Die Welt des japanischen Arbeitnehmers


Facharbeit (Schule), 1999

19 Seiten, Note: 15 Punkte


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einführung

1. Gesellschaft und Kultur
1.1. Die Rolle der Familie
1.2. Einstellung zu Arbeit/Arbeitgeber
1.3. Religion(en)
1.4. Bildung und Erziehung
1.5. Die Rolle der Frau

2. Staatliche Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen
2.1. Das ,,MITI"
2.2. Prinzipien der Sozialpolitik
2.3. Das politische System

3. Arbeitsplatz
3.1. Löhne und Gehälter
3.2. Arbeitszeit
3.3. Der Arbeitnehmer im Betrieb

4. Soziale Absicherung
4.1. Altersversorgung
4.2. Arbeitslosenversicherung
4.3. Kranken - und Pflegeversicherung

Schlußbemerkung

Literaturverzeichnis

Einführung

In Japan, irgendwo an einem öffentlichen Bahnhof, hat sich eine kleine Gruppe von Menschen vor ihrem mehr oder weniger freiwilligem Publikum postiert, die nun lautstark anfängt zu singen (· Abbildung 1). Es handelt sich hier aber keinesfalls um Straßenmusikanten, die sich ihren Lebensunterhalt verdienen wollen, sondern um künftige Topmanager bei ihrer Abschlußprüfung.

Die Philosophie dieses sogenannten ,,Höllentrainings" ist simpel. Der Teilnehmer soll durch physischen und psychischen Druck seine ,,Fehler" [25; S.31] erkennen und gleichzeitig die Werte vermittelt bekommen, auf denen der japanische Erfolg beruht: ,, ... Treue, Gehorsam und Opferbereitschaft" [25; S.31].

Die ganze Quälerei dient aber im Endeffekt nur einem Ziel: der Vorbereitung der Führungselite auf den ,,Krieg", womit das Wirtschaftsleben gemeint ist. Dabei soll der Japaner so sein wie eine Bambusstaude, die sich bei einem Sturm bis auf den Boden biegen kann, ohne dabei zu zerbrechen. Das bedeutet in der Praxis, sich selbst erniedrigen, ohne dabei seinen Stolz zu verlieren, indem man sich zum Beispiel auf einen öffentlichen Platz stellt, seine Schüchternheit überwindet und vor wildfremden Menschen lautstark ein Lied singt. Verständlich, dass mancher Kursteilnehmer in Tränen ausbricht, sobald er sein Abschlußzeugnis in Händen hält [7; S.24 und 25; S.31].

Die Wirtschaft als ,,Krieg", ein ,,Höllentraining" für die Führungselite sowie eine erstaunlich große Wirtschaftsmacht für ein sonst so rohstoff- und vor allem platz- armes Land: Gründe, die uns um unsere eigenen Wettbewerbschancen fürchten lassen müssen? In Japan wird auch nur mit Wasser gekocht17, und vieles stellt sich bei näherer Betrachtung als Klischee heraus. Dass Japan nicht ,,unbesiegbar" ist, beweist wohl die momentane Wirtschaftskrise, in der es sich befindet. Der Bankrott einiger bekannter Banken rüttelt aufs heftigste an diesem Image. Im Folgenden soll nun ein kleiner Blick auf diese, für Europäer vielleicht sonderbare, aber dennoch faszinierende Welt geworfen werden.

1. Gesellschaft und Kultur

,,Der Westeuropäer wird niemals die Japaner völlig verstehen können"36. Eigentlich verständlich, da uns nicht nur eine ganz andere Kultur, sondern vor allem eine ganz andere Tradition voneinander unterscheiden. Problematisch wird für uns die Tatsache, dass der Japaner sich nach außen hin zwar westlich gibt, im Inneren aber mit seiner Tradition fest verwurzelt ist und wir somit sein Verhalten nicht nach unseren Maßstäben beurteilen können. Missverständnisse sind also vorprogrammiert, weil zum Beispiel nicht alles, was der Japaner sagt, auch so gemeint ist. Man unterscheidet zwischen zwei Wahrheiten. Die erste ist die innere Wahrheit, ,,honne" genannt, die das verkörpert, was der Japaner wirklich denkt und fühlt, die aber nicht nach außen tritt. Die zweite wird ,,tatemae" genannt und verkörpert die öffentliche Haltung: Der Japaner zeigt uns, was wir hören wollen. Das Ziel ist, die Harmonie durch diese zwei Wahrheiten zu erhalten [3; S.51f.]. Aber auch in anderen Bereichen gibt es interessante Unterschiede.

1.1. Die Rolle der Familie

Die Familie ist die wichtigste soziale und materielle Absicherung in Japan. Sie versorgt ihre Mitglieder in Notzeiten und im Alter [19; S.21]. Erst wenn ihre Möglichkeiten erschöpft sind, springt der Staat ein (vergleiche auch 2.2.).

Die Familie ist ebenfalls der Ort, an dem die Kinder ihre Erziehung erhalten, die aber deren Ausbildung mit einem viel höheren Aufwand an Zeit und insbesondere mit Geld fördert, als zum Beispiel ihr Gegenstück in Deutschland. Den Kindern soll schließlich ein ,,Bildungsvorsprung" [19; S.24] mitgegeben werden, den diese auch bitter nötig haben, damit sie später einmal die ,, ... Chance eines gesellschaftlichen Aufstieges" [19; S.24] bekommen und dadurch zu einer besseren Versorgung der Familie beitragen können. Ebenso ist es üblich, dass die Großeltern in der Familie gepflegt und versorgt werden. So lebten 1990 zum Beispiel 60 Prozent der 65-jährigen bei ihren Kindern, meistens bei den Schwiegertöchtern [19; S.21 und S.24].

