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Aufgaben des betrieblichen Rechnungswesens
1. Vermögens- und Liquiditätsdarstellung
- Ermittlung von Beständen zu einem bestimmten Stichtag (Inventur)
- Ermittlung des Vermögens und der Schulden zu einem bestimmten Stichtag
- Ermittlung von Bestandsveränderungen z.B. von Forderungen und Verbindlichkeiten
2. Darstellung der Ertragslage
- Feststellung des Unternehmenserfolgs in einer Periode
- Feststellung der Höhe von Aufwendungen und Erträgen
3. Informationsquelle für Führungsentscheidungen
- Ermittlung der Selbstkosten einer betrieblichen Leistung
- Kontrolle der Wirtschaftlichkeit, Produktivität und Rentabilität
- Planungsüberlegungen
- Dokumentations- und Kontrollaufgabe hinsichtlich des betrieblichen Leistungsprozesses
4. Erfüllung der gesetzlichen Aufzeichnungspflicht
- gegenüber Gesetzgeber
- gegenüber Steuerbehörde
- gegenüber Gläubigern
- gegenüber Belegschaft
- gegenüber Öffentlichkeit
Kommentar: Aus diesem Sachverhalt heraus entsteht die sog.
Doppelte Buchführung,
näm-
Buchführung Seite 2
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Gliederung des betrieblichen Rechnungswesens
1. Geschäftsbuchhaltung (Finanzbuchhaltung)
- chronologische Erfassung des Anlagevermögens (AV) / Umlaufvermögens (UV) sowie Eigenkapital (EK) / Fremdkapital (FK)
- Bestandsfeststellung durch Inventur
- Gegenüberstellung von Vermögen und Schulden in der Bilanz
- Gegenüberstellung von Aufwendungen und Erträgen in der Gewinn- und Verlustrechnung (G+V)
2. Kosten- und Leistungsrechnung (Betriebsbuchhaltung)
- Kostenermittlung in der Kostenartenrechnung
- Kostenzuordnung in der Kostenstellenrechnung
- Ermittlung der Selbstkosten in der Kostenträgerrechnung
- Kontrolle der Wirtschaftlichkeit im Betriebsprozeß
- Grundlage für betriebliche Entscheidungen
- Grundlage für die Kalkulation
- Grundlage für die Festlegung von Preisuntergrenzen
3. Betriebswirtschaftliche Statistik- und Vergleichsrechnung
- Kennzahlen aus dem Vergleich betrieblicher Faktoren
- Feststellung von Beziehungen und Zusammenhängen betrieblicher Größen
- Erkenntnis neuer Entwicklungen
- innerbetriebliche Vergleiche (Soll / Ist)
- zwischenbetriebliche Vergleiche
4. Planungsrechnung
- mengen- und wertmäßige Schätzung betrieblicher Entwicklungen
- betriebliche Planung in Form von Prognosen
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Buchführungspflicht nach:
1. Handelsrecht § 238 ff HGB
a) Mußkaufmann § 1 HGB
b) Kannkaufmann § 3 HGB
Muß sich nicht ins Handelsregister eintragen lassen, kann es aber, und bei einem Eintrag ist er buchführungspflichtig
c) Sollkaufmann § 2 HGB
z.B. kleine Handwerksbetriebe die bisher nicht buchführungspflichtig waren, aber inzwischen so gewachsen sind daß sie buchführungspflichtig sein sollen
d) Kaufmann kraft Eintragung § 5 HGB
Da er ins Handelsregister eingetragen ist, ist er buchführungspflichtig
e) Scheinkaufmann § 5 HGB
Jemand der nach außen hin den Anschein einer Gesellschaft mit Buchführungspflicht erweckt indem er z.B. einen Prokuristen einstellt oder eine Gesellschaftsbezeichnung im Briefkopf oder Firmenlogo führt
f) Minderkaufmann § 4 HGB
Aufgrund der Größe des Betriebes nicht buchführungspflichtig
g) Formkaufmann § 6 HGB Der Form nach (z.B. GmbH) buchführungspflichtig
2. Steuerrecht
a) Buchführungspflicht nach § 140 AO
Wer nach Handelsrecht buchführungspflichtig ist, ist es auch nach dem Steuerrecht
b) Besondere Buchführungspflicht nach § 141 AO
Gilt für den Minderkaufmann, der nach dem Handelsrecht nicht buchführungspflichtig ist, ist es aber nach dem Steuerrecht.
Interesse an Buchführung hat nach dem
Handelsrecht: z.B. Banken, Aktionäre, Öffentlichkeit (Bilanzen) Steuerrecht: Staat
Steuerliche Voraussetzung zur Buchführungspflicht nach § 141 AO für gewerbliche Betriebe
1. Umsätze
einschließlich der steuerfreien Umsätze im Kalenderjahr von mehr als 500.000,- DM oder
2. Eigenkapital von mehr als 125.000,- DM oder
3. Gewinn
pro Wirtschaftsjahr von mehr als 48.000,- DM
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Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung
Die wichtigsten Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sind: 1. Klare und übersichtliche Buchführung 2. Ordnungsgemäße Erfassung aller Geschäftsvorgänge 3. Keine Buchung ohne Beleg
4. Ordnungsgemäße Aufbewahrung der Buchungsunterlagen
Aufbewahrungsfristen der Buchungsunterlagen nach § 257 HGB für einfache Buchungsbelege 6 Jahre für Bilanzen & Jahresabschlüsse 10 Jahre
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Der Gemeinschaftskontenrahmen
Der Gemeinschaftskontenrahmen wird als sog. Einkreissystem bezeichnet, da die Kostenrechnung in den Klassen 3, 4, 5 und 6 voll integriert ist.
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Der Industriekontenrahmen
Der Industriekontenrahmen wird als sog. Zweikreissystem bezeichnet, da die Kostenrechnung ausschließlich in der Klasse 9 enthalten ist.
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Aufbau eines Kontenrahmens
Beispiel:
Kontenklasse 2 Umlaufvermögen Kontengruppe 28 Flüssige Mittel Kontenart 280 Guthaben bei Kreditinstituten
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Belegorganisation
Grundsatz: Keine Buchung ohne Beleg
1. Vorbereitung der Belege zur Buchung
a) Überprüfung der sachlichen und rechnerischen Richtigkeit
b) Ordnen der Belege nach Belegarten
c) Fortlaufende Numerierung der Belege
d) Vorkontierung
2. Buchung der Belege
3. Aufbewahrung der Belege
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Buchungskonten
1.) Grundbuch (auch Journal genannt)
2.) Hauptbuch für spezielle Konten (z.B. Fuhrpark, Bank, etc.)
3.) Kundenkonto (auch Geschäftsfreundebuch genannt)
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Bilanz
Alle Mehrungen von Aktivposten werden auf der SOLL-Seite gebucht (dort steht auch der Anfangs-bestand AB). Alle Minderungen werden auf die HABEN-Seite gebucht.
Alle Mehrungen von Passivposten werden auf der HABEN-Seite gebucht (dort steht auch hier der Anfangsbestand). Alle Minderungen bucht man auf der SOLL-Seite.
Buchungsfragen
1.) Welche Konten werden durch den Geschäftsfall berührt ?
2.) Sind es Aktiv- oder Passivkonten ?
3.) Liegt eine Mehrung oder eine Minderung auf dem jeweiligen Konto vor ? 4.) Sind etwa auf beiden Konten Mehrungen oder Minderungen zu buchen ? 5.) Auf welcher Kontenseite ist demnach jeweils zu buchen ?
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Übungsaufgabe:
Verbuchen Sie folgende Geschäftsfälle und ziehen Sie danach die Schlußbilanz ! 1.) Kauf einer EDV-Anlage im Wert von 20.000,- DM gegen Banküberweisung.
