Diese Arbeit befasst sich mit der Abwärtsspirale der Gruppendynamik am Beispiel von rechtsextremistischen Gruppen, da wir diesem Phänomen tagtäglich in den Medien und sogar im Alltag in verschiedensten Formen begegnen. Oft wird das Problem auf die einzelne Person reduziert, die ja eine schwere Kindheit hatte, keine hohe Bildung genoss oder sich einfach orientierungslos einer Gruppe anschließt. Doch wird dabei vergessen, die Gruppe und die darin stattfindenden Prozesse zu berücksichtigen und zu erforschen, da diese essenziell für das Verständnis sind. Wie gefährlich kann Gruppendynamik werden? Welche Aspekte spielen eine elementare Rolle?
Zu Beginn wird der Begriff „Gruppe“ definiert. Nach Betrachtung von Lewins Feldtheorie werden die verschiedenen Formen und Merkmale vorgestellt, um die Komplexität dieser Thematik erst einmal zu begreifen und grundlegendes Wissen zu vermitteln. Anschließend wird anhand dem Phasenmodell von Tuckman der Gruppenprozess dargestellt, also wie Gruppen entstehen. Daraufhin schauen wir uns die Entstehung der Gruppendynamik an. Was lässt eine Gemeinschaft so agieren, wie sie es tut? Wodurch wird die Dynamik unterstützt? Dabei berücksichtigen wir die Aspekte Rollen, Gruppenkohäsion (Zugehörigkeitsgefühl), die Bedeutung von „Groupthink“ und die daraus entstehenden Folgen wie Gehorsamkeit und Unterwerfung sowie die Auswirkung von Gruppenzwang. Daraufhin werden die grundlegenden theoretischen Aspekte der Gruppendynamik auf rechtsextremistische Gruppen bezogen und verglichen. Dabei ist es wichtig Begriffe wie Extremismus, Rassismus, Faschismus oder Terrorismus differenziert zu definieren und zu verstehen. Zudem wird der Ausdruck „dunkel“ in diesem Kontext näher erläutert. Hauptsächlich wird das in den vorherigen Kapiteln behandelte Wissen zu Gruppen und Gruppendynamik auf den Rechtsextremismus in Deutschland angewendet. Zum Schluss folgt ein kritisches persönliches Fazit mit zukünftigem Ausblick auf die Thematik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gruppe
- Definitionen
- Lewins Feldtheorie
- Formen und Merkmale
- Phasenmodell nach Tuckman
- Entstehung von Gruppendynamik
- Rollen
- Gruppenkohäsion
- Groupthink
- Gehorsam und Unterwerfung
- Gruppenzwang
- Rechtsextreme Gruppen
- Definitionen
- Die „dunkle“ Seite
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit ist es, ein tiefergehendes Verständnis für die abwärtsgehende Gruppendynamik zu entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf dem Prozess und der Motivation, die zur Bildung rechtsextremistischer Gruppen führen und Menschen dazu bewegen, sich diesen anzuschließen. Betrachtet wird die Thematik aus soziologischer und psychologischer Perspektive, da diese beiden Disziplinen für die Forschungsentwicklung von Gruppen und Gruppendynamik relevant sind.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Gruppe“
- Analyse der Gruppendynamik anhand von Modellen und Theorien
- Die Rolle von Rollen, Kohäsion, Groupthink und Gruppenzwang
- Anwendung der Gruppendynamik auf rechtsextremistische Gruppen
- Die „dunkle“ Seite von Gruppen und ihre Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Bezug zum Thema Gruppe her und beleuchtet die Bedeutung des Begriffs im Kontext von positiver und negativer Gruppendynamik, insbesondere in Bezug auf rechtsextremistische Gruppen. Es wird die Notwendigkeit, die Gruppendynamik und ihre Auswirkungen zu verstehen, hervorgehoben.
- Gruppe: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition des Begriffs „Gruppe“ und den Schwierigkeiten, eine eindeutige Definition zu finden. Es wird die subjektive Wahrnehmung von Gruppen und die verschiedenen wissenschaftlichen Ansichten aus Psychologie, Soziologie und Wirtschaftswissenschaften beleuchtet. Zudem werden verschiedene Definitionen und Unterscheidungen von Gruppen vorgestellt, die auf Hofstätter zurückgehen.
- Lewins Feldtheorie: Das Kapitel stellt die Feldtheorie von Kurt Lewin vor, die das Individuum und seine Interaktionen in einem sozialen Kraftfeld betrachtet. Es wird erläutert, wie Lewins Theorie die Entstehung von Gruppendynamik erklärt und wie Individuen in Gruppen situationsabhängig bewertet werden.
- Formen und Merkmale: Dieses Kapitel beleuchtet die Formen und Merkmale von Gruppen, die sich aus den Gruppendifferenzierungen von Hofstätter ergeben. Es werden die wichtigen Aspekte wie Rollensystem, enge soziale Interaktion, gemeinsame Normen und Ziele, der Gruppenvorteil und das „Wir-Gefühl“ aufgezeigt.
- Entstehung von Gruppendynamik: In diesem Kapitel werden die Faktoren untersucht, die die Dynamik innerhalb einer Gruppe beeinflussen. Es werden Aspekte wie Rollen, Gruppenkohäsion, Groupthink und die daraus entstehenden Folgen wie Gehorsamkeit und Unterwerfung sowie der Gruppenzwang behandelt.
- Rechtsextreme Gruppen: Das Kapitel befasst sich mit der Anwendung der Gruppendynamik auf rechtsextremistische Gruppen. Es werden Begriffe wie Extremismus, Rassismus, Faschismus und Terrorismus definiert und die „dunkle“ Seite von Gruppen im Kontext des Rechtsextremismus näher erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themenbereiche Gruppendynamik, Rechtsextremismus, Gruppenkohäsion, Groupthink, Gehorsam, Unterwerfung, Gruppenzwang, Rollen, Lewins Feldtheorie, Definitionen von Gruppen, Formen und Merkmale von Gruppen, und „dunkle“ Seite von Gruppen.
- Arbeit zitieren
- Orhan Gül (Autor:in), 2020, Gruppendynamik. Die "dunkle" Seite von Gruppen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/955741