Zweiter Weltkrieg


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

5 Seiten


Leseprobe


Zusammenfassung zum Zweiten Weltkrieg

Wie kam es, dass Deutschland den 2. Weltkrieg begann? Grundintention war der Gedanke, dass das deutsche Volk neuen Lebensraum benötigte. Hitler hatte in seinem Buch „Mein Kampf“ bereits erklärt, dass er Lebensraum im Osten suchen bzw. finden würde. Die dort lebenden östlichen Völker sollten als Sklaven für die Industrie dienen. Die Industrie stand dieser Vorstellung alles andere als ablehnend gegenüber, weil die Unterwerfung dieser Völker billige Arbeitskräfte bedeuten würden. Dem dt. Nationalgefühl entsprach es, dass Hitler die Gleichberechtigung Deutschlands forderte. Dieses Postulat war gegen die Bestimmungen des Versailler Vertrags, durch den sich die Deutschen eingeschränkt und erniedrigt fühlten.

1938 wollte Hitler das Reich vergrößern und gleichzeitig dem Wunsch der deutschsprachigen Bevölkerung im Ausland nachkommen, in das Reich eingegliedert zu werden, indem er für diese Bevölkerungsgruppen das Selbstbestimmungsrecht forderte, was durchaus für die Entwicklung Deutschlands als „normal“ und „verständlich“ angesehen wurde. Das führte dazu, dass sowohl Österreich, als auch das Sudetenland angeschlossen wurde. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass Hitler diesen Anschluss erpresst hat! Durch die Bemühungen der Westmächte Frankreich und England konnte zunächst mit der Politik des Entgegenkommens (Appeasement - Politik) der Frieden in Europa bewahrt werden.

Doch Hitler war noch lange nicht zufrieden. Er wollte unbedingt die Resttschechei ebenfalls anschließen. Durch die Zerschlagung der Resttschechei im März 1939 verstieß Hitler selbst gegen das Selbstbestimmungsrecht, da die Tschechei den Anschluss nicht wollten und brach so das Münchener Abkommen. Das Ausland beobachtete diesen eindeutig aggressiven Akt zwar mit Mißmut, griff aber noch nicht ein.

Für den Weg zum Zweiten Weltkrieg kann man drei Thesen aufstellen:

1. These Hitler hat von Anfang an den Krieg beabsichtigt!

Argumente, die dafür sprechen, sind zum einen die Festlegungen in seinem Buch „Mein Kampf“, wo er die Eroberung neuen Lebensraumes im Osten, sowie die Ausrottung der Bolschewisten und die Revision der Friedensverträge postuliert. Diese Maßnahmen wären ohne Krieg nicht möglich.

2. These Der Kriegsausbruch ist das Ergebnis internationaler Verwicklungen und fehlerhafter Außenpolitik aller europäischen Mächte!

Argumente, die dafür sprechen, sind zum einen, dass Hitler bis 1939 von allen europäischen Mächten viel Entgegenkommen erhielt (Münchener Abkommen, Anschluss Österreichs und des Sudetenlandes, Aufrüstung, Wehrpflicht ... ), die sogenannte Appeasement - Politik, außerdem tat Hitler, was der amerikanische Präsident Woodrow Wilson im Januar 1918 über das Selbstbestimmungsrecht der Völker sagte und als er dann Danzig auch „eindeutschen“ wollte, negierten die Alliierten das.

3. These Hitler hat außenpolitisch improvisiert, ohne feste Zielsetzung (Zickzackkurs)!

Argumente, die dafür sprechen, sind zum einen, dass Hitler die anderen Staaten auf Weichstellen abtastete und zum anderen könnte man so argumentieren, dass Hitler sein Buch „Mein Kampf“ im Gefängnis geschrieben hat und es deshalb nicht glaubwürdig erscheint. Man legt es dann mit der Begründung der Jugendsünde ad acta.