BuG Bank
2.) Kauf von Rohstoffen auf Ziel im Wert von 15.000,- DM. Rohstoffe Ð Aktivkonto steigt Ð Buchung in Soll Verbindlk Ð Passivkonto steigt Ð Buchung in Haben 3.) Kunde bezahlt Rechnung von 14.000,- DM per Banküberweisung. Forderng. Ð Aktivkonto sinkt Ð Buchung in Haben Ð Aktivkonto steigt Ð Buchung in Soll Bank
4.) Wir bezahlen Rechnung der Bank in Höhe von 3000,- DM. Ð Aktivkonto sinkt Ð Buchung in Haben Bank
Verbindlk Ð Passivkonto sinkt Ð Buchung in Soll
5.) Eine Lieferantenschuld von 18.000,- DM wird umgewandelt in eine Darlehensschuld. Verbindlk Ð Passivkonto sinkt Ð Buchung in Soll Darlehen Ð Passivkonto steigt Ð Buchung in Haben
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Mindestgliederung einer Bilanz
Bilanz zum 31.12.1996 AKTIVA PASSIVA
Karlsruhe, 28.02.97 Hans-Peter Perlich Bilanz-Buchungsbeispiele:
1.) Kauf eines PCs gegen bar für 2000,- DM (Aktivtausch)
2.) Lieferantenschuld von 3000,- DM wird umgewandelt in ein Darlehen (Passivtausch) 3.) Kauf von Rohstoffen auf Ziel (gegen Rechnung z.B. 30 Tage netto) (Aktiv-/Passivmehrung) 4.) Bezahlung einer Rechnung von 1500,- DM in bar (Aktiv-/Passivminderung)
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Der Weg von Bilanz zu Bilanz
Grundlage einer Bilanz nach §240 HGB ist die Inventur. Die Inventur ist die Aufnahme aller Schulden- und Vermögensstände zu einem bestimmten Stichtag. (In der Regel zum 31.12. eines Geschäftsjahres) Erleichterungen der Inventur ¬ Zeitnahe Inventur
Der Stichtag ist zwar der 31.12. eines Geschäftsjahres, aber ein Zeitrahmen von ±10 Tagen
ist zulässig. ¬ Stichprobeninventur
Die Inventur von bestimmten Warengruppen und deren Fehlmengen werden dabei auf die Gesamtmenge hochgerechnet. ¬ Permanente Inventur
Möglich z.B. durch Führen einer Lagerkartei oder EDV. ¬ Zeitlich verlegte Inventur
Entspricht der Zeitnahen Inventur, nur ist hier ein Zeitrahmen von ±30 Tagen zulässig.
Merkmale einer Bilanz
Die Posten auf der AKTIVA - Seite sind immer Posten der Mittelverwendung. Oben stehen immer die Positionen, die voraussichtlich am schwersten liquidierfähig sind. Die Posten auf der PASSIVA - Seite sind immer Posten der Mittelherkunft.
Oben stehen immer die langfristigen Schulden unten die kurzfristigen. (Eigenkapital stellt die Schuld des Unternehmens an den Unternehmer da)
Vermögen setzt sich zusammen aus Eigenkapital und Schulden. Daher gilt: Eigenkapital = Vermögen - Schulden
Bei einem Aktivtausch bleibt die Bilanzsumme gleich, aber es verschieben sich Posten auf der Aktivseite.
Bei einem Passivtausch bleibt die Bilanzsumme gleich, aber es verschieben sich Posten auf der Passivseite.
Bei einer Aktiv-/Passivmehrung erhöht sich die Bilanzsumme, da sich sowohl ein Posten auf der Aktivseite, als auch ein Posten auf der Passivseite erhöht.
Bei einer Aktiv-/Passivminderung verringert sich die Bilanzsumme, da sich sowohl auf der Aktivseite als auch auf der Passivseite ein Posten vermindert.
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Inventar
Die Daten aus der Inventur fließen in das sog. Inventar.
Beispiel einer Inventaraufstellung
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Übungsaufgabe: (Aufgabe Nr. 3 bei Dozent T. Büche) AKTIVA
Gebäude Fuhrpark Rohmaterialien Forderungen aLL Kasse Bank PASSIVA
Eigenkapital Darlehensschulden Verbindlichkeiten aLL
Verbuchen Sie auf Basis o.g. Werte folgende Geschäftsfälle !
a.) Kauf eines Fahrzeugs gegen Bankscheck
b.) Kauf von Rohstoffen auf Rechnung
c.) Bezahlung einer gebuchten Rechnung durch Banküberweisung 9.000,- DM (A/P-Minderung)
d.) Patient bezahlt Rechnung in bar 650,- DM (Aktivtausch)
e.) Umwandlung einer kurzfristigen Lieferschuld in eine
langfristige Darlehensschuld
f.) Patient bezahlt Rechnung durch Banküberweisung
g.) Wir zahlen auf unser Bankkonto in bar
h.) Teilrückzahlung unserer Darlehensschuld durch Banküberwsg. 2.000,- DM (A/P-Minderung)
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Übungsaufgabe: (Aufgabe Nr. 4 bei Dozent T. Büche) AKTIVA
Gebäude Fuhrpark Rohstoffe Forderungen aLL Kasse Bank PASSIVA
Eigenkapital Darlehensschulden Verbindlichkeiten aLL
Verbuchen Sie auf Basis o.g. Werte folgende Geschäftsfälle !
a.) Wir erhalten Rechnung für Zieleinkauf von Rohstoffen
b.) Unsere Banküberweisung für Lieferantenrechnung
c.) Wir verkaufen einen gebrauchten PC gegen Rechnung
d.) Wir kaufen Verbandsmaterial gegen Barzahlung
e.) Wir bezahlen eine Rechnung durch Banküberweisung
f.) Patient bezahlt Rechnung durch Banküberweisung
g.) Wir tilgen eine Darlehensschuld durch Banküberweisung
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Übungsaufgabe: (Aufgabe Nr. 5 bei Dozent T. Büche) Führen Sie ein Kassenkonto vom 25. Bis 31. Januar 1996
25.01.96 25.01.96 26.01.96 26.01.96 27.01.96 27.01.96 28.01.96 28.01.96 29.01.96 29.01.96 30.01.96 31.01.96 31.01.96
Schließen Sie das Kassenkonto ab ! Wie hoch ist der Schlußbestand ?
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Übungsaufgabe: (Aufgabe Nr. 6 bei Dozent T. Büche) Anfangsbestände: Gebäude 310.000,- DM Technische Anlagen 170.000,- DM
Rohstoffe Forderungen aLL Kasse Bank Darlehensschulden Verbindlichkeiten aLL Eigenkapital
Geschäftsfälle:
Unsere Banküberweisung an den Lieferanten 11.300,- DM Wir kaufen Rohstoffe auf Ziel
Teilrückzahlung einer Darlehensschuld durch Banküberweisung Patient überweist Rechnungsbetrag auf unser Bankkonto Unsere Bareinzahlung auf unser Bankkonto
a) Erstellen Sie eine Eröffnungsbilanz !
b) Tragen Sie die Anfangsbestände auf Aktiv- und Passivkonten vor !
c) Buchen Sie die Geschäftsfälle !
d) Ermitteln Sie die Schlußbestände auf den Aktiv- und Passivkonten !
e) Schließen Sie die Konten ab !
f) Erstellen Sie die Schlußbilanz !
