Die Beziehungen zwischen Marokkanern und Franzosen durch die Brille postkolonialer Theorien. Der Roman "Une année chez les Français" und die Theorien Albert Memmis


Hausarbeit, 2016

22 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Hauptteil
2.1 Der Roman Une anneé chez les Français
2.2 Die Theorie Albert Memmis
2.3 Die Beziehungen zwischen Marokkanern und Franzosen in Une Année chez les Français durch die „Brille“ der postkolonialen Theorie Albert Memmis

3 Fazit und Reflexion

Literatur und Internetquellen

1 EINLEITUNG

Am 12.10.2012 titelten verschiedene französischsprachige Zeitungen: „François Hol­lande à Dakar: Le temps de la „Françafrique" est révolu'." 1 Diese Beteuerungen geben französische Präsidentschaftskandidaten seit den 1980 er Jahren ab, dennoch er­scheint die Aufgabe althergebrachter Verhaltensmuster, die eng im Zusammenhang mit der „Françafrique“ und der kolonialen Vergangenheit Frankreichs stehen, nach wie vor als problematisch.2 Da Frankreich seine ehemaligen Kolonien- trotz formaler Dekoloni­sierung3 - immer noch als Einflusssphäre behandelt4, ist auch die Frage nach dem Fort­wirken der kolonialen Ideologie auch aktuell als relevant anzusehen.5 Der zentrale Ge­danke, der bei der Ausdehnung Frankreichs in überseeische Gebiete immer wieder genannt wurde, ist der der Assimilation.6 Darüber hinaus war es, neben der Tatsache, dass stets auch Teile der autochthonen Bevölkerung für die Bedürfnisse der Kolonial­macht ausgebildet wurden, gängig, die Bevölkerung „paternalistisch“ zu behandeln.7 Die Beziehungen zwischen Franzosen und postkolonialen Gesellschaften Afrikas, hier denen des Maghreb waren ein Teil des dieser Arbeit zugrundeliegenden Seminars.8 Hinweise sowohl auf den Assimilationsgedanken als auch auf eine „paternalistische“ Beziehung Marokkaner-Franzosen bietet bei einer Betrachtung durch „die Brille post­kolonialer Theorie“ der Roman Une année chez les Français 9 . Dieser Hinweis ergab sich bei einer Autorenlesung zu dem Roman, in deren Rahmen Identitätsfragen, die im Verhältnis Frankreich - Marokko relevant sind, besprochen wurden. So postulierte der marokkanische Autor Fouad Laroui10: „Il n'y a pas de ressentiments entre les Français et les Marocains“11. Darüber hinaus lässt sich in Une ann ée chez les Français ein „Te­nor“ ausmachen, der für einen Fortbestand kolonialer Handlungsmuster12 sprechen könnte, so wenn der Protagonist Mehdi am Anfang des Romans darauf hingewiesen wird, dass seine Eltern dem französischen Schuldirektor, der Mehdi ein Stipendium er­möglicht hat, Dankbarkeit schulden und Mehdi denkt: „Ils ont dû lui offrir un mouton“13 oder wenn Mehdis Mutter die französische Familie Berger „sicherheitshalber“ segnet.14 Als die Frage der eigenen Schulkarriere im französischen „Lycée Lyautay“ in Casab­lanca zur Sprache kam, bestätigte Laroui, dass er „beaucoup de gratitude envers les Français“ habe.15 Dies zugrunde gelegt wird die Frage evoziert, ob sich Une année chez les Français durch „die Brille postkolonialer Theorie“ - hier die des tunesisch-fran­zösischen Schriftstellers Albert Memmi16 und dessen Essay Portrait du colonisé. précédé de Portrait du colonisateur17 - dergestalt lesen lässt, dass in dem Roman die „expérience commune“ aller Kolonisierten, die trotz der Dekolonisierung Marokkos18 weiterbesteht19, beschrieben wird. Zu dieser „gemeinsamen Erfahrung“ oder dem „fait colonial“ gehört neben anderen der paternalistische „racisme charitable“20. Eine weitere „expérience commune“, die eng mit dem „racisme charitable“ zusammenhängt, ist die einer „assimilation“21 des Kolonisierten in die koloniale Schicht.22 Die vorliegende Arbeit untersucht im Hauptteil, der auch den Romaninhalt und die Theorie Memmis darlegt, die beiden genannten Aspekte „racisme charitable“ und „assimilation“ „durch die Brille“ der postkolonialen Theorie Albert Memmis.23 Im Schlussfazit erfolgen eine Synthese der Ergebnisse sowie eine kritische Stellungnahme.

