Die Psychosomatik beschreibt den Zusammenhang zwischen geistigen, emotionalen Prozessen in unserem Gehirn und den Reaktionen des Körpers. Krankheiten sind somit nicht mehr bloße Reaktionen auf äußere Störungen oder Mangelzustände, sondern sind auch Reaktion auf unsere Gefühle.
So gehen heute ein Drittel bis zwei Drittel unserer westlichen Krankheitszustände auf unsere Psyche zurück, ohne daß es organische Befunde gibt.
Für uns stellt sich die Frage, wie wir uns diesem verstricktem Thema nähern können. Wir können uns drei Fragen stellen:
1) Wie kann unser Körper Krankheiten erzeugen oder fördern?
Diese Frage ist dahingehend zu verstehen, daß wir endogene Krankheitsursachen finden wollen. Was hier nicht interessiert, sind Ursachen, wie ein Messer im Herz oder ähnliches, sondern widrige Umstände, die sich aus dem körpereigenen Geschehen ergeben.
2) Inwieweit kann unser Gehirn Einfluß auf unsere Gesundheit nehmen?
Das ist die eigentliche Frage bei der Psychosomatik. Wie kann das Bewußtsein auf die körperlichen Zusammenhänge einwirken? Wo ist die Schnittstelle zwischen Geist und Körper in Bezug auf Krankheiten?
3) Welchen Sinn können selbsterzeugte Krankheiten haben? Nachdem unter 2. klar geworden ist, wie unser Gehirn auf Krankheiten wirkt, ist es entscheidend interessant, warum das Gehirn überhaupt Krankheiten tolerieren oder auslösen will. Welchen Sinn hat das Ganze und inwiefern können wir diese Zusammenhänge nutzen?
Psychosomatische Erkrankungen
Anna Peterka
Die Psychosomatik beschreibt den Zusammenhang zwischen geistigen, emotionalen
Prozessen in unserem Gehirn und den Reaktionen des Körpers. Krankheiten sind somit nicht mehr bloße Reaktionen auf äußere Störungen oder Mangelzustände, sondern sind auch Reaktion auf unsere Gefühle.
So gehen heute ein Drittel bis zwei Drittel unserer westlichen Krankheitszustände auf unsere Psyche zurück, ohne daß es organische Befunde gibt.
Für uns stellt sich die Frage, wie wir uns diesem verstricktem Thema nähern können. Wir können uns drei Fragen stellen:
1) Wie kann unser Körper Krankheiten erzeugen oder fördern?
Diese Frage ist dahingehend zu verstehen, daß wir endogene Krankheitsursachen finden wollen. Was hier nicht interessiert, sind Ursachen, wie ein Messer im Herz oder ähnliches, sondern widrige Umstände, die sich aus dem körpereigenen Geschehen ergeben.
2) Inwieweit kann unser Gehirn Einflußauf unsere Gesundheit nehmen?
Das ist die eigentliche Frage bei der Psychosomatik. Wie kann das Bewußtsein auf die körperlichen Zusammenhänge einwirken? Wo ist die Schnittstelle zwischen Geist und Körper in Bezug auf Krankheiten?
3) Welchen Sinn können selbsterzeugte Krankheiten haben? Nachdem unter 2. klar geworden ist, wie unser Gehirn auf Krankheiten wirkt, ist es entscheidend interessant, warum das Gehirn überhaupt Krankheiten tolerieren oder auslösen will. Welchen Sinn hat das Ganze und inwiefern können wir diese Zusammenhänge nutzen?
1. Wie kann unser Körper Krankheiten erzeugen oder fördern?
1.1 Erkrankungenüber das vegetatives Nervensystem
Das vegetatives Nervensystem umfaßt alle Nervenfasern, die nicht (direkt) dem Willen untergeordnet sind. Seine Erregung wird im allgemeinen auch nicht bewußt. Die Aufgabe des vegetatives Nervensystem ist die Steuerung und Koordination der Funktion aller inneren Organe (Herz, Lunge, Blutgefäße, Magen). Es wird unterteilt in ein sympathisches System mit anregender Funktion zur Steigerung der körperlichen Aktivität und ein parasympathisches mit beruhigender Wirkung zur Erholung, Ernährung und Ausscheidung von Schlacken. Wie schon weitläufig bekannt sein dürfte, kann jeder Mensch das vegetative Nervensystem beeinflussen.
