Menschen und Drogen


Skript, 1999

29 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Geschichte der Drogen

3. Die weichen Drogen
3.1 Nikotin
3.2 Alkohol
3.2.1 Die Entwicklung eines Alkoholikers
3.3 Cannabis

4. Die harten Drogen
4.1 LSD, Mescalin, Psilocybin, Ololiqui, DOM / STP
4.2 Extasy, XTC, MDMA
4.3 Amphetamine, Speed, Weckamine
4.4 Kokain, Cocain
4.6 Heroin, Shore, Gift

5. Drogen in der Politik
5.1 Peace! Die Politik der Jungen
5.2 Schweiz - Droleg
5.3 Kritik aus der Uno

6. Allgemeine Umfragen über Drogen
6.1 Drogen an der Kanti, eine Umfrage
6.2 Interview mit einem Drogenabhängigen

7. Was ist eigentlich Sucht und wann beginnt sie? (In bezug Drogen)

8. Was können wir tun?

9. Schlusswort

10. Quellenverzeichnis

11. Anhang - Zahlen und Fakten
11.1 Einkaufspreisen auf Schweizerischenstrassen
11.2 Zahlen und Fakten - Alkohol
11.3 Zahlen und Fakten - Tabak
11.4 Zahlen und Fakten - Illegaler Drogen

12. Arbeitsprotokoll

1. Einleitung

Wer hat sich schon nicht bewundert, wie es ist, voll im Drogenrausch zu sein. Die meisten von uns wissen, wie es ist, betrunken zu sein, aber der größte Teil nimmt keine Drogen. Weshalb ist das so? Hat man Angst vor Drogen, besteht die Möglichkeit, abhängig zu werden oder Angst vor dem Unbekanntem? Welche Drogen sind gefährlich, welche weniger? Es gibt Drogen verschiedenster Art. Manche davon sind harmlos, andere führen rasch zur Abhängigkeit. Welche kann man eher bedenkenlos konsumieren? Drogen gibt es für jede Lust und Laune, ob man Relaxen will oder nur einen Energieschub möchte. Die Varianten sind Grenzenlos.

Der Anteil von Menschen, welche Drogen nehmen, behaupten immer, sie werden nicht beeinflusst und können nicht abhängig werden. Das stimmt, wenn die Drogen nach Maß konsumiert werden. Das heißt, man muss erst seine Grenzen kennen und diese nicht überschreiten. Aber woher kennt man seinen Grenzen? Wer kann Ihnen helfen bei Abhängigkeit clean zu werden? Diese Möglichkeiten sind groß. Man kann sich von Kollegen, Eltern, Beratungsstellen oder auch von Kliniken helfen lassen, aber der eigene Willen muss vorhanden sein.

Bevor man beginnt mit irgendwelcher Drogen zu experimentieren, sollte man sich über deren Wirkungen informieren. Die Risiken und Nebenwirkungen sollten bekannt sein, bevor man sich entscheidet, sie zu probieren. Wer sich nicht informiert, geht das Risiko des Unbekannten ein und wird im schlechtesten Fall davon nicht frei kommen.

2. Die Geschichte der Drogen

Die Heilwirkung (wie auch die Halluzinogene Wirkung) bestimmter Pflanzen war schon in vorgeschichtlicher Zeit bekannt. Heilpflanzen wurden gesammelt und getrocknet aufbewahrt. Auch die giftige Wirkung einer Droge wurde früh erkannt und z.B. als Pfeilgift ausgenutzt. Drogen bildeten in der vorgeschichtlichen Zeit und bei Naturvölkern einen wichtigen Tauschartikel, ebenso waren sie für die frühen Hochkulturen ein besonderes Handelsgut (z.B. Myrrhe, Zimt). Älteste Nachrichten über Drogen und Drogenhandel stammten aus Babylonien und Ägypten. Fremdl. Drogen wurden schon im Altertum und Mittelalter oft mit Gold aufgewogen. Byzantin, arab. und jüd. Kaufleute und Ärzte vermittelten dem Abendland im frühen Mittelalter oriental. Drogen. Germanen, Kelten und Slawen bereiteten aus einheim. Pflanzen wirksame Heilmittel. Das "Capitulare de villis" Karls d. Grossen empfahl auch den Anbau zahlreicher Drogenpflanzen. Albertus Magnus beschrieb etwa 250, Konrad von Megenberg etwa 90 Arzneipflanzen und Drogen. Die Arzneimittellehre IBNAL- BAITARS weist etwa 1400 Pflanzen und Drogen auf, darunter fast alle, die auch bei Diokurides und Plinius D.Ä erwähnt wurden. Marco Polo berichtete von einigen Drogen und Arzneipflanzen des vorderen Orients und Ostasiens: Aloe, Haschisch, Kampfer, Rhabarber, Zucker. Für die pflanzlichen Drogen sind außerdem der Mainzer Horus sanitatis (1485) sowie Kräuterbücher des 16 Jhdt. von Bedeutung. Nach Entdeckung Amerikas wurden in Europa Chinin, Brechwurzel, Guajak und Faulbaum bekannt. Die umfassende Drogenkunde seiner Zeit bot C.Clusius. Wie schon aus der Diadochenzeit sind aus dem 16 Jahrhundert. zahlreiche Versuche mit giftigen Drogen (z.B. Aconitum) und Gegengiften an Verbrechern und Tieren belegt.

Seit hunderten von Jahren benutzt der Mensch Drogen als Nahrungsmittel, Heilmittel, Opfergabe, zur Stimulierung anlässlich religiöser Geselligkeit und Kommunikation und zur Veränderung von Stimmungslagen. Alkohol zur Entspannung für ein beladenes Herz. Opiate, die Schmerzen lindern und einschläfernd wirken. Kokablätter, die die Sinne betäuben und die Ausdauer steigern. Alkohol nimmt seit langem eine führende Stellung ein.1 Schon die Bibel sagt in 1. Mose 9 Verse 20, 21: "Noah fing nun als Landwirt an und ging daran, einen Weingarten zu pflanzen. Und er begann von dem Wein zu trinken und wurde berauscht."2

3. Die weichen Drogen

3.1 Nikotin

Nikotiniana Tabakum, die Tabakpflanze ist ein Nachtschattengewächs. Das Nikotin erzeugt sie in ihren Wurzeln. Wenn die Pflanze reift, wandert der Stoff in die Blätter. Nikotin ist eines der stärksten Pflanzengifte. Die tödliche Dosis für den Menschen beträgt nur 50 mg. Beim Rauchen wird das nicht erreicht, weil Nikotin im Körper sehr schnell abgebaut wird. Die Giftproduktion liegt bei den Nachtschattengewächsen in der Familie: Tollkirsche, Bittersüß, Bilsenkraut gehören dazu, aber auch Nutzpflanzen wie Kartoffel, Tomate und Paprika.