2.1 Der Roman Une anneé chez les Français

Der autobiografische Roman24 Une année chez les Français handelt von dem zehnjäh­rigen Mehdi, der im Jahr 196925 aufgrund einer Empfehlung seines schuldirektors ein stipendium für das französische Gymnasium „Lycée Lyautay“ in Casablanca erhält.26 Neben der französischen Lebensart und Kultur, mit der Mehdi von Anfang an konfron­tiert wird, muss Mehdi sich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass es Ziel seiner Ausbildung ist, einen Franzosen aus ihm zu machen27, was für Mehdi mit zahlreichen inneren und äußeren Konflikten verbunden ist. Die Wochenenden und Feiertage wie Weihnachten oder Totensonntag verbringt er bei der französischen Familie Berger und deren sohn Denis.28 Obwohl in dem internat immer wieder sprachliche Missverständ­nisse29 und schikanen des Aufsichtspersonals auftreten30, wird schnell klar, dass Mehdi einer der begabtesten schüler des Gymnasiums ist.31 Am Ende des Romans gewinnt Mehdi den schulpreis32 und ihm wird seitens des Lehrpersonals zum stolz sei­ner Mutter und Verwandtschaft eine wissenschaftliche Karriere vorhergesagt.33 Auch Mehdi denkt, dass das Jahr bei den Franzosen das entscheidende Jahr seines Lebens ist.34

2.2 DiE Theorie Albert Memmis

Die postkoloniale Theorie Albert Memmis ist durch Beobachtungen aus seiner eigenen situation als Tunesier mit einer jüdisch-arabischen Herkunft, aber einer französischen

Schulbildung gewachsen35: „[..] je voulais simplement d'abord comprendre la relation coloniale où j'étais si étroitement engagé.“36 Memmi gibt zudem an, aufgrund seines Werdeganges beide Seiten, das heißt sowohl den Kolonisator, als auch den Kolonisier­ten zu verstehen.37

2.2.1 Allgemeine Merkmale des „Fait colonial“

Memmi versteht das „koloniale Phänomen“ nicht als eine abstrakte Idee, sondern viel­mehr als ein „ensemble de situations vécues“38. Nach Memmi entsteht die Kolonialbe­ziehung durch Bewusstwerdung von „profit, privilège, usurpation“39 des „candidat“ co­lonial, der sich langsam zum „colonisateur“ und von da zu einem „colonialiste“, der höchsten Verwirklichungsstufe der Kolonialschicht, entwickelt.40 Dieser Entwicklung kann der Siedler nur durch das Verlassen der Kolonie begegnen.41 Dem Kolonisierten bleibt die Möglichkeit sich vom Kolonisator zu distanzieren und sich selbst zurückzuer­obern, die radikalste Form, in der dies geschehen kann, ist die Revolte.42 Neben der Prägung aller „colons“ durch die Kolonie43 ist nach Memmi die Wechselbeziehung von Kolonisatoren44 und den Kolonisierten zentral. Der Fokus auf diese Korrelation ergibt sich für Memmi daraus, dass niemand sich dieser entziehen kann, vielmehr noch ist die Wechselbeziehung für alle Aspekte der soziokulturellen Beziehungen in der Kolonie maßgeblich:

À quelque chose malheur est bon: l'existence du colonialiste est trop liée à celle du colonisé, jamais il ne pourra dépasser cette dialectique. De toutes ses forces, il lui faut nier le colonisé et, en même temps, l'existence de sa victime lui est indispensable pour continuer à être [..]45