Aber das Bewußtsein kann nicht nur heilen oder tolle Kunststücke zeigen. Umgekehrt ist es natürlich auch möglich, über das vegetative Nervensystem für körperliche Beschwerden zu sorgen, die so typisch sind für psychosomatische Krankheiten. So kann übertriebenes Schwitzen, ein roter Kopf, Magen- und Herzprobleme, Atembeschwerden, kalte Extremitäten und all dies ebenfalls über das (Unter-) Bewußtsein gesteuert werden.
1.2 Erkrankung durch Stre ß
Ein weiterer Faktor, der quasi aus dem Körper heraus eine Krankheit entstehen lassen kann, ist Streß.
Streß ist insofern ein endogener Faktor, als daß auch ohne das Eindringen von Fremdkörpern oder die Invasion von Bakterien eine Krankheit entstehen kann (Herpes-Bläschen an den Lippen sind ein alltägliches Beispiel).
Wenn wir uns in Situationen befinden, die eine gewisse Gefahr darstellen, wird unser Körper charakteristisch reagieren: Man bezeichnet dies als Streß. Nun gilt dieser Zusammenhang aber auch bei "psychischen Gefahren" und damit betreten wir automatisch das Gebiet der Psychosomatik.
Doch beginnen wir zunächst mit Definitionen: Körperlicher Streß Streß ist ein schwierig abzugrenzender Begriff. Eine präzise (und rein auf den Körper bezogene) Definition erfolgte durch den "Vater" der Streßforschung Hans Selye. Er beschränkte den Begriff Streß auf eine charakteristische physiologische Reaktion, wobei er zwischen Streß und Stressoren als den Streß auslösenden Faktoren unterschied. Die körperliche Reaktion auf Streß zeigt sich in den Symptomen eines allgemeinen Adaptionssyndroms. Bei lang anhaltendem Streß besteht dieses Syndrom aus drei typischen Phasen: Alarmreaktion, die aus einem Initialschock mit verringerter Widerstandskraft sowie der anschließenden Mobilisierung körperlicher Abwehrmechanismen besteht. Deswegen ist das morgendliche Kaltduschen gesund. Resistenz, mit optimaler Anpassung. Erschöpfung gekennzeichnet durch den Zusammenbruch des Anpassungsverhaltens. Nach einer langen Zeit des Lernens auf eine Prüfung hinaus treten bei Studenten häufig Krankheiten auf. Die Auswirkungen des Streßsyndroms sind Veränderungen aktivierender Körperfunktionen, die normalerweise in Reserve gehalten werden. Als Stressoren bezeichnet er Hitze, Kälte, Infektionen, Vergiftungen, Verletzungen, Schockeinwirkungen und die alltägliche Regeneration unseres Körpers.
Psycho-Sozialer Streß
Gedränge in der Kantine, Rangeleien mit den Kollegen, Machtkämpfe in der Familie. Diese wirken nur dann als Stressoren, wenn das Individuum sie als Bedrohung für sein Leben oder seine Integrität wahrnimmt.
Die psycho-sozialen Definitionen haben sich aber im Gegensatz zu den körperlichen Definitionen nur schwer einheitlich durchsetzen können, da alle Menschen eine sehr individuelle psychische Konstitution besitzen. Sowohl die Streßschwelle, als auch die
Streßtoleranz sind bei jedem Menschen anders. So kann ein und die gleiche Streß-Situation (Fallschirmspringen, Seenotübungen, ...) je nach Psyche der jeweiligen Person das Immunsystem entweder zu Höchstleistungen anspornen, oder zusammenbrechen lassen .
Streß geht auf die Muskeln im Magen Magengeschwüre gehören mit zu den beliebtesten psychosomatischen Krankheiten. Bezüglich Streß gelten also folgende Regeln:
1.) Laß Dich von Banalitäten nicht runterkriegen.
2.) Alles sind Banalitäten.
