Comics vom Massenblatt ins Multimediale Abenteuer


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

16 Seiten


Leseprobe


Gliederung

1. Vorwort

2.1. Die Geschichte des Comics
2.2. Am Sonntag in Farbe, wochentags schwarzweiß
2.2.1. Die verschiedenen Comicstile
2.2.2. Die bekanntesten Comics
2.3. Ein kleines Comic Lexikon
2.4. Literaturverzeichnis

Comics im Wandel der Zeit

Vorwort:

Comic ein Begriff den jeder kennt, viele vergleichen ihn leider direkt mit Kindern. Comics sind keineswegs nur „Bildchen“ für Kinder ganz im Gegenteil. Natürlich sind Comics hauptsächlich für Jugendliche und die Hauptkonsumenten sind auch Jugendliche aber zu ihrer Leserschaft zählen auch viele Erwachsene. Am

1.November.1993 erscheint in der TIME eine Siebenseitige Coverstory* mit dem Titel „ Beyond Micky Mouse - Comics grow up and go global “. Dieser Artikel beschreibt wie Comics sich immer mehr an das erwachsene Publikum richten. Dieses Erwachsenwerden ist aber eines der zählebigsten Klischees des Comics. Viele Erwachsene wollen nur nicht zugeben, dass sie auch gerne Comics lesen. Es stimmt aber, das die Comics sich auch an die erwachsenen Leser wenden. Es wurde auch behauptet, der Comic sei eine Art Vorschule des Lesens. Das hat seine tiefliegende Ursache vor allem darin, dass sich mit den Comic Heften, die in den dreißiger Jahren in Amerika schnell populär wurden, zum ersten Mal eine eigenständige Jugendkultur manifestierte und die bürgerliche Gesellschaft erschreckte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Comic sogar zur Lebensphase zwischen Kindheit und Erwachsen werden. Heute gibt es kaum noch jemanden der Mickey Mouse oder Asterix nicht kennt. Die „ TIME “ beschreibt mit ihrem Artikel „ Comics Go Global “ eine wichtige Entwicklung des Comics. Denn seit Anfang der Achtziger ist die Internationalisierung der westlichen Industrienationen, mit Ausnahme Japans, nicht mehr aufzuhalten. Dennoch wurden anfangs die Comics trotz verschiedener Einflüsse aus Europa, ausschließlich in den USA definiert. In den Fünfziger Jahren versuchten vornehmlich belgische und französische Zeichner den amerikanischen Comics Konkurrenz zu bieten. Was ihnen jedoch misslang. Weil der damalige Leser in Europa doch lieber die amerikanischen Comics las. Dies begann sich in den Sechziger Jahren zu ändern. 1964 wurde in New York die erste Fan - Convention* abgehalten, ein Jahr später erschien in Paris die erste Comic Fachzeitschrift* „ Ph é nix “ im gleichen Jahr fand in der Italienischen Revierastadt Bordighera der erste europäische Comic Salon statt. Diese Conventions* waren nicht nur gedacht, um die Comics zu verkaufen, sondern vor allem sollten sich Zeichner, Autoren, Verleger und die Leser sich untereinander austauschen. Der waren, plötzlich im Rampenlicht standen. Bis zum heutigen Tage hat sich dies nicht geändert. Es gibt mittlerweile so viele verschiedene Comicarten weltweit, dass es schwierig wird sich seinen Favoriten auszusuchen. Im folgenden Referat werden die verschieden Comicstile, bekannte Zeichner, die Geschichte des Comics und die bekanntesten Comics vorgestellt. Alle mit einem * gekennzeichneten Wörter werden im kleinen Comic Lexikon erklärt.