Wenn der Tabak glimmt, wird das Nikotin freigesetzt. Gebunden an die winzigen Teerteilchen im Rauch gelangt es in die Lunge und von dort ins Blut. Schon 7 Sekunden später erreichen die Nikotinmoleküle das Gehirn, heften sich dort an die Nervenzellen und beeinflussen deren Aktivität. Das lässt sich messen mit einem modernen, bildgebenden Verfahren.

Das Institut hat alle gängigen Suchtmittel untersucht, auch das Nikotin.

"Nikotin kann genau so abhängig machen wie Morphium oder Kokain. Für alle drei Stoffe aber gilt: ob jemand tatsächlich abhängig wird, hängt nicht nur von der Dosis ab, sondern auch davon, wie schnell sie dem Körper zugeführt werden.

Trotz seiner erheblichen Giftigkeit ist Nikotin, das mit dem Tabakrauch aufgenommen wird, selten die Ursache von Vergiftungen, wenn man absieht von ersten Rauchversuchen oder vom Verzehr von Zigaretten durch Kleinkinder. Der Raucher erlebt praktisch keine Nikotinvergiftung, er scheidet das Nikotin ja auch schnell aus, und sein Körper gewöhnt sich daran. Raucher genießen ja Nikotindosen, die bei Nichtrauchern bereits leichte Vergiftungserscheinungen auslösen würden. Nikotin wirkt weder krebserzeugend noch teratogen [Missbildungen erzeugend], noch ist es verantwortlich für die chronischen Gesundheitsschäden der Raucher. Die gehen zu Lasten von Kohlenmonoxid, Cyanwasserstoff, Benzol, Cadmium, Nitrosaminen und zahlreichen anderen gesundheitsschädlichen Bestandteilen des Tabakrauchs.

Leider sind die harmlose Droge Nikotin und die bösartigen Begleitstoffe im Zigarettenrauch ziemlich unzertrennlich. Nikotin entfaltet die beruhigende Wirkung, die Teerpartikel sorgen für den Geschmack und die Gesundheitsschäden.

3.2 Alkohol

Ein Wort, das wir alle kennen! Wir finden es auf noch so vielen Alu- Getränkedosen unserer Tage, meist mit der schönen Abkürzung "vol. % alc.". Doch was versteckt sich eigentlich dahinter, vielmehr: Was macht den Alkohol eigentlich so attraktiv für Jung und Alt???

Sei's nun im Bier, im Wein oder im Schnaps - und damit wären ja auch die üblichsten Getränkesorten gleich aufgezählt - überall finden wir Alkohol. Sei's viel, sei's wenig - oder auch gar fast nichts wie in den sogenannten alkoholfreien Bieren - Alkohol bleibt Alkohol. Doch was bewirkt denn dieser Stoff in uns? Warum trinken wir ihn? Sind wir süchtig danach? Ist es also eine Droge? Oder doch nur ein Genussmittel???

Alkohol wurde vor beinahe schon langer Zeit legalisiert. Geschehen ist das aus der Ansicht, dass Alkohol keine Droge ist. Kann ein Konsummittel überhaupt eine Droge sein, oder bezeichnen wir nur allzu gerne Stoffe als Drogen, weil wir unnötig soviel Zeit mit ihnen verbringen?

Wir trinken ein Bier, oder auch zwei , spüren, wie der Alkohol langsam in unser Blut aufgenommen wird und unsere Hemmungen abgebaut werden. Alkohol befreit von Ängsten, lässt uns locker werden, löst unsere Verkrampfungen. Wir beginnen zu singen, heftig zu flirten, fühlen uns stark. Der Alkohol aber ist noch immer 'in', und mit dem Tabak zusammen Nummer 1 im Bezug auf Pubertät und Freiwerden. Wenn man in die Jahre kommt - eben jene zwischen 14 und 18 - so ist meist die Zigarette das erste, das man probiert. Man tut etwas Verbotenes, man weiss dies genau. Und dennoch fühlt man sich gut, gerade weil man etwas tut, das einem von den Eltern noch verboten wird. Man kommt ins Alter der Pubertät, ins Alter, in dem man den Drang zur individuellen Freiheit verspürt. Zuerst einmal eine 'Ziggi', später mal ein Bier Der Wunsch nach Freiheit ist geweckt!!! Alkohol gibt uns ein gewisses Wohlgefühl. Wir trinken es immer wieder, weil wir es geschmacklich mögen, weil wir aber auch seine Wirkung auf unseren Körper lieben. Und dadurch wird Alkohol erst zu einer Droge: Wenn wir unser Leben danach ausrichten, wenn wir darauf nicht mehr verzichten wollen.

"Alkoholiker sind exzessive Trinker, deren Abhängigkeit vom Alkohol einen solchen Grad erreicht hat, dass sie deutlich Störungen und Konflikte in ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit, ihren mitmenschlichen Beziehungen, ihren sozialen und wirtschaftlichen Funktionen aufweisen, oder sie zeigen Prodrome (Vorläufer) einer solchen Entwicklung. Daher brauchen sie Behandlung:

3.2.1 Die Entwicklung eines Alkoholikers

Die Entwicklung eines Alkoholikers erkennt man unter anderem an dem folgenden Verhalten;

a) Alkohol wird in bestimmten Situationen und Tageszeiten gebraucht
b) schnelles Trinken der ersten Gläser oder heimliches Vorab-Trinken
c) Suchen nach Gelegenheiten, bei denen Alkohol getrunken wird
d) heimliches Trinken
e) zunehmende Erinnerungslücken
f) Unfähigkeit, den Alkoholkonsum zu steuern
g) Vernachlässigung einfachster persönlicher und sozialer Verantwortlichkeiten
h) Ausreden
i) Dossierungssteigerung

Jede/jeder, die/der von sich behaupten kann, dass sie/er auch mal einige Wochen und Monate auf Alkohol verzichten kann, zeigt ganz deutlich, dass Alkohol für sie/ihn KEINE Droge ist. So ist und bleibt Alkohol lediglich ein Genussmittel, wie Schokolade oder eine Glace! Wer so handeln kann, zeigt offen, dass sie/er das Leben und den Alkohol im Griff hat.1

3.3 Cannabis, Haschisch, Marihuana

Cannabis, Marihuana (viele Schreibweisen) oder Haschisch, alles ist auf den Indischen Hanf (cannabis sativa) basierend. Marihuana ist die getrocknete Pflanze selbst, Haschisch wird durch Eindickung und Vermischung des Pflanzenharzes gewonnen. Der Hanf kann in allen gemäßigten und tropischen Zonen angebaut werden. Der Wirkstoffe ist THC (Tetra-hydro-cannabinol). Dieser kann auch chemisch erzeugt werden (Haschöl).

