Der Mensch zwischen Weltuntergang und Heiligem Jahr - Theologische Reflexionen zur Jahrtausendwende.


Examensarbeit, 1999

188 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. EINSTIMMUNG

II. VORWORT
A. Welche Bedeutung hat das Jahr 2000?
B. Inhalt und Aufbau der Arbeit

III. GESTERN
A. Entstehung der Zeit- und Geschichtsvorstellungen
1. Biblische Grundlegungen
a) "Als die Zeit erfüllt war" - Galaterbrief 4,4
b) "Neuer Himmel, neue Erde" - Offenbarung des Johannes
2. Biblische Zeitvorstellungen
3. Christliche Zeitrechnung
4. Christliches Geschichtsbewußtsein
B. Tradition der Heiligen Jahre
1. Festtage im Alten Testament
2. Geschichtliche Herausbildung der "Heiligen Jahre"
a) Beginn - das Jubeljahr 1300
b) Zeit der Schismen - Einführung neuer Elemente
c) Renaissance
d) Nach dem Konzil von Trient
e) Entwicklungen bis zur Gegenwart
C. Chiliasmus
1. Entwicklung und Bedeutung
2. Jahrtausendwende 999/1000 nach Christus

IV. HEUTE
A. Zukunftsangst und Zukunftsgestaltung
1. Apokalyptische Visionen des "Weltuntergangs"
2. Bedrückende Fakten
3. Kultur als Spiegel der Zukunftsangst
4. Wissenschaftliche Zukunftsforschung
5. "Säkulare Apokalypsen": Beispiel Computer-Crash-2000
B. Gesellschaft und das Jahr 2000
1. Wie die säkulare Gesellschaft das Jahr 2000 begeht
2. Medien und die Jahrtausendwende
3. Trendbücher, Lebenshilfen und "positives Denken"
4. Astrologie
5. Esoterische Prophezeiungen und Angebote
C. Sekten und das Jahr 2000
1. Zeugen Jehovas
2. Neuoffenbarungsgemeinschaften
3. William Miller und Edgar Cayce
4. "Heaven's Gate", Aum-Sekte und Ufologen
D. Kirche und das Jahr 2000
1. Christliche Gegenwartssicht: "Gaudium et spes"
2. Kirche heute
a) Situationsbeschreibung
b) Gottes- oder Kirchenkrise?
3. Apostolisches Schreiben "Tertio Millenio Adveniente"
a) Christologischer Akzent
(1) Ökumene: Einheit im Einssein in Christus
(2) "Ökumenismus der Heiligen"
b) Interreligiöser Dialog
c) Schuldbekenntnis und Neuevangelisation der Kirche
d) Wirken in der säkularen Gesellschaft
4. Konkrete kirchliche Schritte auf dem Weg zum Jahr 2000
a) Lokale und regionale Jubiläen
b) Fortschreibung des II. Vatikanischen Konzils
c) Aktionsplan 1997-2000
d) Weltkirche
e) Deutschland
(1) Katholische Deutsche Bischofskonferenz
(2) Diözesen
(3) Kirche auf der EXPO2000 Hannover
(4) Weitere kirchliche Veranstalter und Initiativen
5. Bewertung
a) Erste Reaktionen
b) Notwendige Kurskorrekturen?

V. MORGEN
A. Zukunft der säkularen Welt
B. Kirche der Zukunft
1. Christliches Zukunftsbewußtsein
2. Kirche im Jahr 2000
3. Wege der Kirche in die Zukunft
a) Inhaltliche und strukturelle Reformen
b) Konzentration auf das "Wesentliche"
c) Sozialethik / sozialkritische Theologie
d) Renaissance der Werteorientierung
e) Spirituelle Erneuerung
f) Besinnung auf das Evangelium

VI. NACHWORT
A. Religionspädagogische Konsequenzen
B. Erneuerung als Chance
C. Fazit

VII. ANHANG
A. Materialverzeichnis der deutschen Diözesen
B. Liste der wichtigsten Endzeitfilme mit religiösen Motiven
C. Ablauf und Inhalte der "Heilig-Jahr"-Vorbereitung"
D. Überdiözesane Arbeitsstruktur in Deutschland
E. Literaturverzeichnis
F. Zusätzliche Auswahlbibliographie

EINSTIMMUNG

31.12.999 - 1.1.1000

"Der Himmel wird hell, die Vögel singen, und die Erde ist noch da mit ihrem harten Boden, den es zu bestellen gilt. Erhalten ist die Welt mit ihrem steten Kampf gegen Hunger und Katastrophen... Aber schließlich kehrt das Leben zurück. Die Menschen erheben sich vom Boden, auf den sie sich gekauert und niedergeworfen haben, sammeln ihre wenigen Habseligkeiten zusammen und wenden sich wieder ihren Alltagspflichten zu. Ihre Beine sind noch steif vor Kälte, aber sie sind glücklich über das wiedererweckte Leben. Sie pflügen mit frischer Kraft; und wie ein neuer Frühling schmückt das `weiße Gewand neuer Kirchen' überall die Welt."1

31.12.1999 - 1.1.2000

"Feldmann nahm wieder seinen Platz in der Mitte des Balkons ein und begann den Countdown der letzten sechzig Sekunden bis zum Anbruch des neuen Jahrtausends. Als die Kamera und die Suchscheinwerfer über die beklemmende Szene schwenkten, überlegte Feldmann, was für eine gefühlvolle Geste es gewesen wäre, "Auld Lang Syne", das traditionelle Abschiedslied, über die Lautsprecher zu spielen. Alle hätten heute abend bestimmt ein bißchen Vergeben und Vergebung gut gebrauchen können... Da war der heilige Augenblick. Wie ein Signal legte sich der Wind. Zum ersten Mal, seit sie zusammengekommen waren, hielt die Masse der unbezähmbaren Millenarier den Atem an. Die ganze Welt hielt den Atem an. Und über ganz Judäa lag ein tiefes, friedliches Schweigen, das Schlag Mitternacht in einem Donnerschlag in der Ferne gipfelte. Zugleich läuteten die Glocken der Himmelfahrtskapelle zusammen mit einem Dutzend anderer Kirchenglocken überall in der Heiligen Stadt das 21. Jahrhundert ein... Die ganze Wohnung fing an zu zittern und heftig zu schwanken. Kameras und Scheinwerfer hüpften auf ihren Stativen, drehten sich und kippten um. Die Lichter erloschen, und die Menschenmengen auf den Bergen stießen panische Schreie aus. Feldmann ergriff eine Angst, wie er sie noch nie zuvor empfunden hatte... Hunter hatte es geschafft, einen Monitor mit Satellitenempfang wieder zum Leben zu erwecken, und als die Mannschaft sich davor versammelt hatte, erfuhr sie... was unterdessen andernorts geschah. Einundvierzig Minuten und achtundvierzig Sekunden lang wußte kein Mensch außerhalb Jerusalems mehr, als daß zur Stunde Null des neuen Jahrtausends eine übernatürliche Katastrophe über das Heilige Land hereingebrochen war. Genauso, wie es von vielen schon so lange vorhergesagt worden war. Einundvierzig Minuten und achtundvierzig Sekunden waren lang genug, um weltweit Massenhysterien, Selbstmorde, Herzattacken und Anfälle von geistiger Verwirrung auszulösen. Überall wurden Kathedralen, Kirchen, Synagogen und Tempel von den Massen, die vor dem Zorn Gottes Zuflucht suchten, in Panik gestürmt. Viele Menschen wurden zertrampelt oder im Gedränge zu Tode gedrückt. In den Weltmetropolen kam es zu Unruhen, Plünderungen und Aktionen zielloser Gewalt."2 II.

VORWORT

Der Countdown zur Jahrtausendwende läuft, die "Abenddämmerung des Jahrhunderts"3 (Bernd Harder) hat begonnen. Ob im Internet oder an der Digitaluhr am Pariser Centre Pompidou: Die Tage bis zum Jahr 2000 sind gezählt, das Millenium, abgeleitet vom lateinischen "mille" oder "millia", naht. Wird der 1.1.2000 so beginnen wie der eingangs zitierte Text von Rudolf Glaber (um 985 bis um 1047) über das Erwachen der Morgenröte am 1.1.1000, den nach seinen Beschreibungen die Menschen in den Kathedralen liegend erwartet hatten?

Der amerikanische Marketingstratege Glenn Kleier hat in seinem 560-Seiten dicken Bestseller "Der letzte Tag" nach eingehenden Markt- und Bedürfnisanalysen ein Szenario beschrieben, das sich so nach Meinung einiger Milleniaristen in der Tat zutragen könnte: Der jüdischen Tradition nach kommt der Messias am Tag des Jüngsten Gerichts über den Ölberg nach Jerusalem, um mit den im Kidrontal begrabenen Toten durch das Goldene Tor zu schreiten. Kein Wunder also, daß sich an Kleiers "letzten Tag" etwa zwei Millionen Menschen am Ölberg versammeln und zusammen mit dem Fernsehsender "WNN" das "dramatische Ende oder aber einen neuen Anfang unserer jetzigen Welt erleben"4 wollen. Was kommt ist ein neuer, weil ja mittlerweile in Zeiten der Emanzipation, weiblicher Messias: Jesa. "UFOs hat sich Kleier verkniffen, dafür setzt ein wohlgezielter Komet das Apokalypsical in Gang", kommentiert Ulrich Schwarz im SPIEGEL: "Und dann gibt er, dem Gesetz seiner Branche folgend, den Armen im Geiste, was sie haben wollen: Apokalyptische Horden erwarten das Ende, vom Himmel stürzen Feuerzeichen, der Kosmos blubbert total esoterisch, rette sich, wer kann..."5 Der auf die Erde gestürzte Komet hat Jesa in einem israelischen Labor freigesetzt. Sie heilt ganz in der Tradition ihres Vorgängers, stirbt am Karfreitag und ist Ostersonntag nicht mehr aufzufinden... Kritiker werfen Kleiers kühl am Trend orientiertes Erstlingswerk vor, den Menschen zwei Jahre vor der Jahrtausendwende genau das als Lesestoff zu geben, was sie angstvoll und durch die Medien verstärkt erwarten: "Das Ganze läuft ab wie Fernsehen auf Papier, zappt sich durch die ganze Welt und verdient den Klischeepreis."6

Was bei Kleier wie ein Zukunftsroman anmutet, wird schon in der Gegenwart angesichts der Endzeitpanik in Sekten traurige Realität, wie uns der geplante Massenselbstmord Anfang 1998 auf Teneriffa vor Augen führte. Gerade das ist auch der Grund, warum ich mich so vergleichsweise ausführlich mit dem eigentlich belanglosen Unterhaltungsroman Kleiers eingangs beschäftigt habe: "Der letzte Tag" zeigt die verschwimmenden Grenzen von Fiktion und Wirklichkeit und ist ein gutes Beispiel für die aufkommende Jahr-2000-Stimmung in den Medien. Hier wird in Romanform die Palette der Erwartungen und Hoffnungen angesichts des Jahrtausendwechsel aufgeboten und gleichzeitig dokumentiert, wie die Begrifflichkeiten Millenium, Apokalypse, Jahr 2000, Jahrtausendwechsel und Weltuntergang teilweise synonym verwendet werden, auch wenn sie ganz unterschiedliche Dinge meinen und implizieren.

Die zweite Jahrtausendwende nach Christi Geburt regte jedoch nicht nur Kleiers Fantasie an: Nostradamus und Edgar Cayce haben den Weltuntergang, die Sieben-Tages-Adventisten das Nahen des Endes, Inder das Ende des 360.000 Jahre dauernden Kali-Yuga und moderne Propheten wie Jeane Dixon eine Verlagerung der Erdachse mit der Konsequenz einer Überflutung Kaliforniens oder die Wiederkunft Christi vorausgesagt7. Schon 1995 meldete das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL für rund 1500 Klein- und Kleinstsekten in Europa und geschätzte 1000 ähnliche Gruppen in den Vereinigten Staaten, nehme die Intensität der Warnungen vor dem Ende zu, je näher die magische Jahreszahl 2000 rücke.8 Und wie reagiert die katholische Kirche auf die mit Ängsten und Hoffnung erwartete Jahrtausendwende? Papst Johannes Paul II. rief 1994 in seinem Apostolischen Schreiben "Tertio Millenio Adveniente"9, nachfolgende kurz TMA, für das Jahr 2000 ein "Heiliges Jahr" aus, um "sowohl mit einem Gefühl der Dankbarkeit wie der Verantwortung auf das, was in der Geschichte der Menschheit seit der Geburt Christi geschehen ist" (TMA 17).

A. Welche Bedeutung hat das Jahr 2000?

Warum die Zahl "2000" eine solche Anziehungskraft ausübt, warum ich mich also überhaupt mit ihr beschäftige, kann ein Blick auf das Substantiv "Zahl" und das Verb "erzählen" beantworten: Bei bestimmten Zahlen stellt sich ein Erzählen ein, das über die reine Bedeutung einer Zahl hinausgeht. Versteht man die Wende zur Jahreszahl 2000 als ein reines Zahlenereignis, so erzählt die Zahl im Zusammenhang mit anderen Erzählungen (z.B. der Apokalyptik, die zwar nicht die Zahl 2000, dafür aber die 1000 kennt) von Erwartungen, Befürchtungen, Wendezeiten und damit verbundenen Ängsten, Prophezeiungen, für die Silvesternacht in das Jahr 2000 erwartet werden. Bei der Projektion des Zahlenereignisses auf ein Datum wird aus der bloßen Zahl eine "magische Zahl", das heißt eine Zahl, der Wirkungen und Kräfte zugeschrieben werden, die ihr nicht gegeben sind oder wie es Peter Sloterdijk in seinem Sammelband "Bericht zur Lage der Zukunft" über die Silvesternacht schreibt: "Es sind einerseits Nächte wie alle anderen, andererseits verzauberte Zeiten, in denen die Magie der runden Zahlen wirksam wird. Wer nüchtern bleibt, kann sehen, wer für die Verzauberung optiert."10 Die Vermischung zwischen diesen zwei Ebenen, das Zahlenereignis auf der einen Seite und die Bedeutung des konkreten Jahres bzw. -wechsels ist in fast der gesamten Literatur durchgängig, und auch ich unterliege dem Fehler einer scharfen Trennung gelegentlich. Das geschieht unbeabsichtigt, doch wird das Jahr 2000 geschickt instrumentalisiert und vor dem Hintergrund der beschriebenen Erwartungen und Phantasien als Bewältigungsrituale des Übergangs genutzt, "in dem sie für eine gewisse Zeit die Zeit stillstellen und eine besondere Gemeinschaft schaffen, die aus dem Fluß der Ereignisse herausgenommen ist... Rituale machen etwas mit uns; stabilisieren die Welt, in der wir leben, ermöglichen so Gewißheit"11.

Die Jahrtausendwende und dessen Randerscheinungen sind jedoch schon durch die Zahl 2000 mehr als nur ein gewöhnlicher Übergangsritus ("rites de passage"): Das Jahr 2000 als eine besondere Zahl zu sehen, mag ja in der Tat berechtigt sein, so wie der seltene Geburtstag oder die goldene Hochzeit als ein besonderes Zahlenereignis gefeiert wird. Anlässe, die Christen einladen, "die Zeit bewußt als unseren Pilgerweg zu Gott zu begreifen, unseren gegenwärtigen Standort und Standpunkt nüchtern zu bestimmen, aus der Sicht des Glaubens und im Licht seiner Verheißung gelassen der Zukunft entgegenzugehen und vor allem uns in Freude und Dankbarkeit darauf zu besinnen, daß Gott alle Wege mitgeht", so Dr. Dietmar Bernt12. Offenbar teilen alle Menschen ihre (Lebens-) Geschichte in überschaubare Epochen ein, um einen "Über-Blick" zu bekommen, Ordnung zu schaffen und besonders wichtige Termine und Jahrestage herauszustellen. Für Christen haben diese Daten immer auch einen religiösen Charakter, denn "nach christlicher Auffassung stellt jedes Jubiläum... ein besonderes Gnadenjahr für den einzelnen Menschen dar"13. Neben diesen individuellen Jubiläen gibt es auch Entsprechungen in Gemeinden oder Institutionen, wie z.B. ein Gründungsjubiläum oder der Geburtstag einer bedeutenden Persönlichkeit. In diesem Zusammenhang stellt das Jahr 2000 nach Christi also für Christen ein solches Jubiläum dar, unabhängig der zeitlich exakten Datierung der Geburt Jesu, was auch TMA 15 herausstellt.

Zwar sind Endzeit- und Zukunftsängste in vielen Glaubensgemeinschaften zu finden, die Verbindung mit dem Jahr 2000 wird allerdings nur in solchen Kulturen hergestellt, wo die Geburt Jesu als zentraler kalendarischer Fixpunkt gilt, wodurch die meisten der großen Religionen (Judentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus etc.) wegfallen: Das Judentum feiert ab September 2000 das Jahr 5761, die Moslems ab April 2000 das Jahr 1421, in China gilt das Jahr des Drachen in Japan zählt man Heisei 12. Für die Buddhisten gilt das Jahr 2543 und Bahai feiert ab März 2000 die Zählung 157.14 Das gleiche gilt für Splittergruppen, Sondergemeinschaften und Sekten.15

Da das Jahr 2000 alle derzeit lebenden Menschen betrifft, ist die Faszination über die normale Erwartung eines neuen Jahres und der besonderen Gefühle einer Silvesternacht natürlich größer, zumal statistisch gesehen nur jede 33. Generation drei Nullen in der Jahreszahl erlebt. Kein Wunder, daß schon immer die Jahrtausendwende die Menschen magisch angezogen hat.16 A. T. Mann hält den Glauben an das Millenium und das damit verbundene "Jüngste Gericht" sogar für einen "Kernbestandteil aller großen Weltreligionen und des kollektiven Bewußtseins der Menschheit"17. Daß die Jahrtausendwende für alle ein Thema ist, läßt sich schon jetzt an der Zunahme von Medienberichten und Filmen, Zukunftsprognosen und Konzepten ablesen.

Auch als Zielangabe für längerfristige Planungen und symbolischer Ausdruck für Fortschritt hat sich die "2000" bewährt. War es zunächst die Rummelplatzattraktion "Cinema 2000", so folgten 1980 der von Experten dem damaligen amerikanischen Präsidenten Carter vorgelegte Bericht "Global 2000" oder der Protest gegen die "Meßreform 2000"18. Ebenso findet man das Jahr "2000" in zahlreichen Plänen, von der Entwicklung des Straßenverkehrs in der Volksrepublik China bis zum russischen Getreidemarkt im Jahr 200019 und dem neuen Grundsatzprogramm des Kolpingwerkes "Kolping2000" oder "Bibel2000"20.

B. Inhalt und Aufbau der Arbeit

Bei der Suche eines Themas der Wissenschaftlichen Hausarbeit im Rahmen meines Examens im Fach Katholische Theologie für das Lehramt, war es mir wichtig, eine aktuelle Fragestellung zu bearbeiten, die mich am Abschluß meiner Studien die Möglichkeit gibt, verschiedene theologische Aspekte, Studienschwerpunkte wie Medien, Beobachtung und Reflexion von Kirchenkritik und Ökumene, sowie aktuelle Fragen zu verbinden. Angeregt durch zahlreiche populäre Fernsehserien und vor allem dem Verfolgen des relgiös- esoterischen Buchmarktes, wurde ich schließlich auf die Jahrtausendwende aufmerksam und von verschiedenster Seite motiviert, eine Situationsbeschreibung zwei Jahre vor dem Jahr 2000 zu versuchen. Gleichzeitig boten die offiziellen kirchlichen Pläne eines "Heiligen Jahres" weitere inhaltliche Perspektiven und Fragestellungen: Warum hat die Jahrtausendwende eine solche Bedeutung als Anlaß zu Angst und Partystimmung? Welche Wirkung erzielen apokalpytische Ängste und Visionen in der Vergangenheit und Gegenwart? Warum und wie feiert die Kirche "Heilige Jahre", welche Chancen zu einem Dialog mit der säkularen Gesellschaft und für ihre Zukunftsfähigkeit nutzt sie?

Aus diesen für mich persönlich interessanten Fragen entwickelte sich nach umfangreicher Lektüre und einer Reihe von Gesprächen mit Sektenexperten, Theologen und TMA- Fachleuten die nun hier vorliegende Arbeit. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche unterschiedlichen kirchlichen und säkularen Zugänge der Anlaß "Jahrtausendwende 2000" herausfordert. Dabei bewegt sich das von mir dargestellte Spektrum zwischen dem immer wieder in der Geschichte der Menschheit prophezeiten "Weltuntergang" und dem traditionellen "Heiligen Jahr", wie es Papst Johannes Paul II. mit "Tertium Millenium Adveniente" anberaumt hat. In dieser Arbeit möchte ich der Frage nachgehen, wie die (säkulare) Gesellschaft auf der einen und die christlichen Kirchen, hier vor allen Dingen die katholische, auf der anderen Seite das Jahr 2000 begehen, Ursprünge, Motive und Konsequenzen beschreiben, sowie fragen, welche Zukunft uns bevorsteht. Die Hauptschritte "Gestern, heute, morgen" (bzw. Ewigkeit) beziehen sich auf die Stelle Hebr. 13,8 die gleichzeitig Leitgedanke von TMA und "Heiligem Jahr 2000" sind.

In einem Einleitungskapitel werde ich zunächst die für meine Arbeit an vielen Stellen wichtigen Themen "Fülle der Zeit" und Inhalt und Zweck der Offenbarung des Johannes darstellen. Diese Fragestellungen hätten sicherlich auch in andere Zusammenhänge gepaßt und sollen deshalb als Anfangsinformation eine Basis bilden. Weitere Themen am Beginn sind biblische Zeitvorstellungen, christliches Geschichtsbewußtsein und die Entstehung der daraus resultierenden "christlichen Zeitrechnung". Da aus diesen biblisch-theologischen Grundlagen die "Heiligen Jahre" enstanden sind, stelle ich deren Entwicklung und Bedeutung, sowie den Chiliasmus und die Jahrtausendwende des Jahres 1000 n. Chr. vor. Unter der Kaptitelüberschrift "Heute" beschäftige ich mich mit den z.B. durch ökologische Entwicklungen erzeugten Zukunftsängsten und dem daraus resultierenden Wunsch, die Zukunft zu gestalten und zu wissen, was kommt. "Säkulare Apokalypsen" habe ich einen beispielhaften Exkurs genannt, der den erwarteten Computer-Crash im Jahr 2000 als eine für unsere von Technik abhängige Welt gefährlich werdende Konsequenz der Jahreszahl 2000 aufzeigt und verdeutlichen kann, daß eine Gefahr für uns nicht nur von Naturkatastrophen mit apokalyptsichen Ausmaß ausgeht. Anschließend stellle ich vor dem Hintergrund der Zukunftsängste die Reaktionen von Gesellschaft, Sekten und Kirche auf die Jahrtausendwende vor. Dabei liegt mein Schwerpunkt auf den kirchlichen Inhalten und Strukturen, den Medien sowie einer Bewertung der Vorbereitungen auf das "Heilige Jahr". Im letzten Teil stelle ich schließlich einige Visionen und Forderungen an die gesellschaftliche und kirchliche Zukunftsgestaltung nach dem Jahr 2000 vor und versuche eine kritische Bewertung auch aus religionspädagogischer Sicht.

Ich habe im Rahmen meiner Examensarbeit natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann nur einen ersten Überblick geben, zumal ich feststellen mußte, daß es an einer verständlichen und umfassenden Darstellung mit überblickcharakter und umfangreichen Literaturangaben mangelt. Gleichzeitig stellte es sich als themenbedingtes Problem dar, daß es kaum brauchbare Literatur zur kommenden Jahrtausendwende gibt und die Pläne der katholischen Kirche für das "Heilige Jahr" vornehmlich in theologischen Zeitschriften besprochen werden. Eine positive Konsequenz ist dadurch allerdings, daß ich viele verschiedene und aktuelle Meinungen zu der mir gestellten Fragestellung zu Wort kommen lassen kann. Mir ist es wichtig, einen Überblick zu geben, der die Vielseitigkeit des Themas darstellt. Trotzdem muß ich auf eine intensivere Beschäftigung mit verschiedenen Phänomenen verzichten: So wird der biblische Teil und die grundlegende psychologisch- phänomenologische Beschäftigung relativ kurz ausfallen. Ausführliche Literaturangaben und ein Anhang mit von mir nicht einbzogenen Veröffentlichungen werden auf weitere mir bekannte Quellen hinweisen. An den auslegenden und beschreibenden TMA-Stellen bzw. dort, wo ich z.B. die in dem Apostolischen Schreiben aufgezeigte konkrete Vorbereitungszeit vorstelle, halte ich mich eng an Wortlaut und Sprache des Originaltextes, wobei meine Zusammenstellung auch eine Hilfe als Zugang zu diesem vielen Menschen nur schwer zugänglichen Text sein kann, da päpstliche Rundschreiben nicht selten mühsam zu lesen sind und deshalb kaum wahrgenommen werden, wie Pater Alexander Holzbach jüngst angesichts von TMA anmerkte.21

III. GESTERN

A. Entstehung der Zeit- und Geschichtsvorstellungen

"Im Christentum kommt der Zeit eine fundamentale Bedeutung zu. Innerhalb ihrer Dimension wird die Welt erschaffen, in ihrem Umfeld entfaltet sich die Heilsgeschichte, die ihren Höhepunkt in der "Fülle der Zeit" der Menschwerdung und ihr Ziel in der glorreichen Wiederkunft des Gottessohnes am Ende der Zeiten hat. In Jesus Christus, dem fleischgewordenen Wort, wird die Zeit zu einer Dimension Gottes, der in sich ewig ist." (TMA 10)

Die Vorstellung, daß Zeit eine objektive Größe ist, ist relativ modern. Für die Menschen der Frühzeit gab es eine zeitlose natürliche Welt, in der man um das lebensspendende Sonnenlicht betete, weil man nichts von ihrer regelmäßigen Wiederkehr wußte. Mit der Entwicklung der Astrologie war den Priestern der Sonnengötter (am bekanntesten der ägyptische "Ra") ein ungeheures Machtinstrument in die Hand gegeben: die Vorhersage der Zukunft die Welt wurde berechenbarer. Es entstand der Gedanke eines Weltjahres oder "Großen Jahres" (Annus Magnus), innerhalb dessen die Planeten zu ihrer Ursprungssituation vom Anfang der Welt zurückkehren, von dem aus der nächste Zyklus beginnt. In den Kulturen, die auf dem Gedanken des Milleniums, eines Zeitraums von 1000 Jahren bauten, war Geschichte ein "ritueller Prozeß", eine sich wiederholende Ereigniskette, eine durch Riten zum Ausdruck gebrachte "zyklische Abfolge der Zeit"22, die schließlich auf das Ende der Welt hinausläuft, zumal in vielen antiken Kulturen 1000 der äußerte Zahlenwert war, hinter dem nichts Neues mehr kommen kann. Die Annahme, die Schöpfung sei das datierbare Ereignis am Anfang der Zeit, war bis ins späte 16. Jahrhundert präsent.23 Joachim von Fiore (gest. 1202) gilt seit dem zweiten Jahrhundert dieses Jahrtausends als Schlüsselgestalt der geschichtstheologischen Bibelauslegung. Joachims Jahre, die auch nur Tage oder Wochen sein können, dienen der Sammlung der "wahren Christen für die letzte Entfesselung des Teufels"24. In seiner trinitarischen Geschichtseinteilung folgt auf das Reich des Vaters (Alter Bund) und des Sohnes (die Kirche des Neuen Bundes) das im Jahr 1260 erwartete Reich des Geistes, das 1000jährigen Reich Christi aus der Offenbarung "im Zeichen der völlig erneuerten, vergeistlichten, armen und kontemplativen Kirche"25 gesehen. Joachim verschob die Akzente und unterschied sich damit von Augustinus, indem er sein Geschichtssystem auf die Erwartung des Dritten Zeitalters zuspitzt. Diese endzeitliche Bibelauslegung prägte das Spätmittelalter, in dem sie Weissagungen, Spekulationen und Visionen anregte: So gab es im 13. Jahrhundert für das Jahr 1260 Berechnungen über das Erscheinen des Antichristen, die sich auf den Ablauf der 42 Generationen bezogen, auf die Joachim von Fiore seit dem Wirken Jesu kalkuliert hatte. Heute tritt die "christliche Zeitansage" nicht in "Konkurrenz mit den Chronometern unserer Zeit"26, so Hans-Jochen Jaschke, sie ist "weltlicher" geworden. Die Kirche steht nicht außerhalb der menschlichen Zeitvorstellungen, sie "respektiert die Zeitmaße: Stunden, Tage, Jahre, Jahrhunderte" (TMA 16). Kaum jemanden ist dabei jedoch noch die religiöse Grundlage der Entwicklung unseres Zeit- und Geschichtsbegriffs bewußt.

1. Biblische Grundlegungen

Der biblische Geschichtsbegriff bemüht sich vor dem Hintergrund des beobachtenden Geschehens um eine Deutung, denn es gibt in der Bibel keinen Begriff für Geschichte27: für die Juden war dies eine dialogische Beziehung zwischen einem geschichtsmächtigen Gott und geschichtsgestaltenden Menschen, verstanden am Beispiel der jüdischen Volksgeschichte und ihrem Bund mit Gott als Paradigma für die Deutung der ganzen Menschheitsgeschichte.28 Wesentlich für das biblische Geschichtsbewußtsein ist zum einen die Frage des Anfangs, der Herkunft des Lebens in Gottes Schöpfung (Genesis) und im Neuen Testaments der Erfüllung der Zeit, sowie die Frage des Endes. Beiden Motiven möchte ich hier exemplarisch nachgehen. In der gesamten Bibel sind Texte zu finden, die vom Ende der Welt bzw. dem Anbruch der neuen Zeit berichten, was zweifellos stark zu Weltuntergangsängsten oder aber der Hoffnung auf das kommende "Reich Gottes" führte. Die klassischen Apokalypsen (biblisch und außerbiblisch wie Buch Daniel, äthiopisches Henochbuch, 4 Esra, syrischer Baruch) waren und sind beliebte Literaturgattungen29, wobei der Sammelbegriff Apokalyptik nach Koch30 durch verschiedene Schwerpunkte gekennzeichnet wird: Drängende Naherwartung der Umwälzung aller Verhältnisse und dem paradisischen Charakter der Zeit jenseits der Katastrophe; Darstellung des Endes als ungeheure kosmische Katastrophe, die in festem Zusammenhang mit der vorhergehenden Geschichte der Menschen steht, wobei der Übergang zum endgültigen Heilszustand von Gottes Handeln ausgeht. Zur Durchführung und Gewährleistung des Heils wird sich gern eines königlichen Vermittlers bedient, wobei die Einzelheiten der Apokalypsen sich hier unterscheiden.

Schon im Alten Testament werden Pest, Erdbeben oder der Zusammenbruch der kosmischen Ordnung als Vorzeichen des Endes benannt (vgl. Amos 8,8f.; Joel 2,10). Auch im Neuen Testament sind solche Motive zu finden (vgl. Mk 13,4ff.; Mk 13,7f, Lk 21,9-11, Offb 6,3-8), die ebenfalls auf das Ende hindeuten. Jesus selbst soll diese Vorzeichen angekündigt haben (Mt 24, Mk 13 und Lk 21), was auch durch Aussagen des Apostel Paulus (Röm 11, 25-32) bestärkt wird. Solche und ähnliche Bibelstellen haben zu allen Zeiten in der Erwartung der Wiederkunft Christi zum Warten und Wachen auf bestimmte Ereignisse geführt: weltweite Verkündigung des Evangeliums (Mt 24, 14), Bekehrung Israels (Röm 11, 25-32) und das Wirken des Antichristen (2 Thess 2, 1-12; Offb 13).31

a) "Als die Zeit erfüllt war" - Galaterbrief 4,4

"Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau", heißt es im Brief an die Galater (Gal 4,4). Die Fülle der Zeiten, die zur jüdischen und christlichen eschatologischen Sprache gehört (vgl. Eph 1,10; Mk 1,15; Mk 16,14; Joh 7,8; Heb 1,2) und der sich auch Paulus bediente (siehe Gal 1,4; 1 Kor 10,11; 1 Thess 5,1ff), aber die nur bei ihm als diese Wendung zu finden ist,32 ist identisch mit dem Geheimnis der Fleischwerdung des Wortes (als wahrer Gott und wahrer Mensch, wie es das Konzil von Nizäa gegen Arius klarstellte) und mit dem Geheimnis der Erlösung der Welt. Paulus unterstreicht, daß der Sohn von einem normalen Menschen geboren wurde, unter den Bedingungen wie bei anderen Menschen auch. Tröstlich sein Schlußsatz: "Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott" (Gal 4,6-7). Diese paulinische Darlegung des Inkarnationsgeheimnisses enthält die Offenbarung des Geheimnisses der Dreifaltigkeit. "Fülle der Zeit" (Gal 4,4) meint nicht ein Denken in geheimnisvollen kosmischen Zyklen, in denen sich die Geschichte des Universums und der Menschen ständig wiederholt. Die christliche Offenbarung schließt die Reinkarnation aus. Durch Gottes Kommen auf die Erde hat die mit der Schöpfung begonnene menschliche Zeit ihre Fülle erreicht (vgl. TMA 9).

b) "Neuer Himmel, neue Erde" - Offenbarung des Johannes

Der älteste als "Apokalypse" zu bezeichnende biblische Text ist das Buch Daniel. Es stammt aus der Zeit äußerster Bedrohung des Volkes Israel durch die Seleukiden (zwischen 167 und 164 v. Chr.), die weit in die Freiheit und Praxis des Jahwekultes eingriff. Trost und Mahnung waren Zweck des Buches, das in Träumen und Visionen in Rückbesinnung auf die Propheten die gegenwärtige Situation als eine alles bedrohende Krise deutet. Das beschriebene Eingreifen Gottes und der Errichtung der endgültigen Herrschaft mit der Auferstehung der Toten ist das tröstende Ziel, die apokalyptische Hoffnung und prägende religiösen Erwartungen der Juden.33

Bekannter ist allerdings die Offenbarung des Johannes. Hinweise auf das Tausendjährige Reich lassen sich in der Johannes-Offenbarung (Offb. 20, 1-6) finden, z.T. wird auch 1 Kor 15, 23ff. in diese Richtung interpretiert. Immer wieder wurde versucht, den Zeitpunkt seiner Apokalypse mit Hilfe der Numerologie in der Offenbarung herauszufinden. So wurde das Jahr 666 häufig genannt, abgeleitet durch die kabbalistische Gematrie des Namens des apokalyptischen Tieres.34 Im Mittelpunkt der Johannes-Apokalypse steht das Öffnen der sieben Siegel, welche den Sinn und Verlauf der Geschichte enthalten. Durch ihr Öffnenwerden die Endereignisse initiiert: Gottes Strafen als Wirkung seines Zorns. Der Satan versucht die Heiligen, was sich im christlichen Kontext auf die verschiedenen regionalen römischen Christenverfolgungen bezieht. Schließlich siegt das Lamm als Christussymbol über den Satan.

In der (katholischen) Tradition wurde aus der Apokalypse nie ein "Fahrplan zum Ende"35 (Hans Gapser), vielmehr eine Bebilderung der Situation, daß mit der Auferstehung Jesu die "letzte Zeit" begonnen hat: Das um 100 n. Chr. auf der Insel Patmos verfaßte pastorale Mahnschreiben mit apokalyptischen Hauptteil36 sollte die 7 verfolgten Christengemeinden in der römischen Provinz Kleinasien moralisch aufrüsten. In den ausgeschmückten Endzeitdarstellungen wurde das Ende der Unterdrückung und schließlich der "neue Himmel" auf Erden verkündet. Eine so verstandene apokalyptische Weltsicht "befreit zur Wahrnehmung und Bearbeitung von Unheilszuständen, ohne auf weltimmanenten Erfolg angewiesen zu sein. Apokalyptik bietet den Unterdrückten eine Symbolwelt an, die die Entfaltung von Identität unter Verfolgung und Todesbedrohung ermöglicht. Apokalyptik ist Widerstandsliteratur von unten... Im Untergang zusammenzustehen und in der Hoffnung auf die kommende Heilsvollendung schon jetzt heiles, humanes Menschsein zu leben, kann die Unheilsbedingung einer geschichtlichen Situation nachhaltig zum Positiven hin verändern."37

Die zu vernichtende Welt wurde damals durch das Römische Reich symbolisiert, dessen Untergang man sich als Ende der Verfolgung erhoffte. Die Einbindung der Kirche in eben dieses Reich durch die Konstantinische Wende, führte auch in dieser Einstellung zu einer Veränderung. Plötzlich wurde Rom zu der Macht, die das Böse hemmt. Die Angst war nicht mehr auf den Bestand, sondern den Zerfall des Römischen Staates gezielt. So kann man auch apokalyptische Ängste beim Fall Roms (410) oder Konstantinopels (1453) verstehen. Eine auf Katastrophen- und Weltuntergansvisionen reduzierte apokalyptische Angst entspricht nicht dem Kern der jüdisch-christlichen Apokalyptik. Sie sieht den Untergang, das Gericht als "(notwendige) Vorstufe für die neue Welt"38. Am Ende steht Erlösung und nicht der Untergang.

"Trösten will der Apokalyptiker seine Hörer und Leser, weil sich eine tiefgreifende Resignation ausgebreitet hat. Gottgläubige Menschen können in den geschichtlichen Ereignissen ihrer Zeit den Gott nicht mehr erkennen, der doch in der Vergangenheit so deutlich in der Geschichte seines Volkes gehandelt hat."39

Die von Hartmut Rosenau beschriebene Erfahrung angesichts der Präsenz Gottes beim Auszug aus Ägypten, der Blütezeit des Landes Israel unter König David und in der Katastrophe des babylonischen Exils ist nicht nur eine Erfahrung der Israeliten. Auch heute ist die Resignation und das Nichterkennen Gottes in der Geschichte verbreitet, nur gelingt es der Kirche scheinbar nicht, der durch Sekten und Esoterik verunstalteten Apokalyptik diese tröstende Funktion beizumessen, zu vermitteln, daß dieses Leid bald ein Ende haben wird. Hier läge eine wirkliche Aufgabe von Kirche und Religionspädagogik, wenn man bei aller Unheimlichkeit und Vieldeutigkeit der Apokalyptik das Tröstliche ihrer Absicht herausstellt, so nochmals Rosenau.

"Dabei wäre es mir gar nicht so wichtig, ob... das Ende der Welt bald oder erst in tausend Jahren, ob unter katastrophalen Vorzeichen oder nicht eintreten wird. Denn auf jeden Fall wird mein Ende, mein ganz persönliches, individuelles Ende kommen, und daran erinnert mich die Apokalyptik, manchmal bedrohlich, manchmal tröstlich. Zumindest aber als Aufforderung, gegenwärtig aufmerksam und bewußt zu sein im Wissen um die Vergänglichkeit von Leid wie von Schönem und Leben. Der apokalyptische Ausblick in die Zukunft wird ja um der Gegenwart willen getan, nicht um seiner selbst willen. Die sogenannten `letzten Dinge' am Ende der Zeit sind doch auch `letzte Dinge' in der Gegenwart, nämlich Dinge von letzter Dringlichkeit, Wichtigkeit und Bedeutung, kurz: das Wesentliche im Leben hier und jetzt."40

2. Biblische Zeitvorstellungen

Die biblischen Zeitvorstellungen ergeben sich ganz wesentlich aus der Situation der Israeliten, die Jahwe in der Zeit anwesend, ansprechbar und handelnd erlebten. Wie auch die christliche Theologie, spricht das Alte Testament geschichtlich von Gott: Der Gitt Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott des Exodus.41 Gleichzeitig gab es für sie angesichts der Verfolgungen nachexilisch die erlösende Hoffnung der befristeten Zeit bzw. dem "Ende der Zeiten", der "Erfüllung der Zeit". Das Volk Gottes widerstand anderen Modellen, die die menschliche Zeit angesichts der absoluten göttlichen Zeit zu relativieren versuchten ("für Dich sind 1000 Tage wie ein Tag") oder der Trennung von Lebens- und Geschichtszeit nach platonischem Denken.

Agnostisches Denken findet sich in der Argumentation eines Dualismus von Zeitlichem und Überzeitlichem. Ebenso gab es die Vorstellung der ewigen Wiederholung, des zyklischen Weltlaufs, ohne Anfang und Ende zu kennen oder das Modell einer unbefristeten Evolution bzw. ewigen Fortschritts. Jahwe war (und ist) für die Israeliten nicht wie in anderen Kulturen ein Gott aus einem außerzeitlichen Götterhimmel. Israel stellte sich seinen Gott als einen Begleiter durch die Zeit vor, als Bundesgott im konkreten geschichtlichen Kontext, in Freud und Leid. Aus diesem Verhältnis Gottes zur Zeit erwuchs die Pflicht und das Bedürfnis des Gläubigen, sie zu heiligen: Die Weihe einzelner Zeiten, Tage oder Wochen veranschaulicht dies.

Das frühe Christentum stand in genau dieser Vorstellung, die direkte Naherwartung stand in Übereinstimmung mit dem befristeten Zeitbegriff des Alten Testaments, mit dem Kommen Christi begann die "Endzeit" (vgl. Hebr 1,2), die "letzte Stunde" (vgl. 1 Joh 2,18), "die Zeit der Kirche, die bis zu seiner Wiederkunft dauern wird" (TMA 10). Die Abkehr von diesem Zeitbegriff, die Unfähigkeit, mit Naherwartung bzw. Parusie umzugehen, ist für Johann Baptist Metz der Anlaß einer heutigen "Gotteskrise": Neben dem Entkommen aus der nachmodernen Richtungslosigkeit kann die Gotteskrise, die für Metz ja hauptsächlich eine Zeitkrise sei, in weiten Teilen verschwinden, wenn die für den Gott `Jahwe' adäquate Vorstellung befristeter Zeit wieder den Hintergrund bilde, er auf diese Weise wieder in die Geschichte zurückgeholt wird.

3. Christliche Zeitrechnung

In unserer säkularisierten Welt sind Spuren des Christentums daran festzumachen, daß wir unsere persönliche Existenz, aber auch die der Welt, in einer "christlichen" Zeitrechnung messen42. In Spätantike, Mittelalter und der frühen Neuzeit war die Zeit klar heilsgeschichtlich gegliedert: Von der Erschaffung der Welt, den auf die Erlösung hinweisenden Alten Bund, die Fülle der Zeit in Christus mit dem Blick auf den nah erwarteten Jüngsten Tag. Die Geburt Jesu Christi teilt die Geschichte der Menschheit in zwei Teile: das Vor- und das Nachher. Jesus als die Mitte, als Dreh- und Angelpunkt der Weltgeschichte, ist nicht nur Anfang, nicht nur eine Zeit nach dem Jahr Null, sondern auch ein geschichtlicher Rückbezug auf den Alten Bund zwischen Gott und den Menschen. Christliche Zeitrechnung zählt deshalb bewußt nicht von einem schöpferischen Anfang her, sondern in einem "vor" und "nach" Christus. Nicht wie im Judentum seit der Erschaffung der Welt oder nach Konsulatsjahren und kaiserlichen Regierungsjahren in der römischen Ära "ab urbe condita". Diese Datierungen wurden aufgegeben, obgleich die frühen Christengemeinden diese wie selbstverständlich anerkannte, sogar als die "diokletianische Ära" an einen der unerbittlichsten Christenverfolger erinnerte. Erst der skythische Abt Dionysius Exiguus wendet sich deshalb dagegen, als er 525 im Auftrag von Papst Johannes I. die Osterzyklen neu berechnet. Er proklamiert die Abkehr von der Zählung nach der diakletianischen Kaiserära und zieht ein Zeitmaß ab der Menschwerdung Gottes vor, "damit der Ausgangspunkt unserer Hoffnung um so klarer hervortrete"43.

Das christliche Zeitmodell fand sich in Rahmen zahlreicher anderer Zeit- und Zählsysteme. Zyklische Zeitordnungen entstanden durch religiöse und soziale Übereinkünfte (z.B. eine Woche) sowie Tag, Monat und Jahr durch Sonnen- und Mondbewegungen. Lineare Zeitordnungen zeichneten in Ären und Perioden längere geschichtliche Abläufe nach. Seit Mitte des 2. Jahrhunderts lassen die Datierungen der Märtyrerakten auf ein stärker werdendes christozentrisches Bewußtsein schließen. Zusätzlich zur römischen Datierung gibt es beispielsweise im Martyrium des Heiligen Polykarp Bezüge auf Christus.

"Der selige Polykarp erlitt den Martertod am zweiten des Monats Xanthikus, am 23. Februar, an einem großen Sabbat, um die achte Stunde. Er wurde ergriffen von Herodes unter dem Oberpriester Philippus von Tralles, unter dem Prokonsulat des Statius Quadritus, unter der ewig währenden Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus."44

Vorentscheidungen auf dem Weg zur endgültigen Festschreibung der christlichen Zeitrechnung waren die Konstantinische Wende mit der Verankerung des Sonntags als Fest- und Ruhetag (321) und das Konzil von Nikäa (325), das den römischen Brauch bestätigte, Ostern an einem Sonntag zu feiern und den Termin auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsmond legte. Die uns geläufige Zeitrechnung nahm ihren Anfang im 5. und 6. Jahrhundert. In Rom zählten die Mönche Victorius von Aquitanien und Dionysius Exeguus von der Passion bzw. der Geburt Christi an. Ihre Zählweise wurde wohl auch deshalb so populär, weil der Beginn der Welt als traditioneller Beginn der Zeit immer mehr aus dem Horizont der Menschen verschwand und der Fixpunkt Geburt Christi angesichts des von Millennaristen thematisierten Ende der Welt interessanter wurde. Mit dem Beginn der Neuzeit setzte sich diese Zählweise durch, seit dem 18. Jahrhundert bildet sie sich voll aus. Im 19. und 20. Jahrhundert wir die Geburt Christi als "Jahr 0" auch dort gebräuchlich, wo aus religiösen Gründen andere Zählsysteme galten und zur üblichen Zählform in Geschichtsschreibung, Verkehr und Handel.45 Mit der Entstehung der christlichen Zeitrechnung ging nach Hans Maier46 auch eine veränderte Haltung der Christen zur Welt einher. Waren es zunächst Ferne, Fremdheit und Gleichgültigkeit, so läßt das Christentum sich seit dem 4. Jahrhundert stärker auf die Welt und die Zeit ein, es "sinkt tiefer in die Verhältnisse ein"47. Die Zukunft der christlichen Zeitrechnung hält indes Peter Sloterdijk für ungewiß:

"Es ist leicht vorstellbar, ein Datum wie 2003 nach Christus niederzuschreiben; mit einiger Mühe kann man auch noch eine Jahreszahl wie 2721 nach Christus für möglich halten. Nicht mehr vorstellbar ist ein Datum wie 11000 nach Christus. Nicht weil das menschliche Leben bis dahin erloschen sein müßte, sondern weil es undenkbar ist, daß eine Zivilisation, die sich bis dahin entwickelt hätte, sich noch an den christlichen Weltkalender gebunden fühlte. Es ist bei der aktuellen Evolutionsdynamik unvorstellbar, daß in neuntausend Jahren nichts Epochemachendes geschehen sollte, was Serien von bis jetzt unvorhersehbaren Kalenderreformen erzwingt."48

4. Christliches Geschichtsbewußtsein

Bei der Beobachtung der Geschichte unterscheidet man die zyklischen Abläufe in der Natur und das sich linear zwischen Geburt und Tod abspielende Leben der Menschen. Beide Modelle stehen alternativ zur Verfügung. Mit der Ablehnung der philosophischen Weltzeitalter-Annahme und des Reinkarnationsgedankens auf dem 5. Ökumenischen Konzil in Konstantinopel (553) verschob sich das zyklische Geschichtsbewußtsein der Antike: Jesus Christus wurde durch seine Menschwerdung der Mittelpunkt einer aufsteigenden Entwicklung von der Schöpfung bis zum jüngsten Tag.49 Mit dem Übergang zu einem linearen Zeitbegriff wurde auch deutlich, daß Christus wie jeder Mensch nur "ein Leben" hatte, nur einmal gekreuzigt wurde, als "wahrer Mensch und wahrer Gott" ganz zur irdischen (Heils-) Geschichte gehört: "Die Welt wurde ein Ort, an dem sich einmalige Dinge ereigneten, sie war nicht länger... Schauplatz ständig sich wiederholender Manifestationen des Archetypischen."50 So ist die Zeit wertvolle Gabe und gleichzeitig auch Aufgabe, mit ihr umzugehen, sie mit Leben auszufüllen. Der Christ wisse durch die Offenbarung, so Dietmar Bernt51, daß die Zeit sich nicht in geheimnisvollen kosmischen Zyklen entfaltet, in denen die Geschichte des Universums und insbesondere des Menschen sich wie z.B. ständig wiederholt: "In Christus hat die Zeit der einzelnen Menschen, der Völker und der Kirche eine unumkehrbare Richtung und ein eindeutiges Ziel erhalten."52 Für das theologische Verständnis der Christen ist nach Karl Rahner (im Gegensatz zu Neuoffenbarungsgemeinschaften) die biblische Offenbarung abgeschlossen:

"Was kann nach Christus noch geoffenbart werden?... Mit Christus und nach Christus ist das Ende der Zeiten gekommen, das Heilshandeln Gottes an der Menschheit hat in Christus seine unüberholbare und definitive Phase erreicht. Mit Christus ist die `letzte Zeit' da, ...so endgültig, daß wir im Äon Christi nichts mehr erwarten dürfen, was unsere Heilssituation wesentlich verändern könnte."53

Das universalgeschichtliche Heilsverständnis war nach der Erfahrung der Menschwerdung auf dem Hintergrund des apokalyptischen Zeithorizonts und durch den Verlust des eschatologisch-apokalyptischen Bewußtseins infolge der enttäuschten Parusie und die relativistisch-historistische Geschichtsbetrachtung gefährdet, die geschichtliches Faktenwissen sowie historische Wahrheit in den Mittelpunkt stellte.54

B. Tradition der Heiligen Jahre

Mit dem Begriff ,,das Große Jubiläum des Jahres 2000" erinnert Papst Johannes Paul II. an eine große biblische Tradition. Die Tradition des Volkes Israel, die von den Sabbat- und "Jubeljahren" (vgl. Ex 21,2-11; 23,10-11; Dtn 15,1-6, 12-18) bis zum großen "Gnadenjahr des Herrn" (Lk 4,16-30; Jes 61,1-2) reicht. Vor und vor allem wird jedoch auch in TMA Lev 25,1-28 genannt: "Erklärt dieses fünfzigste Jahr für heilig und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus! Es gelte euch als Jubeljahr. Jeder von euch soll zu seinem Grundbesitz zurückkehren, jeder soll zu seiner Sippe heimkehren" (Lev 25,10).

1. Festtage im Alten Testament

Die alttestamentliche Figur des Jubiläums entstand aus der Erwartung, daß alle 49 Jahre (= sieben mal sieben Jahre) die Geschichte neu beginnt, was sich im Schuldenerlaß und anderen konkreten Einschnitten in den Alltag in der Chance eines neuen Anfangs dokumentierte. Die Verpflichtung zur Freilassung der Sklaven wurde durch detaillierte Vorschriften geregelt, die in den Büchern Exodus (23,10-11), Levitikus (25,1-28), Deuteronomium (15,1-6) enthalten sind. Eine der gewichtigsten Konsequenzen des Jubeljahres war die generelle "Gleichstellung" aller freiheitsbedürftigen Bewohner. Aus diesem Anlaß gelangte jeder Israelit wieder in den Besitz des Landes seiner Väter, falls es nach seiner Versklavung verkauft worden oder verlorengegangen war. Er konnte nicht endgültig des Landes beraubt werden, da es Gott gehörte, noch konnten die Israeliten für immer in einem Zustand der Knechtschaft verbleiben, da Gott sie mit ihrer Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten für sich als Alleineigentum "losgekauft" hatte (vgl. TMA 12).

"Auch wenn die Vorschriften für das Jubeljahr großenteils eine ideale Perspektive blieben - mehr eine Hoffnung als eine konkrete Verwirklichung, die allerdings zu einer prophetia futuri, einer Zukunftsprophezeiung, wurde als Vorankündigung der wahren Befreiung, die vom kommenden Messias vollbracht werden würde -, begann sich auf der Grundlage der in ihnen enthaltenen Rechtsnormen eine bestimmte Soziallehre abzuzeichnen. Das Jubeljahr sollte die Gleichheit zwischen allen Söhnen und Töchtern Israels wiederherstellen, indem es den Sippen, die ihren Besitz und sogar die persönliche Freiheit verloren hatten, neue Möglichkeiten eröffnete. Die Reichen hingegen erinnerte das Jubeljahr daran, daß die Zeit gekommen war, wo die israelitischen Sklaven, die ihnen wieder gleich geworden sind, ihre Rechte würden einfordern können." (TMA 13)

Der Siebener-Zyklus ist prägend für den jüdischen Kalender von sieben Tagen der Woche bis sieben Jahresabschnitte mit 50 Tagen plus fünf weiteren. Alle sieben Jahre folgte ein Sabbatjahr. Jedes fünfzigste Jahr wurde zurückgeführt auf 3. Mose 25, 8-12 als "Jubeljahr"55 gefeiert:

"Du sollst sieben Jahreswochen, siebenmal sieben Jahre zählen, die Zeit von sieben Jahreswochen ergibt für dich 49 Jahre... Erklärt das fünfzigste Jahr für heilig, und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus! Es gelte euch als Jubeljahr. Jeder von euch soll zu seinem Grundbesitz zurückkehren, jeder soll zu seiner Sippe heimkehren... Ihr sollt nicht säen, den Nachwuchs nicht abernten, die unbeschnittenen Weinstöcke nicht lesen. Denn es ist ein Jubeljahr, es soll euch als heilig gelten."