André Schweers

Die Geschichte des Comics

Der heutige Comic hat mit den damaligen ersten Versuchen von Comics nur eins gemeinsam. Es ist eine Reihenfolge von Bildern mit Text die eine Geschichte erzählen. Die Inhalte haben sich zwar zu damals geändert aber das Grundprinzip bleibt auch noch nach 100 Jahren gleich. Eines der bekanntesten frühen Kombinationen aus Bild und Text ist der Wandteppich von Bayeux. Er wurde im Jahre 1080 gefertigt, ist ca. 70 Meter lang und erzählt in 58 Episoden die Invasion Englands durch Willhelm den Eroberer. Das entstehen des Comics wurde jedoch erst von den in ganz Europa verbreiteten Bilderbogen des 14. und 15. Jahrhunderts beeinflusst. Da die Bilderbogen nur aus einem einzigen Bild bestanden, weil die Holzdrucktechnik sehr aufwendig war. So gegen Anfang des 19. Jahrhunderts entstand dann die Lithographie die sogleich billiger und qualitativ besser war. Die Lithographie ist ein Flachdruckverfahren das mit Steinplatten arbeitet und nicht mehr mit geschnitzten Holzplatten. Als Druckplatte wurde oft Solnhofer Kalkschiefer verwendet. Die Zeichnung wurde dann mit Fettkreide oder Fetttusche direkt auf den Stein gezeichnet oder übertragen. Anschließend wurde der Stein in einer Scheidewasserlösung geätzt und anschließend mit einer mineralsauren Gummiarabikumlösung behandelt. Das hat den Vorteil, dass die von der Zeichnung freigebliebenen Stellen fähig sind Wasser aufzusaugen. So nimmt nämlich beim Einfärben mit fetthaltiger Druckfarbe nur die Zeichnung Farbe auf und nicht die befeuchtete, bildfreie Fläche. Die Karikaturen haben während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Comic Geschichte deutlich geprägt. Da sie immer beliebter wurden und sich eine immer größere Verbreitung entwickelte, entstanden bald erste illustrierte humoristische Zeitschriften wie

- „La Caricature“ (1830) und „Le Charivari“ (1832) in Frankreich
- „Punch“ (1841) in England
- „El Sol“ und Don Quichote (beide 1841) in Spanien
- „Die Fliegenden Blätter“ (1844) und „Kladderadatsch“ (1848) in Deutschland
- „Pasquino“ (1859) in Italien

die sich schnell beliebt machten. Die Magazine wurden auch schnell Vorbild für ähnliche Magazine in anderen Ländern.

Ein Referat von André Schweers

- In Holland erschien der „Notenkraker“
- in Böhmen „Humoristcke Listy“
- in Ungarn „Ustukös“
- in Polen „Mucha“
- in Rußland „Svistok“ und „Iskra“

Das englische Magazin „ Punch “ war bei den Käufern so beliebt, dass das Konzept sogar nach Kanada, Australien und Japan Exportiert worden ist. Der bedeutenste Pionier der englischen Karikatur ist der Engländer William Hogarth (1697 -1764). Er hatte wichtige Beiträge zur Entwicklung der Bildgeschichte hinzugefügt. Seine Karikaturen hatten bald darauf Einfluss in ganz Europa. Er vertrat auch die Auffassung, dass die Historienmalerei nicht mehr zeitgenössisch wäre und dass neue Inhalte erforderlich sind. Und damit hatte er gar nicht so unrecht. Mit „ modern moral subjekts “ hatte er selbst ein völlig neues Genre erfunden. Sein erstes Werk, dass er im Stil dieses Genres konzipiert hatte war „ A Harlot ’ s Progress “. In diesem Werk wird auf sechs Stichen das Leben einer Dirne geschildert, dass er wie ein Theaterstück anlegte. Der Verkauf des Stiches brachte ihm dann insgesamt über tausendzweihundert Pfund ein. Zum Vergleich das damalige Gehalt eines Landjunkers betrug dreihundert Pfund. Hogarth lagen allein schon bei der Auslieferung am 10.April 1732 über zwölfhundert Bestellungen vor. Von diesem Werk sind mindestens acht Raubdrucke* eingeführt worden. Das führte dann zur Einführung des „ Engraver ’ s Copyright Act “ das auch als „ Hogarths Act “ bekannt wurde. Dieses Copyright findet man heutzutage in jedem Comicheft. Es steht meist neben dem Verlag und Zeichner und bedeutet, dass alle Rechte dem Verlag und Zeichner gehören, also dass Inhalte und Zeichnungen nicht von anderen übernommen werden dürfen. Hogarth zögerte sein zweites Werk, die diesmal aus acht Stichen bestehende Serie „ A Rake ’ s Progress “ hinaus. Weil die Regelung der uhrhebehrlichen Rechte eines Zeichners an seinen Arbeiten erst am 25. Juni 1735 Gesetz geworden war. Was bis heute noch so geblieben ist. Ursprünglich sollte Hogarths Werk nämlich schon 1733 erscheinen, was dann aber erst Ende 1735 erschienen ist. 1809 entstanden dann auch schon die ersten Cartoons die, in Serie produziert worden sind. Thomas

