M. Doehlemanns Jugendalter


Ausarbeitung, 1999

21 Seiten


Leseprobe


,,JUGEND"

1. Lebens und Entwicklungsaufgaben im Lebenslauf

Sozialisation ist lebenslänglich, d.h. von Geburt bis zum Tod sind die Menschen in einem lebenslangen Sozialisationsprozeß, in dem in jeder Altersstufe neue Entwicklungsaufgaben zu bewältigen sind.

Dieser Prozeß ist für Wurzbach in 9 Lebensaltersphasen mit ihren dementsprechenden Sozialisationsbedingungen unterteilt, die sog. Normalbiographie

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Übergänge sind fließend und verschwimmen häufig miteinander, können aber auch abrupt geschehen ( Tod, Unfälle, etc.)

Diese Zusammenstellung der Normalbiographie geht von der deutschen Gesellschaft 1975 aus. Die Vielfalt der Lebensformen ist in den letzten 20 Jahren angestiegen und jeder Mensch kann entscheiden, was er privat und beruflich unabhängig von sozialen Vorgaben und Fixierungen machen möchte.(Ausbildung, Wohnortwechsel, späte Heirat, keine Kinder, Umschulung, Scheidung, etc.) So gilt diese Zusammenfassung heute nur noch bedingt, und man spricht eher von einer Wahl- oder auch Bastelbiographie. Die Menschen sind dadurch aber auch gleichzeitig für ihre Entscheidung, egal was das Resultat ist, selbst verantwortlich. Nichtsdestotrotz enthält jede Lebensphase bestimmte Handlungsmuster und Anforderungen, die sich aus den sozialen Erwartungen einerseits und den individuellen Fähigkeiten andererseits zusammensetzen. Brandst ä tter unterscheidet 4 verschiedene Faktoren der Entwicklungsorientierung und Entwicklungsmöglichkeiten :

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Durch diese Systematische Aufzählung können problematische oder krisenhafte Entwicklungs-übergänge (siehe ,,Normalbiographie") zumindest teilweise geklärt werden. Stimmen die Faktoren nicht miteinander überein, kann es zu Diskrepanzen zwischen den Anforderungen von ,,außen" und den Bewältigungsmöglichkeiten des Individuums kommen. Dies kann in allen Lebensabschnitten und bei allen Veränderungen der Handlungsbereichen geschehen :

- in Rollenübergangsperioden ( Berufseintritt, Elternschaft, Scheidung ) = Rollenveränderung
- bei biologisch-physiologische Veränderungen (Pubertät, Alterserscheinungen ) = biologisch
- bei Schicksalsschlägen ( Unfälle, Todesfällen )
- bei kulturellem und ökonomischen Wandel (Gesetzesänderungen, technischer Fortschritt{Computer}, Wertewandel )

Wie auf die einzelnen Veränderungen im Leben reagiert wird, hängt auch von der sozialen Herkunft und der Generationslage ab. Hinzu kommt, daß sozialhistorische Gegebenheiten und Veränderungen jede einzelne Generation prägen. So reagiert der 20ig jährige Arbeiter in den 50iger Jahren natürlich anders als der Akademiker, der heutzutage aufgewachsen ist, da die Vorstellungen von dem, was erreichbar ist und welche Chancen vorhanden sind, bei jedem unterschiedlich sind.

2. Jugendalter

Beginn und Ende

Allgemein kann man sagen ,daß das Kind zum Jugendlichen wird, wenn es geschlechtsreif wird. Obwohl bei jedem dieser Zeitpunkt des Eintritts in die Pubertät unterschiedlich ist, ist der Wechsel ca. zwischen 13 - 14 Jahren erreicht.

Das Ende der Jugendzeit allerdings ist nicht so eindeutig festzulegen. Hier spielen verschiedene Faktoren eine nicht unwichtige Rolle : die juristische Volljährigkeit ist mit 18 Jahren erreicht und der Jugendliche gilt demnach als erwachsen ; die ökonomische Unabhängigkeit von den Eltern, eine eigene Wohnung, oder eine feste Beziehung sind ebenfalls Merkmale für den Übergang ins Erwachsenendasein. Je nach der individuellen Lebensplanung kann aber das eine oder andere verwirklicht worden sein, ohne das Jugendalter beendet zu haben. ( 16 jährige verdienen eigenes Geld, der 30ig jährige wohnt noch zu Hause ) Es gibt somit keinen konkreten Zeitpunkt, an dem der Jugendliche zum Erwachsenen wird.

