Kapp-Putsch - 13. März 1920
Zur Person Wolfgang Kapp:
- geboren am 24.Juli 1858 in New York
- 1880 Jura Studium
- 1886 Arbeit in verschiedenen Ministerien und als Landrat
- 1906 Wahl zum Generaldirektor der Bodenkreditanstalt der Landwirtschaft
- nach dem 1.Weltkrieg Anschluss an die Deutschnationale Volkspartei
- führende Beteiligung an der im Oktober 1919 in Berlin gegründeten Nationalen Vereinigung, deren Ziel die Vorbereitung eines rechten Umsturzes ist.
- Kapps persönliche politische Vorstellungen zielen auf einen Sturz der parlamentarischen Regierung, die Abschaffung der Weimarer Verfassung und die Wiederherstellung der autokratischen Vorkriegsverhältnisse.
Wie kam es zum Putschversuch?
- Kapp bereitete seit Oktober 1919 den Putsch vor. (Das Zentrum dieser Vorbereitung lag in der Nationalen Vereinigung)
- Zunächst Bemühungen den geplanten Umsturz propagandistisch vorzubereiten Bestärkt wird er in seinem Vorhaben durch:
- Unzufriedenheiten des konservativen Bürgertums und der monarchistisch gesinnten Reichswehr mit den neuen aus dem Versailler Vertrag entstandenen republikanischen Verhältnissen
- Offiziere und Soldaten die sich durch die im Versailler Friedensvertrag festgelegten Reduzierung der Heeresstärke in ihrer Existenz gefährdet sehen
- Freikorps, die komplett aufgelöst werden sollen
- Grossgrundbesitzer, welche ebenfalls Interesse an der Vorkriegsordnung haben (sie haben zwar nach wie vor ihren Besitz, aber keine politische Macht mehr)
- Walther Freiherr von Lüttwitz, der mit seiner Weigerung, dem Befehl zur Auflösung der ihm unterstellten Marinebrigade Ehrhardt nachzukommen ein Signal für den Staatsstreich setzt
ES bildete sich eine Vereinigung von Putschisten!
Verlauf des Putsches:
- Wolfgang Kapp, Walther Freiherr von Lüttwitz sind Träger des Putsches
- 12.3.1920: Lüttwitz legt zusammen mit dem ihm untergebenem Führer der Marinebrigade, Hermann Ehrhardt, den Beginn des Putsches auf den 13.März fest
- 12.3., 22.00 Uhr: Abmarsch der Brigade Ehrhardt aus dem Lager in Döberitz
- 12./13.3., nachts:Ergebnislose Verhandlungen der Generäle Burghard von Oven und Martin von Oldershausen mit Ehrhardt; dieser stellt der Reichsregierung ein auf 7.00 Uhr befristetes Ultimatum.
- 13.3., 1.00 Uhr: Reichswehrministerium lehnt militärischen Widerstand gegen die Putschisten ab.
- 13.3., 4.00 Uhr: Reichspräsident Friedrich Ebert lehnt das Ultimatum ab
- 13.3., 6.15 Uhr: Abreise eines Teils der Regierung
- 13.3., 7.00 Uhr: Einmarsch der Brigade Ehrhardt in das Berliner Regierungsviertel
- Regierung kann nicht auf Schutz der Reichswehr zählen; führende Generäle lehnen es ab gegen die Putschisten vorzugehen
- Kapp ruft sich zum Reichskanzler und preussischen Ministerpräsidenten aus. Reichswehrminister und Oberbefehlshaber der Reichswehr wird General Walther Freiherr von Lüttwitz.
Dennoch ist die legale Regierung nicht ausgeschaltet, sondern nur nach Stuttgart verlegt und kann immer noch agieren.