Rowlandson (1756 - 1822) zeichnete ab 1809 die erste chronologisch aufeinanderfolgende Cartoonreihe um einen pensionierten Lehrer, die dann regelmäßig im „ Political Magizine “ abgedruckt worden sind. Der Lehrer hieß „ Dr. Syntax “ und wurde somit zum ersten Serien Helden in der Geschichte. Das erste mal wurde auch Text in Bildgeschichten verwendet. Er hat unter die Bilder sogenannte Spruchbänder

Ein Referat von André Schweers platziert, die das jeweilige Geschehen auf dem Bild erklärt haben. Die Spruchbänder waren auch der Vorläufer der heutigen Sprechblasen. Es gab zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert auch immer wieder Versuche von Zeichnern die Sprechblase in ihre Cartoons einzubinden. So auch James Gillray (1757 -1815). Er hatte bereits Karikaturen entworfen, deren Aussage ohne Sprechblase nicht identifizierbar gewesen wär. Die Sprechblase nahm eigentlich George Cruikshank (1792 - 1878) erst so richtig an. Er gehörte auch zu einer der Ersten Zeichner die ihre Bilder in mehrere Abschnitte unterteilten. Diese Abschnitte stellten zwar noch keine kontinuierlichen Handlungsfolgen dar, sie stellten stattdessen verschiedene Situationen dar. Da es sehr komplex ist, möchte ich das noch mal an einem Beispiel erklären. Die Cartoons sind in Bildabschnitte eingeteilt. Bei einem heutigen Cartoon kann im ersten Bild beispielsweise ein Mann im Sessel sitzen und Zeitung lesen während er im zweiten Bild mit dem Auto zu seiner Freundin fährt. Bei den Cartoons von George Cruikshank war im ersten Bild auch ein Mann im Sessel zu sehen der eine Zeitung las. Aber im zweiten Bild nur die Zeitung weglegte und sich darauf im dritten Bild die Nase putzte. Alles spielte aber im selben Raum mit einem gleichen Gegenstand wie in diesem Beispiel der Sessel. George Cruikshank arbeite auch viel mit seinem Bruder Robert zusammen. Ab 1820 haben die beiden Brüder auch eine Menge Illustrationen zu vielen Comics von Pierce Egans entworfen. Sie haben auch das bekannte Zeichentrick Duo „ Tom und Jerry “ berühmt gemacht, die wie viele andere Zeichentrickduos erst als Comic erschienen und dann verfilmt wurden. Das 1821 erschienene erste „ Tom und Jerry “ Buch, natürlich von den Cruikshank Brüdern gezeichnet, hat sich innerhalb kürzester Zeit zum Bestseller verkauft. „ Tom und Jerry “ wird auch heute noch viel gelesen und verkauft. Es hat zu „ Tom und Jerry “ verschiedene Zeichentrickserien in diversen Varianten gegeben dazu wurden noch viele Comic Hefte und Comic Bücher gedruckt und es gab auch “Tom und Jerry “ Geschichten. Zusätzlich werden heute noch eine Menge an Merchandising Artikeln von „ Tom und Jerry “ hergestellt und verkauft. Die Gebrüder Cruikshank waren mit ihren Zeichnungen damals so erfolgreich, dass sie sogar Charles Dickens zum Durchbruch verhalfen. Charles Dickens, der publizierte seine Erzählungen damals noch unter dem Pseudonym „Boz“. Die Brüder Cruikshank haben Dickens Erzählungen illustriert und somit auch den Verlauf seiner Handlungen und Figuren, wie zum Beispiel „ Oliver Twist “, sehr stark beeinflusst. In Frankreich wiederum waren die Karikaturen noch sehr beliebt. Jean - Ignac - Isodore G é rad (1803

- 1847) der unter dem Künstlernamen „ Grandville “ zeichnete, hatte die Karikatur als