2.1. Bilder von der Jugend

Der Begriff der Jugend wird von vielen verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet, je nachdem ,welchen Standpunkt man gerade vertritt. Man spricht heute von 8 geläufigen Jugendbildern, die in unserer Gesellschaft verankert sind :

2.1.1. Jugend als gesellschaftlicher Wert

Jugendlich sein wird häufig mit vielen positiven Aspekten assoziiert : spontan, aktiv, sportlich, fit etc. Der Jugendliche hat Idealismus und Optimismus, und gilt als Hoffnungsträger für eine Welt , die für Erwachsene nicht mehr erreichbar ist. Die Vermarktung des ,,Jugendlich Seins" nimmt demnach heutzutage enorme Dimensionen an.

2.1.2. Jugend als gesellschaftlicher Problemfall

Wird die Jugend einerseits als das ,,NonPlusUlra" propagiert, ist die gesellschaftliche Realität der Jugendlichen doch eine andere. So geistern Schlagworte wie Jugendkriminalität, Drogenmißbrauch, Vandalismus und Rechts- und Linksextremismus durch die Medien. Es scheint fast so, als ob die realen Jugendlichen eine Bedrohung für die Gesellschaft darstellen.

Ein nicht unerheblicher Punkt dabei ist die Jugendarbeitslosigkeit. Da Auszubildende den Betrieben im Preis-Leistungsverhältnis oft zu teuer sind, werden immer weniger Ausbildungsplätze angeboten. Die Jugendlichen unterliegen zudem noch gesetzlichen Schutzbestimmungen, sind durch den Besuch der Berufsschulen nicht voll einsetzbar und benötigen einen Anleiter. Hinzu kommt, das im Zuge des technischen Fortschritts immer mehr Arbeitsplätze wegrationalisiert werden. Obwohl versucht wird, eine politische Lösung für das Problem der Jugendarbeitslosigkeit zu finden, liegt der allmähliche Rückgang der Lehrstellenknappheit eher in dem Rückgang der Geburtenrate seit den 70iger Jahren.

Auch die Schule ist indirekt mit diesem Problem konfrontiert. Spätestens bei der Suche nach Schulpraktikumsplätzen stellen die Jugendlichen fest, daß gute Noten - entgegen der Aussagen der Lehrer und Erwachsenen - kein Garant für einen Ausbildungsplatz sind. So scheint für sie die Frage berechtigt, warum sie sich in der Schule überhaupt noch anstrengen sollen.

Diese Perspektivlosigkeit kann sich in vielerlei Hinsicht auswirken : So kann sich eine Antriebsschwäche bemerkbar machen, die sich in Lethargie und Isolation ausdrückt. Die irreale Welt des Fernsehers und PC´s wird der realen Welt vorgezogen und eine Verengung des psychosozialen Lebensraums bedingt durch mangelnden Kontakt zur ,,Außenwelt" beginnt. Andere Jugendliche wiederum genießen aufgrund ihrer düster erscheinenden Zu-kunft die Gegenwart in vollem Umfang und kosten ihr Leben exessiv aus.

2.1.3. Jugend als Zeit des Kampfes um das innere Gleichgewicht

Mit zunehmendem Alter fordern die Jugendlichen immer mehr Freiräume und Freiheiten für sich selbst. Sie lösen sich von den ihnen lange vertrauten Werten und Vorstellungen ihrer Eltern und suchen nach neuen Wegen und Zielen. In dieser Phase der Ich-Findung sind oft innere Spannungen zu bemerken, in denen sie sich hin- und hergerissen fühlen zwischen dem neu zu entdeckendem Selbst und der gleichzeitigen Furcht vor dem Loslassen des Alten. Nicht umsonst spricht man in dieser Zeit häufig von ,,Himmelhochjauchzend-ZuTodebetrübt". Je nachdem welcher sozialen Herkunft die Jugendlichen angehören, drückt sich diese innere Zerrissenheit und der Umgang damit verschiedenartig aus. Während die sog. Höheren Bildungsschichten versuchen eher geistig und kulturell, sich selbst reflek-tierend, damit umzugehen, scheinen die Jugendlichen der unteren Bildungsschichten den Weg der Extrovertiertheit zu gehen. So sehen sie z.B. in aggressivem Verhalten und Risiko-bereitschaft eine Möglichkeit mit dieser Selbstfindungsphase umzugehen. Die eigene Iden-tität zu suchen und letztendlich auch zu finden ist eine der Entwicklungsaufgaben der Jugendzeit. Passiert das nicht, entsteht eine Identitätsdiffusion, die sich dahingehend aus-wirkt, daß der Jugendliche nicht weiß, wer und was er ist.

