Einführung in die Psychologie. Psychologische Forschungsmethoden, das psychologische Experiment und Berufsbilder


Einsendeaufgabe, 2020

20 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. AufgabeBI
1.1 Psychologische Forschungsmethoden
1.1.1 Befragungen
1.1.2 Beobachtung
1.1.3 Computersimulation
1.1.4 Experiment
1.2 Einordnung der Forschungsmethoden in interne und externe Validität..
1.2.1 Befragungen
1.2.2 Beobachtungen
1.2.3 Computersimulation
1.2.4 Experiment

2. AufgabeB2
2.1 Das Experiment als Königsweg
2.2.2 Vergleich Experiment vs. Systematische Feldbeobachtung

3. AufgabeB3
3.1 Berufsfelder der Psychologie
3.1.1 Forensische Psychologin/ Forensischer Psychologe
3.1.2 Schulpsychologin/Schulpsychologe
3.1.3 Verkehrspsychologin/Verkehrspsychologe
3.2 Psychologische Grundlagen- und Anwendungsfächer
3.2.1 Forensische Psychologie
3.2.2 Schulpsychologie
3.2.3 Verkehrspsychologie

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Aufgabe B1

ln diesem Teil der Einsendeaufgabe sollen ausgewählte psychologische Forschungsmethoden kurz erläutert und in das Spektrum interner und externer Validität eingeordnet werden.

1.1 Psychologische Forschungsmethoden

Es besteht häufig fälschlicherweise die Annahme, dass die Psychologie keine richtige Wissenschaft sei, sondern der Versuch, subjektive Annahmen mit der eigenen Forschung zu bestätigen. Ein Aspekt dieses Vorurteils ist, dass der Gegenstand der Psychologie jeden Menschen betrifft und Menschen dazu neigen, Erklärungen für bestimmte Ereignisse zu suchen, die jedoch Verzerrungen unterliegen können. Das mag im Alltag gang und gäbe sein, allerdings ist die Psychologie eine Wissenschaft und bedient sich folglich verschiedener wissenschaftlicher Methoden.1

Forschungsmethoden sind Verfahren und Analysetechniken, die zur Klärung von wissenschaftlichen Fragestellungen eingesetzt werden. Dabei wird zwischen quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden unterschieden.2 Der Schwerpunkt der quantitativen Forschung liegt in der Untersuchung offener Forschungsfragen an wenigen Untersuchungseinheiten mittels unstrukturierter oder teilstrukturierter Datenerhebungsmethoden. Die qualitativen Daten, die erhoben werden, sind nicht numerisch, sondern verbal sowie visuell und werden interpretativ ausgewertet. Ziel ist es, Gegenstände zu beschreiben und Theorien zu bilden.3

In der quantitativen Forschung liegt der Fokus auf theoretisch abgeleitete Forschungshypothesen, die an vielen Untersuchungseinheiten mit strukturierten Datenerhebungsmethoden untersucht werden. Quantitative Daten sind numerisch und werden statistisch ausgewertet. Ziel ist es, Theorien zu überprüfen.4

Befragungen sind Methoden, die auf eine gezielte Kommunikation, wie z.B. einem Interview oder einem Fragebogen, basieren. Diese können mündlich (persönlich oder am Telefon), oder schriftlich (vor Ort, per Post oder im Internet) durchgeführt werden. Unterscheiden lassen sie sich nach dem Grad der Strukturiertheit (strukturiert, teilstrukturiert oder unstrukturiert). Zudem variiert die Anzahl der Teilnehmer je nach Untersuchung von Einzelinterviews bis hin zu Gruppenbefragungen und Surveys.5 Befragungen finden sich sowohl in der qualitativen als auch quantitativen Forschung.6

Mit Fragebögen können Aussagen mit relativ geringen Kosten und geringem Aufwand quantifiziert werden. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass Antworten leichter verfälscht und keine Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge festgestellt werden könnten. Darüber hinaus ist unklar, ob den Versuchspersonen die erfragten psychologischen Prozesse bewusst sind und deshalb die Fragebögen valide beantwortet werden können.7

1.1.2 Beobachtung

Die Beobachtung ist eine qualitative Datenerhebungsmethode8 und kann als „systematische und regelgeleitete Registrierung des Auftretens bzw. der Ausprägung von ausgewählten, psychologisch relevanten Merkmalen oder Ereignissen (vor allem von Verhaltensweisen von Menschen)“9 definiert werden. Aus dem beobachteten Verhalten kann auf Einstellungen oder auch Persönlichkeitseigenschaften geschlossen werden. Charakterisiert sind Beobachtungen vor allem durch ihre Realitätsnähe und ihre Aussagekraft für tatsächliches menschliches Verhalten. Jedoch sind sie anfällig für Verzerrungen und Fehlschlüsse und lassen darüber hinaus keine Aussagen über Ursache und Wirkung zu.10

