Bankbetriebslehre
Dynamik der Bankenmärkte:
- Geldvermehrung
Wachstum des BiP, Kriegskasse statt Schuldentilgung, mehr Schulden = mehr Ford.
- Substitutionskonkurrenz
Fonds statt Versicherung, Asset Management der Vers, Leasing statt Darlehen, Finanzdienstleister statt Privatkundenberate, Kreditvergabe aus der Kriegskasse
- Kritischer Kunde
selbstbewußt, Vorrecherche, versteht Musterberechnungen, gebildet, fordernd Maßnahmen: Kunden(selbst)selektion: High Income People, Double Income-No Kids, Low Income-More Experienced, W ell-O ff O lder People; präaktive Kundenpolitik (Sparbrief statt Sparbuch = Ersosion der Spareinlagen)
- Erbengeneration
Umschichtung in Höherrenditäres, zukünftige Erben durch Erblasser ansprechen, Life-Cycle-Konzept
- Institutionalisierung
Vollbanklizenz der Industrieunternehmen insb. f. Leasing, betreibliches Risk- Management (Cash-Pooling (Sammeln von Fremdwährungsverb/ford), Netting (Pooling für innerbetr. Verr. der Töchter)
- Neue Technologien
Online, ATM (Automatic Teller Machine), Programmhandel (Comp.an/verkauf von WP)
- Bündelung/Entbündelung
Kredit ist Übernahme der Bonität, Liquidität und der Zinsänderung, Aufspaltung bei Großkrediten
- Derivate
seit 95 größerer Anteil als klassische Bankgeschäfte, Optionen, Futures, FRA, Swap,...
- Securization (Desin termediation)
keine Mittler mehr zwischen Kreditgeber und -nehmer (zwischen Großunternehmen) neuster Trend: Reintermediation
- Finananzinnovationen
ca. 20 Jahre alt, commercial letter of deposit (Geldmarkt), Indexanleihen (Kapitalmarkt), Kreditderiv. (Aktivgeschäft), Geldmarktkonten (Passivgeschäft)
Globalisierung
hauptsächlich bei Geld (Laufzeit, Bonität, Währung), Zinsannäherung durch Verflechtung, gemeinsame Finanzinnovationen, abnehmende Loyalität gegenüber Aktien
Bewertung von Finanzmärkten:
Zugang und sonstige Vorschriften (Quellensteuer) verfügbare Anlage- und Finanzierungselemente Rechtssicherheit (Prozeßdauer, Kapitalverkehrskontrollen) Voltilität vs. Konvertierbarkeit der Währung und deren Wert Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit (XETRA) Marktvolumen
Marktstruktur (Teilnehmerzahl, -größe, -macht, Kassa- vs. Terminmarkt)
Deregulierung:
Zulassung orginärer und derivativer Finanzinstrumente Abschaffung von Devisenkontrollen (Aufzeichnung) und Kapitalverkehrskontrollen Steuerlichen Barrieren (Kuponsteuer), Investmentkontrolle von Ausländern festen WP-Gebühren, Emissionsverboten für ausl. Banken (Anleihen, Reziprozität)
Die Aufnahme ausl. Banken in eine Bundesanleihen-Emission erhöht die Nachfrage durch die Ausländer und führt zu höheren Emissionskursen: niedrigere Zinslast für die Bundesrepublik
Prognosen für dieKreditwirtschaft Qualiätsreduktion auf unattraktiven Massenmärkten (höhere Geb für Barauszahlung) Allfinanztendenz oder Respezialisierung Investionen in lukrative Teilmärkte (Directbanking) Mehr Derivate, Preiswettbewerb, kaum noch Filialen, Konkurrenz von Nonbanks und Nearbanks (Kreditkarteninstitute), weg von der Universalbank
Funktionenorientierung:
„Was tut es?“ statt „Was ist es?“ daher Substitution des Sparbuchs durch Girokonto mit Sparbuchverzinsung und eventuell Unterkonten
Nutzen- und Zielgruppenorientierung
Gelvermögen bilden, Geldschulden eingehen, Zahlungstransaktionen abwickeln, bar, unbar, halbar (Einzahlung auf Girok.), finanzielle Risikoabsicherung, (Vertrauen, Diskretion, Abwicklungshilfe)
Elementarfunktionen des Geldes:
Umtausch (bar zu unbar), Deponierung (Vermögensbildung) Liquide Mittel
Transport, Zurverfügungsstellung (vorzeitige Liquidation)
Fristentransformation (langfr. Kredite werden kurzfr. refinanziert) und andere Transformationen:
Risikotransformation: die Bank mit guter Bonität übernimmnt das Risiko des Kreditausfalls Publizitätstransformation: Einleger und Debitoren bleiben anoym, die Bank publ. die Mögl. Konditionentransformation: variabel verzinsliche Einlagen refinanzieren festverz. Kredite Losgrößentransformation: Ein Kredit wird durch mehrere Einleger finanziert Fristentranformation ist volkswirtschaftlich gewünscht, da das Geld langfristig in die Volks-wirtschaft fließt (volkswirtschaftliche Kapitalbildung)
Die Zinsstrukturkurve steigt erst steil und dann flach (auf einen oberen Grenzwert)(Normalform, Risikozuschlag auf die Zeit wegen Inflation). Bei inverser Zinsstruktur (selten) sind die kurzfristigen Zinsen höher. Dies ist dann der Fall, wenn mit stark fallenden Zinsen gerechnet wird. Die Debitoren wollen sich dann nicht mehr langfristig mit hohen Zinsen finanzieren, da sie sich zukünftig dann sich wesentlich billger kurzfristig finanzieren könnten. Die Kreditnachfrage auf derzeitgem Niveau bleibt aus, der Zins sinkt.
Die Situation ist für die Banken kritisch, da die Refinanzierung teuerer als der Kreditzins ist Eine waagrechte Kurve ergibt sich aus einer inversen Struktur und ist auf hohem Niveau. Der Zins sinkt z.B. wegen zusätzlicher Liquidität, der „tatsächliche“ Ziins wird jedoch noch tiefer eingeschätzt, ist jedoch effektiv gleich, da ein (geringer) Risikoaufschlag für die Zeit erhoben wird.
Banken versprechen mehr als sie halten können (sofortiger Zugriff auf die Einlagen)
Einleger halten mehr als sie versprechen (positiver Saldo auf Girokonto am Monatsende)
Steile Kurve = Marktstimmung steigende Zinsen
politikgesteuerte Zinssenkung = P. d. leichten Geldes, Inflationsangst, langfr. Zinsen höher
Banken sind Zinsoptimisten:
Sie verleihen Geld zu höherem Zins fest und langfristig als sie sich variabel, kurzfristig und zu niedrigerem Zins refinanzieren.
Sinken nun die kurzfristigen Zinsen, so erhöht sich die Marge für die Banken = Optimismus auf sinkende Zinsen
Aktiv-Passiv-Management:
wird bei Festzinsüberhang angewandt. Die Bank hat 100 GE Festzinskredit vergeben, hat aber nur 80 GE Festzinseinlagen (bspw. Sparbriefe), folglich sind 20 GE Festzinskredit im Zinsänderungsrisko, für welches ein Swap durchgeführt wird (20 GE variable Zinseinlagen gen 20 GE Festzinseinlagen eines Zinsoptimisten)
Marktzinsmethode (Provisonskriterium):
Der Anlageberater akquiriert Einlage zu einem best. Zins unterhalb des Einlagen-Markt-zinses, die Differenz zum Marktzins ist der passivische Konditionenbeitrag. Der Finan-zierungsberater vergibt Kredite zu einem Zinssatz oberhalb des Kredit-Marktzinses, die Differenz zum Marktzins ist der aktivische Konditionenbeitrag. Die Differenz zwischen Einlagen-Marktzins und KreditMarktzins ist der Strukturbeitrag (kein Provisionskriterium)
Ein Schuldschein ist nur dokumentorisch und daher kein Wertpapier
„Bankgeschäfte“ der Industieunternehmen für den Eigenbedarf sind Nonbank-Banking
Kreditinstitute haben großen Einfluß auf die Gesamtwirtschaft, sie sind daher sehr reguliert (Ölflecktheorie)
Kreditinstitute betreiben Bankgeschäfte in einem Umfang, der einen kaufmännisch eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert (§1 KWG).