2.1.4. Jugend als schulpädagogische Aufgabe

Obwohl die Jugendlichen heutzutage immer länger eine Lehranstalt - sei es die Schule, Berufsschule oder Hochschule - besuchen, ist diese Entwicklung nicht nur als positiv zu betrachten. Einerseits bedeutet das zwar, daß versucht wird den Jugendlichen größere Bildungs- und Berufschancen zu ermöglichen, andererseits wird die Schule somit zu einer Art Schonraum, der es den Schülern nicht ermöglicht andere wichtige Aspekte des kon-kreten und verantwortungsbewußten Lebens als Vorbereitung des Erwachsenendaseins kennenzulernen. Es wird hierbei von einem Erfahrungs- und Realitätsverlust gesprochen, da in diesem Schonraum Schule der Schüleralltag über Jahre hinweg klar strukturiert und vor-gegeben ist. Die Schüler konsumieren ihren Lernstoff und haben selten die Möglichkeit aktiv und kreativ ihren Schulalltag mit zu gestalten. Was aber heißen soll, daß die Schule im Gegensatz zur ,,produktiven" Arbeitswelt nur passive Schüler hervorbringt.

Diskussionen um eine Verkürzung der Schulzeiten werden -leider- nicht unbedingt zum Wohle der Schüler geführt, sondern wohl eher um eine Sicherstellung des Einhaltens des ,,Generationenvertrages", da dadurch das Alter des Steuern zu zahlenden Erwerbstätigen herabgesetzt werden kann.

2.1.5. Jugend als Zeit der Bildung von altersgleichen Gruppen und Cliquen

Bedingt dadurch, daß sich die Jugendlichen in einer Übergangsphase der Ablösung von den Eltern und Neuorientierung im gesellschaftlichen Leben befinden, liegt es auf der Hand, daß sie sich mit Gleichaltrigen zusammen tun, die ja ebenfalls die gleichen Probleme haben, wie sie selbst. Sie fühlen sich weniger allein und der Zukunft nicht schutzlos ausgeliefert. In diesen sog. Peergroups finden sie die Hilfe und Unterstützung, die sie brauchen, um Halt in dem stetigen Hin und Her zu finden, d.h. bei der Bewältigung der Entwicklungsaufgaben im Jugendalter. Die Jugendgruppe bietet den Jugendlichen beides : der Familienersatz, in dem Emotionen, Schutz und Rückzug zugelassen werden können, um sich zudem gleichzeitig auf das rationale und funktionale Leben vorzubereiten. Sie fühlen sich mit ihren Problemen verstanden und können gemeinsam auf die Erkundungsreise nach ihrer Identität gehen. Hierzu gehört auch der Gebrauch von legalen und illegalen Drogen, sowie der besondere ,,Kick" etwas zu tun, was von den Erwachsenen scheinbar nicht geduldet wird oder als unsinnig abgetan wird. Und gerade das in einer Zeit, in der das Streben eben dieser Erwachsenen nach dem jugendlichen Idealbild immer stärker wird. Um sich davon zu distanzieren, fühlen sich die Jugendlichen fast schon gezwungen eine deutliche Trennung zwischen ihnen und den Erwachsenen aufzubauen. Dies geschieht u.a. mit Hilfe von verschiedenen Sozialformen, Musik, Bekleidung oder auch Sprache.

2.1.6. Jugend als Träger neue/andere gesellschaftlicher Werte

Ein Aspekt von Jugend ist, wie schon erwähnt, das Suchen nach einem Platz in der Gesellschaft. Ist dieses gesellschaftliche Bild aber nicht das, was sie erwartet haben suchen sie nach Möglichkeiten diese nach ihren Vorstellungen und Idee zu verändern. Als sog. Kulturneulinge mit viel Idealismus versuchen sie Gegenentwürfe zum bestehenden modernen abendländlichen Rationalismus zu entwickeln. Diese häufig mehr emotionalen Gegenentwürfe haben ihre Wurzeln u. a. in verschiedenen Kulturen und Religionen, die in die heutige Zeit übertragen werden können.

Eine Zusammenfassung von dem einerseits modernen okzidentalen Rationalismus und den dazugehörigen Gegenentwürfen bietet Fend an : Er unterteilt diese in 3 Kategorien : a) den Lebensordnungen; b) den Weltbildern; und c) den Kulturen der Lebensführung.

Zu a) ein Beispiel : dem Beamtentum mit fachlicher Schulung wird die Idee der Mitsprache und Mitentscheidung alle Bürger = Bürgerinitativen entgegengesetzt. Das dieser Gegenentwurf funktioniert, kann man beim,,Bündnis 90/ die Grünen" sehen. Aus einer Bürger-initiative entstanden, ist die Partei heute nicht mehr aus der politischen Landschaft wegzudenken.

Zu b) ein Beispiel : dem Weltbild der aktiven Weltbeherrschung und der rationalen Berechnung und Kontrolle steht das der Entwicklung der Ansprüche nach Selbstentfaltung Autonomie und Sinnerfüllung gegenüber.

