Kaum ein Philosoph wird so kontrovers diskutiert wie Jean-Jacques Rousseau. Für manche ist er der Vater der modernen Demokratie, für andere ist er ein Wegbereiter des Totalitarismus. Der von Rousseau in seinem Werk „Der Gesellschaftsvertrag“ entfaltete Kontraktualismus mit dem zentralen Begriff der „volonté générale“ als dem einzig wahren, auf das Allgemeinwohl gerichteten Willen ist für diese Kontroverse verantwortlich.
In der vorliegenden Hausarbeit liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf der Interpretation des rousseauschen Kontraktualismus und der Suche nach Indizien für die Widerlegung beziehungsweise für die Bestätigung der These, Rousseaus Werk enthalte eine Rechtfertigung des Totalitarismus. Daher lautet die zentrale Frage in dieser Hausarbeit: Was spricht für und was spricht gegen die oben erwähnte Totalitarismus These?
Die Arbeit an dieser Fragestellung und die Auseinandersetzung mit Rousseaus Kontraktualismus im Allgemeinen erscheint vor allem dann wichtig und interessant, wenn man bedenkt, dass Rousseaus Werk seit dem späten 18. Jahrhundert bis in unsere Zeit hinein die Diskussion über Demokratie nachhaltig prägt und beeinflusst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rousseaus Kontraktualismus
- Interpretationen
- Der demokratische Rousseau
- Der totalitäre Rousseau
- Untersuchung der Positionen anhand des Textes/eigene Interpretation
- Fazit/Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Interpretation von Jean-Jacques Rousseaus Kontraktualismus und der Debatte um seine mögliche Rechtfertigung des Totalitarismus. Sie untersucht, ob Rousseaus Werk „Der Gesellschaftsvertrag“ und seine zentrale Idee der „volonté générale“ Anhaltspunkte für eine totalitäre Auslegung bieten.
- Analyse des Rousseauschen Kontraktualismus und der „volonté générale“
- Untersuchung der verschiedenen Interpretationen des Werkes
- Diskussion der Argumente für und gegen die Totalitarismus-These
- Eigeninterpretation des Werkes
- Bedeutung von Rousseaus Werk für die aktuelle Debatte um Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den kontroversen Charakter von Rousseaus Werk und die Relevanz seiner Ideen für die Diskussion über Demokratie hervorhebt. Im zweiten Kapitel wird Rousseaus Kontraktualismus mit seinen zentralen Begriffen wie der „volonté générale“ erläutert. Das dritte Kapitel stellt verschiedene Interpretationen des Werkes gegenüber, wobei die Argumentation von Iring Fetscher (der demokratische Rousseau) und J. L. Talmon (der totalitäre Rousseau) im Fokus stehen. Im vierten Kapitel wird die eigene Interpretation des Werkes vorgestellt, bevor die Arbeit mit einem Fazit abschließt, das die Ergebnisse in die zuvor präsentierte Diskussion einordnet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie dem Kontraktualismus, der „volonté générale“, der Interpretation von Rousseaus Werk und der Debatte um Demokratie und Totalitarismus. Weitere wichtige Begriffe sind natürliche Freiheit, bürgerliche Freiheit, sittliche Freiheit, Allgemeinwille und Partikulare Interessen. Die Arbeit bezieht sich auch auf relevante Werke von Iring Fetscher und J. L. Talmon.
- Arbeit zitieren
- Aleksandr Klenov (Autor:in), 2017, Jean-Jacques Rousseau zwischen Demokratie und Totalitarismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/955710