Interessant an der japanischen Familie ist aber, dass ein Familienleben, wie wir es kennen, nicht existiert, sondern dieses meistens in zwei verschiedenen Welten abläuft. Die erste Welt ist die des Mannes, der sich um die materielle Versorgung kümmert indem er seine ganze Energie seiner Arbeit widmet. Die zweite ist die der Frau, deren Aufgabe die Erziehung der Kinder, die Pflege der Großeltern und natürlich der Haushalt ist. Die Trennung dieser beiden Welten wird besonders daran deutlich, dass Ehepaare selten miteinander ausgehen [19; S.24].

Männer, die zu viel Zeit zu Hause in den doch beengten Verhältnissen30 verbringen, werden von ihren Frauen abfällig als ,,Sperrmüll" [26; S.15] bezeichnet.

1.2. Einstellung zu Arbeit/Arbeitgeber

,,Der typische Japaner ist uneigennützig, anpassungsfähig, arbeitswütig, fleißig, pflichtbewußt, aufopferungsbereit, leistungsfähig, produktiv und vor allem belastbar". Dieses Klischee spukt in vielen unserer Köpfe herum und zählt als Erfolgsfaktor Japans. Aber nicht alles ist daran überzogen! Bereits von klein auf werden die Kinder dazu erzogen, sich nicht als Individuum, sondern als Mitglied einer Gruppe zu sehen (· Abbildung 2), deren Interessen sie sich bedingungslos unterzuordnen haben [17 und 19; S.26f.].

In den hierarchisch aufgebauten Unternehmen fügen sie sich deshalb leichter ein, nehmen ihre eigenen Interessen (Freizeit, Urlaub) zurück, bürden den Kollegen keine Mehrarbeit auf und tragen ihr Möglichstes zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens bei [19; S.27]. So ist es selbstverständlich, einen Teil der Freizeit mit den Kollegen zu verbringen. Der Übergang zwischen Arbeit und Freizeit ist fließend und das nicht erst im Beruf. Bereits in der Universität ist es üblich, abends mit den Kommilitonen und den Professoren auszugehen [19; S.27 und 34; S.92].

Stets nimmt der Japaner die ihm anvertrauten Aufgaben grundsäztlich ernst und erledigt sie mit Stolz und Sorgfalt. Das Schlimmste für einen Japaner ist es den Erwartungen, die zum Beispiel die Kollegen in ihn setzen, nicht zu genügen. Er würde sein Gesicht verlieren und dadurch nicht nur sich, sondern auch der Gruppe Schande bereiten17.

1.3. Religion(en)

Japans Religionen haben im Vergleich zu unseren westlichen niemals den Anspruch auf Alleingültigkeit erhoben. Im Gegenteil, Japan hat sogar bewusst fremde Rituale, Gebräuche und Lehren in die eigenen religiösen Traditionen übernommen und sie entsprechend den historischen und politischen Verhältnissen in ihre eigene Kultur eingepasst. Daher ist es nicht verwunderlich, dass viele Japaner keiner bestimmten Religion angehören, sondern sich zu mehreren hingezogen fühlen und deren Lehren und Rituale je nach Bedarf oder Notwendigkeit befolgen. So bezeichnen sich zum Beispiel fast 100% der Bevölkerung als Shintoisten, gleichzeitig geben aber 73% an, den Lehren des Buddha zu folgen [21; S.22]. Neben den vielen anderen Religionen und Sekten gibt es drei Hauptreligionen in Japan: Den Shintoismus, den Zen-Buddhismus und den Konfuzianismus.

Der Shintoismus (Weg der Götter) verfolgt als älteste Religion die Harmonie zwischen Natur und Mensch. Die starke Ahnenverehrung und die Treue zu Kaiser und Vaterland stammen noch aus der alten Kaiserzeit, in der diese religiöse Strömung entstanden ist. Der Gläubige zeichnet sich durch Fleiß, Disziplin und vor allem durch Treue zu Kaiser und Vaterland aus.

Der Konfuzianismus beruht auf der Lehre des Konfuzius (551 - 478 v. Chr.), die als wichtigste Inhalte die Loyalität zwischen der Obrigkeit und dem Untertanen, die Ehrfurcht in der Familie, den Respekt vor dem Älteren und besonders die Wertschätzung unter Freunden beinhaltet. Weisheit, Treue, Streben nach Harmonie mit der Welt und die Selbstlosigkeit sind die Ideale dieses Glaubens.

Im Zen-Buddhismus wird dagegen vor allem auf die Disziplin der geistigen und körperlichen Kräfte durch Meditation und Konzentration Wert gelegt. Die Konzentrationsfähigkeit und die Ausdauer werden regelmäßig durch traditionelle Übungen geschult und gesteigert, wie zum Beispiel in der Jahrhunderte alten Teezeremonie (· Abbildung 4), die durch ihre sehr stark ritualisierten Bewegungsabläufe höchste Konzentration erfordert.

