Der Bauernkrieg
Sat 1-Dokumentationsfilm
Die Bauern des 16. Jahrhunderts trugen, gegenüber ihrer Herren und der Kirche, verschiedene Forderungen zusammen, die in den ,, 12 Artikeln ’’ festgehalten sind. Sie wollten gerecht behandelt und gerichtet werden, d.h. keine Folter und keine oder wenige Frondienste leisten. Sie wollten sich ihre Herrn selbst aussuchen, wie in der Zeit nach der Pest.
Weiterhin meinten sie, dass sie nicht in die Leibeigenschaft gezwungen werden dürften, da sie nach dem Evangelium freigeborene Menschen seien. Die Bauern störte auch, die zu große Macht der Kirche, sie verlangte den Bauern hohe Steuergelder ab, obwohl dies nicht in der Bibel stand.
Der Theologe Thomas Münzer unterstützt die Bauern während der Revolution. Er ermutigt die Bauern und breitet die Revolution weiter über Deutschland aus. Die spätere DDR sieht in Münzer einen Vorläufer ihrer Politik, wegen seiner politischen Auffassung, die der angestrebten Politik der DDR stark glichen.
Im Gegenteil zu Thomas Münzer steht Martin Luther. Er unterzeichnet einen Vertrag, indem er das Tun der Bauern missbilligt und verurteilt. Einige wenige Ritter halfen den Bauern bei ihrer Revolution, da sie ähnlicher Auffassung waren aber unter Umständen sehr unterschiedliche Motive hatten. Hutten, Sicking und Geyer. Geyer bekennt sich zum Evangelium und zu den ,, 12 Artikeln “ der Bauern. Sie sind der Auffassung, dass ein Gleichgewicht der Machtverteilung vorliegen sollte, die Politik nach dem Evangelium gehandhabt werde und es sollte keine Obrigkeiten geben. Engels bezeichnet diese Idee jedoch als Vorläufer des Kommunismus. Während der Revolution der Bauern änderte sich in den Städten einiges. Die Handwerker wurden von den Bauern ermutigt und lehnten sich jetzt auch auf. Doch ihre Revolution war zum Scheitern verurteilt.
Auszug aus ,,Handbuch der Europäischen Geschichte“:
Die Machtverteilung war eindeutig, da die Agrarkrise (nach der Pest) gerade erst abgeklungen war und die Bauern konnten nicht so viele Forderungen an ihren Herren stellen, somit festigte sich der Stand der Obrigkeit. Sie bekamen jetzt immer mehr Macht.
Die Bauern wurden jetzt weitgehenst aus der Politik ausgeschlossen. Dadurch konnten sie die Obrigkeit nicht aufhalten. Nach dem gescheiterten Ritterkrieg, der das Ziel anstrebte die Religion bzw. die Katholische Kirche zu reformieren, strebten jetzt auch die Bauern eine Reformierung an. Zuerst wollte man eine religiöse Reformation, doch dann trafen die religiösen Forderungen der Bauern mit den sozialen Forderungen zusammen. Die Reformation trat zuerst in kleinen Aufständen auf, die sich dann doch schnell zur Bauernrevolution ausbreitete. Am Ende der Revolution schlägt sie doch, durch Thomas Münzer, in eine Sozialrevolution um, die den Wunsch nach einer Umstrukturierung des Staates hatte. Der Autor sieht in dem verlorenen Bauernkrieg die neuentstandene Gewalt eines Territorialstaates, der sich ohne den Bauernkrieg gar nicht oder wesentlich langsamer entwickelt hätte.
Die Landesfürsten haben gewonnen, sie triumphierten aber nicht nur über die Bauern, sondern auch über den niedrigen Adel. Ein weiterer Triumph war es, dass die katholische Kirche im Krieg ebenfalls stark geschwächt wurde.
Vergleich
Im Film wird der niedrige Adel, mit seinem Ritterkrieg nicht erwähnt, obwohl die Forderung der Bauern auf diesen Krieg aufgebaut waren. Ebenfalls wird der große Wandel Luthers vernachlässigt, es wird somit nicht erwähnt, dass Luther ein auslösender Faktor der Ritterkriege war, als die Ritter sich gegen die Kirche richteten, um sie zu reformieren. Es wird daher ein wesentlicher Faktor des Bauernkrieges nicht dargestellt. Es wird lediglich gesagt, dass Luther einen Vertrag unterzeichnet, indem er dem Adel einen ,,Freibrief“ zum ,, Abschlachten “ der Bauern gibt; es wird jedoch nicht berichtet, dass er während des Bauernkrieges die Seite wechselt und die Bauern „verrät “. Als die Bauern anfangs klein aus einem religiösen Gedanken zu reformieren begannen und das es sich letztlich durch Thomas Münzer zu einer Sozialrevolution entwickelte, wird im Film nicht angesprochen. Der Film beginnt mit den Gründen, wie der Bauernkrieg ausgebreitet wurde und endete mit dem Ergebnis, dass die Bauern einen schrecklichen Krieg verloren haben.
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