Zu den Thesen kann man wohl sagen, dass aufgrund der weiteren Geschehnisse und des Verhaltens Hitlers die erste These am realistischsten ist! Hitler hat von Anfang an auf die Kriegspolitik gesetzt!

Wir hatten gesehen, dass die westlichen Mächte Hitlers Verhalten duldeten.

Der „Startschuss“ zum Zweiten Weltkrieg war der 1. September 1939. Um 4.45 Uhr ließ Hitler Polen angreifen. Vor dem Reichstag rechtfertigte er den Angriff auf Polen, indem er ihn als „Gegenangriff“ bezeichnete. In Wirklichkeit aber inszenierte die SS sogenannte Grenzübertretungen.150 polnisch sprechende in polnischen Uniformen verkleidete SS - Männer überfielen zwei schlesische Zollstationen und den Sender Gleiwitz. Hitler wollte der Weltöffentlichkeit glaubhaft machen, dass Deutschland zum Krieg gezwungen sei. Zuvor hatte Hitler mit der Sowjetunion einen Nichtangriffspakt geschlossen (Hitler - Stalin - Pakt), in dem in einem Geheimprotokoll Polen zwischen Hitler und Stalin aufgeteilt wurde. Bei dem Angriff auf Polen wandte Hitler eine neue Strategie an, die sich als sehr effizient erweisen sollte, der Blitzkrieg.

Bei dieser Strategie wurde auf den Überraschungseffekt gesetzt. Der Gegner wurde dabei regelrecht überrollt.

Da England eine Garantieerklärung mit Polen hatte, wurde England gezwungen sich einzumischen. Noch am Abend des 1. Septembers wurde Hitler ein Ultimatum bis zum 3. September gestellt. Er solle alle Truppen aus Polen abziehen oder er müsse die Folgen tragen.

Italien ließ verkünden, dass es Hitler nicht zur Hilfe kommen könnte, da sie noch nicht auf den Krieg vorbereitet wären.

Hitler berief eine Konferenz ein, die wie die Münchener 1938 enden sollte (Übergabe der Tschechei an Deutschland). Die Bedingungen waren aber für England und Frankreich unannehmbar, da Hitler den dt. Vormarsch nicht abbrechen wollte. Also blieb den westlichen Mächten nichts anderes übrig, als Deutschland noch am selben Tag (3. Sept.) den Krieg zu erklären.

Nach 8 Tagen waren die dt. Truppen vor Warschau.

Am 27. September wurde Polen zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt.

Da England die Erzzufuhr Deutschlands erschwerte plante Hitler Norwegen über Dänemark, das als Sprungbrett dienen sollte, zu besetzen und gab am 1. März 1940 den Befehl für dieses Unternehmen („Weserübung“) .

Am 30. April war dann endlich Norwegen und Dänemark unter Widerstand besetzt worden. Am 10. Mai 1939 begann der Westfeldzug. Die 1. Phase („Fall Gelb“) sah die Besetzung der neutralen Staaten Niederlande, Belgien und Luxemburg ohne offizielle Kriegserklärung vor. Hitler benötigte für den „Fall Gelb“ drei Heeresgruppen (A, B, C). Heeresgruppe B sollte die Alliierten nach Nordwesten drängen und somit ihren Handlungsspielraum einschränken.

Heeresgruppe A sollte in der Mitte durchbrechen, die Maas überqueren und die Alliierten dann von hinten angreifen. Die Heeresgruppe C sollte dann schließlich an der „Maignet - Linie“ in Wartestellung gehen. Da die Alliierten nicht mit einem Blitzkrieg gerechnet hatten, wurden sie von den dt. Truppen überrannt und am 14. Mai kapitulierten die Niederlande und Belgien. Dann begann am 5. Juni die Schlacht um Frankreich („Fall Rot“). Nur neun Tage brauchte Hitler bis er Paris am 14. Juni kampflos besetzen konnte.

