Frau Miller
Frau Miller, genannt Millerin, die Frau des Musikers Miller, ist eine einfältige, ungebildete Person. Um dies zu übergehen, tut sie sehr vornehm. (Regieanweisung : „lächelt dumm - vornehm“ S.8/27)Ein weiterer Beleg für diesen Umstand ist, dass sie Fremdwörter benutzt, die allerdings falsch sind oder falsch ausgesprochen werden: „disguschtüren“ (S.7/32), „Herr Sekertare“ (S.8/10), „Bläsier“ (S.8/12), oder „barrdu“, (S.9/9) um nur einige zu nennen. Sie fühlt sich geschmeichelt durch die Beachtung, die ihre Tochter durch einen hohen Adeligen erfährt nämlich dessen„ wunderhübsche Billetter“ (S.6/20), „prächtige[ ] Bücher“ (S.6/32) und vor allem aber die teuren „Präsenter“ (S.7/16), was ihren Mann so aufbringt, dass er sie als „infame Kupplerin“ (S.7/18f) und „alberne Gans“ (S.9/13) beschimpft und treffend charakterisiert. Sie kann ihren Stolz gegenüber dem geringeren Verehrer ihrer Tochter nicht verhehlen, wenn sie ausplaudert, dass „eben halt der liebe Gott [ihre] Tochter barrdu zur gnädigen Madam will haben“ (S.9/9f).Sie wurde von Schiller als Kontrastperson gezeichnet zu ihrem Mann Miller, der stolz auf seinen bürgerlichen Stand und Beruf ist, wohingegen sie höher hinaus will.