Zu c) : die methodisch geplante und rationale Lebensführung weicht in einigen Bereichen der Spontaneität, Kreativität und Selbstentfaltung. In Schulen wird z.B. mit diesem Konzept ein neuartiger Unterricht geplant, in dem die Schüler zu eben diesen Punkten angeregt werden sollen.

Diese Gegenentwürfe bieten Bearbeitungs- und Lösungsmöglichkeiten an, und zeigen auf, das und wie die Jugendlichen versuchen in ihren kulturellen Gegebenheiten sich mit der Zukunft auseinanderzusetzen.

2.1.7. Jugend als alltagskulturelle Stilbildner

Mit ihrem Wunsch nach Abgrenzung den Erwachsenen und Kindern gegenüber setzen viele Jugendliche den Schwerpunkt in ihrem Äußeren. Häufig auch sehr zum Entsetzen eben der-selben kreieren Jugendliche ihre eigene Mode- und Stilrichtung. Gleichzeitig werden sie aber damit auch zum Trendsetter für die etablierten Modemacher, die diese Ideen aufnehmen und kommerzialisieren. Mit Hilfe der Medien (insbesondere der Jugendmagazine im Fernsehen und der Jugendzeitschriften) setzt sich so eine Spirale in Gang, in der sich die Trends immer schneller ändern und wechseln. Der Wunsch nach etwas eigenem wird so derart vervielfältigt, daß die Individualität eingebunden ist in die Uniformiertheit der Masse.

Dies fordert die Jugendlichen einerseits verstärkt dazu auf, sich für eine Richtung zu entscheiden, kann aber andererseits auch Teil der Identitätsdiffusion werden, da die Jugendlichen mit dem Wechsel des Bekleidungsstils auch in eine andere Rolle schlüpfen können. (heute Punk, morgen Buffaloboots, übermorgen ,,hanseatisch")

2.1.8. Jugend als historisch spät ,,erfundene" und allmählich wieder ,,verschwindende" Lebensphase

J. Rousseau wird mit der Beschreibung des fiktiven Jugendlichen ,,Emile" 1762 als der eigentliche Erfinder der Jugendphase betrachtet. In diesem Buch fordert er einen Schonraum für die Jugendlichen, in dem sie frei von Erwerbsarbeit sich und ihre Fähigkeiten erproben können .Dieses Privileg war aber nur einem kleinen Teil der jungen Menschen vorbehalten, nämlich der adeligen und besseren Bildungsschichten. Erst in der Mitte der 50iger Jahre wurde das ,,Jugendlich sein" von allen anerkannt. Bedingt durch die Entlastung von materieller Not und dem beginnenden allgemeinen Wohlstand konnten alle jungen Menschen die Zeit für sich entdecken und nutzen. Zinnecker beschreibt dies als ,,Realgeschichtlichen" Beginn. Doch er sagt auch, daß damit gleichzeitig das Ende der Jugendzeit hereinbrach. Durch die Chancengleichheit im Bildungssystem wurde auch das Konkurrenzdenken und die Leistungsbezogenheit der Erwachsenen in den Schullalltag getragen. Die Jugendlichen werden so immer stärker und früher an das gesellschaftliche System herangeführt. Dies drückt sich auch in der immer früher werdenden Einbeziehung der Jugendlichen als potentielle Konsumenten aus.(man bedenke, daß es heutzutage schon Parfum und Kosmetikserien für Kindergartenkinder gibt). Aber auch durch das Fernsehen werden die Jugendlichen schon früh mit Erwachsenentypischen Themen konfrontiert, sei es Gewalt oder Sex. Ihr Erleben wird ihnen schon vorher vorgelebt. Insofern ist die Vorverlegung der Lebenserfahrungen, die sie z.T. sehr früh passiv mitkriegen, auch ein Verzahnung mit der Erwachsenenwelt; der Welt, von der sie sich ja eigentlich abgrenzen wollen.

3. Lebensaufgaben von Jugendlichen

Viele der Entwicklungsaufgaben der Jugendlichen laufen zeitlich zwar parallel nebeneinander her, passen aber nicht so recht zueinander. Der Erfolg in der Schule z.B. hat nichts mit dem Erfolg beim anderen Geschlecht zu tun und trotzdem muß beides fast zeitgleich bewältigt werden.

Für alle Jugendlichen gelten die drei folgenden Fragen als zentrale Entwicklungsaufgaben der Pubertät

a) Wer bin ich ?
b) Welche Beziehung habe ich zu anderen Menschen ?
c) Was kann und will ich später tun ?

Zu a : Wer bin ich ?