Die Wirkung, die diese religiösen Strömungen auf ihre Gläubigen haben, zeigt sich besonders in der Arbeitswelt. Betriebstreue, Harmoniestreben, ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und vor allem der Gehorsam gegenüber Vorgesetzten bringen enorme wirtschaftliche Erfolge, da der Einzelne, bedingt durch seinen Glauben, sich nicht mehr als Individuum sieht, bei dem die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse an erster Stelle steht. Er ist nun viel mehr Teil eines Ganzen, vergleichbar mit einem Ameisenstaat, in dem jedes Individuum selbstlos seine zugewiesene Rolle erfüllt und somit erst das Überleben des ganzen Staates ermöglicht [4; S.8, 19; S.31f. und 21; S.22].

1.4. Bildung und Erziehung

Edmund Stoiber konnte bei seinem letztem Tokiobesuch über das japanische Schulsystem nur eines sagen: ,,Das ist ein gnadenloser Ausleseprozeß"6. Das Leben des jungen Japaners beginnt wohl behütet, kleine Kinder werden so zum Beispiel nicht laut geschimpft, Erwachsene stehen in Bus und Bahn auf und lassen die Kinder setzen, und es wird vor allem ,, ... Rücksicht auf ihre Schwäche ... " genommen [7; S.24].

Aber sobald sie in den Kindergarten kommen, ist von dieser Rücksichtnahme nicht mehr viel zu spüren. Sie sind nun vielmehr ,, ... einem mörderischen System von Eintrittsprüfungen ... " [7; S.24] ausgesetzt, dessen Ergebnisse bereits hier über den künftigen Werdegang entscheiden. Die Freizeit wird mit Lernen bis in die tiefe Nacht verbracht und das Taschengeld in zusätzlichen Nachhilfeunterricht investiert, um die künftigen Prüfungen bestehen zu können. Das Ziel der ganzen Quälerei ist es, an einer renommierten Universität die Aufnahmeprüfung zu bestehen, die im Berufsleben Tür und Tor öffnet [7; S.24 und 19; S.25].

Bis dahin sind aber noch viele andere Prüfungen zu bestehen. Nervenzusammenbrüche, ja sogar Selbstmorde sind keine Seltenheit auf dem Weg dorthin [7; S.24].

Auffällig an dem ganzen System ist aber, dass nicht die vermittelten Lehrinhalte wichtig sind, sondern nur die bestandenen Prüfungen, deren Schwierigkeitsgrad je nach Berühmtheit der Universität steigt [19; S.25 und 36].

Japanische Schüler sind immer als solche erkennbar. In der Praxis sieht das so aus, dass die Schuluniformen auch in der Freizeit getragen werden müssen.

Sogar eine Ausgangssperre besteht. Für alle unter 16 Jahren ist um 17°° Uhr, für die übrigen um 22°° Uhr Zapfenstreich. In unserem Kulturkreis würde dies von den Schülern als Freiheitsberaubung oder sogar als Sklavenhaltung angesehen werden. Dagegen wird aber beides von den Japanern mit Gleichmut ertragen36.

Die Unterschiede in der Bildungspolitik sind enorm: Japanische Schüler ,, ... müssen pünktlich, ordentlich und respektvoll gegen die Lehrer sein ... und die Schule selbst (!!!) jede Woche putzen" [19; S.25f.].

Letzteres wäre, nach Meinung des Verfassers, bestens dazu geeignet, um in unser Bildungssystem integriert zu werden, wenn man sich in unseren Schulen nach Schulschluss die Fußböden der Klassenräume betrachtet.

1.5. Die Rolle der Frau

Sieht man die Arbeit als Mittelpunkt im Leben der japanischen Männer, so ist dies die Familie für die Japanerin.

Die Frau ist alleine für die Erziehung der Kinder, für die Versorgung des Haushaltes und für die Betreuung und Pflege der Eltern, beziehungsweise Schwiegereltern, verantwortlich. Außerdem obliegt ihr die Verwaltung des Familienbudgets. Der Mann kann sich somit mit seiner ganzen Energie der Arbeit widmen, da er durch diese Rollenverteilung keine Verpflichtungen innerhalb der Familie hat [5 und 19; S.27].

Aus westlicher Sicht würden wir die Japanerin als braves ,,Heimchen" bezeichnen, deren Aufgabe nur darin besteht, es den ,,Herren der Schöpfung" möglichst angenehm zu machen. Das ist aber die westliche Betrachtungsweise.

In Japan hat das Berufsbild der Hausfrau keinen untergeordneten Stellenwert, sondern ist mit 7 einer gewissen Anerkennung verbunden [19; S.28].

Der Beruf der ,,Nur- Hausfrau" [19; S.28] kann Ausdruck dafür sein, dass sie wegen der höheren Stellung ihres Mannes nicht zum Unterhalt der Familie beitragen muss. Dadurch wird ihr gesellschaftlicher Status erhöht, der außerdem durch den Erfolg der Kinder in Schule und Studium definiert wird.

Persönliche Selbstverwirklichung kann sie in sozialen Verbraucherorganisationen oder beim Unterricht klassischer Künste (Tanz/Malerei) finden [19; S.28].

Frauen fühlen sich nicht unterlegen, sondern eher privilegiert aufgrund ihrer Freiheiten, die sie im Gegensatz zu ihren Männern haben, die ganz und gar für das Unternehmen da sein müssen. Obendrein sind sie als Trägerinnen wichtiger gesellschaftlicher Aufgaben respektiert, wie zum Beispiel der Pflege der Alten [19; S.28].