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Mittel politischen Kampfes entdeckt. Er ließ Menschen mit Tierköpfen in seinen Zeichnungen auftreten. Honor é Daumier (1808 - 1879) hat in seinen populären Karikaturen König Louis - Philippe verspottet und musste deshalb sechs Monate ins Gefängnis. Im französischem Magazin „ Le Charivari “ hat er mit der Bilderserie „ Caricaturana “, die 1836 bis 1838 abgedruckt wurde, die politische Korruption in Frankreich deutlich gemacht. In seiner zweiten Bilderserie die im gleichen Magazin abgedruckt wurde, die unter dem Namen „ Robert Macaire “ lief hat er in über hundert Episoden die Tricks eines Schwindlers erklärt. Der Schweizer Schriftsteller, Künstler und Universitätsprofessor Rudolphe Töpffer (1799 - 1846) wurde, „aus einer Laune heraus“ wie er selbst schrieb, von Hogarth angeregt mit dem Zeichnen von Bilderromanen zu beginnen. Diese Bilderromane sind zufällig 1831 Goethe in die Hände gefallen. Sein wortwörtliches Zitat zu diesen Bildern lautete „Das ist wirklich toll! Es funkelt alles von Talent und Geist“. Somit hat Goethe dann Töpffer ermuntert seine Alben im Stil der Bilderromane zu veröffentlichen. Folgende Alben von Goethe hat Töpffer dann in Bilderromanen gezeichnet. So erschienen

- Histoire de Monsieur Jabot (1833)
- Monsieur Crépin und Les Aventures de Monsieur Vieux Bois (1837)
- Les Voyages et Adventures du Docteur Festus und Monsieur Pencil (1840)
- Histoire d’ Albert (1844)
- Histoire de Monsieur (1845)

Davon ist docteur Festus gleichzeitig auch in Romanform erschienen. Diese Bilderromane sind zunächst nur in französischer Sprache erschienen. Als sich die Bilderromane gut verkauften, wurden sie auch in Deutsch, Holländisch und Englisch übersetzt. Töpffer selbst hat nicht nur Bilderromane gezeichnet, sondern auch Theorien über das Erzählen in Bildern aufgestellt. In seiner ersten Theorie des Erzählens, die „ Essai de Physiognomonie “ hieß und die er 1845 aufgestellt hat, erläuterte er. „Man kann in Kapiteln, in Reihen, in Worten Geschichten schreiben. Das ist Literatur im eigentlichen Sinne. Man kann auch in einer Folge grafischer Darstellungen Geschichten erzählen: Das ist Literatur im Bilde. (...) Die Zeichnungen hätten ohne den Text nur eine unklare Bedeutung; die Texte ohne Zeichnungen bedeuten nichts.“ Da es sich aber immer noch um Bilderromane handelt, sehen französische Historiker in Töpffers Monsieur Jabot den Übergang von der Karikatur zum Comic vollzogen. In Frankreich hingegen war Cham (Amadée de Nóe, 1819 -1879) am Produktivsten. Er veröffentlichte zwischen 1839 und 1856 zehn Alben. Seine bekanntesten davon waren

- „ Histoire de Monsieur Jobard
- „ Deux vieilles Files vaccin é es à marier ’’
- ,, Histoire du Prince Colibri et de la F é e Caperdulaboula ’’

