Empirische Befunde Samuel P. Huntingtons in Bezug auf Asien


Seminararbeit, 2000

24 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


GLIEDERUNG

A EINLEITUNG

B EMPIRISCHE BEFUNDE

I. HUNTINGTONS DEFINITION VON KULTUR IN BEZUG AUF ASIEN
1. JAPANISCH
2. SINISCH
3. ISLAMISCH
4. ORTHODOX
5. HINDUISTISCH
6. WESTLICHE UND BUDDHISTISCHE KULTURKREISE

II. ASIATISCHE ENTWICKLUNGSTENDENZEN IM 20. JAHRHUNDERT
1. DEMOGRAPHISCHE ENTWICKLUNG
2. WIRTSCHAFTLICHER AUFSCHWUNG
3. KULTURELLE INDIGENISIERUNG
4. WIEDERAUFLEBEN DER RELIGIONEN
5. AUFRÜSTUNG
6. ENTFREMDUNG VOM WESTEN

III. ZUSAMMENFASSUNG: ASIEN ALS KONFLIKTHERD
1. INNERASIATISCHE KONFLIKTE
2. ENTSTEHENDER ANTAGONISMUS ZWISCHEN DEM WESTEN UND ASIEN
3. SCHLUSSFOLGERUNG

IV. HUNTINGTONS EMPIRIK - REALITÄTSNAH?
1. INTRAASIATISCHE KONFLIKTE ZWISCHEN KULTUREN?
2. CHINA - KÜNFTIGE HEGEMONIALMACHT MIT ANTIWESTLICHEN AMBITIONEN?
3. ASIEN-MILITÄRISCH, WIRTSCHAFTLICH UND ÜBERHAUPT GEGNER DES WESTENS?

A. EINLEITUNG

"The Clash of Civilations?" - "Der Kampf der Kulturen?" - überschrieb Samuel P. Hun- tington einen Artikel, mit dem er im Jahr 1993 weltweites Aufsehen erregte. Er prog- nostizierte darin den Beginn einer neuen Epoche, in der anstelle von Kriegen zwischen Fürsten, Nationalstaaten und Ideologien nun Bruchlinienkriege zwischen den einzelnen Kulturen vorherrschen würden. Den Westen - als im Niedergang begriffenen Kultur- kreis - sah Huntington der Gefahr vonseiten anderer Kulturen, insbesondere der islami- schen und ostasiatischer, ausgesetzt.

In der nachfolgenden Arbeit werde ich die empirischen Befunde darstellen, die Hunting- ton zu der These veranlassen, Asien sei eine der beiden großen Herausforderungen für den Westen. Nach einer Vorstellung von Hungtingtons Kulturbegriff in Bezug auf A- sien sollen allgemein asiatische Entwicklungstendenzen und deren Bedeutung für den prognostizierten asiatisch-westlichen Antagonismus bei Huntington aufgeführt werden. Nach einer zusammenfassenden Analyse der Thesen des Autors, werde ich seine empi- rischen Befunde mit denen von Oskar Weggel, China-Referent am Institut für Asien- kunde in Hamburg, vergleichen. Es geht dabei nicht um die vollständige Be- oder Wi- derlegung der Huntingtonschen Thesen. Ich möchte vielmehr zeigen, dass eine andere wissenschaftlich belegte Sichtweise asiatischer Entwicklungstendenzen durchaus mög- lich ist.

ASIEN AUS SICHT HUNTINGTONS - EMPIRISCHE BEFUNDE

I. Huntingtons Definition von Kultur in Bezug auf Asien

Eine Definition des Kulturbegriffs ist unablässlich bei der Analyse eines Buches, das die Kulturen als bestimmende Elemente künftiger Weltordnung sieht. Zunächst möchte ich deswegen Huntingtons Sichtweise der asiatischen Kulturen darstellen. Zwischen 2500 und 1500 v.Chr. entstanden seien diese "in den meisten Fällten älter als die westliche"1 , wobei der Westen, da er "was (seinen) Zivilisationsgrad betraf, jahr- hundertelang hinter vielen anderen Kulturen hinterherhinkte"2 , von Kontakten mit Asien profitiert habe, vor allem durch die Übernahme von Erfindungen wie der des Buch- drucks, des Papiers und des Schießpulvers. Auch die Wurzeln des Christentums lägen großenteils in Asien. Und der Aufstieg des Westens im 11. bis 13. Jahrhundert schließ- lich sei "begünstigt (worden) durch die begierige und systematische Aneignung von zweckmäßigen Elementen aus der höheren Zivilisation des Islams und Byzanz`". Huntington schafft also - wenn auch eher indirekt - das Bild eines asiatischen Ostens, der zumindest in großen Teilen Ursprung westlicher Kultur war. Gleichwohl habe die- ser "Nichtwesten", im Huntingtonschen Sprachgebrauch meist mit Asien gleichzuset- zen, nie "eine signifikante politische Ideologie erzeugt"3 : "Die großen politischen Ideo- logien des 20. Jahrhunderts heißen Liberalismus, Sozialismus, Anarchismus, Korpora- tismus, Marxismus, Kommunismus, Sozialdemokratie, Konservatismus, Nationalismus, Faschismus, christliche Demokratie. Ihnen allen ist eines gemeinsam: sie sind Produkte der westlichen Kultur. Der Westen hingegen hat niemals eine große Religion hervorge-bracht." Religionen seien "ausnahmslos in nichtwestlichen Kulturen entstanden"4 und dort untrennbarer Bestandteil von Gesellschaft, Politik und Kultur der Gegenwart, was für Huntington die Wahrscheinlichkeit eines "Kampfes der Kulturen" erhöht, wie im Folgendenden zu sehen sein wird (vgl. Kap. II, 3).

Was konkrete Kulturkreise betrifft, zählt Huntington in Asien sieben: den sinisch bzw. konfuzianischen sowie den japanischen, westlichen, muslimischen, orthodoxen, hinduistischen und den buddhistischen. Seine Analysen dieser Kulturen sollen im Folgenden kurz dargestellt werden. Vorweg ist jedoch zu bemerken, dass diese oft sehr lückenhaft und oberflächlich ausfallen.

1. Japanisch

"Einige Gelehrte verbinden japanische und chinesische Kultur zu einem einzigen fern- östlichen Kulturkreis. Die meisten tun es jedoch nicht und erkennen Japan als eigene Kultur an, die sich in der Zeit zwischen 100 und 400 n.Chr. aus der chinesischen Zivili- sation herausentwickelte"5 , schreibt Huntington ziemlich lapidar in seinem einführenden Teil. Ein etwas differenzierteres Bild der japanischen Kultur ergibt sich bruchstückwei- se. Japan sei der einzige Staat, der gleichzeitig als geschlossener Kulturkreis fungiere (später bezeichnet Huntington Japan allerdings wieder zur sinischen Kultur zugehörig). Während der Eroberung durch den Westen habe es sich westlichen Importen zunächst total verweigert, sich aber im späten 19. Jahrhundert unter der Meiji-Restauration ge- öffnet. Das Japan der Gegenwart zeichnet sich für Huntington durch sein Wirtschafts- wachstum auf der einen und durch seine Zerissenheit auf der anderen Seite aus. Ersteres habe zu wachsendem Selbstvertrauen in Japan geführt und dem Streben nach politischer Gleichberechtigung mit den USA, was in den späten 80er Jahren zu einem antagonisti- schen Verhältnis zwischen beiden geführt habe. Mit dem Zusammenbruch des Sowjet- imperiums sei der amerikanisch-japanische Sicherheitsvertrag für Japan überflüssig geworden, das Verhältnis der beiden (Zweck-)Bündnispartner abgekühlt. Schließlich habe sich im Frühjahr des Jahres 1995 "etwas einem Handelskrieg sehr Ähnliches"6 zwischen beiden entwickelt.

