Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Hochdruck- und Vakuummessung
Was sind die wichtigsten Themen des Dokuments?
Das Dokument behandelt die Messung von Hochdruck und Vakuum. Es beschreibt die Theorie des Drucks, die Funktionsweise von Dehnungsmeßstreifenmanometern (DMS), einen Versuch zur Hochdruckmessung mit DMS, verschiedene Vakuumpumpen (Drehschieberpumpe) und Vakuummessgeräte (McLeod-Rohr, Hitzdraht-Vakuummeter).
Wie wird Druck definiert und welche Einheiten werden verwendet?
Druck (p) wird als Verhältnis von Kraft (F) zur Fläche (A) definiert, wobei die Kraft senkrecht zur Fläche steht, nach innen gerichtet und flächenhaft verteilt ist. Die Formel lautet p = F/A. Es werden verschiedene Einheiten verwendet, die im Dokument aufgeführt sind, jedoch nicht vollständig lesbar sind, da die Abbildungen fehlen.
Wie funktioniert ein DMS-Manometer?
Ein DMS-Manometer besteht aus einem mäanderförmig auf einem Träger befestigten Leiter, der auf der Wandung einer Druckmeßdose angebracht ist. Druckveränderungen verformen die Dose elastisch, was zu einer Widerstandsänderung im DMS führt. Diese Widerstandsänderung wird gemessen und dient zur Bestimmung des Drucks. Die Temperatur beeinflusst den Widerstand und muss berücksichtigt werden. Das Dokument beschreibt den im Versuch verwendeten Draht-DMS.
Wie wurde der Hochdruckversuch aufgebaut und durchgeführt?
Im Versuch wurde mit einer Hubkolbenpumpe Hochdruck erzeugt. Zwei DMS wurden an einem Meßzylinder angebracht: ein aktiver DMS, der die Verformung misst, und ein passiver DMS als Temperaturreferenz. Die Messung erfolgte mit einer Wheatstone’schen Brücke und einem Operationsverstärker zur Spannungsverstärkung. Der Versuch umfasste einen Abgleich bei Normaldruck und eine Kalibrierung bei 1500 bar, gefolgt von Messungen bei abnehmendem Druck.
Welche Herleitungen und Berechnungen wurden im Hochdruckversuch durchgeführt?
Es wurden Formeln zur Berechnung des Widerstands des DMS und der Ausgangsspannung der Wheatstone-Brücke hergeleitet. Diese basieren auf der Beziehung zwischen Widerstand, Länge und Querschnittsfläche des DMS sowie auf der Knotenregel und dem Ohmschen Gesetz. Die Formeln berücksichtigen die kleine Änderung des Widerstands (ΔR) und der Länge (Δl).
Wie wurden die Versuchsergebnisse interpretiert?
Die Versuchsergebnisse zeigen eine lineare Abhängigkeit zwischen Ausgangsspannung und Druck, was der linearen Kennlinie des DMS entspricht. Abweichungen von der linearen Beziehung werden auf Messungenauigkeiten, Toleranzen der Widerstände und den Einfluss unterschiedlicher Kabel zurückgeführt.
Welche Vakuumpumpe und Vakuummessgeräte werden beschrieben?
Das Dokument beschreibt die Drehschieberpumpe als Vorvakuumpumpe und das McLeod-Rohr sowie das Hitzdraht-Vakuummeter als Vakuummessgeräte. Die Funktionsweise jeder Komponente wird detailliert erläutert.
Wie funktioniert das McLeod-Rohr?
Das McLeod-Rohr arbeitet nach dem Kompressionsprinzip. Ein bestimmtes Luftvolumen wird durch Quecksilber komprimiert, und der resultierende Druck wird gemessen. Aus dem Verhältnis des komprimierten zum ursprünglichen Volumen und dem gemessenen Druck kann der ursprüngliche Druck berechnet werden.
Wie funktioniert ein Hitzdraht-Vakuummeter?
Ein Hitzdraht-Vakuummeter misst den Druck durch die Wärmeübertragung vom erhitzten Hitzdraht zur Umgebung. Bei niedrigerem Druck ist die Wärmeübertragung schlechter, was zu einer höheren Temperatur und einem höheren Widerstand des Drahtes führt. Diese Widerstandsänderung wird gemessen und dient zur Druckbestimmung.
