Erprobung ausgewählter Übungsformen aus dem Bereich Tennis zur Verbesserung der Auge-Hand-Koordination, umgesetzt mit einer 4.Klasse


Examensarbeit, 2013

26 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Theorie
2.1 Definition Auge-Hand-Koordination
2.2 Tennis in der (Grund-)Schule

3. Untersuchung
3.1 Beschreibung der Probanden
3.2 Rahmenbedingungen
3.3 Methodik der Untersuchung/ Testverfahren
3.4 Didaktische Begründung der Methodenwahl
3.5 Ausgewählte Übungsformen

4. Auswertung und Reflexion
4.1 Auswertung und Interpretation der Testergebnisse
4.2 Beantwortung der Leitfragen
4.3 Reflexion des Vorhabens und mögliche Handlungsalternativen

Literaturverzeichnis

Anhang A: Beschreibung des Tests

Anhang B: Ergebnisse des Tests zur Überprüfung der Auge-Hand-Koordination

Anhang C: Dokumentation ausgewählter Unterrichtssequenzen

1. Einleitung

Möchte man Tennis in der Schule anbieten, stößt man als Sportlehrkraft häufig auf vielfältige Hindernisse. Neben den mangelnden räumlichen Bedingungen (fehlende Spielfeldgröße, keine passenden Feldermarkierungen) können die Klassengröße und mangelnde Ausrüstung wie Schläger, Bälle und u.U. auch Netzanlagen Probleme darstellen. Viele Lehrer1 haben deshalb oft eine Scheu, diese Sportart anzubieten2. Dabei gibt es eine Vielzahl von Gründen, die dafür sprechen, Tennis in den Schulsport einzubinden. Die wichtigste Grundlage ist selbstverständlich die Verankerung der großen Rückschlagspiele im Kerncurriculum. Darüber hinaus ist der Deutsche Tennisbund der 3. größte Sportverband in Deutschland3. Tennis ist somit eine der beliebtesten Lifetimesportarten in Deutschland und kann bis ins hohe Alter betrieben werden. Außerdem eignen sich Rückschlagspiele hervorragend zum Erwerb vieler koordinativer Grundlagen4.

Neben den angeführten Gründen, die dafür sprechen, Tennis in der Schule anzubieten, lag bei mir ein besonderes persönliches Interesse vor, den Schülern den „weißen Sport“ näher zu bringen. Durch zahlreiche Trainerfortbildungen und die eingängige Beschäftigung mit dem Thema „Koordination im Tennis“ war mir dieser Zusammenhang bereits hinreichend geläufig. Dabei wurde allerdings deutlich, dass in der gängigen Literatur lediglich auf das Zusammenspiel von Tennis und den allgemeinen koordinativen Fähigkeiten eingegangen wird. Mein Erkenntnisinteresse hat sich dann speziell auf den Zusammenhang vom Tennissport und der Auge-Hand- Koordination fixiert. Die nicht nur für das Tennisspielen wichtige Hand-Auge- Koordination ist auch für viele alltägliche Aufgaben von besonderer Bedeutung.

Das Ziel dieser Arbeit soll sein, die Frage zu beantworten, ob ausgewählte Übungsformen aus dem Bereich Tennis einen überprüfbaren Lernzuwachs der Auge- Hand-Koordination bieten können.

Weiterhin haben sich folgende Leitfragen ergeben:

- Die Testprobanden befanden sich zwar zum Testzeitpunkt gerade im „goldenen Alter für die Koordinationsschulung“5, aber kann es eine Unterrichtseinheit mit einem Umfang von 6 Unterrichtsstunden leisten, eine messbare Verbesserung der Auge-Hand-Koordination herbei zu führen?
- Und können auch Schüler, die bereits aktiv in einem Verein Tennis spielen, nach den durchgeführten Übungsformen eine verbesserte Auge-Hand- Koordination aufweisen?

