Diese Bachelorarbeit setzt sich mit Pilgerberichten auseinander und konzentriert sich hauptsächlich auf den gelebten Alltag der Reisenden im Kontext eines besonderen Transportmittels: den Pilgerschiffen. Im Mittelalter gab es diverse Methoden, um eine Pilgerreise zu bewältigen. Die einfachste und kostengünstigste war es, zu Fuß zu gehen. Für einige weit entfernte Pilgerziele wie Jerusalem musste ein großer Teil der Reise allerdings auf dem Schiff gemeistert werden.
Diese Arbeit soll die Lebensbedingungen und Erfahrung der Reisenden an Bord solcher Pilgerschiffe beschreiben. Dazu werden einige Reiseberichte von bekannten Pilgern aus dem Mittelalter analysiert. Die Reiseberichte von Hans Tucher (1428-1491), Bernhard von Breydenbach (1440-1497), Felix Fabri (1441-1502), Konrad Grünemberg (1442-1494), Arnold von Harff (1471-1505) und eines wohl aus Bayern stammenden unbekannten Niederadligen werden in dieser Arbeit eine zentrale Rolle spielen. Diese Bachelorarbeit setzt sich mit diesen sechs Pilgern auseinander, da sie alle im 15. Jahrhundert geboren sind und somit alle mehr oder weniger zur gleichen Zeit gereist sind. Ebenso kommen diese sechs Pilgern aus unterschiedlichen sozialen Stämmen. Unter diesen sechs befinden sich Niederadlige, ein Kaufmann, ein Mönch und Ritter.
Die meisten der erhaltenen Reiseberichte geben nur sehr wenig über die Lebensbedingungen und Schwierigkeiten preis, mit denen sich die Pilger an Bord der Pilgerschiffe konfrontiert sahen. Die Themen, denen man in diesen Berichten am häufigsten begegnet, handeln von den heiligen Orten oder den Grabstätten verschiedener Heiliger, die man unterwegs besichtigen sollte. Nur äußerst selten wird über die Reisevorbereitung, die Überfahrt und das Leben an Bord geschrieben.
Man kann davon ausgehen, dass die Verfasser dieser Berichte es nicht für wichtig gehalten haben, auf diese Aspekte einzugehen. Die Bedingungen, Schwierigkeiten und Gefahren, denen die Pilger während der Reise begegnen konnten, waren für die damaligen Pilger dennoch genauso relevant wie die Besichtigung der heiligen Stätten. Immerhin war es wichtig, sich auf jede Etappe und auf jede mögliche Bedrohung, der man als Pilger an Bord eines Schiffes oder allgemein während einer Pilgerreise begegnen konnte, vorbereiten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Das Evagotorium des Bruders Felix Fabri
- Hans VI. Tucher
- "Peregrinatio in terram sanctam" von Bernard von Breydenbach
- Konrad Grünembergs Pilgerreise ins Heilige Land 1488
- Der Unbekannte Niederadlige aus Bayern
- Der Ritter Arnold von Harff
- Auswertung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert kritisch spätmittelalterliche Reiseberichte über den Alltag auf Pilgerschiffen. Sie untersucht die Erfahrungen und Herausforderungen, denen Pilger auf ihrer Reise ins Heilige Land begegneten, mit einem besonderen Fokus auf die Seefahrt und die alltägliche Lebensweise an Bord der Schiffe.
- Die Bedeutung der Pilgerfahrt im späten Mittelalter
- Der Alltag auf Pilgerschiffen
- Die Darstellung von Gefahren und Herausforderungen auf See
- Die Rolle von Religion und Spiritualität in den Reiseberichten
- Die Verwendung von Reiseberichten als Quelle für die Rekonstruktion des mittelalterlichen Lebens
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung erläutert die Bedeutung von Pilgerfahrten im späten Mittelalter und stellt den historischen Kontext dar. Sie führt den Leser in die Thematik der Reiseberichte ein und gibt einen Überblick über die wichtigsten Pilgerziele und die Herausforderungen, die mit der Reise verbunden waren.
- Das Evagotorium des Bruders Felix Fabri: Dieses Kapitel beleuchtet das Werk des Bruders Felix Fabri und seine Reise ins Heilige Land im späten 15. Jahrhundert. Es analysiert den Reisebericht, um Erkenntnisse über die Lebensbedingungen auf den Pilgerschiffen und die Erfahrungen der Reisenden zu gewinnen.
- Hans VI. Tucher: Dieses Kapitel behandelt den Reisebericht von Hans VI. Tucher, einem wohlhabenden Kaufmann aus Nürnberg, der im 15. Jahrhundert eine Pilgerreise ins Heilige Land unternahm. Es analysiert die Besonderheiten seiner Reisebeschreibung und den Einblick, den sie in die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte der Pilgerfahrten bietet.
- "Peregrinatio in terram sanctam" von Bernard von Breydenbach: Dieses Kapitel befasst sich mit dem berühmten Reisebericht von Bernard von Breydenbach, der im späten 15. Jahrhundert eine Pilgerreise ins Heilige Land unternahm. Es analysiert die Bedeutung des Reiseberichts als wichtiger Quelle für die Erforschung des Heiligen Landes und die Darstellung von Religion und Kultur.
- Konrad Grünembergs Pilgerreise ins Heilige Land 1488: Dieses Kapitel behandelt die Reisebeschreibung von Konrad Grünemberg, einem deutschen Pilger, der im späten 15. Jahrhundert ins Heilige Land reiste. Es analysiert den Reisebericht unter Berücksichtigung der politischen und sozialen Gegebenheiten der damaligen Zeit.
- Der Unbekannte Niederadlige aus Bayern: Dieses Kapitel untersucht den anonymen Reisebericht eines bayerischen Niederadligen, der im 15. Jahrhundert eine Pilgerreise ins Heilige Land unternahm. Es analysiert die persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen des Reisenden und die Besonderheiten seiner Reisebeschreibung.
- Der Ritter Arnold von Harff: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Reisebericht des Ritters Arnold von Harff, der im frühen 16. Jahrhundert eine Pilgerreise unternahm, die ihn auch ins Heilige Land führte. Es analysiert den Reisebericht und die Bedeutung von Harffs Reise für die Erforschung der damaligen Welt.
Schlüsselwörter
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit den Themen Pilgerfahrt, Reisebericht, Spätmittelalter, Heilige Land, Seefahrt, Alltag auf Pilgerschiffen, Gefahren und Herausforderungen auf See, Religion und Spiritualität.
- Quote paper
- Kim Monteiro De Jesus (Author), 2019, Vom weiten Weg ins Heilige Land. Eine kritische Analyse spätmittelalterlicher Reiseberichte über den Alltag auf Pilgerschiffen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/967363