Eine Dekade nach der ersten UNO-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro kamen in der südafrikanischen Metropole Johannesburg auf erneute Einladung der Vereinten Nationen vielfältige Delegationen von Ministern, Staats- und Regierungschefs, zivilgesellschaftlichen Experten und Lobbyisten zusammen um Bilanz zu ziehen. Trotz einiger Erfolge beim Klimaschutz fällt diese recht dürftig aus. Die politischen Absichtserklärungen sind nur äußerst unzureichend umgesetzt worden, der ökologische und soziale Zustand des Planeten erfordert weiterhin größten weltweiten Handlungsbedarf.
Wie zur Illustrierung einiger der vielfältigen Probleme bot Johannesburg einen wahrhaft passenden Rahmen für die Agenda der Protagonisten. Das Tagungszentrum befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu jener Peripherie, jenem symbolträchtigen Township Soweto, auf dessen Boden vor wenigen Jahren die schrecklichen Massaker zwischen rivalisierenden ethnischen Gruppen den Höhepunkt einer Gewaltorgie bildeten, die über 4000 Menschen das Leben kostete .
Dabei schien der Kontinent noch kurz nach dem Ende der 40jährigen Apartheid in einer Aufbruchseuphorie. Der heutige Präsident Südafrikas, damals überzeugter Verkünder einer African Renaissance, spricht heute nicht mehr von der gelungenen Überwindung der Apartheid. Sie hat sich seiner Meinung nach nur in eine strukturelle, ganze Weltteile erfassende Isolation gewandelt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. The New World Order
- 2.1 Die Fragmentierung der unipolaren Welt
- 2.2 Die entbettete Wirtschaft
- 2.3 Die Krise der Wachstumsgesellschaft
- 3. Regieren jenseits des Nationalstaats
- 3.1 Internationale Organisationen und Institutionen
- 3.1.1 Die Vereinten Nationen
- 3.1.2 Die Welthandelsorganisation
- 3.1.3 Der Internationale Währungsfonds und die Weltbank
- 3.2 Regionale Integrationskerne
- 3.3 Finanzwirtschaft und Transnationale Unternehmen
- 3.4 Internationale Zivilgesellschaft und Nichtregierungsorganisationen
- 3.5 Zwischenfazit zur Problemlösungskompetenz transnationaler Akteure
- 3.1 Internationale Organisationen und Institutionen
- 4. Theoretische Global Governance Entwürfe
- 4.1 Vorläufer und Evolutionslinien der Global Governance Debatte
- 4.2 Aktuelle Global Governance Konzepte
- 4.3 Fazit und Kritik der Global Governance Konzepte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Herausforderungen und Chancen der Globalisierung im Kontext von Global Governance Strukturen. Dabei werden die politischen, ökonomischen und ökologischen Veränderungen am Anfang des 21. Jahrhunderts beleuchtet und der Handlungsbedarf der internationalen Gemeinschaft im Hinblick auf die Herausforderungen der Globalisierung herausgestellt. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie die Globalisierung politisch gestaltet werden kann, welche Akteure an der globalen Regulierung beteiligt sind und welche theoretischen Konzepte zur Gestaltung der Global Governance existieren.
- Die Fragmentierung der unipolaren Welt nach dem Ende des Kalten Krieges
- Die Herausforderungen der entbetteten Wirtschaft und die Folgen für Entwicklungsländer
- Die Krise der Wachstumsgesellschaft und die ökologischen Herausforderungen der Globalisierung
- Die Rolle transnationaler Akteure wie internationale Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen
- Die Bedeutung von Global Governance Konzepten zur Gestaltung der Globalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Das Kapitel beleuchtet den aktuellen Zustand der Globalisierung und die Herausforderungen, die sich aus dem Zusammenspiel von politischer, ökonomischer und ökologischer Entwicklung ergeben. Dabei wird die Debatte um die "African Renaissance" und die Bedeutung von Global Governance für die Bewältigung der globalen Herausforderungen eingeleitet.
2. The New World Order
Das Kapitel analysiert die Veränderungen der Weltordnung am Anfang des 21. Jahrhunderts. Es beleuchtet die Fragmentierung der unipolaren Welt, die Entbettung der Wirtschaft und die Krise der Wachstumsgesellschaft. Dabei werden die politischen, ökonomischen und ökologischen Folgen der Globalisierung für unterschiedliche Weltregionen herausgestellt.
3. Regieren jenseits des Nationalstaats
Das Kapitel analysiert die Rolle transnationaler Akteure bei der Regulierung der Globalisierung. Es beleuchtet die Bedeutung internationaler Organisationen wie die Vereinten Nationen, die Welthandelsorganisation und den Internationalen Währungsfonds, sowie regionaler Integrationskerne, Finanzwirtschaft, transnationale Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen. Die Problemlösungskompetenz dieser Akteure im Hinblick auf die Herausforderungen der Globalisierung wird diskutiert.
4. Theoretische Global Governance Entwürfe
Das Kapitel analysiert verschiedene theoretische Konzepte zur Gestaltung der Global Governance. Es beleuchtet die Vorläufer und Evolutionslinien der Global Governance Debatte und diskutiert aktuelle Global Governance Konzepte. Schließlich werden die Stärken und Schwächen der Global Governance Konzepte in einem Fazit kritisch gewürdigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Globalisierung, Global Governance, Internationale Organisationen, transnationale Akteure, Entwicklungsländer, Nachhaltigkeit, politische Gestaltung, Weltordnung, Wirtschaft, Ökologie. Im Fokus stehen die Herausforderungen der Globalisierung und die Möglichkeiten zur Gestaltung einer gerechteren und nachhaltigeren Weltordnung.
- Quote paper
- Peter Goldschagg (Author), 2002, Reale und theoretische Global Governance Strukturen im Kontext der Globalisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9637