Das Bild des ,,Himmelhochjauchzenden-zuTodebetrübten" Jugendlichen entspricht dem seelischen Zustand desselben. Einerseits entzückt von den Möglichkeiten, die sich ihm öffnen, andererseits verängstigt und desillusioniert, lebt der Jugendliche in einer Welt , in der die Abnabelung vom Elternhaus auch das Verlassen des sicheren Schutzes bedeutet. Sie sind auf der Suche nach sich selbst, nach ihrer eigenen Identität. Sie müssen lernen sich selbst einschätzen zu können und ihre äußere Erscheinung zu akzeptieren. Gleichzeitig entstehen Fragen nach dem Sinn des Lebens und der weiteren eigenen Zukunft .Diese zu finden, bedeutet aber auch offen zu sein für neue Experimente und Ideen, die sie nicht so einfach erklären können. Sie müssen sich ständig selbst hinterfragen und ihr stetig wechselndes Ich auf verschiedenen Ebenen reflektieren. Typische Probleme bei dieser Reflektion sind :

1.: das Problem der Einzigartigkeit

Das Weltbild und den Lebensstil der Eltern zunächst zu verneinen, bedeutet für den Jugendlichen auch, sich seine eigene Welt zu ergründen. Wird die Verantwortung nicht mehr von der Kernfamilie getragen, muß er selbst Verantwortung für sich übernehmen. Das gibt ihm das Gefühl der Einmalig- und Einzigartigkeit. Die Stärke, die dabei empfunden werden kann, kann sich dabei sogar in Allmachtsgefühle verwandeln (Ich gegen den Rest der Welt).Was sich einerseits als Selbstüberschätzung darstellt, kann andererseits aber auch in Einsamkeit umschlagen. Nichts ist schlimmer, als sich unverstanden zu fühlen. Im frühen Stadium der Jugendzeit, der sog. Vorpubertät, steht die Sehnsucht nach Freunden, die einen so akzeptieren wie man ist. Im weiteren Verlauf überwiegt die Suche nach einem Zugehörigkeitsgefühl zu irgendjemandem oder irgendetwas. Die Jugendlichen empfinden eine Art Vakuum, in dem sie weder in der ,,alten" Welt der Kindheit, noch in der ,,neuen" Welt der Erwachsenen so richtig zu Hause sind.

2.: das Problem der Ganzheitlichkeit

Körper und Seele miteinander zu vereinen, ist eine neue Erfahrung, die die Jugendlichen erst noch lernen müssen. Sie verhalten sich innerlich so wie sie sind und können nun sich quasi von außen selber dabei zusehen. Sie treten in einen Dialog mit sich selbst und müssen versuchen das Bild, was sie selbst von sich haben mit dem Bild, was sie von sich sehen in Einklang zu bringen. Es ist insofern eine Zeit der inneren Auseinandersetzung mit dem Spiegelbild.

3.: das Problem des freien Willens und der Freiheit

Einen eigenen Willen zu haben, ist für die Jugendlichen nichts Neues. Dennoch stellt sich für viele Jugendliche die Frage, inwiefern diese eigene Wille auch Mittel zum Zweck ist, gegen die vorhandene Weltordnung an zu gehen. Sie befinden sich in dem Zwiespalt ihre bisherige Sozialisation nicht ablegen zu können, sie aber gleichzeitig als einengend und abgestanden zu empfinden. Das Aufbegehren gegen die Gesellschaft erleben sie als einen Versuch ihre Umwelt neu zu gestalten. In ihnen entsteht der Eindruck, als stünden ihnen alle Wege und Tore offen. Dieses Allmachtsgefühl kann sich allerdings auch in ein Ohnmachtsgefühl verwandeln, wenn sie erkennen, daß ihnen zu viele Bereiche des Lebens als verändernswert er scheinen und sie nicht alles neu gestalten können.

4.: die Frage nach dem Lebenssinn und die Suche nach Wahrheit

Zwangsläufig stellt sich jeder Jugendliche mal die Frage nach dem Sinn des Lebens, und erwarten in der Regel ,,große", mächtige und umfassende Antworten. ,,Das kann ja wohl nicht alles sein", erwidern sie auf die Beantwortung der Erwachsenen nach dieser Frage. Auf der Suche nach seiner Wahrheit erlebt der Jugendliche nicht selten ein Gefühl von Hingabe. Doch während in den oberen Bildungsschichten eher philosophisch an das Thema heran gegangen wird, suchen die unteren Bildungsschichten vielmehr den situativen Sinn in ,,einer Art Augenblicksempfindung".

Zu b : Welche Beziehung habe ich zu anderen Menschen ?