Das "Jubeljahr" wird nur in den Gesetzen des Pentateuchs genannt. Außerdem entstand während des Exils mit Lev 25 eine Sammlung von vier Vorlagen zu einem "Grundgesetz", die von weiteren Redaktoren ergänzt wurden, die vielleicht auch einen Land- und Bürgschaftsanspruch für die Rückkehr aus dem Exil äußerten:

"Jes 61,1 und Ez 40-48 lassen darauf schließen, daß das Jobeljahr `Gefäß einer großen Hoffnung'... für die Exilszeit und danach war... Damit Israel heilig sein und Gott entsprechend entsprechen kann, bedarf es der Freiheit der `Sklaven Gottes' von anderen Schuldverhältnissen, die wesentlich mit dem Bodenbesitz zusammenhängen. Da aber auch das Land JHWH gehört, garantiert und verlangt er die Zusammengehörigkeit von Gott, Volk und Land, wofür die utopischen Jobeljahrgesetze eine theozentrische Konzeption sind", so Arndt Meinold.56 Anlaß und Aufgabe des biblischen Jubeljahres war es, sie als ein Geschenk Gottes, eine Chance zur aktiven Umkehr in bezug auf das religiöse wie auf das soziale Leben zu betrachten, eine "untrennbare Verbindung von Gebet, Liturgie, Nächstenliebe und Gerechtigkeit. Es war eine Bekräftigung von Gottes Bund mit seinem Volk und eine erneuerte Zustimmung auf Seiten des Bundesvolkes"57. In diese biblische Tradition stellt sich auch das "Heilige Jahr 2000" als "ein Jahr des Erlassens der Sünden, ein Jahr der Versöhnung zwischen den Gegnern, ein Jahr vielfältiger Bekehrung und sakramentaler und außersakramentaler Buße" (TMA 14). Das Apostolische Schreiben "Tertio Millenio Adveniente" selbst bezieht sich in seinem 11. Kapitel auf den im Alten Testament begonnenen Brauch des Jubeljahres. Für den Papst stellen die Worte und Werke Jesu die Erfüllung der gesamten Tradition der Jubeljahre des Alten Testamentes dar. Als biblisches Zeugnis wird außerdem im Neuen Testament Lukas 4,16-20 einbezogen: Als Jesus sich eines Tages in die Synagoge seiner Stadt begeben hatte, stand er auf, um aus der Schrift vorzulesen. Man reichte ihm das Buch des Propheten Jesaja, aus dem er die folgende Stelle las: "Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe" (vgl. Jes 61,1-2).

"Heute - fügte Jesus hinzu - hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt" (Lk 4,21), womit Jesus zu verstehen gab, daß eben er der von dem Propheten angekündigte Messias ist und daß in ihm die so sehr erwartete Fülle der Zeit angebrochen war. "Alle Jubeljahre beziehen sich auf diese "Zeit" und betreffen die messianische Sendung Christi. "Er soll den Armen die gute Nachricht verkünden. Er soll den Gefangenen die Freiheit bringen, die Unterdrückten befreien, den Blinden das Augenlicht zurückgeben. "Auf diese Weise verwirklicht er "ein Gnadenjahr des Herrn", das er nicht nur durch sein Wort, sondern vor allem durch seine Werke ankündigt" (TMA 11). Für die Gegenwart bedeutet dies, daß es existentiell nicht beim Ausrufen eines solchen christologisch motivierten "Heiligen Jahres" bleiben kann, sondern konkrete Taten der Nachfolge Jesu folgen müssen. Jubeljahr verstanden also als "Kennzeichen des Tuns Jesu", nicht nur als "chronologische Definition einer bestimmten Wiederkehr" (TMA 11).58

2. Geschichtliche Herausbildung der "Heiligen Jahre"

a) Beginn - das Jubeljahr 1300

Die Tradition der Romwallfahrten sind Ursprung der kirchlich-christlichen Jubeljahre, auch "Heilige Jahre" genannt, wie sie 1300 erstmals begangen wurden. 1208 trug Innozenz III. zur Förderung dieser Tradition bei, indem er eine Prozession einführte, in der das angebliche Schweißtuch der Veronika vom Petersdom zur Heilig-Geist-Kirche getragen wurde. Ein zeitgenössischer Chronist bezeichnete diese Prozession als ,,Jubiläum". Stephan Langton griff dann anläßlich der Translation der Gebeine Thomas Beckets das alttestamentliche Vorbild der Jubeljahre erstmals in Verbindung mit einem Kreuzfahrerablaß auf. Seit Bernhard von Clairvaux hatten die "Nachlaß- und Jubeljahre" für die Kreuzzüge ausgelobt. Dezember 1299 verbreitete sich das Gerücht, Papst Bonifaz VIII. habe gesagt, in diesem Jahrhundertjahr sollten die Besucher des Petersdoms einen ,,vollkommenen Ablaß" erhalten, wie er Kreuzzügen und Wallfahrten nach Assisi vorbehalten war. Die Bulle "Antiquorium habet fida relatio" wurde am 22. 2.1300 verkündet, dem Fest "Cathedra Petri", und bezieht sich in einigen Teilen auf Ablässe, die ehemals im Petersdom gewährt wurden. Geschickt wurde der Wunsch danach, Verehrung der Apostel, Kreuzzugsmystik und die Lehre von der Jurisdiktion des Papstes über den Kirchenschatz verbunden, der Besuch der römischen Basiliken institutionalisiert. Bonifaz VIII. trug auf seine Weise dazu bei, indem er die mit dem neuen Zeitalter verbundenen Erwartungen bestärkte. Zwei Millionen Pilger kamen in die Ewige Stadt, die damals gerade 20.000 Einwohner zählte59, so daß der ursprüngliche Plan, ein Heiliges Jahr nur am Ende eines Jahrhunderts abzuhalten, wohl auch aus geschäftlichen Gründen von seinem Nachfolger Clemens VI. auf die Frist von 50 Jahren verkürzt wurde.60

b) Zeit der Schismen - Einführung neuer Elemente

P>Die Jubeljahre 1390 und 1400 sollten Jubeljahre für die Einheit der westlichen Kirche sein, denn sie wurden zu einer Zeit gefeiert, als das Schisma im Papsttum zwischen Rom und Avignon seinen Höhepunkt erreichte. Die Geschichte der römischen Jubelfeiern verzeichnet zwei bedeutende Änderungen: Die erste ist, daß auf Wunsch Gregors X. Bedingungen zum Erlangen des Jubiläumsablasses der Besuch der Basilika Santa Maria Maggiore hinzugefügt wurde. Durch die Bulle "Salvator noster Unigenitus" Urbans VI. vom 8. April 1389 wurden zwei Neuerungen eingeführt: die Zeit zwischen den Jubeljahren von den biblisch begründeten 50 Jahren auf 33 Jahre reduziert, da die meisten Menschen das 50. Lebensjahr nicht erreichten und so keine Gelegenheit hatten zwei Jubeljahre zu erleben. Die Bulle erklärt das Jahr 1390 zum Jubeljahr. Dafür wird kein besonderer Grund angegeben. Vielleicht war es dem Papst schlicht unmöglich, es früher zu begehen, d.h. 33 Jahre nach dem letzten. Der Wunsch, die Zeit zwischen den Jubeljahren zu verkürzen, führte zu einer Feier, "die ihre gesamte biblische Bedeutung verloren hatte und nur der Einheit der Kirche dienen sollte", so Alessandro Galuzzi.61 Das Schisma und die Polemik des Gegenpapstes Clemens VII. waren die Gründe für das geringe Interesse. Das Jubeljahr 1400, das während des Pontifikats von Bonifaz IX. begangen wurde, fand größeren Zuspruch, auch wegen des Jahrhundertendes. Nach der Reform Urbans war es nicht vorgesehen, denn das letzte war erst zehn Jahre vorher gefeiert worden, und das nächste hätte erst nach 33 Jahren stattfinden sollen. Die Volksbewegung der Bianchi und die am Ende jeden Jahrhunderts aufkommende Buß- und Apokalyptikstimmung, veranlaßten den Papst, den vollkommenen Ablaß zu gewähren. Wichtig ist ein Brief aus Rom vom 28. März 1400, in dem auf die Öffnung einer ,,Pforte" der Lateranbasilika hingewiesen wird.

"Und eine Pforte wurde hier in der Lateranbasilika geöffnet, die fünfzig Jahre lang nicht geöffnet worden war. Wer dreimal durch diese Pforte schreitet, dem werden die Schuld und Sündenstrafe nachgelassen. Es ist ein Wunder, das die Menschen erleben. Beim letzten Jubiläum vor bereits zehn Jahren wurde diese Pforte auf Wunsch des Papstes nicht geöffnet. Wenn Du also in das Paradies gelangen willst, dann gelingt das. Christus sei mit Dir."62

c) Renaissance

Das Jubeljahr 1433 feierte Martin V. nach dem Modus von 33 Jahren. Über dieses Ereignis wird wenig berichtet. Bisher wurde es mit der erstmaligen Erwähnung der Öffnung der Heiligen Pforte in Verbindung gebracht. Dabei öffnet der Papst die "porta aurea" von St. Peter, während gleichzeitig die Kardinals-Legaten im Lateran, in St. Maria Maggiore und St. Paul vor den Mauern dasselbe tun.63 Nikolaus V. forderte am 19.1.1449 für das Jahr 1450 ein Jubeljahr. Er ignoriert den 33 Jahre Rhythmus Urbans und kehrt zu den 25 Jahren zurück, was Paul II. dann institutionalisierte, da die menschliche Natur sehr anfällig für die Sünde sei, und unter Berücksichtigung der Unwägbarkeiten, die dem menschlichen Leben häufig ein frühes Ende bereiten. Einige stellen die Einladung des Papstes in einen Zusammenhang mit der Kirche nach dem Konzil von Basel, insofern die durch das Fortbestehen konziliaristischer Ideen hervorgerufene Verwirrung selbst die Bischöfe erfaßt hatte. So pilgerten einige Bischöfe nach Rom, um ihre Verfehlungen einzugestehen und das Festhalten am Stuhl Petri zu bekunden. Das Jubeljahr war eines Renaissance-Papstes würdig. Man kann sagen, daß in diesem Ereignis für jeden die Macht der Kirche sichtbar wurde. Es gibt auch Hinweise auf die materiellen Vorteile. Rom ging wirtschaftlich gestärkt aus der Feier hervor. Die Einnahmen wurden u.a. für die Errichtung der Vatikanbibliothek und für die Verschönerung der Kirchen verwandt. Auf die u.a. in der Reformation geführte Diskussion über den Ablaßhandel sei nur kurz verwiesen, zeigt doch die Verquickung von der Häufigkeit und der konkrete Ablauf der Heillig-Jahr-Feiern mit wirtschaftlichen Interessen, daß es der Kirche nicht nur immer um das Seelenheil ging! Renaissance-Papst Alexander VI. hatte 1500 seine Mitarbeiter mit dem Entwurf eines neuen Ritus beauftragt, der die einfache Liturgie in der Lateranbasilika ersetzen sollte. Der Papst zog in einer Prozession zur Heiligen Pforte, führte die rituellen Hammerschläge aus und durchschritt die Pforte nach einem kurzen Gebet mit einer brennenden Kerze unter den Klängen des Te Deum; darauf folgte die Vesper.

d) Nach dem Konzil von Trient

Durch den Tod Panis III. und die Nachfolge Julius III. verzögerte sich die Öffnung der Pforte und der Beginn des Jubeljahres bis zum 24.2.1550, nur zwei Tage nach der Krönung von Julius III. Er gehörte zu jenen Päpsten, die an die Wiedergeburt der Kirche nach Trient glaubten und wollte das Jubeljahr 1575 als ein demütiges Flehen zu Gott wegen der Bedrohung durch die Türken begehen. Gregor XIII. schenkte der Feier des Jubeljahres als einem Ausdruck der Volksfrömmigkeit besondere Aufmerksamkeit. Clemens VIII. nutzte die bevorstehende Jahrhundertwende, um das Jubeljahr 1600 sehr sorgfältig vorzubereiten und die Macht des Papsttums zu demonstrieren und all jene zu Petrus zurückzuführen, die sich abgewandt hatten. Der Papst stellte dieses Jahr als ein Jahr der Erlösung vor. Über 80.000 Menschen wohnten der Öffnung der Pforte bei. Das Jubeljahr war zu einer Wallfahrt geworden. Die Bulle ,,Omnes gentes" vom 29.4.1624 ist durch und durch von Gedanken der Heiligen Schrift geprägt, um deutlich zu machen, daß Christus selbst das Jubeljahr ist und das Sabbatjahr, das im Neuen Testament verwirklicht wurde. Urban VIII. bedient sich einer biblischen Sprache, da seine Einladung vor allem an die gerichtet ist, die die Kirche Roms verlassen haben.

Das Jubeljahr 1650, Mitte des 17. Jahrhunderts, wies alle Merkmale des dem päpstlichen Hof eigenen Pomps auf. In dem von Innozenz X. ausgerufenen Jubeljahr 1700 gab es kaum Neuerungen. Hingewiesen wurde darauf, daß die Wallfahrt der Buße diene und keine Erholungreise sei. Benedikt XIII., der die erste Römische Synode während des Jubeljahres abhielt, widmete diese Synode der Rückkehr der Protestanten zur Kirche Roms.

e) Entwicklungen bis zur Gegenwart

Seit dem 16. Jahrhundert wurden auch außerordentliche Jubiläen und Heilige Jahre gefeiert, so 1933 und 1983 zur Erinnerung an den Erlösungstod Christi Die nachfolgenden Jubeljahre von Pius VI. (1775), Leo XII. (1825), Pius IX. (1850 und 1875), Leo XIII. (1900), Pius XI. (1925) und Pius XII. (1950) waren mit dem üblichen Protokoll verbunden, und es wurden immer mehr Ausnahmen für die Pflicht zur Wallfahrt erlassen.64 Die modernen Transportmittel trugen ihr übriges dazu bei, daß im neuen Jahrhundert die "Heiligen Jahre" von noch mehr Menschen miterlebt werden konnten. Dieser Entwicklung trug man durch regionale Wallfahrten und Begleitveranstaltungen Rechnung. Gleichzeitig zum zunehmenden Interesse, verschwand angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung die Gewichtung der Ablaßbedingungen.

Die letzte Neuerung brachte das Jubeljahr 1975 Pauls VI., das am 23. Mai verkündet wurde, nach der es in den einzelnen Kirchen und dann in der üblichen Form in Rom gefeiert werden sollte: "in urbe" (in Rom) und auch "extra urbem" (außerhalb Roms).65 Die Ankündigung wurde begleitet von Skepsis, da die Feier als etwas nicht mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil im Einklang Stehendes bewertet wurde. Paul VI. hatte sich jedoch über diese Auffassungen hinweggesetzt und bezeichnete das Jubeljahr als einmalige Gelegenheit, das Gefüge der Kirche wiederherzustellen. Dabei standen Themen im Mittelpunkt, die auch im Jahr 2000 wieder von Johannes Paul II. zu zentralen Fragestellungen vorgesehen wurden: Apostolat der Laien, Aufarbeitung des Konzils, drängende Weltprobleme und Ökumene. Der Jubiläumsablaß stand in direktem Zusammenhang mit der Feier als "Jahr der Versöhnung", in dem alle anderen Ablässe während des Jubiläums in Kraft blieben.66 Pauls Hinweise waren prophetisch: ,,Möge das Licht des Heiligen Jahres, das in den einzelnen Kirchen und in Rom Millionen Menschen, die sich mit Gott versöhnt haben, erleuchtet hat, auch über das Jubeljahr hinaus erstrahlen in einem pastoralen Programm, dessen grundlegender Aspekt die Evangelisierung ist. Möge es leuchten in den vor uns liegenden Jahren bis zur Vigil des neuen Jahrhunderts, das auch die Vigil des dritten Milleniums der Christenheit ist."67

C. Chiliasmus

Die Idee einer Feier kirchlicher Jubeljahre entstammt zwar in ihrem Ursprung dem nachexilischen Jubeljahr, in der Ausprägung als "Heilige Jahre" jedoch mehr noch der Volksfrömmigkeit des späten Mittelalters. In den Wirren der Endzeit beschreibt die Offenbarung des Johannes ein tausendjähriges Reich. Christus herrscht in dieser Ruhezeit mit den hingerichteten Märtyrern vor der endgültigen Totenauferstehung, bis für eine letzte kurze Zeit endgültig "der Teufel losgelassen wird" (Offb. 20,3). Diese Vorstellung vom 1000jährigen Reich war die Geburtsstunde des Chiliasmus (griechisch chilioi = tausend).

1. Entwicklung und Bedeutung

Irenäus gilt als der bedeutendste frühchristliche Vertreter der chiliastischen Utopie eines Zwischenreichs vor der Vollendung, einer "qualitativen Veränderung des gegenwärtigen Weltzustandes, ohne diesen jedoch - als von Gott geschaffen und in Christus erlösten - schlechthin zu negieren"68. Ein so verstandenes Reich Gottes auf der Erde hat für Irenäus den Sinn, die biblische Hoffnung zu erfüllen und auf der anderen Seite die Gläubigen in einem schrittweisen Vollendungsprozeß an die endgültige Herrlichkeit des neuen Jerusalem zu `gewöhnen'. Dank so bekannter Vertreter wie Commodianus und Lactantius gelang es dem Chiliasmus sich in unterschiedlichen Formen bis zum Anfang des 4. Jahrhunderts einzubürgern69, wobei er zu keiner Zeit von der Gesamtkirche rezipiert wurde, partikulares Phänomen war, weil er z.B. von der Scholastik abgelehnt wurde und Thomas von Aquin ihn als Häresie verurteilte.70 Wie bereits über die Offenbarung beschrieben, verlor der Chiliasmus nach der Konstantinischen Wende an Bedeutung.

"Ob Chiliasten oder nicht, den Christen, die über das Ende der Welt spekulierten, war natürlich bekannt, daß diesem das Ende Roms vorausgehen würde. Wenngleich sie sich ihren religiösen Anschauungen gemäß darüber freuen konnten, hatten doch manche Christen nach dem Toleranzedigt von Mailand im Jahre 313 und dem Ende der Verfolgungen wieder Geschmack am römischen Patriotismus gefunen."71

Augustinus widerlegte den Chiliasmus schließlich in seiner Geschichtstheologie. Er deutete das tausendjährige Reich ekklesiologisch auf die Gegenwart des Heils in der Kirche, in der schon jetzt Christus den Satan überwunden hat. Es dauerte bis zum Mittelalter, bis man sich u.a. wegen der politischen Verstrickungen der Kirche von der augustinischen Unterscheidung zwischen "civitas die" und "civitas terrena" abwandte. 953/54 schrieb der Mönch Adso von Montier-en-Der auf Wunsch von Königin Gerberga, der Schwester Ottos I. von Germanien und Gattin Ludwigs IV, des Königs von Frankreich, ein Antichristtraktat, von dessen großen Verbreitung 171 erhaltene Textzeugen vom 10. bis 14. Jahrhundert zeugen. Auf die Stimmung um die Jahrtausendwende werde ich im folgenden Kapitel noch ausführlicher eingehen.72

Joachim von Fiore wird mit seiner trinitarischen Geschichtseinteilung zum Ausgangspunkt einer neuen chiliastischen Bewegung. Für Joachims Deutung der Offenbarung waren sieben Köpfe des Drachen (=Dämon) als Symbol für die Verfolger der Kirche für ihn geschichtlich benennbar: Herodes, Nero, Constantius, Mohammed, Melsemutus, Saladin und der Antichrist, der bereits geboren sei. Konsequent dachte Joachim die Herrschaft des Teufels über die Kirche weiter und "verlegte" das Leben des Antichrist von Jerusalem nach Rom, was weder dem Traktat Adsos, noch der eschatologischen Tradition entsprach, wie Carozzi schreibt.73 Immer wieder keimt das Gedankengut Joachims im Laufe der Geschichte auf. Seine Ideen, besonders die Verwirklichung einer "ecclesia spiritualis" verbunden mit der ethischen Forderung nach einem "humo spiritualis" als Mittelpunkt seiner geschichtstheologischen Spekulationen vom Friedensreich74 werden u.a. von den Franziskaner-Spiritualen aufgenommen, was durch die zunehmende Radikaliserung, ihrer kirchenfeindlichen Zuspitzung und Identifizierung des Papstes als Antichrist, schließlich zu deren Verurteilung führt. Während der Reformation werden chiliastische Endreichsgedanken, wie sie 1524/25 der Gegner Luthers, Thomas Müntzer und die Wiedertäufer in Münster 1535 vertreten, blutig niedergeschlagen. Doch auch der Protestantismus ist nicht frei von chiliastischen Vorstellungen, so weist der erste protestantische Apokalypse-Kommentar des ehemaligen Franziskaners Lambert von Avignon joachimitische Einflüsse auf. Zu nennen sind außerdem noch die Württemberger Prälaten Johann Albrecht Bengel und Friedrich Christoph Oetinger, welche apokalyptische Texte neu auf eine Weltchronologie hin auslegten und vermeintlich exakte Termine für den Eintritt des tausenjährigen Reiches in ihnen entnahmen. Die Französische Revolution führte vor allem bei Protestanten zu einem neuerlichen Aufleben des Chiliasmus, da die Revolution zum Fall des Antichristen in Person des Papstes führe und dadurch als eine weitere Etappe zum erhofften Millenium gedeutet werden konnte. Die Wiedergeburt des Millenarismus und Chiliasmus im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert führte laut Gasset auch zur nachträglich neuen Bewertung der ersten Jahrtausendwende nach Christi Geburt:

"Die neuen Chiliasten wollten die Geschichte ihrem Kredo (sic.) nachgestalten, und da sie sich von jener Zahl eintausend anziehen ließen, und für sie mystische Verführungskraft besaß, durchforschten sie die Erinnerungen an jede Epoche. Tatsächlich eignete sie sich bewundernswert dafür, daß man auf ihrer Grundlage eine solche Legende hervorbrachte, die... besser als jede andere jenen Zeitpunkt, jenes historische Klima erklärt."75

Chiliasmus und Millenarismus sind nicht untergegangen, sie hinterließen einen "Bodensatz abergläubischer Vorstellungen"76 (Gasset), zumal in einer Zeit, die zu qualvollen Phantasien in Kunst und Literatur neigte, deren Lieblingsbuch die Offenbarung des Johannes zu sein schien. Die im 19. Jahrhundert entstandenen christlichen Sekten, wie Sieben-Tages- Adventisten und Mormonen, hatten ebenfalls ihre Wurzeln im amerikanischen und britischen Chiliasmus und noch heute sind chiliastische Vorstellungen unter konservativen christlichen Kreisen und Sekten weit verbreitet und finden sich in seiner Hoffnung auf eine Verwirklichung des Reiches Gottes in unserer Zeit und Welt auch in der modernen Eschatologie wieder.

2. Jahrtausendwende 999/1000 nach Christus

Will man die kommende Jahrtausendwende richtig einordnen und verstehen, so ist es mehr als geboten, sich mit der Wende vom Jahr 999 zum Jahr 1000 nach Christus zu beschäftigen, die ebenso "von der göttlichen Vorsehung vorbereitet wurde" (TMA 17) wie alle anderen Jubiläen in der Geschichte der Kirche. Der Papst ruft in TMA deshalb bewußt dazu auf, "sowohl mit einem Gefühl der Dankbarkeit wie der Verantwortung auf das, was in der Geschichte der Menschheit seit der Geburt Christi geschehen ist, und vor allem auf die Ereignisse zwischen dem Jahr tausend und dem Jahr zweitausend" zu schauen (TMA 17). Interessant ist dabei, daß die letzte Jahrtausendwende heute ganz unterschiedlich beschrieben und bewertet wird. "Es herrschte während des Mittelalters ein allgemein verbreiteter Glaube, daß die Welt mit dem Jahr 1000 nach der Fleischwerdung Christi an ihr Ende gelange." Einst berühmte Worte, mit denen der vierte Band von Jules Michelets "Histoire de France" beginnt.77 Der 1798 geborene französische Historiker überbrückte mit seiner markanten Aussage zwei Vorstellungen: Zum einen die Darstellung, das Mittelalter sei eine dunkle und barbarische Periode, ein Zeitalter des Schreckens, der Scheiterhaufen und des Aberglaubens.

Diese Auffassung setzte sich durch, "weil sie wunderschön war" (Gasset). Die Romantiker widersprachen dieser Sicht. Für sie war das Mittelalter die Zeit lichtdurchfluteter Kathedralen, wehrhafter Ritter, durch Araber und Byzantiner wiederbelebte Wissenschaft mit Universitätsgründungen und natürlich des Minnegesangs. Kurt-Victor Selge78 widerspricht ebenfalls der weit verbreiteten Annahme, die Nähe des Jahres 1000 habe eine Weltuntergangsstimmung hervorgerufen und den Chiliasmus belebt. Nicht dieser "romantische Mythos des 19. und 20. Jahrhunderts" sei richtig, vielmehr eine Intensivierung der Bildung und generelles Wachstum in der Karolingerzeit und den folgenden Jahrhunderten, dem "romantischen Mythos des 19. Und 20. Jahrhundert". Ein weiterer Kritiker der Legende der Weltuntergansstimmung ist José Ortega y Gasset in seinem Buch "Die Schrecken des Jahres eintausend"79.

Wie sah es nun um das Jahr 1000 nach Christus wirklich aus? Die Jahre zur Jahrtausendwende wurden begleitet von klimatischen Unregelmäßigkeiten. So gingen 987 sintflutartige Regenfälle nieder, wurden Ernte, Mensch und Vieh vernichtet. Im nächsten Jahr machte nach Aussage der Chronisten glühende Sonne furchterregenden Stürmen Platz. Herbststürme vernichteten 992 in Italien und Deutschland die Ernte, es folgten zwei frühe Wintereinbrüche und schwüle Sommer. Auf der anderen Seite haben Wissenschafter z.B. durch Untersuchungen fossiler Pollen herausgefunden, daß sich abgesehen von regionalen Katastrophen das Klima insgesamt verbessert hatte, das Leben angenehmer wurde, wodurch eine geringere Kindersterblichkeit, größere Familien und höhere Lebenserwartungen möglich wurden.80 Es war offensichtlich so, daß die Chronisten in ihrer Zeit mehr von regionalen Beschreibungen gefangen waren und alle Entwicklungen vor dem terminierten Jahrtausendwechsel gemacht wurden.

954 wollte Adso mit seinem "Libellus de Antichristo" die Königin Gerberga beruhigen und bestritt alle gegenwärtigen Strömungen, die das Kommen des Antichristen prophezeiten. Authentisch ist ein Briefwechsel erhalten, der sich auf die Jahrtausendwende bezieht. Geschrieben von einem unbekannten Mönch aus Saint-Germain an den Bischof von Verdun. In dem Brief wird geschildert, daß man in Lothringen vor der Jahrtausendwende keine Probleme mit der bisher ausgebliebenen Wiederkunft Jesu Christi habe, wohl aber, daß die Mönche sich kurz vor dem Ende der Zeiten sähen. Und sie erspähen auch deutliche Zeichen: Der Sieg der Ungarn über Otto den Großen (955 n. Chr. auf dem Lechfeld) wird von den französischen Mönchen als deutliches Zeichen gewertet, die Ungarn als die pokalyptischen Völker Gog und Magog gedeutet. In der Offenbarung des Johannes heißt es dazu (20, 7-9):

"Wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis freigelassen werden. Er wird ausziehen, um die Völker an den vier Ecken der Erde, den Gog und den Magog, zu verführen und sie zusammenzuholen für den Kampf; sie sind so zahlreich wie die Sandkörner am Meer. Sie schwärmten aus über die weite Erde und umzingelten das Lager der Heiligen und Gottes geliebte Stadt."

Außerdem sollen sich in Lothringen Gerüchte verbreitet haben, daß die Erde 992 unterginge, weil Mariä Verkündigung und Karfreitag (Empfängnis und Tod) zusammenfielen.81 Der burgundische Mönch Rodulf Glaber interpretierte ebenfalls die Bibel als Katastrophenbericht und formte so den Mythos des "Schreckensjahr 999". Fried82 hat auch noch weitere Belege für die Erwartung des Endgerichtes im Jahr 1000 gefunden. So wurden in Lothringen z.B. ein Erdbeben, ein Komet, ungewöhnliche Helligkeit der Sonne, als gewisse Zeichen gesehen. Die zunehmenden "guten Werke", erstaunlich viele Abschriften der Offenbarung des Johannes, die Zunahme der Zahl der Apokalypse-Fresken in Kirchen, Wallfahrten über lokale Reliquienstätten hinaus, z.B. nach Jerusalem und Saniago de Compostela, Schuldenerlasse, Amnestie, mit Büßern überfüllte Kirchen deuten ebenfalls auf diese Erwartung hin. Klöster erhielten Schenkungsurkunden mit den Worten "Mundi terminum appropinquante - Appropinquante etenim mundi terminis et ruinis crescentibus" ("Während das Ende der Welt naht - Während nämlich das Ende der Welt naht und die Unglücke zunehmen")83. Diese wiederholt auftretende Formulierung mag auf apokalyptishe Ängste deuten, doch traten diese Urkunden weit häufiger nach dem Jahrtausendwechsel auf als zuvor. Sie sind also allenfalls Dokumente der permanenten Angst, als daß sie eine Verbindung zur Silvesternacht 999/1000 herstellen. Von einer Massenhysterie, wie sie Charles Berlitz aus heutiger Sicht beschreibt84, kann wohl nicht gesprochen werden, allenfalls von einer "Beunruhigung".

Vor der Erwartung des Weltendes mußten sich zwangsläufig die Naturdeutungen in die erwarteten Zeichen der Apokalypse einreihen. Einen vergleichbaren Widerspruch finden wir auch in den politischen und sozialen Entwicklungen. So sind sich Philologen, Archäologen und Klimatologen darin überein, daß das Jahr 1000 den romantischen Vorstellungen und nicht der Realität entsprach: Epidemien suchten Europa um die Jahrtausendwende weit weniger heim, als dies noch zuvor z.B. im 6. Jahrhundert und später zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert der Fall war. Ebenso verhielt es sich zumindest im Westen mit der Lepra: Kranke mit farbigen Bandagen, roten und gelben Abzeichen und Klappern prägten zu anderen Zeiten das Bild. - Zeitgenössische Begriffe wie pestis und pestilentia sind vielmehr Oberbegriffe unterschiedlichster epidemischer Infektionen. Lungen- oder Leistenpest waren damit nicht automatisch gemeint. Weit mehr kam die "Antoniusfeuer" genannte Epidemie "mal del ardents" vor, die 952, zwischen 994 und 997 und dann erst in den 50er Jahren des jungen Jahrtausends in Frankreich und Deutschland ausbrach und durch ihre brennenden Ausschläge an die Qualen der Hölle denken ließen. Viel realistischer wurden die apokalyptischen Erwartungen 1260 und 1533, als Reformation, Hungersnöte, Krieg und Pest die Menschen verunsicherten, was der überzeugte Lutheraner Michael Stiefel in Lochau gekonnt predigte.85 Erst lange nach dem Millenium kam es zu wirklich apokalyptischen Massenbewegungen, so im 11. Jahrhundert mit dem Aufruf zum ersten Kreuzzug oder Armutsbewegungen und Häretikern. Die Historiker sind sich nahezu einig, daß das beschriebene Heulen und Zähneknirschen um die Jahrtausendwende mehr "Projektion der Alpträume späterer Generationen auf die Vergangenheit"86 sind. Um so euphorischer waren die Jubelstürme, als weder der Antichrist noch der Heiland in der Silvesternacht 999 erschien, vielmehr alles beim Alten blieb, was für die Menschen damals Leben bedeutete. Der Nacht folgte in Rudolf Glabers Beschreibung die Morgendämmerung, wie ich sie schon am Anfang zitiert habe.

IV. HEUTE

Erst im 18. Jahrhundert lösten sich im Zuge der Aufklärung (chiliastische) Endzeiterwartungen von ihren religiösen Wurzeln, besonders in Frankreich brach eine Epoche der rein weltlichen Heilslehren an. Was blieb war die Ahnung des nahen Endes. So schrieb Friedrich Nietzsche um 1888: "Unsere ganze europäische Cultur bewegt sich seit langem schon mit einer Tortour der Spannung, die von Jahrzehnt zu Jahrzehnt wächst, wie auf eine Katastrophe los: unruhig, gewaltsam, überstürzt: wie ein Strom, der ans Ende will."87 Wie also könnte eine Situationsbeschreibung der "Welt" aussehen, kurz vor dem Finale unseres Jahrtausends? 1980 legten, wie bereits erwähnt, Experten dem damaligen amerikanischen Präsidenten Carter den Bericht "Global 2000" vor. Darin schrieben sie:

"Sofern es im Bereich der Technologie nicht zu revolutionären Fortschritten kommt, wird das Leben für die meisten Menschen auf der Welt im Jahr 2000 ungewisser sein als heute - es sei denn, die Nationen der Welt arbeiten entschlossen darauf hin, die gegenwärtigen Entwicklungstrends zu verändern."88

Die amerikanischen Fachleute kommen außerdem zu dem Schluß, daß die Weltbevölkerung im Jahre 2000 vielleicht nur noch wenige Generationen von dem Zeitpunkt entfernt ist, wo sie die Grenzen der Belastbarkeit des gesamten Planeten erreicht hat.89 Trifft diese Prognose des Jahres 1980 zu oder kann eine andere Situationsbeschreibung gegeben werden?

A. Zukunftsangst und Zukunftsgestaltung

Immer schon fragten die Menschen - besonders in Krisensituationen - nach der Zukunft. So schreibt der Prophet Jesaja in der Hoffnung auf den ersehnten Zusammenbruch des Exils und der Fremdherrscht eine Reihe von apokalyptischen Vorhersagen. Unter einer objektiv betrachteten dunklen Zukunft, schimmt aber immer wieder die von JHWE motivierte Hoffnung durch, etwa wenn es mit Blick auf den erhofften Zusammenbruch der babylonischen Herrschaft heißt: "Wächter, wie lange noch dauert die Nacht" (Jes 21,11 f.). Karl Lehmann deutete Jesaja für die heutige Situation:

"Dahinter steht die intensive Hoffnung, daß der Morgen bald anbricht und der große Umschwung nicht mehr lange auf sich warten läßt. Der Seher rät zur Zurückhaltung, kühne Hoffnungen enttäuschen oft, die Verhältnisse sind noch nicht durchsichtig genug. Man tut gut daran, die Ungeduld zu zähmen."90

Dieses Zähmen der Ungeduld ist allerdings schwer: "Die Zukunft dient als Projektionsfläche für Hoffnungen und Befürchtungen"91, zumal da wir uns in einer gesellschaftlichen Umbruch- und Übergangssituation, "die zum jetzigen Zeitpunkt kaum eine abgesicherte Prognose über die Zukunft gestattet"92 befinden, macht sich um so mehr Verunsicherung breit. Es wird gleichzeitig deutlich, daß die Konjunktur von Propheten und Zukunftsforschern zwar das Ziel hat, Angst vor der Zukunft zu nehmen, durch die Bandbreite der Vorhersagen, von der Öko- Apokalypse bis zur gentechnischen Überwindung des Alterns, eher noch mehr verunsichern, als Hoffnung schenken können.

1. Apokalyptische Visionen des "Weltuntergangs"

Bei der von mir beschriebenen Spannung zwischen "Weltuntergang" und "Heiligem Jahr", habe ich schon in der Formulierung des Gegensatzpaares ein Problem, eine Krisenerscheinung unserer Zeit als Tatsache vorausgesetzt: Der "Weltuntergang" ist zu einem scheinbar objektiv faßbaren Phänomen geworden, mit dem wir zu bestimmten Zeiten tatsächlich physikalisch rechnen und es nicht nur für spannenden Science-fiction halten. Zu dieser Annanahme trägt sicherlich die Tatsache bei, daß auch in anderen Völkern und Religionen Weltuntergansvisionen schon seit Jahrtausenden bekannt sind, wie z.B. bei den Mayas, Azteken, Ägyptern, Tibetern und Hopi-Indianern. in Arizona, die eher eine Wende als ein Ende vorhersehen, da das durch die Verlagerung der Erdachse hervorgerufene Weltende der Übergang zu einem jeweils neuen Zeitalter sei.

Nicht nur Jahrhundert- oder Jahrtausendwenden wecken Untergansphantasien, sondern auch Jahre, die einen zahlenmäßigen Bezug zum Johannesevangelium herzustellen scheinen: 1666 durch die Kombination von 1000 und 666, ja sogar in manchen Kreisen 1998 (3 mal 666). Der amerikanische Erzbischof Rembert Weakland soll 1997 das Ende im Jahr 7000 angekündigt haben, da Gott für jeden Schöpfungstag 1000 Jahre "berechne". Zwar mag diese Rechnung aus dem Mund eines Theologen obskur klingen, doch trägt sie vielleicht bei den zu 67% vom Weltuntergang überzeugten Amerikanern zu etwas Gelassenheit bei. Außer religiösen gibt es aber auch "wissenschaftliche" Berechnungen. So, daß am 13. November 2026 das Ende gekommen sei, da dann rechnerisch die Bevölkerungsdichte des höchste Maß erreiche.93 Die Werke Nostradamus' mit seinen bis ins Jahr 2500 reichenden Zukunftsprognosen gehören heute zum festen Bestandteil von Tageszeitungen und Magazinen. Den alten Prophezeiungen des Michael Nostradamus (geb. 1503-1566 in Frankreich) liegt eine eigene Berechnung des Weltalters seit der Erschaffung der Welt um Jahre 4700 v. Christus zugrunde. Auf dieses Jahr beziehen sich alle seine späteren Vorhersagen.94 Bei apokalyptischen Untergängen muß aber auch die Rede kurz von persönlichen Krisen die Rede sein. Zwar sind für uns "Untergänge... zur Routine geworden" (Martin Roda Becher95 ), aber gemeint sind dabei eher die alltäglichen "Untergänge" in Familie und Beruf.96 Peter Sloterdijk sieht ein Nebeneinander von zwei "apokalypse-now- Generationen":

"Da sind die Älteren, die 1968 um die Zwanzig waren und die `making love' für das einzige hielten, was uns übrigbliebe, wenn morgen alles vorüber wäre; und da sind die Jüngeren, die das baldige Aus ziemlich kühl in Rechnung stellen, um vorher noch erfolgreich zu sein. Die Enttäuschten aus beiden Generationen füllen das zynische Reservoir auf. Man kann zwar ohne Zukunft leben, aber nicht ohne einen Elan für die Gegenwart. Auf der Kehrseite des `belle-époque'-Syndroms sammeln sich Bitterkeiten an, die darauf warten, militant zu werden."97

2. Bedrückende Fakten

In der Tat sind die Fakten erschreckend: Jeden Tag sterben 100 Tier- und Pflanzenarten aus, 100 Millioen Tonnen Treibhausgase werden in die Luft geblasen und das Festland wird täglich um 86 Millionen Tonnen Erdreich durch Abschwemmungen verringert und zur gleichen Zeit dehnen sich die Wüsten um 20.000 Hektar aus. 55.000 Hektar Tropenwald werden Tag für Tag unwiederbringbar abgeholzt: Jeden Tag geht mehr fruchtbarer Boden verloren, als in 100 Tagen entstehen kann.98 "Ist es nicht sinnlos", fragt Andreas Knapp, "die Leute zu ermahnen, sie sollten das Eierwasser zum Blumengießen verwenden, um Wasser zu sparen, wenn wir gleichzeitig hören, daß zur Herstellung eines Autos nicht weniger als vierhundertausend Liter Wasser gebraucht werden?"99 Fakten, die verunsichern, die fragen lassen, ob wir noch zu retten sind. Zusätzlich zu diesen globalen Bedrohungen macht sich bei vielen Menschen breit über die persönliche Zukunft: Arbeitslosigkeit und psychische Verelendung, die Sorge, nicht gewollt und nicht gebraucht zu werden, "Störenfriede in einer Gesellschaft, in der als Maximen für das schöne Leben Fitneß und Wellness, Leistung und Mobilität, Beschleunigung und heiterer Konsum propagiert werden"100. Wie sich die Weltuntergansangst auswirkt, kann ein Kinderschreibwettbewerb der Gewerkschaft IG Metall aus dem Jahr 1988 zeigen: Zum Thema "Meine Zukunft" gingen mehr Briefe als erwartet ein, wobei die meisten Beiträge Schreckensvisionen einer zerstörten Welt darboten. Die 11jährige Tanja schreibt:

"In der Zukunft werden wir alle in Hochhäusern, ähnlich wie in Konservendosen leben. Die Menschen laufen in Schutzanzügen mit Sauerstoffhelmen herum. Jeder ist in Hetze. Die Tiere sind durch das Gift, das wir in die Luft pumpen, gestorben. Bäume und Sträucher sind zubetoniert. Niemand denkt mehr an gesunde Luft, Tiere und Liebe. Die Menschen sind zu Maschinen geworden. Kinder leben in Erziehungsheimen, wo sie nichts anderes lernen können, als Computer zu steuern und Reaktoren zu bedienen. Gefühle haben keinen Platz mehr. So wird unsere Welt sein, wenn wir nichts dagegen tun. Aber man kann viel tun, um uns und die Welt zu retten, zum Beispiel Produkte, die wir täglich kaufen, umweltfreundlicher verpacken. Manchmal wünsche ich mir, daß ein riesiger Vulkanausbruch all unsere Mülldeponien, Kernkraftwerke und Atommeiler weit wegschleudert, so daß einige vernünftige Menschen unsere Erde neu aufbauen können."101

An diesem beeindruckenden Text wird mehreres deutlich: Die junge Autorin, eigentlich in einem Alter, in dem Optimismus vorherrschen sollte, macht sich intensive Gedanken über ihre Zukunft und kommt zu einem beängstigenden Ergebnis. Gleichzeitig setzt sie aber auch ihre ganze Hoffnung auf die Tatkraft und Fähigkeiten der Menschen und in dieser Zukunft auf die erlösende Apokalypse des Vulkanausbruchs. Besser wie jeder theologische Text hat Tanja offenbar verstanden, daß Apokalypsen mehr als nur Katastrophenschilderungen sind, sondern "Bilderwelten, in denen sich Bilder der Hoffnung und der Verzweiflung die Waage halten, bis endlich die Hoffnung siegt"102.

Doch nicht immer behält der Optimismus im Aungesicht der negativen Perspektive die Oberhand. Immer wieder ist die "no-future-Mentalität" aus Umbrüchen und Umwälzungen erwachsen, auch wenn es keinen notwendigen Zusammenhang von Wandel und Bedrohung gibt, ungewisse Zukunft eine Zeit sein kann, sich auf Neues offen einzulassen. Angst und Pessimismus waren bestimmende Faktoren vor allen Wendezeiten, in Krisensituationen und wenn neue Situationen und Entwicklungen zu meistern sind, weil hinter aller Spannung dem Neuen gegenüber immer auch Angst vor der Unberechenbarkeit steht, "daß das, was ich (noch) nicht beherrsche, den Spieß umdreht und am Ende mich beherrschen könnte"103, wie es "Zukunftsminister" Jürgen Rüttgers in den "Luterischen Monatsheften" unter dem Titel "Lust auf Zukunft" beschrieb. Besonders vor der Jahrtausendwende haben Untergangspropheten Hochkonjunktur, weil sich die Welt für die Menschen in immer schnelleren Abständen verändert:

"Was fest schien, gerät ins Wanken. Konturen verschwimmen. Horizonte verschieben sich. Visionen eines Fortschritts über alle Grenzen liegen im Kampf mit fundamentalistischen Strömungen, die aus Angst geborgen und gespeist sind, alle Dinge könnten einem entgleiten"104, beschreibt Michael Albus die Phänomene der Endzeitstimmung in unseren Tagen. Beispiele für solche Angstgefühle angesichts der Zukunft waren mit der Eisenbahn verbunden, mit der Einführung des Buchdrucks, der Atomkraft und gegenwärtig mit der Gentechnik, Biotechnologie sowie Kommuniktions- und Computerentwicklung, die in der überspitzen Beschreibung von Nicholas Negroponte und mit den Konsequenzen für eine persönliche Überwachung bedeutet: "Zu Beginn des nächsten Jahrtausends werden unsere linken und rechten Armbänder oder Ohrringe auf dem Umweg über... Satelliten miteinander kommunizieren und dabei mehr Rechenpotential besitzen als unsere heutigen PC's."105

3. Kultur als Spiegel der Zukunftsangst

Dokumentiert sind diese Zukunfts- und Untergangsängste besonders in der Kultur: In diesem Jahrhundert prägten vor allem die beiden Weltkriege die Untergangsängste in der Bildenden Kunst: "Der Gerichtstag" (Werfel), "Der letzte Tag der Menscheit" (Kraus) oder "Menschheitsdämmerung" (Pinthus) sind nur einige Beispiele. Die Liste der literarischen Werke, die sich mit Wendezeiten, dem Jahr 2000 und der daraus resultierenden Endzeitstimmung beschäftigen, ist lang. Einige nicht repräsentative Beispiele.

- Das Werk schlechthin ist sicherlich die Boulevardkomödie "Fin de scièle", die einer ganzen Bewegung seit den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts ihren Namen gab.
- Oscar Wilde läßt Dorian Gray 1890 sagen: "Ich wollte, es wäre fin du globe."
- Franz Kafka schreibt ironisch: "Er pflegte zu sagen, er warte damit bis zum Weltuntergang, dann werde sich wohl noch ein stiller Augenblick ergeben, wo er knapp vor dem Ende nach Durchsicht der letzten Rechnung noch schnell eine kleine Rundfahrt werde machen können."106

Robert Musil weist in seinem "Mann ohne Eigenschaften" auf die Anziehungskraft von magischen Daten und deren geweckten Endzeitstimmungen hin. Gerade diese runde Zahlenmagie und "Fin-de-siècle"-Mode mag George Orwell dazu bewogen haben, seinen Roman auf das Jahr "1984" und nicht 2000 zu beziehen.107 Auch wenn Orwells Vision vom "Großen Bruder" im Jahre 1984 nicht eingetreten ist, erscheint die "Schöne neue Welt" des Aldous Huxly viel aktueller und angesichts der Realität erschreckender.108 Bedingt durch die Friedensbewegung, atomare Bedrohung und Zukunftspessimismus, entstand in den frühen achziger Jahren eine gewisse Untergangsstimmung, die Niederschlag in der Literatur fand.109 Biblische Motive werden in dieser Zeit ungeachtet ihres religiösen Kontextes im Sinne einer allgemeinen Zivilisationskritik verwendet, z.B. in Max Frischs "Der Mensch erscheint im Holozän" oder in "Die Rättin" von Günter Grass. Dort heißt es:

"Schluß: sagt sie (Anm.: die Rättin). Euch gab es mal. Gewesen seid ihr, erinnert als Wahn. Nie wieder werdet ihr Daten setzen. Alle Perspektiven gelöscht. Ausgeschissen habt ihr. Und zwar restlos. Wurde auch Zeit! In Zukunft nur Ratten noch. Anfangs wenige, weil ja fast alles Leben ein Ende fand, doch schon vermehrt sich die Rättin erzählend, indem sie von unserem Ausgang berichtet."110 Die Apokalypse der christlichen Tradition "dient bei Grass als Bildelement und nicht als ein Teil einer religiös motivierten Botschaft."111 Ähnlich bei Umberto Ecos "Im Namen der Rose" (1982). Hier berechnet ein Mönch seine Morde nach dem Schema der "sieben Posaunen" der Johannesoffenbarung. Auch in der Musik lassen sich ähnliche Beispiele finden, wie Mauricio Kagels "Die Erschöpfung der Welt" oder Bernd Alois Zimmermanns "Requiem für einen jungen Dichter".

4. Wissenschaftliche Zukunftsforschung

Fest steht, daß manche Zukunftsängste sachlich begründet ist und nichts mit religiöser Endzeitstimmung und nicht zwingend einen direkten Zusammenhang mit dem Jahr 2000 haben. Zwei Beispiele außerhalb religiöser Zusammenhänge: Aktuelle wissenschaftliche Zukunftsforschung und technische Mängel von Computern im Jahr 2000. Der Kölner Stadt- Anzeiger schrieb Anfang November 1995 auf der ersten Seite: "Experten warnen vor Klima- Katastrophe. Beirat der Bundesregierung: Nur noch vier bis fünf Jahre bleiben zur wirksamen Bekämpfung des Treibhauseffekts". Die Menschen wollen die Zukunft gestalten, Zukunftsplanung gehört zu den Merkmalen unserer Gesellschaft. So wurde 1964 in Hannover die Gesellschaft zur Förderung von Friedens- und Zukunftsforschung gegründet, es folgten das Wiener Institut für Zukunftsfragen von R. Jungk und die Gesellschaft für Zukunftsfragen in Duisburgusw. Ernstzunehmende wissenschaftliche Zukunftsforschung, die sich von Riten und Prozeduren wie Xylomantie, dem Werfen von Holzstäbchen, Eingeweidenschau, Pendeln und Astrologie losgesagt hat, ist ein wachsender Geschäftszweig, ob vor Wahlen oder auf längere Zusammenhänge hin. Die Menschen wollen sich nicht nur auf Prophetien verlassen, sie wollen die Zukunft "im Griff" haben. Ob nun die Delphi-Methode, mit der sich die Bundesregierung seit Beginn der neunziger bereits zweimal von 900 Technikern und Wissenschaftlern die Zukunft prognostizieren ließ112, Computermodelle oder Simulationen, die Erwartungen und Prognosen sind offenbar zu einer beruhigenden bzw. aufrüttelnden Gattung ganz in der Tradition der biblischen Apokalyptik geworden. Ein weiterer Beleg ist mit z.B. der SPIEGEL-Titel "2 vor 2000. Was die Deutschen erwarten - und was sie erwartet" (Heft 2/1998). Besonders der 1972 veröffentlichte Bestsellerbericht des Club of Rome ("Die Grenzen des Wachstums") ist hier zu nennen. 1992 sorgte die von MISEREOR und BUND in Auftrag gegebene Untersuchung "Zukunftsfähiges Deutschland" für Aufsehen, zumal die Frage gestellt wurde, ob sich eine kirchliches Hilfswerk überhaupt in dieser Art und Weise zu äußern habe. Wie Pilze sprießen zur Zeit Zukunftskommissionen aus dem Boden, die für alle Bereiche unabhängig von phantastischen Zukunftsvisionen unter wissenschaftlichen Aspekten die Zukunft erforschen sollen.

5. "Säkulare Apokalypsen": Beispiel Computer-Crash-2000

Eine besondere Form der "Apokalypse" erwartet 90% der Computerbesitzer zur Jahrtausendwende: Für viele Rechner wird der 1.1.2000 zur "Datumsfallle". Die Folgen:

Kreditkarten sind ungültig, Supermärkten gehen die Waren aus, Fernsehsatelliten übermitteln nur ein Rauschen und Fahrstühle bleiben stecken.113 Sie scheitern an der Jahrtausendwende, den kein Computer "kennt" das Jahr 2000. Aus Platzgründen wurden in den 60er Jahren Jahreszahlen nur mit zweistelliger Endung programmiert. Die Folge: Im Jahr 2000 beginnt wieder das Jahr 1900. Eine Studie unter dem Titel "Year2000-Challenge" hat errechnet, daß die Korrektur weltweit 30 Prozent aller Firmenbudgets für Informationstechnologie binden wird, das heißt eine Billion Mark verschlingt, was in etwa soviel ist wie das Bruttosozialprodukt Deutschlands.114 Frank Sempert von der "Initiatve 2000" geht davon aus, daß eine Reihe von Firmen schließen müssen, weil sie das Jahr-2000-Problem nicht bewältigen. Der Spezialist Martin Lowry gibt das ganze Ausmaß der "Datenapokalypse" preis: "Konservativ gerechnet sind höchstens 45 Prozent der deutschen Unternehmen auf die Jahrtausendwende vorbereitet."115

B. Gesellschaft und das Jahr 2000

Die Beschreibung der Gegenwart fällt am Ende des Jahrhunderts wenig schmeichelhaft aus, "Die Spaß-Generation hat sich müde gespielt" faßte Sigrid Löffler in der "ZEIT" die "kollektive Stimmung vor dem Jahrtausendwende" zusammen.116 Merkmale der heutigen Gesellschaft sind unbestritten Individualisierung, abnehmende Bindung an große Organisationen. Orte des Haltes, Garanten für Sinn wie die Familie, haben ihre Bedeutung verändert, neue Orte werden gefunden. Religion im Sinne der verfaßten Großkirchen ist in unserer säkularisierten Gesellschaft weitgehend aus dem Bewußtsein verschwunden, wenngleich die Religion für den einzelnen Menschen nicht verschwinden soll. "Sie soll aber am Rand des eigenen Lebens bleiben und dort für diejenigen Extremsituationen bereitstehen, in denen sie benötigt wird", so Hansjörg Hemming.117 Der religiöse Mensch von heute, ist ein säkularer Mensch, der sich meist nur ungern binden will. So nimmt z.B. die Zahl der Buddhisten und Hinduisten in Deutschland weit weniger zu, als die inhaltlichen Anhänger des östlichen Reinkarnationsglaubens, der vielfach die Trostfunktion der christlichen Auferstehungshoffnung eingenommen hat. Andreas Fincke spricht angesichts der im abendländischen Kontext veränderten Elemente der Reinkarnation von "fast-food- Buddhismus" oder "Reinkarnation-light":

"Die Vorstellung von Reinkarnation und Karma dient... im östlichen Kontext dazu, die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen zu beschreiben. Bei uns erhält sie häufig einen optimistischen Zug und dient der individuellen Sinnfindung. Aus dem Fluch, sich immer wieder für ein irdisches Leben inkarnieren zu müssen, ist für den modernen Abendländer die Chance zur Wiederholung geworden: Wenn dein Leben schief geht - play ist again."118

1987 gingen 24,4% der Katholiken und 5,1% der Protestanten regelmäßig in die Kirche. Von den 18-24jährigen haben 26% das Vertrauen in die Kirche verloren. Im privaten und moralischen Bereich sind durchschnittlich 37% (bei den 18-24jährigen ganze 18%) bereit, ihr richtungsweisende Kompetenz einzuräumen. Bei der jungen Elterngeneration, den 25- 44jährigen, halten nur 10% die Glaubensweitergabe für eines der wichtigsten Erziehungsziele.119 1994 glaubten zwar 66% der Deutschen an Gott, aber davon meinten nur 63% den christlichen, 34% eine andere Gottheit. Die Deutschen teilen sich heute zu je einem Drittel in Katholiken, Protestanten und Mitglieder anderer Religionen oder Nichtgläubigen. Kirche und Pfarrer belegen bei der Wertevermittlung und als Ratgeber mit 37 bzw. 12% jeweils den vierten Platz. Hinter Polizei und Greenpeace, Verwandten und Psychologen.120 Die nicht an Gott glaubenden Menschen einfach als Atheisten zu bezeichnen, ist allerdings unmöglich. Noch Karl Rahner sah in "Gott ist tot!" die Bestätigung der Existenz Gottes, zumindest als den, den der Atheist für tot erklärt und "dessen Gespenst er verscheuchen muß, den, dessen Wiederkehr er fürchtet". Erst mit der Tilgung des Wortes selbst, wenn die Frage nach ihm nicht mehr gestellt werde, hätte man "Ruhe vor ihm".121 Rahners Frage, ob das Wort Gott auch Zukunft habe, scheint sich in unserer Gesellschaft ins Negative zu beantworten, denn anders als früher ist heute eine "lähmende Gleichgültigkeit gegenüber der Gottesfrage"122 unter Jugendlichen zu erkennen, wie Ralph Sauer bei Schülern beobachtet hat. Der "vollkommene Atheist" ist nicht mehr der, der die Existenz Gottes leugnet, sondern für den sich die Existenz Gottes gar nicht mehr als Frage stellt, wie es A. Frossard123 schildert.

