Büchner, Georg - Eine Biographie


Referat / Aufsatz (Schule), 1997

3 Seiten, Note: 2+


Leseprobe


Georg Büchner - Eine Biographie

- Georg Büchner am 17. Okt. 1813 in Dorf bei Darmstadt (Hessen) geboren

- älteste Sohn von Eltern Ernst Karl Büchner und Caroline Louise

- 5 Geschwister folgten (alle überdurchschnittliche Begabungen)

- Vater: Arzt, Atheist, Anhänger der Monarchie, Frankreich verbunden (Sprache, Kultur, Fortschritt faszinierend), strenge Natur, Vater brachte Sohn Geschichte der franz. Revolution nahe

- Mutter: warmherzige Frau, literaturverbunden, liberal, antinapoleonisch gesinnt

- ==> gegensätzliche Eltern (Auffassungen), trotzdem relativ harmonisch gelebt

- Georg hauptsächlich von Mutter beeinflußt: Lesen, Schreiben, Rechnen, erzählte Volksmärchen

- Nachkriegsnot und geringe polit. Mitspracherecht in Hessen sollte spätere Leben Büchners beeinflussen

- mit Alter von 8 Jahren besuchte er privates Institut

- nach 4 Jahre kam er ans Darmstädter Obergymnasium

- fleißiger, ehrgeiziger Schüler

- damaliger Schulfreund über ihn: "Für Unterhaltungslektüre hatte er keinen Sinn; er mußte beim Lesen zu denken haben" - laß Shakespeare, Goethe, antike Dichtung ...

- beschäftigte sich schon früh mit dem Tod insbesondere mit dem Selbstmord: "Über den Selbstmord"

- Griechisch, Latein, Italienisch, Französisch mächtig

- mit 17 erlangte Büchner Reifezeugnis - viel Lob von seinen Lehrern

- mit 18 nach Straßburg (Frankreich) um Medizinstudium zu beginnen (Einfluß des Vaters)

- lernte dort zukünftige Verlobte kennen: Loise Wilhelmine Jaeglè (ruhige Person), Tochter des Hauswirts

- fand schnell Freunde: Diskussionen in Weinstuben hauptsächlich über Politik und Gesellschaft

- ==> vermehrtes Interesse für diese Themen

- nahm an Zusammenkünften der Straßburger "Gesellschaft der Menschenrechte" teil

- "der Krieg der Armen gegen die Reichen habe begonnen", "Wenn in unserer Zeit etwas helfen soll so ist es Gewalt..."

- ==> verließ Straßburg, verlobte sich mit Loise

- Herbst 1833 Einschreibung in Gießener Uni (Gesetz: letzte 4 Semester in Hessen)

- wurde depressiv, körperlich unwohl, lebte isoliert; Grund: Hirnhautentzündung, Heimweh nach Braut und Freunden, beklemmenden Verhältnisse in Hessen - rückständig

- Freundschaft mit August Becker (Außenseiter): "verlottertes und verlumptes Genie"

- überwindet Krisenzustand langsam, Verbindung zur Opposition festigt sich: Kontaktaufbau mit Haupt der hessischen Oppositionsbewegung Friedrich Ludwig Weidig

- ==> wurde zum anerkannten Agitator: "durch die Neuheit seiner Ideen, als auch durch den Scharfsinn, mit welchem er sie vortrug" (August Becker)

- illegale Gründung der Gießener "Gesellschaft der Menschenrechte": Vorbereitung einer gesellschaftlichen Umwälzung

- Büchner hielt, die für ihn notwendige Revolution nur erfolgversprechend, wenn sie durch die große Masse des Volkes getragen wird ==> Idee zur Verfassung einer Flugschrift

- Engagement so groß, daß sogar den regelmäßigen Briefwechsel mit seiner Verlobten vernachlässigte

- zentrale Versammlung hessischer Demokraten beschloß Durchführung einer größeren Flugblattaktion (Pfarrer Weidig übernahm eine Art Führerrolle):

- Büchners "Landboten" Manuskript diente als Vorlage

- wollte Geldinteressen des Bauern ansprechen, da materielle Not das primäre Problem war

- Hauptfeinde sollten Großherzog, Hof, Beamtenschaft, Heer sein

- Statistiken zu Staatsausgaben

- völlig überarbeitete Flugblatt wurde in Offenbacher Geheimdruckerei gedruckt

- Boten brachten es in die 3 größten Städte, von dort Verteilung in umliegenden Dörfer; einer der 3 Boten entdeckt mit 139 Exemplaren (Verrat)