Cannabisprodukte dürfen in einigen, vorwiegend arabischen Ländern straflos konsumiert werden, wohingegen der Genuss von Alkohol mit Stockschlägen bestraft wird. In den meisten Ländern Europas geriet Cannabis ab etwa den 60er Jahren im Zuge der Hippie- und Protestbewegung unter die Betäubungsmittelrichtlinien, d. h., Besitz oder Konsum wurden mitunter drastisch bestraft. Gleichzeitig gab es Bemühungen, den gesundheitsschädlichen Charakter zu beweisen. Dieses gelang nicht - Cannabis hat überhaupt keine gesundheitsschädliche Wirkung, ältere und zunehmend auch neuere medizinische Literatur vermerkt dagegen sogar heilende Wirkungen. Angesichts dieser Tatsachen ist es Konsumenten von Cannabis auch nur schwierig klarzumachen, dass der stark gesundheitsschädliche Alkoholrausch legal, Cannabisgenuss aber illegal und sogar strafbar ist. Das Verbot von Cannabis ist sicherlich ausschließlich kulturell bedingt, das Argument, es sei die "Einstiegsdroge" besticht nur von daher, dass kaum ein Drogenabhängiger vorher nicht auch Cannabis konsumiert hat. Dieses trifft aber in der Mehrzahl auch für den Alkohol zu.

Es ist wahr, Cannabis ist die "Einstiegsdroge", aber nur deshalb, weil die Vertriebskanäle für "weiche" und "harte" illegale Drogen gleich sind. Und ein Drogenhändler ist primär daran interessiert, dass die Droge ständig von ihm bezogen werden muss. Bei Cannabis ist dieses aber nicht der Fall, also wird der Dealer danach trachten Heroin zu verkaufen, dann hat er Dauerkunden. In dieser Tatsache liegt auch die Forderung begründet, Cannabis legal zu verkaufen (Apotheken, Coffeeshops u. ä.), damit die Abspaltung vom illegalen Drogenhandel geschieht. Führt man es durch, so verliert die Einstiegsdroge Cannabis ihre Funktion für den Dealer und dieser zusätzlich einen Teil seiner Einkünfte.

Zugegeben hat Cannabis auch eine als schädlich zu bezeichnende Wirkung auf den Konsumenten. Und zwar den: Immer dann, wenn Drogen und auch andere Genussmittel im Übermaß und ständig konsumiert werden, treten Schäden auf, siehe hierzu besonders Alkohol, Nikotin und vielleicht sogar auch Koffein. Bei Cannabis kann man feststellen, dass, wenn ein Konsument unter dem Einfluss steht, erhebliche Intelligenzminderung - im Rausch und rückbildungsfähig - eintritt. Siehe hierzu aber auch den Alkoholeinfluss mit allen seinen Folgen!

Schädlich wäre demzufolge also nicht unbedingt diese Droge, sondern mehr das Verhalten des Konsumenten jedweder Drogen.

Hanf 1-4

4. Die harten Drogen

4.1 LSD, Mescalin, Psilocybin, Ololiqui, DOM / STP

LSD (Lyserg-Säure-Diäthylamid) ist ein halbsynthetisches Produkt, die Herstellung ist nicht allzu schwierig. Zur Zeit wird der Einsatz von LSD als Medikament in der Psychiatrie neu erwogen. Mescalin, Psilocybin und Ololiqui sind pflanzliche Wirkstoffe ( aus Kakteen, Pilzen), die auch künstlich hergestellt werden können. DOM / STP ( Amphetaminabkömmling, wegen der starken Halluzinogenen Wirkung hier aufgeführt) ursprünglich als Medikament eingesetzt, wegen starker Nebenwirkungen psychiatrischer Art nicht mehr verwendet., die Herstellung ist ebenfalls einfach.

Die meisten der Substanzen kommen als Tabletten, Kapseln oder Pulver auf den Markt, das Design ist sehr vielfältig. Für LSD gilt außerdem: Wegen der außerordentlich geringen Substanzmenge ( ca. 500-1000 Mikrogramm, also einige hundertmal weniger, als andere Substanzen) für eine Dosis kommt das Mittel auch als getränktes Löschblatt oder Briefmarke auf den Markt. Allen gemeinsam ist die Halluzination, die je nach Substanz unterschiedlich ausfallen kann, sie kann optisch - Farben, Perspektiven - , akustisch - Musik wird völlig anders gehört - sein und auch die körperlichen Empfindungen werden völlig andersartig. Den Mescaleroindianern im Süden der USA und in Mexiko war die Wirkung des Mescalins schon lange bekannt, sie nahmen die Droge innerhalb bestimmter religiöser Rituale, zu anderen Zeiten war sie bei ihnen verboten. Andere Halluzinogene wurden durch andere Kulturen ebenso verwandt, sie sind bei uns bedeutungslos und deshalb nicht erwähnt. LSD bekam in der Hippiebewegung Bedeutung, weil der Droge fälschlich eine bewusstseinserweiternde Wirkung zugedichtet wurde. Von allen hier Substanzen hat LSD die stärkste Wirkung, bei der Einnahme kommt es nach einer bis zwei Stunden zur Wirkung, der Rausch hält einige Stunden an. Bei LSD, Mescalin, Psilocybin und Ololiqui gibt es keine Suchterzeugung, im Gegenteil nach Einnahme von LSD und abklingendem Rausch gibt es ein bis zwei Tage keine Wirkung wenn die Substanz erneut eingenommen wird (gilt mit Einschränkungen auch für Mescalin). DOM / STP haben zusätzlich die Risiken der Amphetamine.

Hauptrisiko sind die Empfindungen im Rauschzustand, der auch als sogenannter "Horrortrip" enden kann. Es kommt mitunter zu starken psychotischen Zuständen, in denen auch Selbstmorde oder Todesfälle wegen Überschätzung der eigenen Möglichkeiten und der Situation beschrieben worden sind. Es ist vorgekommen, dass die Psychosen langanhaltend wurden und langzeitige psychiatrische Behandlungen notwendig machten. Auch kann es vorkommen, dass nach langer Zeit plötzlich sogenannte "Echotrips" ohne Drogeneinnahme einsetzen.

