Im Rahmen der Arbeit wird der Jugendroman „George“ hinsichtlich der Chancen, die sich für den Literaturunterricht für die Förderung von Genderkompetenz ergeben, näher untersucht. Um die Relevanz des Themas aufzuzeigen und die Behandlung des Themas sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Unterricht zu begründen, wird ein Blick in den Gleichstellungsauftrag der Schulen in NRW geworfen. Zugleich ist es notwendig die Gender- und Queer-Theorie einzuführen, um den wissenschaftlichen Diskurs zum Thema Geschlecht und die Konzepte zu verstehen. Mit der Queer-Theorie stark verwurzelt ist die dekonstruktivistische Geschlechtertheorie von Judith Butler, welche die Grundlage der Argumentation bildet.
Nach einem einführenden, theoretischen Teil der Arbeit folgt eine Literaturanalyse. Hierbei wird die Lebenswelt von George unter verschiedenen Aspekten analysiert. Zum einen gilt das Interesse der Diskriminierungserfahrung, welche sie durch Gleichaltrigen und Lehrkräften, aufgrund ihrer Abweichung, erfährt. Zum anderen ist die Identitätsentwicklung von George und das damit verbundene Comingout von Bedeutung. Die Identitätsentwicklung von George ist verknüpft mit dem Theaterstück „Wilbur und Charlotte“, ihren Familienmitgliedern sowie ihrer besten Freundin, Kelly. Auch Medien nehmen eine wichtige Funktion ein, wenn es um Georges Wunsch, ein Mädchen zu sein, geht. Daher wird in diesem Kapitel versucht, die in den Mädchenzeitschriften vorkommenden Geschlechterstereotype aufzuzeigen und zu kritisieren. Das letzte Kapitel möchte veranschaulichen, wie die genderunsensible Pädagogik der Lehrkräfte, im Umgang mit dem Theaterstück Wilbur und Charlotte, die Identitätsentwicklung von George hemmt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Gleichstellungsauftrag der Schulen in NRW
- 3. Was bedeutet Genderkompetenz? - Die Relevanz für den schulischen Kontext
- 3.1 Ein Einblick in die Gender und Queer Studies
- 3.2 Judith Butler im Kontext der Queer Studies
- 4. Inwiefern ist das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt relevant für den schulischen Kontext?
- 5. Förderung der Genderkompetenz im Literaturunterricht
- 6. Genderkompetenzen vermitteln anhand des Buchs „George“ von Alex Gino. Transsexualität als Themenschwerpunkt des Buchs
- 6.1 Analyse des Buchs „George“ im Hinblick auf die Förderung von Genderkompetenz
- 6.2 Diskriminierungserfahrung von George im schulischen und familiären Kontext
- 6.3 Die Verwendung von Geschlechterstereotypen innerhalb der Lektüre
- 6.4 Die Rolle der Medien für Georges Identitätsentwicklung
- 6.5 Die Beziehung zwischen George und ihrer Mutter und ihr Comingout im familiären Kontext
- 6.6 Georges Freundschaft zu Kelly und ihre Bedeutung für ihr Comingout
- 6.7 Das Verhalten der Lehrkräfte im Umgang mit dem Theaterstück „Wilbur und Charlotte“
- 7 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Potential des Jugendromans „George“ von Alex Gino zur Förderung von Genderkompetenz im Literaturunterricht. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie der Roman die Auseinandersetzung mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt unterstützen kann. Die Arbeit beleuchtet den Gleichstellungsauftrag der Schulen in NRW und führt in die Gender- und Queer-Theorie ein.
- Der Gleichstellungsauftrag der Schulen in NRW und dessen Relevanz für die Sexualerziehung.
- Genderkompetenz und deren Bedeutung im schulischen Kontext.
- Analyse der Darstellung von Transsexualität und Diskriminierungserfahrungen in „George“.
- Die Rolle von Medien und sozialen Beziehungen in Georges Identitätsentwicklung.
