Die vorliegende Arbeit schließt an ein im WS 2001/02 im Rahmen des Proseminars "Mediendramaturgie I - Dramaturgie-Theorien" gehaltenes Referat über die "Dramaturgie des Fernsehformates Big Brother " an bzw. ist eine Ausarbeitung desselben mit veränderter Schwerpunktsetzung: Im folgenden Text geht es um die Authentizitätsproblematik des Formates: Ist die Bildhaftigkeit von "Big Brother" authentisch? "Ist dasjenige `wahr´, was und weil wir es so im Fernsehen sehen, und in welchem Sinne wird mit Wahrheit `gelogen´? Welche Beziehung stellen wir zu diesen Wahrheiten her?"
Einer kurzen kulturell-historischen Hinführung, die die "reality"-Lust unserer Mediengesellschaft beschreibt (2.1), folgt ein Abschnitt über das Nebeneinander und den Widerspruch von Authentizität und Fiktion. Es werden insbesondere Inszenierungsstrategien dargelegt, welche auf Authentisierung zielen, also auf Produktion von Authentischem (2.2). In 2.3 geht es um die Überlagerung von "unterschiedlichen Wirklichkeiten", konkret also um die Definition des Authentizitätsbegriffes auf den unterschiedlichen Ebenen der sozialen und der medialen Wirklichkeit. Hier wird noch einmal unterschieden in die Haltung der Bewohner bzw. der Figuren/Charaktere (2.3.1) und der zuschauenden Rezipienten (2.3.2). In einem dritten Abschnitt (2.3.3) wird die Binnen-Perspektive erweitert und das Projekt "Big Brother" im Kontext der aktuellen Medienlandschaft betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Authentizitätsproblematik in „Big Brother“
- 2.1 Die Sehnsucht nach „reality“
- 2.2 Das Format „Big Brother“ als Hybrid-Genre: was ist noch authentisch, was wird fiktionalisiert?
- 2.3 Überlagerung von sozialer und medialer Wirklichkeit
- 2.3.1 Selbstdarstellung & unwillkürliche Darstellung der Bewohner
- 2.3.2 Die Zuschauer und das „Mobbing zum Mitmachen“
- 2.3.3 „BB“ selbst als (wirklich) authentischer Teil der Medienmaschinerie
- 3 Zusammenfassung und Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Authentizitätsproblematik des Fernsehformats „Big Brother“. Die zentrale Frage lautet: Inwiefern ist die dargestellte „Realität“ authentisch, und wie wird mit Wahrheit „gelogen“? Die Arbeit analysiert die Sehnsucht nach „reality“ in unserer Medienlandschaft und beleuchtet die Inszenierungsstrategien, die auf Authentizität abzielen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Überlagerung von sozialer und medialer Wirklichkeit im Kontext von „Big Brother“.
- Die Sehnsucht nach „reality“ in der Medienlandschaft
- Authentizität und Fiktion als Hybrid-Genre in „Big Brother“
- Die Überlagerung von sozialer und medialer Wirklichkeit
- Selbstdarstellung und unwillkürliche Darstellung der Bewohner
- Die Rolle der Zuschauer und deren Einfluss
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Arbeit untersucht die Authentizitätsproblematik des Fernsehformats „Big Brother“, ausgehend von einem vorherigen Referat zum Thema „Dramaturgie des Fernsehformates Big Brother“. Sie befasst sich mit der Frage nach der Authentizität der dargestellten „Realität“ und der Beziehung des Publikums zu dieser konstruierten Wahrheit. Die Arbeit gliedert sich in die Untersuchung der Sehnsucht nach „reality“, die Analyse des Formats als Hybrid-Genre und die Betrachtung der Überlagerung von sozialer und medialer Wirklichkeit.
2 Authentizitätsproblematik in „Big Brother“: Dieses Kapitel analysiert die komplexe Beziehung zwischen Authentizität und Fiktion in „Big Brother“. Es beginnt mit der Untersuchung der Sehnsucht nach „ungekünsteltem“ Leben, die das Format ausnutzt und mit den menschlichen Trieben nach Exhibitionismus und Voyeurismus verbindet. Im weiteren Verlauf wird das Format als Hybrid-Genre beschrieben, wobei Inszenierungsstrategien beleuchtet werden, die die Authentizität verstärken sollen. Der Fokus liegt auf der Überlagerung verschiedener Wirklichkeiten – der sozialen und der medialen – und wie diese sich in der Selbstdarstellung der Bewohner, im „Mobbing zum Mitmachen“ der Zuschauer und in „Big Brother“ selbst als Teil der Medienmaschinerie manifestieren.
Schlüsselwörter
Authentizität, Big Brother, Reality-TV, Medienwirklichkeit, Soziale Wirklichkeit, Selbstdarstellung, Voyeurismus, Exhibitionismus, Hybrid-Genre, Inszenierung, Medienmaschinerie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Authentizitätsproblematik in „Big Brother“
Was ist der Gegenstand der Analyse?
Die Analyse untersucht die Authentizitätsproblematik des Fernsehformats „Big Brother“. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit die dargestellte „Realität“ authentisch ist und wie mit Wahrheit „gelogen“ wird. Die Arbeit analysiert die Sehnsucht nach „reality“ in unserer Medienlandschaft und beleuchtet die Inszenierungsstrategien, die auf Authentizität abzielen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Überlagerung von sozialer und medialer Wirklichkeit im Kontext von „Big Brother“.
Welche zentralen Fragen werden behandelt?
Die zentrale Frage lautet: Inwiefern ist die dargestellte „Realität“ in „Big Brother“ authentisch, und wie wird mit Wahrheit manipuliert? Die Analyse untersucht die Sehnsucht nach „reality“, die Inszenierungsstrategien des Formats und die Überlagerung von sozialer und medialer Wirklichkeit.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Analyse behandelt?
Die Analyse behandelt folgende Themenschwerpunkte: Die Sehnsucht nach „reality“ in der Medienlandschaft, Authentizität und Fiktion als Hybrid-Genre in „Big Brother“, die Überlagerung von sozialer und medialer Wirklichkeit, Selbstdarstellung und unwillkürliche Darstellung der Bewohner, sowie die Rolle der Zuschauer und deren Einfluss.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel zur Authentizitätsproblematik in „Big Brother“ und eine Zusammenfassung. Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert den Forschungsansatz. Das Hauptkapitel analysiert die Sehnsucht nach „reality“, das Format als Hybrid-Genre und die Überlagerung sozialer und medialer Wirklichkeit, inklusive Selbstdarstellung der Bewohner und dem Einfluss der Zuschauer. Die Zusammenfassung fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in ihnen?
Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in die Thematik und den Forschungsansatz. Kapitel 2 (Authentizitätsproblematik in „Big Brother“): Analyse der komplexen Beziehung zwischen Authentizität und Fiktion in „Big Brother“, einschließlich der Sehnsucht nach „ungekünsteltem“ Leben, Inszenierungsstrategien und der Überlagerung von sozialer und medialer Wirklichkeit. Kapitel 3 (Zusammenfassung und Ergebnis): Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Analyse?
Schlüsselwörter sind: Authentizität, Big Brother, Reality-TV, Medienwirklichkeit, Soziale Wirklichkeit, Selbstdarstellung, Voyeurismus, Exhibitionismus, Hybrid-Genre, Inszenierung, Medienmaschinerie.
- Quote paper
- Nico Fischer (Author), 2002, Authentizität in der Real Life Soap BIG BROTHER, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9589