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Lösung:
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Übungsaufgabe: (Aufgabe Nr. 7 bei Dozent T. Büche) Anfangsbestände: Gebäude 570.000,- DM Technische Anlagen 180.000,- DM
BuG Rohstoffe Hilfsstoffe Forderungen aLL Kasse Bank
Hypothekenschulden 120.000,- DM
Verbindlichkeiten aLL Eigenkapital
Geschäftsfälle:
Eingangsrechnung für Rohstoffe Unsere Banküberweisung an den Lieferanten 11.400,- DM
Zieleinkauf eines medizinischen Gerätes14.200,- DM
Bareinkauf von Hilfsstoffen Aufnahme einer Hypothek bei der Bank Kauf von Rohstoffen gegen Bankscheck1.260,- DM
Banküberweisung unserer Patienten Barverkauf eines alten Computers Unsere Bareinzahlung auf Bankkonto
a) Erstellen Sie eine Eröffnungsbilanz !
b) Tragen Sie die Anfangsbestände auf Aktiv- und Passivkonten vor !
c) Buchen Sie die Geschäftsfälle !
d) Ermitteln Sie die Schlußbestände auf den Aktiv- und Passivkonten !
e) Schließen Sie die Konten ab !
f) Erstellen Sie die Schlußbilanz !
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Lösung:
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Buchungssätze
Beispiel:
Kauf von Rohstoffen auf Ziel im Wert von 3000,- DM Buchungssatz:
Sollbuchung steht
immer vor dem AN.
Weiteres Beispiel:
Bezahlung einer Rechnung von 3.000,- DM. Davon 2.600,- DM per Banküberweisung und 400,- DM per Postbank. Buchungssatz:
Verbindlichkeiten
an
Bank
an
Postbank
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Übungsaufgabe: (Aufgabe Nr. 8 bei Dozent T. Büche)
Bei der Firma Fritz Krüger, Köln, liegen folgende Geschäftsfälle vor:
1. Barverkauf eines gebrauchten Personalcomputers
2. Barabhebung vom Bankkonto
3. Zielkauf von Rohstoffen
4. Umwandlung einer Lieferschuld in eine Darlehensschuld
5. Kunde überweist Rechnungsbetrag auf unser Postbankkonto
6. Barkauf von Hilfsstoffen
7. Eingangsrechnung für Betriebsstoffe
8. Kauf einer EDV-Anlage für die Finanzbuchhaltung auf Ziel
9. Unsere Postüberweisung auf Bankkonto
10. Wir begleichen eine Rechnung durch Banküberweisung
11. Bareinzahlung auf Bankkonto
12. Patient begleicht eine Rechnung durch Banküberweisung
13. Kauf einer Schreibmaschine gegen Bankscheck
14. Barzahlung an Lieferer zum Ausgleich von
15. Aufnahme einer Hypothek bei der Sparkasse
16. Kauf eines Baugrundstücks gegen Bankscheck
17. Barverkauf eines gebrauchten Geschäfts-PKWs
18. Tilgung einer Darlehensschuld durch Banküberweisung
19. Patient sendet uns einen Bankscheck zum Ausgleich von Nennen Sie jeweils den Buchungssatz ! Lösung:
1. Kasse
2. Kasse
3. Rohstoffe
4. Verbindlichkeiten
5. Postbank
6. Hilfsstoffe
7. Betriebsstoffe
8. BuG
9. Bank
10. Verbindlichkeiten
11. Bank
12. Bank
13. BuG
14. Verbindlichkeiten
15. Bank
16. Grundstücke
17. Kasse
18. Darlehen
19. Bank
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Übungsaufgabe: (Aufgabe Nr. 9 bei Dozent T. Büche) Wie lauten die Buchungssätze für folgende Geschäftsfälle ?
1. Kauf von Rohstoffen
2. Kauf eines Baugrundstückes
3. Verkauf eines gebrauchten PKWs
4. Patient begleicht Rechnung
5. Kauf von Büromöbeln
6. Tilgung einer Hypothek
7. Wir begleichen Rechnung unseres Lieferers
8. Tilgung einer Darlehensschuld
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Lösung:
1. Rohstoffe
2. Grundstücke
3. Kasse
4. Kasse
5. BuG
6. Hypothekenschulden
7. Verbindlichkeiten
8. Darlehensschulden
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Aufwandskonten und Ertragskonten
Das Eigenkapital setzt sich zusammen aus sog. Aufwands- und Ertragskonten. Alle Minderungen des Eigenkapitals werden in den Aufwandskonten kontiert und stehen somit auf der Soll-Seite des Eigenkapitals..
Alle Mehrungen des Eigenkapitals werden in den Ertragskonten kontiert und stehen somit auf der Haben-Seite des Eigenkapitals.
Beispiel für Aufwandskonten:
Bezahlung per Banküberweisung für
Beispiel für Ertragskonten:
Verkauf von Waren auf Ziel im Wert von 55.000,- DM
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Beispiel einer Gewinn- und Verlustrechnung:
Verbrauch von Rohstoffen Verbrauch von Hilfsstoffen Verbrauch von Betriebsstoffen
Aufwendungen für Rohstoffe an Rohstoffe 12.000,- DM
Aufwendungen für Hilfsstoffe an Hilfsstoffe 2.000,- DM
Aufwendungen für Betriebsstoffe an Betriebsstoffe 1.000,- DM
Zahlung von Löhnen per Banküberweisung 15.000,- DM
Zahlung von Gehalt per Banküberweisung 13.000,- DM
Zahlung von Miete per Banküberweisung
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Daraus resultierende Gewinn- und Verlustrechnung:
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Übungsaufgabe: (Aufgabe Nr. 10 bei Dozent T. Büche) Das Pflegeheim Sanara legt folgende Zahlen vor:
Rohstoffe
Hilfsstoffe Betriebsstoffe Forderungen aLL Bank Eigenkapital Verbindlichkeiten aLL Aufwendungen für Rohstoffe Aufwendungen für Hilfsstoffe Aufwendungen für Betriebsstoffe Löhne Gehälter198.000,- DM ---
Aufwendungen für Miete 160.000,- DM Erlöse Buchen Sie auf den Bestands- und Erfolgskonten die folgenden Geschäftsfälle:
1.) Eingangsrechnungen für
2.) Materialentnahmeschein für
3.) Lastschriften der Bank für
4.) Ausgangsrechnungen für Pflege 590.000,- DM
Schließen Sie die Erfolgskonten über das GuV-Konto ab, ermitteln und buchen Sie den Gewinn / Verlust !
Schließen Sie danach die Bestandskonten über das Schlußbilanzkonto ab !
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Lösung:
Bestandskonten:
Erfolgskonten:
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Gewinn- und Verlustrechnung:
Schlußbilanzkonto:
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Übungsaufgabe: (Aufgabe Nr. 11 bei Dozent T. Büche)
Anfangsbestände:
Bestandskonten:
Rohstoffe, Hilfsstoffe, Betriebsstoffe, Forderungen aLL, Kasse, Bank, Eigenkapital
Erfolgskonten:
Aufwendungen für Rohstoffe, Aufwendungen für Hilfsstoffe, Aufwendungen für Betriebsstoffe, Löhne, Gehälter, Betriebssteuern, Werbeaufwendungen, Erlöse für eigene Erzeugnisse
Geschäftsfälle:
Richten Sie die Bestands- und Erfolgskonten ein !
Buchen Sie auf die Bestands- und Erfolgskonten !
Schließen Sie die Erfolgskonten über das GuV-Konto ab und ermitteln und buchen Sie den Gewinn ! Schließen Sie die Bestandskonten über das Schlußbilanzkonto ab !
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Lösung:
Bestandskonten:
Erfolgskonten:
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Gewinn- und Verlustrechnung:
Schlußbilanzkonto:
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Übungsaufgabe: (ehemalige Prüfungsaufgabe Nr. 6 / P04-037)
Erstellen Sie eine Erfolgsrechnung. Ordnen Sie die nachstehenden Beträge nach Aufwand und Ertrag, und ermitteln Sie das Ergebnis !