1.3 Erkrankung durch einen veränderten Hormonhaushalt
Stößt ein Körper beispielsweise zu viel Cortisol aus, so wird das Immunsystem geschwächt. Werden zu wenig Endomorphine ausgeschüttet, so schaltet sich der Schmerz nicht ab. Durch nicht zugeführtes Dopamin kann die Immunabwehr nicht gestärkt werden. Ein Mangel an Endovalium kann vielleicht nicht die Ruhe aufkommen, die für eine Heilung wichtig wäre.
2. Inwieweit kann unser Gehirn Einfluß auf unsere Gesundheit nehmen?
Durch ein Experiment- Ratten Zuckerwasserlösung - wurde Mitte der 70er Jahre die Konditionierbarkeit des Immunsystems nachgewiesen. Das war der erste Beleg für einen Zusammenhang zwischen dem zentralen Nervensystem und dem Immunsystem.
A. NEUROPEPTIDE:
In späteren Forschungen wurde klar, daß z.B. die Konditionierbarkeit des Immunsystems auch biochemisch zu erklären ist. Bedingt durch eine verfeinerte Analysetechnik kam man immer mehr Neuropeptiden (Neurotransmittern) auf die Spur - diese Stoffe sind die Kandidaten für eine biochemische Beschreibung unserer Emotionen. Bis heute hat man circa
60 verschiedene Neuropeptide charakterisiert, die in unterschiedlichen Strukturen des Gehirns und des peripheren Nervensystems nachweisbar sind
Diese Gehirnregion gilt als der klassische Ort von Emotionen, als "Sitz der Gefühle". Mit dieser Erkenntnis wird der Zusammenhang zwischen Körper und Geist faßbar:
1.) Wenn der Körper sich gegen Antigene wehren muß, so wird er das Immunsystem alarmieren. Diese Alarmierung kann im limbischen System als Gefühl an unser Bewußtsein weitergemeldet werden. Wir fühlen, daß unser Immunsystem arbeitet; eventuell reagieren wir mit einem erhöhten Schlafbedürfnis.
2.) Das Immunsystem kann über unsere Gefühle moduliert werden. Wenn wir uns gefühlsmäßig gegen die Infektion wehren, können über das limbische System vermehrt
Neuropeptide ausgestoßen werden, die als Immunopeptide bei den Freßzellen einen "größeren Hunger" hervorrufen.
B. NERVENFASERN:
anatomische Verbindungen zwischen dem Nerven- und Immunsystem entdeckt. Diese winzigen Nervenfasern, die vom Rückenmark ausgehend alle inneren Organe mit Informationen versorgen, geben ihre Botschaften auch direkt an Immunzellen weiter. Die Immunzellen haben Rezeptoren, um die Befehle direkt umzusetzen. Es gibt also auch zusätzlich zu den Peptiden einen direkten Kommunikationsweg zwischen Geist und Körper, wobei den Peptiden ein größerer Stellenwert beigemessen wird.
Die Macht unserer Vorstellungen
Wie wir gesehen haben, hat der unser Körper einige Mechanismen entwickelt, um mit Situationen umzugehen, die unsere volle Aufmerksamkeit erfordern. Wenn also unser Leben oder unsere Gesundheit in Gefahr ist, reagiert der Körper mit Maßnahmen, um Schaden abzuwenden: Erhöhte Alarmbereitschaft, Konzentration der Energie, um schnell körperlich reagieren zu können (die Energie wird vom Immunsystem quasi kurzfristig abgezogen). Da wir Menschen aber nicht nur körperliche Wesen sind, sondern auch geistige, gilt der oben genannte Zusammenhang auch auf der geistigen Ebene. Auch wenn unsere Integrität oder unser Selbstbild in Gefahr ist, empfinden wir dies als eine Situation, in der wir verstärkt Alarmbereit sind. Diese Gefahr ist aber letztlich keine körperliche, sondern eine "eingebildete" Gefahr. Unser Unterbewußtsein (u.a. die tiefen Schichten im Gehirn, die auf körperliche Reaktionen Einfluß haben) denkt aber, daß jetzt eine echte Gefahr lauert. Die innere, "eingebildete" Realität bewirkt eine Abwehr-Reaktion unseres Körpers. Dazu ein Beispiel: "Asthmatiker beispielsweise sind empfindlich gegen Reizstoffe wie Staub, Blütenpollen oder Dämpfe; doch ist ihr Leiden großenteils auch psychisch bedingt. So schließt man einen Asthmatiker in einen schallisolierten Raum an ein Instrument an, einen sogenannten Elektromyographen. Wenn der Betreffende entspannt ist, hört er nur ein langsames Klicken. Dann sagt man ihm, er solle sich Staub oder Pilze vorstellen oder was immer seine Asthmaanfällle hervorruft.
