Inhalt:
- Ausarbeitung
- Zusammenfassung (zum Austeilen an die Schüler)
- Konzeptpapier
- Quellenverzeichnis
AUSARBEITUNG
Einleitung
Energie kann man auf unterschiedliche Arten gewinnen:
- aus der chemischen Bindungsenergie zwischen den Atomen oder Molekülen
- oder aus der inneren Bindungsenergie der Atomkerne. Dies geschieht entweder durch Spaltung schwerer Atomkerne oder durch Fusion leichter Kerne.
Um das letztere, der Kernfusion geht es in meinem Fachreferat.
Für die Kernfusion benötigt man sehr hohe Temperaturen, deshalb gehen die Ausgangsstoffe in den sogenannten Plasmazustand über. Beim Plasmazustand handelt es sich um einen vierten Aggregatzustand, nämlich um ein ionisiertes Gas, d.h. ein Plasma besteht aus freien positiven Atomkernen und freien negativen Elektronen. Alltagsbeispiele für so ein Plasma sind z.B. die leuchtende Plasmasäule in Neonröhren, ein el. Funke oder der Plasmafaden eines Blitzes.
Durch die Ionisierung des Gases wird es el. leitfähig. Das ist eine Grundvoraussetzung für die künstliche Kernfusion, da das Plasma dadurch in Magnetfeldern festgehalten werden kann.
Die künstliche Kernfusion setzt sich aus verschiedenen Fusionsreaktionen zusammen. (Folie1)
Die wichtigste und häufigste Reaktion ist die Fusion von Deuterium (schwerer Wasserstoff) und radioaktivem Tritium (überschwerer Wasserstoff) zu Helium. Dabei wird ein Neutron frei. Dieses trägt 80 % der gewonnen Energie in Form von Bewegungsenergie mit sich. Diese freiwerdenden Neutronen werden ebenfalls genutzt um aus Lithium das Tritium zu erbrüten.
Zündbedingungen
Ein Plasma bezeichnet man als gezündetes Plasma, wenn in ihm soviel Energie durch Kernfusion erzeugt wird, daß eine andauernde Fusion selbständig aufrechterhalten werden kann.
Für die Zündung des Plasmas sind vor allem drei Bedingungen zu erfüllen:
Eine Plasmatemperatur von 100-200 Millionen ° C, eine Plasmadichte von 10*14 Teilchen pro cm ³ , eine Energieeinschluß zeit von 1-2 s. Die Energieeinschluß zeit ist ein Maß für die Güte der Wärmeisolation des Plasmas.
Magnetischer Einschluß des Plasmas
Das Plasma wird durch eine Aneinanderreihung magnetischer Spulen eingeschlossen. (Folie2) Dabei macht man sich zu Nutze, daß die Plasmateilchen, also die Ionen an die Feldlinien des Magnetfeldes gebunden sind. Diese laufen ständig in spiralförmigen Bewegungen um die Feldlinien. Um zu verhindern daß das Plasma an den Polen des Magnetfeldes entweicht verwendet man ringförmige, sog. toroidale Magnetfelder. Da die Feldstärke des Magnetfeldes nach auß en hin abnimmt, würden die Teilchen durch diese Feldstärkeänderung ständig einen Drift nach auß en erfahren und irgendwann gegen die Wand treffen. Um dies zu verhindern verwendet man ein schraubenförmig verdrilltes Magnetfeld. Dieses schraubenförmig verdrillte Feld erreicht man auf zwei unterschiedliche Arten.
1. Durch den Tokamak-Reaktor: Das verdrillte Magnetfeld wird hier durch sich zwei überlagernde Magnetfelder erreicht. Erstens des torodiale Feld, das durchäuß ere Spulen erzeugt wird. Zweitens das Feld eines im Plasma fließ enden Stroms. Dieser Strom wird durch einen Transformator induziert. Zur Fixierung der Lage des Stroms im Plasma benötigt der Tokamak zusätzlich noch ein vertikales Feld.