Mieteinnahmen
Zinsen auf genommene Darlehen Bestandsmehrung Löhne und Gehälter Materialverbrauch Abschreibungen Selbst erstellte Anlagen Umsatz
Lösung:
Erfolgskonten:
Gewinn- und Verlustrechnung:
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Abschreibung
AfA (Absetzung für Abnutzung) planmäßige Abschreibung
AfaA (Absetzung für außerplanmäßige Abnutzung) außerplanmäßige Abschreibung
Wertminderung tritt ein durch:
- technischen Fortschritt
- Nutzung
- Alterung
- Umwelteinflüsse
- Nachfrageverschiebungen
- Katastrophenverschleiß
- Fehlinvestitionen
Faktoren der Abschreibung:
- Nutzungsdauer ( AfA - Tabellen )
- AfA - Methode
AfA - Methoden
1.) Lineare Abschreibung
Beispiel:
Anschaffungskosten = 20.000,- DM Nutzungsdauer 5 Jahre
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Ein Restwert wird im allgemeinen bei der Ermittlung der Abschreibungsquoten nicht berücksichtigt, es sei denn, daß ihm im Verhältnis zum Gesamtabschreibungsbetrag eine besondere Bedeutung zukommt. Beispiel: Anschaffungskosten = 20.000,- DM Nutzungsdauer 5 Jahre Restwert = 4.000,- DM
Dies kann so durchgeführt werden, wird aber in der Praxis in der Regel nicht gemacht.
Die lineare Abschreibung wird üblicherweise angewandt bei gleichmäßiger Abnutzung oder wenn die Abschreibungsmethode völlig egal ist.
2.) Degressive Abschreibung
(auch geometrisch-degressive Abschreibung genannt)
Hierbei wird nicht mit dem jeweils gleichen Betrag, sondern mit dem gleichen Prozentsatz, ausgehend vom Restbuchwert, gerechnet.
Beispiel:
Anschaffungskosten = 10.000,- DM Nutzungsdauer 5 Jahre AfA - Satz = 20 %
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Es kann von der degressiven Abschreibung zur linearen Abschreibung gewechselt werden, jedoch in keinem Falle umgekehrt von linearer Abschreibung zu degressiver Abschreibung. Steuerliche Bedingungen für den AfA - Prozentsatz: Das dreifache des linearen AfA - Satzes höchstens aber 30 %
Beispiel:
8 Jahre linear = 12,5 % Á x 3 Á 37,5 % Á ergibt Á 30 % 12 Jahre linear = 8,33 % Á x 3 Á Á ergibt Á 25 % 25 %
Weiteres Beispiel:
Anschaffungskosten = 100.000,- DM Nutzungsdauer 10 Jahre Lineare AfA 10 % Degressive AfA 30 %
Formel zur Berechnung des Wechselzeitpunkts:
100 100
i = Nutzungsdauer - ³³³³³³³³ + 1 = 10 - ³³ + 1 = 7,6 degr. Prozentsatz 30
Die Zahl vor dem Komma bezeichnet das Jahr in dem gewechselt wird. Die Zahl nach dem Komma gibt an ob zu Beginn oder Ende des Jahres gewechselt wird. Ist sie größer als 5 wird zum Ende des Jahres gewechselt; ist sie kleiner als 5 wird zu Beginn des Jahres (identisch mit dem Ende des Vorjahres) gewechselt.
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3.) Arithmetisch degressive Abschreibung (auch digitale Abschreibung genannt)
Degressionsbetrag:
Beispiel:
Anschaffungskosten = 18.000,- DM Nutzungsdauer 6 Jahre
Σ Jahresziffern = 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 = 21
oder
n 6
Σ Jahresziffern = ³ ( 1 + n ) = ³ ( 1 + 6 ) = 21
D = ³³³³³³ = 857,- DM
21
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4.) Leistungsabschreibung
Wird immer dann angewendet, wenn sich Wirtschaftsgüter ungleichmäßig abnutzen.
Abschreibungsbetrag:
Beispiel:
Anschaffungskosten = 60.000,- DM Kapazität = 120.000 Maschinenstunden Beschäftigungsgrad = 15.000 Maschinenstunden
60.000,- DM
a = ³³³³³³ x 15.000 Std. = 7.500,- DM 120.000 Std.
Die 7.500,- DM ist der Abschreibungsbetrag für dieses Jahr, der Abschreibungsbetrag im darauffolgenden Jahr kann ein ganz anderer sein, abhängig von der Maschinenauslastung.
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Abschreibung abnutzbarer beweglicher Wirtschaftsgüter
1 Richtlinie R44 II des EStG besagt, daß wenn die Anschaffung im 1. Halbjahr erfolgt kann der volle AfA-Betrag angesetzt werden, erfolgt die Anschaffung im 2. Halbjahr, kann nur der halbe AfA-Betrag angesetzt werden.
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Anschaffungskosten
Es dürfen nur Einzelkosten und keine Gemeinkosten gerechnet werden.
Die Baumaschinen AG Frankfurt / Main kauft Anfang 1996 eine Maschine zur Fertigung von Spritzgußteilen. Die geplante Nutzungsdauer liegt bei 6 Jahren. Der Listenpreis der Maschine beträgt 650.000,- DM zzgl. 15 % Umsatzsteuer. Aufgrund des hohen Umsatzes gewährt der Lieferant einen Rabatt von 2 %. Der Chefbuchhalter der Baumaschinen AG zahlt die Rechnung innerhalb der vom Lieferanten gesetzten Skontofrist und bringt noch zusätzlich 3 % in Ansatz. Die Transportkosten gehen zu Lasten der Baumaschinen AG und betragen 10.925,- DM inkl. Umsatzsteuer. Die Montage der Maschine wird selbst durchgeführt. Hierbei entstehen folgende Kosten:
Bei der Montage der Maschine stellt der leitende Ingenieur fest, daß sich die Maschine mit einer Zu-satzvorrichtung noch universeller einsetzen läßt. Die AG kauft daher eine Woche später diese Zu-satzvorrichtung zum Preis von 17.250,- DM inkl. Umsatzsteuer. Die Montagekosten der Zusatzvorrichtung liegen bei 705,- DM netto.
a) Wie hoch sind die Anschaffungskosten der Maschine ?
b) Wie hoch wäre der Restbuchwert der Maschine am Ende des 5. Jahres, wenn das Unternehmen arithmetisch-degressiv abschreibt ?
c) Für den Fall, daß das Unternehmen geometrisch-degressiv abschreibt:
- wie hoch wäre dann der Restbuchwert am Ende des 5. Jahres ?
- zu Beginn welchen Jahres wäre es für das Unternehmen vorteilhafter von der geometrischdegressiven Abschreibung auf die lineare Abschreibung zu wechseln ?
d) Wie hoch wäre der Restbuchwert am Ende des 5. Jahres, wenn die Maschine nach Maßgabe der Leistung abgeschrieben würde und folgende Planung für die Produktion vorliegt:
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Lösung:
a)
b)
c) Degressive AfA = 30 %
Es sollte zum Ende des 4. Jahres zur linearen Abschreibung gewechselt werden. d)
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Buchung von Abschreibungen
Beispiel:
Maschinenbestand = 120.000,- DM Nutzungsdauer 10 Jahre Lineare AfA = 12.000,- DM
Buchungssätze:
1) Aufwendungen für AfA an Maschinen 12.000,- DM 2) GuV an Abschreibungen 12.000,- DM 3) Schlußbilanzkonto an Maschinen 108.000,- DM
Kontenbuchung:
Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG)
Beträge:
800,- DM (ohne Umsatzsteuer) 920,- DM (inkl. Umsatzsteuer) Gesetzliche Bestimmungen:
- Bei „Geringwertigen Wirtschaftsgütern“ besteht ein Wahlrecht ob sie in der Bilanz aktiviert werden oder ob sie sofort abgeschrieben werden.