Cham hatte sich sehr an den Stil von Töpffer angelehnt, konnte aber nicht dessen grafische Prägnanz erreichen. Töpffer musste 1845 das Zeichnen aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Cham übernahm deshalb auch die Fertigstellung des Albums „ Monsieur Cryptogame “, das Töpffer bei 16 Seiten aufgeben musste. In Frankreich gab es auch noch viele andere berühmte Vorreiter des Comics. Unter anderem auch Gustave Dor é (1832 -1883) der in über fünfhundert Bildepisoden sich gegen die anachronistischen zustände im damaligen Russland auflehnte. Die Bildepisoden trugen den Namen „ Histoire Pittoresque Dramatiqe et Caricatuale de la Sainte Russie “ (1854). Gustav Dor é gehörte zu einen der ersten, die gezielt mit verschieden grossen Bildern und wechselnden Perspektiven gezeichnet haben. Sein Stil wird heute weltweit genutzt und es gibt kein Comicheft der Welt das nicht nach seinem Prinzip gezeichnet ist. Auch in Deutschland gab es diverse Versuche Bilderromane attraktiv und ansehnlich zu gestalten. Einer von ihnen war Heinrich Hoffman (1809 - 1894) der mit „ Struwwelpeter “ bekannt geworden ist. Er hatte die Geschichte, die ursprünglich als Weihnachtsgeschenk für seinen Sohn gedacht war, 1844 geschrieben und experimentierte mit Zeichnungen seines „ Struwwelpeter “. Er testete verschiedene Perspektiven, Bewegungen und Zeitabläufe. Das Buch ist erst drei Jahre später bekannt geworden. Es wurde dann mit einer Auflage von fünfzehnhundert Stück gedruckt, die alle nach 1 Monat vergriffen waren. Auch heute noch ist der Struwwelpeter eines der bekanntesten Kindermärchen Deutschlands. Adolf Schrödter (1805 - 1875) zeichnete eine von Johann Detmold geschriebene Satire über einen spießigen Parlamentsabgeordneten. Das Album hatte den Titel „ Taten und Meinungen des Herrn Piepemeyer “. Willhelm Busch (1832 -1908) war ein Virtuose der jetzt hochentwickelten Bilderzählung. Busch wollte eigentlich Maler werden, hatte aber 1859 damit begonnen regelmäßig für die „ Fliegenden Blätter “ und „ Die Münchener Bilderbogen “ zu arbeiten. Ein Zitat von ihm lautet: „Ich hatte auf Holz zu erzählen. Der alte praktische Stich stand mir wie anderen zur Verfügung; die Lust am Wechselspiel der Wünsche, am Wachsen und Werden war auch in mir vorhanden. So nahmen denn bald die kontinuierlichen Bildergeschichten ihren Anfang, welche, sich mit der Zeit unwillkürlich erweiternd, mehr Beifall gefunden, als der Verfasser erwarten durfte.“ Er zeichnete für den Verlag Braun & Schneider rund hundertdreißig verschieden Arbeiten.

1865 war dann sein Durchbruch mit der Bildergeschichte Max und Moritz. Max und Moritz folgten dann noch andere Werke unter anderem waren das: Ø „ Hans Hackebein “ (1867)

- „ Der hl. Antonius von Padua “ (1870) Ø „ Die fromme Helene “ (1872) Ø „ Pater Filuzius “ (1872) Ø „ Fipps der Affe “ (1879) Ø „ Plisch und Plum “ (1882)

- „ Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter “ (1883)

Nach zwei Jahrzehnten beendete Busch mit der Bildergeschichte „ Maler Klecksel “ (1884) dann seine ausschließlich den Bildergeschichten gewidmeten Schaffensperiode. Er verfasste dann bis zu seinem Tod ausschließlich nur noch Prosa und Gedichte. Durch all diese Zeichner konnte letztendlich der Comic entstehen. Jeder von ihnen hat wieder eine Eigenschaft hinzugefügt. Zuerst waren Bildergeschichten nur dazu gedacht dem Volk, das häufig unter Analphabetismus litt, die Geschehnisse die im Land passierten Nähehrzubringen. Und aus all diesen Ingredienzien ist schließlich der heutige Comic entstanden. Doch was ist der Comic? Was gibt es für Comic Stile? Wer sind die bekanntesten Zeichner? Und wer prägte die Comic Kunst? Das wird jetzt im nächsten Kapitel erklärt.