Ausgehend von diesen Fragestellungen sollen zunächst die Kernthemen aus dem Titel aufgegriffen werden. Einer Definition der Auge-Hand-Koordination folgt die genauere Betrachtung des Themas Tennis in der Grundschule. Darauf folgend wird die Untersuchung beleuchtet. Dazu gehört eine kurze Beschreibung der Probanden und Rahmenbedingungen für die Untersuchung. Im Anschluss daran wird das angewendete Testverfahren vorgestellt sowie die Auswahl der Übungsformen begründet und dargestellt. Eine abschließende Auswertung und Interpretation der Testergebnisse, die Reflexion des Vorhabens und die Überlegung nach Handlungsalternativen schließen diese Arbeit ab.

2. Theorie

2.1 Definition Auge-Hand-Koordination

Der Begriff der Auge-Hand-Koordination taucht in der Fachliteratur zwar immer wieder auf, wird aber oftmals nur am Rand erwähnt und selten genau definiert. Die Auge- Hand-Koordination spielt nicht nur im Bereich der sportlichen Bewegungslehre eine Rolle, sondern ebenso für eine Vielzahl von alltäglichen „Handgriffen“. Daher lässt sie sich zum Einen im sportmotorischen Bereich den koordinativen Fähigkeiten zuordnen. Zum Anderen findet sich die Auge-Hand-Koordination in der Literatur auch in der allgemeinen Sensomotorik wieder. Im Nachfolgenden soll auf beide Bereiche eingegangen werden.

Im Allgemeinen handelt es sich bei der Auge-Hand-Koordination um eine feinmotorische Abstimmung von der Handbewegung auf visuell wahrgenommene Reize. Sie ist dem Bereich der sensomotorischen Fähigkeiten zuzuordnen und wird durch die visuelle Wahrnehmung ermöglicht. Als unser dominanter Wahrnehmungskanal wird über diesen Sinnesbereich der weitaus größte Teil der von außen kommenden Informationen aufgenommen6. Die visuelle Wahrnehmung lässt sich in die Bereiche visu-motorische Koordination, Figur-Grund-Unterscheidung, Formkonstanz, Raumlage, Formwahrnehmung und das visuelle Gedächtnis einteilen7. Die visu-motorische Koordination ist „die Fähigkeit, das Sehen und die Bewegungen des Körpers miteinander zu koordinieren“8, also die Koordination von visueller Wahrnehmung und der Steuerung des Bewegungsapparates. Die Auge-Hand- Koordination zählt zur visu-motorischen Koordination. In der Schule ist die Auge-Hand- Koordination eine wichtige Voraussetzung für das Schreiben und Basteln9 10.

Im sportspezifischen Bereich findet sich die Auge-Hand-Koordination im Zusammenhang mit den koordinativen Fähigkeiten wieder. „Koordination heißt wortwörtlich ,zusammenordnen‘“10. Koordination in der Sportmotorik bedeutet im Allgemeinen also zunächst, die bei einer sportlichen Bewegung tätigen Muskeln harmonisch zusammenwirken zu lassen11. Dabei wirken die Wahrnehmungsorgane, das Zentralnervensystem und die Muskeln als Vollzugsorgane in einem Zusammenspiel. Zu den koordinativen Grundfähigkeiten gehört nach Meinel/Schnabel die kinästhetische Differenzierungsfähigkeit, die räumliche Orientierungsfähigkeit, die Gleichgewichtsfähigkeit, die Reaktionsfähigkeit, die Rhythmusfähigkeit, die Kopplungsfähigkeit sowie die Umstellungsfähigkeit12. Die Auge-Hand-Koordination ist dabei der kinästhetischen Differenzierungsfähigkeit zuzuordnen. Darunter versteht man die Fähigkeit, einen Bewegungsablauf hinsichtlich seiner Qualität beurteilen und angemessen dosieren zu können. Sie ermöglicht, Bewegungen sicher, ökonomisch und genau durchzuführen. „Die Differenzierungsfähigkeit spielt bei der Aufnahme und Aufbereitung von Informationen durch die Sinnesorgane, der Analysatoren [...], eine wichtige Rolle“13. Das Auge als visueller Analysator gibt Auskunft über Eigen- und Fremdbewegungen und ist z.B. bei der Flugbahnberechnung eines Balles von enormer Bedeutung. Dem kinästhetische Analysator kommt für die Auge-Hand-Koordination ebenfalls eine bedeutsame Rolle zu. Er steuert und regelt die Bewegungshandlungen. Die kinästhetische Differenzierungsfähigkeit gilt als eine sportliche Schlüsselqualifikation. Auf Ballspiele bezogen versteht man darunter das, was gemeinhin vereinfacht als „Ballgefühl“ bezeichnet wird14. Laut Trunk liegt das Alter zur besten Fähigkeitsentwicklung im Bereich der kinästhetischen Differenzierungsfähigkeit zwischen dem 8. Und 12. Lebensjahr15.