1 Theorie
1.1 Druck
Als Druck p bezeichnet man das Verhältnis von Kraft zu Fläche, bei dem die Kraft F senkrecht zu dieser Angriffsfläche A steht, nach innen gerichtet und flächenhaft verteilt ist. Formel: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Einheiten: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten oder Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten oder Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Eine weitere gebräuchliche Einheit ist: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.2 DMS-Manometer(Dehnungsmeßstreifenmanometer)
Das Meßgerät besteht aus einem Leiter, der mäanderförmig auf einem Träger befestigt ist, der wiederum auf der Wandung einer Druckmeßdose befestigt ist. Durch Einwirken des Druckes auf die Druckmeßdose wird diese elastisch verformt. Der DMS macht in gewissen Grenzen diese Verformung mit. Zur Messung wird ausgenutzt, daß sich mit der Länge des DMS auch sein elektrischer Widerstand ändert. Diese Widerstandsänderung wird erfaßt und läßt dabei auf Druckänderungen schließen. Aber es muß dabei berücksichtigt werden, daß die Temperatur einen Einfluß auf den Widerstand hat. Von den drei existierenden Ausführungsformen Draht-, Folien- und Halbleiter DMS wurde der Draht-DMS im Versuch verwendet.
2 Versuch zur Hochdruckmessung
2.1 Versuchaufbau
Mittels einer Hubkolbenpumpe wird im Meßzylinder ein Hochdruck erzeugt. An diesem Meßzylinder sind 2 DMS angebracht, wobei lediglich einer (aktiver DMS) die elastische Verformung des Meßzylinders infolge des Hochdrucks mitmacht und der andere (passiver DMS) nur der gleichen Temperatur wie der aktive DMS ausgesetzt ist. Die DMS sind bereits vollständig verkabelt und können so in die folgende Schaltung eingefügt werden. Es konnte zudem der erzeugte Druck direkt an der Hubkolbenpumpe abgelesen werden. Die Messung erfolgt mit einer Wheatstone’schen Meßbrücke. Da der Potentialunterschied zwischen A und B sehr klein ist, ist eine Verstärkung der Spannung durch einen Operationsverstärker erforderlich.
Der Operationsverstärker wird als invertierender Verstärker beschaltet. Damit wird sein Verhalten durch die Formel: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten vollständig beschrieben. Der Faktor R2/R1 gibt dabei die Verstärkung an. R2 legen wir als einen regelbaren Widerstand aus, so daß die Verstärkung des OPs veränderbar ist.
Schaltskizze
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die daraus folgende Beschaltung des Steckbretts „Brückenverstärker“ ist beigefügt.
2.2 Versuchsdurchführung
Abgleich: Je nach dem Verhältnis der Widerstände von DMSaktiv zu DMSpassiv stellt sich ein Potentialausgleich (Spannung) zwischen A und B ein. Bei Normaldruck wird R´ so justiert, daß A und B das gleiche Potential haben: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Der Abgleich wird bei maximaler Verstärkung des OPs (R2=100kW) durchgeführt. Nach dem Abgleich wird bei einem Druck von 1500bar die Spannung Ua=275mV gemessen:
Kalibrierung: Es wird die Verstärkung des OPs über den Widerstand R2 zu eingestellt, daß bei einem Druck von 1500bar eine Spannung Ua von 150mV gemessen wird.
Danach wird der Druck in bestimmten Abständen wieder abgesenkt, wobei jeweils die Spannung Ua abgelesen wird.
2.3 Herleitungen und Berechnungen:
Der Widerstand für die DMS wird mit RDMS=600W (bei 20°C, unbelastet) vorgegeben.