Am Sonntag in Farbe, Wochentags schwarzweiß

Comics sind eigentlich nur eine weitere Form von Bildergeschichten. Die Bildergeschichten bestehen aus einem oder mehreren Bildern die dann mit Text untertitelt sind. Bildergeschichten sind auch nicht so komplex wie heutige Comics. Aber was meint der Ausdruck „ Am Sonntag in Farbe, wochentags in schwarzwei ß “? Die ersten Comics nannte man Comic Strips*, sie waren meist kleine Kurzgeschichten, die in Tageszeitungen abgedruckt wurden. Die Strips bestanden meist aus drei bis vier Bildern und setzten sich in der nächsten Tageszeitung fort. Da es damals sehr teuer war in Farbe zu drucken wurden die Comic Strips in der Woche in schwarzweiß gedruckt. In der teureren Sonntagsausgabe wurden die Comicstrips dann in Farbe gedruckt. Und daher kommt dann der Ausdruck „ Am Sonntag in Farbe, wochentags schwarzwei ß “. Nun aber zu den verschiedenen Comicstilen. Es gibt viele verschiedene Arten von Comics, die sich meist je nach Herkunftsland unterscheiden. Die bekanntesten Comics kommen jedoch aus Amerika, Frankreich oder Japan. Comics kommen meistens als Album heraus das heißt, die Comic Hefte haben die Größe eines Din A 5 Blattes und haben entweder 32, 48 oder 64 Seiten. Das hat sich im Laufe der Zeit eingeprägt und es ist bis heute auch noch so geblieben. Die Comic Alben werden in Deutschland meist aber Comic Heftchen* genannt. Comic Hefte hingegen haben meist mehr oder weniger Seiten und sie sind im Din A 4 Format gedruckt. Neben den Comic Heften und Heftchen, die meist monatlich oder wöchentlich erscheinen, gibt es auch die sogenannten Paperbacks*. Da die meisten Serien die in Comic Heften oder Heftchen abgedruckt werden mit dem Umfang von 42 oder 64 Seiten nicht hinkommen würden, sind die Geschichten über mehrere Hefte oder Heftchen verteilt. Es fallen dann aus Platzmangel aber immer noch zwei bis drei Seiten weg. Die Paperbacks sind dann schon mehr Comic Bücher weil die eine ganze Story beinhalten, die sich sonst über mehrere Comic Hefte verteilt. Zusätzlich sind in einem Paperback noch die fehlenden Seiten zu sehen. Neben den Paperbacks gibt es auch noch Sonderbände die eigentlich genau das gleiche sind nur das halt mehrere Geschichten in einem Band sind. Zu jedem Comic Heft gibt es dann auch noch spezielle Ausgaben, wie zum Beispiel Sommer Sonder Ausgaben oder Halloween Specials. Die verschieden Stile der Comic Kunst sind eines der wichtigsten Merkmale des Comics. Da Frankreich einer der Vorläufer des

Comics war, ist der frankobelgische einer der bekanntesten Comic Stile. Aus Frankreich kommen auch mit unter die bekanntesten Comics her. Am bekanntesten ist Tim und Struppi die in Frankreich TinTin genannt werden. 1946 hatte Raymond Leblanc das neue Comic Magazin gegründet. Gleichzeitig startete auch eine holländische Ausgabe die den Titel „ Kuifje “ hatte. Leblanc hatte sich damit auch in ein völlig neues Terrain gewagt, weil er eigentlich Liebesromane verlegt hatte. Die erste Ausgabe erschien dann auch mit sehr schmalen Umfang. Sie beinhaltete nur zwölf Seiten und erschien am 16. September 1946. Sie war der Beginn der Titelserie „Die sieben Kristall Kugeln“. Heute ist TinTin in Frankreich und Belgien einer der beliebtesten Comics überhaupt. Auch in Deutschland hat sich TinTin durchgeschlagen, ist aber leider nicht so bekannt wie in Frankreich oder Belgien. Dieser Stil, in dem Tintin gezeichnet ist, nennt man den frankobelgischen Stil. Der frankobelgische Stil kommt ursprünglich aus Frankreich und Belgien. Der frankobelgische Stil ist auch bekannt dafür, dass die Zeichnungen sehr geschmeidig gezeichnet sind, also die Körper sind nicht sehr eckig sonder eher rund gezeichnet. Unwesentliche Dinge werden in diesem Stil auch einfach in den Hintergrund gezeichnet und ihnen wird auch wenig Detailgenauigkeit zugewandt. Dafür sind aber die wesentlichen Dinge, die den Leser eigentlich nur interessieren, sehr fein und genau gezeichnet. Ein weiteres bekanntes Werk der frankobelgischen Comickunst ist Spirou der 1938 zum ersten Mal in einem Album zu sehen war. Das erste Spirou Album war ein Paperback der bisherigen Zeichnungen, die in Zeitungen erschienen waren. Spirous erster alleiniger Auftritt war am 21. April 1938, gezeichnet vom Franzosen Robert Velter (1909 - 1993), Martin Branner und Ferdinand Dineur. Erstmalig wurde in einem Comic die Entstehung der Hauptperson beschrieben. Das heißt Spirou war nicht einfach da sondern in seinem ersten Album wurde beschrieben wie er entstand. Die Story war einfach gestrickt. Der Direktor eines Hotels sucht einen Pagen, keiner der Kandidaten hat ihn aber so recht überzeugt. So lässt er dann einen Künstler einen Pagen nach seinen eigen Wünschen zeichnen und ihn mit Lebenselixier besprenkeln, und so wurde dann Spirou geboren. Schon Ende 1938 konnte auch schon eine holländische Version von Spirou unter dem Titel Robbedoes gestartet werden. Ein zweiter sehr wichtiger Stil ist der Amerikanische Stil. Eigentlich handelt es sich beim Amerikanischen Stil um ganz viele verschiedene Stile. Die Comics in Amerika sind extrem unterschiedlich. Da gibt es zum einen Mickey Mouse und zum anderen Spiderman, die völlig unterschiedlich gezeichnet sind, und beide aus Amerika kommen. Die bekanntesten Comics aus Amerika sind unbestreitbar die Mickey Mouse