2.2 Tennis in der (Grund-)Schule

Tennis ist ein Rückschlagspiel, das genau wie Squash, Badminton oder Tischtennis mit Schlägern ausgeführt wird. Die grundlegende Spielidee des Tennisspiels besteht darin, den Ball aus dem eigenen Spielfeld mit einem Schläger über das Netz in das Spielfeld des Gegners zu schlagen16. Man muss beim Tennis also nicht nur ein, sondern zwei Objekte beherrschen - den Ball und den Schläger. Dabei muss das eine (Schläger) das zweite Objekt (Ball) steuern. Tennis ist generell ein koordinativ sehr anspruchsvoller und technisch schwieriger Sport. Charakteristisch für das Tennisspiel ist die sehr große Bedingungsvarianz für spielerisches Handeln.

„Es kommt zu ständigen und schnellen Wechseln der Situationen hinsichtlich der Ortversänderung des Spielgerätes, der Mitspieler und der Gegenspieler sowie des Spieltempos, was höchste Anforderungen an die Informationsaufnahme und -verarbeitung, Handlungsziel- und Handlungsprogrammentscheidung sowie die motorische Koordination stellt“17.

Von besonderer Bedeutung für das Tennisspiel ist die Auge-Hand-Koordination. Sie befähigt zur präzisen und schnellen motorischen Steuerung und erleichtert die Anpassung an unvorhersehbare Ereignisse.

Im (Grund-)Schulsport sollte nicht vom normierten Sportspiel Tennis ausgegangen werden, sondern von informellen Tennis-Spielen. Einfache und motivierende Spielaufgaben erleichtern Spielanfängern, schnell Erfolgserlebnisse zu sammeln18. Kindern sollte es ermöglicht werden zunächst Gefühl für unterschiedliche Schläger und Ball zu bekommen, bevor sie unter wechselnden Bedingungen anfangen zu spielen. Um Frustration und Überforderung zu vermeiden, ist es wichtig das Tennisspiel je nach Lerngruppe so zu vereinfachen, dass bereits früh eine Spielfähigkeit innerhalb der Gruppe und erste Erfolgserlebnisse ermöglicht werden. Dafür ist es sinnvoll vor allem die komplexe Tennistechnik zu vereinfachen und hinführende Spielformen vorzuschalten.

Heutzutage gibt es eine Reihe von Variationen des komplexen Tennisspiels, um mehr Menschen für den Tennissport zu begeistern und ihn besonders für jüngere Kinder zu vereinfachen. Dazu zählen unter anderem Cardio Tennis (Tennisübungen gepaart mit Elementen aus dem Fitness-/Aerobik-Bereich; Einsatz von Musik), Ringtennis, Beachtennis etc. Für den Schulsport gibt es das sogenannte Low-T-Ball, bei dem der Ball nicht aufspringt, sondern mithilfe des Schlägers unter einer Holzlatte hinweg gerollt werden muss. Darauf aufbauend spielen die Kinder im Kleinfeld, Mittelfeld und danach erst im normierten Großfeld. Ein „normales“ Tennisspielen kann und sollte im Schulsport nicht Ziel sein, zumal dafür in einer Turnhalle der Platz fehlt und dadurch nicht die Aktivierung aller Schüler gewährleistet werden könnte.