- Einlagengeschäft
- Kreditgeschäft (Geld/Kreditleihe (Akzept und Aval, jeweils bilanzunwirksam)
- Diskontgeschäft (Wechsel vor Fälligkeit)
- Effektengeschäft (Kauf/Verkauf fungibler WP für Dritte oder für eigene Rechnung, fungibel = austauschbar: Stammaktie 356 gegen Stammaktie 675)
- Depotgeschäft (nur offenes Depot = Bank hat zweiten Schlüssel)
- Investmentgeschäft (KAGG, Mittel Dritter im eigenen Namen auf geminschaftl. Rechnung)
- Erwerb von Darlehensforderungen vor Fälligkeit (nur revolvierende Kredite, durch Finanzinnovationen keine Bedeutung mehr)
- Garantiegeschäft (Garantie, Bürgschaft (akzessorisch = mit Hauptschuld verbunden), Aval)
- Girogeschäft (Scheck/Wechselinkasso, Gutschirft/Lastschrift, Bargeschäft in DM)
Einlagensicherungssysteme:
- Sparkassen
Anstaltslast und Gewährträgerhaftung und teilweise regionaler Stützungsfonds = Institutssicherung (Schutz des Schuldners, indirekte Einlagensicherung) weiterhin Sicherungsfonds des Dt. Sparkassen- und Giroverb. für LZB und Girozentrale
- Kreditbanken
Einlagensicherungsfonds (Feuerwehrfonds) des Bundesverb. dt. Banken, direkte Einlagensicherung (Schutz es Einlegers) bei Konkurs der Bank, Finanzierung d.Umlage die Sicherung umfaßt 30% des GK der Bank pro Konto (für Pessimisten: splitten) volkswirtschaftlich besser, da es den Wettbewerb stärkt
- Genossenschaftsbanken
Garantiefonds des Bundes der VOBA und RAIBA (Instituitonschutz, aber ohne Rechtsanspr.)Grantieverbund (Bürgschaften und Garantien), außerdem Nachschußpfl.
Geldmarktfonds:
Auf der Grdl. der Diversifikation arbeitendes Sondervermögen in Geldmarktanlagen, ab ca. 10.000 DM, gebührenfrei oder gebührenbegünsitgt, kein nennenswertes Zins- oder Kursrisiko, nur kurzfristige Bindung, Anlage zu Nahe-FIBOR-Sätzen
Folgen:
höhere Volatitilität bei krzfr. Zinsen, Refinanzierung der Banken teuerer wegen geringerem Angebot = Premium bei Festgeldgeschäften aushandelbar
Geldmarktkonten:
Die Mittel werden vom vorh. Girokonto zum GMK überwiesen und bei Abruf wieder zurück auf das Girokonto = nur Gutschr/Lastschr-Buchungen, keine Geldwäscheprüf = Kostenvort.
Angebot meist durch Telefonbanken, ab ca. 3000 DM, i.d.R. gebührenfrei, bankentägliche Verfügbarkeit, daher Alternative zum Sparbuch, Rosinenpickerstrategie der Telefonbanken, da die Transaktionskosten fast vollständig bei der girokontoführenden Bank bleiben, Mißfallen der Bundesbank, da Spareinlagen formal zu Sichteinlagen (hot money) werden Frankfurt Inter Bank O ffered Rate - Konten:
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Hauptthemen in Bezug auf Bankbetriebslehre?
Die Hauptthemen umfassen die Dynamik der Bankenmärkte, die Geldvermehrung, Substitutionskonkurrenz, kritische Kunden, Erbengeneration, Institutionalisierung, neue Technologien, Bündelung/Entbündelung, Derivate, Securization (Desintermediation), Finanzinnovationen und Globalisierung.
Wie werden Finanzmärkte bewertet?
Finanzmärkte werden bewertet anhand von Zugang und sonstigen Vorschriften (Quellensteuer), verfügbaren Anlage- und Finanzierungselementen, Rechtssicherheit (Prozessdauer, Kapitalverkehrskontrollen), Volatilität vs. Konvertierbarkeit der Währung und deren Wert, Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit (XETRA), Marktvolumen und Marktstruktur (Teilnehmerzahl, -größe, -macht, Kassa- vs. Terminmarkt).
Welche Rolle spielt die Deregulierung im Bankensektor?
Die Deregulierung umfasst die Zulassung originärer und derivativer Finanzinstrumente, die Abschaffung von Devisenkontrollen (Aufzeichnung) und Kapitalverkehrskontrollen, steuerliche Barrieren (Kuponsteuer), Investmentkontrolle von Ausländern, feste WP-Gebühren und Emissionsverbote für ausl. Banken (Anleihen, Reziprozität).