"Säkulare Heils- und Erlösungsideologien"124 treten an die Stelle der verfaßten Religion:

Glaube an den grenzenlosen wissenschaftlichen Fortschritt und eine paradiesische Zukunft. Viele Menschen erleben sich nicht mehr als ein Wesen in und aus der Gnade Gottes, sondern als Schöpfer seines selbst. "Der einzelne wird zum Mittelpunkt all seiner Aktivitäten: `Fit for fun' heißt nicht zufällig der Titel einer neuen und erfolgreichen Zeitschrift, sondern die Lösung der erlebnishungrigen und körperbetonten Generation: Ich habe einen Körper also bin ich."125 Am Ende dieser "Religiosität" stehen Nervenkitzel wie S-Bahn-Surfing, Freeclimbing, Wildwasser-Rafting, Bungeespringen. Für diese Erwartungen im "surfenden Lebensstil", ohne An-Bindung und Bodenhaftung bietet die Jahrtausendwende einiges: Genüßlich läßt sich über den Markt der Möglichkeiten von Ufologen, esoterischen Angeboten und sektiererischen Verbindlichkeiten schlendern, können Sehnsüchte, Bedürfnisse und ernsthafte religiöse Fragen beantwortet werden, Erfahrungen des Heiligen und Erwähltseins, jenseits des Christentums gemacht werden. Die folgenden Kapitel wollen an einzelnen Beispielen aufzeigen, wie Sekten, die säkulare Gesellschaft und die christlichen Kirchen mit den Zukunftsängsten angesichts der Jahrtausendwende umgehen, wobei ich Astrologie und Esoterik noch den Reaktionen in der säkularen Gesellschaft zugeordnet habe, auch wenn die Übergänge an manchen Stellen fließend sind.

1. Wie die säkulare Gesellschaft das Jahr 2000 begeht

Fernab der christlichen Sicht gibt es Erwartungen an das Zahlenereignis Jahr 2000 und ebenfalls das Bedürfnis nach Besinnung und freudiger Feier.126 Die christlichen Kirchen sind auch nicht die einzigen Veranstalter, die einen "Sinn" im Jahr 2000 sehen: "Egal, ob die Kirche etwas aus `ihrem' Jubiläum macht, die `Welt' wird es feiern."127 "Eine wahre Millenium-Manie" sieht Abbott Bailey, Direktor der Millenium Society, die 1979 in Washington als "älteste, größte Organisation zu Ehren des Jahres 2000" (Bailey) gegründet wurde. Für eine 24-stündige, globale Zeremonie" sollen nach seinen Plänen die Chinesische Mauer, die Akropolis, der Rote Platz, der Eifelturm und die Cheops-Pyramide virtuell verknüpft werden. Kostenpunkt: 100.000 Dollar. Wer Silvester im legendären New Yorker Edelrestaurant "Rainbow Room" feiern will, mußte nicht nur 500 Dollar zahlen, sondern sich schon 1993 anmelden: zur Zeit sind schon über 800 Interessenten auf der Warteliste, was von Marc Pitzke "Champagnerpanik"128 genannt wurde.

England steht an der Spitze der Feierbegeisterten: 1,6 Millarden Pfund hat die Londoner Regierung für Feiern eingeplant, allein für 580 Millionen Pfund wird im Londoner Vorort Greenwich für eine Weltausstellung der weltgrößte Koppelbau gebaut129 und an der Themse entsteht ein Riesen-Riesenrad mit Namen "Millenium Wheel". Auch Paris will an der Spitze der Baubewegung stehen, hier baut man den 200 Meter hohen "Turm der Erde" aus Holz der fünf Kontinente, und soll wie weiland zur letzten Jahrhundertwende der Eifelturm ein Symbol des technischen Zeitalters, nun ein Symbol des umweltsensiblen 21. Jahrhundert werden. Weitere 100 öffentliche Projekte mit "religiösen Ausmaßen" liegen in den Schubladen. Die Plätze für den besten Blick auf die Jahrtausendwende schwinden, während die Preise für die ungewöhnlichsten Angebote steigen.130 An Symbolhaftigkeit jedenfalls fehlt es den Planern nicht: 1600 Meter über dem Meeresspiegel entsteht auf einem Schweizer Berg die Ausstellungs- und Veranstaltungshalle "Arche 2000", in der Sponsoren 365 Kisten mieten können, "um ihre Produkte bildhaft ins dritte Jahrtausend hinüberzuretten"131. Und in Berlin wird um 22 Uhr ein "alter Mann", so Organisator Willy E. Kausch von der Siegessäule aus in Richtung des 2000 Meter entfernten Brandenburger Tor aufbrechen, das kurz vor Mitternacht von einem "jungen Mann" durchschritten wird.

Wie bereits in der Einleitung dargestellt, suchen die Menschen in Wendezeiten nach Ritualen. Zu solchen zählen auch die Weltausstellungen EXPO: "Ritual der Weltgemeinschaft, Ritual der Trivialität" (Gerhard Wegner132 ). Weltaussellungen werden auf der Grundlage eines Völkerrechtsvertrages durchgeführt. Sie sind informative und unterhaltende Veranstaltungen. 190 Nationen und 9 überregionale Organisationen sind für die 153 auf das Messegelände Hannover eingeladen. Vom 1. Juni bis zum 31. Oktober werden 30 Millionen Besucher, oder besser gesagt "Pilger" erwartet. Es zeichnet sich schon jetzt ab, daß neben Rom und Jerusalem Hannover der säkulare Wallfahrtsort des Jahres 2000 werden wird. Die Messen dieser "Ersatzreligion" heißen Topevent-Weltausstellung, zelebriert von den wichtigsten Persönlichkeiten der Welt. Wen wundert es da, wenn die EXPO-Pavillons christlichen Kathedralen oder Tempeln ähneln und auch ganz ähnliche Funkitionen erfüllen. Offenbar scheinen dem Menschen auch in der säkularen Gesellschaft überlieferte religiöse Formen und Riten nah zu sein, auch wenn er deren Vollzug in der Kirche nicht annehmen will

2. Medien und die Jahrtausendwende

Hans Magnus Enzensberger schreibt in seinem Aufsatz "Vermutungen über die Turbulenz": "Auch die `Visionen' vom Untergang gehorchen dem Verwertungszyklus der Medien."133 Er scheint Recht zu behalten, denn die "Fin-de-Siècle-Angst" spiegelt sich momentan vor allem in den Medien wider und wird durch sie verstärkt: Ob Musik, wie Bob Dylans Lied "Time out of Mind"134, Bücher oder Zeitschriften, wie "Xposé", "Nexus" oder "Magazin2000" - die Jahrtausendwende ist allgegenwärtig, "es scheint, als seien die alten Bilder und Symbole, Motive und Szenarien aus der Apokalyptik in die Medien der Massenunterhaltung, in die Film-Altträume und musikalischen Melancholien ausgewandert"135, meint gar Matthias Mettner. Und Myra Cakan hält in der "Woche" das mystische "X" als den Drehpunkt der Unterhaltungsindustrie: "Deutsche Fernsehmacher kaufen ein, was der amerikanische Markt hergibt."136 Glaubt man Umberto Eco, so sind apokalyptische Visionen "das raffinierteste Produkt, das sich dem Massenkonsum darbietet"137. Geschickt nutzen die Medien positive wie negative Erwartungen, hoffen durch Formate wie "Millenium" und "Phantastische Phänomene" (beide SAT.1), "Poltergeist" (RTL2) "Ungelöste Geheimnisse" (RTL), "Wirklich unglaublich", "Dark Skies" mit durchschnittlich 4,8 Millionen Zuschauern, "Talk X" und "Outer Limits (alle Pro Sieben) Zuschauer zu gewinnen. Schon 1993 wurden mindestens 252 Sendungen mit Themen aus der Parapsychologie und deren Grenzgebieten im deutschen Fernsehen gezeigt. Dazu gehören nicht nur die oben aufgezählten einschlägigen Serien, sondern auch Talkshows und Filme, wie die "Tatort"-Folge "Tod im All".138

Kinofilme haben ebenfalls schon immer gerne die Zukunft in düsteren Visionen beschrieben ("Brazil", "Metropolis", "Independence Day"), zur nahen Apokalypse haben sie angesichts der Jahrtausendwende Hochkonjunktur. Seuchen oder Kriege zerstören die Welt ("Outbreak"), ein neues Herrschaftssystem muß mit für die Werte wie Freiheit und Solidarität in Filmen wie "Waterworld" oder seit Anfang 1998 "Postman" in den Kinos zurückgewonnen werden. "Armageddon" nennt Disney seine Verfilmung eines riesigen Asteroiden im Kollissionkurs mit der Erde, beim Konkurrenzbeitrag "Deep Impact" rast ein Meteor auf uns zu. Eine Verzeichnis der wichtigsten Endzeitfilme mit religiösen Motiven sind im Anhang zusammengestellt. "Der jüngste Tag verspricht den schnellen Gewinn", meint "Cinema"- Autor Heiko Rosner, zumal sich die biblische Offenbarung des Johannes wie die Vorlage eines "abgefahrenen Special-effekt-Movies" lese.139 Ermuntert haben mag sie der Erfolg esoterischer Literatur. Nach dem Esoterik-Hoch zwischen 1980 und 1989 gab der Markt etwas nach, so daß Hansjörg Hemminger 1992 auf dem Katholikentag in Karlsruhe von einem "Schattendasein" sprach.140 Doch durch zunehmende Versicherungen und die nahende Jahrtausendwende hat sich der esoterische Buchmarkt offenbar erholt: 85% der 15 Millionen Mark Jahresumsatz des Hugenduebel-Verlag kommen aus der spirituellen Sparte, alle großen Verlage, auch die christlichen, führen mittlerweile esoterische Reihen!141 Der durch die esoterische Science-Fiktion-Reihe "Akte X" (Pro Sieben) bekannt gewordene Produzent Chris Carter geht davon aus, daß das Böse von einem möglichen Weltuntergang an der Jahrtausendwende magisch angezogen und immer mächtiger wird:

"Zukunftsangst und die weltweit depressive Stimmung motivieren Serienkiller und andere Psychopathen zu Überstunden, die von einer mysteriösen Polizeitruppe final abgebaut werden. Anscheinend hat sich auch "Millenium"- Produzent Chris Carter... intensiv in die Schriften und Traktätchen alter und neuer Weltuntergangspropheten vertieft, um zu prüfen, ob nicht möglicherweise das letzte Stündlein überhaupt geschlagen hat", so Bernd Harder142. Diese Beobachtungen legen auch den Schluß nahe, daß es gerade auch die Medien sind, die Ängste schüren und aus dem Jahr 2000 ein mystisches Ereignis schmieden. Interessant ist hier auch der Verdacht, daß die Scientology-Sekte Einfluß auf die Serie "Millenium" ausübe. In einer soeben produzierten Folge wird ein New-Age-Zirkel namens "Selosophy" positiv dargestellt. Nach Informationen der Fernsehzeitschrift "TV TODAY" (Heft 26/1997, S. 19) behaupte ein Sekten-Repräsentant, mit dem Team von "Millenium" gebe es "eine gute Kommunikation". So führt der Schleswig-Holsteinische Sektenbeauftragte Hans-Peter Bartels den Boom von Kulten, die an außerirdische Heilsbringer glauben, darauf zurück, daß Medien wie das Privatfernsehen täglich "außerirdischen Dumpfsinn von angeblichen UFOs oder extraterristrischen Wesen" lieferten.143 Das vergrößere zumindest bei manchen die Bereitschaft, an ein Seelenheil aus dem Weltall zu glauben - an die Rettung durch Außerirdische oder den Übergang in eine andere Dimension. Da stimmt es schon nachdenklich, wenn 19 Millionen Amerikaner laut "Newsweek"-Umfrage behaupten, schon einmal UFOs gesehen zu haben, was in etwa der Zuschauerzahl von "Akte X" entspricht!144

Spirituelle Sendungen wie "Millenium" vermischen Themen und Genres, wollen unterhalten, rühren an moderne Ängste (unheimliche Verschwörungen, Scheinwelten, doppelte Moral, Gentechnik, übersinnliche Zeichen...145 ) und transportieren gleichzeitig mystische Inhalte, die Glauben machen wollen, die Apokalypse stehe bald bevor, Pest, Tod und Teufel künden das jüngste Gericht.146 So basiert "Millenium" in der Definition von Michael Allmaier (FAZ) auf der Idee, "daß die nahende Jahrtausendwende eine Menge Irrer auf den Plan rufen wird. `Viele Menschen werden jetzt sehr nervös', sagt Chris Carter. `Ich wollte der erste sein, der aus dieser Angst sein Kapital schlägt'... Fürchte deinen Nächsten wie dich selbst, heißt es im Werbetext. Das paßt; denn so klar, wie es zunächst scheint, verlaufen hier die Fronten nicht. Die Serie folgt vielmehr der Philosophie, wonach jeder alles in sich trägt und der Wahnsinn nur die Nebenwirkung einer reichen Auffassungsgabe ist."147

P>Im Fernsehen findet der Jahrhundert- und Jahrtausendwechsel schon jetzt statt, wie Redakteur Andreas Bailo in der Silvesterausgabe der Zeitschrift "TV TODAY" vorstellt148:

Im Oktober 1998 beginnt die 52teilige ARD-Reihe "100 Deutsche Jahre", an der sieben Jahre gearbeitet wurde, Helmut Schmidt wird in "Am Ende des Jahrhunderts" Zeitzeugen interviewen und das ZDF kündigt für 1998/99 15 Sendereihen zum Thema an, darunter auch eine Serie der Kirchenredaktion. Unterdessen sind RTL und Sat.1 damit beschäftigt die spektakulären Live-Events der Silvesternacht ins neue Jahrtausend einzukaufen: Während RTL zusammen mit 50 anderen Sendern zwölf Stunden lang live aus den 24 Zeitzonen der Erde berichten will, verhandelt Sat.1 mit der amerikanischen Gesellschaft MTN für ein ähnliches Projekt. Das Interesse hat auch der Vatikan mitbekommen und so will der Papst im ersten Jubeljahr des "Telematik-Zeitalter" (Johannes Paul II.)149 die Medien einbeziehen. So gibt es schon CD-ROMS und weitere Überlegungen in einem eigenen Medienkomitee.

Besonders intensiv und unübersichtlich wird das Internet von obskuren Propheten, Ufologen und seriösen Informationsangeboten genutzt. Im "World Wide Web" verbreiteten so auch die 39 Mitglieder der kalifornischen Sekte Heavens-Gate (Himmeltor) 1997 eine Warnung: "Die Erde wird bald recycled. Das ist die letzte Chance, sie zu evakuieren."150 Danach begingen sie Selbstmord! "Nichts könnte ein besserer Nährboden für Hysterie sein, als die Wechselwirkung zwischen Jahrtausendpanik, neuen Psychotherapien, religiösem Fundamentalismus und der amerikanischen Polit-Paranoia", so die Medizienhistorikerin Elaine Showalter. Und nie hätten wir geeignetere technische Mittel als Massenmedien, Telekommunikation mit Fax und Modem, E-Mail und Internet besessen, um "diese Hysterie zu epidemischen Ausmaßen zu treiben".151 Doch neben den unseriösen und bisweilen sogar gefährlichen Angeboten, wie der offerierte Beitritt zu einem Selbstmordkult, kann man auch Nützliches erfahren: Veranstaltungen, Anlagetips und Historisches. Anfang Januar 1998 habe ich zum Stichwort "Heiliges Jahr" 288, "Heiliges Jahr 2000" 65, "Jahr 2000" 4657, und "Weltuntergang" 473 Internet-Einträge gefunden. Zwei Angebote sind zu empfehlen: "deutschland2000.de" und "jahr2000.de." Gleichwohl zeigen alle diese Angebote, daß sie vorhandene Ängste in der Regel nutzen und verstärken, den Weltuntergang im Jahr 2000 für viele Menschen erst zu einem Thema machen. Allerdings nicht mit der Aufforderung, etwas gegen ökologische und soziale Probleme zu tun, für Solidarität und Gerechtigkeit auf der ganzen Welt zu sorgen, sondern wie gebannt auf ein letztlich beliebig gewähltes Datum zu fixieren.

3. Trendbücher, Lebenshilfen und "positives Denken"

Die Unsicherheit vieler Menschen schlägt sich in beeindruckender Weise in allen Bereichen der Zukunftsdeutung und Prognose nieder. 1000 Dollar zahlen Klienten etwa pro Stunde, wenn sie bei den amerikanischen Futurologen Wacker und Saffo bis zu 500 Jahre in die Zukunft schauen wollen: "Was wird in ein paar Jahren `in' sein, was ist zum Scheitern verurteilt? Wie werden Angestellte im 21. Jahrhundert arbeiten, wie wird die Welt kommunizieren, wie konsumieren? Wo sollte man ein neues Werk bauen, wenn überhaupt".152 Für den kleineren Geldbeutel ist der Buchmarkt überfüllt von Trendbüchern für das nächste Jahrtausend: "Spielregeln für Sieger", "Trendzeit", "Trendbuch", "Trends für das Jahr 2000", oder "Trends 2015". Ähnliche Bücher gab es auch schon zu früher und sie hängen sich geschickt an einen florierenden Millenium-Markt. John Naisbitt verkündete in seinen "Megatrends 2000" beispielsweise den Beginn des goldenen Zeitalters mit einer Blüte der Weltwirtschaft, der Renaissance nationaler Werte, dem Erstarken von Religionen, den schönen Künsten, einem Bedeutungszuwachs der Bio- und Gentechnik. Keiner dieser Trends war 1990 neu, aber auf 500 Seiten ausgebreitet avancierte das Buch zum Standardwerk einer kaufwilligen Leserschaft, die ein Interesse daran hat, wie die Zukunft wird, egal was sie für einen qualitativen Erkenntnisgewinn auch erhalten mag..

Am populärsten ist sicherlich die von Faith Popcorn geleitete New Yorker Firma "Brain Reserve", der der Kritiker Holger Rust "messianische Züge" und "eine Art säkularer Schamanismus" vorwirft.153 Ziel ist es, den Menschen bei der Überwindung des Pessimismus zu helfen: "Ich möchte einen Beitrag zu einer positiven Zusammenarbeit bei der Zukunftsbewältigung leisten", so Popcorn154, deren neustes Buch "Clicking. Der neue Popcorn Report. Trends für unsere Zukunft"155 beim "Heyne"-Verlag vollmundig als "Sachbuch des Monats" beworben wird und "neue Ideen für das Jahr 2000" verspricht. Ihre Ideen und Prognosen wie Minikirchen, Nachbarschaftsfernsehen, ein Generator in jedem Haus, kurze Schlafpausen während der Arbeit, Online-Vermittlung für Waisenkinder, unsichtbare Helme, Desinfektionsspays auf Reisen und "do-it-yourself-Schönheitschirurgie" 156 und Trends wie "weiblich denken", "länger jung bleiben" oder "Genießen? Jetzt erst recht"157 sollen helfen die Zukunft zu meistern, da sie nicht geduldig darauf warte, bis wir aufgewacht und bereit sind, uns auf sie einzulassen.158

Popcorns Methode: Beobachtungen bei der Lektüre der populären Medien und Befragungen in der "Szene" werden zu Begrifflichkeiten verdichtet, so z.B. dem "Cocooning", dem Rückzug der Menschen in High-Tech-Höhlen oder das Kunstwort "click", das mit religiösem Wortschatz dafür steht, "ein Ziel im Leben zu haben - und danach zu leben, Angst in Strategien umzuwandeln, gesellschaftliche Trends in persönliche Chancen umzumünzen, sich bildlich vorzustellen, wie man mit seiner Zukunft auf einen Nenner kommen kann"159. Die Anfangsbuchstaben des Anagramms "click" stehen für die Tugenden Courage, Loslassen, Intuition, Charakterstärke, Know-how.160 Fast könnte man von einem religiösen Erlebnis sprechen, da hier ein Grundbekenntnis Erfolg, Glück und Zukunft verspricht. Das Glaubensbekenntnis heißt: "click".

Andere Trend-Gurus wie Gerd Gerken, Gerturd Höhler oder Matthias Horx verfahren ähnlich. Auch sie versprechen im Sinne des "Positiven Denken", daß alles möglich ist, vornehmlich am Beispiel des amerikanischen Tellerwäscherwunders verdeutlicht. Gegen eine optimistische und motivierende Weltsicht ist erst einmal nichts zu sagen, doch zeigt das Beispiel des "Scientology"-Konzerns, wie geschickte Geschäftsleute aus der Vorstellung des "alles ist machbar, wenn Du nur willst und entsprechende Übungen vollbringst", Kapital schlagen und Abhängigkeiten schaffen. Linus Hauser merkt zu Recht an, daß in unserer Konsumreligion am Anfang noch der sich radikal endlich sehende Mensch stehe. Doch daraus würde in unserer auf ewige Jugend ausgerichtete Komsumgesellschaft am Ende, "wenn wir die Sprache der Scientology-Sekte gebrauchen, der Thetan, der absolute absolute Souveränität über Körper, Raum und Zeit und damit den Genuß der Welt besitzt"161.

Mir ist klar, daß die Zusammenstellung von Trendberatern, positiven Denken und Scientology verkürzt ist und es ist auch in keiner Weise meine Ziel, diese Phänomene in Verbindung zu bringen. Deutlich wird aber, wie vielfältig die Ersatzreligionen der Gegenwart sind und daß sie auf gleichen Grundlagen funktionieren. Günter Scheich hat mit seinem Buch "Positives Denken macht krank. Vom Schwindel mit gefährlichen Erfolgsversprechen"162 gezeigt, wie die Botschaft des Positiven Denkens die Bedürfnisse der Menschen aufgreift, der Konfrontation mit sich selbst und seiner Biographie aus dem Weg zu gehen und statt dessen auf Schmerz- und leidvermeidende Heilungsmethoden einzugehen. Nobert Copray in einer Buchbesprechung unter der Überschrift "Kann ich alles, was ich will?":

"Als Folge suchen sie Zuflucht in einer Selbsterhöhung, die durch ständige Positiv-Denken-Seminare und -Literatur versorgt werden muß, weil sie sonst an der inneren und äußeren Realität zerschellt. Kritikfähigkeit und Zivilchourage spielen eine geringe Rolle in diesen Ansätzen. Scheich belegt mit Fallstudien, wie krank positives Denken machen kann."163

4. Astrologie

Schon Überlieferungen der Assyrer und Babylonier zeigen, daß man sich vor 5000 Jahren die Sterne zur Schicksalsdeutung zu Hilfe nahm. Zur Zeit der griechischen Antike wurden während einer 1000jährigen Spanne z.B. das Orakel von Delphi zur Entscheidung um Krieg oder Frieden befragt, wobei weder die Jahrtausende währende Praxis, noch die Zahl der daran glaubenden Menschen die Richtigkeit der Vorhersagen bezeugen! Für die Beschwichtigung der Angstgefühle nehmen die Menschen sogar in Kauf, "lediglich Marionetten in einem gigantischen Schauspiel" zu sein, wenn "jegliches, auch das trivialste Geschehen vorbestimmt wäre"164 und sich damit alle Chancen für eine selbstgestaltete Zukunft rauben, auch wenn das dem ein oder anderen sogar bequem erscheinen mag. Es ist interessant, daß sich parallel zu den Emanzipationsbewegungen dieses Jahrhunderts das astrologische Gedankengut enorm ausbreitete.

Theodor W. Adorno hat in seinem 1957 erschienen Buch "The Stars Down to Earth" den tatsächlichen Problemen ausweichende und sie verdeckende Projektionen gesellschaftlicher Nöte der Gegenwart festgestellt: Astrologie als Projektion allgemeiner Unsicherheit, Angst in einer Zeit tiefgreifender Umbrüche: "So lokalisiert sie (Anm. die Astrologie)... frei schwebende Ängste in einer festumrissenen Symbolik, gibt aber auch vagen und unbestimmten Trost, indem sie dem Sinnlosen irgendeinen verborgenen und grandiosen Sinn verleiht."165

Astrologie verstärkt das Empfinden von Verhängnis, Abhängigkeit und Gehorsam und lähme nach Adorno den Willen, die objektiven Bedingungen zu ändern. Dadurch würde die beschämende Erkenntnis erspart, selbst für die wahrgenommene Ohnmacht Verantwortung übernehmen zu müssen. Dadurch tritt eine Entlastung von selbstkritischer Besinnung und aktivem, die Bedingungen verändernden Engagement ein. Hier ergibt sich mit Blick auf das Jahr 2000 und die damit zusammenhängenden Phänomene auch eine zentrale Aufgabe der (Religions-) Pädagogik, um zum einen den von Adorno beschriebenen Projektionen entgegenzuwirken, eigenes Handeln zu stärken und das christliche Gottesbild dem Modell eines "himmlichen Strippenziehers" entgegenzusetzen.166

5. Esoterische Prophezeiungen und Angebote

Gleichzeitig zum Abnehmen des Interesses an der christlich-kirchlichen Rede von Gott, wächst die Neugier auf nahezu alles zwischen Astrologie und Zen: Rutengängerei, Joga, christlicher Mystik, buddhistischer Meditation, Aromatherapie, Aura-Reinigung, Biofeedback, Trommeln unter Olivenbäumen, Summen zum besseren Wachstum von Topfpflanzen und Traumdeutung.167 Christof Schorsch sieht als Voraussetzung für das Entstehen der New-Age-Bewegung als Kontrapunkt zum christlichen Glauben eine Krise der Gesellschaft, die sich verdeutlicht in der Naherwartung eines "kosmischen Pfingsten" mit Astrologie, I Ging, agnostischen Motiven, philosophischen Spekulationen und über ein Medium mitgeteilten Offenbarungen ("channeling") zu einer "metaphysischen Gesamtdeutung von Geschichte"168 als Vorstellungen aus der Religions- und Philosophiegeschichte Verwendung finden. Also dem genauen Gegenteil der "befristeten Zeit". Auch in der Esoterik finden wir Endzeiterwartungen und Bezüge zum Jahr 2000. Dazu gehört Rudolf Steiners Philosophie169 ebenso wie die Prophezeiungen des "Tibeters", die Erwartung der Wiederkehr von Gnosis, Mysterienreligiosität, Schamanismus und Okkultismus170 und der verkündete Übergang in das im Musical "Hair" besungene und voller Vorfreude schon in den 68ern gefeierte "Wassermann-Zeitalter".171

"New-Age" ist eine Sammelbezeichnung, die ganz unterschiedliche Motivationen und Gruppen in der Erwartung des religiös-spirituell geprägten "Neuen Denken", der Überwindung der Zersplitterung der Welt durch ein ganzheitliches Paradigma (Denkmuster) vereint: von der apokalyptischen Naherwartung bis zur Verheißung für eine ferne Zukunft. So sieht Peter Russel die Welt unmittelbar vor einem globalen Bewußtseinssprung, was Ken Wilber erst in Jahrhunderten oder Jahrtausenden erwartet.172 Da die Flucht ins Spirituelle, in fundamentalistischen Gemeinschaften und Sekten besonders mit Blick auf die Jahrtausendwende zu erkennen ist, sieht Heiner Barz die Menschen auf einer unbeschwerten "Pilgerfahrt durch die verschiedenen religiösen Überlieferungen"173.

Interessant ist, wie christliche Symbolik und Theologie mit dem Zeitalter von Fisch und Wassermann in Verbindung gebracht werden: Für manche manifestierte zu Beginn des Fischezeitalters Joshua ben Josef, unser Jesus, den Christusgeist in unserer Materie. In "kritischer Analyse" will so z.B. "Jesus 2000"174 -Autor Hannes Holey die reine ur-christliche Lehre Jesu mit den gleichen Gesetzmäßigkeiten anderer Religionen, Philosophien, Neugeistrichtungen, Gnostik/Esoterik und kosmischen Zivilisationen zusammentragen. Auch Holey kommt nach 400 Seiten zu dem Ergebnis, daß das angekündigte Friedensreich des Wassermanns nun naht und gibt Ratschläge was wir in Jesu Sinne verändern müssen, um zu einem neuen Denken und Handeln zu kommen. Jesus wird als Inkarnation und Symbol des Fischzeitalters gesehen, repräsentiert astrologisch gesehen das entgegengesetzte Zeichen Jungfrau. Mann davon aus, daß ein "Avator" als Erlöser der Menscheit symbolisch oder leiblich wiedergeboren wird. Seine Mission: Während im ausgehenden Fischezeitalter persönliche Entfaltung des Individuums im Mittelpunkt standen, rückt nun Solidarität und Gruppenbewußtsein ins Zentrum. A. T. Mann beschreibt, wie wir uns die nächsten 1000 Jahre im neuen Zeitalter vorzustellen können: "Der Astralkörper der Menschheit wird aufgrund der feinen Energien, die Wassermann abgibt, heller strahlen, und es wird eine neue Brüderlichkeit entstehen, die rassische und nationale Unterschiede verbindet."175

Die New-Age-Bewegung gilt als typischer Ausweg in unserem gebildeten Bürgertum, so ist es nicht verwunderlich, daß sie besonders in den Großstädten ihre Spuren hinterläßt. Das besondere der esoterischen Angebote besteht sicherlich darin, für jeden Geschmack etwas bieten zu können. Die Menschen fühlen sich scheinbar in ihren Ängsten ernstgenommen und in Fragen nicht alleingelassen. So gibt es ein von Hans-Ullrich Müller geschriebenes "1x1 der Vorsorge" mit Empfehlungen vor und für Krisenzeiten, daß im Werbetext als praktische Hilfestellung nach der Lektüre von Jan van Helsings "Buch 3" präsentiert wird, in dem "uns die Apokalypse ganz nahe gebracht" wurde. Weder die Gesellschaft, noch die Kirche und besonders die Religionspädagogik darf vor dieser Entwicklung und Herausforderung die Augen verschließen, zumal die Esoterik immer breitere Gruppen der Bevölkerung begeistert. Anregungen eines Handelns hat Wolfgang Nastainczyk, in einem Beitrag für die "Lebendige Seelsorge" zusammengestellt176: Demnach verdienen Phänomene aus dem Bereich der New- Age-Kultur zunächst einmal kritische Aufmerksamkeit und es gelte besonders auch für Lehrer, Fragen aus diesen Zusammenhängen zu beachten und aufzugreifen. Vielfach könne Abwarten auch eine Reaktion sein, wenn es sich zum Beispiel um Modeerscheinungen handle, die auf der New-Age-Welle schwimmen. Handeln und zwar durch therapeutische Fachleute sei hingegen angemessen, wenn Menschen gezielt verführt oder gefährdet sind. Insgesamt, so Nastainczyk, böten Vorbeuge und Abhilfe gegen esoterische Gefährdungen psychischer wie physischer Art "am ehesten Lebensgemeinschaft und Lebensformen von Christen, die die Gegenwart bestehen und für die Zukunft hoffen lassen"177. Auch hier ist eine Anfrage an TMA und die konkrete Umsetzung impliziert.

C. Sekten und das Jahr 2000

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" meldete im Mai 1996, daß die Apokalypse für Sekten wie die "Kirche Christi der Heiligen der letzten Tage", Mormonen oder Adventsbewegungen immer attraktiver werde.178 Diese wachsende Anziehungskraft auf die verschlüsselten Zeitangaben in der Offenbarung des Johannes reizten nach einer neuen Studie der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen die Sekten zur Berechnung des Jüngsten Tages. Der biblische Text biete in seiner historischen Situation der verfolgten Gemeinden zur Zeit des Johannes eine willkommene Parallele zu der Bedrängnis, in der sich christliche Sondergruppen wie die Zeugen Jehovas und der "Christlichen Wissenschaft" heute sähen.

Ein "Endzeitfieber" von Apokalyptikern, Untergangspropheten und Sekten machen Gasper/Valentin 1997 aus179: Feuergefechte mit der radikalen Endzeitsekte in Texas (1993), Giftgasterror in der Tokioer U-Bahn durch die Aum-Shinrikyo-Sekte (1995), Massenselbstmorde der esoterisch geprägten Sonnentempler in der Schweiz und Kanada (1994, 1995, 1997) oder der Mitglieder von Heaven's Gate in Kalifornien (1997) sind für die beiden Sektenexperten "bloß die spektakuläre Spitze eines tieferliegenden Phänomens"180, wobei es für die psychologische Wirkung zweitrangig ist, ob z.B. die Datierungen des Nostradamus exakt zutrifft, zumal Weltuntergangsprophetien sich noch nie bestätigt haben: Wohlwollende Leser suchen in diesen Weissagungen Bestätigung für die schlechten Phänomene um sie herum, das Gute wird kaum wahrgenommen. Gleichzeitig rechnet der Bostoner Historiker und Mitbegründer des Zentrums für Studien zur Jahrtausendwende, Richard Landes, um das Jahr 2000 herum auch dann mit Gewaltorgien, wenn sich die Prophezeiungen von Gottes Wiederkehr oder dem Untergang nicht eintreffen: "Wenn Gott nämlich nicht wie vorhergesagt erscheint, brauchen sie Sündenböcke."181 Dazu der Evangeliare Prediger Billy Graham:

"Nach den Himmelskörpern gemessen, kann die Zeit uns noch zehn oder hundert oder tausend Jahre gewähren, aber es mag uns auch nur noch ein Tag, eine Woche oder ein Monat beschieden sein. Es mag sehr wohl von uns gelten, daß dies Geschlecht nicht vergehen wird, bis alle diese Dinge erfüllt werden'... Ich möchte gewiß nicht den Fehler William Millers oder so vieler anderer aufrichtiger, aber übereifriger Gottesmänner machen, indem ich auch nur ein annäherndes Datum für die Rückkehr Jesu angebe. Ich möchte jedoch in allem Ernst darauf hinweisen, daß die Zeiten, in denen wir leben, sich ganz wesentlich von jeder früheren Zeit unterscheiden. Das Tempo ist gesteigert."182

Eine Deutung, die offenbar auch Josef Kardinal Ratzinger teilt, wenn er sagt, daß die "Entwicklung der letzten Jahre mit der Beschleunigung der Weltgeschichte und mit ihrer wachsenden Bedrohung die Idee des Endes der Zeit wieder stärker in Blickfeld hat treten lassen"183. Angst und Unsicherheit waren schon immer Nährboden für apokalyptische Erwartungen, z.B. besondere Erscheinungen wie das Lissabonner Erdbeben 1755, die Sternschnuppenfälle 1799/1833, die Französische Revolution oder sogar der EAN-Waren- Strichcode184. Die Erwartung des nahen Ende, bildet einen "roten Faden" (Friederike Valentin185 ) bei der Gründung von Sekten und religiösen Sondergruppen. Valentin:

"Das Aufkommen und Anwachsen solcher Strömungen ist auch als Protest gegen kirchliche wie gesellschaftliche Tendenzen in Umbruchzeiten zu sehen, gegen etablierte Mächte und Institutionen, die letztlich für die negativen Zeiterscheinungen verantwortlich gemacht werden."186

Gabriele Riffert hat einige Merkmale von Endzeitbewegungen zusammengestellt: Geprägt werden sie von einer negativen Zukunftserwartung, die die Gruppe mit ihrem alleinigen Überlebensausweg in eine "Neue Zeit" überwindet, was für ein ausgeprägtes Elitebewußtsein und Intoleranz sorgt. Im Mittelpunkt der sich z.B. durch die traditionellen Kirchen verfolgt fühlenden Gruppe, steht die charismatisch begabte Führungspersönlichkeit, um die sich "Machertypen" scharen, wie auch alle Mitglieder hoch motiviert sind, die mutmaßlich kurze verbleibende Zeit optimal zu nutzen, auch wenn sie weltliche Angelegenheiten dafür vernachlässigen müssen. Das Weltbild der typischen Endzeitgruppierungen rührt aus einer Mischung aus verschiedensten Herkunftssträngen her.187 Insgesamt, so schätzte der Berufsverband Deutscher Psychologen 1994, gibt es in Deutschland 300 religiös orientierte Gemeinschaften, denen etwa 2 Millionen Bürger angehören188. Rund 820.000 Deutsche über 14 Jahren gehörten nach Erkenntnissen der Kommission "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" des Deutschen Bundestages 1997 einer solchen Gruppe an, wobei 66,5% der Mitglieder eine Auskunft über den Namen verweigerten. Nach der von INFRATEST durchgeführten Umfrage der Kommission nahmen 1,2 Millionen Bundesbürger bereits an einer Veranstaltung einer neuen religiösen Gruppe teil, 40% davon als Mehrfachnutzer.189

1. Zeugen Jehovas

Die bekannteste Gruppierung mit Weltuntergangsdaten sind die "Zeugen Jehovas". 1914, 1918, 1925 und zuletzt 1975 stand für sie die in der Johannes-Apokalypse angekündigte Schlacht Harmagedon bevor. Einzige Überlebende wären 144000 "Zeugen Jehovas", die von den "Fürsten" Abraham, Jakob, Isaak und David in einem 1000jährigen Paradies auf Erden regiert würden.190 Als die Vorhersage des Gründers Charles T. Russel 1914 nicht eintrat, wurde die vollständige Weltveränderung mit der Absetzung aller weltlicher Regierungen, der sichtbaren Regentschaft Jesu Christ in einem tausendjährigen Friedensreich zweimal verschoben. Es gilt momentan die Auffassung, daß die Generation, die 1914 erlebt habe, diesen Zeitpunkt noch erleben würde, später dahingehend präzisiert, daß es sich um die damals mindestens 12jährigen handele. Auch wenn der Weltuntergang von den "Zeugen" nicht mehr terminiert wird, so steht er doch letztlich auch als Motivation für die umfangreichen Missionierungsversuche "unmittelbar bevor", zumal das Wachstum der Sekte verschiedentlich mit der weltweiten Krisenstimmung in der zweiten Jahrhunderthälfte in Verbindung gebracht wurde.191

2. Neuoffenbarungsgemeinschaften

Im Schatten der Jahrtausendwende erleben Heilungsgruppen und Neuoffenbarungsgemeinschaften192 regen Zulauf. Diese Gruppen berufen sich z.T. ausdrücklich auf die Bibel, ergänzen oder deuten sie jedoch durch neue Offenbarungen. Im Fall des "Universellen Lebens" gipfelt das sogar in einer "korrigierten Fassung" des Neuen Testaments. Besonders bekannt ist Erika Bertschinger-Eicke ("Uriella"). Nach Begegnungen mit Jesus und Maria gründete sie in den 70er Jahren die Neuoffenbarungsgruppe "Lichtquelle Bethanien", 1980 den heute in Deutschland 1000 Mitglieder zählenden Orden "Fiat Lux" ("Es werde Licht"), der die Rettung aus dem Kosmos durch einen Stufen-Rettungsplan predigt. In einem Lied wird fast in jeder Zeile auf den Weltuntergang bzw. den Übergang Bezug genommen:

"Uriella, du Brücke ins Neue Äon, du kannst es jetzt sehen durchs Schlüsselloch schon.

Die Reinigung der Menschheit und Erde kommt schnell, beendet dies Äon, dessen Zeit nun vergeht. Für viele ist's leider in Kürze zu spät. Uriella, das Kreuz ist auch Brücke zugleich. Es leitet uns heim in das göttliche Reich."193

Die aus Elementen der verschiedenen religiösen, spirituellen und esoterischen Quellen wie Lichtwesen, Christusglauben, Reinkarnation oder Äther- und Astralleib zusammengesetzte Lehre legt einen Schwerpunkt auf das Durchleben einer augenblicklichen "Vor- Weltuntergangsphase" und einen göttlichen Heimführungsplan. In der Fiat Lux-Schrift "Gottes Glocken läuten Sturm" (Ibach, Oktober 1991) werden u.a. folgende Fragen gestellt:

"Werden der Polsprung und die vorausgesagte dreitägige Finsternis noch bis zum Jahr 2000 erfolgen? Auf welche Weise können wir uns auf die Katastrophe und das `Tausendjährige Friedensreich' vorbereiten. Wie überlebt das prophetisch festgelegte Drittel der Menschheit die bevorstehende Reinigung?"194

Gabriele Wittekt gründete das "Heimholungswerk Jesu Christi", 1995 in "Universelles Leben" umbenannt und 1987 durch deren "christliche Urgemeinde", der "Gemeinde Neues Jerusalem" ergänzt. Die ca. 40.000 deutschen Mitglieder streben nach dem 1000jährigen Friedensreich, das nur durch eine Reinigung des negativen Karma in einer permanenten

Reinkarnation erreicht werden kann.195 Für Wittek ist die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten, "der große Polsprung nah. Die Welt des Materialismus ist vorbei."196

3. William Miller und Edgar Cayce

Mitte des 19. Jahrhunderts beschäftige sich der Neu-Engländer William Miller mit den biblischen Propheten, besonders Daniel, und leitete daraus den Untergang am Tag der Frühlings-Tagundnachtgleiche, den 21.3.1843 ab.197 Als auch dieser Termin verstrich und sich auch eine Korrektur als Fehlschlag erwies, löste sich die gegründete neue Pfingstbewegung der Milleristen auf. Edgar Cayce lebte bis 1945 und übermittelte seit den 20er Jahren von der Offenbarung und dem Buch Daniel geprägte prophetische Botschaften über einzelne Menschen und die Welt. Für die 60 Jahre vor der Jahrtausendwende prophezeite er 1943 als Vorboten der Wiederkunft Christi u.a. Überflutungen und Vulkanausbrüche.198 Er selbst blieb Optimist, da er vom Wirken Gottes ausging und ein Verfechter der Reinkarnationstheorie war.

4. "Heaven's Gate", Aum-Sekte und Ufologen

Außer den traditionellen Sekten nehmen immer mehr Gruppen zu, die sich auf Ufos und Kontakte zu Außerirdischen berufen. Als einer der Begründer dieser "Ufo-Kontaktbewegung" gilt George Adamski (1891-1965), der als "Hauptapostel der Ufo-Religion" tituliert wird.199 In den 50er Jahren will Adamski in der mexikanischen Wüste mehrmals einem Raumschiff vom Venus begegnet sein. Ihre Botschaften wurden nun erstmals mit der christlichen Endzeiterwartung in Verbindung gebracht, die Ufologie sogar als moderner Ersatz der christlichen Engelslehre dargestellt, Jesus selbst teilweise als bedeutender Ufonaut bezeichnet, der einem speziellen Training an Bord eines Raumschiffs unterzogen wurde.200 Durch den außer Kontrolle geratenen Fortschritt, käme es zur Selbstzerstörung der Menschheit. Einzig die Menschen, die sich zu der Gruppe bekennen, die das Ende ankündigt, würden gerettet, so das "Credo" der Ufologen nach Adamski. Die meisten der in den letzten Jahren bekannt gewordenen auf den Weltuntergang fixierten Sekten sind in die Nähe der Ufologen einzuordnen201: Dazu gehört "Heaven's Gate", der 100 bis 300 Anhänger zugeschrieben wurden. In Science-fiction-Verkleidung verabschiedeten sich die Anhänger M. H. Appelwhites (geb. 1932) über eine Videobotschaft im März 1997 und vergifteten sich in San Diego mit Pudding: Sie wollten mit dem Kometen Hale-Bopp von Kalifornien aus in eine bessere Welt im Weltraum entschwinden. 912 Anhänger zählte die "Volkstempel"-Sekte, bevor sich die Jünger Jim Jones 1978 im südamerikanischen Guayana vergifteten. 85 "Davidaner" brachten sich 1993 in Waco/Texas um, als Sicherheitskräfte die von der Sekte zuvor angesteckte Farm stürmten. David Koresh hatte auf seiner "Ranch Apocalypse" den nahen Weltuntergang vorhergesagt. 5000 Anhänger zählte die von Shoko Asahara geleitete japanische Aum-Sekte, die Buddhismus und Hinduismus mischt und für das Ende dieses Jahrzehnts einen Atomkrieg voraussagt, den die Sekte als Weltregierung überlebt. Nach 12 Toten und tausenden Verletzten bei einem Giftgasanschlag auf die Tokioer U-Bahn wurde sie verboten.

Im Juni 1979 wurde in der Zeitschrift "Omni" ein von Tome Gale aus Toronto unterzeichneter Brief abgedruckt, in dem der Autor sich pessimistisch zeigt, da die Zivilisation nur eine Chance von 1:10 habe, das Jahr 2000 zu überleben. Als Lösung schlägt er das Projekt Noah vor: Ein aus privaten Geldern zu bauendes modernes Fluchtraumschiff.202 1996 gab es bereits "Schritte zur Vorbereitung auf die Evakuierung" des "Santiner-Kreis Berlin". Die Botschaft des aus dem benachbarten Sonnensystem Alpha Centauri kommenden Sternenvolks der "Santiner" besagte, daß die Berliner Gruppe die Menschheit aufklären solle. Seit atlantischer Zeit hätten die Santiner zusammen mit anderen Sternenvölkern den göttlichen Auftrag, die Menschen in ihrer spirituellen Entwicklung zu betreuen und angesichts der Jahrtausendwende in die nächsthöhere Evolutionsstufe zu begleiten. Ihr Handeln geschehe in Zusammenarbeit mit dem bevollmächtigten Verwalters der Erde: Jesus Christus. Per Schulung in Raumschiffen bestehe laut "Santiner-Kreis" die Möglichkeit, die kurze Reinigungsphase der Erde zu überstehen und sie dann nach der vorübergehenden Evakuierung neu zu besiedeln.203 Die "Sonnentempler"-Sekte des Luc Jouret erwarten eine Übersiedelung auf den Stern Sirius. Im Oktober 1994 endete ein solcher Versuch in Quebec und der Schweizer mit dem Tod vom 53 Mitgliedern. Zuvor hatte sich Jouret im Schweizer Radio zu Werteverfall und Umweltvergiftung geäußert und verkündet: "Wir sind jetzt da angelangt, wo wir hinwollten. Die Stunde der Offenbarung ist gekommen, es ist die Stunde der Apokalypse."204 Bis heute gab es weitere 21 Selbstmord- bzw. Mordopfer unter den etwa 500 Anhängern. In die Nähe der apokalyptischen Sonnentempler wurden Anfang 1998 die 30 Mitglieder der von der Hamburger Psychologin Heide Fittkau-Garthe geleiteten Sekte gestellt, die sich am 8.1.98 angeblich auf der kanarischen Ferieninsel Teneriffa das Leben nehmen wollten.205 Auf dem Berg Teide erwarteten sie wie sechs Gruppen von "Lichtschwestern und -brüdern" die Landung eines Raumschiffs, das sie nach dem Freitod vor dem Weltuntergang retten und per UFO zum 8,7 Lichtjahre entfernt gelegenen Planeten Sirius transportieren sollte. Die religiöse Fanatikerin behauptete, Christus spreche seit 5000 Jahren durch sie. Nach Aussage von Ludwig Lanzhammer, Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Diözesen Eichstätt und Bamberg, deutete schon längere Zeit vieles darauf hin, "daß Schlimmes bevorstand"206. Hinter den Selbstmorden und Anschlägen steht oftmals ein Denken, daß das ersehnte Reich der Erlösung sofort kommen soll. Wenn ganze Gemeinschaften in den Tod gehen, um diesen Anbruch des Reiches (Gottes) zu beschleunigen, ist dies eine Herausforderung der Zeit: "Da es ihnen am Ende der Zeiten versprochen war, brauchten sie nur die Zeit sofort ein Ende zu setzten Der Wille, alles möge sich nicht erst nach einem langen Umweg, sondern sofort erfüllen."207

D. Kirche und das Jahr 2000

Am Ende des Jahrtausends zeigen vielfältige Statistiken, daß die Kirche ein zweideutiges Bild abgibt. Auf der einen Seite eine immer noch finanziell ausgesprochen gute Ausstattung und trotzdem gehört es zur Bestandsaufnahme, daß die Kirchenbindung sinkt: "Für große Teile Europas trifft es... zu, daß wir nie zuvor so wenige Menschen in unserer Kirche beim regelmäßigen Sonntagsgottesdienst gesehen haben."208 Auch die gesellschaftliche Relevanz der Kirche wird unbedeutender, wie die Diskussion um das Kruzifix oder den Buß- und Bettag andeutet. Mit dem Abschied vom etablierten Monopol der Definition von Religion und der entsprechenden Ritualisierung für alle Problemfelder, veränderte sich nach Karl Gabriel auch die Qualität der Religion:

"Sie nimmt eine stärker persönlich-subjektive, erlebnis- und erfahrungsbezogene Form an. Damit sinkt die Transzendenzspannweite des Religiösen. Große Transzendenzen ohne herstellbare Bezüge des einzelnen lassen sich nur noch schwer und unter besonderen Vorkehrungen tradieren."209

1. Christliche Gegenwartssicht: "Gaudium et spes"

Die römisch-katholische Kirche war im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert besonders auf Abgrenzung gegenüber der neuzeitlichen `Welt' bedacht. Das änderte sich durch das 2. Vatikanische Konzil und dessen Pastoralkonstitution "Gaudium et spes".210 Sie versuchte, ein dualistisches Kirche-Welt-Verhältnis zu überwinden. Statt dessen bilden Dialog und Solidarität eine zentrale Achse. Die Einführung in den Artikeln 4-10 umreißt anhand der "Zeichen der Zeit" die gegenwärtige Situation der Welt und der Menschen in ihr.211 Als Auswirkungen für den religiösen Bereich werden genannt: Ein geschärfter kritischer Sinn, "der das religiöse Leben von einem magischen Weltverständnis und von noch vorhandenen abergläubischen Elementen läutert", eine personalere Glaubensentscheidung fordert und "zu einer lebendigeren Gotteserfahrung" beiträgt. Leugnung von Gott und Religion bzw. Gleichgültigkeit sind Massenerscheinungen. Spannungen und Gleichgewichtsstörungen werden durch einen raschen Wandel vermehrt. Aus dieser Beschreibung erwächst die Überzeugung, daß eine bessere politische, sozialere und wirtschaftliche Ordnung geschaffen werden muß. Der Wunsch aller Völker und Schichten, von den Vorteilen der Zivilisation zu profitieren wird erkannt und zeigt, daß der Mensch sich der Aufgabe bewußt wird, die Kräfte zu lenken. Im Schlußwort (91-93) bekennt sich die Kirche zum Willen an der Mitgestaltung der Welt und zu Dialog und Toleranz auch im Inneren der Kirche: "Im Notwendigen Einheit, im Zweifel Freiheit, in Allem die Liebe."

"Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände."212

So beginnt die Pastoralkonstitution. Die namensgebenden drei Worte "Gaudium et spes" - "Freude und Hoffnung" leiten die Zielformulierung ein, daß sich die Kirche um die tatsächlichen Sorgen und Nöte der Menschen kümmern, sie erkennen und zu eigen machen will. Die Öffnung der Kirche für die Dimensionen der Welt werden heute im Rückblick als zentrale pastorale Leitideen und Leistung herausgestellt. Papst Johannes XXIII. forderte eine `Anpassung' der Kirche und der christlichen Verkündigung an die Erfordernisse der Welt von heute. Der Untertitel "Kirche in der Welt von heute", formuliert sein Programm: Die Kirche begreift und erfährt sich aus der Sicht der Welt, von der sie selbst ein Teil ist. Sie beginnt über sich selbst nachzudenken aus der Perspektive einer Welt, "die ihr nicht immer wohlgesonnen ist, deren Menschen sie aber als Schwestern und Brüder anspricht und achtet"213. Gerade an diesem Punkt merken Kritiker wie Erzbischof Dr. Johannes Dyba an, daß man bei der Verwirklichung des Konzils mehr mit dem Originaltext arbeiten solle. Es sei Ziel von Johannes XXIII. gewesen, "die Welt christlicher" nicht aber "die Kirche weltlicher zu machen", so Dyba. "Daß sich dagegen Gläubige vom Geist der Welt umarmen lassen würden, bis ihnen die letzte christliche Puste ausging, wäre ihm unvorstellbar gewesen."214 Auf jeden Fall wird im Vorwort von "Gaudium et spes" der Wille des Konzils zum Dialog mit der Menscheitsfamilie über den Menschen mit dem Ziel einer brüderlichen Gemeinschaft bekundet. Unter der `Welt' versteht dabei das Konzil den Menschen selbst. Bischof Karl Lehmann im Dezember 1995 zum Jubiläum des wohl populärsten Vatikandokumentes:

"Kirche und Welt lassen sich nicht fein säuberlich voneinander unterscheiden. Der Geist Gottes weht auch außerhalb der Kirche - in der Welt. Und die Kirche selbst ist bis zum Ende der Tage immer auch ein Stück Welt. Die Welt bleibt für den Christen unaufhebbar dialektisch beides, nämlich Ort der Sendung und des Kampfes, der Hoffnung und des Todes, der Liebe und der Verwundung. Sie ist stets Heimat und Fremde zugleich."215

Gleichzeitig in der Hinwendung der Kirche zur Welt, ist zu konstatieren, daß sich die Welt zunehmend von der Kirche abwendet.216 Nimmt die Kirche heute überhaupt die Menschen in ihren wirklichen Sorgen und Nöten wahr oder hat sie sich eine eigene Welt geschaffen? So fragt Johannes Gründel völlig zu recht, ob heute Konzilsväter eine Pastoralkonstitution, die das Verhältnis der Kirche zur Welt umschreibt, noch mit den Worten "Freude und Hoffnung" begönnen.