Natürlich gibt es auch berufstätige Frauen in Japan. Wer aber glaubt, dass die Frau durch ihre Berufstätigkeit von ihren häuslichen Pflichten entbunden oder wenigstens entlastet wird, der irrt sich. Sie muss nun eine doppelte Belastung tragen. Es gilt Beruf und Haushalt unter einen Hut zu bekommen, ohne auch nur eine ihrer Aufgaben zu vernachlässigen.

Dabei hat die Frau im Berufsleben schlechtere Aufstiegschancen und erhält eine minderwertigere Ausbildung im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen. Die Unternehmen halten es nämlich nicht für rentabel, in die Ausbildungen der Frauen zu investieren, da sie sowieso den Betrieb bald wieder verlassen, sei es, wenn sie heiraten oder Kinder bekommen. Es gibt zwar seit 1986 ein Gesetz, das die Chancengleichheit von Frau und Mann garantieren soll, dem es aber an rechtlichen Sanktionen fehlt und es somit nur bei Appellen an die Unternehmen bleibt [19; S.28f.].

Überraschenderweise versucht die Frauenbewegung in Japan, die seit den siebziger Jahren aktiv ist, keine Gleichberechtigung herbeizuführen, sondern eine Selbstverwirklichung der Frau. Gleichberechtigung würde ja bedeuten, genauso ausschließlich für den Beruf zu leben wie die Männer. Ihr Ziel ist es, die ,, ... Lebens- und Arbeitsweise der Männer zu humanisieren, statt die der Frauen der männlichen gleichzustellen" [19; S.29].

2. Staatliche Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen

In Japan läßt sich eine rege Zusammenarbeit zwischen Politikern und Vertretern der Wirtschaft beobachten, die zwar nicht immer ,, ... reibungslos funktioniert ... " [19; S.17], aber immer auf einen bestmöglichen Konsens Wert legt. Schließlich sind beide voneinander abhängig. Der eine braucht Spenden für seinen teuren Wahlkampf, der andere eine ,, ... günstige Regierungspolitik ..." [19; S.18]. Zudem greift der Staat stärker als in Deutschland in das Wirtschaftsgeschehen ein, wie zum Beispiel mit dem Ministerium für Handel und Industrie. Kritiker sprechen deshalb von der sogenannten ,,Japan AG" [25; S.32].

2.1. Das ,,MITI"

,,Das Ministry of International Trade and Industry ist ein wichtiges Zentrum im Beziehungsgeflecht zwischen Regierungsvertretern, Verwaltungsbeamten und Spitzenfunktionären der Wirtschaft" [2; S.34], (· Abbildung 3).

Die Aufgaben dieser etwa 12.000 Beamten starken Institution, dessen Mitarbeiter allesamt von japanischen Eliteuniversitäten stammen, sind breit gefächert, dienen aber im Endeffekt nur dem einen Ziel, nämlich der wirtschaftlichen Weiterentwicklung Japans und der Erschließung neuer gewinnversprechender Märkte.

Neben dem Ausarbeiten und Entwickeln von Marktstrategien gibt das MITI auch sogenannte Verwaltungsempfehlungen an die Unternehmen aus, die jedoch von diesen nicht beachtet werden müssen. Es wird aber nicht nur Hilfestellung im Theoretischen (Verwaltung, Absatzpolitik etc.) geleistet, sondern auch in finanzieller Hinsicht. Sei es nun die Mitfinanzierung kostspieliger Entwicklungen, die finanzielle Unterstützung von erfolgversprechenden Branchen oder eine Steuerentlastung von Unternehmen, die neue Märkte erschließen. Ist hingegen ein Industriezweig oder ein einzelnes Unternehmen, das Subventionen erhält, nicht mehr wirtschaftlich, kann es schon einmal vorkommen, dass hier aktive ,,Sterbehilfe"36 geleistet wird. Nebenbei ist das MITI ebenfalls für die Sicherung der Rohstoff- und Energieversorgung, für den Ausbau des Verkehrsnetzes und das Patentwesen verantwortlich [2; S.34].

2.2. Prinzipien der Sozialpolitik

Nach 1945 hat Japan sein Augenmerk mehr auf die Entwicklung und Förderung der Wirtschaft und Industrie gelegt als auf den Aufbau eines Sozialsystems. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass Japan zu den Staaten mit dem am geringsten entwickelten Sozialsystem gehört [19; S.20].

Da die Bevölkerung in der Vergangenheit nicht viel von der öffentlichen Hand erwartet hatte, konnte das Sozialsystem langsam und schrittweise aufgebaut werden. Man orientierte sich dabei aber nicht an der europäischen Ausführung einer Wohlfahrtsgesellschaft, sondern entwickelte sein eigenes Modell. Das oberste Ziel war und ist, die Staatsausgaben möglichst gering zu halten und dafür auf die Selbsthilfekraft der Familie und der Nachbarschaft zu bauen. Dieses Modell geht somit von den japanischen Tugenden aus: der autonomen Selbsthilfe, der gegenseitigen Rücksichtnahme und Unterstützung [19; S.20].

,,Wohlfahrtsgesellschaft" statt ,,Wohlfahrtsstaat", nicht der Staat, sondern die Gesellschaft als Ganzes trägt die Verantwortung für die gesellschaftliche Wohlfahrt. Den Kern bildet die Familie als ökonomische Einheit mit der moralischen Verpflichtung, in Notzeiten für ihre Mitglieder zu sorgen. In der Praxis sieht dies so aus, dass alte und pflegebedürftige Angehörige in der Familie versorgt werden [19; S.20f.].