LSD 1-4

4.2 Ecstasy, XTC, MDMA

Ecstasy oder MDMA ( Methylen-dioxy-meth-amphetamin ) wurde bereits vor ca. siebzig Jahren synthetisiert und in den 50er Jahren in der US Army - ohne Erfolg - als sogenannte Lügendetektordroge eingesetzt. Dann wurde es im Rahmen psychiatrischer Behandlungen verschrieben, hatte aber nie eine wesentliche Rolle als Medikament. Ecstasy gibt es in vielen Formen und Farben. Als Kapseln, Tabletten, Pulver oder Lösung und anderes. Aus in Holland durchgeführten Laboruntersuchungen wissen wir, dass immer häufiger andere Substanzen unter dem Namen Ecstasy verkauft werden, z.B.: andere Amphetamine (wie MDA), LSD oder einfach nur Placebos ohne Wirkung. Es ist aber auch schon ein Kunststoffweichmacher mit der Abkürzung MDA von Unkundigen verwandt worden, es gab dabei Todesfälle und Lebertransplantationen.

Die Wirkung beginnt nach 20 - 60 Minuten. Dann folgt etwa eine Stunde maximaler Wirkung. Man erlebt ein leichtes Prickeln im ganzen Körper, manchmal eine leichte Verkrampfung der Beine, Arme und Kiefermuskeln sowie einen trockenen Mund. Die Pupillen weiten und der Herzschlag beschleunigt sich. Eine leichte Übelkeit ist möglich. Die maßgebliche Wirkung ist, dass alles intensiver und unbefangener erlebt wird. Man fühlt sich klar, entspannt und absolut heiter und freundlich, hat das Bedürfnis nach Gesellschaft, Kommunikation und Vertrautheit. Optische Halluzinationen sind möglich und in hoher Dosierung wahrscheinlich. Diese Beschreibung ist natürlich nur sehr allgemein, es kommt auf die persönliche Grundstimmung, auf die Umgebung an, wie die Drogen auf den einzelnen Konsumenten wirken. Wenn das Erleben wesentlich von der beschriebenen Wirkung abweicht, liegt der Verdacht nahe, dass kein Ecstasy oder durch andere Drogen versetztes (LSD) konsumiert wurde.

Die Risiken sind wie bei anderen Amphetaminen auch, hier kommt nur noch hinzu: Die Einnahme geschieht meistens bei marathonähnlichen Tanz- und Musikveranstaltungen (RAVE & Techno-Parties u. ä.), hierbei kann es akut zu ernsthaften Komplikationen durch Wassermangel wegen zuwenig Trinken und absoluter Erschöpfung kommen. Todesfälle sind bereits berichtet. Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass Ecstasy (MDMA & MDA) in grösserem Umfang im Hirn dauerhafte Veränderungen an den hirneigenen Rezeptoren bewirkt, die Folge ist, die Nervenendigungen werden wegen der ständigen Überforderung durch die Droge erschöpft.

Das Hauptrisiko der Droge ist die Unkenntnis der Konzentration und Reinheit, wenn sie illegal erworben wurde, und die Kombination mit anderen Mitteln, an erster Stelle Alkohol, schon wegen seiner leichten Zugänglichkeit und Akzeptanz als Droge. Bei reinem GHB sind auch bei höherer Dosis kaum Nebenwirkungen gefährlicher Art beschrieben, obwohl bei Überdosierung ein Krankenhausaufenthalt wegen komatöser Zustände möglich ist. Bei hoher Dosierung tritt eine starke Beruhigung ein, eine Fahrfähigkeit, zum Beispiel mit PKW oder gar Motorrad, ist nicht mehr gegeben. Bei Überdosierung kann es außerdem zum Verlust über die Muskeln und gar zu Krämpfen kommen, starke Verwirrtheit ist ebenfalls beschrieben. Auf gar keinen Fall sollte die Substanz eingenommen werden, wenn keine Hilfe erreichbar ist.1

4.3 Amphetamine, Speed, Weckamine

Amphetamine sind Aufputschmittel und vorwiegend synthetische Stoffe.

Illegal werden sie in privaten Labors - meist unter schlechten Bedingungen - aus verschiedenen Grundstoffen hergestellt. Sie sind relativ leicht zu

fabrizieren

Einnahme:

geschluckt, gesnieft oder gespritzt

Wirkung:

Sie wirken aufputschend, vermindern die Ermüdbarkeit, steigern vorübergehend die körperliche Leistung durch Wegfall der körpereigenen Schutzmechanismen. Sie werden genommen, um euphorische Gefühle zu erzeugen, um gut zu funktionieren und die Leistungsfähigkeit zu steigern. Amphetamine hemmen den Appetit, wurden einige Zeit dazu medikamentös eingesetzt, wegen hoher Nebenwirkungsrate aber aus dem Handel gezogen. Auch ist Doping mit diesen Substanzen möglich, aber leicht nachweisbar.

Risiken:

Die psychische Abhängigkeit kann ein hohes Maß erreichen. Auf die Dauer eingenommen, führen die Amphetamine zu Unrast und Schlaflosigkeit, wobei Wahnvorstellungen auftreten können. Der Bezug zur Realität geht verloren. Wegen der inneren Unruhe werden oft Schlafmittel eingenommen. Bei Langzeitgebrauch kann es zu einer Amphetamin-Psychose kommen - die nur schwer zu heilen ist - sowie zu Lungenhochdruck mit Kreislaufschädigung. Besonders ist das Risiko der unkontrollierbaren Rauschdauer und -intensität sowie der Nebenwirkungen, weil Reinheitsgrad und Zusammensetzung bei illegaler Produktion fast nie bekannt sind. Amphetamine, in der Szene als "Speed" bezeichnet, werden häufig anderen illegalen Drogen zur Wirkungsverstärkung beigemischt. Besonders LSD enthält oft Speed.2

4.4 Kokain, Cocain

Kokain wird aus den Blättern des in Südamerika wachsenden gewonnen. Es ist als weißes, manchmal gräuliches Pulver oder gepresst in Platten auf dem Markt. Es gibt auch gefärbte Varianten. Als Medikament wird Kokain - außer bei Augenärzten - kaum noch verwendet:

Einnahme:

gesnieft (häufigste Anwendung) , geraucht (verdampft unzersetzt ), gespritzt

Wirkung:

1. Ecstasy 1-4

2. Speed 1-4

Kokain wirkt unter anderem auf das zentrale Nervensystem, lokal betäubt es Nervenzellen und macht sie gegen Reize (Schmerz) unempfindlich. Die Hauptwirkung bei Gebrauch als Droge ist die Freisetzung körpereigener Botenstoffe (z.B Adrenalin, Dopamin) in großen Mengen in Gefäßen und Hirn , zunächst wirkt es aktivitätssteigernd, euphorisierend und enthemmend. Ein erhöhtes Kontakt- und Redebedürfnis ist sehr deutlich. Nach dem "Hoch" folgt sehr bald ein "Tief", dabei ist man dann angespannt, müde und missmutig, Schlafstörungen und schneller Puls (Tachykardie) bestehen ebenfalls. Typisch ist auch starke Agressivität nach dem Gebrauch, später dann auch im Gebrauch und vor allem im Entzug.