2. Sinisch

Die sinische Kultur - um 2000 v. Chr. entstanden - ist laut Huntinton "wissenschaftlich unbestritten" eine chinesische. Zu dem Kulturkreis gehörig nennt der Autor außerdem "chinesische Gemeinschaften in Südostasien und anderswo außerhalb Chinas, sowie die verwandten Kulturen Vietnams und Koreas“7 . Geprägt sei das Sinische vom Konfuzia- nismus und seinen Werten, die er wie folgt beschreibt: wichtigstes Element der Lehre sei die "Priorität des Kollektiven gegenüber dem Individuellen"8 . Aus dieser Einstellung heraus resultiere ein Denken, das "Werte wie Autorität und Hierarchie, die Unterord- nung der Rechte und Interessen des einzelnen, die Wichtigkeit des Konsenses, das Vermeiden von Konfrontation (...) und generell den Supremat des Staates und der Ge- sellschaft vor dem Individuum"9 betone. Für seinen Thesenaufbau ist der sinische Kul- turkreis einer der wichtigsten Asiens. In einer Zeit, in der die asiatische Kulturen eben diesen Konfuzianismus als verbindendes Element sähen, komme als dessen Ursprung der sinischen Kultur und speziell China eine Sonderstellung in Asien zu. Für die künfti- ge Machtverteilung auf dem asiatischen Kontinent komme China, als größte Macht A- siens, die im 21. Jahrhundert der USA den Rang der weltweit führenden Wirtschafts- macht ablaufen werde, eine besondere Rolle zu. Huntington sieht das Land in Dimensi- onen einer traditionellen Großmacht verhaftet, die in Zukunft danach streben werde, ihre frühere Hegemonie auf dem asiatischen Kontinent wiederherzustellen.

3. Islamisch

Da der Islam Gegenstand einer einzelnen Arbeit ist, soll er hier nur der Vollständigkeit halber aufgeführt werden. Er ist für Huntington eine beiden aufsteigenden Kulturen, wobei aufsteigend im demographischen Sinn gemeint ist. Das heißt, Huntington sieht im Islam die Kultur mit dem größten Bevölkerungswachstum, das jedoch nicht durch eine prosperierende Wirtschaft aufgefangen werden kann. Dies schaffe ein "Rekrutie- rungspotential für Fundamentalismus, Terrorismus, Aufstände und Migration". Wäh- rend das wirtschaftliche Wachstum ostasiatischer Staaten diese stärke, sei das demogra- phische der islamischen eine "Gefahr für muslimische Regierungen und nichtmuslimi-sche Gesellschaften". 10 Zu den islamisch geprägten en Staaten Asiens zählt Huntington Pakistan, Malaysia, Indonesien sowie die Staaten der arabischen Halbinsel. Daneben nennt er Staaten, die bedeutende islamische Minderheiten verzeichnen wie Indien, Thailand und die Philippinen.

4. Orthodox

Als Kernland diesen Kulturkreises nennt Huntington Russland, wo die orthodoxe Kir- che "das einzige intakte Bindeglied zur tausendjährigen russischen Vergangenheit" dar- stelle. Der Zusammenbruch des Kommunismus des sozialistischen Systems habe zu einer "leidenschaftlichen Sehnsucht nach Identität"11 geführt, die ihre Erfüllung im Or- thodoxismus findet. Bedeutung erhält der Kulturkreis dadurch, dass er symptomatisch für die Zerrissenheit, die Huntington Russland generell zuschreibt, steht. Wie das Land pendeln für ihn auch dessen Religion und Kultur zwischen einer Zugehörigkeit zu Osten oder Westen. Geschichte oder Merkmale der Kultur führt Huntington nicht weiter aus.

5. Hinduistisch

Der Begriff "hinduistisch" beschreibt laut Huntington die Kulturen, die seit 1500 v. Chr. auf dem indischen Subkontinent existieren, wobei der Hinduismus als Religion von An- fang prägend gewesen sei. Diese stelle "mehr als eine Religion oder ein Gesellschafts- system (dar)", sondern sei "Kern der indischen Zivilisation", trotz deren "namhaften muslimischen Gemeinde"12 . Diesen indischen Kulturkreis sieht Huntington als einen langfristig "zukunftsträchtigen". Wie in anderen Kulturen sei auch im hinduistischen ein wachsendes Selbstbewusstsein zu verzeichnen: "Wenn Indien irgendwann Ostasien als die am schnellsten wachsende Wirtschaftsregion der Welt verdrängt, sollte sich die Welt gefasst machen auf ausführliche Darlegungen über die Überlegenheit der hindistischen Kultur, die Beiträge des Kastensystems zur wirtschaftlichen Entwicklung und darüber, wie Indien durch die Rückkehr zu seinen Wurzeln (...) schließlich den ihm gebührenden Rang in der vordersten Reihe der Kulturen erreicht hat."13

6. Westliche und buddhistische Kulturkreise

Beide Kulturen spielen für die Thesen Huntingtons keine größere Rolle. Es wird auch nicht genau deutlich, welche Staaten der Autor der westlichen Kultur zuordnet. Höchstwahrscheinlich die großteils katholischen Philippinen, wobei sich die Frage stellt, ob nur aus diesem Grund ein asiatisches Land, das noch dazu ein großen Anteil muslimischer Bevölkerung hat, dem westlichen Kulturkreis zuzuordnen ist. Der Buddhismus wiederum ist für Huntington eine Religion, die "nach der faktischen Ausrottung in Indien und (ihrer) Anpassung und Integration in die Kulturen Chinas und Japans (...) nicht zur Grundlage eines großen Kulturkreises geworden ist". 14 Gleichwohl unterscheidet er zwischen einem angepassten oder unterdrückten Mahayana- Buddhismus in China, Korea, Vietnam und Japan, und einer "mit Recht so zu nennen- den Theravada-Buddhismus-Kultur" in Sri Lanka, Burma, Thailand, Laos und Kambod- scha. Ein zweiter Bereich buddhistischer Kultur habe sich mit der lamaistischen Version des Mahayana-Buddhismus in Tibet, der Mongolei und Bhutan gebildet. Es sei an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, dass Huntington bei einer Religion, der er nicht einmal einen eigenen Kulturkreis zuordnet, zwischen den Hauptrichtungen unterscheidet, während er den Islam, für ihn eine der größten Gefahren für den Westen, als monolithischen Block beschreibt und nicht einmal zwischen Sunniten und Schiiten unterscheidet.