Dieses Prinzip kommt aber langsam ins Wanken, da immer weniger Kinder auf eine immer größer werdende Zahl von alten Menschen kommt. Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass immer mehr Frauen ins Berufsleben drängen und somit ihre familiären Pflichten doch nicht mehr im vollen Umfang erfüllen können oder wollen [19; S.21].

Da die Sozialpolitik andererseits an der traditionellen Familienfunktion und an der Rollenverteilung der Geschlechter festhält, wurden die Rahmenbedingungen so gestaltet, dass die Familie und vor allem die Frauen ihre ,, ... traditionellen Funktionen ... " [19; S.21] wieder voll ausüben können. Ambulante Versorgung in Form von Altenpflege und Tagesstätten ermöglicht es den Senioren, weiterhin zu Hause in der Familie zu leben. Die verbesserte Kinderbetreuung erleichtert es den Frauen, Kinder und Beruf miteinander zu vereinbaren [19; S.21f.].

Der japanische Staat sieht sich darüber hinaus nicht dafür verantwortlich ,, ... gleiche Lebenschancen ... " [19; S.22] für alle zu garantieren, da vor allem in der ,, ... Bevölkerung eine grundsätzliche Eigenverantwortung ... akzeptiert wird" [19; S.22].

2.3. Das politische System

Der japanische Wähler (ab dem 20. Lebensalter), orientiert sich nicht so sehr an den Parteien als an den Kandidaten [19; S.14]. Deshalb überrascht es nicht, dass ein Politiker in erster Linie folgende drei Dinge benötigt, um gewählt zu werden: erstens, eine lokale Hochburg, in der er aufgestellt wird, zweitens, ein bekanntes Gesicht und drittens, genügend ,,Kleingeld". Der Schwerpunkt liegt auf Letzterem, weil es in Japan keine staatliche Parteienfinanzierung gibt und von dem Kandidaten neben dem allgemeinen Wahlkampf ,,kleine" Geschenke zu bestimmten Anlässen (Hochzeit, Beerdigung) finanziert werden müssen [19; S.13f.].

Da alle drei Faktoren vererbbar sind, haben sich im Laufe der Zeit sogenannte Politikerdynastien herausgebildet, die bereits 1996 ein Viertel der Mandatsträger im Unterhaus stellten [19; S.14].

Interessant am japanischen Wahlsystem ist, dass mitunter in einem Wahlbezirk bis zu 5 Kandidaten einer Partei aufgestellt werden und somit in gegenseitige Konkurrenz treten, da die Wahlstimmen untereinander nicht übertragbar sind [22; S.122]. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass der Frauenanteil in der japanischen Politik mit den ,, ... europäischen Hochburgen männlicher Vorherrschaft ... nämlich Frankreich und Griechenland" vergleichbar ist (gerade 4,6%) [19; S.14].

3. Arbeitsplatz

Satoshi Miura, Leiter der Deutschlandvertretung eines japanischen Computerkonzerns, konnte vom Autor zum Thema Arbeitsplatzqualität interviewt werden. Auf die Frage, wo er lieber arbeite, in Deutschland oder in Japan, antwortete Herr Miura, dass die Arbeit in Deutschland angenehmer sei. Er hätte hier in Deutschland einen viel größeren Wirkungskreis. Zudem sei die Tätigkeit weniger anstrengend18. In der Tat ist der japanische Arbeitnehmer an seinen Arbeitsbereich sehr stark gebunden. Was rechts oder links von seinem zugewiesen Platz geschieht, hat ihn nicht zu interessieren17.

3.1. Löhne und Gehälter

Japans Löhne und Gehälter setzen sich aus zwei verschiedenen Bestandteilen zusammen. Der erste Teil besteht aus dem Tariflohn, der jährlich in der Shunto (Frühjahrslohnrunde) zwischen dem Dachverband der Gewerkschaften (Rengo) und dem Dachverband der Arbeitgeber (Nikkerin) neu festgelegt wird. Der zweite Teil wird in Form eines Bonus von den Unternehmen jährlich an die Arbeitnehmer ausbezahlt. Die Höhe richtet sich nach dem Betriebsgewinn und nach der Betriebsgröße. Kleinere bis mittlere Unternehmen können folglich aufgrund ihres geringeren Kapitals und der niedrigeren Produktivität nicht mit den Löhnen größerer Betriebe mithalten [20; S.136f.].

Konjunkturschwankungen haben dadurch einen verhältnismäßig großen Einfluß auf die Verdienste der Beschäftigten, der sich aber auf die Beschäftigungshöhe so gut wie gar nicht auswirkt. Die Unternehmen müssen nicht mit Entlassungen auf eine konjunkturelles Tief reagieren, da ja die Löhne aufgrund des rückläufigen Umsatzes automatisch niedriger ausfallen und somit das Unternehmen nicht so stark belasten [20; S.136]. In Deutschland wird hingegen ein Konjunkturtief häufig von Massenentlassungen begleitet, weil die Unternehmen durch die Lohneinsparungen den Umsatzrückgang kompensieren wollen. Ein weiterer Faktor, der die Höhe des Lohnes in Japan beeinflusst, ist das ,,Senioritätsprinzip" [20; S.136]. Dieses sieht eine allmähliche Lohnerhöhung gemäß dem Alter und dem Eintritt in das Beschäftigungsverhältnis vor. So steigert sich zum Beispiel der Verdienst eines 20 bis 25 Jahre alten Mannes um das Doppelte, sobald er 45 bis 49 Jahre alt geworden ist. Bei Frauen ist dieser Unterschied weniger stark, fast unbedeutend ausgeprägt (siehe untenstehende Tabelle).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[20; S.137]

Darüber hinaus gibt es bei den Löhnen einen ,,kleinen Unterschied" zwischen Mann und Frau. So verdienen zum Beispiel Industriearbeiterinnen im Durchschnitt nur 43,6% des Lohnes, den ihre männlichen Kollegen erhalten. Im internationalen Vergleich schneidet hier das ,,reiche Japan"13 besonders schlecht ab (· Abbildung 6).

