Umweltverschmutzung, Zerstörung der Regenwälder und Artensterben, Treibhauseffekt und Kohlenstoffdioxidemissionen – dies sind nur einige der Schlagwörter, die uns täglich in den Medien und politischen Debatten, auf nationaler wie internationaler Ebene, begegnen. Diese anhaltende Präsenz verweist einerseits auf die Dringlichkeit, möglichst wirksame und lang anhaltende Lösungskonzepte für die globale ökologische Krise zu finden, andererseits zeigt sie aber auch auf, wie schleppend dieser Prozess vor sich geht und wie mühsam und selten Vereinbarungen auf breiter Basis getroffen und konkrete Maßnahmen in die Tat umgesetzt werden. Dabei sind die Folgen des Umgangs der modernen und sich zunehmend industrialisierenden Gesellschaften mit dem sie tragenden ökologischen System schon seit den 1970er Jahren offensichtlich. Zumindest hat sich im Zuge der Beschäftigung mit diesem neuen Problemkreis sowohl in umweltethischen als auch in umweltpolitischen Debatten das Prinzip der Nachhaltigkeit als zentrales Leitbild für die weitere Entwicklung etabliert.
In der vorliegenden Arbeit werden daher der Begriff und das Prinzip der Nachhaltigkeit als wesentliche Betrachtungsgegenstände behandelt und dargestellt. Dazu erfolgt zunächst eine Herleitung und Eingrenzung des Begriffs, sowie die Darstellung der Nachhaltigkeit als Sozialprinzip unter Berücksichtigung des Verhältnisses zu den traditionellen Sozialprinzipien der Sozialethik. Danach wird die Verwendung als Begriff und Umsetzung des Prinzips im Laufe der umweltethischen und umweltpolitischen Debatte geschildert. Abschließend werden allgemeine Handlungsgrundsätze unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit dargestellt und Maßstäbe zur Bewertung konkreter Maßnahmen aufgestellt, die sich im Wesentlichen an den Operationalisierungen des Sozialethikers Markus Vogt orientieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die umweltpolitische Debatte
- Die umweltethische Debatte
- Allgemeine Handlungsgrundsätze
- Das Nachhaltigkeitsprinzip und die „zirkuläre Ökonomie“
- Einleitung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet das Prinzip der Nachhaltigkeit als zentrales Leitbild für die Bewältigung der globalen ökologischen Krise. Sie analysiert die Entwicklung des Begriffs, seine Etablierung als Sozialprinzip und die Integration in die umweltethische und umweltpolitische Debatte.
- Herleitung und Eingrenzung des Nachhaltigkeitsbegriffs
- Nachhaltigkeit als Sozialprinzip und Verhältnis zu traditionellen Sozialprinzipien
- Verwendung und Umsetzung des Prinzips in der umweltpolitischen und umweltethischen Debatte
- Allgemeine Handlungsgrundsätze im Kontext der Nachhaltigkeit
- Bewertung von konkreten Maßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit der Einführung des Nachhaltigkeitsbegriffs und seiner historischen Entwicklung. Dabei wird der Ursprung des Begriffs in der Forstwirtschaft beleuchtet und die Bedeutung des Prinzips für die langfristige Nutzung und Bewirtschaftung von Ressourcen dargestellt.
Der zweite Teil untersucht die Etablierung des Nachhaltigkeitsprinzips als Sozialprinzip. Die Bedeutung der intergenerationellen Gerechtigkeit und die Erweiterung des Prinzips um die Aspekte der globalen Vernetzung und intragenerationellen Gerechtigkeit werden erörtert.
Der dritte Teil beleuchtet die Verwendung des Nachhaltigkeitsprinzips in der umweltpolitischen und umweltethischen Debatte. Dabei werden die verschiedenen Interpretationen des Prinzips und die Herausforderungen seiner Umsetzung in der Praxis diskutiert.
Schlüsselwörter
Nachhaltigkeit, Umweltethik, Sozialprinzip, Intergenerationelle Gerechtigkeit, Retinitätsprinzip, Globalität, Intragenerationelle Gerechtigkeit, Ökologische Krise, Umweltverschmutzung, Ressourcenmanagement, Entwicklungsethik.
- Quote paper
- Master of Arts (M.A.) Nico Bäro (Author), 2008, Die Sozialethische Theorie der Nachhaltigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/956186