Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle des Klimaarchivs Eis in der Antarktis in Bezug auf den Klimawandel. Die Antarktis eignet sich als Klimaarchiv auf Grund der geographischen Lage besonders, da die atmosphärischen Parameter hier weitestgehend unverfälscht sind. Eisbohrkerne eignen sich als Klimaarchive, sie erlauben Parameter des Paläoklimas detailliert zu rekonstruieren. Es werden die Ergebnisse der Eisbohrkernprojekte Vostok, Dome C sowie EPICA DML dargestellt und ausgewertet.
In den Schlagzeilen der Nachrichten fallen in letzter Zeit oft die Wörter Klimawandel und Globale Erwärmung. Das Klima wandelt sich aber nicht erst seitdem der Mensch existiert. Es stellt sich die Frage, ob die aktuellen Veränderungen natürlich sind oder anthropogenen Ursprunges. Um dies beurteilen zu können, muss jedoch das Klima als komplettes System mit seinen Prozessen, Wirkungen, Antriebs- und Feedbackmechanismen erst richtig verstanden werden. Wissenschaftler versuchen vom Klima der Vergangenheit zu lernen und bedienen sich dabei diverser Klimaarchive.
Der antarktische Kontinent misst eine Fläche von ca. 14 Millionen km2 und ist durch extreme Trockenheit, niedrige Temperaturen und seine Eisbedeckung charakterisiert. Atmosphärische und ozeanische Zirkulationsmuster der Erde werden maßgeblich vom Eisschild der Antarktis beeinflusst. Besondere Bedeutung gilt dem Albedo Effekt der Eisoberflächen und dessen Auswirkung auf die Temperatur.
Der Albedo der Eisdecken beträgt 85 bis 95%. Daher kann die Einstrahlung kaum in Wärme umgesetzt werden. Allgemein ist die Sonneneinstrahlung im Vergleich zum Äquator um ca. 40% reduziert. Im Winterhalbjahr findet auf Grund der Polarnacht keine Einstrahlung in den Polargebieten statt. Klimatologisch ist die Antarktis durch ein permanentes Kältehoch in der unteren Troposphäre gekennzeichnet.
Durch die niedrige Sonneneinstrahlung, den hohen Albedowerten und der daraus resultierenden negativen Wärmebilanz ist die Antarktis der kälteste Kontinent der Erde. (absolute Tiefsttemperatur, Station Vostok,1960, – 88,3°C.
Als kältester Ort der Erde spielt die Antarktis eine wichtige Rolle im globalen Klimasystem. Veränderungen in der räumlichen Ausdehnung, Dicke, Persistenz und die jährliche Verteilung von Meereseis und des Eisschildes der Antarktis allgemein, haben einen großen Einfluss auf das Klima der Antarktis und folglich auf die globale atmosphärische und ozeanische Zirkulation.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Untersuchungsgebiet Antarktis
- Die Antarktis als Geoarchiv
- Klimaarchiv Eisbohrkern
- Stabile Isotope
- Spurengase in Luftblasen
- Bohrprojekte in der Antarktis
- Ursachen von Vereisungszyklen
- Das Bohrprojekt an der Station Vostok
- Auswertung der Temperaturkurven
- Auswertung der Aerosole
- Auswertung der Treibhausgase
- Variationen von Glaziale Terminierungen und Interglazial-Übergängen
- Das EPICA Bohrprojekt am Dome Concordia (Dome C)
- Zeitskala
- Vergleich mit Vostok
- Allgemeine Auswertung
- Auswertung von CO2
- Auswertung von Methan (CH4) und Di-Stickstoff-monoxid N2O
- Auswertung der Aerosole
- Erste Ergebnisse vom Bohrprojekt Dronning-Maud-Land (EPICA DML)
- Klimawandel im 20. Jh. und Zukunftsaussichten für die Antarktis
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Schwankung des Klimasystems anhand des Geoarchivs Eis in der Antarktis, einem Gebiet mit unverfälschten Umweltbedingungen und einem einzigartigen Klimaarchiv. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Antarktis als natürliches Reinluftgebiet und untersucht die in den Eisbohrkernen gewonnenen Daten über vergangene Temperaturveränderungen, Niederschlagsmengen und die Zusammensetzung der Atmosphäre.