"Würden sie nicht eher eine Umstellung vornehmen; würden sie nicht an den Anfang negative Erfahrungen setzen und etwa formulieren: `Bedrängnis, Trauer, Unsicherheit, Verwirrung und Sittenverderbnis charakterisieren das Leben der Christen in der Welt von heute'?"217

Es gibt kein Dokument eines Konzils oder des übrigen kirchlichen Lehramtes, das so viele Fragezeichen enthält. Für Rahner und Vorgrimler ein gutes Zeichen: "Eine Kirche, die sich zu ihren Fragen bekennt, statt falsche Sicherheit vorzuspielen, ist dem Menschen heute glaubwürdig."218 Um die tatsächlichen Fragen der Menschen zu kennen, muß die Kirche heute mehr denn je auf die Zeichen der Zeiten achten (vgl. Mt 16,1 ff; Lk 12,54 ff.), was für das Konzil nichts mit einem Anpassen an den "Zeitgeist" zu tun hat:

"Zur Erfüllung dieses ihres Auftrags obliegt der Kirche allezeit die Pflicht, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangelium zu deuten. So kann sie dann in einer jeweils einer Generation angemessenen Weise auf die bleibenden Fragen der Menschen nach dem Sinn des gegenwärtigen und des zukünftigen Lebens und nach dem Verhältnis beider zeinander Antwort geben. Es gilt also, die Welt, in der wir leben, ihre Erwartungen, Bestrebungen und ihren oft dramatischen Charakter zu erfassen un dzu verstehen."219

2. Kirche heute

Schon im Gesellschafts-Kapitel habe ich Zahlen und Beschreibungen zur Situation von Glauben und Kirche vorgelegt und möchte dies nun noch einmal vertiefen, alle kirchlichen Jahr-2000-Aktivitäten natürlich einen Bezug zu dieser Wirklichkeit herstellen müßten.

a) Situationsbeschreibung

Religion als "kompensatorischer Freizeitmythos" (Metz/Peters) hat Hochkonjunktur, wenn sie sich nur brauchbar erweist zur "Glücksgewinnung durch Leid- und Trauervermeidung und als Beruhigung vagabundierender Ängste, Religion als mystische Seelenverzauberung, als psychologisch-ästhetische Unschuldsvermutung für den Menschen, die alle eschatologische Unruhe im Traum von der Wiederkehr des Gleichen oder... in neu aufkeimenden Seelenwanderungs- und Reinkarnationsphantasien stillgestellt hat."220

Aber: Indizien für die "innere Identitätskrise und unsere Selbstzweifel"221 (Bischof Walter Kasper) sind Austrittszahlen, sinkender Kirchgang, abnehmendes Engagement in den Gemeinden, Priestermangel sind etliche Reizthemen. Der "Fuldaer Kreis für eine offene Kirche", ein von acht Pfarrern 1994 im Bistum Fulda gegründeter Zusammenschluß, hat die Hauptfelder der aktuellen Kritik ähnlich wie das "KirchenVolksBegehren" zusammengestellt:

(1) Mangelnde Mitverantwortung von Laien in Entscheidungsgremien. (2) Frauen können sich mit ihrer Sicht und ihrem Erleben zu wenig einbringen. (3) Starres Festhalten am Pflichtzölibat auf Kosten der Gemeinden. (4) Positionen zur Gestaltung menschlicher Sexualität und Empfängnisverhütung. (5) Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. (6) Disziplinierung kritischer Theologen und Theologinnen, Bischofsernennungen ohne ausreichende Beteiligung von Ortskirchen.

Auch bei Katholiken die ein "KirchenVolksBegehren" nicht unterstützen, ist in dieser "explosiven Situation"222 (Erwin Teufel) der Wunsch nach Reformen unüberhörbar. Auch TMA sieht Symptome, wenn es für das dritte Vorbereitungsjahr eine Auseinandersetzung mit der "Zivilisationskrise" fordert, "wie sie sich vor allem in dem technologisch hochentwickelten, aber durch das Vergessen oder An-den-Rand-Drängen Gottes innerlich verarmten Westen abzeichnet" (TMA 52). Auf diese Krise gelte es mit der "Zivilisation der Liebe" zu antworten, die sich auf die universalen Werte des Friedens, der Solidarität, der Gerechtigkeit und der Freiheit gründet, die in Christus ihre volle Verwirklichung gründe. So führt der Papst den Krisenzustand in Kirche und Glauben ebenfalls maßgeblich auf die Gesellschaft zurück:

"Diese Welt als großes Labor des Wissens und des Fortschritts, der demokratischen Freiheiten ohne jede Begrenzung, sie ist nicht imstande, den Menschen glücklich zu machen! Ich würde sagen, verantwortlich ist der Kampf gegen Gott, die systematische Eliminierung des Christlichen, ein Kampf, der in hohem Maße seit drei Jahrhunderten das Denken und Leben des Westens beherrscht."223

Merkmale unserer "Grübelgesellschaft" (Günter Engelhard224 ) sind Individualisierung, Bindungslosigkeit, Bedeutungsverlust von Garanten für Sinn wie die Familie, Trends der Segmentierung, weltanschaulichen Pluralismus und die Auflösung geschlossener Milieus, was bei der Frage nach der Zukunft der Kirche nicht unwesentlich für die Kirche ist, weil sie an dieser Übergangs- und Umbruchsituation beteiligt ist: Sie hat daran teil, so Paul Wehrle in seinen Aufsatz "Zukunft der Kirche - Kirche der Zukunft"225, weil sie nicht einfach unbeteiligt neben der gesellschaftlichen Entwicklung steht. Ist die Jahrtausendwende deshalb konkret für Deutschland mehr als ein Kalenderwechsel, weil das Land "verdirbt" und die Apparate "verrotten"226 (Manfred Bissinger)? Das Ende unserer heutigen Krise ist offen und kann nicht etwa ein garantierter Übergang zur Heilung, als kreativer Zustand, Chance zum Aufbruch gesehen werden, insofern es gelingt, der Krise den Charakter der Katastrophe zu nehmen.227 Sich auf eben diese Welt allzusehr eingelassen zu haben, macht Reinhard Hummel der Kirche zum Vorwurf, da dies dazu geführt habe, daß sie nun in die Gesellschaftskrise mit hineingezogen werde. Eine weitere Stimme: "Da muß etwas fehlgegangen sein." Mit diesem Satz charakterisiert Heinz-Joachim Fischer das Verhältnis zwischen Kirche und moderner Gesellschaft228. Seine Vermutung:

"Entweder braucht die moderne Menschheit in ihrem unaufhaltsamen Fortschritt das Christentum nicht mehr und will endlich die Kirche als lästigen Begleiter auf dem Weg ins Paradies auf Erden abschütteln. Oder die Kirche, die römisch-katholische vor allem, hat einen Irrtum begangen, als sie sich der Gesellschaft andiente als verständnisvolle Verkünderin einer Botschaft, die den Erkenntnissen der Menschen nicht widersprach und deren Wünschen immer mehr glich."

Fest steht, daß sich die religiöse Landschaft im wiedervereinigten Deutschland verändert hat: Nur 9 von 16 Millionen Menschen in den neuen Bundesländern sind getauft, auf die Bundesrepublik übertragen heißt dies, daß mittlerweile jeder 4. Deutsche ungetauft ist, Christen ein "Nischen- und Mauerblümchendasein" (Prof. Dr. Friedrich Janssen) fristen. Weitere Symptome einer verweltlichten und Gott verdrängenden Gesellschaft sind für Janssen die wiederholten Versuche den Gottesbezug aus der Verfassung zu streichen, sowie die Einführung des Brandenburger Fach "LER" als Ersatz für den (konfessionellen) Religionsunterricht. Außerdem gehört für ihn zu dieser Erfahrung die mangelnde Sensibilität gegenüber der Bedeutung christlicher Symbole wie z.B. dem Kreuz oder Kirche in den Medien.229 Kirchliche Verkündigung wird auf Themen der Moral beschränkt empfunden, man ist "skeptisch bis agnostisch gegenüber der Rede von Gott" (Gerhard Ludwig Müller230 ). Auf der anderen Seite fühlen sich aber auch viele Christen momentan sehr wohl in ihrer Kirche, genießen die Ruhe oder wollen sich nicht mit den Problemen beschäftigen:

"Die Kirchen in Deutschland: ein Wintermärchen. Man sitzt drinnen wärmt sich am Ofen. Draußen ist es kalt. Die seelische Temperatur sinkt. Antworten, die man hat, hebt man sich für später auf. Wenn der Frühling wieder kommt. Man kann ja warten, weil man nicht friert... Es herrscht Flaute. Es ist Winterzeit. Das ist insgesamt der Eindruck, wenn man die Kirche in Deutschland im letzten Jahrzehnt eines zu Ende gehenden Jahrtausends besichtigt. Ein großer, gut geheizter Schlafsaal. Die Betten belegt. Man ist satt, möchte nicht gestört werden."231

b) Gottes- oder Kirchenkrise?

Wie vielschichtig die Diagnose der Krise ist, zeigt die These, daß in der Krise der Kirche eine grundlegendere Krise der Menschen an und mit Gott sichtbar sei, wie sie Johann Baptist Metz im Begriff der "Gotteskrise" formuliert. Auftrieb erhielt seine Ansicht durch Karl Lehmann, der meint, die heutige Krise sei keine Krise der Institution, keine Kirchen- und Personenkrise, sondern eine "Gotteskrise". Vielen Menschen scheine Gott abhanden gekommen zu sein. Sie flüchteten in Ersatzformen einer freien Religiosität232:

"Es kann jedenfalls nicht nur eine Krise von Struktur, Organisation und Institution sein. Denn manche Probleme, an denen viele Menschen - zu Recht oder zu Unrecht - in der katholischen Kirche Anstoß nehmen, gibt es bei unserer evangelischen Schwesterkirche nicht, vom Zölibat über die Frauenordination bis zur Empfängnisverhütung, und trotzdem trifft auch sie die Welle der Kirchenaustritte, ja noch stärker. Ich neige eher zu der Auffassung, daß es eigentlich, um ein Stichwort von Johann Baptist Metz aufzugreifen, eine "Gotteskrise" ist."233

Herausgefunden habe ich, daß wir in Zeiten einer gesellschaftlichen (Sinn-) Krise auch eine Krise der Kirche erleben, was zu einer Gottes-Beziehungs-Krise führt. Diese Krise besteht nicht nur in Fragen der bekannten Reizthemen, sondern auch darin, sich nicht immer auf das "Wesentliche" zu besinnen. In der letzten Konsequenz ist auch angesichts der Weltuntergangsstimmung vor der Jahrtausendwende die Kirche in einer Krise, Gott glaubhaft zu vermitteln und ihn erfahrbar zu machen. Ein Problem bei der Differenzierung zwischen Kirchen- und Gotteskrise sind die Medien. Kirche wird zu schnell auf ihr Wesen als Institution beschränkt. Eine Kirche die "nur" für Arme und Flüchtlinge sorgt, die sich "nur" für moralische Werte einsetzt, die wie vergleichbare öffentliche Einrichtungen, undurchschaubar erscheint, eine solche Kirche ist ersetzbar, sie kann in eine weltlich verstandene Krise geraten.

3. Apostolisches Schreiben "Tertio Millenio Adveniente"

Das apostolische Schreiben "Tertio Millenio Adveniente", ist eine Konsequenz aus den zuvor geschilderten geschichtlichen Entwicklungen und den aktuellen gesellschaftlichen und religiösen Situation. Ein Papier, daß sich in seinem Ansatz in der Tradition des 2. Vatikanischen Konzils und besonders der Pastoralkonstitution "Gaudium et spes", Kirche als einen Teil der Welt sieht, die 2000 Geburtstages "ihres Gründers" Jesus Christus gedenken und dessen Heilsgeschichtliche Bedeutung feiern will.234

a) Christologischer Akzent

Herausgestellt werden muß der unverkennbar christologische Charakter des Jubeljahres mit dem Generalthema ,,Jesus Christus, alleiniger Retter der Welt, gestern, heute und in Ewigkeit" (vgl. Hbr 13, 8). Beim Jahr 2000 geht es also, wie der Augsburger Bischof anläßlich des Ulrichsfestes ausführte, ,,nicht um eine grandiose Geburtstagsfeier für einen bedeutenden Menschen der Vergangenheit, die vom magischen Zauber einer runden Jahreszahl ausgelöst wäre, sondern es geht um die Tatsache des Kommens Gottes in die Welt im geschichtlichen Ereignis der Menschwerdung und um seine bleibende Gegenwart in der Zeit der Kirche"235.

Besonders herausgestellt wurden im Konsistorium die christologische Bedeutung der "Wiederentdeckung Christi als Retter und Verkünder des Evangeliums" (TMA 40). Als Hilfsmittel wird besonders das Studium an der Heiligen Schrift genannt. Die Betonung der Christozentrik hat verschiedenste Gründe und wird z.B. von der "Theologisch-Historischen Kommission für das Heilige Jahr 2000" mit einer Reihe von vatikanischen Dokumenten aus jüngster Zeit, von der Enzyklika "Veritatis splendor" (1993) bis "Evangelium vitae" (1995) begründet.236

Die Ausrichtung auf die Menschwerdung Gottes, auf Jesus als "Mitte der Zeit", als Alpha und Omega (vgl. Offb. 21,6) hat in Verbindung mit dem Jahr 2000 zwar weniger durch eine rechnerische Genauigkeit als Geburtstag Jesu eine Relevanz, doch verdichtet die Person Jesu in sich für viele Menschen den Beginn einer neuen Zeit. Jesus als der erste neue Mensch. So ist es auch nicht verwunderlich, daß Jesus gerade für junge Menschen ethisch auch dann ein Vorbild ist, wenn sie auch kirchliche Strukturen oder moralischen Aussagen ablehnen. Für ihr Zusammenleben kann Nächsten- und Feindesliebe, Solidarität und Engagement für die Schwachen im Sinne Jesu durchaus auch heute noch eine als Lebenshilfe sein. Hier kann auch in der Schule eine Chance liegen, die Person Jesu, sozusagen an seinem 2000 Geburtstag näherzubringen. Außerdem liegen in der Zentrierung auf Christus auch konkrete ökumenische bzw. interreligiöse Chancen, im Sinne von Gemeinsamkeiten mit anderen christlichen Kirchen und Religionen.

(1) Ökumene: Einheit im Einssein in Christus

Unter den dringendsten Bitten angesichts des herannahenden neuen Jahrtausends "erfleht die Kirche vom Herrn, daß die Einheit zwischen allen Christen der verschiedenen Konfessionen bis hin zum Erlangen der vollen Gemeinschaft wachsen möge" (TMA 16). Den Weg ins nächste Jahrtausend hat Papst Johannes Paul II. mit eindringlichen Worten als einen Weg der Umkehr hin zur Wiedergewinnung der Einheit der Christen beschrieben237:

,,Zu den Sünden, die einen größeren Einsatz an Buße und Umkehr verlangen, müssen sicher jene gezählt werden, die die von Gott für sein Volk gewollte Einheit beeinträchtigt haben. Mehr noch als im ersten Jahrtausend hat die kirchliche Gemeinschaft im Verlauf des nun zu Ende gehenden Jahrtausends ,oft nicht ohne Schuld der Menschen auf beiden Seiten' schmerzliche Trennungen erlebt, die offenkundig dem Willen Christi widersprechen und der Welt ein Ärgernis sind." (TMA 34)

Die "volle Einheit" der Christenheit (TMA 34) ist für den Papst ein großer Wunsch, der sein gesamtes Pontifikat und auch TMA durchzieht. So bekam die ökumenische Bewegung 1995 durch die Enzyklika "Ut unum sint"238 (dt. "Das sie eins sind") neuen Schwung. Die katholische Kirche sehe die Schwäche ihrer Söhne und Töchter und bekenne sie im Bewußtsein, daß deren Sünden ebenfalls Treuebrüche und Hindernisse für die Verwirklichung des Planes des Erlösers darstellten. Der Papst verschließt auch nicht die Augen vor dem Hindernis, daß das Petrusamt für die Einheit bedeutet:

"Ich bin überzeugt, diesbezüglich eine besondere Verantwortung zu haben, vor allem wenn ich die ökumenische Sehnsucht der meisten christlichen Gemeinschaften feststelle und die an mich gerichtete Bitte vernehme, eine Form der Primatsausführung zu finden, die zwar keineswegs auf das Wesentliche ihrer Sendung verzichtet, sich aber einer neuen Situation öffnet."239

Erwartungsgemäß stand im 450. Todesjahr Martin Luthers beim dritten Deutschlandbesuch von Johannes Paul II. 1996 die Ökumene immer im Mittelpunkt. Das "Versagen der katholische Kirche", politische und wirtschaftliche Interessen, "aber auch Luthers eigene Leidenschaft, die ihm weit über das anfangs Gewollte hinaus in eine radikale Kritik der katholische Kirche, ihrer Lebensordnung und ihrer Lehre hineingetrieben hat", seien Gründe für die Reformation gewesen, so der Pontifex vor Vertretern der christlichen Kirchen in Paderborn.240 Auch wenn die vor allem nach dem II. Vatikanischen Konzil "großzügig und engagiert" ergriffenen ökumenischer Initiativen nicht zur völligen Einheit im Großen Jubeljahr geführt hätten, könne wenigstens in der Zuversicht gefeiert werden, "der Überwindung der Spaltungen des zweiten Jahrtausends sehr nahe zu sein" (TMA 34). "Tertio Millenio Adveniente" bezieht sich damit vor allem auf Entwicklungen dieses Jahrhunderrts: Das 2. Vatikanischen Konzil sah es als eine seiner Hauptaufgaben, "die Einheit aller Christen wiederherstellen zu helfen" und gab eben dies den katholischen Gläubigen als Verpflichtung auf. Schon der Anfang des Ökumenismusdekret ("Unitatis redintegratio") zeigt die neue Weichenstellung:

"Die Einheit aller Christen wiederherzustellen zu helfen, ist eine der Hauptaufgaben des Heiligen Ökumenischen Zweiten Vatikanischen Konzils. Denn Christus der Herr hat eine einige und einzige Kirche gegründet... Eine solche Spaltung widerspricht aber ganz offenbar dem Willen Christi, sie ist ein Ärgernis für die Welt und ein Schaden für die heilige Sache der Verkündigung des Evangeliums vor allen Geschöpfen."241

Ein Durchbruch freilich entstand durch die Verdeutlichung der "Hierarchie der Wahrheiten".242 Die Katholiken wurden aufgerufen, "weniger fundamentale Wahrheiten nicht in Sonderlehren und frommen Praktiken hochzuspielen und darüber hinaus nachzudenken, wie einzelne Glaubenswahrheiten so verkündet werden können, daß ihr Zusammenhang mit dem Glaubensfundament deutlich wird", wie es Rahner kommentiert.243 In Deutschland betonte die Würzburger Synode (1971-75) die historische Verantwortung der Katholiken, im Land der Reformation den "Skandal" der Zerrissenheit nicht zu bagatellisieren oder zu vertuschen, sondern zu überwinden.244 Der "Katechismus der Katholischen Kirche"245 ließ 1993 die Chance verstreichen, zum Ökumenismus und zur Reformation klar im Sinne einer Fortschreibung des II. Vaticanums Stellung zu nehmen. Er vermeidet konkrete Reizthemen, zumindest was die Frage Ökumene angeht.246

P>Der Papst verleiht dem Wunsch Ausdruck, daß das Jubiläum die passende Gelegenheit zum Handeln in den vielen Dingen sei, die die trennenden überwiegen. Zu diesem Handeln gehört auch der Wunsch nach einer abgestimmten Vorbereitung auf das Jubiläum: "Diese würde so vor der Welt noch mehr Kraft gewinnen in der Bezeugung des entschiedenen Willens aller Jünger Christi, baldmöglichst die volle Einheit zu erreichen in der Gewißheit, daß `bei Gott nichts unmöglich ist'"(TMA 16). Die Gemeinsamkeiten im Glauben können zwar in Rom umschrieben, gelebt werden sie letztlich aber zuerst auf der Bistums- und Pfarrebene.

Hier fordert dann auch Martin E. Marty die Suche nach neuen ökumenischen Ausdrucksformen die ganze Aufmerksamkeit. Weniger bürokratisch und homogenisierend, sondern Gemeinschaftssinn, Bürgernähe, interaktive Verantwortung sind sein Credo.247

Beispiele konkreter ökumenischer Vorbereitung auf die Jahrtausendwende gibt es viele, vom gemeinsamen Silvestergottesdienst bis zu Exerzitien, Kreuzwegen und Bibelwochen. Im Bistum Magdeburg werden außerdem für die Osternächte "ökumenische Zeichen" vorgeschlagen: ein gemeinsames Osterfeuer, Austausch des Osterlichtes und gemeinsames Tragen des Osterlichtes zu Alten und Kranken sowie im Taufgedächtnis an die Gemeinsamkeit des Christusglaubens erinnern.248 Die Diözese Augsburg hat die Komposition einer "ökumenische Vesper" in Auftrag gegeben, die im Jahr 2000 und darüber hinaus abwechselnd in den katholischen bzw. evangelischen Kirchen gemeinsam gebetet wird. Die Uraufführung ist für den 31.12.1999 geplant.

Bei aller Offenheit darf allerdings auch die Jahrtausendwende nicht die falsche Hoffnung beflügeln, dieses Datum würde "automatisch" vereinen, zumal es auch unter Protestanten Widerstände gibt, da z.B. durch die gemeinsame "Woche für das Leben" oder Pläne eines gemeinsamen Kirchen- und Katholikentages, sowie Erklärungen zur wirtschaftlichen und sozialen Lage, die bisher in der Öffentlichkeit gepflegte Partnerschaft die Gefahr mit sich bringe, "daß die Evangelische Kirche zunehmend in Mithaftung genommen wird für den von Rom aus betriebenen reaktionären Roll-back"249. Trotz aller betonten Gemeinsamkeiten gibt es auch heute noch offene Fragen. Für den Papst sind auch durch "fundamentale Übereinstimmungen" nicht alle Unterschiede aufgehoben, aber man könne jetzt genauer fragen, "welches Gewicht die verbleibenden Unterschiede haben."250

"Auch alle Freundlichkeit gegenüber den (mehr oder weniger) getrennten Brüder kann nicht verdecken, daß an den harten Punkten, die wehtun, nach wie vor die alten Schranken stehen: in der Frage der Eucharistiegemeinschaft, der konfessionsverschiedenen Ehe, im Religionsunterricht, in der Zulassung von Theologen, die in konfessionsverschiedenen Ehen leben, zum kirchlichen Dienst."251

Allerdings ist mit Blick auf das Jahr 2000 durchaus Hoffnung angesagt: "Wer Ökumene noch immer als eine wenig effektive Beschäftigung von Theologen und einiger interessierter Gemeindemitgliedern ansieht, wird eines Besseren belehrt", so kommentierte 1994 Dr. Marlies Mügge die "Absage an die Skeptiker, die in den bereits erreichten Übereinstimmungen mit den Dialogpartnern eine Selbstaufgabe der Kirche befürchten".252 Im Gegenteil: Für Mügge würde auf die Menschen nichts unglaubwürdiger wirken, als wenn die Christenheit das 2000jährige Gedenken an die Menschwerdung des Gottessohnes getrennt und zerstritten begehen würde. Darin liegt auch der große Fortschritt und Gewinn durch das Ökumenebekenntnis des Papstes: Nicht verstanden als eine kirchenpolitische Entscheidung, gleichsam, um eine moderne Forderung zu erfüllen, vielmehr als logische Konsequenz aus der Betonung von Jesus Christus als Mitte und Bindeglied. Der Papst hofft, durch die Betonung der verbindenden Stellung Jesus Christi in den Christen anderer Konfessionen Interesse an dieser Vorbereitung auf das "Heilige Jahr 2000" zu wecken (vgl. TMA 41). Zwar wird das ökumenische Bemühen deutlich, bei Vorschlägen wie z.B. einem "allgemeinen christlichen Konzil", stößt es im Vatikan jedoch auf Ablehnung.253 Den Kirchenleitungen muß allerdings klar sein, daß es sich bei ökumenischen Fragen zunehmend um theologische Auseinandersetzungen über das Amtsverständnisses handelt, die von der "Basis" größtenteils nicht mehr verstanden wird. So kann auch Matthias Drobinski in der "Süddeutschen Zeitung" über den aktuellen Lehrstreit über die Rechtfertigungslehre schreiben: "Die Christen an der Basis sind ohnehin weiter als ihre Kirchenleitungen. Fast zwei drittel aller Katholiken und Protestanten wünschen sich sogar den Zusammenschluß der Konfessionen."254

(2) "Ökumenismus der Heiligen"

Ein langfristiges päpstliches Projekt für die Jahrtausendwende ist die Martyrologie im Sinne eines "Ökumenismus der Heiligen" auf den letzten Stand zu bringen, besonders auch in

"Anerkennung der heroischen Tugenden von Männern und Frauen...die ihre Berufung in der Ehe verwirklicht haben: Da wir überzeugt sind, daß es in diesem Stand nicht an Früchten der Heiligkeit mangelt, empfinden wir das Bedürfnis, die geeigneten Wege dafür zu finden, daß diese Heiligkeit festgestellt und der Kirche als Vorbild für die anderen christlichen Eheleute vorgestellt werden kann." (TMA 37)

Diese Vorbilder und Blutzeugen gehörten zum "gemeinsamen Erbe von Katholiken, Orthodoxen, Anglikanern und Protestanten". Diese "communio sanctorum", Gemeinschaft der Heiligen, spreche mit lauterer Stimme "als die Urheber von Spaltungen" (TMA 37). Die Kirche sei im ersten Jahrtausends aus dem Blut der Märtyrer entstanden und sei heute angesichts der Verfolgung von Gläubigen erneut zur Märtyrerkirche geworden: "In unserem Jahrhundert sind die Märtyrer zurückgekehrt, häufig unbekannt, gleichsam `unbekannte Soldaten' der großen Sache Gottes" (TMA 37). Zeugnisse, die der Kirche erhalten bleiben müßten, wo die vermehrten Heilig- und Seligsprechungen die Lebendigkeit der Ortskirchen offenbarten.

b) Interreligiöser Dialog

Ökumene ist für Papst Johannes Paul II. nicht auf die Christen beschränkt, das Jahr 2000 ist laut TMA 53 "eine großartige Gelegenheit... für den interreligiösen Dialog nach den klaren, vom II. Vatikanischen Konzil in der Erklärung über die Beziehungen der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen Nostra aetate gegebenen Anweisungen". Besonders die großen monotheistischen Religionen Judentum und Islam sind dabei gemeint, was durch Begegnungen in Betlehem, Jerusalem und auf dem Sinai verdeutlicht werden soll. Dies alles immer mit der Vorsicht, "keine gefährlichen Mißverständnisse zu erzeugen, und gut auf der Hut (zu) sein vor der Gefahr des Synkretismus und eines leichtsinnigen und trügerischen Irenismus" (TMA 57). Die konkreten Absprachen und Wünsche der anderen Religionen werden zeigen, ob das Vorhaben gelingen wird oder ob es durch einseitige Forderungen zum Scheitern verurteilt ist. Positives Signal ist sicherlich das Gebetstreffen in Assisi gewesen, jedoch zeigen die jüngsten Vorfälle um ein nicht erreichtes Treffen zwischen dem Papst und einem Vertreter der Orthodoxen Kirche, daß hier noch Schranken zu überwinden sind.

c) Schuldbekenntnis und Neuevangelisation der Kirche

Dem Papst ist es ein Anliegen, die Vorbereitung der Jahrtausendwende im Geist und in getreuer Anwendung des II. Vatikanischen Konzils Neuevangelisierungen durchzuführen. Für Karl Rahner wollen uns "wahre Prophezeiungen" zur "Umkehr, zur Bekehrung und zum Gebet, zum Vertrauen auf den Sieg Christi, zur Hoffnung auf die Ewigkeit Gottes" mahnen.255 Besinnung und Buße vor der Jahrtausendwende besteht für Baudrillard zur Zeit einzig darin, "vor der Schlußbilanz" das Schlimmste hinter einer Maske verschwinden zu lassen, alles umzuschreiben, auszulöschen, um wie es scheine, in einer "paranoischen Hast" bis dahin eine tadellose Bilanz vorlegen zu können0:

"Die ganze Welt räumt auf. Von Chile bis Südafrika, von Osteuropa bis zu den Komoren..., alle Welt liquidiert, alle Diktaturen, alle den Menschen feindlich gesinnten Regime müssen weg, möglichst noch vor dem Ende des Jahrhunderts (... vor Weihnachten, damit es wie nach einer neuen Geburt Christi aussieht...) Ein unglaublicher Wetteifer, nicht weniger verblüffend wie die Leichtigkeit, mit der man das alles so lange toleriert hat... Immer sind es Schönheitsoperationen, auch wenn sie diesmal die Form einer Verfolgungsjagd und eines internationalen olympischen Wettkampfs angenommen haben."1

Mit Spannung erwartet wurde die Frage, ob und wie die Kirche sich ihrer geschichtlichen Schuld im letzten Jahrtausend stellen wird. Öffentlich tat dies Johannes Paul II. bereits in 94 Aussagen zu Themen wie Kreuzzüge, Religionskriege, Rassismus, Luther und Geschichte des Papststums, wie Luigi Accattoli in seinem Buch "Wenn der Papst um Verzeihung bittet. Die `Mea culpa' Johannes Paul II." aufzählt.2 Bei dem Konsistorium sei es darüber zu Meinungsverschiedenheiten gekommen.3

In TMA wird das Schuldbekenntnis verklausuliert und für "normale" Leser unverständlich formuliert. In manchen Jahrhunderten sei es zur "Nachgiebigkeit angesichts von Methoden der Intoleranz oder sogar Gewalt im Dienst an der Wahrheit" gekommen" (TMA 35).4 Ohne es konkret zu benennen, sind damit Inquisition, Sklavenhandel und kirchliche Nachgiebigkeit gegenüber Diktaturen gemeint. Hier nennt der Papst ausdrücklich die Bedrohung durch die totalitären bzw. menschliche Freiheiten mißachtende Systeme in Deutschland, Rußland, Italien, Spanien und noch vorher in Mexiko. Nach dem Rückblick lenkt der Papst bewußt auf die gegenwärtige Schuld angesichts religiöser Gleichgültigkeit, ethischer Verwirrungen und Mitverantwortung vieler Christen an schwerwiegenden Formen von Ungerechtigkeit und sozialer Ausgrenzung über.

d) Wirken in der säkularen Gesellschaft

Ich bin bereits in dem Kapitel über "Gaudium et spes" auf die veränderte Beziehung der Kirche zur Welt eingegangen. Nachfolgend möchte ich zumindest kurz skizzieren, welche konkreten gesellschaftlichen Fragen in TMA angesprochen werden. Daß der gesellschaftliche Aspekt des "Heiligen Jahre 2000" eine besondere Bedeutung hat, wird schon daran deutlich, daß es erstmals bei einem solchen Jahr eine eigene Kommission für soziale Fragen gibt. TMA selbst verweist ausdrücklich auf die Solziallehre der Kirche (vgl. TMA 22) als Anwendung der frohen Botschaft auf die konkreten sozialen Verhältnisse: "In der Tradition des Jubeljahres hat somit die Soziallehre der Kirche, die sich besonders im letzten Jahrhundert, vor allem seit der Enzyklika Rerum novarum entwickelt hat, eine ihrer Wurzeln." (TMA 13) Bei den konkreten Themen nimmt der Nachlaß der Schulden breiten Raum ein:

"So werden sich, im Geiste des Buches Levitikus (25, 8-28), die Christen zur Stimme aller Armen der Welt machen müssen, indem sie das Jubeljahr als eine passende Zeit hinstellen, um unter anderem an eine Überprüfung, wenn nicht überhaupt an einen erheblichen Erlaß der internationalen Schulden zu denken, die auf dem Geschick vieler Nationen lasten. " (TMA 51).

Auf diese traditionelle Forderung einer "Vorzugsoption der Kirche für die Armen und die Randgruppen" (TMA 51) aus Anlaß der Jubel- und Heiligen Jahre gehe ich bei der Forderung an die Kirche der Zukunft gesondert ein. Neben den Themen Familie, Frauen, Eintreten gegen wirtschaftliche Abhängigkeiten und Frieden beschäftigt sich TMA, auch vor dem Hintergrund des Sabbatjahres als Schutzjahr für die Natur und Achtung ihrer Zyklen, mit der Umweltproblematik, "denn es ist Gottes Wille, daß die Güter der Schöpfung allen in richtiger Weise dienen. Das Jubeljahr sollte eben zur Wiederherstellung auch dieser sozialen Gerechtigkeit dienen" (TMA 13). Außer der Aufforderung zum verantwortungsbewußten Umgang mit der Schöpfung wird "das lebhaftere Verantwortungsgefühl gegenüber der Umwelt" (TMA 46) als Anzeichen der Hoffnung angesichts aller Schatten im letzten Abschnitt dieses Jahrhunderts gewertet.5

4. Konkrete kirchliche Schritte auf dem Weg zum Jahr 2000

Das Millenium, die zweite Jahrtausendwende nach Christi Geburt, stellt für viele Beobachter einen "hermeneutischen Schlüssel" des Pontifikats Papst Johannes Paul II dar. In seiner Antrittsenzyklika "Redemptor hominis" von 1979 schrieb Johannes Paul II, daß das Jahr 2000 für das Volk Gottes und die Kirche ein wichtiges Jubiläum sei: "Wir nähern uns dem Datum, das uns... die Kernwahrheit unseres Glaubens in Erinnerung ruft und in besonderer Weise wieder bewußt macht."6 Auf das Thema eines "neuen Advents" ist er dann noch mehrmals zurückgekommen, wobei er in der Enzyklika "Dominum et vivificantem" (18.5.1986) ausführlich darauf einging (S. 49ff.), ohne einem neuen Chiliasmus zu frönen. Und am 8.6.1995 sagte der Papst bei einer Audienz für die Mitglieder des Zentralkomitees für das Große Jubiläum selber: "Vom Beginn meines Pontifikates an habe ich die Gelegenheit wahrgenommen, ausdrücklich vom Großen Jubiläum zu sprechen und dabei alle einzuladen, die Periode der Erwartung als einen ,neuen Advent' zu leben."7 Die Bedeutung dieses "Pilgerwegs" und dessen geistlichen Ausrichtung stellte er auch 1996 noch vor dem Zentralkomitee heraus, als er darlegte, daß die Feier des Jubiläums in den heutigen Christen den Glauben an Gott, der sich in Christus geoffenbart hat, festigen, ihre auf die Erwartung des ewigen Lebens ausgerichtete Hoffnung stützen und ihre im Dienst an den Schwestern und Brüdern engagierte Liebe wiederbeleben solle:

"Mögen diese Jahre, die uns zum Jahr 2000 hinführen, vor allem eine Zeit des Hörens auf Gottes Wort und der Aufmerksamkeit für unsere Brüder und Schwestern sein, gleich einem erweiterten Kurs ,geistlicher Übungen', die im Leben jeder Diözese, jeder Pfarrei, jeder Gemeinschaft, eines jeden Verbandes und jeder Bewegung und in den christlichen Familien verwirklicht werden sollen."8

a) Lokale und regionale Jubiläen

Bei der Vorbereitung auf das Jahr 2000 kommt für den gegenwärtigen Papst den einzelnen Kirchen und ihren Jubiläen als "bedeutsame Abschnitte in der Heilsgeschichte der verschiedenen Völker" (TMA 25) eine originäre Rolle zu. Dazu zählen die Tausendjahrfeier der Taufe Rus' im Jahr 1988, der Beginn der Evangelisierung Amerikas 1492, sowie das tausendjährige Jubiläum der Christianisierung Polens 1966, Ungarns 1968; das 600-jährige Jubiläum der Christianisierung Litauens 1987.9 Die christliche Geschichte gesehen als "ein einziger Strom, dem viele Nebenflüsse ihre Wasser zuführen" (TMA 25): Das Jahr 2000 lade uns ein, mit "aufgefrischter Treue und in vertiefter Gemeinsamkeit" an den Ufern dieses großen Stromes der Offenbarung, des Christentums und der Kirche zusammenzukommen, wie er seit 2000 Jahren durch die Geschichte der Menschheit fließt. Ganz besonders gelte es nun bei der Vorbereitung auf das Große Jubeljahr auf unser Jahrhundert zu lenken und darin das zu suchen, "was nicht nur von der Geschichte des Menschen Zeugnis gibt, sondern auch vom göttlichen Eingreifen in die menschlichen Geschicke" (TMA 17). Zu diesen Zeugnissen gehört für Johannes Paul II. im Wesentlichen das II. Vatikanische Konzil, das als "Ereignis der Vorsehung", die "unmittelbare Vorbereitung auf das Jubiläum des Jahres zweitausend in Gang gesetzt hat" (TMA 18).

b) Fortschreibung des II. Vatikanischen Konzils

Das Vatikanum II. ist zwar früheren Konzilien ähnlich und doch andersartig in seiner Öffnung für die Welt und gleichzeitiger Konzentration auf das Geheimnis Christi und seiner Kirche. Genau diese Spannung ist es, die die gesamte Feier des Jahres 2000 prägen soll, weil das Konzil damals "einen gewichtigen Beitrag zur Vorbereitung jenes neuen Frühlings christlichen Lebens geleistet habe, der von dem Großen Jubeljahr offenbar gemacht werden muß, wenn die Christen fügsam sein sollen gegenüber dem Wirken des Heiligen Geistes" (TMA 18). Es wird immer wieder in TMA deutlich, daß der Papst diesen Geist des Konzils, mit dem eine neue "Epoche der Kirche" (TMA 18) begann, auch heute noch oder gerade heute in der Kirche für notwendiger denn je hält: Einheit der Christen, Dialog mit anderen nichtchristlichen Religionen, spezifische Bedeutung des Alten Bundes und Israels, Würde des persönlichen Gewissens, Prinzip der religiösen Freiheit, verschiedene kulturelle Traditionen und soziale Kommunikation. Eine Öffnung hin zur Welt am Beginn eines neuen Jahrtausends als "evangelische Antwort auf die moderne Evolution der Welt mit den umwälzenden Erfahrungen des 20. Jahrhunderts, das von einem Ersten und einem Zweiten Weltkrieg, von der Erfahrung der Konzentrationslager und von entsetzlichen Gemetzeln gepeinigt worden ist. Das Geschehene zeigt mehr denn je, daß die Welt der Läuterung, der Umkehr bedarf." (TMA 20).

So könne denn die beste Vorbereitung auf die Jahreswende zweitausend nur in dem "erneuerten Einsatz für eine möglichst getreue Anwendung der Lehre des II. Vatikanums auf das Leben jedes einzelnen und der ganzen Kirche Ausdruck finden" (TMA 18). In diesem Strang gehören auch die nach dem II. Vatikanischen Konzil begonnenen Reihe von Synoden: Generalsynoden und Kontinental-, Regional-, National- und Diözesansynoden. Ihr Grundthema ist die Neuevangelisierung, wie sie 1975 im Apostolische Schreiben "Evangelii nuntiandi" Pauls VI. grundgelegt wurde.

,,Sie öffnen der Teilnahme der Laien, deren spezifische Verantw6rtung in der Kirche sie festlegen, einen breiten Raum, sie sind Ausdruck der Kraft, die Christus dem ganzen Volk Gottes geschenkt hat, als er es an seiner messianischen Sendung, also an seiner Sendung als Prophet, Priester und König, beteiligte" (TMA 21).

Auch an dieser Stelle ist aus westeuropäischer Sicht die Frage angebracht, ob angesichts der jüngsten römischen Instruktion über die Zusammenarbeit von Priestern und Laien, mehr aber noch den konkreten Entscheidungen gegen z.B. Meßdienerinnen und Kommunionhelferinnen, gegen die Mitarbeit von Laien in der Liturgie etc. hier wiederum eine Diskrepanz vorliegt, die letztlich für viele Menschen nichts vom Geist des Konzils übrig läßt.

c) Aktionsplan 1997-2000

Am Anfang der konkreten Planungen stand eine breit angelegte Konsulation mit den Vorsitzenden der Bischofskonferenzen. Das Kardinalskollegiums arbeitete im Juni 1994 zahlreiche Vorschläge aus (TMA 29). Unter anderen entspringt die Aufteilung auf zwei Perioden der Vorbereitung dieser Konsultation. Die erste Phase hatte "vor-vorbereitenden Charakter" (TMA 31). Sie sollte das Bewußtsein für den Wert und die Bedeutung Jubeljahr 2000 in der menschlichen Geschichte wiederbeleben. Von 1994 bis 1996 wurden in Rom Denk- und Handlungslinien auf universaler Ebene erarbeitet, von ähnlichen Kommissionen in den Ortskirchen erste konkrete Schritte überlegt. Vor dem Hintergrund dieser umfassenden Sensibilisierung wurde die zweite, eigentliche Vorbereitungsphase zwischen 1997 und 1999 vorgeschlagen. Zu diesem Zeitpunkt, am 12.11.1996, wurde das offizielle Heilig-Jahr-Logo (hier eine Vorlage aus den Vorbereitungsmaterialien) vorgestellt:

Ein blauer, das Universum darstellender Kreis, der von einem Kreuz überspannt wird. Fünf Trauben gruppieren sich um den Schnittpunkt der Balken. Sie stehen für die fünf Kontinente, deren Mitte Jesus Christus ist. Im Mittelpunkt des Jahres 1997 stand bei gleichzeitiger Betonung der Trinität Jesus Christus (TMA 39), sowie auch mariologische und sakramentale Überlegungen, wobei auf ein eigenes "Marianisches Jahr", wie noch 1994 angekündigt, für 1999 verzichtet wurde.10

1997 war der Reflexion über Christus gewidmet, um den "unverkennbar christologische Charakter des Jubeljahres, das die Menschwerdung des Gottessohnes und sein Kommen in die Welt als Heilsmysterium für das ganze Menschengeschlecht feiern wird" (TMA 40) herauszustellen. Dazu hatten bereits in der Planungsphase viele Kardinäle und Bischöfe das Motto "Jesus Christus, alleiniger Retter der Welt, gestern, heute und in Ewigkeit" vorgeschlagen (vgl. Hebr 13,8). Mit dem Jahr 1998 widmet sich die Kirche dem Heiligen Geist "und seiner heiligmachenden Anwesenheit in der Gemeinschaft der Jünger Christi" (TMA 44).11 Zu den wichtigsten Aufgaben der Vorbereitung auf das Jubeljahr gehöre die Wiederentdeckung der Anwesenheit und Wirksamkeit des Geistes. Dies geschehe durch die Firmung, als auch durch die "vielfältigen Gnadengaben, Aufgaben und Dienste, die von Ihm zu ihrem Wohl geweckt worden sind... Es wird also darauf ankommen, den Geist als den wiederzuentdecken, der im Laufe der Geschichte das Reich Gottes aufbaut und seine volle Offenbarwerdung in Jesus Christus dadurch vorbereitet, daß er die Menschen innerlich anregt und im menschlichen Erleben die Keime der endgültigen Rettung, die am Ende der Zeiten eintreten wird, aufgehen läßt." (TMA 45)

Dieser eschatologischen Ausblick ruft dazu auf, die theologische Tugend der Hoffnung wiederzuentdecken, sich auf das dritte Jahrtausend vorzubereiten durch die Hoffnung "auf die endgültige Ankunft des Reiches Gottes, die sie Tag für Tag in ihrem Herzen, in der christlichen Gemeinschaft, der sie angehören, in dem sozialen Umfeld, in das sie hineingestellt sind, und so auch in der Weltgeschichte" (TMA 46) erwarten. Damit sind die Gebiete der Wissenschaft, Friedensförderung, Gerechtigkeit, Solidarität und Medizin gemeint. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Einheit innerhalb der Kirchen gewidmet, nach der die wahren Gaben und Charismen streben, die der Geist in ihr geweckt hat" (TMA 47). Das dritte und letzte Vorbereitungsjahr hat die Aufgabe, "den Horizont des Gläubigen gemäß der Sichtweite Christi selbst zu erweitern" (TMA 49): auf den Vater im Himmel (vgl. Mt 5,45). Im Mittelpunkt steht außerdem die Auseinandersetzung mit dem Säkularismus, Dialog mit den großen Religionen, sowie ein Nachdenken über moderne Herausforderungen, wie ein Dialog zwischen den Kulturen, Solidarität mit den Armen und "Probleme im Zusammenhang mit der Achtung der Rechte der Frau und mit der Förderung von Familie und Ehe" (TMA 51).

Die eigentliche Feier des Großen Jubeljahres soll erstmals parallel im Heiligen Land12, in Rom und in den Diözesen der ganzen Welt erfolgen. So wird in in Rom der internationale eucharistische Kongreß abgehalten, was dem Charakter eines eucharistischen Jahres gerecht wird.13 Die ökumenische und universale Dimension des Jubeljahres wird von einer Papstreise auf den Wegen des Alten Bundes, von den Stätten Abrahams und Moses, über Ägypten und den Berg Sinai bis nach Damaskus, wie auch von einem panchristlichen Treffen "in geeigneter Weise herausgestellt werden können. Es handelt sich um eine Geste von hohem Wert und muß deshalb, um Mißverständnisse zu vermeiden, korrekt vorgeschlagen und sorgfältig vorbereitet werden, aus einer Haltung brüderlicher Zusammenarbeit mit den Christen anderer Konfessionen und Traditionen sowie in willkommener Öffnung den Religionen gegenüber, deren Repräsentanten ihre Aufmerksamkeit auf die allen Jüngern Christi gemeinsame Freude lenken." (TMA 55)

Zum Ablauf hat die Deutsche Bischofskonferenz in ihrem Aktionsplan zur Durchführung des Heiligen Jahres 2000 einen Plan zu Gehalt und Struktur vorgestellt14:

Heiliges Jahr 2000

Jahr der Feier der Gegenwart Gottes in der Welt

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

d) Weltkirche

Eine besondere Aufgabe und Verantwortlichkeit sieht der Bischof von Rom bei sich selbst im Dienst an der Weltkirche, zumal "alle Päpste des nunmehr zu Ende gehenden Jahrhunderts... ihr Tun in irgendeiner Weise unter diese Perspektive gestellt" hätten (TMA 22).15 Der derzeitige Papst sieht neben einer Fortschreibung dieses konkreten Engagements durch Apostolische Schreiben und Enzykliken auch seine Reisetätigkeit im Dienst am Heiligen Jahr. Am 15.11.94 trat erstmals ein "Zentralkomitee für das Große Jubiläum des Jahres 2000" zusammen, das von Kardinal Etchegaray als Präsident und Erzbischof Sebastiani als Sekretär geleitet wurde. In diesem römischen Komitee wurden wiederum Kommissionen zu bestimmten Sachgebieten gebildet, die so auch in der Regel auf Ebene der nationalen Bischofskonferenzen umgesetzt wurden.16 Zwei Jahre später konstituierte sich dann die Konferenz vom römischen Zentralkomitee und den Beauftragten der Bischofskonferenzen zur gegenseitigen Information und Kooperation.17 Dieses relativ späte Treffen mag auch ein Grund dafür sein, daß lange Zeit die Vorbereitungen in Deutschland nur zögernd anliefen und Materialien für das erste Vorbereitungsjahr 1997 zu spät erschienen.

e) Deutschland

Die Kirche in Deutschland ist zur Zeit mehr mit der Laieninstruktion, Schwangerschaftskonfliktberatung, Kirchensteuer und Religionsunterricht beschäftigt, als sich ganz auf die Vorbereitung des Heiligen Jahres einzulassen. Bei den unterschiedlichen Reaktionen und Materialien der Bistümer scheint außerdem der Wille nicht immer gegeben zu sein. Für diesem Umstand ist Verständnis aufzubringen, weil ein "Heiliges Jahr", daß die tatsächlich akuten Sorgen und Fragen der Menschen nicht sieht, eine sinnlose Feier wäre. Nach meiner Einschätzung kann eine intensive Beschäftigung mit der Frage der Mitarbeit von Laien und dem Verhältnis von Kirche und Staat umgedreht sogar genau die Themen von TMA ernsthaft und verantwortlich umsetzten.

Bischof Walter Kasper steckte deshalb auch den Erwartungshorizont an die Vorbereitungszeit nicht zu hoch. "Sicherlich dürfen wir im Augenblick keinen enthusiastischen Aufbruch erwarten. Danach sieht es... zur Zeit nicht aus. Der Boden ist verhärtet; wir wandern durch eine Durststrecke"18, der Bischof von Rottenburg-Stuttgart beim Neujahrsempfang des Bistums Anfang 1997. Ulrich Ruh hatte bereits 1994 darauf hingewiesen, daß die Jahrtausendwende als "symbolisch hochgradig aufgeladenes bzw. aufladbares Datum ihre eigene Dynamik entfalten, auch unabhängig von allem, was die katholische Kirche in den nächsten Jahren an offiziellen Bemühungen... unternimmt. Darauf muß sich die Kirche in jedem Fall einstellen; schließlich kann und darf sie die Ausdeutung des Jahres 2000 nicht apokalyptischen Unheilspropheten und esoterischen Scharlatanen überlassen, sondern muß mit eigenen Pfunden wuchern."19

Vor diesen Hintergrund, vor der Frage, ob die Kirche mit ihren eigenen Pfunden wuchert, sind die folgenden Ausarbeitungen zu lesen. Auf Konsequenzen gehe ich in dem Kapitel "morgen" näher ein.

(1) Katholische Deutsche Bischofskonferenz

Im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz sind in allen (Erz-) Diözesen Beauftragte für das Heilige Jahr eingesetzt worden. Sie werden unterstützt von diözesanen Arbeitskreisen. Koordination nimmt die Konferenz der Diözesanbeauftragten wahr. In der Frühjahrsvollversammlung 1995 wurde außerdem Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke (Erzbistum Hamburg) zum Beauftragten für die Vorbereitung und die Feier des Heiligen Jahres 2000 gewählt. Zehn bundesweite Arbeitsgruppen wurden installiert, deren Aufgabe sowohl thematische Reflexion als, auch Überlegungen für konkrete Arbeitsschritte und Projekte ist.

Inhaltlich sollen auf Grundlage von TMA in Deutschland verschiedene Schwerpunkte in den Mittelpunkt gestellt werden: Bewußtseinsbildung für die heilsgeschichtliche Dimension des Jubiläumsjahres, gegen profane und pseudoreligiöse Interpretationen und Vereinnahmungen. Das heißt auch, die verschiedenen sektenhaften und säkularisierenden apokalyptischen Tendenzen zu beobachten, deren Einfluß auf Bewußtsein und Mentalität weiter Kreise nicht unterschätzt werden dürfe. Gleichzeitig ist man bemüht um eine "Zeitgenossenschaft der Christen" wie sie die Pastoralkonstitution "Gaudium et spes" anregte. Vorbereitung und Feier sollen von einem "optimistischen Blick", von einer basierend auf der christlichen Hoffnung getragene positiven Zukunftsperspektive und Vision bestimmt sein. Im Land der Reformation steht natürlich auch die Ökumene im Zentrum.20

(2) Diözesen

Wichtigste Aktionsebene für Vorbereitung und Durchführung des Jubiläums sind die örtlichen Pfarrgemeinden, katholischen Mitgliedsverbände, sowie andere Initiativen auf örtlicher und regionaler Ebene.21 Dabei ist nicht nur auf eine ökumenische Zusammenarbeit und Öffnung gegenüber dem außerkirchlichen öffentlichen Leben zu achten, sondern auch darauf, daß das "Heilige Jahr 2000" nicht als Parallelaktion zu den ohnehin geplanten Maßnahmen organisiert wird, so Prälat Dietmar Bernt, Diözesanbeauftragter im Bistum Augsburg:

"Vielmehr gilt es, die vorgesehenen Initiativen in der Perspektive der Vorbereitung auf das Jahr 2000 einzuordnen und den Maßnahmen der verschiedenen Träger eine entsprechende Grundorientierung zu geben. Die Zahl von ausdrücklich auf das Jahr 2000 ausgerichteten Veranstaltungen und Maßnahmen kann deshalb begrenzt bleiben."22

Dieses Engagement kann allerdings erst dann vorausgesetzt und erwartet werden, wenn den ehrenamtlich und hauptamtlich Aktiven vor Ort brauchbare Materialien an die Hand gegeben werden, wenn sie vom Sinn eines solchen Jubiläums rechtzeitig überzeugt werden können. Die konkrete Umsetzung von TMA in den deutschen Bistümer ist sehr unterschiedlich23: Von einer eher durch die Herausgabe von Material wie Meditations- und Postkarten mit dem für die Heilig-Jahr-Vorbereitung entstandenes Bistumsgebet24 und als Thema regulärer Veranstaltungen geprägten Aufarbeitung wie im Bistum Fulda, über Fastenpredigten der Ortsbischöfe bis zu professionellen Arbeitshilfen in Hamburg25. Das Bistum Speyer hat die "Initiative 2000" gegründet, die im engen Dialog mit den evangelischen Mitchristen Freude am Glauben vermitteln will. Ein Prospekt wurde in einer Auflage von 280.000 Stück an alle Haushalte der Diözese verteilt. "Markenzeichen" der in einer 1996 von den Verantwortlichen der Diözese getroffenen und mit den Pfarreien und Verbänden durchgesprochenen Zielvereinbarung26, ist der monatliche Bibeltag, für den es jeden Monat ein hervorragend gestaltetes Heft gibt. Die biblische Ausrichtung als Besinnung auf die Heilige Schrift als Wurzel des Glaubens begann 1997 mit der Reise des "Goldenen Evangelienbuches" des Speyerer Doms durch die Pfarrgemeinden des Bistums, die gleichzeitig auch eine christologische Akzentuierung darstellte. Hierzu liegt umfangreiches Material vor, daß sich ausdrücklich im Rahmen des Weges auf die Jahrtausendwende hin sieht (vgl. Anhang).

Es ist auffällig, wie sich Diasporadiözesen sich bemühen, intensiv und didaktisch gut durchdachte Angebote machen, die besonders den vom Papst in TMA gewünschten Kontakt zur säkularen Welt und in der Ökumene suchten. Verlassen sich große Bistümer leider zu oft auf aufwendig produzierte Materialsammlungen und fromme Betrachtungshefte, so findet man z.B. im kleinen Bistum Magdeburg engagierte ökumenische Bemühungen und den Versuch, ohne viel Aufwand den Gemeinden konkrete Impulse zur Umsetzung zu geben, die seit 1996 auf verschiedenen Werkwochen und Informationstagen Priestern, Hauptamtlichen in der Pastoral und Pfarrgemeinderäten vorgestellt wurden. Der durch die knappen Finanzmittel des Ostbistums bedingte Verzicht auf Hochglanzhefte mag auf den ersten Blick für die verwöhnten Augen ungewohnt sein, kommt aber den Inhalten zugute, die verständlich und gut umsetzbar liebevoll - zum Teil handschriftlich - dargeboten werden.

Rottenburg-Stuttgart hat ganz bewußt die verbindlich vorgegebenen Jahresthemen modifiziert, um "so gleichsam an die diözesanen Anliegen `andocken' zu können"27. Dies betraf besonders 1997, das zugleich Jubiläumsjahr des Diözesanpatrons Martin von Tours war. Mit dem Motto "Christus erkennen" wurde versucht, beide Anliegen durch das andere zu deuten. Das im Frühjahr 1997 begonnene "Pastoralgespräch" im Erzbistum Bamberg wird dort die ganze Konzentration einfordern, so Domkapitular Günter Raab, weshalb man ganz bewußt auf die Vorbereitung des Jahres 2000 verzichtet habe und dies nur als "spirituellen Hintergrund für dieses Pastoralgespräch" einbeziehe, sowie einige Gebetsbilder herausgegeben werden sollen.