2. Durch den Stellarator: (Folie 3) Bei diesem Reaktortyp wird die Verdrillung des Feldes nur durchäußere Feldspulen erzeugt. Dies erfordert aber eine sehr komplizierte Anordnung und Aufbau der Feldspulen. Allerdings kommt dieser Reaktor ohne Transformator aus.
Bei beiden Reaktortypen werden aber durch Zusammenst öß e der Teilchen untereinander trotzdem immer wieder Teilchen nach auß en gegen die Wand geschleudert. Dort schlagen sie schwere Atome, z.B. der Elemente Eisen, Nickel heraus. Gelangen diese ins Plasma nehmen sie Energie auf und geben sie in Form von UV-Licht oder Röntgenstrahlen wieder ab, dadurch wird das Plasma stark abgekühlt, was zu einem Erlöschen der Kernverschmelzung führt. Die Kontrolle der Wechselwirkungen zwischen Wand und Plasma zur Erzeugung von sauberen Plasma ist deshalb auch eine groß e Aufgabe in der Fusionforschung. Da das Magnetfeld allerdings den gesamten Raum des Plasmagefäß es ausfüllt, breitet sich das Plasma ebenfalls im gesamten Raum aus. Berührt das Plasma aber die Gefäß wand, nimmt diese einen groß en Teil der Energie des Plasmas auf, d.h. es kommt wieder zu einer Abkühlung des Plasmas. Um dies zu verhindern, gibt es verschiedene Methoden. Die beste Methode zur Plasmabegrenzung stellt hierbei der Divertor dar: (Folie 4 + 6) Bei diesem System werden die dicht an der Gefäß wand laufenden Feldlinien mit samt demäuß eren Plasma abgelenkt und treffen in angemessener Entfernung zum Plasmazentrum auf spezielle Platten. Dort werden die Plasmaionen neutralisiert. Das entstehende Neutralgas wird dann abgepumpt. Auf diese Weise kann ebenfalls bei einem späteren Fusionskraftwerk die entstehende Fusionsasche Helium aus dem Fusionsraum entfernt werden.
Plasmaheizung
Bis zur Zündung muß das Plasma von auß en aufgeheizt werden. Dafür gibt es drei Methoden:
- Die Stromheizung: Das Plasma ist el. Leitfähig und besitzt einen gewissen Widerstand. Wird nun im Plasma ein Strom induziert, erzeugt dieser durch den Widerstand Wärme im Plasma. Da der Widerstand aber mit steigender Temperatur abnimmt, ist dieses Verfahren nur für die Anfangsheizung geeignet. Der Strom wird durch einen Transformator induziert. Da der Plasmastrom seine Richtung aber nichtändern soll, kann immer nur eine Halbwelle der induzierten Wechselspannung ausgenutzt werden, d.h. der Plasmastrom fließ t nur pulsweise. · Die Hochfrequenzheizung: Die Ionen und Elektronen des Plasmas führen im Magnetfeld verschiedene Eigenschwingungen aus. Wird nun eine elektromag. Welle gleicher Frequenz eingestrahlt, können die Teilchen aus dem Feld der Welle Energie aufnehmen undüber Zusammenst öß e an andere Teilchen weitergeben. Dies führt dann wiederum zu einer Plasmaaufheizung.
- Die Neutralteilchenheizung: Werden Teilchen mit hoher Bewegungsenergieüber einen sog. Neutralteilcheninjektor ins Plasma hineingeschossen geben diese ihre Energie an die Plasmateilchen weiter und heizen somit das Plasma auf. In dem Neutralteilcheninjektor werden zunächst Ionen freigesetzt und beschleunigt. Damit sie von dem Magnetfeldkäfig nicht abgelenkt werden, werden sie dann wieder neutralisiert. Dann werden die neutralen Teilchen ins Plasma geschossen.