3.2. Arbeitszeit

Will man dem japanischen Arbeitsministerium Glauben schenken, so haben die Japaner im Fiskaljahr 1995/96 ,,nur" 1930 Stunden gearbeitet. Damit hätten sie bei einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 39 Stunden mit dem ,,Freizeitpark" Deutschland gleichgezogen. Die Realität sieht aber anders aus. Das japanische Amt für Management und Koordination, das nicht nur die bezahlten, sondern auch die geleisteten Arbeitsstunden berücksichtigt, kommt im selben Fiskaljahr auf etwa 43,4 Wochenstunden [19; S.27]. Diese ,,Mehrarbeit" entsteht zum einen durch die sehr zeitaufwendig organisierten Arbeitsabläufe, die obendrein noch durch zahlreiche Teepausen und Besprechungen unterbrochen werden und für die wirkliche Arbeit nur noch wenig Zeit übrig lassen. Zum anderen gehört es sich in Japan nicht, den Arbeitsplatz vor dem Chef zu verlassen oder durch einen längeren Urlaub (oder auch Krankheit!) nicht zur Arbeit zu erscheinen. Durch die so entstandenen ,,Überstunden" und durch den nicht voll genutzten Jahresurlaub wird die durchschnittliche Wochenarbeitszeit enorm erhöht, die aber nicht proportional zu einer höheren Produktivität gesehen werden darf, da in Japan bereits die bloße Anwesenheit als Beweis der eigenen Anstrengung zählt [19; S.27]. Wie in Deutschland geht auch der Trend in Japan zu kürzeren Arbeitszeiten. Allerdings ist der Weg zur deutschen 35 - Stunden Woche noch weit. Seit 1994 ist in Japan erst die 40 - Stunden - Woche gesetzlich festgeschrieben [19; S.27].

3.3. Der Arbeitnehmer im Betrieb

Der Unterschied zwischen japanischen und westlichen Industriebetrieben zeigt sich besonders in der Stellung seiner Arbeiter im Unternehmen. In deutschen Betrieben herrscht eher der Typ des ,,Einzelkämpfers" vor, bei dem nur die geleistete Stückzahl entscheidend ist. Der Mensch tritt hierbei häufig in den Hintergrund und wird oft nur noch als potentielle Fehlerquelle eingestuft. Darüber hinaus muss er befürchten, dass er bei einer Konjunkturflaute vom Management einfach wegrationalisiert wird, nur damit das Unternehmen seinen Jahresgewinn weiter steigern kann. [Eigene Erfahrungen als Ferienarbeiter bei der Mannesmann Sachs AG und aus den Gesprächen mit Kollegen]. Dem steht in Japan der in der ,,Familie" (=Unternehmen) gut behütete Arbeitnehmer entgegen, der sich in dieser geborgen und sicher fühlen kann. Er muß in Krisenzeiten nicht um seinen Arbeitsplatz fürchten, da er auf Lebenszeit eingestellt wird und obendrein durch Bonuszahlungen am betrieblichen Erfolg beteiligt ist. Er bildet mit den anderen Arbeitnehmern eine familienähnliche Gruppe, die miteinander und nicht gegeneinander arbeitet [24; S.44]. Das Individuum bleibt hier natürlich auf der Strecke, da die Gruppe mitunter großen Druck auf den Einzelnen ausübt, um ihn daran zu hindern auszuscheren und eigene Interessen zu verfolgen [19; S.27].

Dass ein solcher Arbeiter anders motiviert seine Arbeit erledigt und nicht nur den Feierabend herbeisehnt, liegt wohl auf der Hand. Daraus läßt sich erklären, dass in Japan der ,,Quality- Circle" (Vorschlag- und Verbesserungswesen) zu enormen Erfolgen geführt hat und die Firmen mit traumhaften Anwesenheitsquoten (96% bei Nissan) jeden deutschen Unternehmer vor Neid erblassen lassen [24; S.44]. Streiks sind obendrein sehr selten, da die Mitwirkungsrechte der Arbeitnehmer in Betriebsgewerkschaften geregelt werden und nicht durch überbetriebliche Gewerkschaften, denen oft der nötige Einblick in das betreffende Unternehmen fehlt. Das Unternehmen bildet mit den Arbeitnehmern eine ,,familienähnliche Schicksalsgemeinschaft" [24; S.44], die beide Seiten fest aneinander bindet. 13

4. Soziale Absicherung

Das japanische Sozialsystem gleicht im Großen und Ganzen doch dem unsrigen, obwohl man sich nicht am westlichen Modell orientieren wollte [19; S.20].