Normalerweise wächst seine Spannung schon bei dem Gedanken an diese Dinge, und die Maschine tickt immer schneller, bis der Patient merkt, daß er unmittelbar vor einem Asthmaanfall steht - der alleine durch die seelische Spannung verursacht wird. Wenn der Kranke erkennt, daß diese Spannung sein Hauptfeind ist, kann er lernen, sie zu beeinflussen, indem er auf das Klicken des Gerätes hört und versucht, es zu verlangsamen. Später kommt er dann auch ohne dieses Gerät aus."
Wie wir sehen, ist es möglich, daß eine geistige Vorstellung tatsächlich unsere Sinneswahrnehmungen ersetzen kann. Diesen Effekt können wir zu unserem Schaden einsetzen (wir stellen uns vor, wir seien krankt), oder zu unseren Gunsten (wir seien gesund).
Erkrankung durch Unfälle
Es gibt Tage, da geht alles schief: Man schneidet sich vier mal in den Finger, ein Glas ist den Tisch heruntergefallen, man hat sich zweimal den Kopf gestoßen, einen blauen Fleck am Schienbein geholt und wartet nur darauf, daß wieder etwas schief geht. Mancher kennt diese Situation; es breitet sich dann vielleicht sogar das Gefühl aus, daß da irgend jemand "neben uns steht" und uns immer ins Messer laufen lassen will. Es verlangt nicht besonders viel Phantasie sich vorzustellen, daß unser Unterbewußtsein der Drahtzieher dieser Unfälle sein könnte.
Die Neigung eines Menschen zu erkranken
- sinkt mit der Fähigkeit die alltäglichen Probleme konstruktiv zu bewältigen, in dem man sie z.B. als eine Herausforderung oder Reifungsmöglichkeit ansieht.
Das Gleiche gilt auch für allgemeine Lebensfreude: In einer großen Untersuchung wurde an 10.000 berufstätigen Personen nachgewiesen, daß Lebensfreude das Erkrankungsrisiko am Herzen verringert. Wer Probleme aktiv angeht und in dieser Herausforderung an die eigene Lösungsfähigkeit glaubt, hat weniger Streß.
- sinkt mit der Konstanz der Umwelt- und Personeneinflüsse. Wenn die soziale Umwelt konstant bleibt (Wohnungsort, Lebenspartner, ...), dann ist die Neigung zu Erkrankungen sehr gering. Sozialer Streß fördert also die Neigung zu erkranken.
- sinkt mit dem Gefühl der Kontrolle über die eigene Situation. So benutzen Schmerz- Patienten wesentlich weniger Schmerzmittel, wenn sie sich diese vollkommen selbstständig verabreichen können: Sie haben die Kontrolle und damit auch weniger lästige Schmerzen.
1. Je mehr Herausforderungen ein Mensch annimmt, desto leistungsfähiger wird er, da er durch bereits errungene Erfolge darin bestätigt wird, daß es für jedes Problem eine Lösung gibt.
2. Es gibt Fälle von Menschen, die ganz plötzlich an Kreislaufversagen sterben. Auslöser für den Tod war dann eine persönliche Klemme oder z.B. eine Benachrichtigung über den Tod eines Angehörigen. Dieser überraschende Tod könnte auf das Gefühl zurückzuführen sein, daß man sich in einer Situation befindet, aus der man nie mehr herauskommen kann, wo man keine Kontrolle mehr hat.
3. Patienten, denen die Diagnose "Krebs" offenbart wird, reagieren mit einem beschleunigten Krankheitsverlauf auf diese Eröffnung. Der Kampf wird wohl aufgegeben, weil die Kontrolle über eine so schwerwiegende Krankheit nicht möglich scheint. Diejenigen Menschen, die eine schwierige Situation zu beherrschen glauben, erleiden weniger Streß und erfreuen sich einer besseren Gesundheit.