Am 11. Juli bat Frankreich von England Luftunterstützung, die allerdings abgelehnt wurde, da man selbst dt. Angriffe fürchtete.

Hitler schaffte es, sich im Namen aller Deutschen an den Franzosen für den Versailler Vertrag zu rächen.

Am 22. Juni schlossen Deutschland und Frankreich ein Waffenstillstandsabkommen, das zur Demütigung Frankreichs im selben Eisenbahnwaggon zustande kam, der im Ersten Weltkrieg dafür benutzt worden war. Die Bedingungen für diesen Vertrag waren Gebietsabtretungen an Deutschland vom Gebiet Genf - Tours - Mont de Marson bis an die spanische Grenze. Außerdem durfte Restfrankreich, das unter eine deutsch ergebene Regierung gestellt wurde, nur eine Streitmacht von 100 000 Mann ( Versailler Vertrag) haben.

In 46 Tagen war Frankreich besiegt.

Aber wann kam Italien endlich in den Zweiten Weltkrieg?

Am 10. Juni trat Italien in den Zweiten Weltkrieg ein, auch wenn es 1940 keine militärischen Erfolge erreichte!

Am 10. Juli befahl Hitler erste starke Luftangriffe auf England. Hitler nahm an, dass, aufgrund der materiellen Überlegenheit Deutschlands, England in 10 Tagen erobert sei. Da aber England den dt. „Enigma - Code“ decodiert hatte, waren sie auf den Angriff vorbereitet, so dass Hitler am 13. August befahl, nur noch englische Städte anzugreifen. Das verschaffte den Engländern die Zeit, die sie benötigten, um ihre Schäden zu reparieren. Nachdem sich Italien auf Hitlers Seite gestellt hatte, besetzte Italien Ägypten und Griechenland.

Am 22. Juni gab Hitler den Startschuss zum Unternehmen „ Barbarossa “ . An Hitlers Seite kämpften sowohl Finnland, als auch Rumänien und Ungarn mit dem Ziel, die russischen Frontarmeen einzukesseln und vernichtend zu schlagen.

Am 1. Juli wurde Japan aufgefordert, die Sowjetunion anzugreifen, was für Russland einen Zweifrontenkrieg bedeutet hätte.

Der dt. Vormarsch ging bis zum 6. August zügig voran, denn ab diesem Zeitpunkt hatte sich die sowjetische Armee organisiert. Aber am 6. September musste sich die dt. Armee erstmals zurückziehen. Der Blitzkrieg gegen Russland war fehlgeschlagen.

Als Japan am 7. Dezember 1941 den US - Flottenstützpunkt Pearl Habor erfolgreich angriff, erklärte Deutschland und Italien den USA den Krieg. Mit diesem Angriff trat dann auch Japan in den Zweiten Weltkrieg ein!

Zuvor hatte sich Deutschland mit Italien und Japan am 27. September 1940 verbündet (Dreimächtepakt).Dieser Vertrag wurde auf 10 Jahre abgeschlossen auf der Basis der „Lebensraum - Doktrin“, der besagt, in Europa und Afrika durch Deutschland und Italien, in Ostasien durch Japan eine „Neue Ordnung“ einzuführen.

Zunächst konnte Deutschland, Italien und Japan große Erfolge verbuchen. Sie eroberten und besetzten zahlreiche Gebiete in Europa, Asien und Nordafrika.

Im Sommer 1942 vernichtete die USA die Flugzeugträgerflotte der Japaner, die deren wichtigste Angriffswaffe war.

Schon im Herbst mussten Deutsche und Italiener schwere Niederlagen in Nordafrika hinnehmen.

Das war der Beginn des alliierten Gegenangriffs. Nun wurden dt. Industriestädte von amerikanischen und britischen Bombern angegriffen, was natürlich große Verluste in der Zivilbevölkerung zur Folge hatte.