Generalstreik:
- aus Protest gegen den Kapp-Putsch wird noch am 13.3. zum Generalstreik aufgerufen
- 15.3. das gesamte Deutsche Reich wird von einem Generalstreik erfasst; etwa 12Mio Beschäftigte legen die Arbeit nieder
- 16.3. Die Kapp-Regierung droht mit der Todesstrafe für Streikposten und Streikführer
- Proteste innerhalb des Volkes entgegen den Putschisten werden immer heftiger; In zahlreichen Orten und Regionen (so in Kiel, Harburg, Frankfurt, in Mecklenburg, in Mitteldeutschland und vor allem im Ruhrgebiet) kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Arbeitern auf der einen und Polizei, Reichswehr und Freikorps auf der anderen Seite.
- Rücktritt von Kapp und Lüttwitz; Ende des Kapp-Putsches (Truppen und Brigade ziehen sich zurück)
- Kapp flüchtet nach Schweden
- Generalstreik wird dennoch weitergeführt
-
Verwendete Literatur:
„Chronik 1920“ Chronik Verlag
Häufig gestellte Fragen
Wer war Wolfgang Kapp?
Wolfgang Kapp wurde am 24. Juli 1858 in New York geboren. Er studierte Jura, arbeitete in verschiedenen Ministerien und als Landrat. 1906 wurde er Generaldirektor der Bodenkreditanstalt der Landwirtschaft. Nach dem Ersten Weltkrieg schloss er sich der Deutschnationalen Volkspartei an und war führend an der Gründung der Nationalen Vereinigung beteiligt, deren Ziel die Vorbereitung eines rechten Umsturzes war. Seine politischen Vorstellungen zielten auf einen Sturz der parlamentarischen Regierung, die Abschaffung der Weimarer Verfassung und die Wiederherstellung der autokratischen Vorkriegsverhältnisse.
Wie kam es zum Kapp-Putsch?
Der Kapp-Putsch wurde durch die Unzufriedenheit des konservativen Bürgertums und der monarchistisch gesinnten Reichswehr mit den neuen republikanischen Verhältnissen infolge des Versailler Vertrags begünstigt. Offiziere und Soldaten sahen ihre Existenz durch die Reduzierung der Heeresstärke gefährdet, Freikorps sollten aufgelöst werden, und Großgrundbesitzer hatten ebenfalls Interesse an der Vorkriegsordnung. Walther Freiherr von Lüttwitz setzte mit seiner Weigerung, dem Befehl zur Auflösung der Marinebrigade Ehrhardt nachzukommen, ein Signal für den Staatsstreich.
Wer waren die Hauptakteure des Putsches?
Die Hauptakteure des Putsches waren Wolfgang Kapp und Walther Freiherr von Lüttwitz. Hermann Ehrhardt führte die Marinebrigade Ehrhardt an, die eine zentrale Rolle bei der Durchführung des Putsches spielte.
Wie verlief der Kapp-Putsch?
Am 12. März 1920 legten Lüttwitz und Ehrhardt den Beginn des Putsches auf den 13. März fest. Die Brigade Ehrhardt marschierte in Berlin ein, und Kapp rief sich zum Reichskanzler und preussischen Ministerpräsidenten aus. Die Regierung konnte nicht auf den Schutz der Reichswehr zählen und wich nach Stuttgart aus.
Wie wurde der Kapp-Putsch beendet?
Als Reaktion auf den Kapp-Putsch wurde zum Generalstreik aufgerufen, an dem sich etwa 12 Millionen Beschäftigte beteiligten. Die Kapp-Regierung drohte mit der Todesstrafe für Streikposten und Streikführer, aber der Widerstand im Volk wurde immer größer. Schließlich traten Kapp und Lüttwitz zurück, und die Truppen zogen sich zurück. Kapp flüchtete nach Schweden.
Welche Literatur wurde zur Erstellung des Textes verwendet?
Zur Erstellung des Textes wurden folgende Werke verwendet: "Chronik 1920" Chronik Verlag, "Peter Krüger:Versaille, Deutsche Aussenpolitik zwischen Revisionismus und Friedenssicherung" dtv und „Geschichte und Geschehen II“ Klett.
- Arbeit zitieren
- Palpatine (Autor:in), 1999, Der Kapp-Putsch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96736