehen von einigen Ausnahmen in der Rüstung undähnlichem, grundsätzlich offen für die Beteiligung ausländischer Unternehmen. In diesem Fall beteiligte sich der Hoechst Konzern, mit seiner japanischen Tochter, an diesem Projekt.4
Daneben gibt es noch andere weniger wichtige Verantwortungsbereiche. Darunter auch welche, die auf den ersten Blick etwas seltsam anmuten. Das MITI befaßt auch mit der Organisation von Auto- und Fahrradrennen, sowie der Monopolherstellung von Alkohol. Dabei erwirtschaftet es einen Jahresumsatz von 30 Milliarden DM. Aus diesen Erträgen bestreitet das MITI einen Teil seines Jahresbudget.5
Bei all seinen Eingriffen in das Wirtschaftsleben muß das MITI bestehende Gesetze beachten und es darf andere Behörden nicht in deren Arbeit beeinträchtigen.6
Die Legitimationsbasis dieser Wirtschaftssteuerung ist die anerkannt hohe Qualifi-kation, die lange Erfahrung sowie die Informationsvorsprünge des Ministeriums und seiner Beamten. Die personelle Besetzung der zentralen wirtschaftspolitischen Instanzen erfolgt weitgehend aus den Absolventen der japanischen Elite-Universitäten. Verläßliche, durch jahrelange Tätigkeit und richtiger Gruppenzugehörigkeit zustande gekommene, Kontakte zur Industrie verkörpern das wichtigste Kapital eines MITI- Beamten. Im persönlichen Gespräch erfahren die Beamten Näheres über Ideen und Planungen der Unternehmen. Sie nehmen daraufhin potentielle Widerstände oder Schwierigkeiten auf Unternehmeensseite ins eigene Kalkül auf, oder sie werben um Verständnis für die Politik ihres eigenen Hauses.
Weil solche Kommunikation in Japan personengebunden ist, droht mit jedem wichtigeren Personalwechsel im MITI oder im Unternehmen der Gesprächsfaden zu reißen. Gleichwertige Kontakte müssen erst neu geknüpft werden (vgl. Okimoto 1989, 144ff., 156ff.). Wenn man dies weiß, verwundert es nicht, daß personelle Veränderungen leitender Ministerialbeamten von großen japanischen Tageszeitungen genau dokum-entiert werden.
Die Lenkung der Wirtschaft erfolgt über das System des gyosei shido (administrative guidance) oder “indirekte Führung“. Dies ist nichts anderes, als eine bürokratie-spezifische Ausdrucksform allgemeinerer japanischer Verhaltensmuster, die eine Mitteilung so übermitteln, daß niemand, auch nicht der Empfänger, den Eindruck gewinnt, er handele auf Druck und gebe damit seine Würde preis. Das MITI “schlägt etwas vor“, oder es “stellt etwas in Aussicht“. Die Beamten “raten ab“ oder “regen an“, ganz selten “ordnen“ sie “an“ oder “lehnen ab“.
3. Die Bedeutung des MITI früher und heute
Wie in Kapitel 1 bereits erwähnt, begann die Sternstunde des MITI mit dem Koreakrieg. In dieser Zeit ging das MITI dazu über, die Wachstumschancen der japanischen Wirtschaft systematisch zu erforschen und Nachfragetrends auf dem Weltmarkt zu bestimmen.
Das MITI wählte nun sorgfältig Sektoren aus, auf denen Unternehmen unter Berücksichtigung der spezifischen Kostenvorteile Japans erfolgreich mit Herstellern in den USA und Westeuropa zu konkurrieren versprachen. Gleichzeitig wurde zum Schutz der japanischen Hersteller ein extremer Protektionismus betrieben. In den 50er und 60er Jahren wurden der japanische Maschinenbau folgendermaßen geschützt. Zum Schutz der japanischen Hersteller wurde nur die Einfuhr von Maschinen erlaubt, die japanischen Maschinenbauer nicht selbst herstellen konnten. Auf der anderen Seite wurde der Verkauf von japanischen Maschinen, in Japan, mit Sonderabschrei-bungsmöglichkeiten gefördert.7
Die konsequente Anwendung dieser Politik, Erhöhung des Exportes bei eigener positiven Wirtschaftsentwicklung durch Protektionismus, durch das MITI, sicherte Japan in den 80er Jahren einen Vorsprung bei den wichtigen Technologien. Als wirtschaftlichem Generalstab wurde ihm ein erhebliches Maß des A ufstiegs Japans zur globalen Wirtschaftsgroßmacht zugemessen. Das MITI ist wohl dafür verantwortlich, daß sich in Japan eine weltweit einzigartige Verzahnung von renommierten Großunternehmen mit technologisch hochentwickelten Kleinbetrieben ergeben hat. Gemessen an seiner Blütezeit, hat auch das MITI Machteinbußen hinnehmen müssen. Der ausschlaggebende Grund liegt im Erfolg der Industrie- und Exportpolitik des MITI selbst. Die Firmen der großen Unternehmensgruppen sind heute auf die Subventionen, Anreize und Kreditprogramme des MITI nicht mehr angewiesen.
Die großen Unternehmen können das MITI heutzutage ungestraft ignorieren, und bisweilen tun sie es auch. Spektakulär war bereits 1966 die Weigerung des Auto-herstellers Nissan, einer dringenden Empfehlung des MITI nachzukommen. Er sollte nicht mit der kleineren Autofirma Prince fusionieren. Im MITI war man nämlich der Meinung, das die Produktionskapazitäten der Kraftfahrzeugbranche eher schrumpfen, statt expandieren sollten.