Aber es macht sich hier eine stärkere Eigenverantwortung bemerkbar. So geht zum Beispiel der Japaner bei leichten Beschwerden zuerst in eine Apotheke, um sich dort auf eigene Rechnung behandeln zu lassen. Erst bei ernsteren Erkrankungen konsultiert er einen Arzt. Die Kosten werden dann von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen18, und die Kassen nicht unnötig durch kleine ,,Wehwehchen" belastet.

4.1. Altersversorgung

Das 1986 reformierte Rentensystem Japans umfaßt zwei Stufen. Eine einheitliche Grundrente, die jeder Bürger ab dem 65. Lebensjahr erhält, unabhängig, ob er erwerbstätig war oder nicht. Für Angestellte gibt es eine zusätzliche gesetzliche Rentenversicherung, deren Beiträge vom Arbeitgeber gezahlt werden. Diese Rente kann allerdings schon ab dem 60. Lebensjahr in Anspruch genommen werden. Große Unternehmen bieten darüber hinaus ihren Mitarbeitern eine Betriebsrente an, die beim Austritt aus der Firma als zusätzliche Monatsrente oder einmalige Abfindung gezahlt wird. Die Pflichtrente reicht allerdings nicht für den Lebensunterhalt aus, deshalb besitzen über 90% der Haushalte private Lebensversicherungen [19; S.21f.].

Ein weiteres Problem ist die Inkonzinnität des durchschnittlichen Austrittsalters aus den Unternehmen und dem Einsetzen der Rentenzahlungen. Die meisten Beschäftigen treten mit 55. Jahren aus dem Unternehmen aus und müssen nun die Zeitspanne bis zu ihrem 65.

Lebensjahr überbrücken. Wer nicht vorgesorgt hat, muß weiter arbeiten, teilweise sogar im selben Betrieb mit einem schlechter bezahlten Job [19; S.22].

Andere müssen in Kleinbetrieben weiterarbeiten, meistens in einer ,,shitauke" (· Abbildung 5). So werden die kleinen Zulieferbertriebe genannt, die es zu Tausenden gibt. Dort arbeiten die ,,Frührentner" ohne Urlaub und Sozialversicherung. Die wirtschaftliche Abhängigkeit erhöht sich dadurch gewaltig. Großbetriebe legen praktisch die Preise fest und bei einer nicht pünktlichen Lieferung oder bei Produktionsfehlern sucht sich das Unternehmen einen anderen Zulieferer [8; S.9 und 36].

4.2. Arbeitslosenversicherung

Im Falle der Arbeitslosigkeit leistet das japanische Sozialsystem nur spärliche Hilfe, die nicht allen Betroffenen in gleicher Höhe zugute kommt. Grundsätzlich sind zwar alle Arbeitnehmer versicherungspflichtig, doch im Endeffekt sind nur die Vollzeitbeschäftigten abgesichert. Die Beschäftigten in Kleinbetrieben sowie Teilzeitbeschäftigte und Heimarbeiter fallen, wie man so schön sagt, durch das Versicherungsnetz.

Diejenigen, die das Glück haben, versichert zu sein, erhalten etwa 60 bis 80 % ihres vorherigen Lohns und das für maximal 300 Tage. Dabei orientiert sich die Leistung am Alter des Empfängers und der Dauer seiner Beitragszahlungen. Da die meisten Mitglieder der Gewerkschaften in Großunternehmen beschäftigt sind und das meistens auf Lebenszeit, besteht kein großes Interesse, an diesem System etwas zu verändern. Außerdem legt die japanische Beschäftigungspolitik mehr Wert auf den Erhalt von Arbeitsplätzen, die es durch Subventionen zu sichern gilt, als in die Versorgung von Arbeitslosen zu investieren. Japans Arbeitslosenquote ist im übrigen immer niedriger als die anderer Industrienationen [19; S.22].

4.3. Kranken - und Pflegeversicherung

Neben der Arbeitslosenversicherung existiert eine ebenfalls gesetzliche Krankenversicherung, in der grundsätzlich alle Bürgerinnen und Bürger versichert sind. Dies erfolgt entweder durch den Arbeitgeber oder durch die Nationale Krankenversicherung. Rentner sind dagegen durch eine Sonderkasse abgesichert, die von den übrigen Kassen mitfinanziert wird. Die Leistungen fallen jedoch unterschiedlich aus, da große Firmen freiwillig Zuzahlungen leisten, die über die gesetzlich festgelegten hinausgehen. Als Beispiel sei die Nationale Krankenversicherung angeführt, die 70% der Krankenhauskosten übernimmt. Die Arbeiter- und Angestelltenversicherung zahlt 90% und eine große Firma sogar 100% der Kosten.

Bei der Pflegeversicherung orientiert sich Japan am deutschen Modell (Stand 1996), um weitere Kosten einzudämmen, die durch den rapiden Kostenanstieg in der Rentenversicherung entstehen könnten. Wie in Deutschland kommen auch hier immer mehr alte Menschen auf immer weniger jüngere [19; S.22].