Brennstoffnachfüllung
Ist das Plasma einmal gezündet, muß natürlich ständig neuer Brennstoff nachgefüllt werden. Dafür gibt es verschiedene Methoden:
- Gaseinlaß vom Gefäßrand
- Neutralteilcheninjektion
- Pelletinjektion: Die Pelletinjektion stellt zur Zeit die aussichtsreichste Art der Brennstoffnachfüllung dar. Dabei wird das Deuterium und Tritium so stark abgekühlt bis es gefriert und Kügelchen von wenigen Millimetern Durchmesser, sog. Pellets geformt werden können. Diese werden dann in Gaskanonen oder Zentrifugen auf 1200 m/s (4-fache Schallgeschw.) beschleunigt und ins Plasma geschossen. Dabei wird mit einem einzigen etwa 1 mg schweren Pellet bereits 1/3 des Plasmas nachgefüllt. Da durch die Pellets der Brennstoff gezielt an beliebiger Stelle in das Plasma gebracht werden kann, kann man mit dieser Methode auch das Dichteprofil vorteilhaft verändern, sowie bei einem späteren Fusionskraftwerk des Auswaschen der Fusionsasche Helium verbessern.
Das Fusionskraftwerk
(Folie 5)
Kernstück eines Fusionskraftwerks ist die ringförmige Brennkammer. Sie enthält das Deuterium-Tritium-Plasma. Um sich besser vorstellen zu können, wie es Inneren einer solchen Brennkammer aussieht, werde ich diese Bilder (ASDEX Upgrade) durchgeben. Bis zur Zündung führt eine Startheizung für einige Sekunden eine Leistung von etwa 50 bis 100 MW zu. Ist das Plasma gezündet wird die Heizung wieder abgestellt. Ü ber den Divertor werden die entstehenden Heliumteilchen zusammen mit Verunreinigungen aus den Gefäß wänden und einem Rest Deuterium und Tritium laufend aus dem Plasma entfernt. Die Fusionneutronen können den Magnetfeldkäfig wegen ihrer Neutralität ungehindert verlassen. Das Plasmagefäß ist von einem lithiumhaltigen Mantel, dem ,,Blanket" umgeben. Hier erbrüten die auftreffenden Neutronen aus dem Lithium den Fusionsbrennstoff Tritium. Dieses wird dann zusammen mit dem Restbrennstoff der ständig vom Rand des Plasmaraumes entfernt wird, wieder dem Plasma zugeführt. Weiterhin muß natürlich auch ständig Deuterium ins Plasma, sowie Lithium ins Blanket gebracht werden. Die im Plasma freiwerdende Energie wird durch die schnellen Neutronen ins Blanketübertragen und dort mit Hilfe von Wärmetauschern abgeführt. Diese Wärmeenergie wird dann wie bei denüblichen Kraftwerkenüber Turbinen und Generatoren in elektrische Energie umgewandelt. Der Reaktor muß natürlich zusätzlich noch von einem Schutzmantel gegen die radioaktive Strahlung des Tritiums umgeben sein. Ein Problem beim Fusionsreaktor ist ebenfalls die Aktivierung des umgebenden Materials durch die freiwerdenden schnellen Neutronen. Um möglichst wenig radioaktive Abfälle zu erzeugen, verwendet man im Reaktor hauptsächlich Materialien mit geringem Aktivierungspotential.
In einem solchen Kraftwerk könnten in der Zukunft aus einem Gramm Brennstoff ca. 90 000 kwh erzeugt werden. Dies entspricht ungefähr der Verbrennungswärme von 11 t Kohle.
Ich will jetzt noch zwei bedeutsame Projekte der Kernfusionsforschung vorstellen, das europäische Experiment JET und der in weltweiter Zusammenarbeit geplante experimentelle Fusionsreaktor ITER.
JET
Das Tokamak-Experiment Joint European Torus (JET) wurde ab 1972 von allen europäischen Staaten gemeinsam konzipiert, gebaut und seit 1983 in Groß britannien betrieben.