Was sind Prognosen für die Kreditwirtschaft?
Prognosen umfassen Qualitätsreduktion auf unattraktiven Massenmärkten (höhere Gebühren für Barauszahlung), Allfinanztendenz oder Respezialisierung, Investitionen in lukrative Teilmärkte (Directbanking), mehr Derivate, Preiswettbewerb, kaum noch Filialen, Konkurrenz von Nonbanks und Nearbanks (Kreditkarteninstitute), weg von der Universalbank.
Welche Funktionenorientierung ist wichtig im Bankwesen?
Es geht um "Was tut es?" statt "Was ist es?", Substitution des Sparbuchs durch Girokonto mit Sparbuchverzinsung und eventuell Unterkonten, Nutzen- und Zielgruppenorientierung (Geldvermögen bilden, Geldschulden eingehen, Zahlungstransaktionen abwickeln, finanzielle Risikoabsicherung).
Was sind die Elementarfunktionen des Geldes?
Die Elementarfunktionen des Geldes sind Umtausch (bar zu unbar), Deponierung (Vermögensbildung), liquide Mittel, Transport, Zurverfügungsstellung (vorzeitige Liquidation).
Welche Transformationen spielen eine Rolle im Bankgeschäft?
Fristentransformation (langfr. Kredite werden kurzfr. refinanziert), Risikotransformation (die Bank übernimmt das Risiko des Kreditausfalls), Publizitätstransformation (Einleger und Debitoren bleiben anonym), Konditionentransformation (variabel verzinsliche Einlagen refinanzieren festverz. Kredite), Losgrößentransformation (Ein Kredit wird durch mehrere Einleger finanziert).
Was ist die Bedeutung der Zinsstrukturkurve?
Die Zinsstrukturkurve steigt erst steil und dann flach (Normalform, Risikozuschlag auf die Zeit wegen Inflation). Bei inverser Zinsstruktur sind die kurzfristigen Zinsen höher.
Was bedeutet Aktiv-Passiv-Management?
Aktiv-Passiv-Management wird bei Festzinsüberhang angewandt. Die Bank führt Swaps durch, um Zinsänderungsrisiken zu managen.
Was ist die Marktzinsmethode (Provisionskriterium)?
Der Anlageberater akquiriert Einlagen zu einem Zins unterhalb des Marktpreises, die Differenz zum Marktzins ist der passivische Konditionenbeitrag. Der Finanzierungsberater vergibt Kredite zu einem Zinssatz oberhalb des Marktpreises, die Differenz ist der aktivische Konditionenbeitrag.
Welche Bankgeschäfte betreiben Kreditinstitute?
Kreditinstitute betreiben Bankgeschäfte in einem Umfang, der einen kaufmännisch eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert (§1 KWG). Dazu gehören Einlagengeschäft, Kreditgeschäft, Diskontgeschäft, Effektengeschäft, Depotgeschäft, Investmentgeschäft, Erwerb von Darlehensforderungen vor Fälligkeit, Garantiegeschäft und Girogeschäft.
Welche Einlagensicherungssysteme gibt es?
Es gibt verschiedene Einlagensicherungssysteme, darunter Sparkassen (Anstaltslast und Gewährträgerhaftung), Kreditbanken (Einlagensicherungsfonds) und Genossenschaftsbanken (Garantiefonds).
Was sind Geldmarktfonds?
Geldmarktfonds sind Sondervermögen in Geldmarktanlagen, die auf Diversifikation basieren und kein nennenswertes Zins- oder Kursrisiko haben.
Was sind Geldmarktkonten?
Mittel werden vom Girokonto zum Geldmarktkonto überwiesen und bei Abruf wieder zurück. Es erfolgen nur Gutschrifts- und Lastschriftbuchungen, wodurch Kostenvorteile entstehen.
Was sind Frankfurt Inter Bank Offered Rate - Konten (FIBOR)?
FIBOR-Konten bieten einen kurzfristigen, variablen Zinssatz, der bei 12 dt. Banken erfragt wird. Der Mittelwert der acht mittleren Nennungen gilt für die Einzahlung für drei oder sechs Monate.
- Quote paper
- Armin Hug (Author), 1998, Bankbetriebslehre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95319