- GWGs müssen selbständig nutzbar sein (dies bedeutet daß z.B. ein Drucker kein GWG sein kann, da er nicht unabhängig vom PC betrieben werden kann, im Gegensatz zur Schreibmaschine).
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Beispielaufgabe: (Fall 13 bei Dozent T. Büche)
1.) Bei einer Kapitalgesellschaft treten im Geschäftsjahr folgende Anschaffungsvorgänge auf, bei denen zu untersuchen ist, ob die Voraussetzungen der Bewertungsfreiheit nach § 6 Abs. 2 EStG gegeben sind.
a) Eine Werkhalle wird mit sog. Lichtbändern aus Neonröhren ausgestattet. Es werden insgesamt 100 Beleuchtungskörper à 50,- DM installiert.
b) Es werden 8 Schreibmaschinen angeschafft und sofort in Betrieb genommen. Der Lieferant stellt eine Rechnung mit folgendem Inhalt aus:
4 Schreibmaschinen Typ A à 850,- DM 4 Schreibmaschinen Typ Y à 500,- DM
Umsatzsteuer 15 %
========== Rechnungsbetrag 6.210,- DM
Bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen 3 % Skonto.
Die Gesellschaft bezahlt die Rechnung unter Inanspruchnahme von Skonto. Da die Schreibmaschinen einheitlich im zentralen Schreibbüro zum Einsatz kommen, ermittelt die Gesellschaft die Anschaffungskosten nach der Durchschnittsmethode. Danach errechnen sich Anschaffungskosten von 654,75 DM je Maschine. Es wird daher die Bewertungsfreiheit nach § 6 Abs.2 EStG in Anspruch genommen.
2.) Besteht bei geringwertigen Wirtschaftsgütern die Möglichkeit, im Jahr der Anschaffung nur einen Teil der Anschaffungskosten abzuschreiben und den Restbetrag auf die Nutzungsdauer zu verteilen? Könnte ferner im Anschaffungsjahr eine Aktivierung vorgenommen werden und im zweiten Jahr die Bewertungsfreiheit nach § 6 Abs.2 EStG in Anspruch genommen werden (Vollabschreibung)?
3.) Wie werden die geringwertigen Wirtschaftsgüter im Anlagenspiegel behandelt?
Lösung:
1.) a) Die Lichtbändern sind in diesem Sinne kein eigenständiges Betriebsmittel und können damit auch nicht als geringwertiges Wirtschaftsgut behandelt werden.
b) Dies ist nicht möglich. Die Schreibmaschinen müssen getrennt bewertet werden, damit können die Schreibmaschinen mit 500,- DM Anschaffungskosten als GWG sofort abgeschrieben werden und die Schreibmaschinen mit 850,- DM Anschaffungskosten verteilt auf die Nutzungsdauer abgeschrieben werden.
2.) Nein, entweder es wird sofort abgeschrieben oder die Abschreibungen werden auf die Nutzungsdauer verteilt. 3.)
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Übungsaufgabe: (ehemalige Prüfungsaufgabe Nr. 1 / P04-016)
Am 14.08.1995 erwirbt eine Unternehmung einen defekten Kaffeeautomaten zur Aufstellung in der Kantine für 650,- DM. Die Lieferfirma berechnet Frachtkosten in Höhe von 90,- DM. Der Automat wird von einem Fremdunternehmen für 130,- DM repariert; für die Aufstellung berechnet es 50,- DM. Die vorstehenden Beträge sind Nettobeträge. Sämtliche Rechnungen werden unter Abzug von 3 % Skonto beglichen. Die Einkaufsabteilung war etwa eine Stunde mit der Beschaffung des Automaten befaßt; in der Kostenrechnung wird der Wert einer Kostenstellenstunde für diese Abteilung mit 65,-DM festgelegt.
a) Ermitteln Sie die Anschaffungskosten des Getränkeautomaten!
b) Ermitteln Sie den niedrigsten zulässigen Bilanzansatz zum Ende des Geschäftsjahres bei einer Restnutzdauer von drei Jahren!
Lösung:
a)
b) Beim niedrigsten zulässigen Bilanzansatz muß die Abschreibung möglichst hoch sein. Der Kaffeeautomat wurde in der zweiten Hälfte des Jahres erworben und somit kann nur der halbe AfA-Betrag geltend gemacht werden. Bei einer Restnutzdauer von 3 Jahren ist daher die lineare Abschreibung diejenige welchen den höchsten AfA-Betrag hergibt. AfA-Betrag = 892,40 DM : 3 Jahre = 297,47 DM : 2 (Halbjahr) = 148,74 DM Bilanzansatz:
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Übungsaufgabe: (ehemalige Prüfungsaufgabe Nr. 3)
Die Beispiel GmbH hat ihren Betrieb 1994 um eine weitere Betriebsstätte erweitert. Dabei sind folgende Geschäftsvorfälle auf ihre Relevanz für die Buchhaltung zu prüfen und gegebenenfalls in Buchungssätzen zu formulieren. Notwendige Genehmigungen wurden zeitgerecht und ausnahmslos erteilt.
Gehen Sie davon aus, daß die Geschäftsleitung der GmbH eine Bilanzpolitik mit möglichst niedrigem Gewinnausweis betreibt, und daß bei der Bewertung der Vermögensgegenstände nur die für alle Gewerbetreibenden geltenden steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten bei der GmbH Anwendung finden. 1. Abschluß eines notariellen Kaufvertrages über ein gewerblich nutzbares, unbebautes Grundstück mit einem Immobilienmakler. Kaufpreis 350.000,- DM, zahlbar drei Monate nach Vertragsabschluß (Juli 1994). 2. Nebenkosten für Grunderwerbssteuer, Notarvertrag und Grundbuchkosten, insgesamt 50.000,-DM. 3. Bau einer Produktionshalle mit Verwaltungsteil auf dem unter 1. gekauften Grundstück. Banküberweisungen fallen insgesamt in Höhe von 1.625.000,- DM an (in einer Summe buchen). Das Gebäude wird Anfang November bezogen. 4. Anschaffung einer Produktionsmaschine, Kaufpreis 300.000,- DM, Lieferung und Inbetriebnahme im Dezember 1994, zahlbar innerhalb 40 Tagen nach Lieferung ohne Abzug von Skonto. Nutzungsdauer voraussichtlich 8 Jahre. Umsatzsteuerliche Buchungen sind nicht vorzunehmen. a) Buchen Sie die Sachverhalte 1. - 4. und die maximal zulässige Abschreibung pro Wirtschaftsgut. b) Stellen Sie alle Bilanzansätze für den Jahresabschluß 1994 aus den Sachverhalten 1. - 4. dar.
Lösung:
a) Buchungssätze:
1. Grundstücke an Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten an Bank
2. Grundstücke an Bank 50.000,- DM
3. Gebäude an Bank 1.625.000,- DM
4. Maschinen an Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten an Bank
5. AfA Gebäude an Gebäude 10.834,- DM (2 Monate)
6. AfA Maschinen an Maschinen 45.000,- DM (Richtlinie R44 EStG)
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Buchungskonten:
b) Darstellung Bilanzansätze:
AfA für Gebäude:
4 % nach § 7 EStG von 1.625.000,- DM = 65.000,- DM
aber zeitanteilig da das Gebäude nur November und Dezember genutzt wird. Daher:
AfA für Maschine:
Degressive Abschreibung da möglichst niedriger Gewinnausweis das Ziel ist. Bei 8 Jahren Nutzungsdauer AfA-Satz 30 %.