- Genderunspezifische Pädagogik und deren Einfluss auf die Identitätsfindung.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und betont die Relevanz des Themas Transsexualität und sexuelle Vielfalt im Kontext aktueller gesellschaftlicher Debatten. Sie stellt die Forschungsfrage auf und skizziert den Aufbau der Arbeit, der von einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Gleichstellungsauftrag der Schulen und der Gender- und Queer-Theorie zu einer Analyse des Jugendromans „George“ führt. Die Einleitung verdeutlicht die Notwendigkeit der Förderung von Genderkompetenz bei Jugendlichen und hebt die Bedeutung der Inklusion hervor. Die Beispiele von Initiativen für geschlechtsneutrale Toiletten und der Möglichkeit, „divers“ im Geburtsregister eintragen zu lassen, unterstreichen die Brisanz und Aktualität der Thematik.
2. Der Gleichstellungsauftrag der Schulen in NRW: Dieses Kapitel befasst sich mit dem gesetzlichen Gleichstellungsauftrag der Schulen in Nordrhein-Westfalen. Es analysiert den Lehrplan und zeigt auf, wie Themen wie Beziehung, Geschlecht, Geschlechterrollen, sexuelle Orientierung und Identität in der Sexualerziehung behandelt werden sollen. Der Fokus liegt auf dem Erziehungsauftrag zur Förderung von Toleranz, Selbstbewusstsein und einem kritischen Umgang mit Vorurteilen und Klischees im Zusammenhang mit Sexualität und Geschlechtsidentität. Die Bedeutung des Grundgesetzes und der Achtung der Menschenwürde als Grundlage für einen inklusiven Ansatz wird hervorgehoben.
3. Was bedeutet Genderkompetenz? - Die Relevanz für den schulischen Kontext: Dieses Kapitel definiert Genderkompetenz und erörtert ihre Bedeutung für den schulischen Kontext. Es bietet einen Einblick in die Gender- und Queer Studies und erläutert die dekonstruktivistische Geschlechtertheorie von Judith Butler. Die Kapitel unterstreichen die Notwendigkeit, Schüler*innen mit vielfältigen Formen des Begehrens vertraut zu machen und Identitätsentwürfe jenseits binärer Kategorien zu ermöglichen. Die Relevanz für den schulischen Kontext wird durch die Herausforderungen für LSBTIQ*-Jugendliche in einer heteronormativen Gesellschaft begründet.
4. Inwiefern ist das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt relevant für den schulischen Kontext?: Dieses Kapitel vertieft die Notwendigkeit, das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im schulischen Kontext zu thematisieren. Es greift empirische Daten auf und belegt den hohen Anteil an LSBTIQ*-Jugendlichen, die unter Ablehnung und Diskriminierung leiden, sowohl im familiären als auch im schulischen Umfeld. Diese Kapitel untermauert die Notwendigkeit einer inklusiven und identitätsorientierten Didaktik, die Schüler*innen einen geschützten Raum und Unterstützung bietet.
5. Förderung der Genderkompetenz im Literaturunterricht: Dieses Kapitel untersucht die Möglichkeiten, Genderkompetenz durch den Literaturunterricht zu fördern. Es stellt die These auf, dass literarische Texte, die sich dem LSBTIQ*-Thema widmen, sich aufgrund der Identifikation mit gleichaltrigen Protagonist*innen und der Mehrdimensionalität der Darstellung besonders eignen. Der Fokus liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und Geschlechterstereotypen.
6. Genderkompetenzen vermitteln anhand des Buchs „George“ von Alex Gino. Transsexualität als Themenschwerpunkt des Buchs: Dieses Kapitel analysiert den Jugendroman „George“ im Hinblick auf seine Eignung zur Förderung von Genderkompetenz. Es untersucht Georges Diskriminierungserfahrungen, ihre Identitätsentwicklung und ihr Coming-out im familiären und schulischen Kontext. Die Rolle der Medien und die Bedeutung ihrer Freundschaft mit Kelly werden ebenso beleuchtet wie das Verhalten der Lehrkräfte im Umgang mit dem Theaterstück „Wilbur und Charlotte“. Die Analyse dieses Kapitels zeigt, wie der Roman verschiedene Aspekte von Gender und Transsexualität aufgreift und zur Reflexion anregen kann.