Geschichten und alles was sich mit Disney auseinander setzt. Da die komplette Geschichte von Mickey Mouse zu lang wäre, kürze ich sie an dieser Stelle etwas ab. Einer der ersten bekannten Zeichner der Mickey Mouse geprägt hat war Floyd Gottfredson (1907 - 1986). Gottfredson war ursprünglich gedacht als Zwischenphasen Zeichner weil der vorige Zeichner Win Smithers wegen eines Disputes mit Disney das Zeichnen aufgegeben hat. Gottfredson hat Disney dann mit seinen zeichnerischen Talenten aber so überzeugt, dass er als Zeichner bleiben durfte. Gottfredson hat es verstanden die Comicstrips, die täglich in den Zeitungen zu sehen waren, stilvoll miteinander zu verbinden. Er konnte perfekt den Gag des Comicstrips zum Ende soweit steigern, dass der Leser denkt, es wäre ein reines Witze feuerwerk. Er war es auch, der mit Walt Disney die Storys von Mickey Mouse überarbeitet hat. Mickey hatte dann auf einmal fremde Länder besucht, jagte legendären Schätzen hinterher, legte verrückten Wissenschaftler, Piraten oder Gangstern das Handwerk und er reiste sogar in die Zukunft. Kein anderer Zeichner hatte es vor Gottfredson geschafft eine Comic Figur so deutlich zu prägen wie er. Durch ihn ist Mickey Mouse das geworden was sie ist, nämlich eine Maus die viele Abenteuer erlebt. Am 7. Februar 1938 bekam Donald Duck dann seinen ersten Auftritt in einem Tagesstrip. Und am 10. Dezember 1939 bekam noch eine zusätzliche Sonntagsseite in Farbe. Gezeichnet wurden beide von Al Taliferro (1905 - 1969), der auch mit Donalds Neffen Tick, Trick und Track (17. Oktober 1937) und Grandma Duck (27. September 1943) das Figuren Inventar der Serie prägte. Der Zweite sehr bekannte Comic Held ist Superman. Superman hatte seinen ersten auftritt im Juni 1937. Seine Zeichner und Erfinder waren Jerry Siegel (1914 - 1996) und Joe Shuster (1914 - 1992). Die beiden Zeichner sind zwei Jahre zuvor schon mit ihrem Comic Dr. Occult bekannt geworden. Vergeblich hatten die beiden Zeichner versucht Superman schon vorher als Comicstrip bei einer Tageszeitung unter zu bringen. Aber keine der Zeitungen interessierte sich für den letzten Überlebenden des Planeten Krypton der auf der erde Superkräfte entwickelt. Bis sie dann zum DC Verlag kamen. Der DC Verlag entstand 1936 neben vielen anderen neuen Verlagen. Der DC Verlag wurde zuerst bekannt unter dem Namen Detectiv Comics, er wurde dann noch mal umbenannt in National Periodics und dann schliesslich 1937 in DC Comics. Superman ist auch Heute noch eines der beliebtesten Comic Serien der Welt. Bereits 1939 wurden jährlich 1,25 Millionen Exemplare gedruckt. Die prägenden Merkmale der Amerikanischen Stilrichtung ist die Exakte Detailgenauigkeit des Vorder- und Hintergrunds. Im Amerikanischen Stil wird mit klaren und deutlichen Linien gearbeitet.