- Die Antarktis als Geoarchiv für Klimadaten
- Die Analyse von Eisbohrkernen zur Rekonstruktion des Erdklimas
- Die Bedeutung von stabilen Isotopen, Spurengasen und Aerosolen in den Eisbohrkernen
- Die Untersuchung von Bohrprojekten in der Antarktis, wie Vostok und EPICA
- Die Analyse der gewonnenen Daten zur Erforschung von Vereisungszyklen und Klimaänderungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas "Klimawandel" und die Rolle des Menschen im Klimasystem dar. Sie führt das Klimaarchiv Eis als wichtige Quelle zur Rekonstruktion vergangener Klimazustände ein.
- Das Untersuchungsgebiet Antarktis: Dieses Kapitel beschreibt die geographischen und klimatischen Besonderheiten der Antarktis, insbesondere die Bedeutung des Albedo-Effekts und die Rolle der Antarktis im globalen Klimasystem.
- Die Antarktis als Geoarchiv: Dieses Kapitel erörtert die Bedeutung der Antarktis als natürliches Reinluftgebiet und die Möglichkeiten, aus den Eisbohrkernen Informationen über vergangene Klimazonen und biogeochemische Stoffkreisläufe zu gewinnen.
- Klimaarchiv Eisbohrkern: Hier werden die wichtigsten Analysemethoden für Eisbohrkerne und ihre Bedeutung für die Rekonstruktion des Erdklimas erläutert. Die Kapitel behandeln die Analyse von stabilen Isotopen, Spurengasen in Luftblasen und Aerosolen.
- Bohrprojekte in der Antarktis: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über wichtige Bohrprojekte in der Antarktis, wie Vostok und EPICA, und die daraus gewonnenen Erkenntnisse über vergangene Klimaschwankungen.
- Ursachen von Vereisungszyklen: Dieses Kapitel beleuchtet die Ursachen von Vereisungszyklen und ihre Bedeutung für die globale Klimageschichte. Die Analyse der Daten aus den Eisbohrkernen ermöglicht Rückschlüsse auf die Mechanismen, die diese Zyklen antreiben.
- Das Bohrprojekt an der Station Vostok: Dieses Kapitel befasst sich mit der Auswertung von Temperaturkurven, Aerosolen und Treibhausgasen aus dem Vostok-Eisbohrkern. Es analysiert die gewonnenen Erkenntnisse über Variationen von Glaziale Terminierungen und Interglazial-Übergängen.
- Das EPICA Bohrprojekt am Dome Concordia (Dome C): Dieses Kapitel beleuchtet die Ergebnisse des EPICA Bohrprojekts am Dome Concordia und vergleicht diese mit den Daten aus Vostok. Es untersucht die Auswertung von CO2, Methan und Di-Stickstoff-monoxid sowie der Aerosole.
- Erste Ergebnisse vom Bohrprojekt Dronning-Maud-Land (EPICA DML): Dieses Kapitel präsentiert erste Ergebnisse vom EPICA DML Bohrprojekt und deren Bedeutung für die Erforschung des Klimasystems.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind: Klimawandel, Geoarchiv, Eisbohrkern, Antarktis, stabile Isotope, Spurengase, Aerosole, Treibhausgase, Vereisungszyklen, Bohrprojekte, Vostok, EPICA, Dome Concordia, Dronning-Maud-Land.
- Quote paper
- Andreas Kochanowski (Author), 2006, Das Klimasystem und das Geoarchiv Eis. Die Schwankungen in der Antarktis von 650 ka bis 2006, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/958014