Das Unglück des einen bedingt das Wohlbefinden des anderen.46 Kolonisator und Ko­lonisierter bewegen sich wie auf einer Waage, deren Maß das Privileg ist: „Il [le coloni­sateur] se trouve sur le plateau d'une balance dont l'autre plateau porte le colonisé. Si son niveau de vie est élevé, c'est parce que celui du colonisé est bas.47 Die sozialen Schichten der Kolonie sind für den Kolonisierten nahezu undurchlässig.48 Zwei Aspekte der Wechselbeziehung oder der „expérience commune“, die bereits einleitend als zent­rale Elemente der kolonialen Machtausdehnung in überseeische Gebiete genannt wur- den49 und die maßgeblich für die Beziehungen von Marokkanern und Franzosen in Une année chez les Français sein können, weil sie zugleich für ein Fortleben der kolonialen Beziehungen trotz Dekolonisation Marokkos stehen50, sind der „racisme charitable“ und die „assimilation“.51

2.2.2 Der „racisme charitable“

Der bereits vorerwähnte „racisme charitable“, der die Garantie dafür bietet, dass der soziale Aufstieg für den Kolonisierten so gut wie unmöglich bleibt, wird durch eine be­sondere Form einer paternalistischen Haltung konstituiert. Sein wesentliches Merkmal auf Seiten des Kolonisators als „bienfaiteur“ ist die “bienveillance“.52 Diese Haltung „be­weist“, dass der Kolonisator eine Mission erfüllt nämlich „[..] d'éclairer les ténèbres in­famantes du colonisé.“53 Dem Kolonisierten bleibt es nur dankbar zu sein, sich mit dem zu begnügen, was ihm zufällt54 und seine Knechtschaft zu akzeptieren.55 Damit sein Rang unanfechtbar bleibt, muss sich der „bienfaiteur“ gegen alles, was der Kolonisierte aus eigenem Recht verlangt, sperren: „Car le paternaliste le plus ouvert se cabre dès que le colonisé réclame ses droits [..]“56. Wenn er etwas gibt, dann handelt es sich stets um eine Spende, also etwas freiwilliges und nicht um eine „Schuld“: „S'il relève sa paye, si sa femme soigne le colonisé, il s'agit des dons et jamais de devoirs.“57 Und: „Faut-il encore que cet ordre ne soit pas remis en question par les autres, et surtout par le colonisé.”58 Besonders das Erziehungssystem des Kolonisators steht dem Kolonisier­ten ebenso wie alle anderen Institutionen des Kolonisators lediglich indirekt aber kei­nesfalls direkt, also qua eigenen Rechtes zur Verfügung: „Les institutions de la colonie ne fonctionnent pas directement pour lui; le système éducatif ne s'adresse à lui que par ricochet; les routes ne lui sont ouvertes que parce qu'elles sont pures offrandes“ (sic!).59

2.2.3 Die Assimilation

Unabhängig von der Tatsache, dass - wie einleitend dargelegt - die Assimilation be­wusst von Frankreich als Machtmittel eingesetzt und theoretisch fundiert wurde60, stellt sich der Assimilationsgedanke bei Memmi so dar, dass der Kolonisierte sich schon durch das Vorliegen eines „fait colonial“ in Richtung der Assimilation bewegt: „Les deux issues [..] sont alors essayées [..] Il tente soit de devenir autre [..]“61. Dieser Wunsch ergibt sich daraus, dass der Kolonisierte feststellt, dass ihm nur aufgrund der „bien- veillance” nichts zusteht und der Kolonisator alles hat, was dem Kolonisierten versagt ist, nämlich „tous les prestiges; [..] des richesses et des honneurs, de la technique et de l'autorité. Il est enfin l'autre terme de la comparaison, qui écrase le colonisé et le main­tient dans la servitude.62. Da er sich als „être de carence“63, also als Mangelwesen wahrnimmt, versucht er, seine Lage zu verbessern, indem er in die Haut des Kolonisa­tors “schlüpft”.64 Memmi nimmt sogar an, dass der Wunsch dem „modèle prestigieux“ zu ähneln darin gipfelt, dass der Kolonisierte sein eigenes Verschwinden in Kauf nimmt.65 Einhergehend mit diesem Wunsch sind die Ablehnung des eigenen Selbst und die Liebe zum Kolonisator66 und dessen „Modell“: „La femme blonde, fût-elle fade et quelconque de traits, paraît supérieure à toute brune. [..] le mariage mixte est le terme extrème de cet élan chez les plus audacieux.”67 Des Weiteren versteckt der Kolonisierte seine Vergangenheit, seine Tradition und seine Wurzeln.68 Bei seinem Versuch, sich der Gruppe der Kolonisatoren anzupassen, stößt er nach Memmi grundsätzlich auf die Ablehnung des Kolonisators: Il déclare [..] au colonisé, que ces efforts sont vains, qu'il n'y gagne qu'un trait supplémentaire: le ridicule [..] Les génies des peuples sont incompatibles [..]. Plus brutalement, il dira que le colonisé n'est q'un singe. Et plus le singe est subtil, plus il imite bien, plus le colonisateur s'irrite [..]. Avec cette attention et ce flair aiguisé que développe la malveillance, il dépistera la nuance révélatrice, dans le vêtement ou le langage, la 'faute de goût’, qu’il finit toujours par découvrir.”69