Manche Diözesen beteiligen sich auch in nur sehr geringem Umfang an der Vorbereitungszeit (so wie im Bistum Mainz, wo bis auf "Exerzitien im Alltag" alle Kräfte auf den Katholikentag 1998 fixiert sind) oder beschränken sich auf das Jahr 1999 (wie das Bistum Essen, das erst 1998 mit der Erarbeitung von Material beginnen und einen besonderen Akzent auf die Gestaltung der Silvesternacht 1999/2000 legen will). Mit Ulrich Ruh in der Herder- Korrespondenz kann man sich dem Eindruck nicht erwehren, daß es in manchen Bistümern, aber auch auf anderen kirchlichen Ebenen und Strukturen darauf hinauslaufen dürfte, "daß man ohnehin schon geplanten Initiativen oder Veranstaltungen das wohlfeile Etikett 'Großes Jubeljahr' anhängt und das Ganze als eine Pflichtübung absolviert."28

(3) Kirche auf der EXPO2000 Hannover

Bei der EXPO2000, dem wie bereits erwähnt, säkularen "Wallfahrtsort" im Jahr 2000, werden sich die beiden christlichen Kirchen in einer gläsernen wiederverwertbaren Klosteranlage auf dem Messegelände präsentieren, wenn auch das bisher bekannte Programm als Mischung aus "Raum der Stille" und "erlebnisorientierter Inszenierung"29 sich eher an den Besuchererwartungen und Standards der anderen Ausstellungsteilnehmer orientiert, als eine konsequente Alternative im EXPO-Rummel zu bieten. Da sind auch die durchaus interessanten anerkannten EXPO-Projekte, wie eine "Eine Welt Kirche" aus Holz vom Waldweg oder eine Jugendwerkstatt 120 benachteiligte Jugendliche, nur ein halbherziger Schritt. Als "guter Gastgeber" wollen sich auch die Kirchen erweisen und so Ausstellern und Besuchern "die Menschenfreundlichkeit Gottes bekunden und so auch den Geist des Jubiläumsjahres bezeugen"30 oder wie es in einer anderen Broschüre der evangelischen Kirche ausgedrückt wird, "christliche Orientierung im Übergang in das 3. Jahrtausend anzubieten und um das eigene Selbstverständnis neu zu formulieren und zu festigen"31. Gebet, Meditation und Stille gehören ebenso zu den Angeboten, wie die Betreuung von Gruppen, besonders zur Vermittlung preisgünstiger Unterkünfte. Auch das offizielle EXPO-Thema "Mensch-Natur-Technik" bietet natürlich vielfältigen Betätigungsraum. An diesem Thema entlang sollen Zukunftsfragen behandelt werden. "Eine Weltausstellung, ohne daß christlicher Geist in ihr präsent ist, ist gerade... in diesem Jahr 2000 undenkbar"32, begründet Gerhard Wegner für die Ev.-Luth. Landeskriche Hannover das Engagement: "Die Leitfrage für eine kirchliche Beteiligung ist deswegen nicht primär, wie stehen wir zur EXPO? Sondern: Wie gestalten Christen den Übergang in das nächste Jahrtausend, was tragen sie dazu bei, daß Menschen auf diesem Globus trotz aller Bedrohung leben können?"33 So wird sich der CVJM mit einem 25 Meter langen, zwölf Meter breiten und neun Meter hohen Glasfisch mit integrierter Erlebnis-Ausstellung in Hannover präsentieren. Außerdem ist ein Zeltcamp für bis zu 3000 Jugendliche geplant. Das Gesamtprojekt "Reise der Hoffnung" und "Zukunft der Hoffnung" kostet 12 Millionen Mark.34 An den Finanzen ist hingegen ein Gebäude für interreligiöse Begegnung gescheitert. Das "Forum der Weltreligionen" wird nun als Veranstaltungsprogramm angeboten. Hier wäre eine echte Chance gewesen, den verkündeten Wunsch des Paptes nach diesem interreligiösen Dialog am Jahr 2000 zu realisieren. Die Kirchen haben hier offenbar zu Gunsten einer multimedialen Bibelausstellung nach altbekannten Mustern und "Zeitreisen" durch die Kirchengeschichte auf eine wirklich EXPO-würdige und die Menschen an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend wirklich voranbringende Zusammenarbeit verzichtet. Finanzprobleme scheinen bei dem von der evangelischen Kirche in einer Broschüre als einem "ethischen Herz" und "Gewissen der Weltausstellung"35 vorgestellten Zentrum für interreligiöse Begegnung wohl eher eine Ausrede.

Doch nicht an umfangreichen Hochglanzbroschüren ist die Leistung der Kirche auf der EXPO zu messen, sondern an dem, was sie tatsächlich verwirklicht und ob sie es inhaltlich schafft, sich mit einer solidarischen Vertretung der Schwachen von den Prachtbauten und Präsentationen anderer Industriestaaten abzusetzen.

(4) Weitere kirchliche Veranstalter und Initiativen

Nach Informationen der Arbeitsstelle Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz sei insgesamt zu spüren, daß die Jugendverbände sich nicht intensiv im Sinne der drei Jahre Vorbereitung auf das "Heilige Jahr 2000" einstellen, da dies angesichts der hohen Fluktuation ein zu langer und unüberschaubarer Zeitraum sei. Auch in evangelikalen Kreisen werden Pläne geschmiedet.36 Es sind vermehrt missionarische Initiativen zu entdecken. So die Initiative "Anno Domini 2000" (AD 2000). Nach deren Plänen, so Jochen Eber37, soll bis zur Jahrtausendwende die ganze Welt missioniert sein: Nach Angaben von David Barrett, des "führenden Statistikers der weltweiten Christenheit"(Eber), gibt es derzeit noch 250 funktionierende Pläne für die Missionierung der ganzen Welt; die Hälfte dieser Pläne setzt das Jahr 2000 als Ziel für die Erfüllung dieser Aufgabe ein.38 Auch die Evangelische Kirche plant auf die Jahrtausendwende hin, z.B. noch intensiver als die katholische Kirche mit Blick auf die EXPO, insgesamt wird dem Vorhaben "Jahr 2000" allerdings weniger Bedeutung beigemessen, wie dies durch das "Heilige Jahr" der Katholischen Kirche gegeben ist. Das Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland hat zwar Konzepte über Motto, Möglichkeiten von Fernsehsendungen, Jugendtreffen, Veranstaltungskalender, Meßformularen und Publikationen vorgelegt, dies sind aber "keine endgültig abgeschlossenen Überlegungen", wie Oberlandeskirchenrat Klaus-Dieter Kaiser auf Anfrage mitteilte.

5. Bewertung

Das erste Vorbereitunsjahr ist abgeschlossen. Ohne Atempause befinden wir uns seit dem Advent 1997 im "Heilig-Geist-Jahr". In vielen Pfarreien ist dieser Wechsel nur an den ausgetauschten Plakaten zu erkennen. Von Michelangelos Christusdarstellung zur Taube aus dem Petersdom, vom blauen zum roten Gebetszettel im Gesangbuchformat.

a) Erste Reaktionen

"Es war ein großartiger Einfall des Heiligen Vaters, das Geheimnis des dreieinigen Gottes in die Mitte der Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2000 zu stellen", kommentierte Dr. Gerhard Nachtwei, Beauftragter für die Vorbereitung auf das "Heilige Jahr 2000" in der Diözese Magdeburg.39 Nicht überall fielen die Reaktionen positiv aus, zumal die Erwartungen hoch waren:

"An der Jahrtausendwende haben wir die einmalige Chance, über die Grenzen unserer Kirchengemeinden hinauszugehen und christlichen Glauben umfassend zu kommunizieren. Es muß sich zeigen, ob wir das wollen und können. Es wird sich zeigen, ob der Satz einzulösen ist: `Unser Weg hat Zukunft - seit 2000 Jahren'."40

"Stell dir vor, es ist Heiliges Jahr, und keiner nimmt es wahr", spottet Josef Schlösser.41

Papiere, Foren, Vorträge und Predigten reicht ebenso wenig wie der geplante Hamburger Katholikentag, die Wurzeln des Christentums und kirchliches Leben heute ins Rampenlicht zu rücken. Selbst der Apostolische Nuntius Giovanni Lajolo muß diese Erkenntnis fürchten, mußte er doch Ende 1996 vor dem Zentralkommitee der Deutschen Katholiken zugestehen, daß er sich bewußt sei, daß die Idee des Großen Jubiläums in Deutschland auch unter den Katholiken noch auf keine besondere Resonanz gestoßen ist:

"Vielen ist der tiefere Sinn... nicht bekannt, andere sehen in ihm etwas vornehmlich Äußerliches, das sie eher mit folkloristischen - wenn nicht sogar mit wirtschaftlichen - Vorstellungen in Verbindung bringen. Die Tatsache, daß es Randerscheinungen geben kann, ja, daß sie unvermeidlich sind, sollte aber nicht den Blick auf das Anliegen des Heilligen Vaters verdunkeln."42

Seitens des Vatikans ist man jedenfalls zufrieden, wobei offenbar die Beschreibung des deutschen Nuntius wieder einmal als typisch deutsche Reaktion eingeschätzt werden dürfte, denn besonders erfolgreich laufe die Vorbereitung in Lateinamerika, wo "Erfindungsreichtum und frische Ideen" zu finden seien, verkündete Erzbischof Sergio Sebastiani, Vorsitzender des zentralen Komitees im März 1997.43 Überall seien ökumenische Kontakte und Dialoge mit anderen Religionsgemeinschaften Schwerpunkte der Heilig-Jahr-Vorbereitungen. Die ersten Reaktionen in Deutschland waren nach Aussage des Beauftragen der Deutschen Bischofskonferenz für das "Heilige Jahr 2000" eher "vorsichtig und zurückhaltend":

"Offenbar braucht die Bewegung Zeit, um sich auf allen Ebenen durchzusetzen. Das ökumenische Echo hat einen freundlichen Klang, macht aber auch deutlich, daß für einen verbindlichen gemeinsamen Weg, wie TMA ihn seitens der katholischen Kirche vorstellt, noch das Bewußtsein wachsen muß. Die säkulare Öffentlichkeit konnte bislang kaum einen Aufbrauch in der Kirche zur Kenntnis nehmen. Mögen die Uhren vielerorts noch nicht auf das Jahr 2000 hin eingestellt sein, so wird es um so dringender, vor der Jahrtausendwende an den einmaligen Kairos für eine christliche Zeitansage zu erinnern.44

Mittlerweile habe die Idee des Papstes "weltweit gezündet", so Jaschke Anfang Februar in der Kirchenzeitung "Bonifatiusbote". In Deutschland werde großer Werte darauf gelegt, daß der Prozeß 2000 nicht die Pastoralpläne der Bistümer zusätzlich belaste, sondern als "integrierende Mitte für viele andere Vorhaben dienen kann", eine Chance nutzen, in der Vorbereitung ihrer Pastoral "eine Linie zu geben".45 Die Katholische Nachrichten-Agentur bescheinigte unlängst, die Vorbereitungen liefen "schleppend an"46. Offensichtlich braucht Vorbereitungsphase Zeit, sich auf allen Ebenen, von Rom bis zum Familienkreis der Pfarrgemeinde durchzusetzen, was sicherlich auch mit logistischen Problemen zu tun hat, denn die umfangreichen Begleitmaterialien zum Christusjahr erschienen zum Teil erst Anfang 1997. Problematisch ist teilweise auch die Informationspolitik der Bistümer. So antworteten auch auf Nachfrage noch nicht einmal alle zuständigen Stellen auf meine Materialanfrage. Ein bundesweites Materialverzeichnis fehlt ebenso, wie eine Abstimmung innerhalb mancher Diözesen. So gibt es im Erzbistum Köln neben dem Beauftragten für das Heilige Jahr ebenfalls thematische Materialien in der Medienstelle und der Erwachsenenbildung. Diese Publikationen müssen nun jeweils in den zuständigen Referaten bestellt werden und werden nach längerem Warten teilweise mit hohen Kosten zugestellt.

Weniger noch ist das Vorbereitungsjahr in der säkularen Öffentlichkeit zu spüren. Hier fehlt es auch an öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen: Zentrale Eröffnungsgottesdienste, inhaltliche Erklärungen und Akademien lassen ebenso auf sich warten, wie der Versuch eines Dialogs mit der säkularen Welt und dem Beschreiten neuer Wege, um die Menschen mit ihren aktuellen Fragen und Lebenssituationen zu erreichen. Aber solange es einigen Kirchenvertretern immer noch Schwierigkeiten bereitet, sich unabhängig von berechtigten inhaltlichen Differenzen mit der Vertretern der Partei Bündnis90/Die Grünen an einen Tisch zu setzen, sind die Hemmschwellen zur Gesellschaft offenbar noch zu groß und ein Dialog zum Scheitern verurteilt.

b) Notwendige Kurskorrekturen?

Bei allen Detailfragen, bei der Kritik an einzelnen Methoden und Materialien muß man auch fragen, ob die ganzen Feierlichkeiten überhaupt die Menschen (be-) treffen, ob wir uns nicht (wie so oft) die falschen Sorgen in der Kirche machen? Die Chancen, die in der kommenden Jahrtausendwende liegen, drohen verspielt zu werden, wenn jede Organisation und jede Kirche nur das präsentiert und verkündet, was man von ihr erwartet. Jochen Eber hat dazu einige Beispiel zusammengestellt.

"Die Ökos fordern dazu auf, den Umweltschutz endlich voranzutreiben. Die Gewerkschaftler fordern mehr Lohn und Freizeit. Die Arbeitgeber verlangen niedrigere Steuern und Abgaben für die Betriebe. Die Lebensrechtler wollen kompromißloseren Schutz für das ungeborene Leben im dritten Millenium. Der Genfer Weltkirchenrat setzt sich dafür ein, daß der konziliare Prozeß... vorankommt. Die Evangelikalen plädieren dafür, jetzt endlich die Volkskirchen abzuschaffen. Die Charismatiker sehen eine große Erweckung für die nächste Zeit voraus."47

Träfe das zu, und diese Liste ließe sich sicherlich noch reichlich erweitern, so würden sich die Menschen sicherlich gelangweilt abwenden, zumal das Ereignis Jahrtausendwende und dessen Konsequenzen nicht nur von der Kirche, sondern auch von anderen Institutionen "nach sämtlichen Regeln der medialen Kunst ausgelutscht werden"48 (Schlösser). Ideen gibt es genug, sei es ein Theaterstück über 2000 Jahre Christentum, ein Popmusical über den Heiligen Geist oder christliche Kunst an säkularen Orten.49 Leider herrscht die Angst vor der Provokation vor, der methodische und inhaltliche "große Wurf" blieb bisher aus und das pausenlose Wiederholen eines "Bistumsgebetes zum Heiligen Jahr" ist auch kein Ersatz für eine individuelle spirituelle Beschäftigung und Entwickeln von christologischer Zukunftshoffnung.

Auf der anderen Seite ist der Verzicht auf die Bindung hoher finanzielle Mittel in Hochglanzarbeitshilfen auch die Chance, alle Kraft in konkretes Tun zu investieren, "krampfhafen Aktionismus"50 entgegenzuwirken:

"Das Heilige Jahr ist weder Business noch Tourismus. Es ist kein Geplärre, und es darf auch kein Unglück für die Römer sein. Es ist vielmehr ein wichtiger Moment der Freude und des Gedenkens an die Menschwerdung Christi"51, so machte zum Glück Erzbischof Sergio Sebastiani, Sekretär des vatikanischen Heilig-Geist- Komitees, deutlich. Ganz konkret fordert Giovanni Franzoni dazu auf, das neue Jahrtausend nicht in Rom oder Jerusalem und großem Aktionismus zu feiern, sondern zu Hause zu bleiben und in allen Lebensbereichen das Jahr 2000 als ein Erlaß- und Ruhejahr zu begehen. "Feiert das Jubiläum in Euren Ländern, bleibt in Euren Häusern und in Euren Städten, beruhigt Euren Geist und Euer Herz, löst die Ketten der Gefangenen, verzeiht Euch gegenseitig die Beleidigungen und laßt die Erde ausruhen."52

V. MORGEN

Der "Weltuntergang" ist wie bereits geschildert zu einem scheinbar objektiv faßbaren Phänomen geworden, bei dem "das Schweigen der Mehrheit jederzeit in Angstgeschrei umzukippen droht, wenn Zeichen am Himmel erscheinen", wie es Peter Kafka in seinem Buch "Gegen den Untergang - Schöpfungsprinzip und globale Beschleunigungskrise"53 beschreibt. Die "lächerliche Aufmerksamkeit", die wir interpretatorisch auf den Weltuntergang hin gedeutet den drei Nullen nach der "2" bieten, sollte seiner Meinung nach am Ende des Jahrtausends besser für Wesentliches genutzt werden:

"Es geht in der Tat um eine Revision fundamentaler menschlicher Leitideen der letzten Jahrhunderte und Jahrtausende, die sich zwar lange bewährt hatten, die aber dennoch, ja schließlich eben deshalb, in die Krise führen mußten. Sie an die Aufregung über die Kalenderwende zu hängen, die so unendlich viel leeres Geschwätz unserer Anführer und ihrer Medien auslösen wird, mag da als fauler Trick erscheinen."54

Was kommt nach der Jahrtausendwende? Ein neues Saeculum oder Millenium? Beginnt mit dem Jahr 2000 "bloß ein neues Jahrhundert, das sich als Jahrtausend tarnt", müssen wir jetzt ein neues Buch aufschlagen, nachdem Band eins von null bis 2000 ging und nun von 2000 bis X fortgeschrieben wird?55 "Hoffnung und Verantwortung" sieht der bereits zum Thema Krise vorgestellte Peter Kafka als Voraussetzung dafür, daß "in unserer Krise die Entscheidung gegen den Untergang fällt"56 und verkündet damit etwas, was das christliche "Glaube, Hoffnung, Liebe" nicht besser formulieren kann. Angesichts der dargestellten Risiken und Gefahren durch eine Millenium-Hysterie, kann man zu dem Schluß kommen, wir sollten uns die Jahrtausendwende sparen. Schon Elias Canetti stellte die These auf, daß von einem bestimmten Zeitpunkt an die Geschichte nicht mehr "wirklich" war, die Menschen verließen die Wirklichkeit ohne es zu wissen.57 Zu den populären Vertretern dieses Gedankenspiels gehört Jean Baudrillard, der in diesen Tagen wieder mit seinem Buch "Das Jahr 2000 findet nicht statt"58 zitiert wird. Dem "fin die siècle dürfe man erst gar nicht die Zeit lassen, Wirklichkeit zu werden, sondern müsse "in einem Satz über das Ende der Geschichte hinwegspringen"59. Er plädierte außerdem schon 1990 für einen Verzicht auf die zehn Jahre Vorbereitung des Jahrtausendwende:

"Da das Ende dieses Jahrhunderts bereits da ist, mit all seinen nekro- kulturellen Pathos, seinen Klagen, seinen Gedenkfeiern, seinen nicht endenden musealen Inszenierungen, wollen wir uns da wirklich noch einmal 10 Jahre in dieser Mühle langweilen?"60

A. Zukunft der säkularen Welt

Für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft werden verschiedene Fragen eine Rolle spielen, zu deren Verwirklichung eigentlich die Kirchen bestens geeignet wären und zu denen die Menschen zu Recht außer theologischen Abhandlungen auch Antwortversuche auf dem Weg ins Jahr 2000 erwarten, zumal die Probleme ganz im Gegensatz zur Meinung der apokalyptischen Weltuntergansszenarien wohl auch zu lösen sein könnten. Stichworte wie vom "Ende aller Sozialromantik" (Dr. Gerd B. Achenbach) und dem "Ende der Arbeit" (Jeremy Rifkin), durch das erwartet wird, daß spätestens im Jahr 2020 der Industriarbeiter Geschichte sein wird und es insgesamt zwei von drei Arbeitsplätzen nicht mehr geben wird61 und sich schon jetzt eine ethisch besorgniserregende Entwicklung im wirtschaftlichen Bereich vollzieht.62 Ich muß mich hier auf eine kurze Skizze beschränken, wie ich sie bei Peter Beier in der Zeitschrift "Theologia Practica" gefunden habe:

1. Welche politischen und ökonomischen Maßnahmen müssen wir gemeinsam einklagen, damit jetzt und hierzulande Fundamente für eine neue, gerechtere Weltwirtschaftsordnung gelegt werden, wenn anders das Armuts- und Hungergefälle sich nicht explosiv in einer Völker-Elends-Wanderung entladen soll, die alle anderen sozialen Bemühungen illusorisch macht?
2. Welche Konturen muß eine von der europäischen Haftungsgemeinschaft praktizierte Flüchtlings- und Einwanderungspolitik haben?
3. In welche Koordinate und welchen Kontext gehört eine christliche Sozialcharta für Europa, die verhindern hilft, daß Europa sich zur schwimmenden Festung erklärt?
4. Was hat künftig Vorrang in Europa? Der Primat der Politik über die Ökonomie oder der Primat der Ökonomie über Politik und Kultur?
5. Welche Verzichtsleistungen sind zu verlangen, wenn die noch vorhandenen ökologischen Bestände geschützt und bewahrt werden sollen?63

B. Kirche der Zukunft

1. Christliches Zukunftsbewußtsein

"Die Zukunft der Welt und der Kirche gehört den jungen Generationen, die, noch in diesem Jahrhundert geboren, erst im nächsten, dem ersten Jahrhundert des neuen Jahrtausends, reife Menschen sein werden. Christus nimmt sich der jungen Menschen an, wie er sich des jungen Mannes annahm, der ihm die Frage stellte: `Was muß ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?' (Mt 19,16)" (TMA 58).

Das Mittelalter war geprägt von der Erwartung des "Tags des Zorns", an dem der einzelne Mensch vor Gott tritt und geläutert wird. So war denn auch die Frömmigkeit des Mittelalters weniger von der Vollendung der ganzen Schöpfung als vielmehr von dem Schicksal jedes Einzelnen geprägt. Ablässe und das Lesen von Messen geben einen praktischen Hinweis, wie die Menschen versuchten, ihre Seelen und die der Verstorbenen zu retten. Gegen diese Praxis setzte Martin Luther die Rechtfertigungslehre, die die Zukunft des Menschen im Licht des für unsere Sünden Gekreuzigten erscheinen läßt. So kann Luther auch vom "lieben jüngsten Tag" sprechen.64 Zukunft ist für Christen weder Zufall noch allein menschlicher Machbarkeit unterstellt. Der evangelische Theologe Jürgen Moltmann zeigt auf, daß das Wort "Futur" (lat. Futurum = Zukunft) seine sprachlichen Wurzeln im Griechisch-Lateinischen hat und dort etwas sich aus dem Vorhandenen Entwickelndes darstellt: Die Zukunft "entsteht" in unserer Gegenwart.65 Vergleichbar wird auch der Begriff des Advents (Adventus = Zukunft, Ankunft) verstanden, der von Papst Johannes Paul II. in seiner ersten Enzyklika ("Redemptor Hominis" vom 4. März 1979) und TMA mit Blick auf die Vorbereitung auf die Ankunft Christi und des "Heiligen Jahres 2000" verwendet wird.66 Gleichzeitig muß sich die christliche Zukunftshoffnung z.B. von der des New-Age unterscheiden: Christen erhoffen sich mehr als nur eine kosmische Harmonie, in der nicht mit dem Handeln Gottes gerechnet wird, sondern eine eschatologische Futurologie, die ganz weltlich im Hier und Jetzt, auch um die Ethik nicht herumkommt.67

P>2. Kirche im Jahr 2000

"Der Glaube von Morgen wird ein mystischer sein, einer der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein." Dieser gerade in dieser Zeit wieder oft zitierte Satz von Karl Rahner gibt eine vielschichtige Zukunftsprognose: Zum einen spricht Rahner nicht von der Kirche der Zukunft, sondern vom Glauben und vollzieht damit eine Trennung, die sich schon heute abzeichnet. Auf der anderen Seite ist sein Glaube "der etwas erfahren hat" mehr als nur eine emotional mystische "Gipfelerfahrung" (Hans Gasper), sondern auch einer mit intellektueller Kompetenz, verantwortbar und überzeugend in der Ausgestaltung des Lebenszeugnisses.68 Es ist nach meiner Einschätzung weniger die Frage zu stellen, wie wir uns vorstellen, den Jahrtausendwechsel begehen zu wollen, als die Frage, wie unser Tun die nachfolgenden Generationen bewerten werden, wenn sie wissen wollen, ob wir unsere Chancen verantwortlich genutzt haben oder uns nur in dem besonderen Anlaß berauscht haben. Einen solchen Blick zurück auf die Verantwortung der Kirche wagt Anton-Andreas Guha in einem "Tagebuch aus der Zukunft"69:

"Der Blick aus dem Fenster macht es klar: Angesichts der unaufhaltsamen Zerstörung der Schöpfung durch den Menschen hat keine Institution so versagt wie die christlichen Kirchen, nicht einmal die Industrie- und Unternehmensverbände. Sie haben das Wort mehr schlecht als recht verwaltet..."70

Was macht nun also die Kirche, damit ihr dies nicht zum Vorwurf gemacht werden kann, welche Sicht von Zukunft hat sie und welche Zukunft hat angesichts von Schätzen der EKD, daß sich die Kirchenmitgliedschaft in der alten Bundesrepublik "unter günstigen Bedingungen... bis 2030 auf 51% von 1980"71 mit einem dementsprechenden Rückgang der finanziellen Mittel verändere. Daß in der römisch-katholischen Kirche in Deutschland die Auseinandersetzungen über die Rolle des Christentums an der Schwelle des neuen Jahrtausends an Heftigkeit zunehme, konstatiert "Welt"-Autor Peter Scherer freimütig.72

Andererseits ist ein Teil der (katholischen) Kirchenmiglieder auch mit der jetzigen Verfassung der Kirche zufrieden, ist zusammen mit dem Fuldaer Erzbischof Dr. Johannes Dyba "verrückt vor Freude"73 ohne Reformbedarf in und mit ihren Glauben in der Kirche oder hält sogar einen Rückwärtsschritt für Richtig. Wenn aus dieser Perspektive nach Reformen gerufen wird, dann durch Gebet und Buße.74

Die von mir in den folgenden Unterkapiteln dargestellten Visionen sind in diesem Sinn nicht repräsentativ, sondern provozierende Thesen. Der Papst hat die Zukunft der Kirche vor Augen und sieht dabei zunächst eine junge Kirche, wie er sie immer wieder bei dem Weltjugendtreffen erlebt. Die Frage nach dem ewigen Leben, nach dem Überleben im nächsten Jahrtausend hat er nach eigenem Bekunden bereits in der Enzyklika "Veritatis splendor" ebenso meditiert wie zuvor in dem Schreiben an die Jugend der ganzen Welt von 1985. Johannes Paul II sieht eine Jugend, die eine Zukunft, die Jesus sucht, "um Ihn weiter zu fragen" (TMA 58). Folgen sie dem von Jesus angegebenen Weg, "werden sie zu ihrer Freude ihren Beitrag zu seiner Gegenwart im nächsten und in den darauffolgenden Jahrhunderten, bis zum Ende der Zeiten, leisten können" (TMA 58).

3. Wege der Kirche in die Zukunft

Auch vor dem in den vorhergehenden Kapitel beschriebenen aktuellen Hintergrund ist der der Frankfurter Dogmatiker Medard Kehl skeptisch gegenüber "einer sich gegenwärtig ausbreitenden `Kirchenapokalyptik' innerhalb und außerhalb der Kirche"75. Ganz in der Tradition der Apokalyptik, die zu allen Zeiten versuchte die Geschichte zu deuten, sind jedoch auch die aktuellen Krisenbeschreibungen der Kirche nicht als "visionäre Panikmache", sondern als Motivation zum Handeln zu verstehen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Jesus die Apokalyptik seiner Zeit relativiert hat:

"Jesus ging von der `Senfkorn'-Realität des Reiches Gottes mitten unter uns aus und propagierte zu dessen Ausbreitung den Weg der kleinen Schritte der Nächsten- und Feindesliebe. Warum soll dieser Weg nicht auch für das spirituelle und strukturelle Umgehen mit der gegenwärtigen Situation der Kirche gültig sein können. Von daher bin ich zutiefst überzeugt, daß wir die jetzigen Veränderungsprozesse der europäischen Kirche viel angemessener geistlich deuten und verstehen können mit einem biblischen Bild, das bewußt die apokalyptische Metapher vom `Weltuntergang' und `Weltende' christologisch neu interpretiert hat: nämlich das Bild vom Weizenkorn, das stirbt und dadurch neue Frucht bringt."76

Kehl bezieht sich dabei auf bestimmte, geschichtliche-soziologische gewachsenen Kirchen- Formen, die zwar im Sprachgebrauch mit der Kirche Jesu Christi gleichgesetzt werden, es aber seiner Ansicht nach nicht sind. An restauratorisch-konservativen wie liberal-progressiven Visionen mangelt es gegenwärtig nicht, was u.a. bei der Europäischen Frauensynode, der Ökumenischen Versammlung in Graz oder Kirchentagen deutlich wird. Es gibt aber auch Thesen, wonach viele Christen von der nachkonziliaren Entwicklung enttäuscht seien, die vorschnelle Aufgabe traditioneller Güter und der Abschied von der gewohnten Kirche bedauert wird.77 Je näher wir der Jahrtausendwende kommen, desto zahlreicher werden die Kirchenhoffnungen und -Träume. Allein "Fernsehpfarrer" Jürgen Fliege hat in seinem Buch "Kirchenbegen"78 150 Schritte aus der Kirchenkrise aufgezeichnet: Von erlebnisorientierteren Liturgien bis zur erfolgsabhängigen Bezahlung von Priestern. Ich muß mich also auf wenige exemplarische Stichworte beschränken, wobei die Grenzen zwischen ihnen teilweise fließend sind und ich die Titel willkürlich gewählt habe. Alle diese Visionen und Konzepte sind meiner Meinung nach auch gleichzeitig Anfragen an die Feierlichkeiten im Jahr 2000: Wird das "Heilige Jahr" zu einem Datum der Erneuerung und Verwirklichung des Konzils, eines augustinischen "ecclesia semper reformanda est" (die Kirche bedarf immer der Reform) oder nicht. Grundlage und Berechtigung jeder Kritik und Vision ist dabei für mich der Synodenbeschluß über den Religionsunterricht in der Schule (2.8.5), denn was für den Religionslehrer gilt, muß auch Leitschnur für jeden Christen sein:

"Die Bindung des Religionslehrers an die Kirche erfordert gleichzeitig ein waches Bewußtsein für Fehler und Schwächen sowie die Bereitschaft zu Veränderungen und Reformen. Darin liegt Konfliktstoff. Die Bindung kann daher nicht die Verpflichtung auf ein verklärtes, theologisch überhöhtes Idealbild der Kirche beinhalten. Die Spannung zwischen Anspruch und Realität, zwischen der Botschaft Jesu Christi und der tatsächlichen Erscheinungsweise seiner Kirche, zwischen Ursprung und Gegenwart, darf nicht verharmlost und schon gar nicht ausgeklammert werden. Liebe zur Kirche und kritische Distanz müssen einander nicht ausschließen. Sie stehen zueinander in einem ausgewogenen Verhältnis, wenn mit der Kritikfähigkeit Hörbereitschaft und selbstloses Engagement wachsen."79

Es wird für die Kirche der Zukunftwesentlich darauf ankommen, im kritischen, aber offenen Dialog über diese Visionen und Forderungen zu einem gemeinsamen Tun zu finden. Was in TMA von Johannes Paul II. für den Dialog zwischen Kirche und Welt nochmals bekräftigt wurde, die Konzilsanweisungen bezüglich eines offenen, achtungsvollen und herzlichen Dialogs, der jedoch von einer sorgfältigen Unterscheidung und von dem mutigen Zeugnis der Wahrheit begleitet sein soll" (TMA 36), muß auch in der Kirche gelten.

a) Inhaltliche und strukturelle Reformen

Wie ich sie schon zuvor beschrieben habe, geht der Ruf nach Reformen quer durch die kirchlichen Lager. Reformen nach Art des "Kirchenvolksbe-gehren", die mehr sind, als kosmetische Operationen.80 Als ein Beispiel möchte ich hier die Frauenordination erwähnen, wohl wissend, daß es aus dem Vatikan ein eindeutiges "nein" gibt und diese Frage sicherlich nicht die erste Reform ist, die in der katholischen Kirche eingeführt wird und auch werden müßte! Mit Blick auf das Jahr 2000 hat sich um die katholische Theologin Martha Brun aus Kleindöttingen die Aktion "Pfingsten 99" gebildet. Ein "Notschrei" aktiver Gemeindeleiter, die seit mehr als 20 Jahren auf veränderte Weihezulassungen: "Pfingsten 1999 ist das letzte... Pfingstfest dieses Jahrtausends. Wenn wir auf katholischer Seite an die Feier der Eucharistie und an den übrigen Sakramenten glaubhaft festhalten wollen, müssen wir an Pfingsten 1999 ein Zeichen setzten!"81 Die Aktion "Pfingsten 99" will mit Blick auf die Symbolkraft des Jahres 2000 ein Zeichen setzten. Sie wollen nach eigenen Angaben den Auszug aus der Kirche nicht hinnehmen, wollen christliche Gemeinde sein, "in der Begeisterung und Belebung auch mit neuen Formen Platz haben. Wir wollen Formen finden, damit die Botschaft Jesu durch uns und bei uns ankommen kann."

Besonders lautstark werden gerade in der katholischen Kirche Strukturreformen angemahnt. Ihre Schwerpunkte: Dezentralisierung, Pluriformität, Kollegialität, synodale Verfassungsstrukturen, Wahl aller Ämter, Gleichberechtigung von Mann und Frau in Leitung und Lehre etc.82 Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Einbeziehung von Laien und der Gemeindeorganisation gelegt. Eine Entprofessionalisierung könne durchaus von Gewinn sein, wenn ehrenamtliche Mitarbeiter kirchliche Arbeit als "Funktion der christlichen Gemeinschaft" im Sinne eines Ablegens von Zeugnissen in der Gesellschaft verstehen und praktizieren helfen und sie so wieder in die Lebensvollzüge der Gemeinde vor Ort integriert werden.83 Gelebt wird alles dies, so die Vision, in gemeindlichen Zwischenebenen zwischen den zu kleinen Famillieneinheiten und den zu großen Territorialpfarreien. Die "neue" Pfarreiform heißt (Basis-)Gruppe innerhalb und jenseits von Pfarrgrenzen: Eine Gemeinde von unten, im Volk verwurzelt, herausgewachsen aus einem Netz lebendiger Zellen"84.

b) Konzentration auf das "Wesentliche"

Einzelne Beispiele die die Frage aufwerfen, was denn das Wesentliche ist und ob man sich von dieser Mitte entfernt hat.

1. Daß sich die Kirche die falschen Sorgen macht, attestierte ihr die Süddeutsche Zeitung anläßlich der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz 1994. Statt Kollektenordnung und Erwachsenenkatechismus habe man sich auf das zu konzentrieren, was die Kirche zu bieten habe: "Orte solidarischer Gemeinschaft, der Besinnung auf das wirklich Wichtige im Leben und der Hilfe in Krisensituationen."85 Als geradezu "tragisch" wird das Verschleudern dieses "Kapital" bezeichnet.
2. Der Fuldaer Erzbischof Dr. Johannes Dyba stieß mit seiner Kritik an der Überbewertung der kirchlichen Finanzen86 bei der Süddeutschen Zeitung auf Zustimmung.
3. "Eines Tages", so Fritz Köster in seinem Zukunftsroman "Christsein an der Wende - Visionen der Hoffnung"87, "hat uns die Nachricht bzw. die Information erschreckt, die Kirche habe fast 2000 Jahre lang nur von der Kirche geredet und nahezu nie vom `Reich Gottes'."88
4. Hans Küng schreibt in seinem Buch "Wahrhaftigkeit. Zur Zukunft der Kirche"89: Eine angemahnte "Rückkehr zum Wesentlichen", suggeriere, daß es momentan nicht um das Wesentliche geht, nicht die zehn Gebote, das Evangelium, Credo und Vaterunser, sondern in der "Hierarchie der Wahrheiten" um die Dinge, die "ziemlich weit hinten" kommen.90

Man muß Andreas Püttmann auf der einen Seite zustimmen, wenn er bemängelt, daß in einer Zeit, in der der Sinn des Pfingstfestes, dem "Gründungsfest der Kirche" weniger Menschen bekannt sei als die Haltung der katholischen Kirche zur Empfängnisverhütung, ein Punkt erreicht sei, "an dem die Proportionen wieder zurechtgerückt werden müssen"91. Auf der anderen Seite stellt die Kirche diese Themen selber immer wieder in den Mittelpunkt pointierter Äußerungen und übersieht, daß dies in der Tat wichtige Themen für die Menschen sind, wie z.B. die aktuelle Diskussion über das Papstschreiben zu den Beratungsscheinen nach §219.

Auf dem Weg zurück zu den "großen Herausforderungen und der zentralen Wahrheit" wollte Bischof Karl Lehmann die Kirche durch seine Predigt beim Abschlußgottesdienst des Katholikentag in Karlsruhe schon 1991 einschwören, man dürfe sich nicht zweit- und drittrangige Probleme als Hauptsache "aufschwätzen lassen, wie es sich nur ein Luxus- Christentum im Wohlstand erlauben kann."92 Abgebaut werden müßte der alte "Stau überfälliger Fragen, die unsere Kirche so oft blockiert und der uns hindert, auf hoher See mit voller Kraft voranzukommen"93. Die Frage wäre nur, wer die Dringlichkeit der Fragen festlegt, bewertet, ob eine Frage die Fahrt blockiert oder zum Innehalten anregt, um nicht zu viele Passagiere bei der hohen Geschwindigkeit zu verlieren.

"Auch für die Kirche ist es ebenso ungeheuer schwierig, denn sie steckt ja selber wie in einem Sog mit drin und kann sich dem auch nicht einfach entziehen; sie hat in unserem Land außerdem so viele soziale Funktionen übernommen, daß der Sinn von Kirche fast nur daran abgelesen wird."94

Damit bestätigt Lehmann die These von der "Verschleierung" des Wesentlichen der Kirche. Verkürzt gesagt: nicht Zölibat, Empfängnisverhütung oder Kirchensteuer, sondern Gott! Bischof Walter Kasper wählt eine etwas differenziertere Formulierung:

"Wir sind in der Gefahr, in dem Dickicht des Vielerlei dessen, was wir Tag für Tag, Woche für Woche, jahrein jahraus tun, uns zu verlieren, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen und uns auf Nebenkriegsschauplätze abdrängen zu lassen. So verlieren wir nach innen an Identität, nach außen an Profil. Man weiß am Ende nicht mehr, wofür wir als Kirche wirklich stehen. Sind wir ein Sozialkonzern, eine therapeutische Einrichtung, eine bürokratische Großorganisation, eine Basisbewegung oder was eigentlich.95

Diese Meinung, nicht zuletzt von anderen Bischöfen mediengerecht vorgetragen, läßt meines Erachtens jedoch zu oft die in "Gaudium et spes" geäußerte Weltsicht und das Ernstnehmen von Freude und Trauer der Menschen außer acht. Besonders interessant ist diese Diskussion aus Sicht von Christen aus der ehemaligen DDR. So berichtet Wolfgang Ullmann, über die Verwunderung über den schlagartigen Wechsel der kirchlichen Tagesordnung nach der Wiedervereinigung:

"Es ist so schwer nachvollziehbar, daß Gemeinden samt ihren Pfarrern sich an den Kopf faßten und fragten: Wo sind wir eigentlich? Da haben wir monate- und jahrelang uns engagiert für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrug der Schöpfung, - und damit eine friedliche Revolution ausgelöst - und jetzt sollen wir auf einmal, statt auf die noch immer fälligen, aber nicht gezogenen Konsequenzen des Konziliaren Prozesses hinzuarbeiten - allen Ernstes über Militärseelsorge, staatlichen Kirchensteuereinzug und Religionsunterricht diskutieren...!"96

Ullmann macht deutlich, daß die Betonung des Wesentlichen nicht immer einfach ist und schon gar nicht die Antwort auf die Frage, was dies denn dann sein muß in einer konkreten (lebens-)geschichtlichen Situation. Rückehr zum Wesentlichen heißt aber in der Konsequenz nicht nur eine Abkehr von der Welt und ein nur kontemplativeres Leben, es kann auch wie bei Walter Jens ganz kirchenpolitisch bedeuten, sich von Fesseln und Ballast zu lösen, um dem Evangelium zu folgen:

"Die Kirche der Zukunft, die ecclesia sub cruce des 21. Jahrhunderts: Das ist für mich, im Sinne des 126. Psalms, die Gemeinschaft der Befreiten, der von ihren Fesseln Losgelösten, die sich, fern der Drohwelt von Staat, Polizei und Macht - und Männerkirche - zu den Worten Jesajas bekennen, der ergreifendsten Vision, die je über das Wechselspiel von Dunkel und Licht, der Gefangenschaft und der Freiheit, dem Verbot: als Gottes Ebenbild leben zu dürfen, und der Eröffnung der Friedens- und Freiheits-Rechte für alle Welt entworfen worden ist:

`Laß los, die du mit Unrecht gebunden hast, laß ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch hinweg! Brich dem Hungrigen dein Brot und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus... Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, deine Heilung wird voranschreiten und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen. Dann wirst du rufen, und der Herr wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich! Wenn du in deiner Mitte niemanden unterjochst, den Hungrigen dein Herz finden läßt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. Und der Herr wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und wird dich stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Quelle, der es nie an Wasser fehlt. Und es soll durch dich aufgebaut werden, was lange wüst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vor Zeiten gegründet wurde. Und du sollst heißen: `Der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, daß man da wohnen könne.'"97 (Jesaja, Kapitel 58 nach Walter Jens)

c) Sozialethik / sozialkritische Theologie

"Die Menschheit hat nur Zukunft, wenn die Schöpfung Zukunft hat. Diese Zukunft ist nicht nur eine Aufgabe des wissenschaftlichen und technischen Kalküls, sondern mehr noch der sittlichen Verantwortung."98 Was aus dem Glauben heraus folgen muß, ist ein verantwortes Handeln: Christen sind angesichts der zunehmend ängstlichen Zukunftserwartung dazu aufgerufen, ihr Leben exemplarisch und im ethischen Kontrast zu gestalten. Für viele Theologen stellt deshalb die mehr als hundertjährige Tradition der kirchlichen Soziallehre eine Quelle von unschätzbarem Wert dar, die eine Herausforderung gegen die "Ethik des Individualismus und des auf Konkurrenz beruhenden Materialismus"99 darstellt. Ein Beispiel: Unabhängig von den großen offiziellen Veranstaltenr, gibt es eine Reihe kirchlicher Initiativen, die sich z.B. ganz konkret vor dem Hintergrund des Erlaßjahrs (3. Mose 25) für die Entschuldigung der Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen einsetzten. So gründeten 1997 Mitarbeiter verschiedenster Hilfswerke, entwicklungspolitischer Initiativen und kirchlicher Verbände die Kampagne "Erlaßjahr 2000 - Entwicklung braucht Entschuldigung".100 Ein Beispiel ganz konkreten Handelns, das auch in TMA 51 ("erheblicher Erlaß der internationalen Schulden") und kirchlicher Seite Unterstützung findet, wenn z.B. der Präsident des italienischen "Heilig-Jahr"-Komitees, Erzbischof Angelo Compastri mit Blick auf die vergangenen "Heiligen Jahre" daran erinnert, sie seien immer Anlaß zu Umkehr, Vergebung, Befreiung und Schuldenerlaß gewesen. Die Christen müßten heute entsprechende Initiativen einleiten.101 Auch der südafrikanische Friedensnobelpreisträger und Alt-Erzbischof von Kapstadt Desmond Tutu schloß sich gegenüber Radio Vatikan der Entschuldigungsforderung besonders für die afrikanischen Länder an, die sich um die Einführung der Demokratie und Überwindung der Gewalt bemühten.102

Exemplarisch kann diese aktuelle Initiative in Verbindung mit dem "Heiligen Jahr" der Gesellschaft einmal mehr zeigen, daß das Christentum eine "öffentliche" und keine isolierte oder nur kontemplativ vollzogene "private" Religion ist. Mit solchen exemplarischen Aktionen wird nicht nur der biblische Hintergrund der "Heiligen Jahre" ernst genommen, denn "mit den Figuren des Alten Testaments ist dann auch eine Herausforderung gegeben, alte Schulden abzutragen, wirklich uns von der Last etwa auch gerade dieser gefrorenen Wirtschaftssysteme und so weiter zu befreien und einen Neuanfang zu versuchen"103, wie Josef Kardinal Ratzinger es in seinem Buch "Salz der Erde" formuliert.

d) Renaissance der Werteorientierung

Nicht erst seitdem Ulrich Wickert in dem populären Bestseller "Der Ehrliche ist der Dumme" über den Verlust der Werte geklagt hat104, fordern viele, besonders auch politisch engagierte Christen eine deutlich moralischere Stimme der Kirche, um der unter 18- bis 28jährigen verbreiteten "Tugend der Orientierungslosigkeit"105 entgegenzuwirken. Werte heißt in diesem Fall nicht nur der Schutz des ungeborenen Lebens, sondern prinzipiell das Wachhalten der Bedeutung von Werten für die Gesellschaft. "Ist der Kirche bewußt, wie dringlich geistliche Erneuerung und moralische Führung im säkularisierten Europa sind? Wo ließe sich das christliche Zeugnis in Europa besser zum Ausdruck bringen, wenn nicht im täglichen Leben..?"106 fragt beispielsweise Gunnar Staalsett. Euro und Binnenmarkt können nach seiner Meinung Europa nicht zu einem wirklichen Zuhause aufbauen, wohl aber die Erneuerung von geistlichen und moralischen Werten. Für die Kirche bedeutet dies nicht nur ein elementar politisches Engagement zum Schutz vor dem ökologischen, sondern auch dem persönlichen Selbstmord.

e) Spirituelle Erneuerung

Die Kirche der Zukunft soll spiritueller werden, lautet eine landläufige These. Die Begeisterung bei "Weltjugendtagen" oder Taizétreffen wird angeführt. "Die Strukturen können wir ruhig so belassen wie sie sind", meint auch Jürgen Fliege.107 Das Neue sei selten eine Frage der Struktur, am Anfang stünde immer eine innere Revolution. Wobei Spiritualität gar nicht unbedingt mit alten Glaubensformen zu tun haben muß, moderne Spiritualität ist gar nicht so neu, sie entdeckt vieles wieder: Ein einfühlsames Zugehen auf den Mitmenschen und ein partnerschaftlicher Umgang mit ihnen und besondere Zuwendung zu den Menschen in Not und am Rande, eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus mit Herz, Kopf und Hand. So wie man in jeder weltlichen Liebe auch offene Kritik als Vertrauensbeweis versteht, schließt dabei die Liebe zur Kirche Jesu Christi ihre kritische Mitgestaltung und die Chance zum Ringen um den besten Weg mit ein. In Jesu Sinne müssen wir versuchen würdig zu glauben und glaubwürdig zu leben.

Es gibt auch heute Menschen, die uns dafür Anregungen geben können, den Glauben in der Kirche und mit der Kirche zu leben. "Heilige unserer Tage", Vorbilder, die vielleicht wieder Franziskus heißen, vielleicht aber auch einfache Menschen, die aktives Zeugnis von ihrem Glauben ablegen und damit glaubwürdig werden lasse. Auf diesem Weg ist weder gedankenlose Glaubenspraxis, noch reine Glaubenstheorie gefragt. Vielmehr sind wir zu einem gelebten, reflektierten und offenen Glauben aufgerufen.

f) Besinnung auf das Evangelium

Hoch im Kurs für die Krisenbewältigung steht bei Christen das Evangelium.108 Nur wer sich immer wieder an den "Quellen der biblischen Verheißung" vergewissere, wer die Visionen Gottes für die Menschen und für die Schöpfung zu lesen verstehe, so evangelischen Theologin Bärbel Wartberg-Potter, "kann mit Kraft und Phantasie MitarbeiterIn Gottes sein und sich für das Leben in der Nachfolge stärken lassen"109. Johann Baptist Metz fordert den Rückzug auf die befristete Zeitlichkeit der Bibel, in der eine Beziehung zum jüdisch- christlichen Monotheismus wieder möglich wird. Ein Verlassen der modernen Position unbefristeter Zeit wäre damit nicht nur Behebung der Zeitkrise, sondern auch der Gotteskrise. Hans-Joachim Höhn sieht die Frage nach den verbliebenen Chancen des Glaubens in der Gegenwart und nach der Gestalt, die er in dieser Zeit anzunehmen hat, nicht zureichend beantwortbar, "wenn dabei nur tagesaktuelle Themen zur Sprache kommen110." Ernspergers "Weg ins Freie"111 beruft sich auf die Chancen des Evangeliums, die "echte Alternative, wenn es der Kirche gelingen würde, dieses `dem (neuen) Weg entsprechend' (Apg. 24,14) zu leben." Dies um so mehr, da die gesellschaftliche Krise deutliche das Fehlen wirklicher Alternativen zur Bewältigung des Lebens zeige. "Wir dürfen annehmen", so Ernsperger in der "Lebendigen Seelsorge" weiter, "daß in der Krise Gott am Werk ist, um die Kirche zu evangelisieren, damit sie selbst der Evangelisierung der Welt nicht mehr im Weg steht"112. Zur Lösung der vielfältigen Krisen unserer Zeit bedarf es letztlich jedoch mehr, als nur der Rückbesinnung auf das Wesentliche, mehr als Kraft und Phantasie bei der Verkündigung es Evangeliums: Auf einen "gemeinsamen Dialog über die Weitergabe des Glaubens" setzt Bischof Karl Lehmann113. Nicht ständiges Klagen am "häuslichen Herd", sondern Sendung sei das Wort der Stunde.114

VI. NACHWORT

A. Religionspädagogische Konsequenzen

Der Soziologe Michael N. Eberts schätzt die Zahl der Menschen die in Deutschland für apokalyptische Aussagen empfänglich sind, auf bis zu vier Millionen.115 Auch wenn die meisten Menschen nicht (in sektiererischer Weise) auf das Jahr 2000 fixiert sind, so leiden viele zumindest unter enormen Zukunftsängsten, egal ob diese individuell oder global ausgerichtet sind. Der Aktionsplan der Deutschen Bischöfe zur Vorbereitung des Heiligen Jahres greift genau diese Situation auf, wenn es heißt:

"Viele Menschen sind heute von einer Grundstimmung der Unsicherheit erfaßt. Der Zukunftsoptimismus früherer Zeiten ist einer Krisenstimmung gewichen. Zugleich werden Umbrüche sichtbar, die tief in das Leben der Menschen eingreifen (Wertewandel, Sozialverhalten, Tradierungskrise im Glauben). Die befreiende Botschaft des Evangeliums will uns in dieser Situation zur Gestaltung der Welt ermutigen."116

Hier liegt sicherlich auch ein großer Auftrag an die Religionspädagogik: Es sollte sehr darauf geachtet werden, wie in (angeblichen oder wirklichen) christlichen Gruppen und Vereinigungen die Jahrtausendwende gesehen wird. Drohbotschaften sollte entschieden entgegengetreten werden und auf die Symbolhaftigkeit der Epochensetzung hingewiesen werden. Dabei sollte ruhig kritisch nachgefragt werden, wie weit die ,,kalendarische Nullsetzung" (Hubert Kohle) durch die Menschwerdung Gottes und die daraus resultierende Frohe Botschaft unser Bewußtsein heute überhaupt prägt.117 Hier ist die Kirche und die Religionspädagogik gefordert und hier kann das "Heilige Jahr" mit seiner Hoffnung in und durch Jesus Christus eine "heilige", ja "heilende" Bedeutung haben. Gleichzeitig muß das Ausdrücken apokalyptischer Ängste aber gerade auch in der Schule, in Jugendgruppen und Verbänden möglich sein, ja Apokalyptik als Ernstnehmen von Untergangsängsten und damit erster Schritt zur Therapie verstanden werden, da sie Tabus aufdeckt und neue Selbstsicherheit stiften kann: "Im... kritischen Prophezeien erfährt der Christ aktiv sein gewaltfreies Priestertum in der Königsherrschaft Jesu Christi"118, so Detlev Dornmeyer. Mit Georg Kohler im Blick auf die Zukunft gefragt: "Erwarten wir nun eigentlich etwas oder warten wir im Grund auf nichts?"119 Ersteres bedeutet Hoffnung und Aktivität, nicht den erstarrten Blick des Kaninchens in die Augen der Schlange:

"Es hat keinen Sinn, wie gelähmt auf ein Datum zu starren und auf Öko- Desaster, einen schlimmen Krieg oder gar das Ende dieser Welt zu warten, Sinn macht nur, die den Menschen aufgegebene Verantwortung für die Welt wahrzunehmen und in diesem Sinne die Zukunft mitzugestalten."120

Niemand weiß, was die Zukunft bringen wird, wie die Gestalt von Kirche und Gesellschaft aussehen wird. Nur: "Wir brauchen angesichts dieser `Transformation'... weder in Panik oder Resignation noch in apokalyptische Untergangsstimmung zu verfallen"121, so nochmals Medard Kehl. Das muß die Botschaft der Christen zwei Jahre vor der Jahrtausendwende sein.