Im Kerncurriculum des Landes Niedersachsen für den Sportunterricht an Grundschulen ist Tennis dem Erfahrungs- und Lernfeld Spielen zuzuordnen. Zwar ist dieses Sportspiel nicht explizit namentlich erwähnt, dies gilt jedoch für alle anderen Ballsportarten gleichermaßen. Tennis ist im Kerncurriculum dennoch insofern verankert, dass die Schüler bis Ende des 4.Schuljahrgangs lernen sollen „Bälle und Schläger im Spiel sachgerecht [zu] nutzen“19. Außerdem soll in der Grundschule eine „Vorbereitung auf große Sportspiele“20 stattfinden. Die Schüler sollen „das Gewinnen- und Verlieren-Können“21 lernen sowie in der Lage sein „miteinander und gegeneinander fair [zu] spielen“22. Das Ziel des Spielens ist der Erwerb einer „allgemeine[n] und spielformbezogene[n] Spielfähigkeit“23.

3. Untersuchung

3.1 Beschreibung der Probanden

Um meine ausgewählten Übungsformen aus dem Bereich Tennis zur Verbesserung der Auge-Hand-Koordination zu testen, führte ich eine Unterrichtseinheit mit Übungsformen aus dem Bereich Tennis in einer 4.Klasse der Grundschule XY durch. Von den 20 Kindern (n=20) waren acht Mädchen und zwölf Jungen in der Klasse im Alter zwischen 9 und 11 Jahren. Es gab weder motorisch noch sozial auffällige Schüler in der Klasse. Von den 20 Kindern der Klasse spielten insgesamt vier Schüler aktiv bzw. haben vor dem Zeitpunkt der Unterrichtseinheit aktiv Tennis in einem Verein gespielt (Bent Jone, Anna, Elena und Lotte). Zwei weitere Schüler waren aktiv in einem Badminton- bzw. Tischtennisverein tätig (Thorge und Tim).

Vorerfahrungen mit dem Tennissport im klassischen Sinn hatte jedoch außer den vier (ehemaligen) Vereinsspielern laut eigenen Angaben keines der Kinder.

3.2 Rahmenbedingungen

Wie bereits zuvor dargestellt, bringt das Thema Tennis in der Schule einige organisatorische Hürden mit sich. Die Rahmenbedingungen zur Durchführung meiner Unterrichtseinheit an der Schule selbst waren durchwachsen. Die Sporthalle misst eine Größe von etwa 25m x 15m. Hätte man die Einheit auf einem normgerechten abgesteckten Tennisfeld durchführen wollen, hätte man genau eines zur Verfügung gehabt. Tennis- oder tennisähnliche Schläger waren an der Schule gar nicht vorhanden. Es gab lediglich einen Eimer mit etwa 30 Tennisbällen.

Im Rahmen meiner Unterrichtseinheit konnte ich mir aber Kinder-Schläger von verschiedenen Tennisvereinen ausleihen, sodass schließlich für jeden Schüler ein eigener Tennisschläger vorhanden war. Außerdem konnte ich etwa 40 Methodikbälle in verschiedenen Ausführungen sowie Schaumstoffbälle organisieren. Netz- und Low-T- Ball-Anlagen zu beschaffen blieb mir hingegen aus logistischem Anlass und Gründen der Verfügbarkeit verwehrt.

3.3 Methodik der Untersuchung/ Testverfahren

Ausgehend von den eingangs formulierten Fragestellungen habe ich ein Testverfahren entwickelt, mit dem ich in einem Prätest die Auge-Hand-Koordination der Schüler festgehalten habe. Daraufhin habe ich in 6 Unterrichtssequenzen meine zuvor ausgewählten Übungsformen aus dem Bereich Tennis zur Verbesserung der Auge- Hand-Koordination angewendet. Abschließend habe anhand des gleichen Testverfahrens wie zu Beginn der Unterrichtsreihe in einem Posttest die Entwicklung der Schüler in Bezug auf ihre Auge-Hand-Koordination dokumentiert.

Da es sich bei der Auge-Hand-Koordination nicht um eine rein sportmotorische Koordination handelt, stellte sich die Suche in der Literatur nach einem geeigneten Test für mein Vorhaben als relativ schwierig heraus. Zu finden waren hauptsächlich Tests zur Auge-Hand-Koordination, die keinen sportmotorischen Bezug hatten, wie z.B. das genaue Einzeichnen von Wegen oder das exakte Ausschneiden von bestimmten Formen. In Bezug auf sportmotorische koordinative Fähigkeiten hingegen waren zumeist nur allgemeine Koordinationstests zu finden, bei denen die Überprüfung der Auge-Hand-Koordination kaum Berücksichtigung fand.