II. Asiatische Entwicklungstendenzen im 20. Jahrhundert

1. Demographische Entwicklung

Die Bevölkerungsexplosion, die im 20. Jahrhundert in Asien stattfand, ist einer der wichtigsten Aspekte für den späteren Aufstieg seiner Kulturen. Da Huntington Statisti-ken verwendet, die das Bevölkerungswachstum nach Kulturen und Zivilisationen ord-net, ist es schwierig, prozentuale Angaben zu machen, die sich rein auf Asien beschrän- ken. So gehört beispielsweise ein Großteil des orthodoxen Kulturkreises zu Europa, was unter die Bezeichnung "andere" fällt, ist nicht schlüssig. Aber schon in Bezug auf die sinische, japanische und hinduistische Kultur - alle drei kann man als rein asiatisch bezeichnen - lässt sich eine bedeutende Zunahme am Anteil der Gesamtbevölkerung verzeichnen. So gehörten im Jahr 1900 27 Prozent der Weltbevölkerung zu diesen drei Kulturkreisen, im Jahr 1995 waren es bereits 42,6 Prozent. Rechnet man den islami- schen Kulturkreis noch dazu so lässt sich im gleichen Zeitraum ein Anstieg von 31,2 auf 58,5 Prozent ablesen. Da noch bedeutende Teile der orthodoxen und wahrscheinlich auch der "anderen" Kulturen hinzugefügt werden müssen, kann man davon ausgehen, dass im Jahr 1995 mehr als 60 Prozent aller Menschen in Asien lebten.

Im Zeitalter der Postindustrialisierung ist für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes nicht mehr die bloße Bevölkerungsanzahl, die das Potential einer "Industriellen Reservearmee" bilden würde, ausschlaggebend. Zwar macht ein Überangebot an Ar- beitskräften ein Land attraktiv für ausländische Investoren, für die Entwicklung einer autarken Wirtschaft sind jedoch andere Komponenten, wie Bildung, ausschlaggebend. Auch hier, bemerkt Huntington, habe es in Asien bedeutende Veränderungen gegeben. Nicht nur, dass die Westler quantitativ eine stetig kleiner werdende Minderheit der Weltbevölkerung darstellten, "auch in qualitativer Hinsicht verändert sich das Gleich- gewicht zwischen dem Westen und anderen Populationen. Nichtwestliche Völker wer- den gesünder, städtischer, alphabetisierter, gebildeter."15 Die Säuglingssterblichkeitsrate sei innerhalb von 30 Jahren um die Hälfte gesunken, während die Lebenserwartung in Ostasien um 23 Jahre gestiegen sei. Ein bedeutend höheres Bildungsniveau sei ebenso zu verzeichnen: so habe 1992 "in jeder Region außerhalb Afrikas" die gesamte Alters- gruppe Grundschulunterricht erhalten und die Hälfte der entsprechenden Altersklasse Sekundarstufenunterricht. "Diese Veränderungen in der Alphabetisierung, Bildung und Urbanisierung erzeugten mobile Populationen mit gesteigerten Potentialen und höheren Erwartungen, die zu politischen Zwecken auf eine Weise mobilisiert werden konnten, wie es bei illiteraten Bauern nicht möglich gewesen wäre." Die Kluft zwischen dem Westen und der restlichen Welt schrumpfe in dieser Hinsicht "rapide", während sich eine andere auftue: während nämlich das Durchschnittsalter der Westler stetig steige, würden nichtwestliche Kulturen durch das enorme Bevölkerungswachstum verjüngt.

Für letztere stelle die hohe Kinderzahl im Moment zwar eine hohe Belastung dar, "Kin-der aber", fügt Huntington hinzu, "sind künftige Arbeiter und Soldaten."16

2. Wirtschaftlicher Aufschwung

"Die wirtschaftliche Entwicklung Ostasiens", so Huntington, "gehört weltweit zu den bedeutendsten Entwicklungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts." Aus seiner Sicht verlief sie wie folgt: Den Anfang machte Japan in den 50er Jahren. Aufgrund ei- ner "totalen kulturellen Verwirrung"17 nach seiner Niederlage im Zweiten Weltkrieg begann sich das Land am Westen zu orientieren. Es baute ein kapitalistisches Wirt- schaftssystem auf, verzeichnete jährliche Wachstumsraten von acht bis zehn Prozent, verdoppelte innerhalb von 33 Jahren seinen Pro-Kopf-Output und entwickelte sich für westliche Analytiker zur "großen Ausnahme" in Asien 18 . Dies schien insoweit nachvoll- ziehbar, da das restliche Asien zu der Zeit entweder dem "falschen" kommunistischen System anhing oder als Dritte-Welt-Land unter fernerliefen verbucht wurde. In den 80er Jahren erreichte Japan den Höhepunkt seiner wirtschaftlichen Macht und hatte "jahre- lang eine Arbeitslosigkeit von durchschnittlich weniger als drei Prozent und eine Infla- tion von durchschnittlich 1,5 Prozent."

Bei der Suche nach Gründen für die bis dahin einzigartige wirtschaftliche Entwicklung Japans, zitiert Huntington westliche Untersuchungsergebnisse, die besagen, "dass Japans einzigartig niedrige Importe von Fertigprodukten nicht mit ökonomischen Standardfaktoren zu erklären" seien. Japan habe "eine Art von Volkswirtschaft erfunden, an deren Funktionsweise die prognostischen Fähigkeiten westlicher Beobachter scheitern" und die "nicht westlicher Logik folg(e)"19 .

In den 70er Jahren schließlich sei der wirtschaftliche Prozess der Entwicklung auf den Rest Asiens "übergesprungen", habe zunächst die vier Tiger (Hongkong, Taiwan, Süd- korea, Singapur), dann China Malaysia, Thailand und Indonesien und zuletzt die Pilip- pinen, Indien und Vietnam erfasst und sich dort in, so Huntington, "atemberaubendem Tempo"20 entwickelt. Hatte Japan 33 Jahre gebraucht, um sein Pro-Kopf-Output zu ver-doppeln, brauchte Inonesien nur 17, Südkorea elf und China zehn Jahre.

"Die Ausnahme ist also nicht mehr Japan, die Ausnahme ist zunehmend ganz Asien", schreibt Huntington und prognostiziert, dass "Asien bis zum Jahr 2020 wahrscheinlich vier der fünf größten und sieben der zehn größten Volkswirtschaften der Welt" aufweisen werde, wobei China zu diesem Zeitpunkt die USA als weltweit führende Weltwirtschaftsmacht abgelöst haben werde.

Für Huntingtons These eines "Kampfs der Kulturen" hat diese Entwicklung große Be- deutung. Zunächst habe sie grundsätzlich den Prozess der kulturellen Indigenisierung verstärkt oder sogar erst verursacht, indem sie Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein bei asiatischen Kulturen gefördert habe. Dies äußere sich "in der zunehmenden Beto- nung sowohl der besonderen kulturellen Identität einzelner asiatischer Länder als auch der Gemeinsamkeiten, die asiatische Kulturen von der westlichen Kultur unterschei- den." Das unmittelbare wirtschaftliche Interesse ostasiatischer Staaten sei derzeit noch darauf ausgerichtet den Zugang zu westlichen Märkten gerichtet, künftig werde sich jedoch auch hier eine Abwendung vom Westen zugunsten eines wirtschaftlichen Regio- nalismus durchsetzen. 21 Stimmen, die die Erweiterung des Verbandes Südostasiatischer Staaten (ASEAN) oder die Gründung eines EAEC (East Asian Economic Caucus) for- derten, seien erste Formen dieser Entwicklung hin zu neueren und intensiveren Formen intraasiatischer Kooperation.