Risiken:

Kokain hat ein sehr hohes psychisches Abhängigkeitspotential, körperliche Abhängigkeit und Sucht besteht eigentlich nicht. Hohe Dosierungen sowie Langzeitgebrauch können zu Depressionen, Verfolgungswahn und Halluzinationen und anderen psychischen Störungen führen. Bei Überdosierung besteht die Gefahr einer Blutdruckkrise mit Pumpversagen des Herzens, durch Veränderung der Arterien und der Blutversorgung des Herzens und des Hirnes besteht Infarkt- und auch Schlaganfallgefahr. Ein Langzeitschaden des Herzens, der Lunge, des Blutgefässsystems sowie Teilen des hormonellen und Botenstoffsystems ist sehr wahrscheinlich. Außerdem kann durch zentralnervöse Störungen auch Atemlähmung eintreten. Todesfälle sind nicht selten. Durch das Kokainschnupfen kann die Nasenscheidewand (lokale Durchblutungsstörungen) angegriffen, bzw. zerstört werden, die "Kokser-Nase" ist die Folge.

Die Behandlung der Kokain-Sucht ist außerordentlich schwierig, auch deshalb, weil kein Ersatzstoff, wie bei Opiatsucht (Methadon ersetzt Heroin), also kein direktes Medikament zur Verfügung steht. Die bisherige Behandlung basiert auf Psychopharmaka und Psychotherapie. Allerdings ist in den USA in der letzten Zeit eine Behandlungsmethode entwickelt worden, die Antikörper gegen Kokain benutzt. Die Antikörper werden etwa einmal im Monat gespritzt und inaktivieren das Kokain im Blut, es hat dann keine Wirkung mehr. Dieser Ansatz einer "Impfung" gegen die Kokain-Sucht ist vielversprechend, doch das Medikament ist zur Zeit in der Entwicklung und Erprobung und wird vermutlich in den nächsten zwei Jahren noch nicht zur Verfügung stehen.1

4.5 Heroin, Shore, Gift

Heroin (di-acetyl-morphin) wird aus der Opiumrohmasse (Schlafmohnkapsel- Saft) durch chemische Umsetzung des Morphins gewonnen. Neben Morphin enthält die Schlafmohnkapsel weitere Stoffe, die zum Teil eine ähnliche Wirkung haben. Traditionell wurde in den Ländern, in denen Schlafmohn angebaut wird, auch die Rohmasse selbst geraucht. Siehe China zur Zeit des Opiumkrieges. Heroin ist die zur Zeit noch die in der Drogenszene am meisten konsumierte Droge, verliert

1. Kokain 1-4

jedoch gegenüber dem Kokain an Boden. Neuerdings ist die Kombination zwischen Heroin und Kokain (unter den Namen: Speedballs oder Cocktail) im Vordringen. Diese Kombination hat besondere Bedeutung, weil diese sehr aggressivitätssteigernd ist, mithin vermutlich auch an der zunehmenden Gewaltbereitschaft innerhalb der "Szene" mitbeteiligt ist.

Einnahme:

Injektion in die Venen (bevorzugt, weil die größte Wirksamkeit), dann geraucht, selten gesnieft oder geschluckt (geringe Wirkung)

Wirkung:

Opiate haben schmerzstillende und euphorisierende Wirkung. Die stärkste Euphorie erzeugt Heroin. Sämtliche negativen Empfindungen wie Schmerz, Leeregefühle, Sorgen, Unwillen, Angst werden schon kurz nach der Einnahme zugedeckt, hinzu kommt ein momentan spürbares Hoch- und Glücksgefühl ("Flash"). Die euphorisierende Wirkung, d.h. das Glücksgefühl, nimmt schon nach relativ kurzer Zeit des Gebrauchs ab, ab hier ist nur noch das körperliche Verlangen Motor der Sucht

Risiken:

Schon ein kurzzeitiger, regelmäßiger Konsum kann psychische und körperliche Abhängigkeit erzeugen, es treten Entzugserscheinungen auf, wenn kein Stoff zugeführt wird. Akute Gefahren sind Bewusstlosigkeit und dabei Erstickungsgefahr durch Erbrochenes, Atemlähmung mit Todesfolge bei Überdosierung oder giftigen Beimengungen. Besondere Risiken sind Infektionen ( Geschwüre, Hepatitis, Aids ) durch unsterile Spritzen, Leberschäden, Magen- und Darmstörungen. Inzwischen ist es so, dass ein Grossteil( um 80 %) der Abhängigen an der Hepatitis "C" leidet, einer Leberentzündung, die nach einigen Jahren (bis 20) in eine Zirrhose oder Leberkrebs übergeht. Weitere Gefahren kommen durch Beschaffungskriminalität und Prostitution hinzu. Für die Suchterzeugung sind spezielle Rezeptoren im Nervensystem verantwortlich, die vermutlich in ihrer Anzahl durch den Drogengebrauch erheblich zunehmen und - wie beim Gesunden auch - durch Substanz befriedigt werden müssen. Beim nichtsüchtigen Menschen reichen die körpereigenen Mengen an Substanz (Endorphine) aus, der Süchtige muss wegen des unstillbaren Verlangens Morphine - gleich welchen Typs - zu sich nehmen.