Es ist das weltweit gr öß te und fortschrittlichste Fusionsexperiment. Der Zweck des Projektes ist das Sammeln von Informationenüber das Plasma nahe der Zündung für die Grundlagenforschung der Plasmaphysik. Heute ist das JET-Plasma nur noch um den Faktor 6 von den Zündbedingungen entfernt. Im Vergleich dazu waren 1970 die weltbesten Fusionexperimente um den Faktor 25000 von den Reaktorerfordernissen entfernt. Im September 1997 erreichten die Forscher mit dem JET-Reaktor einen weiteren Weltrekord: Es konnte in einer Plasmaentladung erstmals eine Fusionsleistung von 13 MW festgestellt werden. Diese Leistung deckte bereits 60 % der aufgewendeten Heizleistung.
ITER
(Folie 6)
Die Planungsarbeiten für ITER, oder Internationaler Thermonuklearer Experimental- Reaktor, begannen im Frühjahr 1988 im Max-Plank-Institut für Plasmaphysik. Dabei handelt es sich um einen ersten kompletten Testreaktor (ebenfalls ein Tokamakreaktor) mit selbständig brennenden Plasma. Damit will man den Nachweis erbringen, daß ein energielieferndes Fusionsfeuer möglich ist. Dieses soll eine Fusionsleistung von ca. 1500 MW erbringen. Der Reaktor soll bis 2008 entweder in Japan, Italien oder Kanada seinen Betrieb aufnehmen. Anschließ end soll eine Demonstrationsanlage folgen, die alle Funktionen eines energieliefernden Kraftwerks erfüllt.
Vor dem Bau des ITERs müssen aber noch zahlreiche Kraftwerkskomponenten weiterentwickelt und erprobt werden. Dazu gehören z. B. supraleitende Magnetspulen. Das sind Spulen aus bestimmten Metalllegierungen die mit Hilfe von flüssigem Helium auf Temperaturen bis 4 K (-269 ° C) abgekühlt werden. Das hat den Vorteil, daß diese Spulen nach dem Einschalten fast keine Energie mehr verbrauchen, da der Spulenstrom verlustlos fließ t. Auß erdem bedürfen auch die Bereiche der Tritium-Technologie, das Abführen der erzeugten Wärme, die Entwicklung fernbedient auswechselbarer Komponenten sowie die Sicherheits- und Umweltfragen der Fusion noch einiges an Forschungsarbeit.
Verläuft die Fusionsforschung etwa so wie man es sich heute vorstellt, dann könnten ungefähr in der Mitte des nächsten Jahrhunderts - angesichts von je 20 Jahren Planungs-,Bau- und Betriebszeit für ITER und seinen Nachfolger- Fusionkraftwerke wirtschaftlich nutzbare Energie liefern und insbesondere für die Grundlast-Stromversorgung genutzt werden.
Zusammenfassung: Fachreferat ,,Kernfusion - Eine Utopie?"
von Dominik Lindner, Kl. 12 B
Als Kernfusion bezeichnet man das Verschmelzen von Atomkernen. Bei der Kernfusion liegen die Ausgangsstoffe aufgrund der hohen Temperaturen stets im Plasmazustand ( = ionisiertes Gas) vor.
Wichtige Reaktionen der künstl. Kernfusion: Fusionsreaktion: D + T } He + n +17,58 MeV Brutreaktion: Li + n } He + T +4,78 MeV
Zündbedingungen:
Ein Plasma bezeichnet als gezündetes Plasma, wenn in ihm soviel Energie durch Kernfusion erzeugt wird, daß eine andauernde Fusion selbständig aufrechterhalten werden kann. Bedingungen:
- Plasmatemperatur: 100 - 200 Mill. ° C
- Plasmadichte: 10 Teilchen/cm ³
- Energieeinschluß zeit: 1 - 2 s
Magnetischer Einschluß des Plasmas
Da die Plasmateilchen ionisiert vorliegen, sind sie an den Verlauf der Feldlinien im Magnetfeld gebunden, d.h. das Plasma kann im Magnetfeld festgehalten werden. Dazu verwendet man toroidale (kreisförmige), schraubenförmig verdrillte Felder.