Trotz anwachsendem Widerstand auch in dt. Besatzungsgebieten, wollte Hitler den Krieg nicht aufgeben. Er sah immer noch eine Chance, den Krieg zu gewinnen. Hitler veranstaltete Massenhinrichtungen und die Nazis führten Progrome gegen Juden durch. Aber bereits 1943 brach Italien zusammen. Zuerst mussten sich die Truppen in Nordafrika ergeben, um den Alliierten den Weg nach Italien zu öffnen.

1944 führte Hitlerdeutschland einen „Drei - Fronten - Krieg“! Rom und Florenz wurden kampflos besetzt, österreichische Städte wurden bombardiert. Da half auch der Einsatz von V - Waffen (Vergeltungswaffen) gegen englische Ziele nicht mehr viel.

Immer mehr und mehr wuchs die Unruhe und der Widerstand innerhalb Deutschlands. Der Höhepunkt dieses Widerstandes war der 20. Juli 1944. An diesem Tag wurde ein Attentat (erfolglos!) gegen Hitler verübt.

Für jeden rational denkenden Menschen war der Krieg Ende 1944 schon verloren. Hitler wollte das allerdings in keinster Weise wahr haben und ergriff neue Verteidigungsmaßnahmen: Am 18. Oktober 1944 proklamierte Propagandaminister Joseph Göbbels den „totalen Krieg“! Der Volkssturm wurde mobil gemacht, d.h. alle Wehrfähigen Männer zwischen 16 und 60 Jahren waren verpflichtet den bereits verlorenen Krieg zu verlängern. Sie wurden flüchtig in den Gebrauch mit Waffen eingewiesen, während zahlreiche dt. Städte zu Festungen erklärt wurden und somit unter Androhung der Todesstrafe bis zum letzten Mann verteidigt werden mussten.

Ende Januar 1945 standen die sowjetische Armee an der alten Grenze des Deutschen Reiches und teilweise schon an der Oder.

Am 22. März überquerten amerikanische Truppen den Rhein, wo sie kaum noch auf widerstand stießen. Im April drangen sie noch bis zur Elbe vor.

Am 21. April drangen sowjetische Truppen in Berlin ein und konnten sie am 30. April endlich einnehmen.

Ebenfalls am 30. April begeht Hitler mit seiner Frau Suizid. In seinem Testament wird Dönitz zum Nachfolger Hitlers bestimmt.

Am 9. Mai 1945 kapitulierte Restdeutschland bedingungslos. Am 17. Juli wurde Deutschland in vier Besatzungsgebiete aufgeteilt. Polen währenddessen erhält Gebiete östlich der Oder und der Neise.

Aber sein richtiges und endgültiges Ende fand der Zweite Weltkrieg erst nach der Kapitulation Japans. Japan war auch nach dem Krieg nicht bereit zu kapitulieren, sondern im Gegenteil, setzte sich noch mehr zur Wehr. Da entschlossen sich die Amerikaner eine neue und furchtbare Waffe gegen Japan einzusetzen, die Atombombe.

Am 6. August wurde auf Hiroshima und am 9.August auf Nagasaki eine Atombombe abgeworfen, was Japan am 22. August zur Kapitulation zwang.

Jetzt hatte der Zweite Weltkrieg endlich sein Ende gefunden!

Michael Klosky, 10c

Begriffserklärungen

Selbstbestimmungsrecht: Laut dem amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson (1918) hat jedes Volk das Recht selber über seine „Bestimmung“ zu entscheiden!

Appeasement - Politik Politik des Entgegenkommens

Hitler - Stalin - Pakt Zwischen Hitler und Stalin geschlossener Pakt, der die Teilung Polens vorsah Blitzkrieg Ausnutzung des Überraschungsmomentes, so dass Gegner „überrollt“ werden Dreimächtepakt Pakt zwischen Deutschland, Italien und Japan

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Zweiter Weltkrieg
Autor
Jahr
2000
Seiten
5
Katalognummer
V96775
ISBN (eBook)
9783638094504
Dateigröße
386 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zweiter, Weltkrieg
Arbeit zitieren
Michael Klosky (Autor:in), 2000, Zweiter Weltkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96775

Kommentare

  • Gast am 15.5.2007

    Richtigstellung - Fragwürdig.