Heroin 1-4

5. Drogen in der Politik

5.1 Peace! Die Politik der Jungen

Viele Jugendliche fingen an, sich für Politik zu interessieren. So fand zum Beispiel 1967, neben zahlreichen anderen Kundgebungen, vor den Gebäuden des Pentagons die "Pentagon Peace Demonstration" statt, später kam es sogar zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Studenten. Studentenführer wollten die Welt verändern und den Weltfrieden erreichen. Auch in der Musik wurden immer mehr politische Anspielungen gemacht, so war Woodstock für die politisch Engagierten eine ideale Plattform, um ihre Ideen an das Volk zu bringen.1

5.2 Schweiz - Droleg

Die Droleg sieht vom explizipem Drogenmissbrauch ab. Vielmehr möchte sie bewussten Einsatz gewähren. Somit wird die Kriminalisierung weit gehend bekämpft. Weiter soll zwischen Sucht- und Genussmittel unterschieden werden. Ebenfalls sieht Droleg Staatliche Verkaufstellen vom leichten Drogen vor. Dies ermöglich eine Konsumbilanz. Die nächste Abstimmung über Droleg wird höchst wahrscheinlich wieder abgelehnt.2

5.3 Kritik aus der Uno

Der Internationale Suchtstoffkontrollrat der Vereinten Nationen (INCB) in Wien hat das Schweizer Projekt verschiedentlich kritisiert. An ihrer Konferenz im März 1998 hatte der damalige Präsident Oskar Schröder für eine drogenfreie Gesellschaft plädiert und erklärt, eine Behandlung von Heroinsüchtigen mit Heroin könne nicht erfolgreich sein. Herbert Schaepe, Sekretär des INCB, äusserte sich einigen Tagen später in ähnlich skeptischem Sinn. Der INCB fürchtet zudem, die legale Abgabe von Heroin könnte den Kampf gegen den Drogenhandel erschweren.3

1. Peace 7-10
2. DroLeg
3. Uno

6. Allgemeine Umfragen über Drogen

6.1 Drogen an der Kanti, eine Umfrage

An der Umfrage teilgenommen haben insgesamt 176 Frauen und 213 Männern im Alter zwischen 17 und 20 Jahren Kantonsschule Zug. Aus der Umfrage geht deutlich hervor, dass die Schüler viel Kaffee, Alkohol und Nikotin konsumieren. Weiche Drogen wie Haschisch und Marihuana sind auch sehr beliebt. Auf 160 Schüler strichen etwa zwei bis drei Leute Heroin oder Kokain an. Ob diese erschreckende Äußerung der Wirklichkeit entspricht, ist jedoch nicht nachzuweisen. Aus dem zweiten Teil der Umfrage ergaben sich folgende Resultate: Die Hauptgründe, weswegen diese Suchtmittel konsumiert werden, sind Lust und Geschmack daran. An zweiter Stelle werden sie wegen dem Stress eingenommen. Auch eine wichtige Rolle spielt der Gruppenzwang. Die Schüler werden meistens von den Kollegen zum Konsum verführt. Viele kommen schon früh mit Kaffee, Nikotin und Alkohol in Kontakt. Die Konsumorte sind im Ausgang, zu Hause wie auch in der Kanti. Gegenüber Drogenprävention sind die meisten Schüler positiv eingestellt, das Bedürfnis der Aufklärung ist vorhanden. Die meisten Befragten sind für eine Legalisierung von Marihuana und sonstigen weichen Drogen, nicht aber von harten Drogen.

6.2 Interview mit einem Drogenabhängigen

Wolltest Du aus Eigeninitiative davon loskommen?

Ja, das braucht es. Wollte dir jemand helfen, hättest du diese nur

zurückgewiesen. Aber es ist wichtig, dass jemand da ist, der bereit ist, dir zu helfen wenn du es möchtest.

Wie funktionierte der Entzug?

Ich ging in den Entzug, eine Art Klinik, aber das hielt nicht hin, deshalb entschloss ich mich für das Methadonprogramm. Ich wollte es mal auf diese Weise versuchen. Am Anfang empfand ich diese Methode als noch viel " verrückter", doch schlimmer konnte es ohnehin nicht werden, und ich war zumindest nicht eingesperrt wie beim Entzug. Schließlich funktionierte es recht gut, obwohl ich noch etwa mal "Eis" geraucht habe.

Wie lange dauerte dieses Methadonprogramm?

Beinahe zwei Jahre. Während dem ersten Monat konsumierte ich gelegentlich noch Drogen, aber nachher hatte ich eigentlich keine Probleme mehr. Wir begannen die Dosis abzubauen, was etwas mühsam wurde, denn der Körper hatte sich an die Dosis gewöhnt. Als ich mit dem Methadonprogramm abgeschlossen hatte, war die Freude recht groß: Ich hatte es geschafft.

Wie bekamst Du dein Leben wieder in den Griff?

Es begann sich dann alles zu stabilisieren: es klappte mit einer eigenen Wohnung, ich suchte mir Arbeit und fand welche. Immer mehr baute ich mir auf. So hast du plötzlich einen Status erreicht, den du einhalten möchtest. Du bist motiviert und kämpfst weiter. Du kannst dir schließlich nicht mehr vorstellen, rückfällig zu werden. Du lebst dich langsam wieder ein und hast keine Zeit mehr, daran zu denken, wie es einmal war. Meine Eltern haben mich sehr unterstützt.

Brauchtest Du einen Anstoß, der Dich zum Ziel führte?

Es muss dir wirklich "ling" gehen. Ich denke, niemand, der nicht ganz "dunge" ist, wird aufhören können. Vorher gibst du die Sucht gar nicht zu, du verdrängst alles. Wenn es richtig schlimm ist, merkst du, dass du aufhören solltest, doch du hast gar keine Lust mehr dazu, es wäre zu anstrengend. Du schiebst dieses Problem vor dir her, bis es dich nur noch "anscheißt"; dann ist Schluss. Mir jedenfalls gefiel dieses Leben nicht! Es hat mich einfach "angeschissen". Immer war ich unterwegs, um Stoff zu besorgen. Alles Geld brauchte ich für meinen Stoff. Es war einfach "Scheiße"; also entschloss ich mich für einen Entzug.

Wie bist Du hineingerutscht?

Die Schwester meiner Freundin konsumierte gelegentlich noch Drogen - sie war bereits im Methadonprogramm. Am Anfang sind wir nur zusammen "umgehängt", wir rauchten einen Joint, ich war dann öfters mit ihr zusammen, denn ich hatte ein Auto und chauffierte sie deshalb etwa nach Bern, um Stoff zu holen. Zuerst nahm ich nichts, aber einmal packte mich die Lust doch; ich wollte es ausprobieren. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dieses "Zeug" so "einfahren" kann. Es war noch gemütlich. So konsumierte ich wieder einmal und wieder einmal. Es geht recht schnell. Du glaubst immer noch, es im Griff zu haben, obwohl du schon mittendrin bist. Du verdrängst dann die Realität, sagst, du könntest immer wieder aufhören. Du lässt dann einen Tag aus. Am zweiten Tag hast du wieder Lust, und schon bist du mitten im Sumpf.