30 % von 300.000,- DM = 90.000,- DM
aber Inbetriebnahme erst im Dezember daher gilt die Vereinfachungsrichtlinie 44 und die AfA kann nur für das zweite halbe Jahr angesetzt werden.
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Umsatzsteuer
1) Umsatzsteuer im Einkauf
Vorsteuer Ð + 15 % USt
Forderung
Ò Aktivkonto
Rohstoffe
Vorsteuer
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2) Umsatzsteuer im Verkauf
Umsatzsteuer Ð + 15 % USt
Verbindlichkeit
Ò Passivkonto
Forderungen
Gegenrechnung von Vorsteuer und Umsatzsteuer (immer am 10. Tag des Folgemonats)
Umsatzsteuer
Umsatzsteuer
Gegenrechnung am Jahresende
Umsatzsteuer 120.000,- DM Umsatzsteuer
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Es muß daher immer zuerst geprüft werden, welches Konto den höheren bzw. niedrigeren Betrag ausweist.
Umsatzsteuer
Schlußbilanzkonto
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Beispielaufgabe:
Ein Unternehmen der Grundstoffindustrie verkauft an einen Industriebetrieb Rohstoffe im Wert von 2.000,- DM netto. Der Industriebetrieb erstellt aus den Rohstoffen fertige Erzeugnisse und verkauft diese für 6.000,- DM an den Großhandel. Der Großhandel verkauft die Waren an den Einzelhandel für 7.600,- DM. Der Einzelhandel setzt die Waren an verschiedene Konsumenten für 11.000,- DM ab. Die Preise sind Nettopreise.
Zeichnen Sie ein Stufenschema, das den Rechnungsbetrag, die Umsatzsteuer beim Verkauf, die Vorsteuer und die Zahllast enthält. Wie lautet die letzte Buchung?
Lösung:
Umsatzsteuer
Umsatzsteuer
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Aufgabe:
Ein Unternehmen hat im Monat Oktober insgesamt Umsatzerlöse von netto 50.000,- DM und Einkäufe an Waren von netto 30.000,- DM getätigt.
Der Steuersatz beträgt 15 %.
Der Anfangsbestand des Bankkontos beträgt 10.000,- DM. 1) Buchen Sie die Umsatzerlöse! 2) Buchen Sie die Rohstoffeinkäufe! 3) Ermitteln Sie die Zahllast per 31.10. ! 4) Buchen Sie die Zahllast!
Lösung:
1)
2)
3)
4)
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Buchungen auf dem Privatkonto
Beispiel:
Eigenkapital Anfangsbestand Gewinn
Entnahme in Geld
Einlage in Geld
Entnahme in Sachgütern
Kontenbuchungen:
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Übungsaufgabe 1:
Bilden Sie die Buchungssätze !
1. Entnahme von Waren für den privaten Haushalt
2. Barentnahme für private Zwecke
3. Ein Konfirmationsgeschenk wird bar bezahlt
4. Ein Totogewinn wird in die Kasse gelegt
5. Die private Krankenversicherung wird durch Postüberweisung bezahlt 635,- DM
6. Erstattung von Arztkosten durch die private Krankenkasse mittels Banküberweisung 2.430,- DM
Lösung:
Übungsaufgabe 2:
Bilden Sie die Buchungssätze zu folgenden Geschäftsfällen:
1. Banklastschriften für Miete Lagerhalle 4.000,- DM und für Miete Privatwohnung 800,- DM.
2. Fabrikant Schneider entnimmt für seinen Urlaub 2.500,- DM aus der Geschäftskasse.
3. Entnahme von Waren für den Privathaushalt von netto 500,- DM.
4. Kapitaleinlage des Geschäftsinhabers auf das betriebliche Bankkonto von 5.000,- DM
5. Die anteiligen mit Vorsteuer belasteten Kfz-Kosten für Privatfahrten betragen jährlich 3.000,-DM. Die anteiligen vorsteuerfreien Kfz-Kosten belaufen sich auf 500,- DM.
6. Der Geschäftsinhaber läßt seinen Privat-PKW im eigenen Betrieb für 1.200,- DM reparieren.
7. Die Heizung im Privathaus des Geschäftsinhabers wird durch den eigenen Betrieb für netto 1.700,- DM repariert.
Lösung:
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Aufgabe: (Aufgabe Nr. 21 bei Dozent T. Büche)
Geschäftsgang (Hauptbuchabschluß) mit Umsatzsteuerbuchungen. Buchen Sie diesen Geschäftsgang in T-Konten !
Anfangsbestände:
Verwaltungsgebäude Lagerhaus Garagen Fuhrpark
Betriebs- und Geschäftsausstattung Darlehensforderung Hypothekenschuld Forderungen Verbindlichkeiten Waren Kasse Bankguthaben Postgiroguthaben Kapital
Die Umsatzsteuer wurde bereits überwiesen.
Richten Sie die für die Buchung der Geschäftsfälle noch fehlenden Konten zusätzlich ein !
Geschäftsfälle:
1. Zieleinkauf von Waren (verschiedene Eingangsrechnungen) + 15 % Umsatzsteuer Rechnungsbetrag
2. Privatentnahmen bar 1.900,- DM
3. Bankgutschrift für Zinserträge 420,- DM
4. Zielverkauf von Waren (verschiedene Ausgangsrechnungen) 220.000,- DM
+ 15 % Umsatzsteuer Rechnungsbetrag
5. Privateinlagen auf das Bankkonto 2.500,- DM
6. Postscheck für Fremdinstandhaltung + 15 % Umsatzsteuer Rechnungsbetrag
7. Banklastschrift für Hypothekenzinsen 650,- DM
8. Privatentnahmen von Waren + 15 % Umsatzsteuer Rechnungsbetrag
9. Mieteingang auf das Postgirokonto 230,- DM
10. Kauf von drei Schreibtischen auf Ziel + 15 % Umsatzsteuer Rechnungsbetrag
11. Postscheck für anfallende Lagermiete 680,- DM
12. Verkauf von Waren über Postscheck + 15 % Umsatzsteuer Scheckbetrag
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13. Banküberweisungen an Lieferanten 46.000,- DM
14. Banklastschrift für Sondertilgung Hypothekenschulden 12.000,- DM
15. Banklastschrift für Darlehenszinsen 290,- DM
16. Reparaturrechnung für Pkw + 15 % Umsatzsteuer Rechnungsbetrag
17. Banküberweisungen verschiedener Kunden 184.000,- DM
18. Barkauf eines Schreibtischstuhls + 15 % Umsatzsteuer Kaufbetrag
Abschlußangaben:
1. Warenbestand lt. Inventur 60.800,- DM
2. Abschreibungen von folgenden Anschaffungswerten
Verwaltungsgebäude 2,5 % von Lagerhaus 3,0 % von Garagen 3,5 % von Fuhrpark 25,0 % von
Betriebs- und Geschäftsausstattung 12,5 % von
3. Passivierung der Zahllast und Abschluß des Kontos Privat.
4. Alle übrigen Buchbestände stimmen mit den Inventurbeständen überein. Lösung:
Gewinn- und Verlustrechnung
Schlußbilanz
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T-Konten Buchungen:
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Aufgabe:
Im Dezember hatte ein Unternehmen folgende Umsätze:
Verkäufe netto Rohstoffeinkäufe netto
Anfangsbestände:
Technische Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Rohstoffe Hilfsstoffe Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse Fertige Erzeugnisse Forderungen aLL Kasse Bankguthaben Verbindlichkeiten aLL Eigenkapital
Geschäftsfälle:
1. Kauf von Betriebsstoffen, netto
2. Kauf von Rohstoffen, netto
3. Banküberweisung an einen Lieferer
4. Barzahlung von Fertigungslöhnen
5. Zieleinkauf von Hilfsstoffen, netto
6. Verkauf von eigenen Waren, netto
7. Banküberweisung von Kunden
8. Rohstoffverbrauch Hilfsstoffverbrauch Betriebsstoffverbrauch
9. Verkauf von eigenen Erzeugnissen, netto Abschreibungen:
auf technische Anlagen und Maschinen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung
Schlußbestände laut Inventur:
Unfertige Erzeugnisse Fertige Erzeugnisse
a) Buchen Sie die Geschäftsfälle !
b) Warum ergibt sich zum 31.12. keine Zahllast ?