- sinkt mit dem Vorhandensein eines Aufgabenbereiches, für den der Patient verantwortlich ist. So gab man in einer Studie pflegebedürftigen Altenheimbewohnern Topfpflanzen, für die sie zu sorgen hatten. Zusätzlich bekamen sie den Hinweis, daß sie doch mehr für sich selbst tun sollten, und nicht alle Verantwortung dem Personal überlassen sollten. Das Resultat: Nach 18 Monaten zeigte sich eine halb so hohe Sterblichkeitsrate in dieser Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe, die im Heim weiter so lebte, wie zuvor.
- sinkt mit einer charakterlichen Ausgeglichenheit. In einer US-amerikanischen Studie stellte sich heraus, daß Menschen mit einem deutlich verstärktem Dominanz- und Geltungsstreben oft an einem Mangel von bestimmten Antikörpern leiden, die Entzündungen in den oberen Atemwegen abwehren können.
- sinkt nicht zuletzt auch mit einem zuverlässigen sozialen Umfeld und einem religiösen Glauben.
- sinkt mit der Fähigkeit, die eigenen Gefühle auszudrücken und auszuleben. Immer, wenn Menschen unter Kontrollverlust leiden, sich also von ihren Problemen überwältigt und hilflos fühlen, denn blasen die Abwehrzellen zu Rückzug, als wollten sie sagen: "Wenn er nicht mehr will, dann wollen wir auch nicht mehr". Unser körperliches Befinden hängt also in einem hohen Maße ab von dem Gefühl, Kontrolle über das eigene Leben zu haben und Unterstützung von der Umwelt zu erfahren.
3 Welchen Sinn können selbsterzeugte Krankheiten haben?
Hier einige Beispiele:
a) Man möchte einer Situation des Alltags ausweichen.
b) Man möchte in einem Konflikt mit anderen Personen Vorteile haben.
zu a) Man möchte einer Situationen des Alltags ausweichen. Diese Deutung ist trivial, aber durchaus wichtig; wer krank ist, kann am Alltag nicht teilnehmen. Dafür kann es viele Gründe geben, zum Beispiel kann man einer Prüfung ausweichen wollen, oder man möchte einfach nur Zeit gewinnen. Manchmal haben wir zu wenig Zeit, um schwierige Entscheidungen zu treffen. Möglicherweise drängt es aber innerlich zu dieser Entscheidung, so daß der Körper erkrankt, damit Zeit und Ruhe sich von selbst ergeben. Chronische Krankheiten können auch stets eine Ausrede sein, um an gewissen Veranstaltungen nicht teilnehmen zu müssen. zu b) Man möchte in einem Konflikt mit anderen Personen Vorteile haben. Krankheit ist manchmal ein Machtkampf. Wer krank ist, darf Rücksicht verlangen und kann aus dieser Position heraus Forderungen stellen. Auch alte, kranke Menschen benutzen die Krankheit vielleicht zu einem gewissen Teil dazu, um sich der Aufmerksamkeit der Familie zu versichern. Allgemein kann sich ein kranker Mensch durch seine Krankheit in den Mittelpunkt stellen, was dem Ego natürlich gut gefällt: Man wird zum Beispiel zu einem "unüberhörbaren" sozialen Element, wenn man sich ständig räuspern muß.
Insgesamt sollte klarwerden, daß unser Geist die Fähigkeit und vielleicht auch die Intention hat, unsere geistige und charakterliche Weiterentwicklung durch Krankheiten zu fördern. Wir verlassen das Gebiet der modernen psychosomatischen Forschung und widmen uns noch einigen Beispielen für die Wirkungen des Geistes auf den Körper.
4. Fazit der Psychosomatik
Nach diesen Beispielen ist erneut deutlich geworden, daß die Wirkung des Geistes auf den Körper sehr vielseitig sein kann. Wahrscheinlich gibt es keinen Bereich, in dem der Geist - damit ist unsere ganz konkrete Bewußtseinshaltung gemeint - nicht auch eine gewisse Mitkontrolle über körperliche Vorgänge hat.
Wenn wir unsere Gesundheit pflegen wollen, so heißt dies also, daß wir uns auch um die richtige Bewußtseinshaltung bemühen müssen.
- Arbeit zitieren
- Anna Peterka (Autor:in), 2000, Psychosomatische Erkrankungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96159