Gleichzeitig mit der Ablösung von der Familie beginnt vor allem im affektiven (= emotionalen) Bereich die Suche nach neuen Beziehungen. So wird einerseits (und meist zuerst) die Peergroup zu einem wichtigen Bestandteil der Jugendlichen. In dieser Gemeinschaft von Gleichaltrigen können die Jugendlichen, wie oben schon erwähnt, den Familienersatz finden, um sich gleichzeitig inner- und außerhalb der Gruppe durchsetzen zu müssen. Gleiche Vorlieben und Interessen, wie z. B. Musikgeschmack und Kleidung erleichtern ihnen das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Während die jungen Jugendlichen noch wenig Interesse an Liebesbeziehungen haben, wird das Thema Liebe mit zunehmendem Alter immer wichtiger. Leider müssen sie aber feststellen, daß das mit dem anderen Geschlecht nicht so einfach ist. Sie sind verwirrt und müssen sich in dem komplizierten Irrgarten von lieben und geliebt werden lange Zeit zurecht finden. Im Vergleich zu früheren Generationen sind die heutigen Jugendlichen aber schon viel eher bereit sich auf feste Beziehungen und früheren Sex einzulassen. Die u. a. oben erwähnte vorverlegte passive Lebenserfahrung durch die Medien schlägt sich dahin gehend nieder, daß sie nicht mehr Schritt für Schritt ihre Beziehung aufbauen, sondern diese schneller ,,veralltäglichen".

Zu c : Was kann und will ich später tun ?

Die dritte große Fragestellung ist für die Jugendlichen nach der Beendigung ihrer Schulzeit die Suche nach einer sinnvollen und Spaß machenden Lebenstätigkeit. Da die Schulzeit für die meisten Jugendlichen als einengend und wirklichkeitsfern empfunden wird, trennen die meisten Jugendlichen ihren Alltag in ,,Schule" und ,,Freizeit". Freizeit wird hierbei als ,,eigentliches Leben" empfunden, in der sie ihren wirklichen Interessen nachgehen können. Der Lernstoff in der Schule hingegen interessiert sie zumeist nicht und trotzdem müssen sie mit dem Leistungsdruck der Notengebung zurecht kommen. Sie wissen, daß ein gutes Zeugnis für die Lehrstelle ihrer Wahl wichtig sein wird. Der Übergang von der Schule ins Erwerbsleben ist für viele Jugendliche dennoch ein Schock, da dieser zwar einerseits neue Freiheiten mit sich trägt, andererseits aber auch als noch eingeschränkter und weniger Raum für eigene Interessen lassend empfunden wird.

4. Jungsein am Ende des 20. Jahrhunderts : gesellschaftliche Spannungslagen und Widersprüchlichkeiten

Je nachdem in welcher Zeit ein Jugendlicher seine Jugend verbringt, ist dieser mit verschiedenen gesellschaftliche Problemen und Anforderungen konfrontiert. Es ist etwas anderes in den 30igern jung zu sein, als in den 90igern. Die unterschiedlichen Generationslagen und deren Rahmenbedingungen für die gesellschaftliche Gestaltung einerseits und die persönliche Lebensplanung andererseits, fasst Fend in 2 Schaubildern zusammen, die hier verkürzt wiedergegeben werden :

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gerade bei den Identifikationsschwerpunkten wird deutlich, daß es die Jugend schlechthin nicht gibt. Es gibt eine Mehrheit von Jugendlichen, die diesen Schwerpunkt ausmacht, aber eben nicht alle (z.B. die Geschwister Scholl in der NS-Zeit).

Jetzt, am Ende des 20igsten Jahrhunderts, haben Jugendliche mit 9 verschiedenen Problemlagen und Spannungsverhältnissen zu ,,kämpfen", die in anderen -früheren- Zeiten vielleicht weniger stark ausgeprägt waren. Diese Spannungsverhältnisse sind :

1. : zwischen Reife und Unmündigkeit

Jugendliche heute erlangen ihre psychische, physische und/oder soziale Reife durch verschiedene Faktoren bereits vor den gesetzlichen Bestimmungen. Sie fühlen sich erwachsen, erleben aber eine vorgegebene zeitliche Zersplitterung zum Status ,,Erwachsener". So haben sie z.B. Sex schon mit 16, dürfen sich dasselbe im Kino aber erst mit 18 angucken. Andere Jugendliche müssen während der Scheidung ihrer Eltern über Jahre hinweg Seelentröster oder gar Gutachter und Vermittler ,,spielen", und werden -nicht unbedingt Altersgerecht- schon früh ,,erwachsen".