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Lösung:
a)
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Gewinn- und Verlustrechnung zu a):
Schlußbilanz zu a):
Aufgabe b)
Es ergibt sich für das Unternehmen deshalb keine Zahllast zum 31.12., weil das Unternehmen mit Verkäufen von 600.000,- DM und Rohstoffeinkäufen von 800.000,- DM mehr eingekauft als verkauft hat.
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Aufgabe:
Aus einem Unternehmen liegen folgende Zahlen vor:
Anfangsbestände:
Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Rohstoffe Hilfsstoffe Unfertige Erzeugnisse Fertige Erzeugnisse Forderungen aLL Bankguthaben Kasse Verbindlichkeiten aLL Umsatzsteuerschuld Eigenkapital
Geschäftsfälle:
1. Verbrauch von Rohstoffen Verbrauch von Hilfsstoffen
2. Banküberweisung der Umsatzsteuer Zahllast
3. Kauf von Rohstoffen, netto
4. Barentnahme des Inhabers für Reise
5. Banküberweisung der Löhne
6. Barverkauf von Büromaterial, netto
7. Barzahlung der Maschinenreparatur, netto
8. Privatentnahme von Waren, netto
9. Unsere Banküberweisung für Miete Betrieb Unsere Banküberweisung für Miete privat
10. Banküberweisung an Lieferant
11. Privatentnahme in bar
12. Verkauf von Waren, netto
13. Reparatur der privaten Heizungsanlage durch Betrieb, netto 500,- DM Abschlußangaben:
1. Abschreibungen auf Maschinen
2. Abschreibungen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung Inventurbestände:
Unfertige Erzeugnisse Fertige Erzeugnisse
Bilden Sie die jeweiligen Buchungssätze und stellen Sie das Schlußbilanzkonto auf !
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Lösung:
T-Konten Buchungen:
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Gewinn- und Verlustrechnung
Schlußbilanz
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Buchung der Bezugskosten (Anschaffungsnebenkosten)
Beispiel:
Rohstoffeinkauf auf Ziel 5.000,- DM netto
Frachtkosten bar bezahlt 345,- DM brutto
Buchungssätze:
Kontenbuchungen der Bezugskosten:
Buchungssatz:
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Buchung der Rücksendungen
a) Rücksendung an den Lieferanten Beispiel: Rohstoffeinkauf auf Ziel 4.000,- DM netto
davon beschädigte Ware im Wert von 800,- DM netto
Buchung Wareneingang:
Buchung Rücksendung:
T-Konten-Buchung:
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b) Kunde schickt Ware an uns zurück Beispiel: Warenwert 5.000,- DM netto
davon gehen an uns zurück 600,- DM netto
Buchung Rechnung:
Buchung Warenrücksendung:
T-Konten-Buchung:
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Übungsaufgabe:
Ermitteln Sie für folgende Geschäftsfälle jeweils den Rechnungsbetrag bzw. Den Gutschriftsbetrag und nennen Sie den Buchungssatz ! 1) Eingangsrechnung für Rohstoffe Listenpreis 20.000,- DM gewährter Mengenrabatt 20 % + Umsatzsteuer
2) Speditionsrechnung Eingangsfracht für Fall 1) netto 800,- DM + Umsatzsteuer
3) Rücksendung beschädigter Rohstoffe Warenwert netto 5.000,- DM + Umsatzsteuer
4) Verkauf von Waren gegen Rechnung Listenpreis 40.000,- DM gewährter Rabatt 25 % + Umsatzsteuer
5) Kunde sendet beschädigte Ware zurück Warenwert netto 4.000,- DM
6) Kauf von Handelswaren gegen Rechnung
Warenwert netto 14.600,- DM Verpackung netto Lösung:
1) Rohstoffe 16.000,- DM Vorsteuer
2) Bezugskosten Vorsteuer
3) Verbindlichkeiten
4) Forderungen
5) Erlöse Umsatzsteuer
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Buchung von Skonti
Beispiel zu Skonto:
Kaufpreis Konditionen
Verzinsung Z =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x
Verzinsung Z = 45 %
Beispiel zur Kalkulation eines Angebotspreises:
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Beispiel einer Skontibuchung:
a) Lieferantenskonto
Kauf von Rohstoffen auf Ziel im Warenwert von 10.000,- DM + Umsatzsteuer 2 % Skonto zunächst Nettobuchung
Buchung der Eingangsrechnung
Rohstoffe Vorsteuer
Buchung des Rechnungsausgleichs
Verbindlichkeiten aLL
Korrektur des Warenkontos
Nachlässe
Bruttobuchung
Buchung der Eingangsrechnung
Rohstoffe 10.000,- DM Vorsteuer
Buchung des Rechnungsausgleichs
Verbindlichkeiten aLL 11.500,- DM
Vorsteuerbuchung
Nachlässe
Korrektur des Warenkontos
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b) Kundenskonto
Lieferung von Waren Wert von 10.000,- DM + Umsatzsteuer mit 2 % Skonto
Buchung der Ausgangsrechnung
Forderungen aLL
Buchung des Zahlungseingangs
Bank Erlösberichtigung
Berichtigung der Umsatzsteuer
Umsatzsteuer
Korrektur des Erlöskontos
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Lohn- und Gehaltszahlungsbuchungen
Bruttolohn - Nettolohn
Brutto-Arbeitslohn
- Lohnsteuer
- Kirchensteuer
- Solidaritätszuschlag
- Krankenversicherungsbeitrag
- Rentenversicherungsbeitrag
- Arbeitslosenversicherungsbeitrag
- Pflegeversicherungsbeitrag = Nettolohn
Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt:
FB-Verbindlichkeit (FB = Finanzbehörde) Verbindlichkeit gegenüber dem Sozialversicherungsträger: SV-Verbindlichkeit (SV = Sozialversicherung)
Beispiel einer Gehaltsbuchung:
Bruttogehalt Lohnsteuer Solidaritätszuschlag Kirchensteuer Sozialversicherungsbeitrag
Buchung der Gehaltszahlung
Gehalt
Buchung des Arbeitgeberanteils
Arbeitgeberanteil zur
Sozialversicherung
Überweisung an Finanzamt und Sozialversicherung
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Buchung der Vorschüsse an Mitarbeiter
Beispiel:
Einem Mitarbeiter wird ein Vorschuß von 1.500,- DM gewährt. Vereinbart wird eine monatliche Tilgung von 500,- DM. Als Gehalt gilt das Beispiel auf der Vorseite.
Buchungssätze: Forderungsbuchung an den Mitarbeiter
Buchung des Rechnungsausgleichs
Buchung von Anzahlungen
a) Wir zahlen 25 % an am 1.07.97 eines Netto-Warenwertes von 80.000,- DM. Lieferung 31.07.97 Anzahlungsrechnung 1.07.97
Warenrechnung 31.07.97
Buchungssätze:
Buchung der Anzahlung
Buchung der Rechnung
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b) Kunde leistet Anzahlung an uns.
