Häufig gestellte Fragen zur Erörterung: Soll das Kindergeld Jugendlichen als Taschengeld ausbezahlt werden?
Sollte das Kindergeld von 250 DM monatlich Jugendlichen über 14 Jahren als Taschengeld ausgezahlt werden? Welche Argumente sprechen dagegen?
Die Erörterung nennt mehrere Argumente gegen die Auszahlung des Kindergeldes als Taschengeld. Dazu gehören die Gefahr des Missbrauchs des Geldes für Drogen (inklusive legaler Drogen wie Alkohol und Tabak), die Möglichkeit der Verschwendung aufgrund von Unwissenheit oder mangelnder Finanzplanung, das Risiko von Hänseleien in der Schule aufgrund von vermeintlichem Reichtum, das Protzieren gegenüber Mitschülern und die damit verbundene soziale Ungleichheit, sowie der Verlust oder Diebstahl des Geldes durch Nachlässigkeit des Jugendlichen. Weiterhin verlieren die Eltern die Verfügbarkeit über das Geld.
Welche Argumente sprechen für die Auszahlung des Kindergeldes als Taschengeld?
Die Erörterung führt auch Vorteile an: Entlastung der Eltern von ständigen Ausgaben und Diskussionen über benötigte Dinge, die Möglichkeit für den Jugendlichen, größere Anschaffungen selbständig zu tätigen und eigene Wünsche zu erfüllen, die Förderung der Selbständigkeit durch Verantwortung für das eigene Geld und das Erlernen des Umgangs mit Geld und dessen eigenständige Verwaltung. Dadurch wird der Jugendliche frühzeitig auf das spätere Leben vorbereitet.
Wer sollte die Entscheidung treffen, ob das Kindergeld als Taschengeld ausgezahlt wird?
Die Erörterung kommt zu dem Schluss, dass diese Entscheidung in erster Linie von den Eltern getroffen werden sollte, nicht vom Staat. Die Eltern müssen ihre Kinder einschätzen können und entscheiden, ob sie ihnen das Geld anvertrauen können.
Welche zusätzlichen Bedingungen werden für die Auszahlung des Kindergeldes als Taschengeld vorgeschlagen?
Die Autorin empfiehlt, dass die Jugendlichen im Gegenzug gewisse Kosten, wie Reisen und Kleidung, selbst übernehmen sollten. Nur unter diesen Voraussetzungen wird die Auszahlung des Kindergeldes als förderlich angesehen.
Wie ist die allgemeine Schlussfolgerung der Erörterung?
Unter der Bedingung, dass die Eltern ihre Kinder gut kennen und einschätzen und die Jugendlichen einen Teil ihrer Kosten selbst übernehmen, spricht sich die Autorin im Allgemeinen für die Auszahlung des Kindergeldes als Taschengeld aus.
Wie wird das Beispiel des Autors Bruders in die Argumentation eingebracht?
Der Autor verwendet den Fall seines 19-jährigen Bruders, dem das Kindergeld bereits ausgezahlt wird, als Ausgangspunkt und Beispiel für die Diskussion. Der Bruder dient als Beispiel für sowohl positive als auch negative Aspekte der Auszahlung des Kindergeldes.
Welche zusätzlichen Informationen werden in der Erörterung verwendet?
Die Erörterung bezieht sich auf Beobachtungen von Lehrern bezüglich des sozialen Drucks durch wohlhabende Schüler und zitiert eine Umfrage der Universität München über den Umgang junger Erwachsener mit eigenem Geld als weitere Belege für die Argumente.
Erörterung zum Thema:
Soll das Kindergeld in Höhe von 250DM monatlich Jugendlichen über 14 Jahren als Taschengeld ausbezahlt werden?
Gliederung:
Einleitung: Meine Mutter hat meinem jetzt 19-jährigen Bruder vor einem Jahr das Kindergeld von 250DM plus 100DM Taschengeld monatlich auf sein Konto überwiesen, nun überlegt sie, dies auch bei mir zu tun.
Hauptteil:
Soll das Kindergeld in Höhe von 250Dm monatlich Jugendlichen als Taschengeld ausbezahlt werden?
Antithese:
Es gibt natürlich verschiedene Gründe, die dagegen sprechen.
1.Das Geld könnte für Drogen ausgegeben werden.
2.Es könnte sein, daß das Geld verschwendet wird. Vielleicht nur durch Unwissenheit.
3.Der Jugendliche könnte in der Schule als verwöhntes Kind gehänselt werden.
4.Er könnte sich vieles kaufen und würde vielleicht damit protzen.
5.Den Eltern steht dieses Geld dann nicht mehr zur Verfügung.
6.Ein schlampiger Jugendlicher könnte das Geld verlieren, oder es wird ihm geklaut.
These:
Aber es hat sicherlich auch große Vorteile, wenn ein Jugendlicher das Kindergeld bekommt.
1.Die Eltern werden entlastet.
2.Das Kind kann selbständig größere Anschaffungen machen.
3.Der Jugendliche entscheidet selbst, was er braucht und was ihm gefällt.
4.Der Jugendliche lernt mit Geld umzugehen.
5.Der Jugendliche wird selbständiger, da er mehr Verantwortung trägt.
Synthese:
Ich bin zu der Meinung gekommen ...
1.Diese Frage müssen die Eltern entscheiden und nicht der Staat.