Das Ausmaß und die Folgen, die dieser Prozess laut Huntington für asiatische Gesell- schaften und ihr kulturelles Bewusstsein hat, sollen im nächsten Kapitel beschrieben werden. Angemerkt sei an dieser Stelle nur, dass es für Huntington diese wirtschaftliche Explosion ist, die katalytisch auf einen Kampf der Kulturen hinwirkt und die "im Beg- riff ist, das Machtgleichgewicht zwischen Asien und dem Westen, speziell den USA, zu verschieben."22

"Keine Gesellschaft kann unbegrenzt ein zweistelliges Wirtschaftswachstum durchhal- ten", schreibt Huntington und prognostiziert, dass der asiatische Boom "irgendwann Anfang des 21. Jahrhunderts" abflachen werde. Anzeichen dafür sei der substantielle Rückgang des japanischen Wirtschaftswachstums. Ebenso werde es sich bei anderen asiatischen Staaten verhalten, die sich nach und nach dem "normalen Niveau komplexer Gesellschaften annähern" würden. Bis dahin jedoch berge auch die Entwicklung der asiatischen Wirtschaft ein nicht vorhersehbares Konfliktpotenential, denn: "wirtschaftli- ches Wachstum erzeugt politische Instabilität innerhalb eines Landes und zwischen Ländern, weil es das Gleichgewicht der Macht zwischen Ländern, und Regionen verän- dert. (...) Sofern frühere Erfahrungen zutreffen, wird das Asien des wirtschaftlichen Sonnenscheins ein Asien der politischen Schatten, ein Asien der Instabilität und des Konflikts hervorbringen."23

Zudem hat der Wirtschaftsboom in Asien bis dato allem Anschein nach nicht nur den Effekt der Stärkung asiatischen Selbstbewusstseins und Verschärfung innerasiatischer und globaler Konflikte. Wenn Huntington auf die mehrmals gestellte Frage "Was erklärt den besonderen Charakter der japanischen Wirtschaft?"24 nur ausschweifende Antworten findet, oder eben die Berichte zitiert, die herausfinden, asiatische Wirtschaftssysteme folgten anderen Regeln als westliche und seien "unerklärbar", dann zeigt sich darin eine immanente Unsicherheit westlicher Analytiker. Eine Unsicherheit, die trotz der Einzigartigkeit des westlichen Systems von Demokratie, Liberalismus und Marktwirtschaft auch seine Anhänger genau an diesem zweifeln lässt.

3. Kulturelle Indigenisierung

Mit dem Terminus "Kulturelle Indigenisierung" beschreibt Huntington den Prozess der Rückbesinnung asiatischer Gesellschaften auf ihre ursprüngliche Kultur. "Die Vertei- lung von Kulturen spiegelt die Verteilung von Macht in der Welt wider", heißt es in dem Buch. "Der Handel mag der Flagge folgen oder auch nicht - Kultur folgt fast im- mer der Macht."25 Mit dem Verblassen westlicher Macht einerseits und dem wirtschaft- lichen Aufstieg des asiatischen Raums andererseits, sei die Anziehungskraft westlicher Wertevorstellungen auf asiatische Kulturen stark gesunken. "In dem Maße, wie die Macht des Westens schwindet, schwindet auch das Vermögen des Westens, anderen Zivilisationen westliche Vorstellungen von Menschenrechten, Liberalismus und Demo- kratie aufzuzwingen, und schwindet auch die Attraktivität dieser Werte für andere Zivi- lisationen."26 .

Kulturelle Indigenisierung äußert sich für Huntington auf zwei Weisen: erstens in ei-nem Aufkommen kulturnationalistischer Bewegungen in den einzelnen Ländern wie in China, wo seit den neunziger Jahren ein solcher "chinesischer Kulturnationalismus"27 im Entstehen begriffen sei. China stellt allerdings so etwas wie einen Präzedenzfall dar. Vom säkularen Konfuzianismus geprägt, beschränkt sich die Indigenisierung für Hun- tington hier wirklich rein auf die Rückbesinnung auf ursprünglich chinesische oder sini- sche Kultur-, Staats- und Wertvorstellungen. In den meisten anderen Ländern sieht Huntington Indigenisierung mit dem Aufkommen ursprünglicher Religionen verknüpft (vgl. Kap. II, 3.: Wiederaufleben von Religionen). Indigenisierung auf dieser Ebene hat für Huntington letztendlich die Entwicklung Asiens zu einer "kulturellen Mischtrom- mel"28 zur Folge, die das Potential für innerasiatische Konflikte birgt.

Indigenisierung in Asien bedeutet für Huntington aber auch die Besinnung der Kulturen auf allgemein asiatische Wertevorstellungen, deren Ursprung meist im Konfuzianismus lägen und die für den Aufstieg Asiens im Vergleich zum Niedergangs des Westens ver- antwortlich gemacht würden. Für Asiaten resultiere ihr Erfolg "insbesondere aus der Priorität des Kollektiven gegenüber dem Individuellen", sowie aus einer "Arbeitsethik, die aus Disziplin, Loyalität und Fleiß besteht". Bedeutung dieser zweiten These liegt auf der Hand: Asien beginnt, sich trotz seiner Multikulturalität als zusammengehörigen Block zu empfinden, der sich durch den Gegensatz zum Westen definiert. Zwar schreibt der Autor selbst, er halte die Entstehung einer dipolar-antagonistischen Welt für un- wahrscheinlich. Aber die Grundtendenz dazu sieht er sehr wohl, sonst wäre die nicht nur vereinzelte Erwähnung dieser These überflüssig.

4. Wiederaufleben der Religionen

"La revanche de dieu", die Rache Gottes - mit diesem Begriff beschreibt Huntington ein Phänomen, das er mit der kulturellen Indigenisierung eng verbunden sieht. Allge- mein sei das Wiederaufleben religiöser Bewegungen eine "Reaktion auf soziale, wirt- schaftliche und kulturelle Modernisierung"29 und "auf Säkularismus, moralischen Rela- tivismus und Hemmungslosigkeit"30 . Asien sei von diesem Prozess in besonderer Weise betroffen. Der Niedergang westlicher Kultur und der Zusammenbruch des Kommunis-mus in der Sowjetunion, habe die mit beiden Systemen verbundenen Ideologien für A- siaten "unattraktiv"31 werden lassen. Unattraktiv und unfähig, Probleme, die sich aus der Modernisierung ergäben, zu lösen. Religiöse Gruppen hingegen seien in der Lage, sozi- ale Bedürfnisse zu befriedigen und so manifestiere sich "die kulturelle Renaissance, die in der säkularen konfuzianischen Kultur die Form einer Bekräftigung asiatischer Werte annimmt, in der übrigen Welt" - und damit auch in der übrigen asiatischen Welt - "als Bekräftigung religiöser Werte". Huntington prognostiziert außerdem, dass sich einzelne Religionen mehr durchsetzen werden als andere. So seien der Hinduismus in Indien, der Islam in Indonesien und Zentralasien sowie der orthodoxe Glaube Russlands durchaus geeignet, die Bedürfnisse entwurzelter Asiaten zu befriedigen. In diesen Ländern sei eine echte religiöse Indigenisierung im Sinne von Rückbesinnung im Gang. Vor allem der Buddhismus werde jedoch wahrscheinlich, "als unzulänglich empfunden" und durch andere Religionen ersetzt werden, wie in Südkorea, wo in den achtziger Jahren eine Verschiebung hin zum christlichen Glauben - "mit seiner Botschaft der persönlichen Erlösung und der Bestimmung des einzelnen sicheren Trost bietend"32 - stattgefunden habe. Anfällig für religiöse Verschiebung sei "angesichts seiner Nüchternheit"33 aber auch der Konfuzianismus.