Buchungssätze:
Buchung Zahlungseingang
Buchung nach Ausgang der Rechnung
Zeitliche Abgrenzung
Beispiel:
Miete 1.500,- DM für Dezember wird erst im Januar des Folgejahres überwiesen. Buchungssätze der Verbindlichkeit:
Buchungssätze im neuen Jahr:
Buchführung Seite 78
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Unser Mieter überweist die Miete für Dezember im Januar des Folgejahres. Buchungssätze im Dezember:
Buchungssätze im neuen Jahr:
Rechnungsabgrenzungsposten (RAP)
Beispiel für aktiven Rechnungsabgrenzungsposten:
Die Monatsmiete für einen Lagerraum beträgt 500,- DM. Am 1.12.97 werden jedoch vom Mieter 1.500,- DM im Voraus bezahlt.
Buchung der Mietzahlung
Mietaufwand 1.500,- DM
Buchung am 31.12.97
a) ARA (aktiver RAP) 1.000,- DM
b) GuV-Konto
c) Schlußbilanzkonto 1.000,- DM
Buchung am 2.01.97
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Beispiel für passiven Rechnungsabgrenzungsposten:
Wir vermieten einen Lagerraum. Die Monatsmiete beträgt 800,- DM. Am 1.12.97 werden jedoch vom Mieter 2.400,- DM im Voraus bezahlt.
Buchung des Mietzahlungseingangs
Bank
Buchung am 31.12.97
a) Mieterträge 1.600,- DM
b) Mieterträge
c) PRA (passiver RAP) 1.600,- DM
Buchung am 2.01.97
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Abschlußbesonderheiten
1) Abschluß der OHG
Die Gewinnverteilung erfolgt zumeist durch Festlegung im Gesellschaftervertrag, wenn nicht erfolgt sie nach § 121 HGB, in dem es heißt 4 % des am Jahresanfang eingesetzten Kapitals, der Rest wird nach Köpfen verteilt. Beispiel:
Eine OHG hat zwei Gesellschafter. Der Gesellschafter A hat einen Kapitalanteil von 240.000,-DM und hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 68.000,- privat entnommen. Der Gesellschafter B hält einen Kapitalanteil von 360.000,- DM und entnahm im abgelaufenen Geschäftsjahr 70.000,-DM für sich privat. Der Gewinn betrug 200.000,- DM. Gewinnverteilung nach § 121 HGB:
Nehmen wir aber an, der Gesellschaftervertrag regelt, daß der Gesellschafter B ist als Geschäftsführer eingesetzt ist und für diese Tätigkeit vorab 72.000,- DM erhält. Des weiteren werden die Kapitaleinlagen mit 8 % verzinst und der Rest wird nach Köpfen verteilt, dann ergibt sich folgendes Bild:
T-Konten-Buchung:
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2) Abschluß der Kommanditgesellschaft
Eine Kommanditgesellschaft besteht vereinfacht aus einem Kommanditisten (Teilhafter) und einem Komplementär (Vollhafter), geregelt im HGB §§ 167 - 169. Beispiel:
Eine Kommanditgesellschaft besteht aus einem Komplementär A, der eine Kapitalanteil von 500.000,- DM hält. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat er Privatentnahmen von 80.000,- DM getätigt. Laut Gesellschaftervertrag steht ihm ein jährliches Gehalt von 60.000,- DM zu. Der Kommanditist B hat eine Kapitaleinlage von 200.000,- DM, er hat im abgelaufenen Geschäftsjahr keinerlei Privatentnahmen getätigt. Der Gewinn der KG betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 240.000,- DM.
Im Gesellschaftsvertrag ist geregelt, daß die Kapitalverzinsung 4 % betragen soll. Der Restgewinn soll zwischen dem Komplementär A und dem Kommanditisten B im Verhältnis 3 : 1 verteilt werden.
Tabellarische Darstellung der Gewinnverteilung:
Buchungssatz:
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3) Abschluß der GmbH
Jahresüberschuß / Jahresfehlbetrag + Gewinnvortrag
- Verlustvortrag + Entnahme aus der Kapitalrücklage + Entnahme aus der Gewinnrücklage
- Einstellungen in die Gewinnrücklage
- Dividendenzahlung / Gewinnausschüttung = Gewinn- / Verlustvortrag
Eigenkapital:
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Differenz Nennwert - Ausschüttungswert = Agio
Gewinnrücklage
Gewinnvortrag
Jahresüberschuß Beispiel:
Das Eigenkapital einer GmbH setzt sich am 31.12.97 wie folgt zusammen:
Der Gesellschafterbeschluß sieht vor, daß die satzungsmäßige Gewinnrücklage 180.000,- DM betragen soll. Weiter sollen 20 % des Grundkapitals, also 160.000,- DM, als Gewinn ausgeschüttet werden. Darstellung der Gewinnverwendung:
Eigenkapital neu:
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Übungsaufgabe: (Aufgabe Nr. 22 bei Dozent T. Büche)
Geschäftsgang (Hauptbuchabschluß) mit Umsatzsteuerbuchungen. Buchen Sie diesen Geschäftsgang in T-Konten !
Anfangsbestände:
Verwaltungsgebäude Lagerhaus Garagen Fuhrpark
Betriebs- und Geschäftsausstattung Darlehensforderung Hypothekenschuld Forderungen Verbindlichkeiten Waren Kasse Bankguthaben Postgiroguthaben Kapital
Die Umsatzsteuer wurde bereits überwiesen.
Richten Sie die für die Buchung der Geschäftsfälle noch fehlenden Konten zusätzlich ein !
Geschäftsfälle:
1. Zieleinkauf von Waren (verschiedene Eingangsrechnungen) + 15 % Umsatzsteuer Rechnungsbetrag
2. Privatentnahmen bar 2.300,- DM
3. Bankgutschrift für Zinserträge 510,- DM
4. Zielverkauf von Waren (verschiedene Ausgangsrechnungen) 230.000,- DM
+ 15 % Umsatzsteuer Rechnungsbetrag
5. Privateinlagen auf das Bankkonto 2.100,- DM
6. Postscheck für Fremdinstandhaltung + 15 % Umsatzsteuer Rechnungsbetrag
7. Banklastschrift für Hypothekenzinsen 580,- DM
8. Privatentnahmen von Waren + 15 % Umsatzsteuer Rechnungsbetrag
9. Mieteingang auf das Postgirokonto 280,- DM
10. Kauf von drei Schreibtischen auf Ziel + 15 % Umsatzsteuer Rechnungsbetrag
11. Postscheck für anfallende Lagermiete 720,- DM
12. Verkauf von Waren über Postscheck + 15 % Umsatzsteuer Scheckbetrag
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13. Banküberweisungen an Lieferanten 51.750,- DM
14. Banklastschrift für Sondertilgung Hypothekenschulden 14.000,- DM
15. Banklastschrift für Darlehenszinsen 350,- DM
16. Reparaturrechnung für Pkw + 15 % Umsatzsteuer Rechnungsbetrag
17. Banküberweisungen verschiedener Kunden 195.500,- DM
18. Barkauf eines Schreibtischstuhls + 15 % Umsatzsteuer Kaufbetrag
Abschlußangaben:
1. Warenbestand lt. Inventur 65.300,- DM
2. Abschreibungen von folgenden Anschaffungswerten
Verwaltungsgebäude 2,5 % von Lagerhaus 3,0 % von Garagen 3,5 % von Fuhrpark 25,0 % von
Betriebs- und Geschäftsausstattung 12,5 % von
3. Passivierung der Zahllast und Abschluß des Kontos Privat.
4. Alle übrigen Buchbestände stimmen mit den Inventurbeständen überein. Lösung:
Gewinn- und Verlustrechnung
Schlußbilanz
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T-Konten Buchungen:
- Arbeit zitieren
- Arno Schneider (Autor:in), 1999, Grundlagen der betrieblichen Buchführung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95456