- turbulente Tage, immer mit einem Bein schon im Gefängnis

- ==> September 1834 von Vater aufgefordert Gießen sofort zu verlassen und nach Hause kommen (in Obhut des Vaters Studium weiterführen

- Vater war mit Arbeit seines Sohns zufrieden

- Büchner beschäftigte sich jedoch weiterhin heimlich mit philosophisch - historischen Schriften (Bruder half ihn dabei)

- warb auch weiterhin Mitglieder für die "Gesellschaft der Menschenrechte" und nahm an ihren Versammlungen teil

- schrieb Drama "Dantons Tod" innerhalb von nur 5 Wochen

- Danton: franz. Revolutionär, veranlaßte durch Rede Sturm auf Bastille, Robespierre ließ ihn köpfen

- verbindet Historie (akribisch zusammengesuchte Originaltexte) mit eigenen Gedanken und Gefühlen

- Revolution wird diskutiert: Ergebnis muß die Lösung der "Brotfrage" sein

- hier Einfluß des Vaters erkennbar, da er von ihm viel darüber erfuhr

- wurde von Spitzeln beschattet, entkam nur durch Glück einer Verhaftung

- ==> Flucht aus Darmstadt im Frühjahr 1835

- kommt keine 2 Wochen später in Straßburg an

- wird nun per Steckbrief gesucht, in Straßburg polizeilich geduldet, ohne Paß

- stellte fest, daß politische Opposition in Straßburg schwieriger geworden ist (zerstückelt, strenge Überwachung)

- Freunde waren inhaftiert, ausgewandert oder zu Tode gefoltert worden

- schrieb Novelle "Lenz" (erst nach seinem Tode gefunden) : Beschreibung des unglücklichen Schicksals von Lenz, einem Freund des jungen Goethes; Langeweile, Unruhe, Empörung gegen Gott (läßt Leid zu) werde zu Motiven in der Erzählung

- widmete sich nun wieder mehr den naturwissenschaftlichen Studien

- veröffentlichte eine Abhandlung "Über das Nervensystem der Barben", hohe Arbeitsintensität in relativ kurzen Zeitraum

- ihm wurde daraufhin im September 1836 der Doktortitel verliehen

- für ein Preisausschreiben verfaßte er Lustspiel "Leonce und Lena" in nur 2 Monaten, jedoch 2 Tage zu spät eingetroffen

- das unablässige Arbeiten zeichnete Büchner (Mutter: 0"zwar gesund, aber doch in einer großen nervösen Aufgeregtheit und ermattet von den anhaltenden geistigen Anstrengungen")

- Herbst 1836 Übersiedlung nach Zürich

- fühlte sich dort wohl, Umgebung war für ihn entspannend

- Ernennung zum Privatdozenten

- hielt an dortiger Uni Vorlesungen u.a. "Über Schädelnerven"

- Versöhnung mit Vater aufgrund einer sich abzeichnenden glänzenden akademischen Laufbahn

- in einsamen den Wintermonaten erwachte wiederum seine literarische Schöpferkraft

- "Ich sitze am Tage mit dem Skalpell und die Nacht mit den Büchern"

- schrieb bzw. beschrieb dramatischen authentischen Kriminalfall "Woyzeck", nicht fertiggestellt,:

- Ermordung seiner Geliebten, Schuldfrage, letztendlich Gang ins Wasser

- Tragödie des Ärmsten, dem alles genommen wird

- Frage des Warum, wird mit den gesellschaftlichen Verhältnissen beantwortet

- Büchners anfänglich zufriedener Zustand verschlechterte sich

- labil, unruhig, reizbar, rechthaberisch

- mit starker Erkältung rapide Verschlechterung seines Zustandes: Mutlosigkeit, Ermattungsgefühle, das Bewußtsein mit den Kräften am Ende zu sein prägt sein Leben zu dieser Zeit: "Ich fühle keinen Ekel, keinen Überdruß, aber ich bin müde, sehr müde. Der Herr schenke mir Ruhe."

- starb schließlich am 19. Februar 1837 an Typhus

- liegt heute immer noch in Zürich am Zürichberg begraben

- lebte in einer Zeit zwischen "Nicht-Mehr und Noch-Nicht"

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
Büchner, Georg - Eine Biographie
Note
2+
Autor
Jahr
1997
Seiten
3
Katalognummer
V95494
ISBN (eBook)
9783638081726
Dateigröße
330 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Vorlage
Schlagworte
Büchner, Georg, Eine, Biographie
Arbeit zitieren
Eric Thiermann (Autor:in), 1997, Büchner, Georg - Eine Biographie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95494

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