Die vorliegende empirische Forschungsarbeit untersucht den Zusammenhang von Selbstwirksamkeitserwartungen und Stresserleben von Personen im organisationalen Kontext unter der Fragestellung, inwiefern eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung als effizienter Regulator gegen Stresserleben angesehen werden kann. Darüber hinaus wird geprüft, ob die Dauer der Betriebszugehörigkeit einen signifikanten Einfluss auf das Stresserleben von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat oder ob geschlechtsspezifische Unterschiede in der Höhe des Stresserlebens und dem Selbstwirksamkeitsempfinden vorliegen.
Der Stichprobenumfang umfasst 238 Versuchspersonen und setzt sich aus 164 weiblichen und 74 männlichen Probandinnen und Probanden überwiegend mittleren Alters zwischen 21 und 40 Jahren mit einem geringen bis mittleren Stressempfinden zusammen. Die Datenerhebung erfolgte in Form einer Befragung zu einem Messezeitpunkt mittels eines teilstandardisierten Online-Fragebogens, welcher Messinstrumente aus den normierten Testverfahren Skala zur allgemeinen Selbstwirksamkeit (Jerusalem & Schwarzer, 1999) und Trierer Inventar zum chronischen Stress (Schulz, Schlotz & Becker, 2004) beinhaltete. Die Grundlage der Untersuchung bildeten vier Forschungshypothesen, welche anhand von Rangkorrelationen nach Pearson, t-Tests für unabhängige Stichproben sowie multipler Regressionen deskriptiv statistisch ausgewertet wurden. Im Ergebnis wird deutlich, dass lediglich die Dimensionen Selbstwirksamkeitserwartung und Stresserleben negative Zusammenhänge bei geringen bis mittleren Effekten zeigen. Darüber hinaus konnte nicht belegt werden, dass das Stresserleben von Personen mit einer längeren Betriebszugehörigkeit zunimmt. Außerdem konnte kein signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied zwischen der Höhe des Stresserlebens oder der Höhe der Selbstwirksamkeitserwartung ermittelt werden. Die Höhe der Selbstwirksamkeitserwartung scheint also eine effiziente Ressource gegen Stresserleben im Allgemeinen zu sein. Weitere Untersuchungen zum Stresserleben unter Berücksichtigung möglicher Regulatoren und Einflussfaktoren sind zu empfehlen.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau der Arbeit
- Theoretischer Hintergrund
- Stress
- Definitionen und Abgrenzung
- Merkmale von Stress und dessen zeitliche Verläufe
- Transaktionales Stressmodell nach Richard Lazarus
- Allostatic-Load-Modell nach Bruce McEwen
- Auswirkungen von Stress
- Stressmessung
- Personale Ressourcen zur Stressbewältigung
- Die Rolle der Selbstwirksamkeit
- Definitionen und Abgrenzung
- Entstehung und Beeinflussung von Selbstwirksamkeit
- Sozial-kognitive Theorie nach Albert Bandura
- Formen von Selbstwirksamkeit
- Selbstwirksamkeit als Regulator gegen Stresserleben
- Ableitung der Forschungsfrage und Hypothesenbildung
- Methodik
- Stichprobenkonstruktion und -beschreibung
- Untersuchungsdesign und -durchführung
- Erhebungsinstrumente und -material
- Statistische Datenanalyse
- Ergebnisse
- Hypothesentests
- Kritische Würdigung der Methodik und der Ergebnisse
- Diskussion
- Interpretation der thesenrelevanten Ergebnisse
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Selbstwirksamkeitserwartungen auf Stresserleben im organisationalen Kontext. Sie befasst sich mit der Frage, ob eine hohe Selbstwirksamkeit als Schutzfaktor gegen Stress wirkt. Darüber hinaus wird untersucht, ob die Dauer der Betriebszugehörigkeit und geschlechtsspezifische Unterschiede das Stresserleben beeinflussen.
- Selbstwirksamkeitserwartungen als Regulator gegen Stresserleben
- Zusammenhang zwischen Selbstwirksamkeit und Stress
- Einfluss der Betriebszugehörigkeit auf Stresserleben
- Geschlechtsspezifische Unterschiede im Stresserleben und der Selbstwirksamkeit
- Empirische Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Selbstwirksamkeit und Stress im organisationalen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Relevanz der Fragestellung. Sie beschreibt den Aufbau der Arbeit und definiert wichtige Begriffe. Der theoretische Teil beleuchtet die Konzepte von Stress und Selbstwirksamkeit. Dabei werden verschiedene Modelle und Theorien vorgestellt, darunter das transaktionale Stressmodell nach Lazarus und die sozial-kognitive Theorie nach Bandura. Kapitel 3 erläutert die Methodik der Untersuchung, einschließlich der Stichprobenbeschreibung, des Untersuchungsdesigns und der verwendeten Messinstrumente. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Die Diskussion in Kapitel 5 interpretiert die Ergebnisse und setzt sie in den Kontext der bestehenden Forschung. Abschließend werden die Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst und ein Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder gegeben.
Schlüsselwörter
Selbstwirksamkeit, Stress, Stresserleben, organisationaler Kontext, Betriebszugehörigkeit, Geschlecht, empirische Untersuchung, Forschungsfrage, Hypothesentests, Rangkorrelationen, t-Tests, multiple Regressionen, Schutzfaktor, Regulator, Ressourcen, sozial-kognitive Theorie, transaktionales Stressmodell, Allostatic-Load-Modell, Stressmessung, Selbstwirksamkeitserwartung, Skala zur Allgemeinen Selbstwirksamkeit, Trierer Inventar zum chronischen Stress.
- Quote paper
- Kira Franziska Haasbach (Author), 2020, Selbstwirksamkeit als effizienter Regulator. Stresserleben im organisationalen Kontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/957963