Huntington beschreibt also die Entstehung einer Welt, die sich außer in sinischkonfuzianistisch geprägten Staaten auf der Grundlage religiöser und vor allem fundamentalistischer Bewegungen entwickelt und die damit im Gegensatz zur westlichen, säkularen Staatsvorstellung steht.

Neben diesem indirekt antiwestlichen Zug sieht er jedoch auch bewusst gegen Christen- tum und Westen gerichtete Tendenzen der religiösen Erneuerer Asiens. So werde außer in Südkorea christliche Missionierung in asiatischen Ländern - Huntington nennt vor allem Russland und China - zumindest missbilligt, wenn nicht gar untersagt. 34 "Die Be- wegungen der religiösen Erneuerung sind antisäkular, antiuniversal und, außer in ihren christlichen Erscheinungsformen" - die ja großenteils unterdrückt werden - "antiwest- lich"35 , schreibt er. Und weiter: "Die Renaissance nichtwestlicher Religionen (ist) die machtvollste Manifestation der Ablehnung der westlichen Gesellschaften durch die Nicht-Westler."36

5. Aufrüstung

"Wirtschaftliche Dynamik, Gebietsstreitigkeiten, neue Rivalitäten und politische Unge- wissheiten sorgten in den achtziger und neunziger Jahren für bedeutende Steigerungen ostasiatischer Militärhaushalte und Militärpotentiale"37 . Zwar scheine "ziemlich sicher", dass kein nichtwestlicher Staat in absehbarer Zeit ein dem westlichen vergleichbares militärisches Potential aufbauen werde 38 , da der Westen die "unerreichte" - und uner- reichbare - "konventionelle militärische Macht" besitze 39 . Dies schaffe bei anderen Staa- ten jedoch "mächtige Anreize" nach anderen Wegen zu suchen, um ein militärisches Gegengewicht aufzubauen. "Der beliebte Ausweg ist der Erwerb von ABC-Waffen", schreibt Huntington und belegt dies anhand von Staaten wie China, Russland, Nordko- rea, Pakistan und Indien, die entweder bereits im Besitz ballistischer Raketen oder mit der Erweiterung ihres Bestandes beschäftigt seien. Insgesamt seien die ostasiatischen Regierungen "dazu übergegangen, riesige, schlecht ausgerüstete "Bauern"-Heere durch kleinere, professionellere, technologisch ausgefeilte Streitkräfte zu ersetzen."40

Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch die Entstehung einer "konfuzianisch- islamischen Rüstungsschiene" zwischen China und Nordkorea auf der einen Seite und Pakistan und Iran auf der anderen, "wobei China die zentrale Rolle beim Transfer von konventionellen wie nichtkonventionellen Waffen an viele muslimische Staaten spielt". 41

"Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung nichtwestlicher Gesellschaften", schreibt Huntington abschließend, "und die politischen Motive von Kernstaaten und Regional- mächten für die Verteidigung ihrer lokalen Hegemonie konterkarieren die westlichen Anstrengungen zur Rüstungsverhinderung"42 . Abrüstung vonseiten des Westens, soll man - speziell als Amerikaner - wohl schlussfolgern, ist im Zeitalter der Asiatisierung mit all ihren Nebeneffekten der falsche Weg.

6. Entfremdung vom Westen

Die Einstellung asiatischer Staaten gegenüber dem Westen ist laut Huntington generell distanziert bis feindlich anzusehen. Als Gründe nennt er das aus dem wirtschaftlichen Wachstum resultierende wachsende Selbstbewusstsein der Asiaten (vgl. Kap. II, 2/3). Wo früher "Neid" auf die wirtschaftliche, technologische und militärische Macht des Westens geherrscht habe und das Streben, den westlichen Weg zu kopieren, "attackier- ten" Asiaten jetzt "ohne zu zögern eben jene Werte, die sie früher instrumentalisierten, um ihre Interessen zu fördern."43 Diese "asiatische Herausforderung" komme in sämtli- chen ostasiatischen Kulturkreisen zum Ausdruck. Als besonderes Beispiel nennt Hun- tington Japan. Dort habe die Niederlage im zweiten Weltkrieg eine Annäherung an den Westen bewirkt, die perzipierten Fehler jedoch und der Niedergang des amerikanischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems hätten die Japaner von ihren westlichen Vorbil- dern entfremdet und schließlich seien aus dem Bündnis Amerika/Japan zwei antagonis- tische Staaten entstanden, die sich derzeit "in einer Art Handelskrieg" befänden. Dabei, so Huntington wäre es Japan "zweifellos" lieber, weiter "unter dem schützenden Mantel der dominierenden USA zu verharren."44 Allein die "Disziplin" werde Japan dazu veran- lassen, sich den gegebenen Umständen, also dem Aufstieg Chinas anzupassen und sich Asien zuzuwenden. 45

Eine allgemein antiwestliche Haltung habe sich, so Huntington, allerdings nicht erst seit dem wirtschaftlichen Aufschwung Asiens entwickelt, sondern sei aus historischen Gründen bis zu einem gewissen Grad vorprogrammiert: "Der Westen eroberte die Welt nicht durch die Überlegenheit seiner Ideen oder Werte oder seiner Religion (...), sondern vielmehr durch seine Überlegenheit bei der Anwendung von organisierter Gewalt. Oftmals vergessen Westler diese Tatsache, Nichtwestler vergessen sie niemals". 46 Diese Schuld an dem gespannten Verhältnis habe der Westen also sich selbst zuzuschreiben, andererseits habe Asien Annäherungsversuche vonseiten Amerikas im 20. Jahrhundert meist blockiert: "Die USA (verfolgten) gegenüber asiatischen Nationen wiederholt ei-nen Kurs der vorweggenommenen Gegenleistung, indem sie Zugeständnisse machten in der Erwartung, dadurch die Asiaten zu vergleichbaren Zugeständnissen veranlassen zu können." Asien habe dies jedoch als Zeichen von amerikanischer Schwächung genom- men. Aus der amerikanischen Neigung heraus, "gute" Beziehungen als "freundschaftli- che" Beziehungen habe sich für die USA ein beträchtlicher Nachteil im Konkurrenz- kampf mit asiatischen Staaten ergeben. Letztere setzten nämlich "gute Beziehungen mit solchen gleich (...), die ihnen Siege bescheren." Folge: "Für die Asiaten sind amerikani- sche Zugeständnisse nicht mit Gegenleistungen zu honorieren; sie sind auszunutzen."47

III. Zusammenfassung: Asien als Konfliktherd

Der wirtschaftliche Aufschwung Asiens, die Selbst(bewusstseins)findung der asiatischen Kulturen und Religionen sowie deren daraus resultierendes Expansionsstreben - all das führt in Asien wie oben beschrieben für Huntington zu Konflikten auf zwei verschiedenen Ebenen: auf der einen Seite bestehe in Asien tendenziell zu Entwestlichung, die sich unter Umständen auch zu einer antiwestlicher Koalition asiatischer Staaten - und sei es auf wirtschaftlicher Ebene - wandeln könnte. Andererseits sind es vor allem intraasiatische Konflikte - entstanden aus den Antagonismen der unterschiedlichen Religionen und Kulturen und aus dem Hegemonialstreben einiger Staaten - die Asien als Unruheherd auch für außerasiatische Staaten gefährlich werden lasse, die verstärkte Aufrüstung in Asien verschärfe die Bedeutung dieses Aspekts.