2.Die Eltern müssen ihre Kinder richtig einschätzen.
3.Der Sohn bzw. Tochter müssen viele Kosten von den Eltern übertragen bekommen.
4.Ich bin generell dafür.
Erörterung
Meine Mutter hat meinem jetzt 19-jährigen Bruder vor einem Jahr das Kindergeld von 25DM plus 100DM Taschengeld monatlich auf sein Konto überwiesen, sie hat auch überlegt, dieses bereits bei mir zu tun.
Deshalb erörtere ich heute die Frage, ob das Kindergeld in Höhe von 250DM monatlich Jugendlichen über 14 Jahren als Taschengeld ausgezahlt werden soll.
Es gibt natürlich verschiedene Gründe, die dagegen sprechen. Es könnte ja sein, daß der Jugendliche mit dem Geld nur seinem Drogenkonsum erhöht. Dies können auch schon die legalen Drogen wie Alkohol und Tabak sein. So gefährdet man nur die Gesundheit des Kindes, was ich an meinem Bruder sehe. Der Jugendliche könnte auch nicht wissen, wofür er das Geld gebrauchen könnte und es dann für unnützen Kram ausgeben, der nicht lange hält. Da sind manche Jugendliche schon mit ihren jetzigen Taschengeld überfordert. Wenn ich z.B. sehe, wie einige meiner Klassenkameraden mehrere tausend Mark in ihren Computer stecken, wird mir ganz schwummerig. Es ist für die Jugendlichen, die sowieso nur am Rand stehen, vielleicht sogar hinderlich, Freunde zu finden, da sie in der Klasse als verwöhntes Kind gehänselt werden, was schon einige Lehrer in den Klassen beobachtet haben.
Jugendliche könnten sich mit solchen Geldmöglichkeiten alles kaufen, was gerade in Mode ist. Vielleicht steigt es ihnen zu Kopf, und sie fangen an in der Klasse zu protzen und so einen Druck auf andere Schüler auszuüben, die sich solch teure Dinge nicht leisten können. Denn meist geht das Vermögen der einzelnen Eltern in einer Klasse weit auseinander. Ärmere Eltern könnten es sich nicht leisten, auf das Kindergeld zu verzichten. Sie könnten es nicht einem verschwendungswütigen Jugendlichen in den Rachen werfen. Das würde dazu führen, daß es in der Öffentlichkeit immer offensichtlicher ist, wer reich bzw. arm ist. Ein weiterer Risikofaktor ist, daß das Geld von schlampigen Jugendlichen verschwindet. Entweder es wird geklaut, weil es offen auf der Kommode liegt oder daß es einfach nur verlegt wird. Wie bei meinem Bruder, der jede Woche sein Geld sucht.
Aber es hat sicherlich auch große Vorteile, wenn ein Jugendlicher das Kindergeld bekommt. Für Eltern ist es immer wieder stressig, alles für die Jugendlichen zu besorgen. Sie laufen stundenlang durch die Stadt, auf der Suche was dem Jungen/Mädchen gefällt und dann wenn die Eltern nach hause kommen und der Jugendliche es zum ersten mal sieht, war doch alles falsch. Ich glaube, daß dies wohl schon allen Eltern einmal erlebt haben. Der Sohn/die Tochter kann selbst sparen, um sich seinem Wunschtraum zu erfüllen. Er muß nicht warten, bis Weihnachten ansteht, er kann selbständig größere Anschaffungen tätigen. Mein Bruder ist zum Beispiel nach Dänemark mit seinen Kumpels gefahren. Dies könnte sich ein Jugendlicher von seinem Taschengeld nicht leisten oder nur nach jahrelangem Sparen. Es gibt in einer Familie auch oft Situationen, wo sich die Eltern mit den Jugendlichen streiten, was sie zum zivilisiertem leben brauchen. Die Geschmäcker sind ja verschieden. Diese Streitereien würden entfallen, denn der Jugendliche kauft dann, was ihm gefällt. Es gibt immer wieder junge Erwachsene, die nicht wissen, was sie mit ihrem selbstverdienten Geld tun sollen. Dies bestätigt auch eine Umfrage der Universität München, wonach 20 % der 18-25jährigen nach einem Jahr mit selbstverdientem Geld eine „Bruchbude“ bewohnen und keine Kleidung im Schrank haben. Würden sie aber schon mit 14 Jahren ihre Selbständigkeit fördern, würden sie wissen, wozu sie ihr Geld nutzen sollten. Sie würden lernen, mit Geld umzugehen und es sich einzuteilen und zu wirtschaften. So werden sie schon früh auf das spätere Leben vorbereitet.
Ich bin zu der Meinung gekommen, daß die Eltern diese Entscheidung fällen müssen und auf keinen Fall der Staat. Denn die Eltern müssen wissen, ob sie ihren Kindern so viel Geld anvertrauen können, ohne es später zu bereuen.
Auf jeden Fall müssen die Jugendlichen dann einige Kosten, wie z. B. Reisen und Kleidung, übertragen bekommen.
Falls aber diese Vorgeben erfüllt sind, bin ich der Meinung, daß es für den Sohn oder die Tochter nur förderlich sein kann, ihr Können unter Beweis zu stellen.
- Arbeit zitieren
- Conrad Ilgmann (Autor:in), 1999, Sollte das Kindergeld von 250 DM auf das Konto der Kinder überwiesen werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95611