Du bist also nicht eingestiegen, weil Du Probleme hattest?

Nein, aus lauter Blödsinn, einfach so, weil ich neugierig war, denn der Stoff selbst sagte mir nie viel, war mir nie so wichtig. Ich brauchte das "Flash" nicht unbedingt. Am Anfang war es sicher gut, aber schlussendlich war es nur noch Sucht. Ich hatte nie vor etwas Angst.

Wie alt warst Du, als Du mit dem Drogenkonsum begonnen hast? Mit welcher Droge bist Du eingestiegen?

Etwa 16. Mit 13 kiffte ich. Das macht dich schon labiler, denke ich. Ich nahm dann allerlei, wie "Cola", Ecstasy, Pillen. Ich probierte alles ein bisschen, aber den Hammer, Heroin, sparte ich mir bis zum Schluss: Ich spritzte schließlich noch. Nicht so lange, etwa ein halbes Jahr - genug. Mit etwa 20 hörte ich auf. Jetzt bin ich gerade 22.

Hattest Du nie Lust, wieder etwas zu konsumieren?

Nie, nie, denn ich weiß, wie lange der Weg ist, da raus zu kommen. Das ist eine Wahnsinnsarbeit. Es braucht sehr viel, ist nicht einfach. Ich möchte das nicht mehr, denn es brauchte auch sehr viel Geld, du kannst dir außer deinen Drogen nichts mehr leisten, und auch sonst magst du nichts mehr tun. Was hast du noch vom Leben? "Nume no Drogä inäloh?" Nein, beginnt nie mit diesem Schwachsinn, es lohnt sich wirklich nicht.

Wie hat sich Dein Leben durch die Erfahrung der Drogensucht verändert? Ich habe mehr Respekt anderen, unbekannten Dingen gegenüber, wäge zuerst die Situation ab. Ich bin mehr auf Sicherheit aus, nicht mehr so "furchtlos", so "neugierig". Ich bin vernünftiger und gehe "überlegter" durchs Leben. Auch bleibe ich jetzt gerne einmal zu Hause.

7. Was ist eigentlich Sucht und wann beginnt sie? (In bezug Drogen)

Eine allgemeingültige Definition von Sucht gibt es nicht. Sucht war in der deutschen Sprache ursprünglich das Wort für Krankheit und ist abgeleitet vom mittelhochdeutschen "siech" (krank).

Heute unterscheidet man zwischen der substanzgebundenen und der substanzungebundenen Sucht.

Unter der substanzgebundenen (stoffgebundenen) Sucht versteht man eine krankhafte, zwanghafte Abhängigkeit von Stoffen. Das Verlangen nach einer ständig erneuten Einnahme dieser Stoffe, um ein bestimmtes Lustgefühl zu erreichen oder Unlustgefühle zu vermeiden. Dieser Zustand tritt nach einer längeren Phase der Gewöhnung ein, wenn regelmäßiger oder dauernder Konsum zu einer physischen und/oder psychischen Abhängigkeit geführt hat. Neben den substanzgebundenen gibt es auch die substanzungebundenen Süchte, wie z.B. Magersucht, Ess/Brechsucht, Spielsucht. Für sie gelten die Merkmale der psychischen Abhängigkeit ebenso wie für die substanzgebundenen Süchte. Nicht stoffgebundene Abhängigkeiten sind oft auf den ersten Blick nicht als süchtige Verhaltensweisen zu erkennen. Sie können aber ebenso zur "Krücke" für Lebensbewältigung werden wie stoffliche Sucht- und Rauschmittel und genauso zerstörerisch sein. Sucht bedeutet in jedem Fall Unfreiheit. Der Mensch kann mit dem Suchtmittel bzw. dem Verhalten nicht mehr frei umgehen.

Sucht hat zunächst mit einem Wunsch zu tun, den jeder hat: sich wohl oder besser zu fühlen. Viele von uns verschaffen sich ganz bewusst Wohlbefinden. Das wohlige Gefühl der Sättigung durch Essen und Trinken, Erfolgserlebnisse durch Arbeit, Schmerzlinderung durch Medikamente, Entspannung oder Anregung durch Alkohol oder Nikotin. Die Übergänge von diesem bloßen Genuss bzw. Konsum einer Substanz über die Gewöhnung an deren Wirkung bzw. die eines Verhaltens hin zum Missbrauch und schließlich bis zur Abhängigkeit sind fließend. Dabei erscheint es dem/der Betroffenen zunächst so, als bringe das Suchtverhalten Spannung in den Alltag oder Erleichterung, Entlastung in einer schwierigen Situation. Erst nach einiger Zeit stellt man fest: "Nicht ich habe die Droge, sondern die Droge hat mich in der Hand." Oft haben Freunde, Bekannte, Arbeitgeber oder Verwandte den Eindruck, dass bei jemandem ein Suchtproblem besteht, sind sich ihrer Sache jedoch nicht sicher. Besonders schwierig ist es dabei, zwischen Missbrauch und Abhängigkeit zu unterscheiden.

Eine missbräuchliche Verwendung von Sucht- und Rauschmitteln ist gekennzeichnet

- durch den fortgesetzten Gebrauch trotz Kenntnis der Probleme, die dadurch verursacht bzw. verstärkt werden
- durch den wiederholten Konsum in kritischen Situationen (z.B. Straßenverkehr)
- dadurch, dass die Störung seit mindestens einem Monat besteht·dadurch, dass keine Abhängigkeit besteht.

Davon zu unterscheiden ist die Abhängigkeit, die folgendermaßen charakterisiert werden kann: Zumindest drei der folgenden Kriterien treffen zu:

- häufig werden von der Substanz größere Mengen als beabsichtigt konsumiert·der Konsumbeginn, die Dauer des Konsums und die konsumierte Menge kann nicht mehr kontrolliert werden
- Hoher Zeitaufwand für die Beschaffung (z.B. Diebstahl)
- Konsum und, wenn dieser nicht möglich ist, Entzugserscheinungen in sozial unangemessenen Situationen (z.B. Arbeit)
- zunehmende Vernachlässigung sozialer, beruflicher oder Freizeitaktivitäten aufgrund des Substanzmissbrauchs
- fortgesetzter Sucht- bzw. Rauschmittelkonsum, obwohl offenkundige schädliche Konsequenzen vorliegen
- verminderte Wirkung der Substanz bei wiederholter Einnahme
- Entzug bei Nichteinnahme der Substanz
- häufige Einnahme der Substanz zur Bekämpfung von Entzugssymptomen·Die Störung besteht seit mindestens einem Monat.

