Die Arbeit versucht in gewissem Sinne Pionierarbeit zu leisten, indem sie unter anderem zum Ziel, anhand ausgewählter ciceronischer Werke dessen Metaphernverständnis von den Anfängen in seinem Jugendwerk "De inventione" bis hin zu seiner letzten rhetorischen Schrift, den "Topica", näher zu beleuchten. In einem zweiten Schritt soll dann der Versuch unternommen werden, herauszufinden, inwiefern sich Ciceros metasprachliche Äußerungen zum Thema Metapher in praktischer Anwendung in einer anderen Schrift finden lassen. Diesem Zweck dient das erste Buch seiner "Tusculanae disputationes", in dessen Proömium Cicero bereits die bedeutende Rolle, die der Bildsprache im Allgemeinen dort zukommt, verdeutlicht. Des Weiteren verdeutlicht Cicero in diesem Zitat gleichzeitig seine Hauptintention, zum Beispiel die Darstellung der Philosophie in lateinischer Sprache und ihre Einführung in Rom.
Folglich besteht die Arbeit aus zwei aufeinander aufbauenden Hauptteilen: Der erste befasst sich mit Ciceros Metaphernverständnis allgemein, während im zweiten die praktische Umsetzung im ersten Buch der "Tusculanae disputationes" im Vordergrund steht. Für die Beschäftigung mit dem Theorieteil wurden rhetorische Werke aus unterschiedlichen Schaffensphasen Ciceros ausgewählt, wie "De inventione", "De oratore", der "Orator" und die "Topica". Somit kann auch untersucht werden, wie sich Ciceros Metaphernverständnis im Laufe seines literarischen Wirkens entwickelt hat. Den Abschluss des Hauptteiles bildet eine Zusammenfassung der in den "Tusculanen" erzielten Ergebnisse: Es wird erneut Bezug auf den ersten Teil der Arbeit genommen, um herauszufinden, inwiefern Ciceros Metaphernverständnis möglicherweise verifiziert werden muss und inwieweit Cicero seinen in den rhetorischen Werken metasprachlich aufgestellten Regeln in der Praxis folgt. Des Weiteren wird es einen kurzen Ausblick darauf geben, auf welche weitergehenden Forschungsfragen man mithilfe der Analyse von Ciceros Metaphern Antworten finden
Inhaltsverzeichnis
- I. Allgemeine Einführung
- II. Ciceros Metaphernverständnis
- 1. Metaphern in Antike und Moderne - einige Vorbemerkungen
- 2. Das Metaphernverständnis in De inventione
- 2.1 Einführung in Werk und Textstellen
- 2.2 Analyse der wichtigsten Textpassagen
- 3. Das Metaphernverständnis in De oratore
- 3.1 Einführung in Werk und Textstellen
- 3.2 Analyse der wichtigsten Textpassagen
- 3.2.1 Metaphernarten (3, 155 - 156)
- 3.2.2 Wirkung und Zweck von Metaphern (3, 157 – 158)
- 3.2.3 Gründe für die Beliebtheit von Schmuckmetaphern (3, 159 – 161)
- 3.2.4 Zu vermeidende Dinge ( 3, 162 – 165)
- 3.2.5 Die Metaphern-Definition in de orat. 3, 157
- 4. Das Metaphernverständnis im Orator
- 4.1 Einführung in Werk und Textstellen
- 4.2 Analyse der wichtigsten Textpassagen
- 5. Das Metaphernverständnis in den Topica
- 5.1 Einführung in Werk und Textstelle
- 5.2 Analyse der wichtigsten Textpassage
- III. Zwischenfazit und Ausblick
- IV. Sprachliche Bilder im ersten Buch der Tusculanen
- 1. Ciceros Philosophie und die Rolle der Tusculanen – eine Einführung
- 2. Erster Teil: Thematische Gliederung
- 2.1 Hauptteil A (Cic. Tusc. 1, 26 - 81)
- 2.1.1 Wahrnehmungstheoretische Bilder (Cic. Tusc. 1, 46; 67; 73)
- 2.1.2 Das Verhältnis zwischen Körper und Seele
- a) Der Körper als Haus (Cic. Tusc. 1, 51; 58)
- b) Der Körper als Gefäß (Cic. Tusc. 1, 52)
- c) Der Körper als Gefängnis (Cic. Tusc. 1, 74; 75)
- 2.1.3 Die Bildsprache der memoria (Cic. Tusc. 1, 61) – eine Skizze ihrer Rezeptionsgeschichte
- 2.1.4 Tamquam in rate vs. tamquam ratis - ein textkritisches Problem in Cic. Tusc. 1, 73
- 2.2 Hauptteil B (Cic. Tusc. 1, 82 – 111)
- 2.2.1 Geldmetaphorik (Cic. Tusc. 1, 93; 100)
- 2.2.2 Hafenmetaphorik (Cic. Tusc. 1, 107)
- 2.3 Die Metaphernparade am Schluss des ersten Buches
- 2.1 Hauptteil A (Cic. Tusc. 1, 26 - 81)
- 3. Zweiter Teil: Gliederung nach Aufbau
- 3.1 Bilder ohne Vergleichspartikel
- 3.2 Bilder mit Vergleichspartikel
- 3.2.1 Die Vergleichspartikel tamquam
- 3.2.2 Die Vergleichspartikel quasi
- 3.3 Komparativsätze/Sonstiges
- V. Gesamtzusammenfassung
- VI. Ausblick: Die Quellenfrage des ersten Buches der Tusculanae disputationes
- 1. Die Quellenfrage der wahrnehmungstheoretischen Bilder
- 2. Die Quellenfrage der Bilder zum Verhältnis von Körper und Seele
- 3. Die Quellenfrage der Wachstafelmetapher
- 4. Die Quellenfrage der Geld- und Hafenmetaphorik
- VII. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie befasst sich mit Ciceros Metaphernverständnis und untersucht anhand ausgewählter Werke dessen metasprachliche Äußerungen zum Thema „Metapher“ in praktischer Anwendung im ersten Buch der Tusculanae disputationes. Die Studie strebt an, Ciceros Metaphernverständnis von den Anfängen in seinem Jugendwerk De inventione bis hin zu seiner letzten rhetorischen Schrift, den Topica, näher zu beleuchten.
- Ciceros Metaphernverständnis in verschiedenen rhetorischen Werken
- Die praktische Umsetzung von Metaphern im ersten Buch der Tusculanae disputationes
- Die Rolle der Bildsprache in Ciceros philosophischer Schrift
- Analyse der Metaphernarten und -funktionen in Ciceros Werken
- Die Entwicklung von Ciceros Metaphernverständnis im Laufe seines literarischen Wirkens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Studie beginnt mit einer allgemeinen Einführung in das Thema der Metapher und die Besonderheiten von Ciceros Werk. Im zweiten Kapitel wird Ciceros Metaphernverständnis anhand seiner rhetorischen Schriften wie De inventione, De oratore, dem Orator und den Topica untersucht. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der praktischen Umsetzung von Metaphern im ersten Buch der Tusculanae disputationes und beleuchtet die Rolle der Bildsprache in Ciceros philosophischer Schrift.
Schlüsselwörter
Metapher, Cicero, Rhetorik, Tusculanae disputationes, Bildsprache, Stilistik, Rhetorische Figuren, Metaphernanalyse, Antike, Sprachphilosophie
- Arbeit zitieren
- Lisa Kadach (Autor:in), 2010, Das Methaphernverständnis bei Cicero. Sprachliche Bilder im Allgemeinen und im ersten Buch der "Tusculanen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/956506