2. : zwischen ganzheitlicher Handlungs- und Erlebnisbereitschaft und der Lebensraumverödung

Im Gegensatz zu früher sind die Spiel- und Erlebnismöglichkeiten im Freien heutzutage sehr eingeschränkt. Dem Bewegungsdrang, vor allem in Städten, kann nicht mehr nachgekommen werden und sie müssen mit einer Verinselung des Lebensraums zurechtkommen, indem sie wie von Insel zu Insel zu ihren jeweiligen Orten hüpfen müssen, anstatt ihren Lebensraum all-mählich immer weiter ausbreiten zu können.

3. : zwischen der Forderung, erwachsen zu werden und dem Verschwimmen von Erwachsenen-

Konturen

Erwachsene geben sich jugendlich und den Jugendlichen können durch die Medien, und insbesondere durch das Fernsehen, verstärkt am Erwachsenenleben teilhaben. Eine Abgrenzung dieser beiden Altersstufen wird immer schwieriger und auch bei den Eltern fehlt den Jugendlichen häufig der Reibungspunkt. Viele Eltern sind durch die Diskussionen um eine Anti-autoritäre Erziehung unsicher und wollen häufig lieber Freunde als Eltern sein.

Aber auch beim Thema Lernen verschwimmen die Konturen :. Das kognitive Lernen ist nicht mehr eine Kinder- und Jugendspezifische Aufgabe, sondern auch viele Erwachsene müssen sich, um im Berufsleben mithalten zu können Fort- und Weiterbilden. So erleben die Jugendlichen die Erwachsenen als Lernende und manchmal sind sie auch noch selbst die Lehrer. (besonders bei technischen Geräten wie PC, Videokameras etc.)

4. : zwischen asketischen Arbeitzumutungen und lustbetonten Konsumanreizen

In der Schule und während der Ausbildungszeit haben die meisten Jugendlichen noch zu wenig finanzielle Möglichkeiten, um sich das zu erfüllen, was die Konsum- und Warenwelt ihnen an Verlockungen bietet. Sie werden dazu angehalten ihre Bedürfnisse auf später zu verschieben und sich auf ihre Leistung zu konzentrieren. So sind sie zwischen den abstrakten Zukunftsversprechungen, die sie nur erreichen, wenn sie fleißig sind, und den aktuellen und konkreten Genußaufforderungen mit den dementsprechenden Statussymbolen (z. B. Markenbekleidung und Handy) hin- und hergerissen. ( wen wundert´s da noch, wenn immer häufiger vom Abziehen und gewalttätigen Überfallen in der Schule die Rede ist ?)

5. : zwischen Ausbildungs- und Beschäftigungssystem

Der Einstieg ins Berufsleben ist heute für die meisten Jugendlichen nicht mehr so einfach und selbstverständlich. Oft müssen Wartezeiten und neue Berufsorientierungen in Kauf genommen werden. Auch durch die Umstrukturierung in vielen Betrieben und die Wegrationalisierung von Arbeitsplätzen ist die Vergabe von Ausbildungsplätzen und späteren Arbeitsstellen schwieriger geworden. Aber auch die Zeugnisse sind kein Garant mehr für gute Berufsaussichten. Die staatlich organisierte Schulform steht immer mehr im krassen Gegensatz zu den marktwirtschaftlichen Strukturen des Berufslebens.

6. : zwischen ökonomischer Abhängigkeit und der Verselbständigung in den anderen Lebens- bereichen

Die Jugendphase verlängert sich , bedingt auch durch den nicht mehr gradlinigen Verlauf des Schul- und Berufslebens in die Zeit zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Man spricht hierbei von einer Zeit, in der die jungen Erwachsenen zwar in vielen Bereichen den Status ,,erwachsen sein" haben, aber lange noch finanziell von den Eltern und/oder anderen Institutionen abhängig sind. Bleibt die Unterstützung eines Tages aus, bleibt für viele nur noch das Jobben nebenbei. (das typische Dilemma von Studierenden).

7. : zwischen hohen gesellschaftlichen Versprechungen und tatsächlichen Gegebenheiten

Es wird viel versprochen und wenig gehalten. Dieses festzustellen ist für viele Jugendliche eine Desillusionierung, mit der sie erst mal fertig werden müssen. Die Versprechungen von Eltern, Arbeitgebern und Werbung hinsichtlich eines erfüllten, selbstbestimmten und erfolgreichen Lebens erfüllen sich nicht und werden in der Realität zu Umständen der Fremdbestimmung und Anpassung.

8. : zwischen vervielfachten Wahlmöglichkeiten unter Lebensentwürfen und der Notwendigkeit

sich zu entscheiden

Nicht mehr nur die traditionellen Jugendeinrichtungen und -Bildungsstätten, sondern zahlreiche weitere Institutionen und Gruppierungen versuchen sich der Jugendlichen anzunehmen. Die Konkurrenz ist groß und alle haben den Anspruch das richtige für diese Zielgruppe zu haben und zu sein. Der Jugendliche muß sich immer wieder entscheiden und hat häufig trotzdem noch das Gefühl etwas zu verpassen. Hierbei ist eine ausreichende Ich-Stärke erforderlich, ohne die er sich in den zahlreichen Wahlmöglichkeiten verlieren könnte.