1. Innerasiatische Konflikte

"Gründe für zwischenstaatlichen Konflikt (sind) in Ostasien reich gesät"48 , schreibt Huntington. Die Entstehung eines multikulturellen und multipolaren Asiens, "eines ex- trem komplizierten Geflechts von Kooperations- und Konfliktbeziehungen zwischen den meisten der Groß- und Mittelmächte der Region" halte er für wahrscheinlich. Der Kontinent wäre damit, zitiert Huntington westliche Analytiker, "eine gefährliche Nach-barschaft, bereit zur Rivalität, eine Region von mehreren kalten Kriegen auf einem Weg zurück in die Zukunft, in der Krieg und Instabilität die Oberhand haben würden"49 - was den Westen nicht zwangsläufig treffen müsste. Ein Westen allerdings, der in traditionell westlichem Denken sein Missionsdogma aufrechterhalte und sich weiterhin die Rolle eines "Weltpolizisten" zuschreibe, werde im 21. Jahrhundert, so die implizierte Schluss- folgerung Huntingtons, wohl unweigerlich in diese Welt der kalten und heißen Kriege verwickelt werden - dann jedoch ohne seine gewohnte militärische Übermacht.

Als "wahrscheinlich" sieht Huntington außerdem an, dass China bei wirtschaftlicher und innen- wie außenpolitischer Stabilität im 21. Jahrhundert danach streben werde, den Status einer asiatischen Hegemonialmacht zu erreichen - was das "natürliche Resultat seines rapiden Wirtschaftswachstums" wäre und in der Tradition chinesischer Politik stände, sei es doch "zweitausend Jahre lang (...) die herausragende Macht in Ostasien". Die ostasiatische Politik werde es damit zu ihrem "traditionellen unipolaren Muster mit einer Machthierarchie"50 zurückführen.

Erste Anzeichen eines solchen Hegemonialstrebens sieht der Autor in der Umverteilung chinesischer "wirtschaftlicher Ressourcen in militärische Macht und politischen Ein- fluss" sowie in einem militärstrategischen Umdenken. Nicht mehr die Abwehr einer sowjetischen Invasion im Rahmen eines großen Krieges sei Ziel militärischer Überle- gungen, sondern Pläne zur "regionalen Machtausweitung"51 , wobei allerdings nicht zu erwarten sei, dass China seine Hegemoniebestrebungen mithilfe militärischer Gewalt durchsetzen werde. Militärische Konflikte könnten sich jedoch durch die Reaktion der zu beherrschenden Staaten ergeben, die in einer "Politik des Gegengewichts" aller Wahrscheinlichkeit nach die Vormachtstellung Chinas nicht ohne Widerstand hinneh- men würden.

2. Entstehender Antagonismus zwischen dem Westen und Asien

Auch in Bezug auf einen Konflikt zwischen dem Westen und Asien spielt China für Huntington eine große Rolle. Die USA, schreibt er, werde ein chinadominiertes Ost- asien nicht hinnehmen. "Wenn die wirtschaftliche Entwicklung Chinas anhält, könnte dies das bedeutendste Sicherheitsproblem sein, mit dem sich die amerikanische Politik (...) auseinandersetzen muss. "52 Und weiter: "Da China die USA als seinen Hauptfeind definiert hat, wird Amerika dazu tendieren, als primäres Gegengewicht aufzutreten und die Eindämmung Chinas zu verfolgen"53 . Allerdings bestehe die Gefahr, dass es unvor- bereitet in einen Krieg mit China "hineinstolpere", ohne vorher abzuwägen, inwieweit nationale amerikanische Interessen von einem chinaorientierten Asien betroffen seien. "In unmittelbarer Zukunft unwahrscheinlich"54 , prognostiziert Huntington dagegen zum Risiko einer allgemeinen antiwestlichen Koalition in Asien - relativiert dies aber noch im selben Kapitel und schreibt: "In der Politik (erzeugt) ein gemeinsamer Feind ge- meinsame Interessen. Islamische und sinische Gesellschaften, die im Westen ihren Ge- genspieler sehen, haben Grund, miteinander gegen den Westen zu kooperieren", Zusatz: "wie es sogar die Alliierten und Stalin gegen Hitler taten."55 Es sei nicht unwahrschein- lich, dass die asiatischen Kulturkreise auf Basis ihres gemeinsamen konfuzianischen Erbes sich gegen den Westen verbünden würden.

3. Schlussfolgerung

Asien ist also für Huntington Ausgangspunkt und Austragungsort von Bruchlinienkrie- gen - Kriegen, die nicht primär zwischen Nationalstaaten geführt werden sondern zwi- schen Kulturen. "Mit seinen sechs Kulturkreisen, achtzehn Ländern, rapide wachsenden Volkswirtschaften und den großen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Unterschieden zwischen seinen Gesellschaften könnte Ostasien im frühen 21. Jahrhun- dert seine internationalen Beziehungen auf jede beliebige von mehreren ganz verschie- denen Weisen gestalten." Es sind in Zukunft laut Huntington also primär nichtwestliche Kulturen, die auf globaler Ebene politisch richtungsweisend sein werden. Universalisti- sches Denken werde den Westen zwangsläufig indirekt oder auch direkt in Konflikte verwickeln, die für ihn als Kultur existenzbedrohend sein könnten. Ziel des Westens müsse es also sein, sich kulturell zu homogenisieren, um sich der Multikulturalität auf globaler Ebene stellen zu können. "Die Bewahrung der USA und des Westens erfordert die Erneuerung der westlichen Identität. Die Sicherheit der Welt erfordert das Akzeptie- ren der multikulturellen Welt. (...) Zur Vermeidung großer Kriege zwischen den Kultu-ren (ist) es erforderlich, dass Kernstaaten davon absehen, bei Konflikten in anderen Kulturen zu intervenieren." Huntington fordert also eine Art amerikanischer "splendid isolation" nach dem "Prinzip der Enthaltung", eine Munroe-Doktrin des 21. Jahrhunderts bei gleichzeitiger Vorbereitung auf den Notfall.

IV. Huntingtons Empirik - realitätsnah?

"Haarsträubend" und "abstrus" nennt Oskar Weggel, Chinareferent am Institut für A- sienkunde in Hamburg, Huntingtons Thesen in seinem Buch "Wie mächtig wird Asien? Der Weg ins 21. Jahrhundert". Ich möchte an dieser Stelle zeigen, dass grundlegende Thesen Huntingtons zumindest auch anders gesehen werden können und dass die Empirik des Amerikaners lückenhaft, wenn nicht gar bewusst gefiltert ist - welche Darstellung letztendlich objektiv richtig sind, kann ich nicht beurteilen.