    Die letzte Richtigstellung erachte ich als soweit verfehlt, dass sämtliche Schuld dem damaligen Führer, Adolf Hitler, genommen wird und auf Land projiziert wird, das auf die Hilfe Englands und Frankreichs angewiesen war. Es ist nicht zu bestreiten, dass Hitler nicht nur in "Mein Kampf" immer die Meinung vertrat, dass der Krieg notwenidg sei. Tatsächlich wurde er es, jedoch aus eigenem Verschulden, das durch das Anheizen der Kriegskonjunktur hervortrat. Hitler wollte den Krieg und hat nur nach einer Legitimation gesucht. Es lag nicht in Polens Verantwortung, dass der Krieg 5:45 begann.Wie hätte sie auch einen Krieg provozieren können, wenn sie keinerlei wirkungsvolle Waffen gegen die Panzer des Dritten Reiches hatten, lediglich eine Kavallerie.

  • Gast am 12.12.2003

    Endgültige Richtigstellung.

    Die Wurzel des Zweiten Weltkrieges liegt weder im Jahr 1939 noch im Jahr 1933. Man muß den Ersten und Zweiten Weltkrieg zusammenhängend unter Würdigung der willkürlichen Beschlüsse des 'Versailler Diktatfriedens' betrachten. Denn die totale Verweigerung des deutschen Volkes gegen die aufgezwungenen Friedensregelungen lag keineswegs nur in der völkerrechtswidrigen territorialen Verstümmelung des Deutschen Reiches und der materiellen und finanziellen Ausbeutung des verbleibenden Rumpfstaates. Sie war vielmehr in der moralischen Diskriminierung des besiegten Volkes begründet, die sich in der Zwangsanerkennung der deutschen Alleinschuld am Kriegsausbruch (Art. 231) manifestierte. Diese Empörung zog sich gleichermaßen durch alle gesellschaftlichen, sozialen und politischen Strömungen und diente gleichsam als deren verbindendes Element. Folglich unternahmen die zahlreichen Reichsregierungen der 20er und 30er Jahre - gleich welcher Couleur - jeden denkbaren Versuch, als erstrangiges Ziel ihrer Außenpolitik die Ergebnisse von Versailles rückgängig zu machen.

    So war sich auch Hitler der ungeteilten Zustimmung seines Volkes gewiß, als er im April 1939 vor der Welt verkündete: »Ich habe daher in diesen zurückliegenden sechseinhalb Jahren Tag und Nacht stets nur den einen Gedanken gelebt, die eigenen Kräfte meines Volkes angesichts der Verlassenheit von der ganzen übrigen Welt zu wecken, und ich habe weiter versucht jenen Vertrag Blatt für Blatt zu beseitigen, der in seinen 448 Artikeln die ärgste Vergewaltigung enthält, die jemals Völkern und Menschen zugemutet worden ist.«

    Zur damaligen Zeit verwarfen weder der Kellog-Briand-Pakt noch das moderne Kriegsvölkerrecht den Krieg als Mittel der Verteidigung und Selbstbehauptung. Noch 1938 schrieb Churchill in einem offenen Brief an Hitler: »Sollte England in ein nationales Unglück kommen, das dem Unglück Deutschlands 1918 vergleichbar wäre, so werde ich Gott bitten, uns einen Mann zu senden von Ihrer [Hitlers] Kraft des Willens und des Geistes.«