1. Das Tokamak-Prinzip: verdrilltes Magnetfeld durch Ü berlagerung zweier Magnetfelder: Toroidales Feld (durchäuß ere Spulen) + Magnetfeld des im Plasma induzierten Stroms
2. Das Stellerator-Prinzip: verdrilltes Magnetfeld allein durchäuß ere Spulen. Erfordert sehr komplizierten Spulenaufbau und -anordnung.
Um Berührungen des Plasmas mit der Gefäß wand zu vermeiden, lenkt man dieäuß eren Feldlinien (mit demäuß eren Plasma) ab und läß t sie auf spezielle Platten treffen . Dies erreicht man mit dem sog. Divertor. Dadurch kann auch die entstehende Fusionsasche Helium aus dem Fusionsraum entfernt werden.
Plasmaheizung:
- Stromheizung: Das Plasma besitzt einen gewissen Widerstand. Wird ein Strom induziert entsteht dadurch Wärme. Nur als Anfangsheizung geeignet, da der Widerstand mit steigender Temperatur abnimmt.
- Hochfrequenzheizung: Energieaufnahme der Plasmateilchen durch Einstrahlung elektromagnetischer Wellen.
- Neutralteilcheninjektion: Energiezufuhr zum Plasma durch Einschieß en schneller Teilchen
Die Brennstoffnachfüllung:
Am geeignetsten hat sich die Pelletinjektion erwiesen. Pellets sind kleine Kügelchen (wenige mm) aus gefrorenem Deuterium und Tritium. Diese werden beschleunigt und ins Plasma geschossen.
Das Fusionskraftwerk
Kernstück des Kraftwerks ist die ringförmige Brennkammer. Sie besteht aus dem Plasmagefäß , in welchem die Fusion stattfindet. Dieses ist umgeben von einem lithiumhaltigen Mantel, dem sog. Blanket. Hier ,,erbrüten" die Fusionsneutronen den Brennstoff Tritium. In die Brennkammer wird ständig Deuterium und Tritium nachgefüllt (Pelletinjektion), sowie das entstehende Helium mit eventuellen Verunreinigungen entfernt (Divertor).
Die im Brennraum entstehende Energie wirdüber die Neutronen ins Blanketübertragen und dort von Wärmetauschern aufgenommen. Danach erfolgt wie in denüblichen Kraftwerken die Umwandlung in Stromüber Turbinen und Generatoren. Ein Fusionskraftwerk ist aber dennoch nicht frei von radioaktivem Material. Einerseits arbeitet es mit radioaktivem Tritium und andererseits werden auch die, den Brennraum umgebenden Materialien durch die schnellen Neutronen aktiviert. In einem solchen Kraftwerk könnten in der Zukunft aus einem Gramm Brennstoff ca. 90 000 kwh (entspricht der Verbrennungswärme von 11 t Kohle) erzeugt werden.
Forschungsprojekte
- JET (Joint European Torus): gemeinsames Projekt aller europäischen Staaten; Wird seit 1983 in Groß britannien betrieben; Zweck: Erforschung des Plasmas nahe der Zündung; Im September 1997 konnten erstmals 13 MW Fusionsleistung erreicht werden (Weltrekord). Heute ist der JET-Reaktor (Tokamak) noch etwa um den Faktor 6 von den Zündbedingungen entfernt.
- ITER (Internationaler Thermonuklearer Experimental-Reaktor) (Tokamak): Planungsbeginn 1988, wahrscheinliche Fertigstellung 2008 bis 2010 in Japan, Italien oder Kanada. Soll eine Fusionsleistung von 1500 MW erzeugen.