1. Intraasiatische Konflikte zwischen Kulturen?

Bruchlinienkriege zwischen den asiatischen Kulturen, eventuell unter Führung der je- weiligen Kernstaaten - das ist für Huntington eine der größten Gefahrenquelle Asiens. Kriege wie diese würden, meint er, kulturell verwandte Staaten - "Sekundär-" und "Ter- tiärstaaten" - in eigentlich innerasiatische Konflikte hineinziehen. Diese These muss vor dem Hintergrund eines Asiens gesehen werden, das im 20. Jahrhundert und vor allem mit Ende des zweiten Weltkriegs Schauplatz von zahlreichen Kriegen war. So war Chi- na in sechs, Indien und Vietnam in je vier, Indonesien in zwei und Korea in einen Krieg verwickelt. Zusätzlich war Asien Schauplatz endloser Guerillaaktionen, die hier nicht weiter aufgezählt werden sollen. 56 Vor diesem historischen Hintergrund entsteht natür- lich das Bild eines Kontinents, der per se einen Konfliktherd darstellt - der Weg zur Huntingtonschen Folgerung eines asiatischen "Kampfes der Kulturen" ist da nicht weit. Im wesentlichen völlig andere Schlüsse zieht Oskar Weggel. "Die Kulturalisierung von Konflikten (führt) auf einen Holzweg, und zwar ganz besonders in Asien."57

Dies ergibt sich aus Weggels Analyse der drei Kulturen, die Huntington als besonders konfliktreich ansieht: der hinduistischen, muslimischen und konfuzianistischen. Islam und Hinduismus hätten im wesentlichen mit dem gleichen Problem zu kämpfen - der fehlenden innerkulturellen Homogenität. In Pakistan, das Huntington als einen der Hauptpfeiler eines antiwestlichen konfuzianisch-islamischen Bündnisses sieht, gebe es "den Islam" nicht. Er trete in "einer Vielzahl von Bewegungen, Denkschulen, Sekten und Untersekten" zutage und vermische sich mit einem Volksglauben vorislamischer Natur, der dem hinduistischen Brauchtum ähnlich sei. Da der Islam sowieso grundsätz- lich von den Spannungen zwischen den beiden Hauptgruppen, den Schiiten und Sunni- ten, die Huntington völlig außer Acht lässt, geprägt ist, wird ein expansionistisches Verhalten von dieser Seite wohl nicht zu erwarten sein. Der Hinduismus hingegen, schreibt Weggel, sei per se eine Religion, deren einzelne Kasten und Unterkasten - "Ja- tis" - ihr Selbstverständnis daraus bezögen, dass sie sich von den jeweilig anderen un- terscheiden. Ein monolithisches Auftreten gegenüber anderen Kulturen scheint hier e- benfalls eher unwahrscheinlich.

Das Konfliktpotential innerhalb Asiens sieht Weggel nicht in expansionistisch ausge- richteten Kulturkämpfen sondern vor allem in einem entstehenden Mikronationalimus. Von den weltweit 3500 verschiedenen Völkern sei der größte Teil in Asien beheimatet, so lebten 55 nationale Minderheiten in China, 52 in Vietnam und 68 in Laos, während in Indien als "Paradebeispiel für eine multikulturelle Gesellschaft (...) praktisch sämtli- che Rassen vertreten (seien)". 58 Während Huntington diese Möglichkeit völlig außer Acht lässt und Asien hauptsächlich in den Dimensionen der fünf Kulturen und deren expansionistischen Bestrebungen beschreibt, sieht Weggel in diesem Mikronationalis- mus - "ja Tribalismus" - eine der "schwersten politischen Hypotheken" für Asien. Krie- gerische Konflikte zwischen großen Staaten oder gar Kulturen halte er für unwahr- scheinlich: "die wenigen noch schwelenden asiatischen Hauptkonflikte (...) haben mit kulturellen Ursachen nicht das geringste zu tun", schreibt er. Konflikte zwischen den beiden koreanischen Staaten und den Bürgerkriegsparteien in Kambodscha seien "ideo- logische Meinungsverschiedenheiten der guten alten Art", während die Ursachen des Spratly-Konflikts in geostrategischen Überlegungen und Erdölinteressen zu suchen sei- en. In Folge seines "Sechsunddreißigjährigen Krieges" (1937- 1973) sei Asien "kriegs- müde" geworden und der Wirtschaftsboom habe zu der Einsicht geführt, es sei "besser Konflikte mit dem Yen, dem Yuan oder dem Baht auszukämpfen als mit dem Gewehr".

Entmilitarisierte Gesellschaften hätten Platz gemacht für einen bürgerlichen Mittelstand - Asien sei auf "Friedenssuche".

2. China - künftige Hegemonialmacht mit antiwestlichen Ambitionen?

Das zweite Szenario, das Huntington prognostiziert ist ein Asien, das sich mit China als Hegemonialmacht gegen den Westen wendet. Laut Weggel liegt eine solche Vormacht- stellung überhaupt nicht Ziel chinesischer Politik - und sei es nie gewesen. China habe sich seit Reformbeginn vielmehr seiner traditionellen Rolle einer Ordnungsmacht zu- gewandt. Der Konfuzianismus - laut Huntington ja Ursache chinesischen Expansionis- mus` - sei "Garantie dafür, dass es auch in einem Asien der Zukunft keine stabilitätsver- sessenere Macht geben dürfte als das Reich der Mitte"59 . Der konfuzianistische Anti- Individualismus habe für Beziehungen mit anderen Staaten zur Folge, dass "nicht das Ich" - also die individuelle Nation - "sondern das Zwischen-Ich", entsprechend außen- politischer Interdependenz, maßgebend seien. 60 "Es geht nicht in erster Linie um die Sicherheit der einzelnen Nation, sondern um Harmonie zwischen den am internationa- len System beteiligten. Konflikte (werden) stets möglichst vermieden und es findet kein Nullsummen- sondern ein positives Summenspiel statt, da bei Interdependenz und wechselseitiger Abstimmung jede Nation profitieren kann, und nicht etwa nur eine ein- zelne."61 Weggel belegt dies anhand einer einfachen Skizze, die die "Beijing Rund- schau" 1995 veröffentlicht hatte. Es zeigte ein Viereck mit Russland, China, Europa und Japan als "Polen". Den Mittelpunkt bildete nicht etwa China sondern die USA. Dieses globale Fünfeck stelle die machtpolitische Konstellation der Zukunft dar, hieß es als Beschreibung. China hatte also seinen Zentralanspruch als "Reich der Mitte" aufgege- ben. Da diese Skizze in einer Hauptstadt-Zeitung publiziert wurde, ist davon auszuge- hen, dass sie auf der politischen Linie lag, sonst wäre die Veröffentlichung sicher ver- hindert worden. Weiter nennt Weggel Statistiken, die belegen, dass China, schreibt Weggel, werde sich eher "impansionistisch" verhalten, es gehe ihm um "Modell- und Ideenexpansion" nicht um territoriale Ausbreitung. Die militaristische und expansionis- tische Volksrepublik China maoistischer Prägung sei ein "Wimpernschlag der Ge-schichte" und läge "psychologisch mehr als zehntausend Jahre zurück". Und nicht zu-letzt habe China nicht "die Hände frei für expansionistische Bestrebungen", Chinas Kräfte würden vielmehr dadurch absorbiert, das politische Gefüge des auseinanderstrebenden Subkontinents zusammenzuhalten 62 .

