Der Vergleich zwischen dem Minnesänger und dem Singvogel, die beide um die Gunst einer Dame werben, liegt auf der Hand. Diese Arbeit analysiert die Vogelmetaphorik und Bildsprache des gewählten Motivs der Selbstdarstellung im Hohen Minnesang und betrachtet verschiedene Ausprägungen des Topos. Der Singvogel, der Schwan, die Schwalbe und die Nachtigall wurden von Walther von der Vogelweide, Heinrich von Morungen und Heinrich von Veldeke als Vergleich herangezogen, um die Tätigkeit des Dichten in der Dichtung zu erfassen. Beispielhaft wird anhand verschiedener Lieder aus "Minnesangs Frühling" (MF 132,27, MF 66,9, MF 127,34) und aus dem Oeuvre Walthers von der Vogelweide (L 58,21 und L 65,17) in dieser Arbeit der Bildbereich des Vogels analysiert und die Funktion sowie die Aussagekraft der gewählten Bilder untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorbemerkungen
- Zum,Dichten übers Dichten im Minnesang
- Zum Singvogel im Minnesang
- Der Sänger als Vogel in ausgewählten Liedern
- Das vogellîn
- Walther von der Vogelweide (L 58,21)
- Heinrich von Morungen MF 132,27
- Der swan
- Heinrich von Veldeke XXV, MF 66,9
- Heinrich von Morungen XXII, MF 138,17
- Die nahtegal
- Nachtigall vs. Frösche – Walther von der Vogelweide (L 65, 17)
- Schwalbe oder Nachtigall? - Heinrich von Morungen MF 127,34
- Das vogellîn
- Fazit
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Motiv des singenden Vogels im Minnesang, untersucht die Verwendung dieser Metapher und ihre Funktion in der poetologischen Reflexion. Sie analysiert die Strophen von sechs ausgewählten Minneliedern, die explizit den Vergleich zwischen Sänger und Vogel herstellen, und beleuchtet die Aussagekraft dieses Bildes in Bezug auf den Dichter und seinen Gesang.
- Die Verbindung von Gesang und Dichtung im Minnesang.
- Die Rolle des singenden Vogels als Metapher für den Sänger.
- Die poetologischen Bedeutungen des Vogelmotivs in den ausgewählten Liedern.
- Die Funktion der Metapher in Bezug auf den Sänger-Ich, seine Stimme und seine poetische Leistung.
- Die Verbindung von Gesang und Liebe im Minnesang.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt das Thema der Arbeit ein und stellt den Kontext des,Dichtens übers Dichten im Minnesang vor. Es wird erläutert, wie das Motiv des singenden Vogels in der mittelalterlichen Literatur verwendet wird und welche poetologischen Bedeutungen diesem Bild zugeschrieben werden können.
Das Kapitel „Vorbemerkungen“ behandelt die poetologische Lyrik im Minnesang und erläutert den Zusammenhang zwischen Minne und Gesang. Es wird argumentiert, dass die Minne als literarisch vermitteltes Motiv potentiell auch als Sprechen über Dichtung betrachtet werden kann und somit poetologische Reflexionen anregt.
Der Abschnitt „Zum Singvogel im Minnesang“ behandelt die häufigere Verwendung des Vogelmotivs in der Minnedichtung, insbesondere in Bezug auf die Szenerie und die rhetorischen Funktionen des Tieres.
Schlüsselwörter
Minnesang, Poetologische Lyrik, „Dichten übers Dichten“, Singvogel, Metapher, Sänger-Ich, Minne, Gesang, Gesangspoetik, Walther von der Vogelweide, Heinrich von Morungen, Heinrich von Veldeke, Meta-Strophen.
- Citation du texte
- Almut Amberg (Auteur), 2017, Sänger im Federkleid. Zur Vogelmetaphorik im dichtungsreflektorischen Minnesang, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/954676