Es gibt verschiedene Varianten der Beobachtungen: Die teilnehmende und nicht teilnehmende Beobachtung unterscheidet sich dadurch, ob Beobachtende an dem Geschehen, das beobachtet werden soll, teilnehmen oder nicht. Die Entscheidung für die eine oder andere Variante ist von zentraler Bedeutung für die Validität.11 Denn hierbei besteht die Gefahr, dass Beobachtende durch ihre Beteiligung das Verhalten des Untersuchungsgegenstands so beeinflussen, dass es anstelle auf die unabhängige Variable, auf ein Merkmal des Beobachtenden zurückzuführen ist.12 Ferner lassen sich Labor- und Feldbeobachtungen voneinander abgrenzen. Laborbeobachtungen werden in kontrollierten Situationen durchgeführt; Feldbeobachtungen dagegen in der sozialen Wirklichkeit.13 In der qualitativen Forschung finden sich zumeist Feldbeobachtungen.14 15

Gegenstand der Beobachtungen können einzelne Personen, Interaktionen in großen Gruppen wie bei einem Rockkonzert oder in kleineren Gruppen wie in der Familie, aber auch Alltagsroutinen, Formen nonverbaler Kommunikation, ausgewählte Schauplätze wie eine Tagung oder Institutionen wie Krankenhäuser sein.10

1.1.3 Computersimulation

Im Gegensatz zu anderen Verfahren werden bei der Computersimulation keine Daten erhoben, sondern Daten generiert. Hierbei wird menschliches Verhalten und Erleben als Computermodell nachgebildet oder Gehirnprozesse anhand künstlicher neuronaler Netze simuliert, um ein besseres Verständnis über die Prozesse zu erlangen.16

„Experimente sind Untersuchungsanordnungen, mit denen Kausalzusammenhänge überprüft werden.“17 Untersucht wird dabei der Einfluss einer unabhängigen Variablen, wie bspw. ein Splatterfilm, auf die zu messende abhängige Variable, wie z. B. das Aggressivitätsniveau.18 Dabei lassen sich folgende Arten unterscheiden: Das „echte" Experiment, bei der eine zufällige Zuweisung der Versuchspersonen auf die verschiedenen Versuchsbedingungen erfolgt (Randomisierung), das Quasi-Experiment, bei der keine zufällige Bedingungszuweisung erfolgt, sowie das Labor- und Feldexperiment.19 Das klassische Experiment bzw. Laborexperiment wird im Labor unter kontrollierten Bedingungen und das Feldexperiment in einer natürlichen Umgebung durchgeführt. Eine weitere Sonderform des Experiments sind Feldstudien, die in einer natürlichen Umgebung ohne Randomisierung erfolgen.20

1.2 Einordnung der Forschungsmethoden in interne und externe Validität

Die klassischen Gütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität wurden vor allem für quantitative Methoden entwickelt.21 Die Objektivität und die Reliabilität kann nur eingeschränkt aufdie qualitative Forschung übertragen werden. Daher gewinnt insbesondere die Validität in der qualitativen Forschung an Bedeutung.22 Das Validitätskriterium kann dabei noch weiter ausdifferenziert werden in die interne und externe Validität.23

Die interne Validität drückt aus, inwieweit die Variation der unabhängigen Variablen auf die beobachtete Variation in der abhängigen Variablen zurückzuführen ist oder eine Drittvariable (Störvariable) diesen Zusammenhang verursacht hat.24 Da qualitative Untersuchungen eher beschreibend als erklärend sind, stellt sich die Frage der internen Validität in der qualitativen Forschung bis aufdas qualitative Experiment und die explanative Fallstudie meistens nicht.25 Die externe Validität zeigt an, inwieweit die Untersuchungsergebnisse auf die Grundgesamtheit verallgemeinert werden können. Eine Verallgemeinerung der Ergebnisse ist allerdings häufig nicht Ziel der qualitativen Untersuchung und aufgrund der kleinen Stichproben nicht möglich. Allerdings kann eine Verallgemeinbarkeit auf andere Situationen sichergestellt werden, indem der Untersuchungsgegenstand in seinem natürlichen Umfeld untersucht wird.26

1.2.1 Befragungen

Die interne Validität ist bei persönlichen, mündlichen Befragungen von Personen in einem kontrollierten Umfeld erfüllt. Allerdings verringert die kontrollierte Umgebung die externe Validität, da eine ungewohnte Umgebung Einfluss aufdas Antwortverhalten nimmt. Erfolgt die Befragung allerdings in einer natürlichen Situation, wirkt sich dies positiv auf die Übertragbarkeit aus und die externe Validität steigt.27