Der dritte wichtige Stil ist der Japanische Stil, der auch Manga* genannt wird. Der Manga ist eine Comickunst für sich selbst. Um einen Manga zu lesen gibt es einige wichtige Regeln die man befolgen sollte:

- Mangas werden von hinten nach vorne und unten nach oben gelesen
- Mangas kommen meist ohne viel Text aus und müssen deshalb sehr deutlich gelesen werden.

Bei einem Manga Comic steht das zeichnerische im Vordergrund. Sie sind häufig sehr spärlich gezeichnet, sind aber dennoch sehr ausdrucksstark. In den Manga Comics werden nur die Personen und Gegenstände in den Vordergrund gesetzt die auch wichtig für den momentanen Bildauschnitt sind. Der hintergrund wird entweder durch klare Linien die schraffiert oder spitz zulaufend dem Leser eine art dritte Dimension vermitteln. Der grööste Comic Markt ist auch Japan, mehr als zwei Milliarden Comic Hefte und Bücher werden dort jährlich verkauft. Dazu kommen noch die importierten Comics aus Amerika. Der Manga entstand so um 1812. Das Wort Manga bedeutet nichts anderes spontanes Bild. Man = Spontan und ga = Bild. Katsushika Hokusai war es der den Manga erfand. Mangas sind leider in Deutschland ein selten zu habendes Comic. Ich persönlich bin kein Fan von Mangas weil diese art mir zu brutal und zeichnerisch nicht detailgenau genug ist.

Das kleine Comic Lexikon

Coverstory: Eine Coverstory ist eine Titelgeschichte. Das heißt es ist lediglich der Titel der Geschichte.

Fan Convention: Eine Fan Convention ist ein treffen von Fans zu einem bestimmten

Thema, in diesem Falle ist das Thema Comics. Es gibt aber auch Fan Conventions zum Thema Musik oder Film.

Comic Fachzeitschrift: Eine Comic Fachzeitschrift beinhaltet Informationen und Erklärungen zu allen Comics die auf dem Markt sind. Meistens sind die Fachzeitschriften nach Stilrichtungen sortiert.

Raubdru>

Comic Strips: Abfolge von meistens zwei bis vier Bildern, mit Fortsetzungshandlung oder einem abgeschlossenem Gag. Strips erscheinen meist in Tageszeitungen in horizontaler Richtung. In Japan erscheinen die Strips in senkrechter Richtung und sind von oben nach unten zu lesen.

Comic Heftchen: Comic Heftchen haben das Format Din A 5 und haben entweder 32, 48 oder Seiten 64. Sie beinhalten entweder eine oder mehrere Geschichten und erscheinen meist in regelmäßigen abständen von einer Woche oder einem Monat.

Paperback: Paperbacks beinhalten eine Ganze Story die sonst über mehrere Comic Hefte verteilt ist. Außerdem sind in Paperbacks die Lost Pages zu sehen.

Lost Pages: Da in jedem Comic Heftchen nur begrenzt platzt ist, fallen zum teil schon mal Seiten weg. Diese Seiten die oft in Paperbacks zu finden sind werden Lost Pages genannt.

Manga: Manga ist die Japanische Bezeichnung für Comic und bedeutet spontanes Bild. Früher wurden Mangas auch Gekiga genannt.

Literaturverzeichnis

In diesem Referat wurde mit folgender Literatur gearbeitet:

Knigge, Andreas: Comics. Hamburg: Rowohlt, 1996.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Comics vom Massenblatt ins Multimediale Abenteuer
Autor
Jahr
2000
Seiten
16
Katalognummer
V96968
ISBN (eBook)
9783638096430
Dateigröße
2278 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ein 11 Seiten Referat über die Stile, Geschichte und Zeichner der Comic geschichte
Schlagworte
Comics, Massenblatt, Multimediale, Abenteuer
Arbeit zitieren
André Schweers (Autor:in), 2000, Comics vom Massenblatt ins Multimediale Abenteuer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96968

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