Nach Memmi geht fast letztlich jeder Versuch der Assimilation ins Leere: „C'est le colo­nisé qui, le premier, souhaite l'assimilation, et c'est le colonisateur qui la lui refuse.70 Allerdings gesteht Memmi zu, dass einige wenige Kolonisierte den „Sprung“ in die Gruppe des Kolonisators geschafft haben, wobei diese individuelle Lösung aber nichts am „drame collectif“71 geändert habe.

2.3 Die Beziehungen zwischen Marokkanern und Franzosen in Une An­née chez les Français durch die „Brille“ der postkolonialen Theorie Albert Memmis

Nachdem dargestellt wurde, von welchen Merkmalen nach dem Wortlaut der Theorie Memmis die Beziehungen von Kolonisator und Kolonisiertem geprägt sind, ist nunmehr der Text von Une année chez les Français einer auszugsweisen Analyse zu unterzie­hen, um festzustellen, ob tatsächlich ein „fait colonial“ in Form des „racisme charitable“ und der „assimilation“ beschrieben wird.

[...]


1 Le Monde Afrique 2012, „François Hollande à Dakar: 'Le temps de la „Françafrique“ est révolu', (www.lemondefr/afrique).

2 Als „Françafrique“ werden Gebiete in Afrika bezeichnet, in denen trotz Entkolonialisierung in den 1960 er Jahren die traditio­ nelle französische Einflusssphäre aufrechterhalten wird, vgl. Thorel, Julien 2013, Der schwierige Abschied von der Françaf- rique. Die französische Afrikapolitik zwischen Kontinuität und Wandel, ( www.bpb.de ).

3 Die meisten afrikanischen Staaten wurden in den 1950 er und 1960 er Jahren dekolonisiert, vgl die Übersicht in Meyers Ta­schenlexikon Geschichte 1982 (2), S. 96 f. Dekolonisation bedeutet die Wiedererlangung der Selbständigkeit, vgl. ebd. S. 94.

4 So ist Frankreich häufig noch außenpolitischer Akteur in afrikanischen Krisen, so zum Beispiel in Mali: Am 11.01.2013 star­tete die Opération Serval, mit der Frankreich militärisch in die Krise in Mali intervenierte, vgl. französisches Verteidigungsmi­nisterium 2013, Intervention de la France en soutien des forces maliennes, (www.gouv.fr ).

5 Zumal die Frage der kolonialen Theorie sich im Gewand der Begründung für Entwicklungshilfe neu stellt, vgl. Schlauß, David et al. 2014: Kolonialismus und Entwicklung, in: Wiener Afrikastudien, No 26/2014, Vol 14, S. 1-17.

6 Vgl. Riesz, Janosz 1992, Assimilation oder Assoziation, Die französische Sprache im Widerstreit der Kolonialtheorien um 1900, in: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, 22.85 (33).

7 Wiedemann, Erich 2007, Das Zeitalter der Kolonien. Zwiespältiges Erbe, in: Der SPIEGEL/Spiegel Special Geschichte 2/2007 (www.spiegel.de).

8 Dabei wurden neben der literaturwissenschaftlichen Perspektive politische und soziokulturelle Bedingungen betrachtet.

9 Laroui, Fouad 2010, Une année chez les Français, Paris, Juillard.

10 Fouad Laroui wurde 1958 in Oujda in Marokko geboren.

11 Fouad Laroui am 28.10.2015. Dieses sei aufgrund des Vertrages von Fès (1912) zwischen dem Sultan und Frankreich nicht der Fall. Marokko war lediglich französisches Protektorat. So auch: Meyers Taschenlexikon Geschichte 1982 (4), S. 80 f.