Nach heutiger Vorstellung kann man etwa um das Jahr 2050 mit dem Beginn der groß flächigen Produktion von Fusionsenergie rechnen.
KONZEPTPAPIER
I. Einleitung
Möglichkeiten der Energiegewinnung:
- chemische Bindungsenergie
- innere Bindungsenergie der Atomkerne
II. Plasmazustand
sehr hohe Temperaturen => Plasmazustand
4.Aggregatszustand: ionisiertes Gas (freie Kerne, freie Elektronen) Beispiele: Plasmasäule in Neonröhren, el. Funke, Plasmafaden des Blitzes Ionisierung => el. Leitfähigkeit (Grundvoraussetzung für künstl. KF, da im Magnetfeld festhaltbar)
III. Fusionreaktionen
(Folie)
wichtigste, häufigste Reaktion: D + T -> He + n 80% der Energie im Neutron (Bewegungsenergie) Erbrütung des T aus Li.
IV. Zündbedingungen
gezündetes Plasma = eigenständiges Brennen ohne Energiezufuhr Vorallem 3 Bedingungen:
- Temp.: 100-200 Mill. ° C
- Plasmadichte: 10^14 Teilchen/cm ³
- Energieeinschluß zeit: 1-2 s (Maß für die Wärmeisolation)
V. Magnetischer Einschluß d. Plasmas
durch eine Aneinanderreihung von Spulen (Folie)
Plasmateilchen (Ionen) sind an Feldlinien gebunden (spiralenförmiges Umlaufen) toroidales Magnetfeld
Feldstärkeänderung => Drift d. Teilchen nach auß en => schraubenförmig verdrilltes M.feld zwei Reaktortypen:
- Tokamak: Überlagerung 2er M.felder:äuß ere Spulen + (induzierter) Plasmastrom . Zur Fixierung zusätzlich vertikales Feld
- Stellerator: (Folie) nuräuß ere Spulen => komplizierter Aufbau u. Anordnung. Vorteil: kein Transformator.
Zusammenstöße d. Teilchen untereinander => Auftreffen auf Wand => Herausschlagen schwerer Atome (Eisen, Nickel) => Aufnahme der Energie + Abstrahlung (Licht, Röntgenstr.) => Abkühlung d. Plasmas, bzw. Erlischen d. KF
d.h. wichtiges Forschungsgebiet der F.forschung: Kontrolle Wechselwirkungen zw. P. und Wand
M.feld füllt gesamten Raum aus. Plasma darf aber nicht Wand berühren (Energieabgabe)
=> Plasmabegrenzung durch Divertor. (Folie) . Ablenkung d.äuß eren Feldlinien + Plasma. Auftreffen auf Platten. Abpumpen des Neutralgas.
=> Entfernen d. F.asche He aus dem F.raum.
VI. Plasmaheizung
- Stromheizung: P. el. Leitfähig, Widerstand. Strominduktion = Wärme. T > = W <. d.h. nur Anfangsheizung. Keine Richtungsänderung d. P.stroms => Ausnutzung nur einer Halbwelle d. Wechselspannung (P.strom fließ t pulsweise). (Tokamak!)
- Hochfrequenzheizung: Eigenschwingungen d. Ionen u. e. Einstrahlung e. elektr.magn. Welle (gleicher Frequenz) => Energieaufnahme d. Teilchen im Feld der Welle. (Zusammenst öß e m. anderen T.) => Aufheizung
- Neutralteilcheninjektion: Einschieß enüber Ntinjektor: Ionenfreisetzung, Beschleunigung, Neutralisation (Mangetfeld!), Plasma.