Es ist zu beobachten, daß sich längst nicht alle Christen für das "Heilige Jahr 2000" interessieren, geschweige denn, Nichtchristen sich für das interessierten, was die Kirche der Gesellschaft anbietet. Sie leben in dem Bewußtsein des amerikanischen Schriftsteller Richard Ford: "Irgendwann wird 1999 vorbei sein, am nächsten Tag beginnt das Jahr 2000. Na und?"122 Kritiker wie Herta Däubler-Gmelin fragen, ob es denn sein müsse, "daß auch die Kirche eine Anfrage zu ihrem Selbstverständnis mit dem inzwischen recht abgenutzten Hinweis auf die Jahrtausendwende verbindet?"123 Sie kommt jedoch insgesamt zu dem Schluß, daß gerade die Kirche dieses Jahr als "beinahe ihr eigenes Geburtsdatum"124 zur Rechenschaft, zum Rück- und Ausblick nutzen müsse. Der Religionsunterricht kann nach Däubler-Gmelins Einschätzung ein solcher Ort für Erinnerungsarbeit sein. Ein Ort, der im Gegensatz zu einer Glaubensunterweisung tolerant auch nach den Ansichten und Überzeugungen anderer fragt, Orientierungshilfen schenken will und zu solidarischen Handeln anregt, da in der passiven Konsumhaltung unserer Tage - auch schon unter Kinder und und Jugendlichen - eine Gefahr für unsere Gesellschaft liegt, wie Alexander Demandt, Autor des Buches "Endzeit?", ausführt:

"Die meisten Leute richten sich jetzt schon in ihrer bescheidenen Umwelt ein und sagen nur: Gott sei Dank, daß mir kein Stein auf den Kopf fällt; ich bin froh in meinem Vorgarten und mit dem was ich habe. Es fehlt ihnen der Schwung, die Vision und der Ansporn zu Veränderungen. Wenn die Menschheit insgesamt diese Kraft verliert, dann wird es gefährlich."125

Zu den in diesen Jahren sicherlich wichtigen Fragen muß es vor diesem Hintergrund auch gehören, nach dem "woher" und "wohin" des einzelnen Menschen, der Gesellschaft und schließlich auch der Kirche zu fragen. Hier sind eine Reihe von Unterrichtseinheiten z.B. zur Kirchengeschichte und Schöpfungstheologie denkbar. Ganz sicher wird der erste Schritt nicht das bloße Existieren eines Schreibens wie TMA oder gar ein von Rom "verordnetes" Heiliges Jahr sein. Vielmehr werden es persönliche Fragen zur persönlichen Zukunft und der Zukunft der oben beschriebenen Ebenen Gesellschaft und Kirche sein. Das kann aber nur gelingen, wenn die Pädagogik sich nicht vor den schon geschilderten Fragen der Gesellschaft verschließt und ein "katechetisches Inseldasein" fristet, weshalb der theologischen Wissensvermittlung eine große Bedeutung zukommt: Nicht nur im Religionsunterricht stößt man zunehmend auf religiöses Unwissen.126 Auf unser Thema übertragen: Wenn Schülern die Entstehung und Bedeutung der biblischen Apokalypsen wissen, können sie auch anders mit ihr auf der emotionalen Ebene umgehen. Eine Kirche, die die Apokalypse nicht als totale Vernichtung, sondern als Hoffnungszeichen darstellt, wird im Angesicht der heutigen ökologischen Krisenzeichen und verunsichernden Wendezeiten eine andere Rolle spielen, wie eine mit dem "Jüngsten Gericht" drohende.

Religionsunterricht hat die Chance, einer der einzigen öffentlichen Ort zu sein, an denen (junge) Christen mit verschiedenen Meinungen zusammenkommen, womit ihm eine große apostolische auch und ökumenische Bedeutung zukommt: Er hat die Aufgabe und Chance, unterschiedliche Menchen zusammen- und ins Gespräch zu bringen, die für oder gegen Sexualkontakte vor der Ehe sind, für oder gegen Frauenpriestertum. Das kirchliche Milieu läßt eine solche Bandbreite kaum noch zu und doch ist das offene Gespräch mit dem Ziel eines gegenseitigen Verstehens und eventuellen Einlenkens, Überlebenswichtig für die Kirche, auch im Dialog mit der säkularen Welt, damit "für die dringenden Fragen unserer Zeit eine Lösung gefunden wird"127 ("Gaudium et spes", Art. 10). Manches am "Haus Kirche" muß dabei überprüft werden, nicht alle Steine werden im 21. Jahrhundert zu verwenden sein, muß Staub abgeklopft werden.

Der Individualisierungs- und Pluralisierungsprozeß wirkt sich natürlich auch auf die Schule aus, eine "Pädagogik der Vielfalt" wie sie Ulf Preuss-Lausitz in seinem Buch "Die Kinder des Jahrhunderts. Zur Pädagogik der Vielfalt im Jahr 2000"128 fordert, hieße für den Religionsunterricht, nicht mehr mit einem Curriculum und einem Wertesystem alle erreichen zu wollen: "Pädagogik der Vielfalt bedeutet, daß die reale Vielfalt der Biographien in der Schule erfahrbar wird und sich in der Zusammensetzung der Schülerinnen und Schüler wie in der Didaktik, den Unterrichtsinhalten oder den außerschulischen Aktivitäten niederschlägt."129 Dann kann TMA, können die Materialien einen Beitrag leisten, können kirchliche Dokumente hinterfragt und auf das eigene Leben übertragen werden. Was herauskommen kann, wenn diese Vermittlung "mißlingt", zeigen die entstandenen Gottesbilder bei Tilmann Moser in seiner "Gottesvergiftung". Schaudern und Gehorsam, Schuld und Opfer von Fröhlichkeit lehrte der Gott, den er durch seine Erziehung kennengelernt hatte und der für ihn nur deshalb als etwas totes erkennbar war, weil er ihm nie in die Augen sehen konnte.130 Wer mit solch einem Gottesbild auf die Jahrtausendwende zugeht, der mag in der Tat Angstgefühle entwickeln und wird der Sicht eines Heiligen Jahres als Feier eines freudigen heilsgeschichtlichen Ereignisses nicht folgen können. Ärgerlich ist allerdings, daß die Lehrer die dies beherzigen wollen, trotzdem vor dem Problem der passenden aktuellen Materialien stehen. So hat zwar die Bischofskonferenz bisher sechs dicke Arbeitshilfen herausgebracht, deren Nutzen für den Religionsunterricht gering ist und es kaum Alternative gibt. Ein anderes Beispiel sind die liturgischen Arbeitshilfen, die meist den Bereich Jugendgottesdienste völlig ausblenden und vor allem Meßbuchtexte nochmals zusammenstellt werden, keine neuen Wege beschritten werden, die der jungen Generation Freude am Glauben oder gar an den Anliegen eines "Heiligen Jahres" wecken könnten. Überhaupt fehlen jugendgerechte Materialien.131 Auch bei den Schulbuchverlagen und Seelsorgeämtern scheint man den Schulen kaum Bedeutung zu schenken. Dies ist um so enttäuschender, als die Zukunft des von Menschen beeinflußbaren Teils der Kirche sich heute in den Schulen entscheidet, wie schon 1982 in einem interessanten Text beschrieben wurde:

"Die Rechnung ist ganz einfach: die Priester und Bischöfe des Jahres 2000 werden jener Lukas, jener Franz, jener Erich sein, die heute noch die Schulbank drücken. Missionare, die morgen Paris, London, Rom und Berlin evangelisieren werden, wachsen heute in irgendeinem Vorort von Warschau oder Kiew heran, in den Wäldern der Moldau, in den serbischen Bergen, in den Bananplantagen Rwandas (sic.), in den Reisfeldern Vietnams oder in den Favelas von Sao Paolo. Ein Pater Kolbe, ein Paul Miki, ein Charles Lwanga von morgen, die Blutzeugen des dritten Jahrtausends, also, sind heute zwischen 5 und 20 Jahre alt."132

Damit diese Glaubensweitergabe gelingt, muß sich der Religionsunterricht einem ständigen Diskurs aussetzten. Als perspektivische Hinweise seien hier nur in Stichworten die Thesen des Deutschen Katecheten-Vereins zum "Religionsunterricht in der Schule"133 (1992) genannt: Religionsunterricht als erfahrungsorientierter Raum zur Identitätsfindung, der die Überlieferungen von Christen- und Judentum als humanes Gedächtnis der Kultur erschließt und zum Verständnis der nichtchristlichen Religionen beiträgt. Ein Unterricht des gemeinsam verantworteten ökumenisch geprägten Auslegen des Glaubens im Horizont heutigen Denkens, von Lehrern, die sich selbst als Zeitgenossen verstehen und in ihren Kirchengemeinden Rückhalt und spirituelle Impulse bekommen, um einen in den Kirchen beheimatetdit und Kraft gewinnenden Religionsunterricht anzubieten. Eine Wertevermittlung, die in der Auseinandersetzung hilft, einen eigenen Standpunkt zu finden. Und schließlich in der Zusammenarbeit von Eltern, Kirchen und Wissenschaft, in der politischen Verantwortung für die Zukunft auch an der Diskussion und Reform der Bildung beteiligt. Ziele, die auch von den katholischen Bischöfen in ihrer jüngsten Erklärung über die Zukunft des Religionsunterricht geteilt werden.134 Ein Religionsunterricht verstanden als "Spurensuche, als Ort für Vision und Gewissen hält an dem Glauben fest, daß eben dieser selbst unter widrigsten Bedingungen Berge versetzten kann. Wie würde die Schule und ihre humane Zukunft aussehen, wenn das im Christentum bewahrte Wissen vom Menschen nicht mehr vorkäme?"135

B. Erneuerung als Chance

"Eine Kirche, die sich erneuern will, muß wissen, wer sie ist und wohin sie zielt. Nichts fordert so viel Treue wie lebendiger Wandel."136 Eine solche Erneuerung wie sie am Anfang des Beschlusses "Unsere Hoffnung" der Würzburger Synode steht, ist heute gefragt. Im "Geist des Konzils" (TMA 20) heißt das für die Kirche: Feststellung der allgemeinen Berufung zur Heiligkeit, Liturgiereform, Anschub vielfacher Reformen des kirchlichen Lebens, Förderung der Laiendienste und die der Diakone, Priester und Bischöfe, Dialog mit den Religionen, Öffnung für die Ökumene und die Offenheit für alle Menschen.137 Es wird sich zeigen, ob die bereits vor 25 Jahren im 2. Vatikanum und der Würzburger Synode herausgearbeiteten Themen vom Schwung des Milleniums mehr in den Mittelpunkt gerückt oder angesichts der feierlichen Jubiläumsfrömmigkeit an den Rand gedrängt werden. Was zur und durch die Jahrtausendwende passiert, liegt einzig und allein in unserer Hand, auch wenn uns der Heilige Geist durch seine Gaben helfen mag: "Tatsächlich wählen wir , ob wir mehr von der Magie oder mehr von der Banalität der großen Zahl angesprochen werden wollen. Man darf annehmen, daß jeder das ansteuert, was er erleben will. In der Silvesternächten passiert soviel, wie man veranstaltet", so Peter Sloterdijk.138 Oder noch deutlicher formuliert: "Wer Blödsinn sät, wird Wahnsinn ernten."139

Das "Heilige Jahr 2000" bietet für die Christen eine Reihe von Chancen zur Besinnung und Neuorientierung, auch wenn viele Menschen und auch Verantwortliche in der Kirche diese Notwendigkeit der Veränderung angesichts der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation nicht nutzen und die Kirche als konstante und unveränderliche "Größe" in den Veränderungen rings um sie herum (miß-) verstehen wollen. Die Kirche und damit alle getauften Christen haben die Chance zur produktiven Standortbestimmung und Neubewertung ihrer Mitte in Jesus Christus. Gerade für die Christen ist die Zahl 2000 weder Glückszahl noch ein Grund zum Fürchten: Sie können aus dem "Heiligen Jahr 2000" eine wahrhaftes Wendejahr erwachsen lassen, wenn sie darauf verzichten, das Gedenkjahr zu einer einzigen grandiosen Geburtstagsfeier werden zu lassen, die ihren Grund und ihre Begründung im "magischen Zauber der runden Jahreszahl"140 sucht, sondern in der eschatologischen Hoffnung und christologischen Zuversicht in der wir uns "auf Hoffnung hin erlöst" (Röm 8, 24) wissen können. Es wird darauf ankommen, ob wir in dieser Hoffnung leben, die Offenbarung des Johannes zur angstvollen Ankündigung der uns vernichtenden baldigen katastrophalen Schlacht machen oder zur Ankündigung des neuen Himmels und der neuen Erde, in einer Zeit, wo alle Tränen abgewischt werden und der Tod nicht mehr sein wird, wie es im 21. Kapitel der Offenbarung steht. Eine neue Erde und eine neue Zeit, die hier beginnt und stattfindet, die uns entgegen aller Katastrophenangst zu praktischer Solidarität herausfordert:

"Das Ende der Zeiten ist also bereits zu uns gekommen (vgl. 1 Kor 10, 11), und die Erneuerung der Welt ist unwiderruflich schon begründet und wird in dieser Weltzeit in gewisser Weise wirklich vorausgenommen. Denn die Kirche ist schon auf Erden durch eine wahre, wenn auch unvollkommene Heiligkeit ausgezeichnet. Bis es aber einen neuen Himmel und eine neue Erde gibt, in denen die Gerechtigkeit wohnt (vgl. 2 Petr. 3,13), trägt die pilgernde Kirche in ihren Sakramenten und Einrichtungen, die noch zu dieser Weltzeit gehören, die Gestalt dieser Welt, die vergeht, und zählt selbst so zu der Schöpfung, die bis jetzt noch seufzt und in Wehen liegt und die Offenbarung der Kinder Gottes erwartet (vgl. Röm 8, 19-22)."141

Ein jeder ist vom Papst eingeladen (TMA 55), "alles in seiner Macht Stehende zu tun, damit die große Herausforderung des Jahres 2000... nicht vernachlässigt wird!" Dies muß immer auch Selbstverpflichtung für die Kirche sein, nicht nur Auftrag an die Gläubigen an der Basis. "Wenn es dem Christentum gelingt", so Eugen Biser, "sich dem nach Identität verlangenden Menschen als die vollgültige Beantwortung seiner Lebens- und Sinnfrage glaubhaft zu machen, ist an seiner Zukunftsfähigkeit nicht zu zweifeln."142 Dann würde ihm, wenn auch unter dem Aufgebot seiner ganzen spirituellen Kraft, der Einzug ins dritte Jahrtausend gelingen. Es ist also die Frage, ob die Kirche diese Chance sieht und nutzt, ob sie krisenhaften Situationen ihre Hoffnung entgegensetzt, ob sie die Menschen mit ihrem Weg ins nächste christliche Jahrtausend erreicht oder ob diese bei Sekten, obskuren Weltanschauungen und esoterischen Riten mehr Heimat und Orientierung, Geborgenheit und Hoffnung für die Zukunft finden.

C. Fazit

"Zwischen Weltuntergang und heiligem Jahr" lautet der Titel meiner Arbeit. Nach den hier vorgelegten Reflexionen zur Jahrtausendwende scheint mir, daß die wenigsten Menschen sich zwischen einer der beiden gegenüberliegenden Erwartungen und Formen des Feierns bewußt entscheiden, auch wenn es eine mehr oder weniger große Zahl von Extremen auf beiden Seiten gibt. Der Standpunkt der meisten Menschen dürfte genau in dem "Dazwischen" liegen, weil für sie beide Alternativen keine überwiegende Relevanz haben und die Jahrtausendwende wie jedes andere Silvester begangen wird - ohne übertriebene Freude, aber auch ohne übersteigerte Angst. "Dazwischen" heißt aber auch, daß beides, "Weltuntergangsanst" und Feier des "Heiligen Jahres" nicht automatisch als gegenüberliegende Seiten angesehen werden: Der "Zukunftspluralismus"143 (Enzensberger) ist normal, verbindende Zukunftsvisionen und Wege gibt es kaum, jeder entwickelt seine eigenen Szenarios, feiert begeistert das "Heilige Jahr 2000" und glaubt doch an den "Weltuntergang 2000", auch wenn sie sich gegenseitig ausschließen:

"Der gleiche Mensch, der davon überzeugt ist, daß eine weltweite Katastrophe unmittelbar bevorsteht, schließt, ohne mit der Wimper zu zucken, eine Lebensversicherung auf dreißig Jahre ab. Das Hin- und Herpendeln zwischen Wassermann-Zeitalter und Apokalypse, New Age und Rentenkalkül, Nirwana und Anlageberatung ist längst zu einem massenhaften Phänomen geworden."144

Ich stehe weder auf dem Standpunkt einer negativen Zukunftssicht, noch eines oberflächlich mißverstandenen Jubeljahres. Mit Karl Lehmann gesagt: "Ich bin und bleibe skeptisch gegen alle Schalmeientöne, der religiöse Frühling stehe kurz bevor. Vielleicht müssen wir erst noch durch die Tiefe der Nacht hindurch."145 Das Anliegen eines "Heiligen Jahres" ist aber nachvollziehbar, wenn es gelingt, die Fragen der Menschen in ihrer konkreten Lebenssituation anzuhören, ernst zu nehmen und uns so "jubiläumsfähig"146 (Bischof Anton Schlemmbach) zu machen, ohne vom Jahr 2000 im Sinne von Lehmann zuviel "Frühling" zu erwarten. Damit der Weg durch die "Tiefe der Nacht hindurch" jedoch weder mit Weltuntergangspanik, noch einem aufgesetzten Singen beruhigender Lieder einhergeht (so wie ei Pfeiffen im dunklen Keller), ist für uns Christen in dieser Zeit Dreh- und Angelpunkt der in TMA herausgestellte christologische Aspekt: Jesus der Menschensohn als Vorbild in dieser Wendezeit:

"Wer an den Propheten aus Nazareth glaubt, der wird mit ihm handeln gegen alle Wahrscheinlichkeit; neu anfangen gegen alle Berechnung; sich engagieren gegen alle prognostizierte Sinnlosigkeit. Der läßt sich nicht lähmen von der Übermacht der Strukturen oder des Bösen. Der flieht nicht in eine Schweinwelt, weil er den Blick auf die Realität nicht mehr aushält. Der vertraut darauf, daß sein konkretes Engagement für Frieden oder Bewahrung der Schöpfung nicht vergeblich ist, weil in diesem konkreten Handeln das Reich Gottes wie ein Keim anbrechen kann."147

Christus ist nicht die genaue Wegbeschreibung eines geraden Weg ins neue Zeitalter, sondern Kompaß: "Es bleiben Ängste und Unsicherheit. Der Kompaß gibt uns jedoch das Vertrauen, ja die Gewißheit, daß die Richtung stimmt."148 Was folgen muß ist ein verantwortetes Handeln: Besonders Christen sind angesichts der zunehmend ängstlichen Zukunftserwartung dazu aufgerufen, ihr Leben exemplarisch und im ethischen Kontrast zu gestalten: Wenn das Gedenken der 2000jährigen Nachfolge und Freude über 2000 Jahre Menschwerdung Gottes in und durch Jesus Christus uns motiviert, seine Botschaft als Anfrage an unser Tun in Kirche und Gesellschaft zu verstehen, als Anregung zum solidarischen Handeln, das über ein rundes Zahlenereignis hinaus in die Zukunft weist, dann kann ein "Heiliges Jahr" eine sinnvolle Form sein.

Das "Heilige Jahr" ist keine christliche Gegenveranstaltung zu den Feuerwerken und "Ode an die Freude"-Konzerten am 31.12.1999, sondern Ergänzung und Impuls. Wenn dies gelingt, kann es ein wertvoller Dienst für mein eigenes (Glaubens-) Leben, die Kirche und die säkulare Gesellschaft sein, um das Jahr 2000 entgegen aller kollektiven und individuellen Untergangsängste an der Jahrtausendwende zu begehen.

VII. ANHANG

A. Materialverzeichnis der deutschen Diözesen

Mir zugänglich gemachte Materialien, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. 24.11.99.

Augsburg

Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg (Hrsg.): Löscht den Geist nicht aus! Materialdienst 3/1997 für Seelsorge und Laienapostolat. Augsburg 1997 Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg (Hrsg): "Für mich ist Christus das Leben". Materialdienst 1/1997 für Seelsorge und Laienapostolat.

Hamburg

Pastorale Dienststelle des Erzbistums Hamburg (Hrsg.): Auf dem Weg ins Heilige Jahr 2000. Werkheft für das Jahr 1997 im Erzbistum Hamburg. Hamburg 1997

Speyer

Bischöfliches Ordinariat Speyer (Hrsg.): Erneuerung des Taufversprechens als geistliche Erneuerung. Vorschläge zur Gestaltung von Gottesdiensten. Speyer 1997 Bischöfliches Ordinariat Speyer (Hrsg.): Zielvereinbarung zur "Initiative 2000" in der Diözese Speyer. Speyer 1996

Arbeitskreis 2000 (Hrsg.): Protestantische Akzente im ökumenischen Dialog. Programm 1998

Bischöfliches Ordinariat Speyer (Hrsg.): Codex aureus. Das Gefäß des Wortes Gottes. Begleitheft zur Reise des Goldenen Evangelinebuches des Speyerer Doms durch die Diözese Speyer, Speyer 21997

Bischöfliches Ordinariat Speyer (Hrsg.): Dein Wort ist Licht und Leben.

Gottesdienstmodelle zum Besuch des Goldenen Evangelienbuches des Speyerer Doms in den Pfarreien des Bistums Speyer 1997, Speyer 1996

Köln

Erzbistum Köln (Hrsg.): Die "Ich-bin-Worte" Jesu nach dem Johannes Evangelium. Arbeitshilfe für das erste Vorbereitungsjahr. Köln 1997

Erzbistum Köln (Hrsg.): Die "Sieben Gaben des heiligen Geistes" Arbeitshilfe für das zweite Vorbereitungsjahr. Köln 1997

Erzbistum Köln (Hrsg.): Jahrtausend(w)ende. Katastrophenangst und Hoffnungssuche. Köln 1996

München-Freising

Erzbischöfliches Ordinariat München-Freising (Hrsg.): Unterwegs zum Jahr 2000. 1998: Gottes Geist in der Welt - Jahr des Entdeckens vom Hoffnungszeichen. November 97/V

Erzbischöfliches Ordinariat München-Freising (Hrsg.): Unterwegs zum Jahr 2000.

1998: Gottes Geist in der Welt - Jahr des Entdeckens vom Hoffnungszeichen. Februar

98/VI

Osnabrück

Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück (Hrsg.): Vorbereitungen auf dem Jahr 2000 im Bistum Osnabrück. Osnabrück 1996

Magdeburg

Kraning, Willi: Ein Glaubensseminar im Christusjahr. Magdeburg

Bistum Magdeburg (Hrsg.): Jesus, das menschliche Antlitz Gottes. Anregungen zur Fastenzeit 1997, Magdeburg 1997

Bistum Magdeburg (Hrsg.): Abendexerzitien in der Gemeinde. Jesus Christus - mein Weg, meine Wahrheit, mein Leben. Magdeburg 1997

Bistum Magdeburg (Hrsg.): Damit alle Leben. Auf den Weg ins dritte Jahrtausend, Magdeburg 1996

Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen u.a. (Hrsg.) : Jesus, das menschliche Antlitz Gottes. Ökumenische Anregungen für die Fastenzeit/Passionszeit 1997, Magdeburg 1997

Rottenburg-Stuttgart

Bischöfliches Ordinariat Rottenburg (Hrsg.): Bleibt in meiner Liebe. Gebete im Martinsjahr 1997, Rottenburg 1997

Bischöfliches Ordinariat Rottenburg (Hrsg.): Christus erkennen. Wortgottesdienste zum Martinsjahr 1997, Rottenburg 1997

Kasper, Dr. Walter: Christus erkennen. Botschaft und Vorbild des heiligen Martin für uns heute. Brief an die Gemeinden der Diözese Rottenburg-Stuttgart zur österlichen Bußzeit 1997, Rottenburg 1997

Kasper, Walter: Auf den Weg ins dritte Jahrtausend. Pastorale Perspektiven im Blick auf das Jahr 2000. Rede beim Neujahrsempfang am 6. Januar 1997, Rottenburg 1997

Freiburg

Erzbischöfliches Seelsorgeamt Freiburg im Breisgau (Hrsg.): Auf dem Weg ins dritte Jahrtausend. In: Freiburger Materialdienst für die Gemeindepastoral. Heft 3/1996 Erzbischöfliches Seelsorgeamt Freiburg im Breisgau (Hrsg.): Gottes Geist - Kraft, die Hoffnung gibt. In: Freiburger Materialdienst für die Gemeindepastoral. Heft 3/1997

Hildesheim

Bistum Hildesheim (Hrsg.): Gemeinschaft miteinander im Heiligen Geist. Handreichung 1998. Hildesheim 1998

Limburg

Bischöfliches Ordinariat Limburg (Hrsg.): "Auf dem Weg ins Heilige Jahr 2000. Zeit der Welt, Zeit der Kirche, Zeit des Heiles. Anregungen für die dreijährige Vorbereitungszeit auf das Jahr 2000 in Gemeinden und Bezirken des Bistums Limburg.

Würzburg

Scheele, Paul-Werner: Unser Weg - Orientierungshilfen. Würzburg 1996

Katholische Bildungsarbeit im diözesanen Medienreferat Würzburg(Hrsg.): Gottes Geist in der Welt - Jahr des Entdeckens von Hoffnungszeichen. Würzburg 1997

Berlin

Erzbischöfliches Ordinariat Berlin (Hrsg.): Auf dem Weg ins Jahr 2000. Gottes Geist in der Welt. Impulsmappe 1998. Berlin 1998

Deutsche Bischofskonferenz

Jaschke, Hans-Jochen (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000. (5) Gottes Geist in der Welt. Liturgische Arbeitshilfe für das zweite Vorbereitungsjahr. Bonn, 1997 Jaschke, Hans-Jochen (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000. (3) Kirche in der einen Welt. Arbeitshilfe. Bonn, 1997

Jaschke, Hans-Jochen (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000. (1) Jesus Christus das menschliche Antlitz Gottes. Liturgische Arbeitshilfe für das erste Vorbereitungsjahr. Bonn, 1997

Jaschke, Hans-Jochen (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000. (4) Christusfeste 1997. Liturgische Arbeitshilfe. Bonn, 1997

Jaschke, Hans-Jochen (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000. (6) Gottes Geist in der Welt. Pastorale Arbeitshilfe. Bonn, 1997

Jaschke, Hans-Jochen (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000. (7) Christen vor der Zukunft. Unsere Verantwortung für die Gesellschaft. Bonn, 1998 Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000. (2) Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln, Bonn 1997 Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Apostolisches Schreiben "Tertio

Millenium Adveniente." Bonn 1994

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Das dritte Jahrtausend kommt auf uns zu - alle sind eingeladen. Aktionsplan zur Vorbereitung und Durchführung des Heiligen Jahres 2000. Bonn 1996

B. Liste der wichtigsten Endzeitfilme mit religiösen Motiven

- 2019 - Die gnadenlosen Knechte Gottes, Knights of god, Großbritannien 1987
- After Rabbit, In the aftermath, USA 1988
- Alien 3, Alien 3, USA 1991
- Bis ans Ende der Welt, Until the end of the world, Deutschland/Frankreich/Australien 1991
- Briefe eines Toten (Briefe eines toten Mannes), UdSSR 1986
- Das Ende der Welt, La fin du monde, Frankreich 1930
- Das Siebte Zeichen, The seventh sign, USA 1987
- Der Blade Runner, Blade runner, USA 1982
- Der junge Mönch,, BRD 1978
- Der Mann, der die Welt verändern wollte, The man who could work miracles, Großbritannien 1936
- Der Museumsbesucher, Posetitel' muzejja, UdSSR/BRD 1989
- Der Navigator, The navigator - a medieval odyssey, Neuseeland/Australien 1987
- Der Omega-Mann, The omega man,USA 1971
- Der Schrecken der Medusa, The medusa touch, Großbritannien 1977
- Der Tag, an dem die Erde stillstand, The day the earth stood still, USA 1951
- Dernier Combat (Die letzte Schlacht) (Der letzte Kampf), Le dernier combat, Frankreich 1982
- Die Berührte, BR Deutschland 1981
- Die goldene Robbe, The golden seal, USA 1983
- Die letzte Flut, The last wave, Australien 1977
- Dunkle Erleuchtung, Rapture, USA 1990
- Es waren einmal sieben Simeons ...,Schili-byli sem simeone, UdSSR 1989
- Fata Morgana,, BRD 1970
- Flight of the Black Angel, Flight of the Black Angel,USA 1990
- Herz aus Glas, BRD 1976
- Highlander II - Die Rückkehr, Highlander II - the Quickening,USA 1990
- Inferno 2000,Holocaust 2000,Italien/Großbritannien 1977
- Koyaanisqatsi ,Koyaanisqatsi, USA 1976-1982
- Le Passage - Reise in die Unendlichkeit, Le Passage, Frankreich 1986
- Lost World - Die letzte Kolonie, World gone wild,USA 1987
- Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel, Australien 1985
- Metropolis, Deutschland 1926
- Opfer, Offret / Le sacrifice, Schweden/Frankreich 1985
- Quiet Earth - Das letzte Experiment, The quiet earth, Neuseeland 1983
- Ran, Ran, Japan/Frankreich 1985
- Tage der Finsternis (Tage der Sonnenfinsternis), Dnisatmenija, UdSSR 1988
- Terminator 2 - Tag der Abrechnung, Terminator 2 - judgment day, USA 1990
- Terminator, The Terminator, USA 1984
- Time Bandits, Time Bandits, Großbritannien 1981
- Waffe des Teufels, Le toubib, Frankreich 1979
- Wie aus heiterem Himmel, Les étonnements d'un couple moderne, Frankreich 1985

C. Ablauf und Inhalte der "Heilig-Jahr"-Vorbereitung"

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

D. Überdiözesane Arbeitsstruktur in Deutschland Beauftragter der

Deutschen150

Bischofskonferenz

(Weihbischof Dr.

Hans-Jochen Jaschke)

Konferenz der

Diözesanbeauftragten

Koordinations-

konferenz

(Beauftrager der Deutschen

Bischofskonferenz, 2 Diözesanbeauftragte, Vorsitzende der

Arbeitsgruppen,

Vertreter des ZdK)

Arbeitsgruppen/ Leitung:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

E. Literaturverzeichnis

Abschied von Gott. Nur noch jeder vierte ein Christ. In: DER SPIEGEL, Heft 25/1992 Achenbach, Dr. Gerd B.: Das Geld, der Beruf, der Individualismus - warum Menschen Arbeit suchen. Referat am 18./19.9.1997 bei den 3. Millenium-Tagen Kassel Adler, Gerhard/Aicheling, Helmut: Reinkarnaton - Seelenwanderung - Wiedergeburt. Eine religiöse Grundidee im Aufwind. In: Informationen Nr. 76 II/1979 (Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen)

Albeck, Heinz: Überirdische Kontakte - Ufololgie als Religion. In: Connection - Das spirituelle Monatsmagazin. Heft 4/1997, S. 10-15

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Andresen, Dieter: Echt keine Angst mehr. Die Kirche im Jahr 2000 im Eimer? Denkste! In: Lutherische Monatshefte, Heft 12/1996, S. 10f.

Apokalypse für Sekten immer attraktiver. Studie der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 123 vom 29. 5. 1996, S. 12

Archiati, Pietro: Jahrtausendwende - Menscheit wohin? Die Zeichen der Zeit und die Wiedererscheinung Christi. Stuttgart 21997

Arnu, Titus: Überall lauern die Mächte des Bösen. Die amerikanische Mysterie-Serie "Millenium" droht mit apokalyptischen Visionen. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 223 vom 10.10.97, S. 21

Bähler, Rudolf: 2000, Ende oder Wende? Frankfurt 1992

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Basse. Michael: Das theologische Geschichtsverständnis Rudolf Hermanns und Hans Jochim Iwands. In: Keryma und Dogma, Heft 42/1996, S.114-135

Bastian, Till: Heilige Jahre, eilige Jahre. In: DIE WOCHE/Extra: Millenium. Ein Jahrtausend und seine Spuren. Nr. 52/53 vom 19.12.1997, S. 27 Baudrillard, Jean: Das Jahr 2000 findet nicht statt. Berlin 1990 Baumann, Thomas: Über das Ende hinaus: Endzeiterwartungen in der christlichen Literatur von Jung-Stilling bis heute. In: Thiede, Carsten Peter (Hrsg.): Zu hoffen wider die Hoffnung. Endzeiterwartungen und menschliches Leid in der neueren Literatur. Paderborn 1996, S. 27-46

Becher, Martin Roda: Trink mich oder trink mich nicht. Notizen aus dem Delirium präsens. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. Bd. 2. Frankfurt/Main 1990, S. 462ff.

Beier, Peter: Kirche 2000? In: Theologia Practica, 28. Jg., Heft 4, S. 262-266

Bemmer, Ariane/Kringer, Andeas: "Mit dem Weltuntergang, das ist alles Quatsch" In: DIE WELT vom 12.1.1998

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Berlitz, Charles: Weltuntergang 1999. Wien 1981

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Bernt, Dr. Dietmar: Die Vorbereitung auf das Jahr 2000 als Chance für die Ökumene. In: Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg (Hrsg): "Für mich ist Christus das Leben". Materialdienst für Seelsorge und Laienapostolat. Ausgabe 1/1997, S. 52 f. Bertsch, L./Boonen, Ph. (Hrsg.): Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland. Beschlüsse der Vollversammlung. Freiburg 61976 Betz, Hans Dieter: Der Galaterbrief. Ein Kommentar zum Brief des Apostels Paulus an die Gemeinden in Galatien. München 1988

Biesinger, Albert: Kinder nicht um Gott betrügen. Aufschrei in Thesen. In: Katechetische Blätter, Jg. 119 (1994)

Bischof Scheele: Heiliges Jahr betrifft ganze Welt. In: Katholische NachrichtenAgentur (KNA) vom 17.7.95

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Bischöfliches Jugendamt Fulda (Hrsg.): Neues auf dem Weg zum Jahr 2000. In: "Rundbrief"-Ausgabe November/Dezember 1997

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Bissinger, Manfred: Das deutsche Risiko. In: DIE WOCHE, Heft 52/53 vom 19.12.97, S. 1

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Bleistein, Roman: Jugend - Sinn - Kirche. Gemeinsam den Weg des Glaubens suchen. In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln/Bonn 1997, S. 384ff

Blubb Blubb, Tobi: Sex Sex Sex oder Ei gude, Antichrist! Astrologie-Serie, Teil 5: Das Zeitalter des Wassermanns. Quelle unbekannt, S. 61f.

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Böcher, Otto: Chiliasmus - I. Judentum und Neues Testament. In: Müller, Gerhard (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie. Bd. 7, Berlin 1988, S. 723 Böhme, Hartumut: Vergangenheit und Gegenwart der Apokalypse. In: Cremerius, Johannes (Hrsg.): Untergangsphantasien. Freiburger literaturpsychologische Gespräche Bd. 8, Würzburg 1989, S. 9-26

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CVJM: Mit gläsernem Fisch zur Expo. In: Hessische Allgemeine vom 27.10.1997

Dankbarkeit und Verantwortung. Papst Johannes Paul II zur Vorbereitung des Jahres 2000. In: Katholische Nachrichten-Agentur (Basisdienst) 15.11.1994 Das Jahrhundertwetter im Dezember. In: Kasseler Sonntagsblatt vom 7.12.97, S. 9 Das Wahnsystem der "Miniatur-Gottheit". In: Süddeutsche Zeitung vom 11.1.1998, S. 12

Dasmann, Erst: 2000 Jahre lebendiges Christentum - Last oder Ermutigung für den Glauben. In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln/Bonn 1997, S. 159ff.

Däubler-Gmelin, Herta: Kirche 2000 - Treue zur Überlieferung und Bereitschaft zum Dialog mit der säkularen Welt. In: Praktische Theologie, 32. Jg., 2/1997, S. S. 90-96 Degenhardt, Johannes Joachim: Der gemeinsame Weg der christlichen Konfessionen in das dritte Jahrtausend. In: Kirche heute, Nummer 5/1996, S. 4-7 Demy, Timothy/Ice, Thomas: Das Jahr 2000 und die Wiederkehr Christi. Hamburg 1997

Der Absturz in die Moderne. Karl Lehmann im Gespräch. In: DIE ZEIT vom 23.12.1994

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Deutsche nehmen Abschied von Gott. In: Idea spektrum Nr. 38/1995, S. 4

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Deutscher Bundestag (Hrsg.): Zwischenbericht der Enquete-Kommission "Sogenannte Sekten und Psychogruppen", Bonn 1997

Die Energie knallt noch oben. Wie eine Mutter versuchte, ihren Sohn aus dem Dunstkreis der Psychosekte zu befreien. In: DER SPIEGEL 4/1998, S. 36ff.

Die Kirche macht sich die falschen Sorgen. In: Süddeutsche Zeitung vom 10.9.1994 Die Stunde der Apokalypse ist da. Gegen Weltuntergangssekten sind moderne Staaten machtlos. In: DER SPIEGEL, 49. Jg., Heft 13/1995, S. 155-158

Die Zukunft des Religionsunterrichts. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 9.3.1995

Doerry, Dr. Martin: "Am Rande des Abgrunds" In: DER SPIEGEL (Titelthema: Endzeitangst - Countdown zur Jahrtausendwende, Heft 1/1996, S. 124-137 Dormeyer, Detlev/Hauser, Linus: Die Aktualität der Apokalyptik. In: Dormeyer, Detlev/Hauser, Linus: Weltuntergang und Gottesherrschaft. Mainz 1990, S. 7ff. Dormeyer, Detlev/Hauser, Linus: Weltuntergang und Gottesherrschaft. Mainz 1990 Dormeyer, Detlev: Die Apokalyptik der Antike. In: Dormeyer, Detlev/Hauser, Linus: Weltuntergang und Gottesherrschaft. Mainz 1990, S. 31ff.

Dormeyer, Detlev: Die Offenbarung des Propheten Johannes. In: Dormeyer, Detlev/Hauser, Linus: Weltuntergang und Gottesherrschaft. Mainz 1990, S. 73ff.

Drewermann, Eugen: Wer unter euch Erst sein will - Ein Manifest: Die Botschaft Jesu und das römische Papsttum. In: Publik Forum, Heft 11 vom 14. Juni 1996, S. 40-45 Drobinski, Matthias: Vatikan diskutiert über die Wurzel des Antisemitismus. In: Süddeutsche Zeitung vom 30.10.1997

Drobinski, Matthias: Vom Meilenstein zum Stolperstein. Katholiken und Lutheraner wollen einen Lehrstreit beenden und spüren die Grenzen der Ökumene. In: Süddeutsche Zeitung vom 2.1.1998

Duby, Georges: Unsere Ängsten auf der Spur. Vom Mittelalter zum Jahr 2000. Köln 1996

Dürholdt, Bernd: Neuoffenbarungsbewegungen. In: Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen Extremismus e.V. (Hrsg.): Streifzug durch den religiösen Supermarkt. München 1993

Dyba könnte einmal Recht haben. In: Süddeutsche Zeitung vom 3.8.1994

Dyba, Dr. Johannes: Verrückt vor Freude. In: Müller, Michael (Hrsg.): Von der Lust, katholisch zu sein. Aachen 21993, S. 209ff.

Eber, Jochen: Das Jahr 2000: Christen vor der Jahrtausendwende. Basel 1996

Eco, Umberto: Apokalyptiker und Integrierte. Zwischen Kritik und Massenkultur. Frankfurt am Main, 1986

Endzeit-Angst: Coutdown zur Jahrtausendwende. In: DER SPIEGEL, 1/1996, S. 124- 137

Engelhard, Günter: Kasseler Kunstkollaps. Eine Elementarschule für gesellschaftliche Probleme. In: Rheinischer Merkur/Christ und Welt vom 27.6.1997 Enorm viel Geld und enorm wenig Mut. Erzbischof kritisiert die Kirche. In: Süddeutsche Zeitung vom 3.8.1994

Enzensberger, Hans Magnus: Vermutungen über die Turbulenz. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. Bd. 1. Frankfurt/Main 1990, 106ff.

Ernsperger, Bruno: Zwischen Sackgasse und Weg ins Freie. In: Lebendige Seelsorge. 45. Jg., Heft 1/1994,

Erzbischof: Heiliges Jahr soll von moderner Sklaverei befreien. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) vom 1.12.1996

Erzbistum Köln (Hrsg.): Jahrtausend(w)ende. Katastrophenangst und Hoffnungssuche. Köln 1996

Eurich, Claus: Schöpferische Ruhe im Herzen des Taifuns. Wach sein, authentisch sein, die Geister unterscheiden - spirituell leben heißt politisch leben. In: Publik Forum, 24/1995, S. 22-23

Ev.-Luth. Landeskirche Hannovers (Hrsg.): Platz der Religionen. Anregungen zur Gestaltung aus evangelischer Sicht. Hannover

Evangelische Erwachsenenbildung in Niedersachen (Hrsg.): Kirche EXPOniert sich. DIE WELTausstellung und wie Christen sich darauf vorbereiten. Einladung zur Mitarbeit. Hannover 1997

Evangelische Erwachsenenbildung in Niedersachen (Hrsg.): Kirche und EXPO- Materialband zur EEB Broschüre "Kirche EXPOniert sich". Hannover 1997

Fach, Wolfgang/Wiedemer, Annette: Die Normalität des Paranormalen im Fernsehen - eine empirische Untersuchung. In: Skeptiker, 10 Jg., Heft 3/1997, S. 76ff. Festenberg, Nikolaus von: Der große Rauschangriff. In: DER SPIEGEL, Heft 52/1997, S. 174ff.

Fincke, Andreas: Tanz mit dem Derwisch. Welche Religion hätten Sie denn gern? In: Lutherische Monatshefte, Ausgabe 6/1997, S. 24ff.

Fischer, Heinz-Joachim: Die Schuldbekenntnisse Johannes Pauls II. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19.3.1997

Fischer, Heinz-Joachim: Kirche und moderne Gesellschaft. in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 30.7.1994

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Frankreichs Kirche übt Selbstkritik. In: Süddeutsche Zeitung vom 22.9.1997 Franzoni, Giovanni: Laßt die Erde ausruhen. Offener Brief für ein mögliches Jubiläum. Wien, München 1997

Fräulein Jesus. (Buchrezension "Der letzte Tag") In: DER SPIEGEL 50/1997, S. 218 Frommen, Joahnnes / Löllgen, Judith: Neue Kulte und Weltanschauungen. In: Themenhefte Gemeindearbeit 3/1997

Frossard, A.: Gott existiert. Ich bin ihm begegnet. Freiburg 61970, S. 25

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Für christlichen Fundamentalismus. Kardinal Meisner beklagt `Wehleidigkeit` der Kirche. In: Süddeutsche Zeitung vom 5.1.1995

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Gasset, José Ortega Y: Die Schrecken des Jahres eintausend. Leipzig 1992

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Geprägs, Adolf/Thiede, Werner: Über den Tod Hinaus. Antworten aus drei Jahrhunderten. In: EZW-Arbeitstexte Nr. 30, 1994 (Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen)

Gerbert, Frank: Europa im... Wer begrüßt das Jahr 2000 am grandiosesten und symbolträchtigsten? In: Focus 1/1998, S. 104f.

Gerl-Falkovitz, Hanna-Barbara: Es lebe doch der Unterschied? - Zum Spannungsfeld Frau und Mann im Christentum. In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln/Bonn 1997, S. 351

Geyer, Christian: Kumpel Gott. Eine Vision für die Kirche. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23.6.1997

Gierth, Matthias: Den einen Seligkeit den anderen Unfreiheit - Was ist eigentlich eine Sekte? In: Rheinischer Merkur/Christ und Welt vom 20.6.1997

Giesen, Traugott: Stirb und werde! In: DIE WOCHE vom 4.4.1996, S. 36

Gnilka, Joachim: Vor 2000 Jahren in Galiläa und Jerusalem - Was wissen wir über Jesus von Nazareth? In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln/Bonn 1997, S. 91ff.

Godenzi, Alberto: Strukturen des Psychomarktes. In: Lebendige Seelsorge, 39. Jg., 6/1988, S. 360-365

Gottschalk spricht von der Krise. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 262 vom 14.11.1997, S. 21

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Scheich, Günter: Positives Denken macht krank. Vom Schwindel mit gefährlichen Erfolgsversprechen. 1997

P>Schepach, Joseph: Das 21. Jahrhundert: Ein handwerklich/kulturelles Zeitalter. Referat am 18./19.9.1997 bei den 3. Millenium-Tagen Kassel

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Schidelko, Johannes: Das Heilige Jahr in der Sackgasse. Eine Millionen Bibeln für die Römer - aber viele Pannen. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA-Spezial Bistumspresse) vom 19.2.1997

Schidelko, Johannes: Heiliges Jahr 2000 muß ökumenisches Datum werden. Hamburger Weihbischof Jaschke zum Stand der Vorbereitungen. In: Katholische Nachrichten-Agentur vom 17.2.1998

Schidelko, Johannes: Heiliges Jahr soll im Zeichen von Christus stehen. Kardinal Friedrich Wetter zum Abschluß des Konsistoriums. In: Katholische NachrichtenAgentur (KNA) vom 14.6.1994

Schidelko, Johannes: Premiere mit Problemen: Heiliges Jahr 2000 auch an Heiligen Stätten Jerusalems. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Schidelko, Johannes: Zum Jahr 2000 kein "Numerus clausus". Das Heilige Land bereitet sich auf einen Pilgeransturm vor. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) vom 19.8.1997

Schimmeck, Tom: The End is near. In: DIE WOCHE/Extra: Millenium. Ein Jahrtausend und seine Spuren. Nr. 52/53 vom 19.12.1997, S. 14

Schlembach ruft zur Vorbereitung auf das heilige Jahr 2000 auf. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) vom 23.2.1996

Schlösser, Josef: Heiliges Jahr 2000: Fehlanzeige. In: Katholische NachrichtenAgentur (KNA-Spezial Kirchenpresse) vom 6.11.1996

Schmidt, Walter: UFO und Astro als mörderischer Mechanismus. In: Materialdienst der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen. 60. Jg., 6/1997, S. 185- 187

Schmiedendorf, Berit: "Durch Selbstmord zur totalen Seelen-Harmonie." In: Süddeutsche Zeitung vom 13.1.98, S. 2

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Sehnsucht nach Sinn Titelseite DER SPIEGEL Nr. 52 vom 26.12.1994

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Seiterich-Kreuzkamp, Thomas: Der Papst und sein 2000 Jahr-Projekt: Die Ökumene wird halbiert. In: Publik Forum Nr. 24 vom 17.12.96, S. 2f.

Seiterich-Kreuzkamp, Thomas: Die Zukunft der Ökumene: Die Globalisierung nutzen - wie einst Paulus. In: Publik Forum Nr. 20 vom 24.10.1997, S. 24ff.

Seiterich-Kreuzkamp, Thomas: Katholisches Weltjugendtreffen: "Erlebniskirche total": In: Publik Forum Nr. 17 vom 12.9.1997, S. 28

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): "Wächter, wie lange noch dauert die Nacht?" Zum Auftrag der Kirche angesichts verletzlicher Ordnungen in Gesellschaft und Staat. Eröffnungsreferat von Bischof Karl Lehmann bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda. Bonn 1997

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Apostolisches Schreiben "Tertio Millenium Adveniente." Bonn 1994

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Das dritte Jahrtausend kommt auf uns zu - alle sind eingeladen. Aktionsplan zur Vorbereitung und Durchführung des Heiligen Jahres 2000. Bonn 1996

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Nachsynodales Apostolisches Schreiben "Ecclesia in africa" von Papst Johannes Paul II. an die Bischöfe, Priester, Diakone, Ordensleute und alle gläubigen Laien über die Kirche in Afrika und ihren Evangelisierungsauftrag im Hinblick auf das Jahr 2000. Bonn 1995

Sekten: Praktisch sterben. In: DER SPIEGEL 5/1998, S. 20

Selge, Kurt-Victor: Vom frühchristlichen Chiliasmus zur säkularen Welterneuerung. Endzeiterwartungen in Europa bis zur Neuzeit. In: Gasper, Hans/Valentin, Dr. Friederike: Endzeitfieber. Apokalyptiker, Untergangspropheten, Endzeitsekten. Freiburg 1997

Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport (Hrsg.): "Sekten?" Risiken und Nebenwirkungen. Informationen zu ausgewählten neuen religiösen und weltanschaulichen Bewegungen und Psychoangeboten. Berlin 1997

Showalter, Elaine: Hystorien. Hysterische Epedemien im Zeitalter der Medien. Berlin 1997

Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. (2 Bände) Frankfurt/Main 1990

Sloterdijk, Peter: Nachwort. Etwas vor sich haben. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. Bd. 2. Frankfurt/Main 1990, S. 706ff.

Smolinsky, Heribert: Jubeljahr II. In: Müller, Gerhard (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie. Bd. 7, Berlin 1988, S. 282ff.

Soviel PSI war nie. In: DER SPIEGEL Nr. 52 vom 26.12.1994

Spekulation über ein `mea culpa' des Papstes. In: Süddeutsche Zeitung vom 25.9.1997 Spengler, Tilmann: Das Dämmern der Visionen. In: DIE WOCHE/Extra: Millenium. Ein Jahrtausend und seine Spuren. Nr. 52/53 vom 19.12.1997, S. 9 Spenneberg, Lutz: Eine Welt im Delierium furiosum. In: DIE WOCHE/Extra: Millenium. Ein Jahrtausend und seine Spuren. Nr. 52/53 vom 19.12.1997, S. 8 Sprenger, Ute: Wer 200.000 Dollar übrig hat, dem wird ewiges Leben versprochen. Abstruse Ufologen-Sekte in Genf bietet Zellbank für menschliche Klons an. In: Frankfurter Rundschau vom 12.8.1997

Staalsett, Gunnar: Eine Sternstunde der Menschheit naht. Gedanken eines Christen auf dem Weg zur Jahrtausendwende. In: Lutherische Monatshefte, 28. Jg., 6/1989, S.262- 266

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Überfordert uns die Moderne? "Neue Gespräche" - Handreichungen für Familien und Gruppen, 21. Jg., Heft 6/1991

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Umfrage: Römer begrüßen Heiliges Jahr zur Jahrtausendwende. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) vom 27.6.1996

Vatikan schreibt Wettbewerb für Heiliges Jahr 2000 aus. In: Katholische NachrichtenAgentur (KNA) vom 13.7.95

Vatikan und Italien bereiten Heiliges Jahr 2000 vor. In: Katholische NachrichtenAgentur (KNA) vom 11.7.95

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Vertreter von Bischofskonferenzen beraten Heiliges Jahr 2000. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) vom 13.2.1996

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Weltuntergang: Sekte plante Massenselbstmord. In: Hessische Allgemeine vom 9.1.1998, S. 26

Wenn Baba fummelte. In: DER SPIEGEL, 4/1998, S. 34ff. Kalkofe, Oliver: Geht bald die Erde unter? In: TV Spielfilm vom 17.2.1998, S. 300 Wie feierst Du das Jahr 2000? In: Uni Compakt, Dezember 97, 1/98 & 2/98 Wiedemann, Erich: Die deutschen Ängste. Ein Volk in Moll. Frankfurt a. M./Berlin ²1988, 20.

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Wir sind Kirche. Das Kirchenvolksbegehren in der Diskussion. Freiburg im Breisgau 1995

Wolff, Klaus: Mehr Mystiker. Gotteserfahrungen suchen. In: Rheinischer Merkur/Christ und Welt vom 17.11.1997, S. 29 Ich danke f ü r die Hilfe bei der Literaturrecherche: Dr. Martin Hein, Dr. Bernhard Schiller, Dr. Heinz Fischer, Eduard Trenkel, Ferdinand Rauch, Comenius-Institut, Gerhard Plooge, Birgit Menzel und Prof. Dr. Herbert A. Zwergel.

Meiner Familie und besonders Maren Frey Dank f ü r die Korrekturhilfen.

F. Zusätzliche Auswahlbibliographie

Althaus, Heinz: Apokalyptik und Eschatologie: Sinn und Ziel der Geschichte. In: Theologische Literaturzeitung, 113. Jg., August 1988, S. 614-616 Andersen, Hans J.: Polsprung und Sintflut. Und was Nostradamus uns dazu sagte. 81992

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Arens, Werner (Hrsg.): Kirche im Jahr 2000. Eine Ringvorlesung des Fachbereichs Katholische Theologie an der Universität Osnabrück. Paderborn 1992 Barkun, Michael: Disaster an the Millenium. In. Review of Religious Reearch, Heft 29/1988, S. 316-317

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Bäumlin, Klaus: Der Himmel und die Erde werden vergehen: Beobachtungen zum Thema Apokalyptik. In: Reformatio, 37. Jg., 1988, S. 119-131

Betz, Ulrich/Wendel, Theo/Steeb, Hartmut: Zwischenbilanz: Evangelikale unterwegs zum Jahr 2000. In: Ökumenische Rundschau Heft 40/1991, S. 234-235 Blasig, Winfried: Christ im Jahr 2000. München 1984 Blumenthal. P. J.: "Morgen geht die Welt unter". Immer wieder sind die Menschen davon überzeugt. In: P. M. Peter Mossleitners interessantes Magazin. Jg. 5, 8/1988, S. 34-38; 40

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Christentum 2000 In: Theologia-Practica 28.Jg., 1993, Heft 4, S. 256-332

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Diestelkamp, A. Joachim: Das Tier aus dem Abgrund. Eine Untersuchung über apokalyptische Predigten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Protest und Trost, Widerstand und Missbrauch. 1993

Eggenberger, Oswald: Wendezeit: New Age oder Apokalyptik? In: New Age: aus christlicher Sicht. 1988, S. 23-49

Erlemann, Kurt: Naherwartung und Parusieverzögerung im Neuen Testament. Ein Beitrag zur Frage religiöser Zeiterfahrung. 1995

Foitzik, Karl/Goßmann, Elsbe: Gemeinde 2000 - Vielfalt gestalten. Prozesse, Provokationen, Prioritäten. Gütersloh 1995

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Gasper, H./Valentin, F.: Privatoffenbarungen. In: Pastoralamt der Erzdiözese Wien (Hrsg.): Impulse für die Pastorale Arbeit Nr. 16/1994

Genn, Felix (Hrsg.): Aufbau und Aufbruch. Kirche auf dem Weg zum Jahr 2000. Trier 1997

Graetz, Michael/Mattiolo, Aram (Hrsg.): Krisenwahrnehmungen im Fin de siècle. 1997

Hallesby, Ole: Die Endzeit. Von der christlichen Hoffnung. 1983

Hübscher, A.: Die große Weissagung. Texte, Geschichte und Deutung der Prophezeiungen von den Biblischen Propheten bis auf unsere Zeit. 1952 Imhof, Paul: In der Fülle der Zeit. In: Geist und Leben, Jg. 63, 1/1990,S.1f.

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Kneissler, Michael: Wie sich die Welt bis zum Jahr 2000 noch verändern wird. In: P. M. Peter Mossleitners interessantes Magazin. Jg. 5, Heft 1/1988, S. 58-66

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Körtner, Ulrich H. J.: Weltangst und Weltende: Eine theologische Interpretation der Apokalyptik. In: Theologische Literaturzeitung, 114. Jg., Februar 1989, S. 114-139 Küng, Hans: Theology for the 3d Millenium: An Ecumenical View. In: Theology, Jg. 95, Heft 39-40/ (New York) 1992, S. 39f.