1.2.2 Beobachtungen

Die interne Validität ist bei Beobachtungen aufgrund der geringeren Kontrolle möglicher Störvariablen und äußeren Bedingungen gering. Dagegen ist eine externe Validität gegeben, wenn die Beobachtungen unter Realbedingungen stattfinden.28 Da bei der nicht teilnehmenden Beobachtung keine Beeinflussung durch die Anwesenheit des Forschenden erfolgt, stellt sie besonders valide Daten dar.29 Während die nicht teilnehmende Beobachtung eine hohe interne Validität aufweist, ist diese bei der teilnehmenden Beobachtung eher gering, da die Beobachterin bzw. der Beobachter den Untersuchungsgegenstand mit ihrer bzw. seiner Beteiligung beeinflusst. Die Laborbeobachtung taxiert aufgrund der künstlichen Beobachtungssituation eher eine geringe externe Validität. Ebenfalls zeichnen sich Beobachtungen einzelner Personen durch eine geringe externe Validität aus, da die Ergebnisse von einzelnen Personen nur schwer generalisierbar sind.

1.2.3 Computersimulation

Da bei Computersimulationen alle Störvariablen ausgeschaltet werden können, besteht hier eine hohe interne Validität. Die Künstlichkeit der Erhebungssituation wirkt sich hingegen auf eine niedrige externe Validität aus.

1.2.4 Experiment

Das Laborexperiment weist aufgrund der Kontrolle der Störvariablen eine hohe interne Validität auf. Im Gegensatz dazu ist die externe Validität geringer, da ein experimenteller Laborbefund nur schwer auf die wirkliche Welt übertragen werden kann.30

Da das Feldexperiment unter natürlichen Bedingungen stattfindet und die Störvariablen schwer kontrolliert werden können, ist hier die interne Validität gering.31 Die Nähe zur natürlichen Umgebung führt allerdings zu einer erleichterten Übertragbarkeit der Ergebnisse und somit zu einer hohen externen Validität.32

Aufgrund der fehlenden Randomisierung besitzt das Quasi-Experiment eine geringe interne Validität. Zudem findet das Quasi-Experiment im Labor statt, so dass auch die externe Validität gering ausgeprägt ist.33

Bei der Feldstudie ist aufgrund der Durchführung in einer natürlichen Umgebung und der fehlenden Randomisierung die interne Validität gering und die externe Validität hoch.34

[...]


1 Vgl. Fischer et al. (2018), S. 8.

2 Vgl. von der Assen (2016) S. 133.

3 Vgl. Döring/Bortz (2016), S. 184.

4 Vgl. Ebd., S. 184.

5 Vgl. Elearning Psych TU Dresden Befragung (2017).

6 Vgl. Döring/Bortz (2016), S. 361.

7 Vgl. Fischer et al. (2018), S.11.

8 Vgl. Hussy et al. (2013), S. 62.

9 Ebd., S. 62.

10 Vgl. Fischer et al. (2018), S. 10.

11 Vgl. Brosius etal. (2016), S. 201.

12 Vgl. Elearning Psych TU Dresden Beobachtung (2017).

13 Vgl. Kochinka (2010), S. 454-455.

14 Vgl. Hussy et al. (2013), S. 238.

15 Vgl. Ebd., S. 239.

16 Vgl. Methoden Entwicklungspsychologie (2020), S.39.

17 Brosius etal. (2016), S. 217.

18 Vgl. Ebd., S. 217.

19 Vgl. Methoden Entwicklungspsychologie (2020), S.29.

20 Vgl. Hussy et al. (2013), S. 141-142.

21 Vgl. Ebd., S. 137.

22 Vgl. Ebd., S. 278.

23 Vgl. Ebd., S. 137.

24 Vgl. Fischer et al. (2018), S. 13.

25 Vgl. Hussy etal. (2013), S. 278.

26 Vgl. Ebd., S. 278-279.

27 Vgl. Wiki Marktforschung (2020).

28 Vgl. Mühlfelder (2017), S. 74.

29 Vgl. Hussy etal. (2013), S. 242.

30 Vgl. Fischer et al. (2018), S. 13-14.

31 Vgl. Methoden Entwicklungspsychologie (2020), S. 29.

32 Vgl. Hussy etal. (2013), S. 141.

33 Vgl. Ebd., S. 142.

34 Vgl. Ebd., S. 142.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Einführung in die Psychologie. Psychologische Forschungsmethoden, das psychologische Experiment und Berufsbilder
Hochschule
SRH Fernhochschule
Note
1,7
Autor
Jahr
2020
Seiten
20
Katalognummer
V962112
ISBN (eBook)
9783346363589
ISBN (Buch)
9783346363596
Sprache
Deutsch
Schlagworte
psychologische Forschungsmethoden, psychologische Experiment, Berufsbilder in der Psychologie, Einführung in Psychologie, interne Validität, externe Validität, Forschungsmethoden
Arbeit zitieren
Sina Heller (Autor:in), 2020, Einführung in die Psychologie. Psychologische Forschungsmethoden, das psychologische Experiment und Berufsbilder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/962112

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