VII. Brennstoffnachfüllung
- Gaseinlaß v. Gefäß rand
- Neutralteilcheninjektion
- Pelletinjektion: D u. T gefroren, Kügelchen (wenige mm). Beschleunigung in Gaskanonen, Zentrifugen (1200 m/s = 4-f. Schallgeschw.) + Einschieß en ins P. 1mg Pellet = 1/3 d. P. durch gezielte Einschüsse Veränderung d. Dichteprofils (u. Auswaschen d. Fusionsasche)
VIII. Das Fusionskraftwerk
(Folie) Brennkammer (D,T) (Bild!). Startheizung (50-100 MW), Zündung (keine Heizung mehr). He + Verunreinigung + Restmengen D,T wirdüber Divertor entfernt. Fusionsneutron, neutral, Durchdringen d. Magnetkäfigs -> lithiumhaltiger Mantel ,,Blanket". => Erbrütung d. T. Restbrennstoff + erbrütetes T + neues D wird wieder zugeführt (Pelletinjektion). Li ins Blanket.
E d. Plasmas (in d. schnellen n) -> Blanket -> Wärmetauscher -> Stromerzeugung wieüblich.
Problem d. F.reaktors: Aktiverung d. umgebenden Materials (n) . Verwendung Material mit geringem Ak.potential.
1g Brennstoff = 90 000 kwh ^= Verbrennungswärme 11 t Kohle
XI. Forschungsprojekte
- JET: (Joint European Torus) Tokamak, Planung 1972, Betrieb 1983 in GB durch alle europäischen Staaten. Gr öß tes fortschrittlichstes F.experiment. Zweck: Infosüber P. nahe Zündung. Faktor 6 von Zündbedgg entfernt (1970 Faktor 25000). Sept. 1997 Weltrekord: Plasmaentlandung 13 MW F.leistung (60% der aufgewendetetn Heizleistung)
- ITER: (Internationaler Thermonuklearer Experimental-Reaktor) Tokamak. Planung begann im Frühjahr 1988 im Max-Plank-Institut f. Plasmaphysik. Erster kompletter Testreaktor m. selbstständig brenneden Plasma. Betriebsaufnahme 2008-2010 (?) in Japan, Italien, Kanada. F.leistung 1500 MW. Anschließ end: Demonstrationsanlage (alle Funktionen eines Kraftwerks) Vorher: Erprobung + Weiterentwicklung d. Kr.w.komponenten. Z.B. supraleitende M.spulen (4K = - 269 ° C) = fast kein E.verbrauch nach dem Einschalten (verlustloses Fließ en d. Stroms) Auch bedürfen Bereiche d. T-Technologie, Abführen d. Wärme, Entwicklung fernbedient auswechselbarer Komponenten, Sicherheits-, Umweltfragen d. Fusion Forschungsarbeit.
X. Schluß /Zukunftsaussicht
Nach heutigen Vorstellungen, etwa mitte des n. Jahrhunderts FKWs (Grundlast-Strom), angesichts von je 20 Jahren Planungs-, Bau- u. Betriebszeit für ITER + Nachfolger
QUELLENVERZEICHNIS
Bücher / Veröffentlichungen:
- Wie funktioniert das? Die Technik im Leben von heute; 3. vollst.überarb. Auflage - Mannheim, Wien, Zürich 1986. ISBN 3-411-02378-3
- Kernfusion - Berichte aus der Forschung (Folge 1); Max-Plank-Institut für Plasmaphysik (IPP); ISSN 0172-8482
- Kernfusion im Forschungsverbund; Forschungsverbund Fusion der Herrmann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungseinrichtungen (HGF)
- Europhysics News - Volume 29, Number 6; European Physical Society; Springer-Verlag; ISSN 0531-7479
Internet:
- http://www.ipp.mpg.de : Max-Plank-Institut für Plasmaphysik
- http://www.kfa-juelich.de/ipp : Institut für Plasmaphysik - Forschungszentrum Jülich
- http://www.jet.uk : JET-Projekt
- http://www.iter.org : ITER-Projekt
- Arbeit zitieren
- Dominik Lindner (Autor:in), 1999, Kernfusion - Eine Utopie?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96348
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