Der größte Autoproduzent Mitsubishi kümmerte sich nicht um Vorstellungen des MITI, die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Autokonzern Chrysler zu unterlassen. Die größten Produzenten von Mikroprozessoren weigerten sich zunächst, dann ließen sie sich vom MITI eher halbherzig dazu bewegen, ihre Ressourcen in einen gemeinsamen Pool einzubringen, der einen Mega-Chip entwickeln sollte.
Der gyosei shido versagt, er läuft leer, wo der geballte Handschuh keine Faust enthält. Gerade den wichtigsten, kraftstrotzenden Wachstumsunternehmen der Unterhaltungs-elektronik, wie Sony oder Matsushita, und der informationstechnischen Industrie kann das MITI nur noch wenig Anreize bieten und kaum noch glaubhafte Sanktionen androhen.
Man kann also sagen, das MITI hat seine Vormachtstellung verloren, es nimmt nur noch beschränkt die Rolle des Dirigenten der wichtigsten japanischen Unternehmen wahr. Das Verhältnis von Staat und Wirtschaft ist etwas liberaler geworden. Das MITI von heute hat nicht mehr die Steuerungsfunktion aus überlegenem Wissen heraus. Vielmehr ist es wie eine Spinne im Netz, es nimmt nun eine Koordinierungs- und Motivationsfunktion in japanischen Wirtschaftsleben ein.8
III. In diesem Teil versuche ich einen Blick auf die zukünftigen Aufgaben des MITI zu werfen und die Möglichkeit ein solche Ministerium in Deutschland zu schaffen.
Schluß>
1. Aufgaben des MITI in Zukunft
Da das MITI viel von seiner Lenkungsmacht verloren hat, wird es in Zukunft mehr die Rolle eines Beraters oder Koordinators einnehmen. Im Rahmen der globalisierung der Wirtschaft werden Organisationen wie das GATT (General Argeement of Trade and Tax) und die WTO (World Trade Organisation) eine wichtige Rolle im Welthandel übernehmen. Eine wesentliche Rolle des MITI könnte es dann sein die japanischen Interessen in diesen Gremien zu vertreten. Dort den Dialog zum Dauerthema Marktöffnung zu führen.
Derzeit unterstützt das MITI Unternehmen beim Verkauf von kompletten Industrie-anlagen, im Export, durch Hilfe bei der Organisation und Koordinierung, dies wird sich in Zukunft sicher noch verstärken. Genauso wie die Unterstützung zukunftsorientierter Branchen, wie Umwelttechnik oder Solartechnik, die zwar Wachstumspotential haben, im Augenblick aber noch nicht wettbewerbsfähig sind. Dies geschieht durch Aufträge an Universitäten und Institute, damit die Ergebnisse den Ausbau der japanischen Position, in diesen Branchen, bewirken. Gerade im ökologischen Bereich und in der Kommunikationsindustrie sind enorme Wachstumsmöglichkeiten zu erwarten.
2. Ist es möglich ein deutsches “MITI“ zu schaffen ?
Auf diese Fragen gibt es nur eine Antwort, NEIN. Denn das MITI steht nicht allein, ohne das spezifisch japanische Umfeld, hätte es nie diesen weltweit einzigartigen Erfolg haben können. Man darf nicht den Fehler begehen, zu versuchen, einzelne Dinge bei den Japanern abzuschauen, wie z.B. das MITI, es wirkt nur in der Gesamtheit.9
Da in Deutschland eine völlig andere Mentalität, sowohl im Individual- wie auch im Unternehmensbereich, vorherrscht, ist ein Versuch die Wirtschaft in einer solchen Form zu beeinflussen nicht praktikabel. Die Methode des gyosei shido würde wahrscheinlich weder von den Unter-nehmen und schon gar nicht von den deutschen Beamten verstanden werden. Auch würde es sich ein deutscher Unternehmer nie vorschreiben lassen, was und wie er produzieren soll. Der kurzfristige Gewinn steht im Vordergrund, nicht wie es in Japan üblich ist langfristig Marktanteile zu sichern. Wer eine solche Strategie hat ist leichter dazu zu bewegen, mit anderen Herstellern zusammen in die Zukunft zu investieren. Etwas könnten und sollten wir von den Japanern übernehmen, und zwar ihre Strategie fremde Konzepte zu analysieren und der eigen Tradition und Kultur entsprechend zu adaptieren.10
Literaturverzeichnis
Jürgen Hartmann, Politik in Japan, Campus-Verlag 1992
Kinnen, Die japanische Herausforderung, 1982
WSI Studien, Japan - Mythos und Wirklichkeit, 1983
Duncker & Humblot, Die Außenwirtschaftsförderung der wichtigsten Konkurrenzländer Deutschlands, Berlin
Chalmers Johnson, MITI and Japanese International Economic Policy, Hg. Robert A. Berkley, Los Angeles, London, 1977
K. Haitani, The Japanese Economic System
[...]
1 Siehe Johnson, Chalmers: MITI and Japanese International Economic Policy
2 Siehe Hartmann, Jürgen Politik in Japan, Campus-Verlag, 1992
3 Siehe Haitani, K.: The Japanese Economic System
4 Siehe Handelsblatt vom 08.04.1994
5 Handelsblatt, 15.02.1994
6 MITI-Gesetz, Artikel 4
7 Siehe Japan-Mythos und Wirklichkeit, WSI Studien
8 Dr. Helmar Krupp, Mythos MITI, Arte 1994
9 Dr. Helmar Krupp, Mythos MITI, Arte 1994
10 Dr. Otto Hirschbach, bei einer Podiumsdiskussion der Hans-Böckler-Stiftung, 1992
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