12 „Obwohl die meisten [..] Kolonien die Unabhängigkeit erlangt haben, ist für viele [die] Dekolonisation noch nicht abgeschlos­sen, da die von den Kolonialregimen geschaffenen [..] sozialen [..] Strukturen meist nur langfristig aufgelöst werden können, zumal meist die während der Kolonialzeit privilegierten Gruppen oder Schichten ihren Einfluss behalten haben.“, Meyers Ta­schenlexikon Geschichte (2), S. 94.

13 Vgl. Laroui 2010, S. 13 f.

14 Siehe ders. S. 284: „Sont-ce là les Français formidables qui ont pris soin de Mehdi .[.]? À tout hazard, elle les bénit à mi-voix.”

15 Fouad Laroui am 28.10.2015: Ferner sei er „[..] heureux d'être passé par le système français [..]“, ebd.

16 Albert Memmi ist ein tunesisch-französischer Philosoph und Schriftsteller, geboren am 15.12.1920), vgl. Kindlers Literaturlexi­kon 2009 (11), Hg Arnold, Heinz-Ludwig, 3. Aufl., Stuttgart, Metzler, S. 168.

17 Memmi, Albert 1957 (1985), Portrait du colonisateur, précédé de Portrait du colonisateur et d'une préface de Jean-Paul Sartre, Corréa, Gallimard, Paris.

18 Marokko wurde 1956 unabhängig, vgl. Meyers Taschenlexikon Geschichte (4), S. 80.

19 Vgl. Memmi 1957 (1985), S. 13. Für Memmi haben alle Kolonisierten eine gemeinsame, verallgemeinerbare Erfahrung be­züglich des „fait colonial“.

20 Vgl. ders., S. 94, nach dem diese Form des Rassismus eine „paternalistische“ Dankbarkeitsbeziehung ist.

21 Ders. S. 120.

22 Vorliegend wird überwiegend der Begriff des Kolonisators verwendet, da dieser Begriff den hier untersuchten Prozessen am ächsten steht, während im deutschen Sprachgebrauch der Kolonialist lediglich ein Anhänger des Kolonialismus ist, vgl. DU­DEN. Das Fremdwörterbuch 1997 (5), Hg Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Drosdowski, Günter et al., 6. Aufl., Mannheim, Leipzig et al., S. 425.

23 Aufgrund des Arbeitsumfanges werden stets nur einige sprachlich und inhaltlich besonders prägnante Textstellen untersucht.

24 Anders als es im Vorwort des Buches beschrieben ist der Roman zu fünfzig Prozent autobiografisch (Fouad Laroui am 28.10.2015).

25 Vgl. Laroui 2010, s. 170.

26 Vgl. ders. s. 13.

27 Vgl. ders. s. 65.

28 Vgl. das Kapitel „Les treize desserts de Noël“, ders. s. 204-214.

29 Vgl. ders. s. 62: „Dumont leva le doigt et énonca: [..] Quand on ne sait pas, il faut demander. [..] Frichti, ça veut dire: la nourri­ture [..] au lieu de frichti j'aurai pu dire mangeaille, bouffe, boustifaille [..]! Allez, répétez, jeune homme!“

30 Vgl. ders. s. 61: „Au moment où Mehdi pasait devant le surveillant, celui l'attrapa par le col et le plaque contre la porte vitrée.”

31 Vgl. ders. s. 165.

32 Vgl. das Kapitel „La distribution des prix“, ders. s. 272-284.

33 Vgl. ders. s. 282.

34 Vgl. ders. s. 285.

35 Der Werdegang Albert Memmis und besonders seine eigene Schulzeit unter den Franzosen ist in dem Roman La statue de sel von 1963 beschrieben. Im zweiten Teil des autobiografischen Romans beschreibt Memmi seine Zeit im französischen Gymnasium in Tunis. Es sind viele Parallelen zu dem Roman Une année chez les Français ersichtlich. Unter anderem hatte Memmi einen „Gönner“, der lange Zeit seinen Schulbesuch finanzierte. Auch Memmi wurde in der Schule bei einer „distribu­tion des prix“ geehrt, vgl. Memmi, Albert 1964 (1984), La Statue de sel 1963 (1984), edition revue et corrigée, Préface d'Al­bert Camus, Paris, Gallimard, S. 227-236.