Aus diesen Gründen war es zwingend erforderlich, ein eigenes Testverfahren zur Überprüfung der Auge-Hand-Koordination zu erstellen, das sich speziell auf den sportmotorischen Bereich dieser Fähigkeit bezieht. Ich habe mich dabei u.a. an den Diagnostik-Tests von Schönrade und Pütz orientiert, bei denen die test-üblichen Hauptgütekriterien von den Autoren bereits hinreichend geprüft wurden. Zudem habe ich den Subtest „Zielwerfen an die Wand“ in Anlehnung an eine Testaufgabe aus dem Karlsruher Testsystem für Kinder (KATS-K) entworfen24. Meinel & Schnabel nennen als Maß für die motorische Differenzierungsfähigkeit (welche die Auge-Hand-Koordination beinhaltet) „die Genauigkeit der Ausführung einzelner Bewegungsphasen [oder] Teilkörperbewegungen“25. Sie führen u.a. Aufgabenstellungen zum Zielwerfen an. Dies bestätigte mich zusätzlich in der Auswahl meiner Tests.

Ich habe mir schließlich zwei Subtests zur Überprüfung der Auge-Hand-Koordination erarbeitet (siehe Anhang A). Es handelt sich um ein Retestverfahren.

In Bezug auf die Berücksichtigung der Gütekriterien, konnte ich einen sicheren Test zur Überprüfung der Auge-Hand-Koordination in Bezug auf den sportmotorischen Bereich anlegen. Die Objektivität ist gewährleistet, da es sich um eindeutig messbare Subtests gehandelt hat, bei denen die von den Schülern erreichten Anzahlen wertungsfrei protokolliert werden konnten. Dadurch ist die Unabhängigkeit des Testergebnisses vom Testleiter gegeben. Durch die Wahl eines Retestverfahrens, welches auf der Testwiederholbarkeitsreliabilität beruht, in der Prä- und der Postuntersuchung ist das Gütekriterium der Reliabilität erfüllt. Das Kriterium der Validität ist insofern eingehalten, dass mein Test auf etablierten Koordinations- bzw. Wahrnehmungstests aufbaut. Aufgrund der geringen Anzahl der getesteten Schüler und der geringen Altersspanne der Testgruppe lassen sich die Testergebnisse sich jedoch nicht verallgemeinern.

Bei dem am 05.05.2014 im Sportunterricht unangekündigt durchgeführten Prätest fehlten zwei Schüler, die diesen jedoch am 07.05.2014 nachholen konnten. Der Prätest wurde bewusst an den Anfang der Unterrichtsstunde gelegt (nach der Erwärmung), da die Probanden ohne größere Vorbelastung ihre Ergebnisse erzielen sollten. Im Anschluss an die 6 Unterrichtsstunden meiner Einheit habe ich am 16.06.2014 bzw. mit einem Schüler nachgeholt am 17.06.2014 den Posttest durchgeführt. Auch dieser fand nach einer Erwärmung zu Beginn der Unterrichtsstunde statt. Im Ablauf entsprach dieser Test exakt dem des zuvor ausgeführten Prätest.

Als Bewertungsmaßstab habe ich die in den Tests erbrachten Leistungen jeweils bepunktet. Im 1.Subtest wurden je nach Treffpunkt auf der Zielscheibe Punkte in der Wertigkeit von 0 bis 3 vergeben. Beim 2.Subtest stellten die jeweils erzielten Anzahlen im Prä- bzw. Posttest das Testergebnis des Schülers dar.

3.4 Didaktische Begründung der Methodenwahl

Im Rahmen dieser Untersuchung wurden praktikable Übungsformen aus der Literatur entnommen und an die gegebenen Rahmenbedingungen und den Erfordernissen der Probandengruppe angepasst.