Schlüsselwörter
Genderkompetenz, Gender Studies, Queer Studies, Transsexualität, sexuelle Vielfalt, geschlechtliche Identität, Diskriminierung, Inklusion, Literaturunterricht, Jugendroman, „George“ (Alex Gino), Gleichstellungsauftrag, heteronormativität, Identitätsentwicklung, Coming-out.
Häufig gestellte Fragen zu: Förderung von Genderkompetenz im Literaturunterricht anhand des Jugendromans "George"
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht das Potential des Jugendromans „George“ von Alex Gino zur Förderung von Genderkompetenz im Literaturunterricht. Sie zeigt auf, wie der Roman die Auseinandersetzung mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt unterstützen kann und beleuchtet den Gleichstellungsauftrag der Schulen in NRW sowie die Gender- und Queer-Theorie.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den Gleichstellungsauftrag der Schulen in NRW, Genderkompetenz und ihre Bedeutung im schulischen Kontext, die Analyse der Darstellung von Transsexualität und Diskriminierungserfahrungen in „George“, die Rolle von Medien und sozialen Beziehungen in Georges Identitätsentwicklung sowie genderunspezifische Pädagogik und deren Einfluss auf die Identitätsfindung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Thematik einführt und die Forschungsfrage stellt. Es folgen Kapitel zum Gleichstellungsauftrag der Schulen in NRW, zur Definition von Genderkompetenz und ihrer Relevanz im schulischen Kontext, sowie zur Relevanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Schule. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse des Romans „George“, gefolgt von einem Fazit und Ausblick.
Was ist der Fokus des Kapitels zur Genderkompetenz?
Das Kapitel definiert Genderkompetenz, erörtert ihre Bedeutung im schulischen Kontext und gibt einen Einblick in die Gender- und Queer Studies, inklusive der dekonstruktivistischen Geschlechtertheorie von Judith Butler. Es betont die Notwendigkeit, Schüler*innen mit vielfältigen Begehrensformen und Identitätsentwürfen jenseits binärer Kategorien vertraut zu machen.
Wie wird der Roman "George" in der Arbeit analysiert?
Das Kapitel zur Analyse von „George“ untersucht Georges Diskriminierungserfahrungen, ihre Identitätsentwicklung und ihr Coming-out. Die Rolle der Medien, die Bedeutung ihrer Freundschaft und das Verhalten der Lehrkräfte werden beleuchtet. Die Analyse zeigt, wie der Roman verschiedene Aspekte von Gender und Transsexualität aufgreift und zur Reflexion anregen kann.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Genderkompetenz, Gender Studies, Queer Studies, Transsexualität, sexuelle Vielfalt, geschlechtliche Identität, Diskriminierung, Inklusion, Literaturunterricht, Jugendroman, „George“ (Alex Gino), Gleichstellungsauftrag, Heteronormativität, Identitätsentwicklung, Coming-out.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Der konkrete Inhalt des Fazits und Ausblicks ist nicht im gegebenen Textfragment detailliert wiedergegeben, aber es wird ein Fazit und Ausblick erwähnt.)
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrende im Bildungsbereich, Studierende der Pädagogik und Gender Studies sowie alle, die sich mit Fragen der Genderkompetenz, sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und Inklusion im Bildungssystem auseinandersetzen.
Welche praktischen Implikationen hat die Arbeit?
(Die konkreten praktischen Implikationen sind nicht im gegebenen Textfragment detailliert wiedergegeben, aber die Arbeit legt nahe, dass der Roman "George" effektiv im Unterricht zur Förderung von Genderkompetenz eingesetzt werden kann.)
- Quote paper
- Yeganeh Khodaparast (Author), 2020, Das Buch "George" von Alex Gino. Genderkompetenz fördern im Literaturunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/960170