Kutsch, Thomas: Die Welt im Jahr 2000. Analyse einer internationalen Umfrage über die Einstellung zur Zukunft. Kronberg 1974 Mette, Norbert/Blasberg-Kunke, Martina: Kirche auf dem Weg ins Jahr 2000: Zur Situation und Zukunft der Pastoral. In: Archiv für Liturgiewissenschaft, 32. Jg., 1/1990, S. 122-123

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Zukunftserwartung und Gegenwartsbewältigung in der Religionsgeschichte. Würzburg 1991 © Alle Rechte vorbehalten. Keine unerlaubte Vervielfältigung und Veröffentlichung, Abdruck auszugsweise mit Quellenangabe und Beleg.

[...]


1 Cardini, F.: Zeitenwende. Europa und die Welt vor tausend Jahren. Stuttgart 1995, S. 10

2 Kleier, Glenn: Der letzte Tag. München 1998, S. 67-68,72-73

3 Harder, Bernd: 2000 - Bangemachen gilt nicht. In: Weltbild, Heft 26/27 1997

4 Kleier, Glenn: Der letzte Tag. München 1998, S. 63

5 Schwarz, Ulrich: Reise-Ziel Sirius. In: DER SPIEGEL 3/1998, S. 174

6 "Fräulein Jesus" In: DER SPIEGEL 50/1997, S. 218

7 Vgl. dazu Mann, A.T.: Prophezeiungen zur Jahrtausendwende. München 1996

8 Die Stunde der Apokalypse ist da. Gegen Weltuntergangssekten sind moderne Staaten machtlos. In: DER SPIEGEL, 49. Jg., Heft 13/1995, S. 157

9 Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Apostolisches Schreiben "Tertio Millenium Adveniente." Bonn 1994

10 Sloterdijk, Peter: Nachwort. Etwas vor sich haben. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. Bd. 2. Frankfurt/Main 1990, S. 718

11 Wegner, Dr. Gerhard (Hrsg.): Optimistisch, jung, global, faszinierend. Die Herausforderung der EXPO 2000. Hannover 1997, S. 7f.

12 Bernt, Dietmar: Auf dem Pilgerweg ins Jahr 2000" In: Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg (Hrsg): Materialdienst für Seelsorge und Laienapostolat. 2/1996

13 Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Apostolisches Schreiben "Tertio Millenium Adveniente." Bonn 1994, nachfolgend TMA abgekürzt

14 vgl. Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst (Hrsg.): Interreligiöser Kalender für das Jahr 2000. Marburg 1996

15 Folgt man der buddhistischen Lehre, so steht in unserer Zeit ebenfalls das Weltende und die Erlösung vom Buddha der Zukunft "Maitreja" bevor, was jedoch mit der Geburt des Buddhas Autama Siddhartha vor 2500 Jahren und nicht mit der 2000jährigen Geschichte des Christentums zusammenhängt. Auch ,,neue Religion" folgen den eigenen Zeitrechnungen: Jahrtausendwende sind so die Scientologen erst im Jahre 50, da 1950 das ,,Buch 1" der , ,,Dianetik", erschien. Ab diesem Termin lohnt es sich für die "Hubbard-Jünger, die Geschichte der Menschheit positiv zu betrachten. vgl. Kohle, Hubert: Jahrtausendwende: Zunahme von Endzeitängsten? In: Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg (Hrsg.): "Auf dem Pilgerweg ins Jahr 2000". Materialdienst für Seelsorge und Laienapostulat. Heft 2 /1996, S. 54-56 / Berlitz, Charles: Weltuntergang 1999. Wien 1981, S. 445ff.

16 So glauben Prof. Hans-Ulrich Niemitz (Leipzig) und der Germanist Illig Beweise gefunden zu haben, daß die Zeit zwischen 600 und 900 "Erfindung" ist. Überlieferungen aus dieser Zeit seien Fälschungen des Chronisten Otto III., da der Kaiser nicht um das Jahr 1000 regiert habe, sondern um 700. Doch weil er unbedingt der in der Offenbarung prophezeite König sein wollte, der als letzter und größter Herrscher im 1000. Jahr die Welt an den Erlöser übergibt, habe er die Zeit kurzerhand um 300 Jahre vordrehen lassen. Vgl. Oelker, Petra: Warten aufs Jüngste Gericht. In: DIE WOCHE/Extra: Millenium. Ein Jahrtausend und seine Spuren. Nr. 52/53 vom 19.12.97, S. 15)

17 Mann, A.T.: Prophezeiungen zur Jahrtausendwende. München 1996, S. 74

18 Initiativkreis kath. Laien und Priester in der Diözese Augsburg (Hrsg.): Keine Meßreform 2000, sondern `Reform der Reform' In: Frankfurter Allegemeine Zeitung vom 10.7.97

19 vgl. Bahm, Gerd (Hrsg.): Die Entwicklung des Straßenverkehrs in der Volksrepublik China bis zum Jahr 2000. 1993 / Nopella, Steffen: Zur Entwicklung des russischen Getreidemarktes bis zum Jahr 2000. Ein Beitrag zur Prognose des Angebots und der Nachfrage im Inland. 1994

20 Bis zum Jahr 2001 erscheinen beim Katholischen Bibelwerk 18 Bände der Edition "Bibel2000". Vgl. Bibel 2000: 18 Bände bis 200 (sic. gemeint ist sicherlich 2001) In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) vom 24.10.1997

21 vgl. Holzbach, P. Alexander: Vom unnachgiebigen Papst. In: Das Zeichen vom 12.12.97, . 398

22 Mann, A.T.: Prophezeiungen zur Jahrtausendwende. München 1996, S. 29

23 Für die Länge eines "Großen Jahres" gab es unterschiedliche Berechnungen: u.a. 96.961 Jahre (I Hsing im 8. Jh.), 36.000 Jahre (Origenes und Hipparchos), 10.800 Jahre (Heraklit). das Christentum beteiligte sich an der Errechnung des Weltalters. In der Septuaginta ist Jahr 5960 v. Chr., beim jüdischen Historiker Flavius Josephus 3952 und beim irischen Bischof James Usher 1650 als "Stunde Null" Punkt 6 Jahr abends am 22. Oktober des Jahres 4004 v. Christus zu finden. Vgl. Mann, A.T.: Prophezeiungen zur Jahrtausendwende. München 1996, S. 35

24 Selge, Kurt-Victor: Vom frühchristlichen Chiliasmus zur säkularen Welterneuerung. Endzeiterwartungen in Europa bis zur Neuzeit. In: Gasper, Hans/Valentin, Dr. Friederike: Endzeitfieber. Apokalyptiker, Untergangspropheten, Endzeitsekten. Freiburg 1997, S. 18

25 Kehl, Medard: Chiliasmus II. Historisch-theologsich./ In: Kasper, Walter (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. Bd. 4, Freiburg 1995, S. 1047

26 Jaschke, Hans-Jochen: Gott sucht den Menschen. Zur Instution und zum Kontext des Schreibens Tertio Millenio Adveniente. In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln, Bonn 1997, S. 11

27 Hossfeld, Frank-Lothar: Geschichte: III. In den Religionen. In: Kasper, Walter (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. Bd. 4, Freiburg 1995, S. 557

28 Waldenfels, Hans: Geschichte In: Bitter, Gottfried / Miller, Gabriele (Hrsg.): Handbuch religions pädagogischer Grundbegriffe. Bd. 2, München 1986, S. 632

29 In den Apokryphen sind unter anderem folgende apokalyptische Texte erhalten: Die des Petrus, Die Sibyllinischen Orakel (das 4. Buch), Briefwechsel zwischen Paul und Seneca, Apokryphe Apostelgeschichte, Paulus Akten. Es existieren außerdem Apokalypsen des Thomas, der Jungfrau Maria und Offenbarungen des Stefan. Vgl. Weidinger, Erich: Die Apokryphen. Verborgene Bücher der Bibel. Augsburg 1988 und Mann, A.T.: Prophezeiungen zur Jahrtausendwende. München 1996, S. 62 f.

30 vgl. Koch, K.: Ratlos vor der Apokalyptik. Gütersloh 1970, S. 25-29, zitiert nach: Dormeyer, Detlev: Die Apokalyptik der Antike. In: Dormeyer, Detlev/Hauser, Linus: Weltuntergang und Gottesherrschaft. Mainz 1990, S. 41

31 vgl. Jetter, Hartmut (Hrsg.): Evangelischer Erwachsenenkatechismus. Gütersloh 51989, S. 1367f.

32 vgl. Betz, Hans Dieter: Der Galaterbrief. Ein Kommentar zum Brief des Apostels Paulus die Gemeinden in Galatien. München 1988, S. 361

33 vgl. Knoch, Otto. B.: Apokalyptische Zukunftsängste und die Botschaft der Offenbarung des Johannes. In: Theologisch Praktische Quartalschrift, 137. Jg., 1989, S. 328

34 vgl. Hutmacher, Hans A.: Symbolik der biblischen Zahlen und Zeiten. Paderborn 1993

35 Ulrich, Alexander: "Kein Fahrplan zum Ende der Zeiten." Sektenexperte Hans Gasper über Entzeiterwartungen in Deutschland. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) vom 31.12.1997

36 Knoch, Otto. B.: Apokalyptische Zukunftsängste und die Botschaft der Offenbarung des Johannes. In: Theologisch Praktische Quartalschrift, 137. Jg., 1989, S. 231

37 Dormeyer, Detlev: Die Offenbarung des Propheten Johannes. In: Dormeyer, Detlev/Hauser, Linus: Weltuntergang und Gottesherrschaft. Mainz 1990, S. 98

38 Baumann, Thomas: Über das Ende hinaus: Endzeiterwartungen in der christlichen von Jung-Stilling bis heute. In: Thiede, Carsten Peter (Hrsg.): Zu hoffen wider die Hoffnung. Endzeiterwartungen und menschliches Leid in der neueren Literatur. Paderborn 1996, S. 27

39 Rosenau, Hartmut: Apokalyptische Endzeiterwartungen im Neuen Testament und in der frühchristlichen Literatur. In: Thiede, Carsten Peter (Hrsg.): Zu hoffen wider die Hoffnung. Endzeiterwartungen und menschliches Leid in der neueren Literatur. Paderborn 1996, S. 70

40 Rosenau, Hartmut: Apokalyptische Endzeiterwartungen im Neuen Testament und in der frühchristlichen Literatur. In: Thiede, Carsten Peter (Hrsg.): Zu hoffen wider die Hoffnung. Endzeiterwartungen und menschliches Leid in der neueren Literatur. Paderborn 1996, S. 78

41 vgl. Moltmann, J.: Die Eigenart christlicher Theologie. In: Kuschel, Karl-Josef (Hrsg.): Lust an der Erkenntnis. Die Theologie des 20. Jahrhunderts. München 1986, S. 114

42 Das folgende Kapitel orientiert sich stark an dem Aufsatz "Eine Zeit in der Zeit. Die christliche Zeitrechung." von Hans Maier, hier zitiert nach: Internationale katholische Zeitschrift "Communio", 26. Jg., Mai/April 1997, S. 102ff

43 Krusch, B.: Studien zur christlich-mittelalterlichen Chronologie. Die Entstehung unserer Zeitrechnung. Abhandlung der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Jg. 1937 Berlin 1938, S. 59ff zitiert nach Maier, Hans: Eine Zeit in der Zeit? Die Christliche Zeitrechnung. In: Internationale katholische Zeitschrift "Communio", 26. Jg., Mai/April 1997, . 105

44 Das Martyrium des Heiligen Apollonius: "Es litt aber der dreimal selige Apollonius der Asket nach römischer Berechnung am 11. vor dem Kalenden des Mai, nach asiatischer aber im achten Monat, nach unserer Zeitrechnung unter der Herrschaft Jesu Christi, dem Ehre sei in alle Ewigkeit." aus: Akten des Apollonius. Beide In: Knopf / Krüger: Ausgewählte Märtyrerakten, 31929, S. 7, zitiert nach Maier, Hans: Eine Zeit in der Zeit? Die Christliche Zeitrechnung. In: Internationale katholische Zeitschrift "Communio". 26. Jg., Mai/April 1997, . 104

45 Bis auf wenige religiöse Strömungen ist sie auch anerkannt im Islam, wo parallel die ab Mohammeds Übersiedlung von Mekka nach Medina am 16.7.622, mit der AH ("ab Hedschra" benutzt wird, 1991 war so 1363 AH) ebenso wie in China und im Judentum. Im Bestreben um eine neutrale wissenschaftliche Basis wurde z.B. in der Archäologie und auch in anderen wissenschaftlichen Terminologien das Jahr 2000 n. Chr. als 2000 CE (common era - "gemeinsames Zeitalter") und vor Christus mit B.C.E. ("before comman era") tituliert.

46 vgl. Maier, Hans: Eine Zeit in der Zeit? Die Christliche Zeitrechnung. In: Internationale katholische Zeitschrift "Communio". 26. Jg., Mai/April 1997, S. 102ff.

47 Maier, Hans: Eine Zeit in der Zeit? Die Christliche Zeitrechnung. In: Internationale katholische Zeitschrift "Communio". 26. Jg., Mai/April 1997, S. 105

48 Sloterdijk, Peter: Nachwort. Etwas vor sich haben. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. Bd 2. Frankfurt/Main 1990, S. 729

49 Das Jubeljahr 2000 soll ein großes Lob- und Dankgebet vor allem für das Geschenk der Menschwerdung des Gottessohnes und der von ihm vollbrachten Erlösung sein (TMA 32). Darin liegt nach christlichen Verständnis der Sinn der (Heils-) Geschichte: mit der Menschwerdung des "Logos" schließt Gott einen neuen Bund, verlängert seine Zusage, den Menschen in ihrer Geschichte zur Seite zu stehen, wie er schon sein Volk durch die Wüste hat, ihm Propheten geschenkt hat. Und: In der Menschwerdung, im Sein und Wirken offenbart sich "was und wie Gott ist". Menschwerdung geschieht nicht als isoliertes Gottes, "niemals in der Geschichte des Menschen hing soviel von der Zustimmung der menschlichen Kreatur ab wie damals"(TMA 2). Marias Antwort auf die Botschaft des Engels war ein "Ja" zur Menschwerdung Gottes. Johannes faßt im Prolog seines Evangeliums die Menschwerdung in einem Satz zusammen: "Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit" (Joh 1,14). Für Johannes ereignet sich die Fleischwerdung des ewigen Wortes, das wesensgleich ist mit dem Vater. (vgl. TMA 3).

50 Mann, A.T.: Prophezeiungen zur Jahrtausendwende. München 1996

51 vgl. Bernt, Dietmar: Auf dem Pilgerweg ins Jahr 2000" In: Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg (Hrsg): Materialdienst für Seelsorge und Laienapostolat. 2/1996

52 Bernt, Dietmar: Auf dem Pilgerweg ins Jahr 2000" In: Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg (Hrsg): Materialdienst für Seelsorge und Laienapostolat. 2/1996

53 Rahner, Karl: Visionen und Prophezeiungen. Zur Mystik und Transzendenzerfahrung. Freiburg 21989, S. 26f.

54 vgl. Waldenfels, Hans: Geschichte In: Bitter, Gottfried / Miller, Gabriele (Hrsg.): Handbuch religionspädagogischer Grundbegriffe. Bd. 2, München 1986, S. 633

55 Der Begriff "Jubel-" bzw. "Jobeljahr" kommt von lat. annus jubilaeus, das auf jubilare, zurückgeht. Das "jubilum", entstanden aus Ju(hu)-Rufen der Hirten und Bauern sich schon früh mit dem "jó`bel" Das Jobel ist eine Posaune die das Erlaßjahr nach 3. Mose 25 ankündigte und durch das Blasen am Versöhnungstag sozusagen die Sünden wegbläst. Unsere Sprichwort "das passiert nur alle Jubeljahre einmal..." kommt daher. vgl. Meinhold, Arndt: Jubeljahr I. In: Müller, Gerhard (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie. Bd. 7, Berlin 1988, S. 280; Christensen, Jan: Erlaßjahr 2000 - Entwicklung braucht Entscheidung. In: Rundbrief - Initiative Kirche von unten. Heft 4/1997, S. 19

56 vgl. Meinold, Arndt: Jubeljahr I. Altes Testament. In: Müller, Gerhard (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie. Bd. 7, Berlin 1988, S. 281

57 Bernt, Dietmar: "Auf dem Pilgerweg ins Jahr 2000" In: Bischöfliches Seelsorgeamt (Hrsg): Materialdienst für Seelsorge und Laienapostolat. 2/1996, S. I-IX

58 Dieses Kapitel faßt vor allem folgenden Aufsatz zusammen: Galuzzi, Alessandro: Die Heiligen Jahre in der Geschichte der Kirche. (Stark verkürzte Form entnommen dem Sammelband: Preparing for the Year 2000, Rom 1996) In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln/Bonn 1997 (vgl. Berger, Rupert: Heiliges Jahr. In: Kasper, Walter (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. Bd. 4 , Freiburg 1995, S. 1325 / Smolinsky, Heribert: Jubeljahr II. In: Müller, Gerhard (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie. Bd. 7, Berlin 1988, . 282ff. / Meinhold, Arndt: Jubeljahr I. In: Müller, Gerhard (Hrsg.): Theologische ädie. Bd. 7, Berlin 1988, S. 280f. / Bastian, Till: Heilige Jahre, eilige Jahre. In: DIE WOCHE/Extra: Millenium. Ein Jahrtausend und seine Spuren. Nr. 52/53 vom 19.12.1997, S. 27)

59 vgl. Heiliges Jahr: 40 Millionen Besucher und ein eigenes Logo. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) vom 12.11.1996

60 vgl. Bastian, Till: Heilige Jahre, eilige Jahre. In: DIE WOCHE/Extra: Millenium. Ein Jahrtausend und seine Spuren. Nr. 52/53 vom 19.12.1997, S. 27

61 Galuzzi, Alessandro: Die Heiligen Jahre in der Geschichte der Kirche. In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln, Bonn 1997

62 zitiert nach Galuzzi, Alessandro: Die Heiligen Jahre in der Geschichte der Kirche. In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln, Bonn 1997

63 vgl. Berger, Rupert: Heiliges Jahr. In: Kasper, Walter (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. Bd. 4 , Freiburg 1995, S. 1325

64 Unter Leo XIII. wurden die Voraussetzungen für den Erhalt des Ablasses genauer : Beichte, Kommunion, Besuch der vier Basiliken (20 Tage für Römer und 10 Tage für Pilger) und Gebet für den Papst. Die Kirche Roms, Hüterin der Grabstätten der Apostel und reich an Märtyrerreliqiem, begrüßte den Büßer und durch sie empfing er . Pius XI. führte die Möglichkeit ein, drei Besuche an einem Tag zu machen, und XII. Fügte drei "Vater Unser" und "Gegrüßest seist du Maria" hinzu.

65 Vgl. Smolinsky, Heribert: Jubeljahr II. In: Müller, Gerhard (Hrsg.): Theologische ädie. Bd. 7, Berlin 1988, S. 283 / vgl. Berger, Rupert: Heiliges Jahr. In: Kasper, Walter (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. Bd. 4 , Freiburg 1995, S. 1325

66 Smolinsky, Heribert: Jubeljahr II. In: Müller, Gerhard (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie. Bd. 7, Berlin 1988, S. 284

67 Zitiert nach Galuzzi, Alessandro: Die Heiligen Jahre in der Geschichte der Kirche. In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln/Bonn 1997

68 Kehl, Medard: Chiliasmus II. Historisch-theologisch. In: Kasper, Walter (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. Bd. 4, Freiburg 1995, S. 1046

69 vgl. Carozzi, Claude: Weltuntergang und Seelenheil. Apokalyptische Visionen im Mittelalter. Frankfurt/Main 1996, S. 52

70 vgl. Konrad, Robert: Chiliasmus - III. Mittelalter. In: Müller, Gerhard (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie. Bd. 7, Berlin 1988, S. 735

71 Carozzi, Claude: Weltuntergang und Seelenheil. Apokalyptische Visionen im Mittelalter. Frankfurt/Main 1996, S. 53

72 Einen guten Überblick gibt auch Carozzi, Claude: Weltuntergang und Seelenheil. Apokalyptische Visionen im Mittelalter. Frankfurt/Main 1996

73 vgl. Carozzi, Claude: Weltuntergang und Seelenheil. Apokalyptische Visionen im Mittelalter. Frankfurt/Main 1996, S. 120f.

74 vgl. Konrad, Robert: Chiliasmus - III. Mittelalter. In: Müller, Gerhard (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie. Bd. 7, Berlin 1988, S. 734

75 Gasset, José Ortega Y: Die Schrecken des Jahres eintausend. Leipzig 1992, S. 85

76 Gasset, José Ortega Y: Die Schrecken des Jahres eintausend. Leipzig 1992, S. 80

77 Cardini, F.: Zeitenwende. Europa und die Welt vor tausend Jahren. Stuttgart 1995, S.10

78 vgl. Selge, Kurt-Victor: Vom frühchristlichen Chiliasmus zur säkularen Welterneuerung. Endzeiterwartungen in Europa bis zur Neuzeit. In: Gasper, Hans/Valentin, Dr. Friederike: Endzeitfieber. Apokalyptiker, Untergangspropheten, Endzeitsekten. Freiburg 1997, S.13

79 Gasset, José Ortega Y: Die Schrecken des Jahres eintausend. Leipzig 1992

80 vgl. Cardini, Franco: Zeitenwende. Europa und die Welt vor tausend Jahren. Stuttgart 1995, S. 26/30

81 vgl. Gasset, José Ortega Y: Die Schrecken des Jahres eintausend. Leipzig 1992, S. 82

82 Fried, J: Endzeiterwartung um die Jahrtausendwende. Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 1989

83 nach Gasset, José Ortega Y: Die Schrecken des Jahres eintausend. Leipzig 1992, S. 84

84 "In den germanischen und slawischen Ländern des Nordens glaubte man an ein Ende im Feuer, in den Mittelmeerländern wurde erwartet, daß der Erzengel Gabriel mit einem gewaltigen Trompetenstoß die Toten aus ihren Gräbern hervorrufen und gemeinsam mit den noch lebenden vor das jüngste Gericht stellen würde... Im Dezember des Jahres 999 machten sich Massenpsychose und Fanatismus bemerkbar, die der dunklen Seite der menschlichen Natur entsprang." aus: Berlitz, Charles: Weltuntergang 1999. Wien 1981, S. 19ff.

85 vgl. Harder, Bernd: 2000 - Bangemachen gilt nicht. In: Weltbild Heft 26/27, 1997, S. 30

86 Oelker, Petra: Warten aufs Jüngste Gericht. In: DIE WOCHE/Extra: Millenium. Ein Jahrtausend und seine Spuren. Nr. 52/53, S. 15

87 nach Doerry, Dr. Martin: "Am Rande des Abrunds" In: DER SPIEGEL, 1/1996, S. 131

88 vgl. Kaiser, Reinhard (Hrsg.): Global 2000: Der Bericht an den Präsidenten. Hg. vom Council on Enviromental Quality/US-Außenministerium. Frankfurt 391981, S. 25

89 Kaiser, Reinhard (Hrsg. dt. Übersetzung): Global 2000: Der Bericht an den Präsidenten.
- vom Council on Enviromental Quality und dem US-Außenministerium. Frankfurt 391981,
- 92 zitiert nach Eber, Jochen: Das Jahr 2000: Christen vor der Jahrtausendwende. Basel 1996

90 Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): "Wächter, wie lange noch dauert die Nacht?" Zum Auftrag der Kirche angesichts verletzlicher Ordnungen in Gesellschaft und Staat. Eröffnungsreferat von Bischof Karl Lehmann bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda. Bonn 1997, S. 5

91 vgl. Luhmann, Niklas: Die Zukunft kann nicht beginne: Temporalstrukturen der modernen Gesellschaft. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. Bd. 1. Frankfurt/Main 1990, S. 120

92 Wehrle, Paul: Zukunft der Kirche - Kirche der Zukunft. In: Lebendige Seelsorge, 45. Jg., 1/1997, S. 6

93 Vgl. Rosner, Heiko: Schöner neuer Weltuntergang. In: Cinema, 2/1998, S. 72f.

94 Nostradamus begründet seine Berechnung in der "Vorrede an Heinrich II": "Adam, der erste Mensch, lebte ungefähr 1240 Jahre vor Noah. Ich gebe diese Zeiträume allein nach der Heiligen Schrift an und nach astronomischen Berechnungen... Nach Noah und nach der großen Sintflut, ungefähr 1080 Jahre später, lebte Abraham. Er war auch ein hervorragender Astrologe... Dann kam Moses, ungefähr 515 oder 516 Jahre später. Zwischen der Zeit von David und Moses vergingen ungefähr 570 Jahre. Nach David und der Zeit unseres Retters und Erlösers... verstrichen nach einigen Geschichtsforschern, 1350 Jahre." (The Prophesies of Nostramdamus, New York 1975, S. 19f./27; nach Mann, A.T.: Prophezeiungen zur Jahrtausendwende. München 1996, S. 36)

95 Becher, Martin Roda: Trink mich oder trink mich nicht. Notizen aus dem Delirium präsens. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. Bd. 2. Frankfurt/Main 1990, S. 463

96 "Diese Untergänge haben an und für sich nichts Beängstigendes mehr an sich, in der Erwartung, daß es sich nicht um globale oder finale Untergänge handelt, sondern um Brüche, Umgestaltungen, Transformationen. Als kalkulierbare Risiken sind Untergänge zum festen Bestandteil des Zukunftsszeniarios eines jeden geworden. Die alltägliche Apokalypse ist ein bevorzugtes Rauschmittel, dessen Entzug fatale Wirkungen auf unsere Psyche zeigt..." (Becher, Martin Roda: Trink mich oder trink mich nicht. Notizen aus dem Delirium präsens. : Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. Bd. 2. /Main 1990, S. 463)

97 Sloterdijk, Peter: Nachwort. Etwas vor sich haben. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. Bd. 2. Frankfurt/Main 1990, S. 721

98 vgl. Knapp, Andreas: Die Apokalypse ist nicht unser Schicksal. Es gibt sie noch - die . Weshalb es einen Sinn macht, die bessere Zukunft zu riskieren. In: Publik Forum, 6/1997, S. 24

99 Knapp, Andreas: Die Apokalypse ist nicht unser Schicksal. Es gibt sie noch - die Alternative. Weshalb es einen Sinn macht, die bessere Zukunft zu riskieren. In: Publik Forum, 6/1997, S. 24

100 Mettner, Matthias: Befreiungen aus dem Bann des Schreckens. Apokalyptische Ängste und Hoffnung heute. In: Schritte in offene. Zeitschrift für Emanzipation Glaube Kulturkritik, 28. Jg., 1/1998, S. 3

101 Rusch, R. (Hrsg.) So soll die Welt nicht werden. Kinder schreiben über ihre Zukunft. Kevelaer 1989, S. 23 zitiert nach: Dormeyer, Detlev/Hauser, Linus: Die Aktualität der Apokalyptik. In: Dormeyer, Detlev/Hauser, Linus: Weltuntergang und Gottesherrschaft. Mainz 1990, S. 7-8

102 Dormeyer, Detlev/Hauser, Linus: Die Aktualität der Apokalyptik. In: Dormeyer, Detlev/Hauser, Linus: Weltuntergang und Gottesherrschaft. Mainz 1990, S. 8

103 Rüttgers, Jürgen: Lust auf Zukunft. Interview über Risiken und Chancen neuer Technologien. In: Lutherische Monatshefte, Ausgabe 6/1997, S. 6

104 Albus, M.: Die Zukunft der Menschen ist wichtiger als die Zukunft des Christentums. In: Albus, M. (Hrsg.): Das Christentum am Ende der Moderne. Düsseldorf 1991, S. 9

105 Negroponte, Nicholas: Die Welt zwischen 0 und 1 oder: Der Digitale Planet. In: Unicum 11/1995, S. 44

106 Kafka, Franz: Prosa aus dem Nachlaß, S. 199. Digitale Bibliothek, S. 56967 (vgl. KafkaGW Bd. 8, S. 73-74)

107 vgl. Kaschuba, Wolfgang Prof.: Anfang oder Ende? Zeitenwende-Wendezeit. Katastrophenängste und Hoffnungen begleiten die Zäsuren im Kalender. In: DIE WOCHE/Beilage "Zeig mir die Zukunft. Leben nach der Jahrtausendwende" vom 22.12.1995, S. 2

108 "Orwell warnt vor der Unterdrückung durch eine äußere Macht. In Huxlys Vision bedarf es keines großen Bruders, um den Menschen ihre Autonomie, ihre Einsichten und ihre Geschichte zu rauben. Er rechnet mit der Möglichkeit, daß die Menschen anfangen, ihre Unterdrückung zu lieben und ihre Technologien anzubeten, die ihre Denkfähigkeit zunichte machen. Orwell fürchtete diejenigen, die Bücher verbieten. Huxley befürchtete, daß es eines Tages keinen Grund mehr geben könnte, Bücher zu verbieten, weil keiner mehr da ist, der Bücher lesen will, Orwell fürchtete jene, die uns Informationen vorenthalten. Huxley fürchtete jene, die uns mit Informationen so sehr überhäufen, daß wir uns vor ihnen nur in Passivität... retten können. Orwell befürchtete, daß die Wahrheit vor uns verheimlicht werden könnte. Huxley befürchtete, daß die Wahrheit in einem Meer von Belanglosigkeiten untergehen könne." Postman, Neil: Wir amüsieren uns zu Tode. Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie. Frankfurt 1991 S. 7f.

109 Beispiele sind Stefan Heyms "Ahasver" (1983), "Merlin oder das wüste Land" von Dorst (1981), "Der Bunker" von Gerhard Zwerenz (1983) oder "Gückliche Reise" (1983) von Matthias Horx, der heute als gutdotierter Trendforscher arbeitet und positive Zukunftsstimmung verkauft.

110 Grass, Günter: Die Rättin. Neuwied 1986, S. 10

111 Bleicher, Joan Kristin: Zwischen Erlösung und Apokalypse. Das Ende der Welt in der Gegenwartsliteratur. In: Thiede, C. Peter (Hrsg.): Zu hoffen wider die Hoffnung. End- zeiterwartungen und menschliches Leid in der neueren Literatur. Paderborn 1996, S.56

112 vgl. Petermann, Jürgen: "Die Zukunft holt uns ein." In: DER SPIEGEL 7/1997, S. 181

113 Vgl. Franke, Klaus: Zwei Nullen und ein Crash. In: DER SPIEGEL, 17/1997, S. 130ff.

114 vgl. Schumacher, Silke: Datumsfalle 2000. In: Wirtschaft Nordhessen, 1/1998, S. 28

115 zitiert nach Henke, R./Müller, E./Pöpsel, F.: Crash 2000 In: Focus, 44/97, S. 328

116 Löffler, Sigird: Die Spaß-Generation hast sich müde gespielt. In: DIE ZEIT, Nr. 49 vom 29.11.1996

117 Hemminger, Hansjörg: Was kommt nach den Jugendreligionen? Neuere Trends und in der europäischen religiösen Landschaft. Vortrag Katholikentag 1992, S. 3

118 Fincke, Andreas: Tanz mit dem Derwisch. Welche Religion hätten Sie denn gern? In: Lutherische Monatshefte, Ausgabe 6/1997, S. 26

119 vgl. Kehren, Hans: "Muß diese Kirche sterben?" In: Themenhefte Gemeindearbeit. Heft 4/1990. Aachen 1990

120 Die Zahlen stammen aus verschiedenen aktuellen Unteresuchungen: "Liebster Jesu, wir sind vier" In: DER SPIEGEL 52/1997, S. 67; Abschied von Gott. Nur noch jeder vierte ein Christ. In DER SPIEGEL 25/1992; Rollin, Marion: Götter, Geister und Gelehrte. In: DIE WOCHE vom 19.5.94, S. 27

121 Rahner, Karl: Meditation über das Wort Gott. S. 16 in: Schmelz, Hans Jürgen (Hg.): Wer ist das eigentlich-Gott ? München 1977

122 Sauer, Ralph: Wo begegnen Schülerinnen und Schüler der Frage nach Gott? in: Lebendige Katechese. 16 Jg. Heft 2/1994, S. 103

123 Frossard, A.: Gott existiert. Ich bin ihm begegnet. Freiburg 61970, S. 25

124 Fincke, Andreas: Tanz mit dem Derwisch. Welche Religion hätten Sie denn gern? In: Lutherische Monatshefte, 6/1997, S. 24

125 Fincke, Andreas: Tanz mit dem Derwisch. Welche Religion hätten Sie denn gern? In: Lutherische Monatshefte, 6/1997, S. 24

126 Beispiele nennt eine nicht repräsentative Umfrage des Magazins "Uni Compakt" im 1997: Der Jahreswechsel 1999/2000 ist für den 21jährigen Medizinstudent Alexios nicht der eigentliche Beginn des neuen Jahrtausends. "Sylvester 2000/2001 allerdings mache ich irgendwie zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Am liebsten würde ich mit dem Flugzeug in verschiedene Zeitzonen reisen, um möglichst oft an möglichst verschiedenen Orten mit vielen Menschen zu feiern." Steffen (23), Student der Wirtschaftspädagogik würde gern ins nächste Jahrtausend hineinschwimmen: "In einem Pool, gefüllt mit Champagner und den hübschesten . Dazu läuft `Be free with your love' und wir lassen es uns so richtig gutgehen. Das gibt heißes Bizzel-feeling. Das ganze wird wie eine Single-Party aufgezogen. Um zwölf kann sich dann jeder eine Frau aussuchen." Normalerweise hält Journalistikstudentin Sandra (18) nichts von den üblichen Feiern mit sinnlosen Raktenverschießen. "Die Jahrtausendwende hat aber schon etwas Symbolisches. Deshalb werde ich wohl zu diesem Anlaß etwas unternehmen, woran ich noch lange zurückdenken kann." vgl. Wie feierst Du das Jahr 2000? In: Uni Compakt, Dezember 97, 1/98 & 2/98

127 Holzbach, P. Alexander: Mit Christus ins Jahr 2000. In: das zeichen, 4/1997, S. 156

128 Pitzke, Marc: Mega-Party. In: DIE WOCHE/Extra: Millenium. Ein Jahrtausend und seine Spuren. Nr. 52/53 vom 19.12.1997, S. 28

129 Pitzke, Marc: Mega-Party. In: DIE WOCHE/Extra: Millenium. Ein Jahrtausend und seine Spuren. Nr. 52/53 vom 19.12.1997, S. 28

130 Auf dem peruanischen Tempelberg Machu Pichu Inkageistern lauschen; mit dem Papst beten, an der Copacabana der Meeresgöttin Iemaja huldigen; durch Indien und Nepal trekken oder die erste Morgendämmerung des neuen Jahrtausends auf dem 231-Meter-Gipfel des Mount Hakepa auf Pitt Island, 800 Kilometer östlich Neuseelands erspähen. Silvester am Taj Mahla ist bereits ebenso ausgebucht wie das Beduinenzelt zu Füßen der Cheops-Pyramide, wo man für 3590 Dollar exklusiv Flug eine "Party mit Pharaonen", Bauchtanz und 100 Schauspielern geboten bekommt. Keine Chance für Spätentschlossene auch in der Concorde, die für 72800 Dollar dreimal über Neufundland, Vancouver und Hawaii im Überschall ins Jahrtausend fliegt. Die ersten Anmeldungen gingen bereits 1991 ein und außer der "Air France" hatten noch über 200 Reiseveranstalter die gleiche Idee. (vgl. Pitzke, Marc: Mega- Party. In: DIE WOCHE/Extra: Millenium. Ein Jahrtausend und seine Spuren. Nr. 52/53 vom 19.12.1997, S. 28 / Sator, Christoph: Dreimal nach 2000 - Superreiche wollen Silvester 1999 mit Überschall ins nächste Jahrtausend. In: die neue Bildpost, 46. Jg., Heft 2 vom 12.1.1998, . 10)

131 Gerbert, Frank: Europa im... Wer begrüßt das Jahr 2000 am grandiosesten und symbolträchtigsten? In: Focus 1/1998, S. 106

132 Wegner, Dr. Gerhard (Hrsg.): Optimistisch, jung, global, faszinierend. Die Herausforderung der EXPO 2000. Hannover 1997, S. 8

133 Enzensberger, Hans Magnus: Vermutungen über die Turbulenz. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. Bd. 1. Frankfurt/Main 1990, 107

134 Textbeispiel: "It's not dark yet, but it's getting there."

135 Mettner, Matthias: Befreiungen aus dem Bann des Schreckens. Apokalyptische Ängste und Hoffnung heute. In: Schritte in offene. Zeitschrift für Emanzipation Glaube Kulturkritik, 28. Jg., 1/1998, S. 2

136 Cakan, Myra: Die Geisterjäger. In: DIE WOCHE vom 11.4.1997

137 Eco, Umberto: Apokalyptiker und Integrierte. Zwischen Kritik und Massenkultur. Frankfurt/Main 1986, S. 16

138 Vgl. Cakan, Myra: Die Geisterjäger. In: DIE WOCHE vom 11.4.97; Harder, Bernd: im Mystery-Fieber. In: Berliner Dialog, 2/1997, S. 36; Fach, Wolfgang/Wiedemer, Annette: Die Normalität des Paranormalen im Fernsehen - eine empirische Untersuchung. In: Skeptiker, 10 Jg., Heft 3/1997, S. 76ff.

139 Rosner, Heiko: Schöner neuer Weltuntergang. In: Cinema, 2/1998, S. 73

140 Hemminger, Hansjörg: Was kommt nach den Jugendreligionen? Neuere Trends und Entwicklungen in der europäischen religiösen Landschaft. Vortrag beim 91. Katholikentag 1992, S. 2

141 Econ nennt sie "Esoterik & Leben", Bastei-Lübbe "Atlantis - Das verborgene Wissen der Welt", Goldmann "Persönliches Wachstum" und Fischer "Spirit". Ein Ende des Booms ist nicht abzusehen, "Die fünf Tibeter" immer noch Millionenbestseller.

142 Harder, Bernd: 2000 - Bangemachen gilt nicht. In: Weltbild (26/27) 1997, S. 30

143 Schwarz, Ulrich: "Außerirdischer Dumpfsinn" In: DER SPIEGEL Nr. 3/98, S. 170

144 vgl. Schwarz, Ulrich: Reise-Ziel Sirius. In: DER SPIEGEL Nr. 3/98, S. 174

145 Vgl. Arnu, Titus: Überall lauern die Mächte des Bösen. Die amerikanische Mysterieserie "Millenium" droht mit apokalyptischen Visionen. In: Süddeutsche Zeitung vom 10.10.97, S. 21

146 Die Inhalte aller "Millenium"-Folgen und Bewertungen auf Grundlage der biblischen Quellen finden sich in dem von Christian Lukas u.a. geschriebenen Buch "Millenium. Alle Hintergründe & Fakten zur Serie", Königswinter 1997.

147 Allmaier, Michael: Das ist mein Fluch. Die ganze Fülle grotesker Leiblichkeit: "Millenium". In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 236 vom 11.10.1997, S. 36

148 Bailo, Andreas: Countdown zum Jahr 2000. Ein Ereignis steht für viele Sender bereits 1998 im Zentrum: Die Jahrtausendwende. In: TV TODAY Heft 1/1998, S. 26

149 Papst: Für Heiliges Jahr 2000 die modernen Medien nutzen. In: Katholische NachrichtenAgentur (KNA) vom 18.2.1996

150 zitiert nach Schimmeck, Tom: The End ist near. In: DIE WOCHE/Extra: Millenium. Ein Jahrtausend und seine Spuren. Nr. 52/53 vom 19.12.1997, S. 14

151 zitiert nach Schimmeck, Tom: The End ist near. In: DIE WOCHE/Extra: Millenium. Ein Jahrtausend und seine Spuren. Nr. 52/53 vom 19.12.1997, S. 14

152 Heuer, Steffan: Die Fern-Seher. In: DIE WOCHEvom 16.1.1998, S. 15

153 Rust, Holger: Trendforschung. Das Geschäft mit der Zukunft. Reinbek 1996, S. 62

154 zitiert nach Rust, Holger: Trendforschung. Das Geschäft mit der Zukunft. Reinbek 1996, S. 62

155 Popcorn, Faith: Clicking - Der neue Popcorn Report. Trends für unsere Zukunft. München 1997

156 Popcorn, Faith: Clicking - Der neue Popcorn Report. Trends für unsere Zukunft. München 1997, S. 508-514

157 Popcorn, Faith: Clicking - Der neue Popcorn Report. Trends für unsere Zukunft. München 1997, S.39ff.

158 vgl. Popcorn, Faith: Clicking - Der neue Popcorn Report. Trends für unsere Zukunft. ünchen 1997, S. 507

159 Popcorn, Faith: Clicking - Der neue Popcorn Report. Trends für unsere Zukunft. München 1997, S. 515.

160 Als Beispiele dafür, den eigenen Weg zu suchen, alle persönlichen Hindernisse und Ängste zu überwinden und die Entschlossenheit, jede sich bietende Gelegenheit zu nutzen und der Zukunft klar ins Auge zu fassen, führt sie einen Manager, der seinen Job in der Luftfahrtindustrie verlor, aber mehr Energie verspürt als jemals zuvor und daraufhin einen Ökoladen für Meeresfrüchte eröffnete...

161 Hauser, Linus: Apokalyptik als Lebensweisheit und Metamythologie. In: Dormeyer, Detlev/Hauser, Linus: Weltuntergang und Gottesherrschaft. Mainz 1990, S. 126

162 Scheich, Günter: Positives Denken macht krank. Vom Schwindel mit gefährlichen Erfolgsversprechen. Eichhorn Verlag, 1997

163 Copray, Norbert: Kann ich alles, was ich will? In: Publik Forum, 11/1997, S. 32

164 Planer, Felix E.: Zukunftsdeutung: Wahrheit oder Aberglaube? In: Skeptiker, Heft 3/1989, S. 21

165 Adorna, Theodor, W.: The Stars down to Earth: The Los Angeles Times Astrology . A Study in Secondary Superstition. (In: Jahrbuch für Amerikastudien Bd. 2/1957, S. 19f.) S. 83 zitiert nach Böhringer, Siegfried: Astrologie heute. In: Informationen Nr. 97, IV/1986 (Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen), S. 30

166 Hilfreich können auch Experimente sein, die die Beliebigkeit und die Produktion von Vorhersagen dokumentieren: Kreis, Ernst: Steht das Schicksal in den Sternen? Ein Unterrichtsexperiment für das 9.-11. Schuljahr. In: Forum Religion, Heft 3/1997, S. 18ff.

167 vgl. Godenzi, Alberto: Strukturen des Psychomarktes. In: Lebendige Seelsorge, 39. Jg., 6/1988, S. 360-365

168 Schorsch, Christof: Die Krise der Moderne. Entstehungsbedingungen der New Age- . In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung "Das Parlament". B 40/89 vom 29. September 1989, S.3

169 Pietro Archiati schreibt in seinem Buch "Jahrtausendwende - Menschheit wohin? Die der Zeit und die Wiedererscheinung Christi". (Verlag Freies Gestesleben Stuttgart 21997), die Jahrtausendwende sei laut Steiner die entscheidende Vorbereitungszeit zur einmaligen Inkarnation der "geistgen Wesenheit Ahrimas", mit dem Motto: Mein Reich ist von dieser Welt. Deshalb sei Steiners Geisteswissenschaft bemüht, in den vorhergesagten apokalyptischen Ereignissen zur Jahrtausendwende keine sensationellen Katastrophen, als vielmehr einen "Schwellenübergang in der inneren Entwicklung des Menschenbewußtseins und der moralischen Kräfte" zu sehen (vgl. S. 9). Außer dieser Inkarnation "Ahrimans" erwartet Steiner zur Jahrtausendwende "die Erfahrung des geistig wiedererscheinenden Christus" (S. 36). Diese Wiedererscheinung äußere sich in der "Imagation des Christus in ätherischer Gestalt" (S. 129).

170 Vgl. Ruppert, Hans Jürgen: New Age - Erlösung durch kosmisches Bewußtsein? In: Knackstedt, Wilhelm/Ruppert, Hans-Jürgen: Die New Age-Bewegung. Darstellung und Kritik. Informationen Nr. 105 V/1988, S. 26

171 Beim Umkreisen der Erde um die Sonne pendelt die Erdachse geringfügig, mit der , daß sich der "Frühlingspunkt" (Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr, gilt auch als "Aszendent" des Welthoroskops, von dem aus die zwölf sog. "Häuser" bestimmt werden, denen die verschiedenen Bereiche wie Beruf, Liebe, Religion etc. zugeordnet wurden), langsam verschiebt. In einem Abschnitt von 25.765 Jahren durchwandert er einmal den Tierkreis, was einer Verweildauer von etwa 2100 Jahren pro Sternzeichen entspricht. Demnach befinden wir uns gegenwärtig im "Fische"-Zeitalter. Vgl. Knackstedt, Wilhelm: New Age - Erscheinungsformen und Hintergründe. In: Knackstedt, Wilhelm/Ruppert, Hans- Jürgen: Die New Age-Bewegung. Darstellung und Kritik. Informationen Nr. 105 V/1988, S. 5

172 vgl. Jetter, Hartmut/Echternach, Horst/Reller, Horst u.a. (Hrsg.): Evangelischer Erwachsenenkatechismus. Gütersloh 51989, S. 1362 (vgl. auch S. 1361)

173 Barz, Heiner: Abschied vom christlichen Religiosmonopol. Religiöser Wandel in der Bundesrepublik. In: Das Parlamant vom 16.12.1994

174 Holey, Hannes: Jesus 2000. Das Friedensreich naht. Fichtenau 1995

175 Mann, A.T.: Prophezeiungen zur Jahrtausendwende. München 1996, S. 168f.

176 Nastainczyk, Wolfgang: New Age und Esoterik: Religionspädagogische . In: Lebendige Seelsorge, 39. Jg., 5/1988, S. 303-306

177 Nastainczyk, Wolfgang: New Age und Esoterik: Religionspädagogische Herausforderungen. In: Lebendige Seelsorge, 39. Jg., 5/1988, S. 306

178 "Apokalypse" für Sekten immer attraktiver. Studie der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen" In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 29.5.1996, S. 12

179 Gasper, Hans/Valentin, Dr. Friederike: Endzeitfieber. Apokalyptiker, Untergangspropheten, Endzeitsekten. Freiburg 1997

180 Gasper, Hans/Valentin, Dr. Friederike: Endzeitfieber. Apokalyptiker, Untergangspropheten, Endzeitsekten. Freiburg 1997, S. 7

181 Zitiert nach Follath, Dr. Erich: Im Netz des Todes. In: Der Spiegel, 15/1997, S. 119

182 Graham, Billy: Friede mit Gott. 101971, S. 151f. zitiert nach Stuhlhofer, Franz: Das Ende naht. Die Irrtümer der Endzeitspezialisten. Gießen 21993, S. 48f.

183 Ratzinger, Joseph Kardinal: Salz der Erde. Christentum und katholische Kirche an der Jahrtausendwende. Ein Gespräch mit Peter Seewald. Stuttgart 91997, S. 295

184 Für Aufsehen sorgten die schwarzen Balken, als jemand behauptete herausgefunden zu haben, daß die zwei Trennungsstriche am Anfang, in der Mitte und am Ende, ähnlich aussehen wie die Striche, für die die Zahl sechs steht. Damit schien bewiesen, daß die Zahl "666" und damit das Symbol für das apokalyptische Tier auf der Butterpackung präsent war, was das antichristliche Zeitalter ankündige. Mittlerweile haben verschiedene Wissenschaftler die Strichcodetheorie in das Reich der Märchen versetzt. Was blieb, war allerdings eine Grundstimmung, daß die Endzeit angebrochen ist und Zeichen überall zu finden sein können. (Vgl. Stuhlhofer, Franz: Das Ende naht. Die Irrtümer der Endzeitspezialisten. Gießen 21993, S.19f.)

185 Valentin, Friederike: Das Ende ist nahe. Naherwartung und Parusieverzögerung bei Sekten und religiösen Sondergruppen. In: Gasper, Hans/Valentin, Dr. Friederike: Endzeitfieber. Apokalyptiker, Untergangspropheten, Endzeitsekten. Freiburg 1997, S. 31

186 Valentin, Friederike: Das Ende ist nahe. Naherwartung und Parusieverzögerung bei und religiösen Sondergruppen. In: Gasper, Hans/Valentin, Dr. Friederike: . Apokalyptiker, Untergangspropheten, Endzeitsekten. Freiburg 1997, S. 30

187 vgl. Riffert, Gabriele: Durch Meditation immun gegen den "Super-Gau"? Das Universelle Leben. In: Die lebendige Zelle, 39. Jg., 6/1996, S. 176

188 vgl. "Stunde der Offenbarung. Heilsversprechen und Gefahren in deutschen und internationalen Sekten" In: DER SPIEGEL Nr. 52/1994, S. 94

189 vgl. Deutscher Bundestag (Hrsg.): Zwischenbericht der Enquete-Kommission "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" Bonn 1997, S. 35

190 vgl. Frommen, Joahnnes / Löllgen, Judith: Gruppen im Kreuzfeuer der Kritik. "Klassische Sekten" In: Themenhefte Gemeindearbeit 3/1997, S. 6ff.

191 Wie die "Zeugen" Untergangsängste und dessen Anzeichen mißbrauchen, zeigt eine Broschüre, die 1981 durch die Zahl von 50.000 Millionen Hungeropfer veranschaulichen sollte, daß das Ende kurz bevorstehe. Das gleiche Heft wurde als Neuauflage 1995 verteilt. Zwar wurde die Zahl der jährlichen Hungertoten auf 13 Millionen verringert, was aber wiederum als ein deutliches negatives Zeichen gewertet wurde: Die Welt wird objektiv "besser", aber die Zeichen für den Untergang nehmen subjektiv zu!

192 Der Begriff geht auf den Österreicher Jakob Lorber (1800-1864) zurück.Tausende Seiten füllt sein von der katholischen Kirche auf den Index gesetzte Werk. Er gilt als bedeutendster Visionär des deutschen Sprachraums. Zu Neuoffenbarungsbewegungen gehört z.B. die "Geistige Loge Zürich", "Kreis Geistige Sonne" und die "Johannische Kirche". Vgl. Dürholdt, Bernd: Neuoffenbarungsbewegungen. In: Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen Extremismus e.V. (Hrsg.): Streifzug durch den religiösen Supermarkt. München 1993

193 Grandt, G./Bender, M. und K.-M.: Fiat Lux Uriellas Orden. München 1992, S. 91, zitiert nach Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport (Hrsg.): "Sekten?" Risiken und Nebenwirkungen. Informationen zu ausgewählten neuen religiösen und weltanschaulichen Bewegungen und Psychoangeboten. Berlin 1997, S. 11

194 zitiert nach: Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport (Hrsg.): "Sekten?" Risiken Nebenwirkungen. Berlin 1997, S. 12

195 dazu: Frommen, Johannes / Löllgen, Judith: Neue Kulte und Weltanschauungen. In: Themenhefte Gemeindearbeit 3/1997

196 zitiert nach: "Stunde der Offenbarung. Heilsversprechen und Gefahren in deutschen und internationalen Sekten" In: DER SPIEGEL Nr. 52/1994, S. 94

197 Seine zweite Berechung: Israel wurde wegen seiner Sünden siebenmal bestraft (3. Mose, 26): 7 Jahre mal 360 Tage = 2520 Tage, abzüglich der Dauer der Babylonischen Gefangenschaft (677 Tage) = 1843 (Tage=Jahreszahl). Beide Berechnungen dokumentiert Mann, A.T.: Prophezeiungen zur Jahrtausendwende. München 1996, S. 137f.

198 Carter, M. E.: Das Neue Zeitalter. Authentische Visionen des Edgar Cayce. Genf 1971, S. 80ff. nach Mann: Prophezeiungen zur Jahrtausendwende. München 1996, S. 145f.

199 Albeck, Heinz: Überirdische Kontakte - Ufololgie als Religion. In: Connection-Das spirituelle Monatsmagazin. Heft 4/1997, S. 12

200 Albeck, Heinz: Überirdische Kontakte - Ufololgie als Religion. In: Connection-Das spirituelle Monatsmagazin. Heft 4/1997, S. 13f.

201 vgl. Schwarz, Ulrich: Reise-Ziel Sirius. In: DER SPIEGEL Nr. 3/98, S. 168/172

202 Vgl. Berlitz, Charles: Weltuntergang 1999. Wien 1981, S. 247f.

203 vgl. Schmidt, Walter: UFO und Astro als mörderischer Mechanismus. In: Materialdienst der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen. 60. Jg., Heft 6/1997, S. 185-187

204 zitiert nach "Stunde der Offenbarung. Heilsversprechen und Gefahren in deutschen und internationalen Sekten" In: DER SPIEGEL Nr. 52/1994, S. 95

205 dazu: Haftbefehl gegen Sektenführerin. In: Süddeutsche Zeitung vom 12.1.98, S. 8 hat die SPD-Sektenexpertin Rennebach einem Zusammenhang mit den wiedersprochen: Fittkau-Garthe habe sich vielmehr 1993 von der indischen Gruppierung "Brahma Kumaris" abgespalten (vgl. Das Wahnsystem der "Miniatur-Gottheit". In: Süddeutsche Zeitung vom 11.1.98, S. 12). DER SPIEGEL berichtet, die Sekte sei eine des nach der ägyptischen Mondgöttin benannten "Holistischen Zentrum Isis" (Schwarz, Ulrich: Reise-Ziel Sirius. In: DER SPIEGEL Nr. 3/98, S. 167).

206 Zitiert nach: Schwarz, Ulrich: Reise-Ziel Sirius. In: DER SPIEGEL 3/98, S. 168

207 Baudrillard, Jean: Das Jahr 2000 findet nicht statt. Berlin 1990, S. 21

208 Staalsett, G.: Eine Sternstunde der Menschheit naht. Gedanken eines Christen auf dem Weg zur Jahrtausendwende. In: Lutherische Monatshefte, 28. Jg., 6/1989, S.262

209 Gabriel, Karl: Religion ohne Monopol? Der religiöse Wandel als Herausforderung für und Gesellschaft. In: Eicholz Brief - Zeitschrift zur politischen Bildung: Christen und Kirche in der Gesellschaft, 34. Jg., Heft 4/1997, S. 7

210 Johannes Paul XXIII. hatte kurz vor Beginn des Konzils, im September 1992, eine Rede gehalten, in der er zwischen der "Vitalität der Kirche nach innen" und "nach außen" unterschied. Am 4.12.62 greift Kardinal Suenens diese Fragestellung in seiner Konzilsrede auf. Die Pastorlakonstitution wurde schließlich in der achten angenommen. Der heutige Papst war während der dritten Konzilsperiode in der Gruppe, die das XIII. Schema vorbereitete, das zur Pastoralkonstitution wurde.