    Bis zu diesem Zeitpunkt wurden keine fremden Rechte verletzt, sondern das 20 Jahre zuvor verletzte Recht weitgehend wiederhergestellt: In den Grenzen des damaligen Großdeutschen Reiches befand sich kein Gebiet, das nicht seit ältesten Zeiten zu ihm gehört hatte. Die Befreiung und Wiedereingliederung deutsch besiedelter Gebiete erfolgte in strikter Übereinstimmung und Erfüllung des völkerrechtlich apostulierten Rechts auf freie Selbstbestimmung, das 1919/20 leichtfertig verwehrt wurde. Wenngleich mit dem Abschluß der dreiwöchigen Strafexpedition gegen Westpolen die außenpolitische Revisionspolitik als abgeschlossen galt und die deutsche Vorbedingung zur friedlichen Neuordnung Mitteleuropas somit erfüllt war, bleibt die Frage unbeantwortet, warum England und Frankreich mit ihren überhasteten Kriegserklärungen den bilateralen Grenzkonflikt zwischen Polen und Deutschland in einen furchtbaren Weltkrieg ausarten ließen.

    Wenn man der Geschichtsschreibung Glauben schenkt, hat Hitler mit dem "Überfall" auf Polen die britische Politik der bereitwilligen Beschwichtigung (Appeasement) überreizt. Für die Wiederherstellung von Frieden und Freiheit des polnischen Volkes erklärte das britische Empire - mit Rückendeckung Frankreichs - dem Deutschen Reich kurzerhand den Krieg; tatsächliche militärische Kriegshandlungen zur Verwirklichung dieses Ziels folgten dann aber nicht. Allein dies versieht die proklamierte Kriegsabsicht der Westalliierten mit einem Fragezeichen.

    Noch fraglicher wurde diese, als wenige Wochen später Stalins Truppen in Ostpolen einfielen und das Land besetzen. Hätte Großbritannien der eigenen Aussage folgend nicht auch dem Sowjetimperium den Krieg erklären müssen? Daß es dies tatsächlich nicht tat, offenbart, daß England und Frankreich gar nicht Polen retten als vielmehr Deutschland vernichten wollten.

    Das eigentliche Schicksal Polens war zweitrangig. Einzig wichtig war, daß Hitlers außenpolitische Revisions- und Ordnungspolitik zu einem Mißerfolg wurde; eine Kriegsursache mußte gefunden werden, um den aufstrebenden Rivalen im Herzen Europas wie bereits 1914-1918 zu vernichten. Polens Großmachtstreben kam sehr gelegen, und als Hitlers Forderungen nach Volksabstimmungen in polnisch besetzen Landstrichen die Frage der territorialen Integrität des Landes in Frage stellen, wußte man dieses geschickt zu nutzen: Um einen bilateralen Verhandlungsfrieden zu verhindern, gab Großbritannien Polen eine einseitige, unbedingte Garantie. Mit Hilfe derer schwand auf polnischer Seite plötzlich jegliche Bereitschaft, zu einer einvernehmlichen Lösung mit Deustchland zu kommen.

    Dieser Vorgang ist einmalig in der Geschichte: Die Entscheidung über Krieg und Frieden der britischen Nation lag in den Händen Polens! Und Polen ging mit dieser Verantwortung sehr "großzügig" um. Anstatt den üblichen Weg der Diplomatie zu beschreiten, verweigerte sich Polen jeglicher Vernunft und stellte gar selbst unannehmbare Forderungen. Der Zusammenprall war unvermeidbar, und Hitlers großes Versagen bestand in der Fehleinschätzung

  • Gast am 12.12.2003

    Fragwürdig.