HdR 490-499

8. Was können wir tun

Ganz allgemein müssen präventive, vorbeugende Maßnahmen darauf abzielen, Kinder und Jugendliche zu befähigen, sich eigenverantwortlich mit sich selbst und der Umwelt auseinanderzusetzen, Schwierigkeiten und Konflikte aktiv zu bewältigen, dem Leben einen positiven Sinn zu geben.

Nicht Drogen dürfen dabei im Mittelpunkt stehen, sondern der Mensch mit seinen Bedürfnissen, Ängsten, mit seiner Suche nach dem Sinn des Lebens, seinem Wunsch nach Erfüllung seiner Grundbedürfnisse und nach Geborgenheit, Anerkennung und Freiraum.

Kinder und Jugendliche müssen jedoch auch Belastbarkeit lernen, d.h. das Bewältigen unangenehmer Situationen.

In der Erziehung kommt es also vor allem darauf an, den Kindern Geborgenheit zu geben und sie durch Lob und Anerkennung zu ermutigen, Herausforderungen zu begegnen. Erziehung zur Selbständigkeit beinhaltet auch das Setzen von Grenzen. Zu weite Grenzen haben Orientierungsschwierigkeiten zur Folge, zu enge Grenzen verhindern, dass Kinder sich in einem Freiraum erproben können und unklare Grenzen durch inkonsequentes, uneiniges Elternverhalten können zu Verunsicherung und Orientierungslosigkeit führen.

HdR 545-554

9. Schlusswort

An Drogen ist nicht alles so gut, wie man es sich vorstellen kann. Die Risiken, abhängig zu werden sind zu groß. Ich behaupte jetzt nicht, dass man es nie versuchen sollte. Ich bin der Ansicht, dass Vorsicht angebracht ist. Wichtig ist, sich vorgehend zu informieren.

Aus eigenen Erfahrungen sind die erwünschten Wirkungen nicht immer den Wunschvorstellungen entsprechend. Manchmal war es extrem lustig und in anderen Zeiten hatte ich gewünscht, dass ich nie mit dem begonnen hätte. Ich bestreite auch nicht, dass ich abhängig bin, denn so ist es nicht. Ich nehme nur einmal in 3 Monaten einen halben LSD trip...das reicht für mich, denn ich mehr will ich gar nicht. Klar finde ich den Drogenrausch "geil", aber immer "drauf" zu sein könnte ich mir nicht richtig vorstellen. Alle Mitmenschen würden mich komisch anschauen, als ob ich Krank wäre. Mein Verstand wäre auch nicht auf der Höhe. Das will ich nicht. Aus diesem Grund nehme ich Drogen nicht regelmäßig. Es gibt auch anderen kleinere Gründe. Wenn ich mit Kollegen zusammen wäre, welche keine Drogen konsumieren, wäre ich der einzige Außenseiter.

Jedermann muss selbst entscheiden, wie er zu den Drogen steht. Jeder muss auch selbst die Konsequenzen tragen.

10. Quellenverzeichnis

- http://drugfreeamerica.org/drug_pic.html _ Titelblatt

- http://www.geocities.com/northshore/drughistoy.htm _ Geschichte

- http://www.droleg.ch/d_leg.htm _ DroLeg

- info@uno.ch _ Uno

- Bibel 1. Mose 9 Verse 20, 21 _ Gott

- Handbuch der Rauschdrogen _ HdR

Wolfgang Schmidbauer, Jürgen Vom Scheid

Nymphenburger Verlagshandlung GmbH, 1991

- SFA - ISPA: Drogeninfo Ecstasy _ Ecstasy

Postfach 870, 1001 Lausanne, Tel. 021/321 2935

- SFA - ISPA: Drogeninfo Cannabis _ Hanf

Postfach 870, 1001 Lausanne, Tel. 021/321 2935

- SFA - ISPA: Drogeninfo Heroin _ Heroin

Postfach 870, 1001 Lausanne, Tel. 021/321 2935

- SFA - ISPA: Drogeninfo Kokain _ Kokain

Postfach 870, 1001 Lausanne, Tel. 021/321 2935

- SFA - ISPA: Drogeninfo Halluzinogene und Zauberpilze _ LSD

Postfach 870, 1001 Lausanne, Tel. 021/321 2935

- SFA - ISPA: Drogeninfo Amphetamine - Speed _ Speed

Postfach 870, 1001 Lausanne, Tel. 021/321 2935

- SFA - ISPA: Zahlen Und Fakten zu Alkohol und andere Drogen _ Bild 1-16

Postfach 870, 1001 Lausanne, Tel. 021/321 2935

- Drogen und Drogenpolitik. _ Peace

Sebastian Scheerer, Irmgard Vogt Campus Vlg., Ffm. 1989

11. Anhang - Zahlen und Fakten

11.1 Einkaufspreisen auf Schweizerischenstrassen

Zigaretten 4.- bis 4.50 pro Packung

Alkohol 4.- bis 20.- (In Discos, je nach Getränk) THC:

Haschisch 12.-/gramm Marihuana 10.-/gramm

Psylocibin (Magig Mushrooms/Pilz): Hawaiianische 25.-/portion

Mexikanische 20.-/portion

Harten Drogen:

MDMA 20.-/portion MDA 25.-/portion MDEA 25.-/portion Speed 40.-/gramm Ephedrin 20.-/portion Amphetamin 50.-/gramm Metamphetamin 60.-/gramm PCP 60.-/gramm

Kokain 130.-/gramm Heroin 80.-/gramm Opium 60.-/gramm LSD 20.-/portion 2CB 25.-/portion Meskalin 30.-/portion DMT 40.-/portion

TFMPP 20.-/portion

GHB 20.-/portion

11.2 Zahlen und Fakten - Alkohol

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11.3 Zahlen und Fakten - Tabak

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11.4 Zahlen und Fakten - Illegaler Drogen

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Allan Betschart

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Menschen und Drogen
Autor
Jahr
1999
Seiten
29
Katalognummer
V96492
ISBN (eBook)
9783638091688
Dateigröße
1250 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Menschen, Drogen
Arbeit zitieren
Allan Betschard (Autor:in), 1999, Menschen und Drogen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96492

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