211 Charakteristika sind: tiefgreifende Veränderungen ("Wachstumskrise"), Gegensätze von Reichtum und Elend, Freiheit und Knechtung, zunehmende Einswerdung der Welt, Fortdauer gefährlicher Spannungen, positiv-wissenschaftliche Einstellung der Menschen und Leistungen der Technik, Industrialisierung, Verstädterung, verbreitete Information, Bevölkerungsfluktation, "Sozialisation" (d. h. Verflechtung der gesellschaftlichen Einheiten untereinander und der Menschen miteinander), das Nebeneinander von wirtschaftlich- technisch fortschrittlichen Ländern und Entwicklungsländern, Spannungen zwischen den jüngeren und älteren Generationen.

212 Rahner, K. /Vorgrimler, H.: Kleines Konzilskompendium. Freiburg 241993, S. 449

213 Generalsekretariat des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (Hrsg.): Solidarität und Dialog. Wort des Zentralkomitees der deutschen Katholiken zum 30. Jahrestag der feierlichen Verabschiedung der Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils "Gaudium et spes". In: Berichte und Dokumente 101, Bonn 1996, S. 19

214 zitiert nach Scherer, Peter: Dyba fordert Besinnung auf christliche Traditionen. Fuldaer warnt vor Fehlentwicklungen. In: DIE WELT vom 31.19.1996

215 Lehmann, Karl: Zwischen Hoffnung und Angst hin und her getrieben. Die nachkonziliare Aufnahme der Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute. In: Berichte und Dokumente 101. Herausgegeben vom Generalsekretariat des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Bonn 1996, S.11

216 vgl. Spiegel-Titel "Jesus, allein zu Haus. Glauben ohne Kirche. Heft 52/1997

217 Gründel, Johannes: Zuwendung zur Welt. Öffnung der Kirche für die Dimension der Welt als pastorale Leitidee des Zweiten Vatikanischen Konzils. In: König, Franz: Die bleibende Bedeutung des Zweiten Vatikanischen Konzils. Düsseldorf 1986, S. 85

218 Rahner, K./Vorgrimler, H.: Kleines Konzilskompendium. Freiburg 241993, S. 447

219 Rahner, K./Vorgrimler, H.: Kleines Konzilskompendium. Freiburg 241993, S. 451

220 Metz, Johann Baptist/Peters, Tiemo Rainer: Gottespassion. Zur Ordensexistenz heute. Freiburg 1991. S. 24

221 Kasper, Walter: Auf den Weg ins dritte Jahrtausend. Pastorale Perspektiven im Blick auf das Jahr 2000. Rede beim Neujahrsempfang am 6. 1.1997, Rottenburg 1997, S. 15

222 Grohmann, Dieter (Hrsg.): Kirchenvolksbegehren, Hannover 1995

223 Papst Johannes Paul II: "Die Schwelle der Hoffnung überschreiten." zitiert nach Stehle, Hansjakob: "Das Vermächtnis des Mystikers" In: DIE ZEIT vom 28.10.1994

224 Engelhard, Günter: Kasseler Kunstkollaps. Eine Elementarschule für gesellschaftliche Probleme. In: Rheinischer Merkur/Christ und Welt vom 27.6.1997

225 Wehrle, Paul: Zukunft der Kirche - Kirche der Zukunft In: Lebendige Seelsorge, 45. Jg., 1/1997, S. 6

226 Bissinger, Manfred: Das deutsche Risiko. In: DIE WOCHE, Heft 52/53, S. 1

227 Ernsperger, Bruno: Zwischen Sackgasse und Weg ins Freie. In: Lebendige Seelsorge. 45. Jg., Heft 1/1994, S. 43

228 Fischer, Heinz-Joachim: Kirche und moderne Gesellschaft. In: Frankfurter Allgemeine vom 30.7.1994

229 vgl. Janssen, Prof. Dr. Friedrich: Kirche 2000. Redemanuskript der Bundesversammlung des Kolpingwerk Deutschland am 19.11.1996 in Vechta, S. 1-3

230 Müller, Gerhard Ludwig: Theologische Grundsatzreflexion zur Feier des Jahres 2000. In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln, Bonn 1997, S. 45

231 Albus, Michael: Die Zukunft der Menschen ist wichtiger als die Zukunft des . In: Albus, Michael (Hrsg.): Das Christentum am Ende der Moderne. Düsseldorf 1996, S. 12/14

232 Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 41 vom 7.12.94

233 "Der Absturz in die Moderne" Karl Lehmann im Gespräch. In: DIE ZEIT vom 23.12.1994

234 Das Apostolische Schreiben beginnt mit der Adresse und Einführung (TMA 1), es folgen Grundlinien einer Christologie als Soteriologie: Jesus Christus wird als die persongewordene Suche Gottes nach dem Menschen zu dessen Erlösung dargestellt (2-8). TMA 9-16 schildern das Jubiläum des Jahres 2000 als vergegenwärtigte Feier des Handelns Gottes um unserer Zukunft willen, die Rückkehr zur Grundgabe und zur Grundaufgabe Gottes. Als Konsequenz von Ereignissen der jüngsten Vergangenheit, wie dem II. Vatikanischen Konzil, Synoden und Pastoralreisen stellt der Papst die Vorbereitung des großen Jubeljahres(17-28) als Glaubensvertiefung und Glaubensverkündigung in Wort und Tat verdichtet im Sakrament heraus. Die unmittelbare Vorbereitung (29-30) wird als geistlicher "Fünf-Jahres-Plan" (Bernhard Schiller) in zwei Phasen vorgestellt. Im Blick auf die feierliche Durchführung (55) gelten Fragen der trinitarischen und eucharistischen Ausrichtung sowie konkrete Fragen von Aktionen. Am Ende fügt das Schreiben die Einzelfragen wieder zusammen in Jesus Christus (56-59).

235 Bernt, Dietmar: Auf dem Pilgerweg ins Jahr 2000" In: Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg (Hrsg): Materialdienst für Seelsorge und Laienapostolat. Ausgabe 2/1996

236 vgl. Theologisch-Historische Kommission für das Heilige Jahr 2000 (Hrsg.): Jesus - Wort des Vaters. Regensburg 1997, S. 40

237 Vgl. Bernt, Dietmar: Die Vorbereitung auf das Jahr 2000 als Chance für die Ökumene. In: Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg (Hrsg): "Für mich ist Christus das Leben". Materialdienst für Seelsorge und Laienapostolat. Ausgabe 1/1997, S. 52 f.

238 Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Enzyklika "Ut unum sint" von Papst Johannes Paul II. über den Einsatz für die Ökumene. Bonn 1995

239 Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Enzyklika "Ut unum sint" von Papst Johannes Paul II. über den Einsatz für die Ökumene. Bonn 1995

240 Presseamt des Heiligen Stuhls (Hrsg.): Ansprache von Papst Johannes Paul II. bei der Begegnung mit den Repräsentanten der Evangelischen Kirche in Deutschland und Mitgliedern der Arbeitsgruppe der Christlichen Kirchen in Deutschland am 22.6.96 in Paderborn, S. 1

241 Rahner, K./Vorgrimler, H.: Kleines Konzilskompendium. Freiburg 241993, S. 229

242 "(11) Die Art und Weise der Formulierung des katholischen Glaubens darf keinerlei bilden für den Dialog mit den Brüdern. Die gesamte Lehre muß klar vorgelegt . Nichts ist dem ökumenischen Geist so fern wie jener falsche Irenismus, durch den die Reinheit der katholischen Lehre Schaden leidet und ihr ursprünglicher und sicherer Sinn verdunkelt wird. Zugleich muß aber der katholische Glaube tiefer und richtiger ausgedrückt werden auf eine Weise und in einer Sprache, die auch von den getrennten Brüdern wirklich verstanden werden kann. Darüber hinaus müssen beim ökumenischen Dialog die katholischen Theologen, wenn sie in Treue zur Lehre der Kirche in gemeinsamer Forschungsarbeit mit den getrennten Brüdern die göttlichen Geheimnisse zu ergründen suchen, mit Wahrheitsliebe, mit Liebe und Demut vergehen. Beim Vergleich der Lehren miteinander soll man nicht vergessen, daß es eine Rangordnung oder `Hierarchie' der Wahrheiten innerhalb der katholischen Lehre gibt, je nach der verschiedenen Art ihres Zusammenhangs mit dem Fundament des christlichen Glaubens. So wird der Weg bereitet werden, auf dem alle in diesem brüderlichen Wettbewerb zur tieferen Erkenntnis und deutlicheren Darstellung der unerforschten Reichtümer Christi angeregt werden." Rahner, K./Vorgrimler, H.: Kleines Konzilskompendium. Freiburg 241993, S. 239 f.

243 Rahner, K./Vorgrimler, H.: Kleines Konzilskompendium. Freiburg 241993, S. 222 f.

244 Bertsch, L./Boonen, Ph. (Hrsg.): Gemeinsame Synode der Bistümer in der Deutschland. Beschlüsse der Vollversammlung.6 Freiburg 1976S. 108

245 Katechismus der Katholischen Kirche (KKK). München 1993, S. 243 f.

246 Der KKK nennt allerdings zumindest die folgenden Schritte auf dem Weg der Kirche zu Einheit: dauernde Erneuerung der Kirche in einer größeren Treue zu ihrer Berufung. Bekehrung des Herzens, um nach einem reinen Leben gemäß dem Evangelium zu streben, denn die Untreue der Glieder gegenüber der Gab Christi verursacht die Trennungen; gemeinsames Beten ("geistiger Ökumenismus"); gegenseitige brüderliche Kenntnis; ökumenische Bildung von Gläubigen und vor allem der Priester; Gespräch zwischen den Theologen und die Begegnung der Christen; Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen des Dienstes am Menschen.

247 Vgl. Marty, Martin E.: Ziele für das Jahr 2000. Welche Fragen stehen für Christen an der Jahrtausendwende auf der Tagesordnung? In: Evangelische Kommentare 29.Jg., 1/1996, S. 22

248 vgl. Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen u.a. (Hrsg.) : Jesus, das Antlitz Gottes. Ökumenische Anregungen für die Fastenzeit/Passionszeit 1997, Magdeburg 1997

249 Meier, Christoph: Wandel als Chance. In: Theologia Practica, 28. Jg., Heft 4, S. 282

250 Presseamt des Heiligen Stuhls (Hrsg.): Ansprache von Papst Johannes Paul II. Am 22.6.1996 in Paderborn, S. 3

251 Neuner, P.: Kleines Handbuch der Ökumene. Düsseldorf 1984, S. 17 zitiert nach: , T.: Was wir glauben. Eine Auslegung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses. Düsseldorf 41991, S. 394

252 Mügge, Dr. Marlies: Einheit der Christen - Versöhnung der Weltreligionen. Papst setzt ökumenische Prioritäten für das Jahr 2000. In: KNA vom 23.11.94

253 vgl. Pawlowski, Harald: Den Bleifuß von der Bremse nehmen. Ein Weltkonzil aller Kirchen im Jahr 2000 könnte den Widerstreit zwischen ökumenischer Vorfahrt und päpstlichem Vorrang auflösen. In: Publik Forum, 15/ 1996, S. 30

254 Drobinski, Matthias: Vom Meilenstein zum Stolperstein. Katholiken und Lutheraner einen Lehrstreit beenden und spüren die Grenzen der Ökumene. In: Süddeutsche Zeitung vom 2.1.1998

255 Rahner, Karl: Visionen und Prophezeiungen. Zur Mystik und Transzendenzerfahrung. Um einen Anhang erw. Neuausgabe der 2. Aufl., Freiburg 1989, S. 97

0 vgl. Baudrillard, Jean: Das Jahr 2000 findet nicht statt. Berlin 1990, S. 43f.

1 Baudrillard, Jean: Das Jahr 2000 findet nicht statt. Berlin 1990, S. 59

2 vgl. Fischer, Heinz-Joachim: Die Schuldbekenntnisse Johannes Pauls II. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19.3.1997

3 Unter anderen mache es nach Aussagen von Kardinal Friedrich Wetter "keine großen Sinn heute ein Schuldbekenntnis für vergangene Jahrhunderte abzulegen", da dies Mißdeutungen und Manipulationen ausgesetzt wäre. Vielmehr befürworte man eine Gewissenserforschung, ohne Fehler der Vergangenheit zu bestreiten. vgl. Päpstliche Akzente zum Jahr 2000: Ökumene und vorsichtige Selbstkritik. In: KNA vom 19.11.94

4 "Ein anderes schmerzliches Kapitel, auf das die Kinder der Kirche mit reuebereitem Herzen zurückkommen müssen, stellt die besonders in manchen Jahrhunderten an den Tag gelegte Nachgiebigkeit angesichts von Methoden der Intoleranz oder sogar Gewalt im Dienst an der Wahrheit dar. Zwar kann ein korrektes historisches Urteil nicht von einer sorgfältigen Berücksichtigung der kulturellen Bedingungen der jeweiligen Epoche absehen, unter deren Einfluß viele in gutem Glauben angenommen haben mögen, daß ein glaubwürdiges Zeugnis für die Wahrheit mit dem Ersticken der Meinung des anderen oder zumindest mit seiner Ausgrenzung einhergehen müßte. Oft trafen vielfältige Gründe zusammen, die die Voraussetzungen für Intoleranz schufen, indem sie ein Klima des leidenschaftlichen Fanatismus schürten, dem sich nur große, wahrhaft freie und von Gott erfüllte Geister irgendwie zu entziehen vermochten. Doch die Berücksichtigung der mildernden Umstände entbindet die Kirche nicht von der Pflicht, zutiefst die Schwachheit so vieler ihrer Söhne zu bedauern, die das Antlitz der Kirche dadurch entstellten, daß sie sie hinderten, das Abbild ihres gekreuzigten Herrn als eines unübertrefflichen Zeugen geduldiger Liebe und demütiger Sanftmut widerzuspiegeln. (TMA 35)

5 vgl. Lajolo, Giovanni: Das Große Kubiläum: Anforderungen an den gesellschaftlichen der Christen - Ausblick auf das Heilige Jahr 2000. In: Generalsekretariat des der deutschen Katholiken (Hrsg.): Berichte und Dokumente Nr. 104, 1/1997, . 27-35

6 Zitiert nach Ruh, Ulrich: Vorblick. Der Papst, die Kardinäle und das Jubiläum 2000. In: Herder-Korrespondenz. 48. Jg., Heft 7 Juli 1994, S. 329 / vgl. auch TMA 23

7 Zitiert nach Bernt, Dietmar: Auf dem Pilgerweg ins Jahr 2000" In: Bischöfliches Augsburg (Hrsg): Materialdienst für Seelsorge und Laienapostolat. 2/1996

8 Bernt, Dietmar: Auf dem Pilgerweg ins Jahr 2000" In: Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg (Hrsg): Materialdienst für Seelsorge und Laienapostolat. 2/1996

9 Außerdem jährten sich der 1500. Jahrestag der Taufe des Frankenkönigs Chlodwig (496) und der 1400. Jahrestag der Ankunft des hl. Augustinus in Canterbury (597), mit der die Evangelisierung der angelsächsischen Welt begann. Im Bezug auf Asien wird das Jubeljahr die Gedanken auf den Apostel Thomas lenken, der der Überlieferung nach schon zu Beginn des christlichen Zeitalters die evangelische Botschaft nach Indien gebracht hat, bis 1500 Missionare aus Portugal eintrafen. Weitere Jubiläen auf dem Weg zum Jahr 2000: 1994 war das siebenhundertjährige Jubiläum der Evangelisierung Chinas (1294), Ausbreitung der Missionsarbeit auf den Philippinen mit der Errichtung des Metropolitansitzes Manila (1595) sowie der ersten Märtyrer in Japan (1597). In Afrika, das ebenfalls schon von den Aposteln besucht wurde, wird mit dem 1650-Jahr-Jubiläum der Bischofsweihe des ersten Bischofs der Äthiopier, des hl. Frumentius (397), und mit dem 500-jährigen Jubiläum des Beginns der Evangelisierung Angolas im alten Königreich Kongo (1591) Nationen wie Kamerun, die Elfenbeinküste, die Zentralafrikanische Republik, Burundi, Burkina-Faso die jeweiligen Jahrhundertfeiern der Ankunft der ersten Missionare in ihren Gebieten (vgl. TMA 25). Da der Zeitraum der Vorbereitung auf das "Heilige Jahr" teilweise auch mit Bistumsjubiläen zusammenfällt, weicht z.B. die Erzdiözese Paderborn von den herkömmlichen Wegen ab: Die Erdiözese Paderborn wurde 799 errichtet und wird dies mit dem Kirchenjahreswechsel Advent 1999 und Jahreswechsel 1.1.2000 besonders begehen. Das Bistum Fulda stellt sein 250jähriges Jubiläum im Jahr 2002 und die 1250 Jahrfeier des Heilgen Bonifatius ebenfalls in den Zusammenhang mit dem "Heiligen Jahr".

10 Vielmehr wird das mit der Wende im Kommunismus in Verbindung gebrachte "Marianische Jahr" 1987/88 und auch das Jahr der Familie" (1994) als Vorbereitung . vgl. Ruh, Ulrich: Vorblick. Der Papst, die Kardinäle und das Jubiläum 2000. In: Herder-Korrespondenz. 48. Jg., Heft 7 Juli 1994, S. 329 / Ruh, Ulrich: Johannes Paul II.: Vorblick auf das Jubiläumsjahr 2000. In: Herder-Korrespondenz. 48. Jg., Heft 12/1994, S. 604

11 Der Papst verweist in "Tertium Millenium Adveniente" bewußt auf sein Enzyklika "Dominum et vivificantem, in dem er Schrieb: "Das große Jubiläum am Ende des zweiten ... hat eine pneumatologische Ausrichtung; denn das Geheimnis der vollzog sich, durch das Wirken des Heiligen Geistes'. Es wurde ,gewirkt' jenen Geist, der - eines Wesens mit dem Vater und dem Sohn - im absoluten Geheimnis des dreieinigen Gottes die ,Liebe in Person' ist, das ungeschaffene Geschenk, das die ewige Quelle allen Schenkens Gottes in der Schöpfungsordnung ist sowie unmittelbarer Ursprung und gewissermaßen Subjekt der Selbstmitteilung Gottes in der Gnadenordnung. Das Geheimnis der Menschwerdung ist der Höhepunkt dieses Schenkens und dieser Selbstmitteilung." Die Kirche könne sich auf das Jubiläum "in keiner anderen Weise als im Heiligen Geist vorbereiten. Was ,in der Fülle der Zeit' durch das Wirken des Heiligen Geistes geschah, kann heute nur durch sein Wirken im Gedächtnis der Kirche neu erwachen". (Enzyklika Dominum et vivificantem (18. Mai 1986) zitiert nach TMA 44)

12 Wie täglich im Petersdom sind in der Grabeskirche Heilig-Geist-Messen geplant. Es wird mit einer Verdopplung des Pilgerstroms auf 4,5 Millionen gerechnet. Nicht nur die Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen den verschiedenen Religionen, sondern auch innerhalb der sechs katholischen und sechs weiterer christlicher Kirchen wie Lutheraner und orthodoxe Griechen im Heiligen Land ist wegen verschiedener Privilegien und Traditionen nicht unproblematisch.

13 Die Vier-Millionen-Stadt Rom erwartet 20-50 Millionen Milleniumsbesucher, pro Tag 119.000 Menschen, 50% mehr wie sonst pro Jahr. Stolze 3,4 Milliarden Mark (!) lassen sich die italienischen Behörden Baumaßnahmen und Verbesserungen der Infrastruktur kosten. Zwar wird es nach heftigen Protesten keine dritte U-Bahnlinie vom Bahnhof zum Vatikan geben, dafür aber die Untertunnelung der Engelsburg, einen Parkplatz für mehrere tausend Busse. Rund 80 Millionen Mark entfallen auf Renovierungen. (Vgl. Wegener, Thea: Rom rüstet sich auf die Pilgerströme im Heiligen Jahr. In: Hessische Allgemeine vom 27.12.97, S. 29) Trotz diesem Engagement bewerten ein Viertel der Römer das kommende Heilige Jahr pessimistisch, erwarten sie chaotische Zustände, auch wenn 67,9 Prozent die Ausrufung zur Jahrtausendwende insgesamt positiv oder sehr positiv bewerten. Vgl. Umfrage: Römer begrüßen Heiliges Jahr zur Jahrtausendwende. In: Katholische Nachrichten-Agentur vom 27.6.1996

14 Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Das dritte Jahrtausend kommt auf uns zu - alle sind eingeladen. Aktionsplan zur Vorbereitung und Durchführung des Heiligen Jahres 2000. Bonn 1996, S. 21

15 Hier werden einzelne Beispiele genannt, wie der hl. Pius X. der versucht habe, den "tragischen Entwicklungen zuvorzukommen, wie sie die internationale Situation am Beginn des Jahrhunderts zustande kommen ließ". So hätten sich die Päpste der dem Konzil mit großem Einsatz engagiert: "Benedikt XV. sah sich der Tragödie des Ersten Weltkriegs gegenüber, Pius XI. mußte es mit den Bedrohungen durch die totalitären bzw. die menschliche Freiheit mißachtenden Systemen in Deutschland, Rußland, Italien, Spanien und noch vorher in Mexiko aufnehmen. Pius XII. trat gegen das schwerwiegendste, von der totalen Verachtung der menschlichen Würde verkörperte Unrecht auf, wie es sich während des Zweiten Weltkriegs ereignete. Er bot auch hervorragende Orientierungen für das Entstehen einer neuen Weltordnung nach dem Zusammenbruch der vorhergehenden politischen Systeme." (TMA 22) Außerdem werden als Beispiel Leo XIII. Und die Themen der katholischen Soziallehre sowie die Enzyklika "Quadragesimo anno" Pius' XI., die Interventionen Pius' XII., die Enzykliken "Mater et Magistra" und "Pacem in terris" Johannes' XXIII., "Populorum progressio" und das Apostolische Schreiben "Octogesima adveniens" Pauls VI.

16 Die Kommission für den interreligiösen Dialog soll den Orstkirchen Empfehlungen für die Einbindung von Nichtchristen und ein Gebetstreffen mit Juden, Muslimen und Angehörigen anderer Religionen an die Hand geben. In der liturgischen Kommission werden die Texte für die Heili-Jahr-Gottesdienste, sowie die Vorbereitungsjahr erstellt. Geistliche Grundlagen legt die Theologisch-Historische Kommission, außerdem werden "dunkle Seiten" der Kirchengeschichte wissenschaftlich aufgearbeitet. Bisher sind zwei Bände erschienen: "Jesus Christus - Wort des Vaters" , "Gottes Geist in der Welt" (beide Regensburg 1997). Richtlinien für eine globale Pastoral erstellt die Pastoralkommission und die Kulturell-künstlerische Kommission kümmert sich um Ausstellungen, Konferenzen, Schauspiele oder musikalische . Konkrete Pläne eines Schuldennachlasses sind u.a. Thema der Sozial- . Außerdem gibt es eine Medienkommission und zahlreiche Untergruppen für Einzelfragen.

17 Vgl. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Das dritte Jahrtausend kommt auf uns zu - alle sind eingeladen. Aktionsplan zur Vorbereitung und Durchführung des Heiligen Jahres 2000, Bonn 1996, S. 8

18 Kasper, Walter: Auf den Weg ins dritte Jahrtausend. Pastorale Perspektiven im Blick auf das Jahr 2000. Rede beim Neujahrsempfang am 6.1.1997, Rottenburg 1997, S. 15

19 Ruh, Ulrich: Johannes Paul II.: Vorblick auf das Jubiläumsjahr 2000. In: HerderKorrespondenz. 48. Jg., Heft 12/1994, S. 605

20 vgl. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Das dritte Jahrtausend kommt auf uns zu - alle sind eingeladen. Aktionsplan zur Vorbereitung und Durchführung des Heiligen Jahres 2000. Bonn 1996, S. 5f.

21 Vgl. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Das dritte Jahrtausend kommt auf uns zu - alle sind eingeladen. Aktionsplan zur Vorbereitung und Durchführung des Heiligen Jahres 2000. Bonn 1996, S. 8

22 Bernt, Dietmar: Auf dem Pilgerweg ins Jahr 2000" In: Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg (Hrsg): Materialdienst für Seelsorge und Laienapostolat. 2/1996, S. VI

23 Im Rahmen meiner Recherche habe ich alle (erz-) bischöflichen Seelsorgeämter mit der Bitte um Darstellung ihrer Arbeit auf dem Weg zum Heiligen Jahr darzustellen und mir diözesane Materialien zuzuschicken angeschrieben. Nicht alle Bistümer haben überhaupt reagiert, eine Auswahlliste der Materialien ist im Anhang dokumentiert.

24 "Jesus Christus, gestern und heute, Anfang und Ende. Laß uns neu werden in Dir. Denn Dein ist die Zeit und die Ewigkeit. Amen."

25 Pastorale Dienststelle des Erzbistums Hamburg (Hrsg.): Auf dem Weg ins Heilige Jahr 2000. Werkheft für das Jahr 1997 im Erzbistum Hamburg. Hamburg 1997

26 Bischöfliches Ordinariat Speyer/HA Pastorale Dienste und Gemeindearbeit(Hrsg.): Zielvereinbarung zur "Initiative 2000" in der Diözese Speyer. Speyer 1996

27 Pastoralreferentin Elisabeth Schmitter vom Bischöflichen Seelsorgeamt mir schriftlich am 15.9.97

28 Ruh, Ulrich: Johannes Paul II.: Vorblick auf das Jubiläumsjahr 2000. In: HerderKorrespondenz. 48. Jg., Heft 12/ 1994, S. 605

29 Evangelische Erwachsenenbildung in Niedersachen (Hrsg.): Kirche EXPOniert sich. Die Weltausstellung und wie Christen sich darauf vorbereiten. Einladung zur Mitarbeit. Hannover 1997, S. 23

30 Freter, Wolfang (Kath. Expo-Beauftrager). In: Katholisches EXPO-Büro (Hrsg.): Die Welt zu Gast haben. Christen als Gastgeber zur EXPO 2000. Hannover 1997

31 Evangelische Erwachsenenbildung in Niedersachen (Hrsg.): Kirche EXPOniert sich. Die Weltausstellung und wie Christen sich darauf vorbereiten. Einladung zur Mitarbeit. Hannover 1997, S. 21

32 Wegner, Dr. Gerhard (Hrsg.): Optimistisch, jung, global, faszinierend. Die Herausforderung der EXPO 2000. Hannover 1997, S. 25

33 Wegner, Dr. Gerhard (Hrsg.): Optimistisch, jung, global, faszinierend. Die Herausforderung der EXPO 2000. Hannover 1997, S. 39

34 vgl. CVJM: Mit gläsernem Fisch zur Expo. In: Hessische Allgemeine vom 27.10.1997

35 Evangelische Erwachsenenbildung in Niedersachen (Hrsg.): Kirche EXPOniert sich. Die Weltausstellung und wie Christen sich darauf vorbereiten. Einladung zur Mitarbeit. Hannover 1997, S. 27, vgl. auch Ev.-Luth. Landeskirche Hannovers (Hrsg.): Platz der Religionen. Anregungen zur Gestaltung aus evangelischer Sicht. Hannover

36 vgl. Hempelmann, R.einhard: Wehen der Endzeit. Akokalyptische Erwartung im Kontext charismatischer und evangelikaler Bewegungen. In: Gasper, Hans/Valentin, Dr. Friederike: Endzeitfieber. Apokalyptiker, Untergangspropheten, Endzeitsekten. Freiburg 1997, S. 51-69

37 vgl. Eber, J.: Das Jahr 2000: Christen vor der Jahrtausendwende. Basel 1996, S. 20

38 Nach Barrett gab es in der Kirche gut 8000 Weltmissionspläne: Die Hälfte sei schon worden, etwa 150 stagnieren, über 125 setzten auf das Jahr 2000 als Ziel für die . Es fehlt dabei nicht an ehrgeizigen wie konkreten Ziel: Von christlichen für alle Menschen, ein überall ausgestrahlter Jesusfilm, 120000 Missionare für Billy Graham, eine Kirchengründung in jeder Volksgruppe durch den Missionswissenschaftler Ralph D. Winter oder die weltweite Gründung von sieben Millionen neuer Gemeinden durch den amerikanischen Missionar Jim Montgomery. Auch Buchtitel der evangelikalen Szene weisen das Ziel: "Kirche im Jahr 2000" (Kurt Rommel), "Evangelisation 2000!" (Peter Strauch) und "Zwischenbilanz: Evangelikale unterwegs zum Jahr 2000" (Deutsche Evangelische Allianz). Vgl. Eber, Jochen: Das Jahr 2000: Christen vor der Jahrtausendwende. Basel 1996, S. 20+22f.

39 Nachtwei, Dr. Gerhard: Damit alle Leben. Eine Einstimmung. In: Bistum Magdeburg (Hrsg.): Jesus, das menschliche Antlitz Gottes. Anregungen zur Fastenzeit 1997, Magdeburg 1997, S. 3

40 Wegner, Dr. Gerhard (Hrsg.): Optimistisch, jung, global, faszinierend. Die Herausforderung der EXPO 2000. Hannover 1997, S. 47

41 Schlösser, Josef: Heiliges Jahr 2000: Fehlanzeige. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA-Spezial Kirchenpresse) vom 6.11.1996

42 Lajolo, Giovanni: Das Große Kubiläum: Anforderungen an den gesellschaftlichen Einsatz der Christen - Ausblick auf das Heilige Jahr 2000. In: Generalsekretariat des Zentralkomitess der deutschen Katholiken (Hrsg.): Berichte und Dokumente Nr. 104, 1/1997, S. 27-35

43 Vatikan: Erste Bilanz der Vorbereitungen auf Heiliges Jahr 2000. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) vom 12.3.1997

44 Jaschke, Hans-Jochen: Gott sucht den Menschen. Zur Instution und zum Kontext des -schen Schreibens Tertio Millenio Adveniente. In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln/Bonn 1997, S. 24

45 Welt ist nicht von allen guten Geistern verlassen. Weihbischof Jaschke zum Heiligen Jahr. In: Bonifatiusbote vom 8.2.1998, S. 1

46 Heiliges Jahr 2000: Leise Töne von Bischöfen. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA-Informationsdienst) vom 19.3.1997

47 Eber, Jochen: Das Jahr 2000: Christen vor der Jahrtausendwende. Basel 1996, S. 63

48 Schlösser, Josef: Heiliges Jahr 2000: Fehlanzeige. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA-Spezial Kirchenpresse) vom 6.11.1996

49 Während meiner Recherche wurden mir von unterschiedlichsten Verbänden und offiziellen Kirchlichen Einrichtungen und Funktionsträgern immer wieder kreative, aber nicht dem Anlaß entsprechend unpassende oder gar nur dem Zeitgeist nachrennende Ideen und Konzepte vorgestellt, die bei den entscheidenden Stellen, sei des der Deutschen Bischofskonferenz oder Ortsbischöfen abgelehnt wurden. Mir scheint, daß hier die Dimension und Chance des "Heiligen Jahr 2000" verkannt wird und aus mangelnder Professionalität dem Wunsch des Papstes nach einer Neuevangelisierung und einem "großen Jubeljahr" nicht Rechnung getragen wird.

50 Ruh, Ulrich: Johannes Paul II.: Vorblick auf das Jubiläumsjahr 2000. In: HerderKorrespondenz. 48. Jg., Heft 12/1994, S. 605

51 Schidelko, Johannes: Das Heilige Jahr in der Sackgasse. Eine Millionen Bibeln für die Römer - aber viele Pannen. In: KNA-Spezial Bistumspresse vom 19.2.1997

52 Franzoni, Giovanni: Laßt die Erde ausruheh. Offener Brief für ein mögliches Jubiläum. Wien, München 1997, zitiert nach Kemper, Thomas: Buchtip Giovanni Franzoni: Laßt die Erde ausruhen. In: Rundbrief - Initiative Kirche von unten. Heft 4/1997, S. 19

53 Kafka, Peter: Gegen den Untergang. Schöpfungsprinzip und globale Beschleunigungskrise. München 1994, S. 9

54 Kafka, Peter: Gegen den Untergang. Schöpfungsprinzip und globale Beschleunigungskrise. München 1994, S. 12

55 Laiderach, Jürg: Der Zukunft ein Dach. Ein Exkurs. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. Bd. 2. Frankfurt 1990, S. 641

56 Kafka, Peter: Gegen den Untergang. Schöpfungsprinzip und globale Beschleunigungskrise. München 1994, S. 13

57 Canetti, Elias: Die Provinz des Menschen - Aufzeichnungen 1942-1972. Frankfurt/Main 1978

58 Baudrillard, Jean: Das Jahr 2000 findet nicht statt. Berlin 1990

59 Baudrillard, Jean: Das Jahr 2000 findet nicht statt. Berlin 1990, S. 45

60 Baudrillard, Jean: Das Jahr 2000 findet nicht statt. Berlin 1990, S. 46f.

61 vgl. Achenbach, Dr. Gerd B.: "Das Geld, der Beruf, der Individualismus - warum Arbeit suchen", Rifkin, Jeremy: "Das Ende der Arbeit" und Schepach, Joseph: "Das 21. Jahrhundert: Ein handwerklich/kulturelles Zeitalter" Referate am 18./19..9.97 bei den 3. Millenium-Tagen Kassel

62 Eine öffentliche Diskussion über die Folgen der Globalisierung fordert Dr. Heiner Geißler. "Kann eine globalisierte Wirtschaft konsenzfähig in der demokratischen Gesellschaft sein, wenn Aktionskurse bei zunehmenden Arbeitslosenzahlen steigen?", fragte er bei einer Tagung der Caritas in Fulda. Während der reichste Mann der Welt, Bill Gates, in Frankfurt eine 30minütige Rede über die globalen Zukunftsmärkte seiner Computerprogramme halte, klettere der Aktienkurs von "Microsoft" fast um soviel Punkte, wie seine Rede lang war. Auf der anderen Seite verkünden Weltunternehmen den Aktieninhabern voller stolz, daß sie mehr Gewinn gemacht und mehr Menschen zur Kostenreduzierung entlassen hätten als je zuvor. Auch da reagiert die Börse prompt laut Geißler und registriert ebenfalls einen Wertzuwachs der Firmenaktien.

63 Beier, Peter: Kirche 2000? In: Theologia Practica, 28. Jg., Heft 4, S. 266

64 Vgl. Jetter, Hartmut/Echternach, Horst/Reller, Horst u.a. (Hrsg.): Evangelischer Erwachsenenkatechismus. Gütersloh 51989, S. 1359

65 vgl. Jetter, Hartmut/Echternach, Horst/Reller, Horst u.a. (Hrsg.): Evangelischer Erwachsenenkatechismus. Gütersloh 51989, S. 1364

66 "Der derzeitige Pontifex spricht bereits in seinem ersten Dokument ausdrücklich von dem Großen Jubiläum, wenn er dazu auffordert, die Zeit der Erwartung als `einen neuen Advent' zu leben.9 Auf dieses Thema ist er dann noch mehrmals zurückgekommen, wobei er in der Enzyklika Dominum et vivificantem1 ausführlich darauf einging. (TMA 23) / "Der Advent bereitet uns auf die Begegnung mit dem vor, der war, der ist und der ständig kommt (vgl. Offb 4,8)." (TMA 20)

67 vgl. Peters, Ted: Futurologie. In: Müller, Gerhard (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie. . 11, Berlin 1988, S. 772

68 vgl. Gasper, Hans: Sekten und neue religiöse Bewegungen - Herausforderung an der zum neuen Jahrtausend. In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln/Bonn 1997, S. 306

69 Guha, Anton-Anderas: Der Planet schlägt zurück. Ein Tagebuch aus der Zukunft, Göttingen 31996

70 Guha, Anton-Anderas: Der Planet schlägt zurück. Ein Tagebuch aus der Zukunft, öttingen 31996, zitiert nach: Kern, Bruno: Endzeitstimmung. In: Concilium. Internationale Zeitschrift für Theologie. 33. Jg., 5/1997, S. 684

71 Evangelische Kirche in Deutschland (Hrsg.): "Strukturbedingungen der Kirche auf längere Sicht", Stuttgart 1985, zitiert nach Otto, Gert: Kirche und Christentum im nächsten Jahrtausend. In: Theologia Practica, 28. Jg., Heft 4, S. 267

72 Scherer, Peter: Dyba fordert Besinnung auf christliche Traditionen. Fuldaer Erzbischof warnt vor Fehlentwicklungen. In: DIE WELT vom 31.19.1996

73 vgl. Dyba, Dr. Johannes: Verrückt vor Freude. In: Müller, Michael (Hrsg.): Von der Lust, katholisch zu sein. Aachen 21993, S. 209ff.

74 vgl. Blüml, Herrmann: Zeitenwende. Aufbruch mit Christus ins Dritte Jahrtausend. Regensburg 1997, S. 179

75 Kehl, Medard: Wohin geht die Kirche. Eine Zeitdiagnose. Freiburg 51996, S. 14

76 Kehl, Medard: Wohin geht die Kirche. Eine Zeitdiagnose. Freiburg 51996, S. 16

77 vgl. Scherer, Peter: Dyba fordert Besinnung auf christliche Traditionen. Fuldaer Erzbischof warnt vor Fehlentwicklungen. In: DIE WELT vom 31.19.1996

78 Fliege, Jürgen: Kirchenbeben. 150 Schritte aus der Kirchenkrise. Düsseldorf 1997

79 Bertsch, L./Boonen, Ph. (Hrsg.): Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik . Beschlüsse der Vollversammlung. Freiburg 61976, S. 148

80 Aufbau einer geschwisterlichen Kirche. Volle Gleichberechtigung der Frauen. Freie Wahl zwischen zölibatärer und nicht-zölibärer Lebensform. Positive Bewertung der Sexualität als wichtiger Teil des von Gott geschaffenen und bejahten Menschen. Frohbotschaft statt Drohbotschaft.

81 Amman, Elisabeth: Pfingsten 99. Gespräch mit Martha Brun. In: Schritte in offene. Zeitschrift für Emanzipation Glaube Kulturkritik, 28. Jg., 1/1998, S. 9

82 vgl. Haas, Johannes: Kirche in der Jahrtausendwende. Eine Literaturauslese zur . In: Theologisch-praktische Quartalschrift 134.Jg., Heft 2/1986, S.183 und Hoffmann, Paul: Perspektiven für eine Kirche der Zukunft. In: Glaube und Lernen, 10. Jg. 1995, S.118

83 Schwöbel, Christoph: Das Richtige tun. Kirche auf der Schwelle zum dritten Jahrtausend. In: Evangelische Kommentare 29.Jg., 1/1996, S. 24

84 Haas, Johannes: Kirche in der Jahrtausendwende. Eine Literaturauslese zur . In: Theologisch-praktische Quartalschrift 134.Jg., Heft 2/1986, S.186

85 "Die Kirche macht sich die falschen Sorgen." In: Süddeutsche Zeitung vom 10.9.1994

86 vgl. "Enorm viel Geld und enorm wenig Mut. Erzbischof kritisiert die Kirche" In: Süddeutsche Zeitung vom 3.8.1994

87 Köster, Fritz: Christsein an der Wende. Visionen der Hoffnung. Frankfurt/Main 1991

88 Köster, Fritz: Christsein an der Wende. Visionen der Hoffnung. Frankfurt 1991, S. 95

89 Küng, Hans: "Wahrhaftigkeit. Zur Zukunft der Kirche.", Freiburg, Basel, Wien, 1968

90 vgl. Püttmann, Andreas: Woran es fehlt in der Kirche. In: Lebendige Seelsorge. 45 Jg. 1/1994. S. 53

91 Püttmann, Andreas: Woran es fehlt in der Kirche. In: Lebendige Seelsorge. 45 Jg. 1/1994. . 53

92 Predigt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Karl Lehmann beim zum Abschluß des 91. Katholikentag Karlsruhe am 21.6.1991.

93 Predigt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Karl Lehmann beim Hauptgottesdienst zum Abschluß des 91. Katholikentag Karlsruhe am 21.6.1991.

94 Der Absturz in die Moderne. Karl Lehmann im Gespräch. In: DIE ZEIT vom 23.12.94

95 Kasper, Walter: Auf den Weg ins dritte Jahrtausend. Pastorale Perspektiven im Blick auf das Jahr 2000. Rede beim Neujahrsempfang am 6.1.1997, Rottenburg 1997, S. 4

96 Ullmann, Wolfgang: Christsein in einer nachchristlichen Gesellschaft. In: Praktische Theologie. 32. Jg., Heft 2/1997, S. 105

97 Jens, Walter: Die Kirche der Zukunft. In: Theologia Practica, 28. Jg., Heft 4, S. 260f.

98 Sekretariat der Deutschen Bischofkonferenz (Hrsg.): "Zukunft der Schöpfung - Zukunft der Menschheit" - Erklärung der Deutschen Bischöfe zu Fragen der Umwelt und der Energieversorgung. Bonn 1980, zitiert nach: Läpple, Alfred: Arbeitsbuch zum Katechismus der Katholischen Kirche, Augsburg 1993, S. 524

99 Grey, Mary: Jesus, Guru des Individualismus - oder Herzstück der Gemeinschaft? Jüngerschaft und prophetische Kirche. In: Concilium - Internationale Zeitschrift für Theologie. 33. Jg., 1/1997, S. 115

100 Christensen, Jan: Erlaßjahr 2000 - Entwicklung braucht Entscheidung. In: Rundbrief - Initiative Kirche von unten. Heft 4/1997, S. 18f.

101 vgl. Erzbischof: Heiliges Jahr soll von moderner Sklaverei befreien. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) vom 1.12.1996

102 vgl. Schuldenerlaß zum Jahr 2000. In: das zeichen, 104. Jg., Heft 4/1997, S. 29

103 Ratzinger, Joseph Kardinal: Salz der Erde. Christentum und katholische Kirche an der Jahrtausendwende. Ein Gespräch mit Peter Seewald. Stuttgart 91997, S. 298

104 Wickert, Ulrich: Der Ehrliche ist der Dumme. Über den Verlust der Werte, Hamburg 151995

105 Clermont, Christoph: Der Abschied vom sozialen Abstieg. Referat am 18./19.9.1997 bei 3. Millenium-Tagen Kassel, S. 1

106 Staalsett, Gunnar: Eine Sternstunde der Menschheit naht. Gedanken eines Christen auf dem Weg zur Jahrtausendwende. In: Lutherische Monatshefte, 28. Jg., 6/1989, S. 265

107 Fliege, J.: Kirchenbeben. 150 Schritte aus der Kirchenkrise. Düsseldorf 1997, S. 66

108 Barth, Karl.: Evangelium und Kirche - Römerbrief. In: Kuschel, Karl-Josef (Hrsg.): Lust an der Erkenntnis: Die Theologie des 20. Jahrhunderts. München 1994

109 Wartberg-Potter, Bärbel: Für eine Kirche, die wir lieben können. Ein Kommentar in vier Thesen. In: Evangelische Kommentare. 6/1994, S. 354

110 Höhn, Hans-Joachim: Signale der Zeit - Spuren des Glaubens. Plädoyer für christliche Zeitgenossenschaft. In: Lebendige Seelsorge. 45 Jg., Heft 1/1994, S. 1

111 Ernsperger, Bruno: Zwischen Sackgasse und Weg ins Freie. In: Lebendige Seelsorge. 45. Jg., Heft 1/1994,

112 Ernsperger, Bruno: Zwischen Sackgasse und Weg ins Freie. In: Lebendige Seelsorge. 45. Jg., Heft 1/1994, S. 44

113 vgl. Plettenberg, Gabriele Gräfin: Zu dürftig dieser Dialog. In: Rheinischer Merkur/Christ und Welt vom 5.8.94

114 vgl. Lehmann, Karl: Predigt beim Hauptgottesdienst des Katholikentag 1992

115 vgl. Harder, Bernd: 2000 - Bangemachen gilt nicht. In: Weltbild 26/27 1997, S. 30

116 Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Das dritte Jahrtausend kommt auf uns zu - alle sind eingeladen. Aktionsplan zur Vorbereitung und Durchführung des Heiligen Jahres 2000. Bonn 1996, S. 18

117 vgl. Kohle, Hubert: Jahrtausendwende: Zunahme von Endzeitängsten? In: Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg (Hrsg.): "Auf dem Pilgerweg ins Jahr 2000". Materialdienst für Seelsorge und Laienapostulat. Heft 2 /1996, S. 54-56

118 Dormeyer, Detlev: Die Offenbarung des Propheten Johannes. In: Dormeyer, /Hauser, Linus: Weltuntergang und Gottesherrschaft. Mainz 1990, S. 98

119 Kohler, Georg: Warum nicht Apartheid. Wie sich das 19. Im 21. Jahrhundert wiederholen sollte. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. Bd. 1. Frankfurt/Main 1990, S. 65

120 Riffer, Gabriele: Vom Schwarzsehen, Unheilspropheten und Endzeiterwartungen. das Jahr 2000 überhaupt ein Thema für "reißerische" Autoren ist. In: Die lebendige Zelle, 39. Jg., Heft 6/1996, S. 175

121 Kehl, Medard: Wohin geht die Kirche. Eine Zeitdiagnose. Freiburg 51996

122 Doerry, Dr. Martin: "Am Rande des Abrunds" In: DER SPIEGEL (Titelthema: Endzeitangst - Countdown zur Jahrtausendwende, Heft 1/1996, S. 147

123 Däubler-Gmelin, Herta: Kirche 2000 - Treue zur Überlieferung und Bereitschaft zum Dialog mit der säkularen Welt. In: Praktische Theologie. 32. Jg., Heft 2, 1997, S. 90

124 Däubler-Gmelin, Herta: Kirche 2000 - Treue zur Überlieferung und Bereitschaft zum Dialog mit der säkularen Welt. In: Praktische Theologie. 32. Jg., Heft 2, 1997, S. S. 90

125 Doerry, Dr. Martin: "Am Rande des Abrunds" In: DER SPIEGEL, Heft 1/1996, S. 132

126 So bestanden jüngst in Ostfriesland 10 Jugendliche die Konfirmationsprüfung nicht, weil sie statt Jesus Mose als den Gekreuzigten angaben und nach Ostern nicht Pfingsten, sondern den Rosenmontag als kirchlichen Feiertag sahen. vgl. Grünewald, Martin: Wurde Mose oder Jesus gekreuzigt? In: Kolpingblatt 6/1996, 95. Jg., S. 4

127 Rahner, K./Vorgrimler, H.: Kleines Konzilskompendium. Freiburg 1993 24, S. 458

128 Preuss-Lausitz, Ulf: Die Kinder des Jahrhunderts. Zur Pädagogik der Vielfalt im Jahr 2000. Weinheim 1993

129 Preuss-Lausitz, Ulf: Die Kinder des Jahrhunderts. Zur Pädagogik der Vielfalt im Jahr 2000. Weinheim 1993, S. 53

130 vgl. Moser, Tilmann: Gottesvergiftung. Frankfurt 1980, S. 10/34

131 Ein kreatives Beispiel ist ein jährlicher "Asterix"-Comic des Bischöflichen Jugendamt , durch den mit lokalem Bezug das "Heilige Jahr" und das jeweilige Jahresthema ändlich erklärt wird. Bischöfliches Jugendamt Fulda (Hrsg.): "Auf dem Weg ins Heilige Jahr 2000" (In: "Rundbrief", November/Dezember 1996) und "Neues auf dem Weg zum Jahr 2000" (In: "Rundbrief"- November/Dezember 1997

132 Ange, D.: Die Heiligen des Jahres 2000, Salzburg 21983, S. 94, zitiert nach: Haas, Johannes: Kirche in der Jahrtausendwende. Eine Literaturauslese zur Kirchenzukunft. In: Theologisch-praktische Quartalschrift 134.Jg., Heft 2/1986, S.188f.

133 Deutschen Katecheten-Verein (Hrsg.): Religionsunterricht in der Schule. Ein Plädoyer des Deutschen Katecheten-Vereins. München 1992

134 vgl. Die Zukunft des Religionsunterrichts. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 9.3.1995

135 Heiner, Klaus: Visionen von von der Schule. In: Blick in die Kirche: Religionsunterricht in der Schule, Heft 2/1994, S. 7. >

136 Bertsch, L./Boonen, Ph. (Hrsg.): Gemeinsame Synode der Bistümer in der Deutschland. Beschlüsse der Vollversammlung. Freiburg 61976, S. 85

137 Jaschke, Hans-Jochen: Gott sucht den Menschen. Zur Instution und zum Kontext des Apostolischen Schreibens Tertio Millenio Adveniente. In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln, Bonn 1997, S. 20

138 Sloterdijk, Peter: Nachwort. Etwas vor sich haben. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bericht zur Lage der Zukunft. Bd. 2. Frankfurt/Main 1990, S. 718

139 Schmidt, Walter: UFO und Astro als mörderischer Mechanismus. In: Materialdienst der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen. 60. Jg., 6/1997, S. 187

140 Müller, Gerhard Ludwig: Theologische Grundsatzreflexion zur Feier des Jahres 2000. In: Müller, Gerhard Ludwig (Hrsg.): Auf dem Weg zum heiligen Jahr 2000, 2. Aufbruch ins Dritte Jahrtausend. Theologisches Arbeitsbuch. Köln, Bonn 1997, S. 30

141 Lumen gentium (21.11.1995), Art. 48

142 Biser, Eugen: An der Schwelle zum dritten Jahrtausend. Wird dem Christentum der gelingen? In: Geist und Leben, Heft 2/1996, S. 111

143 Enzensberger, Hans Magnus: Vermutungen über die Turbulenz. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bd.1. Frankfurt 1990, 107

144 Enzensberger, Hans Magnus: Vermutungen über die Turbulenz. In: Sloterdijk, Peter (Hrsg.): Vor der Jahrtausendwende. Bd. 1. Frankfurt 1990, 107

145 Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): "Wächter, wie lange noch dauert die Nacht?" Zum Auftrag der Kirche angesichts verletzlicher Ordnungen in Gesellschaft und Staat. Eröffnungsreferat von Bischof Karl Lehmann bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda. Bonn 1997, S. 21

146 Schlembach ruft zur Vorbereitung auf das heilige Jahr 2000 auf. In: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) vom 23.2.1996

147 Knapp, Andreas: Die Apokalypse ist nicht unser Schicksal. Es gibt sie noch - die . Weshalb es einen Sinn macht, die bessere Zukunft zu riskieren. In: Publik Forum, Nr. 6 vom 28. März 1997, S. 26

148 Schalück, Hermann: Offener Brief zum Jahr 2000. Franziskus von Assisi an seine Schwestern und Brüder heute. In: Publik Forum Nr. 34/1997, S. 277

149 Vgl. Bernt, Dr. Dietmar: Auf dem Pilgerweg ins Jahr 2000. In: Bischöfliches Augsburg (Hrsg): "Auf dem Pilgerweg ins Jahr 2000" Materialdienst für und Laienapostolat. Ausgabe 2/1996, S. VII / Sekretariat der Deutschen (Hrsg.): Das dritte Jahrtausend kommt auf uns zu - alle sind eingeladen. Aktionsplan zur Vorbereitung und Durchführung des Heiligen Jahres 2000. Bonn 1996, S. 20f. / Speck, Regina: Zusammenfassung Tertio Millennio Adveniente. In: Erzbischöfliches Seelsorgeamt Freiburg im Breisgau (Hrsg.): Auf dem Weg ins dritte Jahrtausend. In: Freiburger Materialdienst für die Gemeindepastoral. Heft 3/1996, S. 3ff.

150 vgl. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Das dritte Jahrtausend kommt auf uns zu - alle sind eingeladen. Aktionsplan zur Vorbereitung und Durchführung des Heiligen Jahres 2000. Bonn 1996, S. 12f.

Ende der Leseprobe aus 188 Seiten

Details

Titel
Der Mensch zwischen Weltuntergang und Heiligem Jahr - Theologische Reflexionen zur Jahrtausendwende.
Hochschule
Universität Kassel
Note
2
Autor
Jahr
1999
Seiten
188
Katalognummer
V96020
ISBN (eBook)
9783638086974
Dateigröße
1308 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Examensarbeit beschäftigt sich mit vielen Fragestellungen rund um die Jahrtausendwende 2000, aber auch prinzipiell mit der Frage nach der Zukunft von Glaube und Kirche.
Schlagworte
Mensch, Weltuntergang, Heiligem, Jahr, Theologische, Reflexionen, Jahrtausendwende
Arbeit zitieren
Marcus C. Leitschuh (Autor:in), 1999, Der Mensch zwischen Weltuntergang und Heiligem Jahr - Theologische Reflexionen zur Jahrtausendwende., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96020

Kommentare

  • Udo Seelhofer am 2.7.2001

    magische Zahlen.

    Zum ersten Kommentar nur folgendes: Das eigentliche Millenium hat es bereits vor ein paar Jahren gegeben, da man sich bei der Zählung der Jahre schlichtweg verrechnet hat. Jesus wurde demnach 4 v. Chr. geboren. Deshalb kann ich das Geschrei um den Jahrtausendwechsel und die Zahl 1999 einiger Fundamentalisten nicht erklären.
    Zu den magischen Ziffern: Mir ist aufgefallen, dass du christliche Zahlen ganz gerne auslässt (3 - die Zahl Gottes, da um eines mehr als die Zahl des Menschen, 2) Woran das wohl liegen mag?
    Die Abhandlung finde ich interessant und gut recherchiert.

  • Gast am 18.4.2001

    magische Zahlen?.

    1. 2000 ist keine magische Zahl!
    Es gibt nicht viele magische Zahlen, nur ein paar, die Du als Theologe bestimmt nicht hören willst. Zum Beispiel das Jahr 1999: dreh die Zahl mal um. Weiter magische Zahlen sind beispielsweise:
    1, 2, 5, 17, 23 .......

    2. Das Judentum ist gewiss nicht so alt (5700 Jahre ???), die älteste bekannte Kultur ist die der Ägypter, die sich jetzt im 6. Jahrtausend befinden.

    3. Wann wurde Jesus geboren? Du scheinst nicht zu wissen, daß die Zeitrechnung in der wir heute leben erst ca. 600 Jahre nach Jesus Tod "erfunden" wurde.

    4. Die Jahrtusendwende war nicht von 1999 zu 2000 sondern 2000 zu 2001, da das 3. Jahrtausend unsere Zeitrechnung erst mit dem 1. Januar 2001 begonnen hat.

    5. Überleg dir mal ob Du das Richtige lernst!

    Liber Al vel Vegis!

    Hagbard

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