9. : zwischen Fortschritt und Zerstörung

Die Zukunft der heutigen Jugendlichen scheint zweigeteilt zu sein. So wird mit zunehmendem wissenschaftlich-technischem Fortschritt und einer gewissen wirtschaftlichen Absicherung ihre Zukunft relativ gut abgesichert sein. Wenn man die ökologischen und atomaren Altlasten außer Betracht läßt. Denn gerade diese lassen die Zukunft ungewiß werden. Niemand weiß so genau, wie sich Umweltschäden, Atommüll und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen in den nächsten Jahrzehnten auswirken werden. Sie sind nicht greifbar und trotzdem allgegenwärtig. Es stellt sich für die Jugendlichen die Frage, in welcher Zukunft sie leben werden und was sie tun könnten diese für sich lebbar zu machen.

5. Anmerkung zu jugendlichem Problemverhalten :Problemausdrucks- und Problemlösungs-verhalten

Bei so vielen verschiedenen Entwicklungsaufgaben in der Jugendzeit scheint es fast unmöglich diese ohne Probleme zu bewältigen. Jugendliches Problemverhalten kann insofern entweder auf Entwicklungsprobleme hinweisen oder ein Bewältigungsversuch dieser Entwicklungsprobleme sein. Wichtig ist dabei anzumerken, daß die Umstände, der Verlauf und die Auswirkungen in diesen Problemverhalten jeweils unterschiedlich einzuschätzen sind. Der Konsum von legalen und illegale Drogen ist hiebei ein gutes Beispiel, um aufzuzeigen, wie unterschiedlich und vielschichtig die Beziehung zwischen Entwicklungsaufgaben und Problem-verhalten sein kann. So kann Drogengebrauch z.B. Ausdruck von Selbstwertproblemen wie mangelnde Anerkennung oder Zurückweisung für Jugendliche sein. Aber auch bei zuviel Stress, bedingt durch die selbst- und fremdauferlegten Entwicklungsaufgaben kann der Drogenkonsum zu einer Art Notfallreaktion werden. Es ist eine Art Flucht, um Abstand von der möglicherweise überhöhten Selbstaufmerksamkeit zu bekommen. Eine Entlastung, die in selbstwertbeeinträchtigten Entwicklungsproblemen hilfreich sein kann.

Gerade illegale Drogen sind aber auch ein Anreiz, sich von der ,,spießigen" Erwachsenenwelt ab zu grenzen und gelten für die Jugendlichen als Symbol für Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Diesem Standpunkt steht der des ,,Angepasst Seins" an die Erwachsenenwelt gegenüber : Alkohol trinken -und das dazu noch vertragen zu können- ist ein scheinbarer Versuch älter zu wirken. Und vor allem diejenigen, die besonders viel ab können, werden von den anderen Jugendlichen höher bewertet, als die anderen.

Werden die Drogen selber aber zum Ausdruck eines Lebensstils und zur Lebensorientierung gemacht, stellen sie für die Konsumenten ein nicht unbedeutendes Risiko dar!

So kann der Konsum von Drogen also zweierlei sein : Entweder werden Drogen genommen, weil man ein Problem hat (Problemausdruck), oder die Drogen werden genommen, weil sie eine Lösung für ein Problem bieten können (Problemlösungsverhalten). Für vorbeugende, intervenierende oder nachsorgende Maßnahmen bedeutet das, daß den Jugendlichen geholfen werden sollte, die Anpassungsschwierigkeiten zwischen den Entwicklungszielen und den dafür zu Verfügung stehenden Möglichkeiten überwinden. Sie müssen lernen, sich wieder selbst zu mögen und sich dadurch etwas zuzutrauen. Hierbei spielen andere, aber ebenso wirksame Alternativen zum Drogengebrauch eine große Rolle. Wie und welche Alternativen sich für die Betreffenden am besten eignen, hängt von vielen Faktoren ab, die nur situativ erfaßt und dementsprechend umgesetzt werden können.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
M. Doehlemanns Jugendalter
Veranstaltung
Jugendsozialisation / Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen
Autor
Jahr
1999
Seiten
21
Katalognummer
V96385
ISBN (eBook)
9783638090612
Dateigröße
461 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Doehlemanns, Jugendalter, Jugendsozialisation, Entwicklungsaufgaben, Jugendlichen
Arbeit zitieren
Anja Ständer (Autor:in), 1999, M. Doehlemanns Jugendalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96385

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