36 Memmi 1957 (1985), S. 19.

37 Vgl. ders., S. 17.

38 Ders. S. 43.

39 Vgl. ders. S. 35.

40 Vgl. ebd.

41 Eine Assimiliation mit dem Kolonisierten ist unmöglich: „[..] sa solidarité s'arrête là: il n'est pas de leurs et n'a nulle envie d'en être.“, Memmi 1957 (1985), S. 47.

42 Vgl. ders. S. 142 f.

43 „Un homme est ce que fait de lui sa condition objective [..].”, ders. S. 18.

44 Aus Gründen des Arbeitsumfanges wird auf die Darstellung aller von Memmi unterschiedenen Ausprägungen des Kolonisa­tors, vgl. Memmi 1957 (1985), S. 35-38 sowie S. 67-95 insoweit verzichtet, als dass die Ausprägungen nicht für die Analyse der Beziehungen zwischen Marokkanern und Franzosen maßgeblich sind.

45 Ders. S. 75.

46 Memmi 1957 (1985), S. 33.

47 Ebd.

48 Memmi 1957 (1985), S. 92 f.

49 Siehe oben.

50 Siehe oben.

51 Siehe oben.

52 Vgl. Memmi 1957 (1985), S. 92-94.

53 Ebd.

54 Vgl. ebd.

55 Vgl. ebd.

56 Ebd.; Kursivierungen in Zitaten sind im Folgenden stets Hervorhebungen der Autoren.

57 Memmi 1957 (1985), S. 94 f.

58 Memmi 1957 (1985), S. 95.

59 Ders. S. 151.

60 Siehe oben.

61 Memmi 1957 (1985), S. 136.

62 Ders. S. 136 f.

63 Vgl. ders. S. 135.

64 Ders. S. 136.

65 Vgl. ders. S. 137.

66 Ebd.

67 Ebd. Anmerkung der Verfasserin: Diese Ehe beschreibt Memmi in dem 1955 erschienenen, sehr stark autobiografischen Ro­man Agar; siehe Kindlers Literaturlexikon (11), S. 169.

68 Vgl. Memmi 1957 (1985), S. 138. Anmerkung der Verfasserin: Hier kommt die eigene Chronik Memmis zum Ausdruck, die in La statue de sel ihren Ausdruck findet. An vielen Stellen zeigt sich, dass Memmi als Heranwachsender sich seiner Mutter schämt, die Analphabetin ist und Geisteraustreibungen beiwohnt, vgl. Memmi 1966, S. 181: „[..] Quels sombres liens m'enchaînent à ce fantôme, arriverai-je à émerger du gouffre?“

69 Vgl. Memmi 1957 (1985), s. 140.

70 Vgl. ebd.

71 Vgl Memmi 1957 (1985), s. 141.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Die Beziehungen zwischen Marokkanern und Franzosen durch die Brille postkolonialer Theorien. Der Roman "Une année chez les Français" und die Theorien Albert Memmis
Hochschule
Universität Hamburg  (Institut für Romanistik / Fakultät für Erziehungswissenschaften)
Veranstaltung
Littérature et interculturalité dans l'enseignement du français
Note
1,0
Autor
Jahr
2016
Seiten
22
Katalognummer
V966101
ISBN (eBook)
9783346316707
ISBN (Buch)
9783346316714
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Anmerkung des Dozenten (Auszug): Logisch aufgebaut, klug argumentiert. Da gibt es nichts zu beanstanden.
Schlagworte
Albert Memmi, Interkuturalität, postkoloniale Theorie, koloniale Vergangenheit Frankreichs, Maghreb, Marokko, Schule, Fouad Laroui, Kolonialismus, Rassismus
Arbeit zitieren
Stefanie Weigel (Autor:in), 2016, Die Beziehungen zwischen Marokkanern und Franzosen durch die Brille postkolonialer Theorien. Der Roman "Une année chez les Français" und die Theorien Albert Memmis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/966101

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