3. Asien - militärisch, wirtschaftlich und überhaupt Gegner des Westens?

Es lassen sich zahlreiche weitere - und grundlegende - Differenzen zwischen den Aus- sagen beider Autoren finden. Während Huntington vom generellen Trend zur Aufrüs- tung spricht, behauptet Weggel das Gegenteil und belegt dies mit dem Beitritt der meis- ten asiatischen Staaten zu den Konventionen über Nichtweiterverbreitung von ABC- Waffen, über Selbstbeschränkungen bei der Weitergabe von Raketen sowie über das Verbot von Nukleartests. Die Testserien Indiens und Pakistans 1998 seien von sämtli- chen asiatischen Staaten als "nuklearer Amoklauf" und Paria-Verhalten eingestuft wor- den. 63

Wo Huntington den wirtschaftlichen Aufstieg Asiens als katalytischen Hauptfaktor für seinen Kampf der Kulturen sieht, schreibt Weggel diesem Prozess ganz andere Nebeneffekte - das Entstehen wirtschaftlicher Gefälle zwischen Staaten, Regionen und Bevölkerungsschichten, das Aufkommen einer Sozialen Frage sowie Verschärfung der Umweltproblematik - zu, die eine Kräftekompensation nach außen erstens unnötig und zweitens auch unmöglich machen würden.

Und nicht zuletzt sieht Weggel Asien nicht zwangsläufig in einem Prozess der Re- Asiatisierung schon gar nicht in Verbindung mit antiwestlicher Grundhaltung begriffen. "Nach panasiatischen Vorstellungen (ist) ein Nebeneinander des Alten und des Neuen nicht nur wünschbar sondern gilt sogar als Normalfall: Asiatisches Urgestein, westliche Sedimente: Dies ist die Reihenfolge. (...) Urgestein und Sedimente müssen keineswegs miteinander verschmelzen, sondern können Schicht für Schicht übereinander abgelagert - eben: verschichtet - werden, so dass am Ende nicht das Entweder-Oder, sondern das Sowohl-Als-auch triumphiert. Dies mag auf einen westlichen Beobachter nicht gerade "logisch" wirken, lässt sich jedoch empirisch überall in Asien feststellen.(...) Vielleicht feiern eines Tages sogar die westlichen Individualismusansätze in Verschichtung mit dem asiatischen "Beziehungs"-Konzept fröhlich Auferstehung."64

C. SCHLUSSBETRACHTUNG

Sein in "Foreign Affairs" erschienener Artikel, schreibt Huntington im Vorwort zu sei- nem Buch, sei lediglich der "Versuch einer Hypothesenbildung" gewesen. Er habe e- benso wie das nachfolgende Buch nicht den Anspruch, ein "sozialwissenschaftliches Werk" zu sein, sondern verstehe sich als Interpretation der Entwicklung der globalen Politik nach dem Kalten Krieg. Bei einer Analyse des Buches ist dies sicher zu berück- sichtigen. Eine Interpretation politischer Konstellationen verlangt jedoch wissenschaft- liche Vorgehensweisen und als Politologe hatte Huntington sicher nicht die Absicht ein unwissenschaftliches Buch zu schreiben. Genau dieser Eindruck entsteht jedoch bei genauerer Analyse. Ein Buch, das den "Kampf der Kulturen" prognostiziert kann sich nicht auf eine so oberflächliche und allem Anschein nach nach subjektiven, westlichen Gesichtspunkten gefilterte Darstellung der einzelnen Kulturen beschränken, wie das bei Huntington der Fall ist, ohne den Vorwurf nichtwissenschaftlichen Vorgehens zu erzeu- gen. Sicher erleichtert die Vereinfachung der weltweiten kulturellen Komplexität die Lesbarkeit beträchtlich und es stellt sich die Frage, inwieweit ein solches Buch über- haupt Ort von detaillierten Analysen sein sollte. Den Islam aber beispielsweise als mo- nolithischen Block darzustellen, ohne die nicht unbedeutenden Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten zu berücksichtigen, ist einfach falsch und wissenschaftlich nicht zu vertreten.

Zudem scheint mir die Betrachtungsweise Huntingtons über weite Strecken nicht sehr objektiv. Die durchgehende Betonung der Einzigartigkeit westlicher Kultur als Wiege von Demokratie, Menschenrechten und indiviueller Freiheit und der mit Schlagwörtern durchsetzte popularistische Sprachstil wecken den Eindruck, der Autor wolle die Ver- kaufszahlen steigern oder Werbung treiben für die von ihm proklamierte Politik der Enthaltung bei gleichzeitiger Aufrüstung. Seine Beschreibung des Konfuzianismus bei- spielsweise weckte bei mir starke Assoziationen zu Darstellungen vom Kommunismus.

Ein Asien unter konfuzianistischer Hegemonie, das antagonistisch zum Westen steht -das lässt für mich bei Huntington das Zeitalter des Kalten Krieges wieder auferstehen. Bei Amerikanern trifft das sicher einen empfindlichen Nerv...

[...]


1 S.71

2 S. 65

3 S.71

4 S.71

5 S. 58

6 S..356

7 S.58

8 S. 165

9 S.362

10 Zitate vgl. S.156

11 vgl. S.148

12 S. 58

13 S. 168

14 S. 62

15 vgl. S.125

16 Zitate und Daten vgl. S. 125/126

17 S.160

18 vgl. S. 156/157

19 vgl. S. 364

20 S. 157

21 vgl. 166

22 S.157

23 S.350/351

24 S. 364

25 S. 136

26 S. 138

27 S. 161

28 vgl. Titel S. 350

29 S. 146

30 S. 149

31 S. 137

32 S. 149

33 S. 150

34 vgl. S. 151

37 S.354

38 vgl. S. 132

39 S. 298

40 S. 355

41 S. 299/300

42 S. 304

43 vgl. S. 138

44 S. 384

45 vgl. S. 384/385

46 S. 68

47 Zitate S. 366/367

48 S.353

49 S. 354

50 sämtliche Zitate S. 370

51 S. 371

52 S. 376

53 S. 375/76

54 S. 295

55 vgl. S. 295

56 vgl. O. Weggel, S. 61

57 s.o. S. 206

58 vgl. Weggel S. 54

59 S. 204

60 S. 11

61 S. 22

62 S.

63 Weggel, S. 62

64 O. Weggel S. 176/177

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Empirische Befunde Samuel P. Huntingtons in Bezug auf Asien
Note
1,3
Autor
Jahr
2000
Seiten
24
Katalognummer
V96721
ISBN (eBook)
9783638093965
Dateigröße
403 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Arbeit war Teil eines Blockseminars, in dem wir die Thesen des amerikanischen Politologen Samuel P. Huntington ("Kampf der Kulturen") analysiert haben.
Schlagworte
Empirische, Befunde, Samuel, Huntingtons, Bezug, Asien
Arbeit zitieren
Cornelia Weinberger (Autor:in), 2000, Empirische Befunde Samuel P. Huntingtons in Bezug auf Asien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96721

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