- Für die Widerstandsmessung bei einem Draht-DMS gilt: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Die Länge l des Drahtes nimmt zu, die Querschnittsfläche A wird kleiner.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten für kleiner Änderungen DR und Dl gilt: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten damit ergibt sich für die relative Änderung des Widerstandes des DMS: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten mit der relativen Dehnung Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten ergibt sich somit: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der eingestellte Widerstand R2 ergibt sich aus:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anhand der Schaltskizze kann man nun die Beziehung für die Spannung Ua herleiten:
Bei Anwendung der Knotenregel am Knoten A erhält man: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
mit dem Ohm’schen Gesetz: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten erhält man: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten (1)
für kleine DR gilt näherungsweise: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten sowie Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
mit (1) ergibt sich damit: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
mit Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten und Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten ergibt sich:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
es gilt wiederum näherungsweise für kleine DR:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Auflösen nach DR ergibt: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Da Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten (s.ob.) gilt: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.4 Versuchsergebnis:
Die Werte für Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten und Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten wurden mit den zuvor hergeleiteten Formeln berechnet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.5 Versuchsinterpretation:
Wie im beigefügten Diagramm durchgeführt, kann man aus den Meßwerten interpolierende Geraden gewinnen. Dabei zeigt sich, daß die Ausgangsspannung linear abhängig vom anliegenden Druck ist. Dies folgt aus der linearen Kennlinie des DMS. Daraus folgt, daß sich die lineare Längenänderung Dl proportional zum Refernzdruck P verhält (siehe: Herleitung der Gleichung für DR).
Nach entsprechender Kalibrierung erlaubt das Verfahren der Druckmessung mittels DMS quasi ein direktes Ablesen des herrschenden Drucks im Druckmeßzylinder.
Die Abweichungen der einzelnen Meßwerte von den Geraden kann durch die folgenden Fehlerquellen bedingt sein:
1. Ungenauigkeit bei der Ablesung des Drucks an der Hubkolbenpumpe (analoge Anzeige)
2. Toleranzen der Widerstände
3. Einflüsse durch die Verwendung von unterschiedlichen Kabeln, was bereits beim Aufbau des Versuchs zu beobachten war
3 Vakuum
3.1 Drehschieberpumpe
- sichelförmiger Schöpf- bzw. Verdichtungsraum ⇒ kein „Totvolumen“
- abgedichtet durch im Rohr angeordnete Schieber und unterstützende Öldichtung
- als Vorvakuumpumpe zweistufig bis ca. 10-4 Torr einsetzbar
- zur Vermeidung von „Ventilklappern“ im Endvakuum Luftballastzuleitung unabdingbar
- Arbeitsweise:
3.2 Mc-Leod-Rohr
- arbeitet nach Kompressionsprinzip
- Wirkungsweise:
1. Hg-Stand unterhalb „0“ ⇒ A1, A2, B mit Luft gefüllt
2. Hg wird über „0“ gepumpt ⇒ B ist verschlossen ⇒ Luft im Rohr wird ab jetzt komprimiert
3. Hg erreicht in A1, A2 Marke „1“ = Oberkante von Rohr B ⇒ Luft in B ist jetzt auf Endvolumen V1 mit Druck p1 komprimiert
Es ergibt sich: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
weiterhin gilt: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten (bei T=const.)
es folgt: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
wobei V1 vernachlässigbar, da V1<<V0
Der Druck p0 kann bei entsprechnder Skalierung in Abhängigkeit von h direkt abgelesen werden.
3.3 Hitzdraht-Vakuummeter
- für Drücke von 10-3 - 10-1 Torr
- Hitzdraht aus Platin oder Nickel (im Meßgerät)
- Prinzip: Mit abnehmenden Druck verringert sich auch die Anzahl der Luftteilchen im Meßgefäß. Diese Teilchen sorgen für den Wärmetransport vom Hitzdraht, an dem eine Spannung anliegt (⇒ Erwärmung), zur Umgebung. Je weniger Teilchen den Raum füllen, desto schlechter funktioniert der Wärmetransport ⇒ die Temperatur des Drahtes steigt. Aus der Abhängigkeit zwischen Temperatur und Widerstand folgt eine Widerstandserhöhung, die zum Spannungsabfall führt. Zur Widerstandsmessung wird der Hitzdraht in eine Brücke geschaltet.
- Arbeit zitieren
- Marc Lukaschewski (Autor:in), 1995, Druckmeßtechnik 2, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96321