    Wie kam es, dass Deutschland den 2. Weltkrieg begann?
    Grundintention war der Gedanke, dass das deutsche Volk neuen Lebensraum benötigte. Hitler hatte in seinem Buch ,,Mein Kampf" bereits erklärt, dass er Lebensraum im Osten suchen bzw. finden würde. Die dort lebenden östlichen Völker sollten als Sklaven für die Industrie dienen. Die Industrie stand dieser Vorstellung alles andere als ablehnend gegenüber, weil die Unterwerfung dieser Völker billige Arbeitskräfte bedeuten würden.
    Dem dt. Nationalgefühl entsprach es, dass Hitler die Gleichberechtigung Deutschlands forderte. Dieses Postulat war gegen die Bestimmungen des Versailler Vertrags, durch den sich die Deutschen eingeschränkt und erniedrigt fühlten.
    1938 wollte Hitler das Reich vergrößern und gleichzeitig dem Wunsch der deutschsprachigen Bevölkerung im Ausland nachkommen, in das Reich eingegliedert zu werden, indem er für diese Bevölkerungsgruppen das Selbstbestimmungsrecht forderte, was durchaus für die Entwicklung Deutschlands als ,,normal" und ,,verständlich" angesehen wurde. Das führte dazu, dass sowohl Österreich, als auch das Sudetenland angeschlossen wurde. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass Hitler diesen Anschluss erpresst hat! Durch die Bemühungen der Westmächte Frankreich und England konnte zunächst mit der Politik des Entgegenkommens (Appeasement - Politik) der Frieden in Europa bewahrt werden.

    Inhaltlich und historisch falsch.

    Die von ihnen zitierten Kreise haben zur Frage nach den Ursachen des Zweiten Weltkrieges in den letzten Jahrzehnten wenig Substanzielles beigetragen, man hält dort nach wie vor an Hillgrubers These vom „Stufenplan“ fest, derzufolge Hitler seit den Tagen der Niederschrift von „Mein Kampf“ die Eroberung von „Lebensraum im Osten“ und die Ausrottung der Juden geplant habe. Nun ist die „Stufenplan“-These aber aus einer ganzen Reihe von Gründen fragwürdig; so sind z.B. die gerne zitierten Stellen aus „Mein Kampf“ ausgesprochen mehrdeutig. Außerdem war die deutsche Rüstung bis 1941/42 so unzulänglich, dass die These, die NS-Führung habe seit 1933 systematisch einen großen Krieg vorbereitet, unglaubwürdig wirkt.

    Der grundsätzliche Mangel an den heute gängigen Darstellungen ist jedoch die Tatsache, dass bei ihnen in der Regel die deutsche Führung als alleiniger Akteur auf der internationalen Bühne erscheint, während die Regierungen aller anderen Staaten, die offenbar alle „friedliebend“ waren, mehr oder weniger passiv das Unheil abgewartet haben. Und den Geschehnissen in Ostasien wird ohnehin keine Beachtung geschenkt. Tatsächlich waren aber weder die Sowjetunion Stalins noch die Vereinigten Staaten unter Roosevelt noch das damalige halbfaschistische Polen besonders „friedliebend“, und der japanisch-chinesische Konflikt hatte weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Weltpolitik.

    Anstatt auf einzelne Personen oder einzelne Staaten sollte man den Blick auf die Strukturen der damaligen internationalen Politik richten: In Europa hatten die Politiker größte Schwierigkeiten, mit den Problemen fertig zu werden, die der Erste Weltkrieg hinterlassen hatte. In Ostasien trafen der japanische Vormachtanspruch und das chinesische Emanzipationsstreben aufeinander. Und gleichzeitig stellten die beiden künftigen Supermächte, die USA und die UdSSR, jede für sich einen globalen universalistischen Herrschaftsanspruch, der sich im liberal-demokratischen Internationalismus und im Marxismus-Leninismus manifestierte. Der Zweite Weltkrieg war somit das Ergebnis einer komplizierten und konfliktträchtigen weltpolitischen Konstellation, und mit einseitigen Schuldzuweisungen erklärt man

  • Gast am 11.7.2002

    Ausgezeichnet.

    Ausgezeichnet

  • Gast am 2.5.2002

    Hervorragend.

    Du hast dir ne Menge Arbeit gemacht, die ich teilweise sehr gut in mein Referat(2stündig) einbauen kann.

    gruß chris

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Titel: Zweiter Weltkrieg



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