Das wesentliche Ziel der Unterrichtseinheit stellte die Verbesserung der Auge-Hand- Koordination dar. Es ging mir dabei nicht darum, eine umfassende Einheit zum Thema Tennis zu gestalten. Dies wäre zu umfangreich und nicht ausschließend zielführend gewesen. Ich wollte stattdessen anhand tennisspezifischer Übungen das genannte Ziel verwirklichen. Das Konzept der Heidelberger Ballschule eignete sich daher in Bezug auf das Unterrichtsziel ideal. Sie setzt sich aus drei methodischen Grundpfeilern zusammen: dem situationsorientierten, dem fähigkeitsorientierten und dem fertigkeitsorientierten Zugang26. Da in dieser Unterrichtseinheit besonders auf die Verbesserung einer Koordinationsfähigkeit eingegangen werden sollte, habe ich mich dafür entschieden Übungsformen aus dem Bereich des fähigkeitsorientierten Zugangs auszuwählen. Das Üben ist neben dem Spielen ein wichtiges Element der sportartübergreifenden Ballschule27. „Es richtet sich stärker auf die Seite der Sensomotorik“28, unter den die Hand-Auge-Koordination ebenfalls fällt.

Die Inhalte und Methoden des fähigkeitsorientieren Bausteins sind das „Üben von sportspielübergreifenden, informationell-motorischen Anforderungsbausteinen“29. Dadurch sollen die für die Sportspiele relevanten koordinativen Leistungsvoraussetzungen, kurz: die Ballkoordination, die Ballgeschicklichkeit, das Ballgefühl und die Ballgewandtheit verbessert werden, worunter besonders im Bereich Tennis auch die Auge-Hand-Koordination fällt.

[...]


1 Zur besseren Lesbarkeit wird im Folgenden stets die männliche Form verwendet. Damit sind Lehrer und Lehrerinnen sowie Schüler und Schülerinnen gleichermaßen gemeint.

2 Vgl. Weyers et al. 2014, S.10

3 Vgl. Weyers et al. 2014, S.10

4 Vgl. Hell 1999, S.36

5 Mertens 2006, S.27

6 Vgl. Schönrade & Pütz, S.45

7 Vgl. Schönrade & Pütz 2003, S. 44

8 Schönrade & Pütz 2003, S.45

9 Vgl. Zimmer 1995, S.70

10 Meinel & Schnabel 2007, S.32

11 Vgl. Trunk 2013, S.50

12 Vgl. Meinel & Schnabel 2007, S.220

13 Trunk 2013, S.54

14 Vgl. Meinel & Schnabel 2007, S.222

15 Vgl. Trunk 2013, S.58

16 Vgl. Deutscher Tennisbund e.V. 1996 (1), S.11

17 Müller 2012, S.11

18 Vgl. Müller 2012, S.10

19 Niedersächsisches Kultusministerium 2006, S.12

20 Niedersächsisches Kultusministerium 2006, S.12

21 Niedersächsisches Kultusministerium 2006, S.12

22 Niedersächsisches Kultusministerium 2006, S.12

23 Niedersächsisches Kultusministerium 2006, S.12

24 Vgl. Liebisch et al. 2004, S.18

25 Meinel & Schnabel 2007, S.222

26 Vgl. Trunk 2013, S.61

27 Vgl. Kröger & Roth 2005, S.11

28 Kröger & Roth 2005, S.11

29 Trunk 2013, S. 61

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Erprobung ausgewählter Übungsformen aus dem Bereich Tennis zur Verbesserung der Auge-Hand-Koordination, umgesetzt mit einer 4.Klasse
Hochschule
Studienseminar Buchholz für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen
Note
1,7
Autor
Jahr
2013
Seiten
26
Katalognummer
V956763
ISBN (eBook)
9783346307552
ISBN (Buch)
9783346307569
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sport, Tennis, Hand-Auge-Koordination, Grundschule
Arbeit zitieren
Marei Dornbusch (Autor:in), 2013, Erprobung ausgewählter Übungsformen aus dem Bereich Tennis zur Verbesserung der Auge-Hand-Koordination, umgesetzt mit einer 4.Klasse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/956763

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