Schlußbemerkung

Die ,,Japan AG" [25; S.32] steckt zwar momentan in einer tiefen Rezession, aber genauso wie der Bambus bei Sturm wird sich auch Japan neigen, bis dieser vorbeigezogen ist, um sich dann mit alter Stärke wieder aufzurichten und um sich erneut in den ,,Kampf" zu stürzen. Besonders hilfreich wird hier die Einstellung der Japaner sein, persönliche Ansprüche in Notzeiten zurückzustellen, um ihr Möglichstes zum Erfolg der Gemeinschaft beizutragen. Der japanische Staat ist obendrein nicht durch hohe soziale Ausgaben belastet und hat dadurch größere finanzielle Möglichkeiten, um positiv auf seine Konjunktur einzuwirken, zum Beispiel durch eine Erhöhung seines inländischen Konsums. Außerdem besitzt Japan in Form des MITI eine einflußreiche und tatkräftige Institution, die energisch und vor allem überlegt in das Wirtschaftsleben eingreift, um die Wirtschaftlichkeit und den Erfolg Japans zu sichern und auszubauen.

Wir werden noch viel aus dem kleinen Inselreich hören, das bereits in jüngster Vergangenheit für immer neue Überraschungen gesorgt hat. Schließlich steht die längste Hängebrücke der Welt nicht mehr in San Francisco, sondern mittlerweile in Japan.

Literaturverzeichnis

[1] Albrecht Knaus Verlag ,,Weg zu Japan" Hamburg, 1983
[2] Bayerischer Schulbuchverlag ,,Der asiatisch - pazifische Raum; Japan, China, Taiwan, Südkorea, Hongkong" München, 1 Auflage 1990
[3] Campus Verlag ,,Japan - Knigge für Manager" Frankfurt/New York, 1994
[4] Cornelsen, ,,Tradition als Schlüssel zum Erfolg"
[5] Die Zeit, ,,Attacke auf den Sparstrumpf" Veröffentlicht am 2 April 1998
[6] Econ Verlag ,,Kaisha. Das Geheimnis des japanischen Erfolgs" Düsseldorf/Wien, 1. Auflage 1986
[7] Ernst Klett Schulbuchverlag ,,Der asiatisch - pazifische Raum" Stuttgart, 1992
[8] Ernst Klett Schulbuchverlag ,,Terra Erdkunde 9 Gymnasium Bayern" Stuttgart, 1994
[9] Focus 50/1997, ,,Crash-Kurs in Nippon" von Michael Hilbig.
[10] Focus 12/1997, ,,Gefangen im eisernen Dreieck" von Helmut Becker/Georg Meck.
[11] Focus 2/1997, ,,Zen, eine Woche im Kloster Tenryn-ji" von Rolf Kunkel.
[12] Frankfurter Zeitung, ,,Was die Japaner unter ,,Lean Produktion" verstehen" von Wolfgang W. Simon am 9 April 1992
[13] Globus Kartendienst GmbH, 50 Jahrgang 28 August 1995 [14] Globus Kartendienst GmbH, 52 Jahrgang 24 März 1997
[15] Hoffmann und Campe Verlag ,,Die japanische Herausforderung" Hamburg, Juli 1972
[16] iwd 24 Jahrgang, 24/16 Juli 1998
[17] Interview mit Irene H. am 3.10.98 Angestellte der Firma M. Elekronik GmbH
[18] Interview mit Satoshi M. am 22.10.1998 Angestellter der Firma M. Elektronik GmbH
[19] Informationen zur politischen Bildung
Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung
[20] Länderbericht Japan 1990 Herausgeber: Statistisches Bundesamt Verlag: J.B. Metzler/C.E. Poeschel. Erschienen September 1990.
[21] Merian 12/92, ,,Tokio und Japan"
[22] Moritz Diesterweg Verlag ,,Japan" Frankfurt am Main, 1Auflage 1976
[23] Oldenburg Verlag GmbH ,,Erdkunde 9" München, 1Auflage 1993
[24] Oldenburg Verlag GmbH ,,Japan, China, Korea. Der asiatisch - pazifische Raum" München, 1 Auflage 1990
[25] P.M. 4/94, ,,Japan in der Krise: Wird es auch damit besser fertig als wir?" von Edwin Karmiol
[26] P.M. 8/91, ,,Die Japaner: zum Fürchten?" von Martin Tzschaschel
[27] P.M. 1/94, ,,Wenn jemand reicher wird, dann erst einmal wir Japaner!" von Hagen Thorgesson
[28] Rudolf Haufe Verlag ,,Wirtschaftsmacht Japan. Das Trojanische Pferd" Freiburg im Breisgau, 1990
[29] Spiegel 19/1998, ,,Der einsame Wolf"
[30] Süddeutsche Zeitung, ,,Frei wie im Käfig" von Henrik Bork am 28 September 1998
[31] Süddeutsche Zeitung, ,,Was ist, was funktioniert" von Jan Buruma am 22 Juli 1998
[33] Wilhelm Heyne Verlag ,,Zukunft Fernost" München, 1990
[34] Wirtschafts Woche 1/99, ,,Karaoke und Shrimps" Seite 92 von Birga Böcker
[35] Verlag C.H. Beck ,,Japan" München. Originalausgabe 1991
[36] Videoband mit 2 Berichten der ,,Reportage", ausgestrahlt vom ZDF

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Die Welt des japanischen Arbeitnehmers
Veranstaltung
Wirtschafts- und Rechtslehre, Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Schweinfurt
Note
15 Punkte
Autor
Jahr
1999
Seiten
19
Katalognummer
V95385
ISBN (eBook)
9783638080637
Dateigröße
374 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Welt, Arbeitnehmers, Wirtschafts-, Rechtslehre, Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, Schweinfurt
Arbeit zitieren
Andreas Wück (Autor:in), 1999, Die Welt des japanischen Arbeitnehmers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95385

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